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WHQ Forum _ Infanterie _ Handgranaten

Geschrieben von: Black Arrow 22. Dec 2008, 23:39

Die Bundeswehr setzt ja seit geraumer Zeit nur noch die Handgranate DM51A1 ein.
Früher gab es ja auch noch die DM41A1 und die DM51.
Sind die Handgranaten in der NATO auch nach STANAG zertifiziert oder gibt es in diesem Bereich starke nationale Unterschiede.
Handgranaten östlicher Herkunft unterscheiden sich ja zum Teil sehr stark von westlichen Modellen.
Welche Unterschiede gibt es zwischen der DM51A1 und beispielsweise französischen, US-amerikanischen oder Asiatischen Produkten?
Gibt es eigentlich noch ein Land das Stielhandgranaten verwendet?

Geschrieben von: Ian S. 23. Dec 2008, 00:08

Also bei den Franzosen gibts noch defensive und offensive Granaten. Die offensiven sind etwas schwächer und haben einen kleineren lethalen Bereich.
DF waren glaube ich 450 g und die OF 375 g, genau weiss ich es aber nicht mehr. Ob so eine Unterscheidung heutzutage noch sinn macht ist ansichtssache. Ich fand die DF jedenfalls immer besser. biggrin.gif

Geschrieben von: sdw 23. Dec 2008, 00:31

Diese Unterscheidung kann ich aber auch bei der DM51 treffen. Man kann den Splittermantel abschrauben, hat dann nur den eigentlichen Sprengsatz. Ist also vom Prinzip her eine offensive Handgranate. Mit Splittermantel wäre es dann eine defensive.

Geschrieben von: Nite 23. Dec 2008, 00:34

ZITAT(sdw @ 23. Dec 2008, 00:31) *
Diese Unterscheidung kann ich aber auch bei der DM51 treffen. Man kann den Splittermantel abschrauben, hat dann nur den eigentlichen Sprengsatz. Ist also vom Prinzip her eine offensive Handgranate. Mit Splittermantel wäre es dann eine defensive.

Offensive und defensive Handgranaten unterscheiden sich anhand des Splitterradius, sprich die Unterscheidung in Spreng- und (Spreng-)Splittergranaten hat mit dieser Einteilung nichts zu tun.

Geschrieben von: sdw 23. Dec 2008, 00:36

Der lethale Radius des reinen Sprengsatzes wird definitiv geringer sein als der mit Splittermantel. Die Einteilung wurde bei uns auch so ausgebildet. Mag vielleicht nicht ganz sauber sein aber begründen kann man es schon.

Geschrieben von: Nite 23. Dec 2008, 00:43

Begründen ja, allerdings beißt sich das mit dem ursprünglichen Gedanken hinter der Einteilung etwas über den Einsatzbereich auszusagen, so wird die DM51A1 (DM51A1 = DM51 mit Splittermantel) auch bei offensiven Operationen (OHK, Grabenkampf) eingesetzt.

Geschrieben von: Black Arrow 23. Dec 2008, 10:18

Wobei man aber sagen muß, das ein Soldat wohl im scharfen Einsatz immer den Splittermantel aufgeschraubt lassen wird.
Es sei denn, es wird ihm ausdrücklich befohlen.

Geschrieben von: dersutter 23. Dec 2008, 10:33

Wir haben bei uns auf dem Schnellboot auch DM51 gehabt, offiziell zur Kampftaucherabwehr. Inoffiziell haben wir sie ins Wasser geschmissen um eine "Kollision" zu simulieren verbunden mit einer Leckabwehrübung. Gab immer einen guten Bums im Boot.

Geschrieben von: Praetorian 23. Dec 2008, 10:45

ZITAT(dersutter @ 23. Dec 2008, 10:33) *
Wir haben bei uns auf dem Schnellboot auch DM51 gehabt, offiziell zur Kampftaucherabwehr.

Dafür gibt es spezifisch die Unterwasserladung, Kampfschwimmerabwehr (DM211).
Die DM51 ist mit einer Sprengladung von knapp 60 g zur Kampfschwimmerabwehr weitgehend untauglich, die DM211 hat mit 500 g da deutlich mehr zu bieten.

Bei uns wurde zu Simulationszwecken IIRC die Unterwassersignalladung DM221 verwendet.

Geschrieben von: Reservist 23. Dec 2008, 10:51

ZITAT(Black Arrow @ 23. Dec 2008, 09:18) *
Wobei man aber sagen muß, das ein Soldat wohl im scharfen Einsatz immer den Splittermantel aufgeschraubt lassen wird.
Es sei denn, es wird ihm ausdrücklich befohlen.


Gibts Handgranaten überhaupt in Einsatzland?
Wenn ich höre, daß die 120mm Mörser nur Leuchtsignale verschießen dürfen, dann zweifel ich da doch dran.

Geschrieben von: Freestyler 23. Dec 2008, 11:27

ja, und - man höre und staune - sogar milan-raketenund panzerfäuste. in dem buch "sprengsatz afghanistan" gibt es eine tabelle, in der typ und menge der munition aufgelistet ist, die bis 2005 nach afghanistan gebracht wurden.

edit: ich hab das buch grade nicht zur hand, im neuen jahr kann ich die tabelle sofern interesse besteht posten...

Geschrieben von: Black Arrow 23. Dec 2008, 11:35

Fragt sich natürlich nur ob das alles nur irgendwo eingelagert wird oder ob diese Kampfmittel auch direkt den Soldaten zu Verfügung steht.
So vie ich weiß, benutzen die Chinesen immer noch Modelle die früher von den Sowjets kopiert wurde.
Hier nochein paar interessante Wikiartikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Handgranate
http://de.wikipedia.org/wiki/Mills-Granate
http://de.wikipedia.org/wiki/F-1_(Handgranate)
http://de.wikipedia.org/wiki/M67_(Granate)
http://de.wikipedia.org/wiki/RGO_(Handgranate)

Geschrieben von: dersutter 23. Dec 2008, 14:21

ZITAT(Praetorian @ 23. Dec 2008, 11:45) *
ZITAT(dersutter @ 23. Dec 2008, 10:33) *
Wir haben bei uns auf dem Schnellboot auch DM51 gehabt, offiziell zur Kampftaucherabwehr.

Dafür gibt es spezifisch die Unterwasserladung, Kampfschwimmerabwehr (DM211).
Die DM51 ist mit einer Sprengladung von knapp 60 g zur Kampfschwimmerabwehr weitgehend untauglich, die DM211 hat mit 500 g da deutlich mehr zu bieten.


Okay, ich habe da leider nicht so die Ahnung. Die Teile sahen von der Form her jedenfalls so aus, dass man sie in den Splittermantel stecken konnte. Ist auch etwas OT, sorry wink.gif

Edit sagt: das waren DM119 und 211.

Geschrieben von: Ian S. 23. Dec 2008, 17:01

ZITAT(Black Arrow @ 23. Dec 2008, 11:35) *
So vie ich weiß, benutzen die Chinesen immer noch Modelle die früher von den Sowjets kopiert wurde.

Also die Französischen Granaten Of 37 und Df 37/46 sind quasi immer noch die gleichen, wie 1937 bzw. 1946, blos die Zünder wurden immer mal wieder geupdated und der Mantel der Of 37 besteht mittlerweile aus Plastik. Das war zumindest der Stand 2005, ich glaube aber zur Zeit wird zumindest die Df 37/46 gegen ein neues Modell ausgetauscht, das ähnlich aufgebaut ist, wie die DM51, blos das man den Splittermantel hier nicht entfernen kann.

edit: Habs gefunden. Die neuen heissen LU 213 und http://www.edgb2b.com/ALSETEX_SAE-160563-noprofil-2007881-175312-0-1-1-fr-societe.html kann man welche bestellen. biggrin.gif

Geschrieben von: Black Arrow 23. Dec 2008, 18:38

Habe heute erst gelesen das die Schweizer bis in die 90er noch Stielhandgranaten in der Truppe hatten.
Fand ich sehr interessant.
Wieso gibt es heutzutage eigentlich keine Stielhandgranaten mehr?
Zu teuer in der Herstellung?

Geschrieben von: SLAP 23. Dec 2008, 18:43

Denke nicht, dass die viel teurer wären. Den Stiel könnte man ohne weiteres auch aus Kunststoff herstellen.

Geschrieben von: goschi 23. Dec 2008, 18:45

unpraktisch und zu gross

Geschrieben von: Ta152 23. Dec 2008, 18:46

Einziger Vorteil der Stielhandgranate ist die höhere mögliche Wurfweite. Wird heute durch Granatgewehren vermutlich nur noch sehr selten gefordert.

Geschrieben von: SLAP 23. Dec 2008, 18:50

Wie wär es mit einem adaptiven Teleskopstiel? tounge.gif

Geschrieben von: Trucker 24. Dec 2008, 13:10

ZITAT(dersutter @ 23. Dec 2008, 10:33) *
Wir haben bei uns auf dem Schnellboot auch DM51 gehabt, offiziell zur Kampftaucherabwehr.

Gibts da nicht auch ein Zünderoberteil das bei einer bestimmten Tiefe auslöst? Hab mal ein Bild gesehen, sah aus wie bei der DM51 nur mit 2 "Scheiben" an der Seite


ZITAT(Praetorian @ 23. Dec 2008, 10:45) *
ZITAT(dersutter @ 23. Dec 2008, 10:33) *
Wir haben bei uns auf dem Schnellboot auch DM51 gehabt, offiziell zur Kampftaucherabwehr.

Dafür gibt es spezifisch die Unterwasserladung, Kampfschwimmerabwehr (DM211).
Bei uns wurde zu Simulationszwecken IIRC die Unterwassersignalladung DM221 verwendet.

Gibt es dazu Bilder, bzw Infos?

ZITAT(Freestyler @ 23. Dec 2008, 11:27) *
edit: ich hab das buch grade nicht zur hand, im neuen jahr kann ich die tabelle sofern interesse besteht posten...

Würde mich schon interessieren.

Geschrieben von: Trucker 26. Dec 2008, 20:40

Die DM51 wird doch von Diehl hergestellt.
Im Internet werden ja massig die Splittermäntel verkauft. Bei den Losnummern sind mir aber verschiedene Herstellerkürzel aufgefallen. z.B.: LOS
-WAL
-RHE
-DN

Kann das jemand erklären und für wen stehen die Kürzel?

Geschrieben von: goschi 28. Dec 2008, 14:36

DN = Dynamit Nobel
RHE = Rheinmetall

den anderen kenne ich nicht auswendig.

Geschrieben von: Black Arrow 28. Dec 2008, 14:46

Es werden Splittermäntel von Handgranaten im Internet verkauft!?
Wie kann das sein?
Schätze das so etwas nicht gerade legal ist.

Geschrieben von: Trucker 28. Dec 2008, 15:11

Legal ist das bestimmt nicht, ist ja eigentlich Staatseigentum.
Schau doch rein zu ebay u.Ä. wenn sogar AGDUS Panzerfäuste (bzw. die meisten Teile) verhöckert werden.

Zurück zum Thema.

Macht das Sinn wenn viele Firmen die gleichen Splittermäntel herstellen. Ökonomisch gesehen nicht.

Geschrieben von: goschi 28. Dec 2008, 15:11

die Splittermäntel an sich sind völlig inert, insofern tangieren sie das Waffen- und Sprengstoffgesetz nicht, wie es mit dem Weg ist, den diese bis in die Internetauktionshäuser hinter sich brachten, ist eine andere Geschichte.

Geschrieben von: Black Arrow 28. Dec 2008, 15:12

Denke es kommt auf die bestellte Menge an und ob eine Frma alleine dies Menge überhaupt liefern kann.

Wird die deutsche DM51 bzw. A1 auch noch von anderen Staaten verwendet oder ist dieser Typ Handgranate allein für die Bundeswehr bestimmt?

Geschrieben von: lastdingo 29. Dec 2008, 20:26

Thema "Entwicklung in der Zukunft";

Bei dem Infantry Weapons Symposium ?07? (irgendwo sind die Präsentationen online als PDF) gab es einen interessanten Entwurf.

Es handelte sich im prinzip um eine selbstaufrichtende Splittergranate (vergleichbar zu den selbstaufrichtenden Minen) mit Splittermantel.
Dadurch war niemals der Bügel oder so im gewünschten Splitterbereich. Zudem ließ sich der Splitterkegel auf unter 180x180° reduzieren, damit die eigenen (in einiger Entfernung liegenden) Soldaten nicht von Splitterkegel erfasst werden (im Prinzip).
Die Mechanik zum Aufrichten bedeutet Extragewicht, der kleinere Splittermantel spart wiederum Gewicht (normale HGr schicken ja jede Menge Splitter direkt in den Boden).

Geschrieben von: SLAP 29. Dec 2008, 20:44

ZITAT(lastdingo @ 29. Dec 2008, 20:26) *
Thema "Entwicklung in der Zukunft";

Bei dem Infantry Weapons Symposium ?07? (irgendwo sind die Präsentationen online als PDF) gab es einen interessanten Entwurf.


google vergisst nie

http://www.dtic.mil/ndia/infantry/leeming.pdf

Geschrieben von: Black Arrow 28. Jan 2009, 01:09

Sehr interessantes PDF-Dokument.
Habe hier auch noch ein paar Links zum Thema Handganaten:

http://www.freepatentsonline.com/3554127.html

http://www.whq-forum.de/invisionboard/lofiversion/index.php/t11730.html

http://www.rheinmetall-defence.de/index.php?fid=4999&lang=3

http://www.geocities.com/CapeCanaveral/9932/sfg87.html

http://www.lonesentry.com/manuals/german-infantry-weapons/egg-hand-grenade-eierhandgranate.html

Geschrieben von: Reservist 28. Jan 2009, 11:30

ZITAT(Black Arrow @ 23. Dec 2008, 09:18) *
Wobei man aber sagen muß, das ein Soldat wohl im scharfen Einsatz immer den Splittermantel aufgeschraubt lassen wird.
Es sei denn, es wird ihm ausdrücklich befohlen.


Der hat immer das zu tun, was ihm befohlen wird!

Geschrieben von: Warhammer 28. Jan 2009, 16:48

Ja ne is klar.
Das haben ja Jahrtausende des Krieges bewiesen.
Der Soldat macht immer genau das, was der Vorgesetzte will.

Nie würde er auf die Idee kommen diese Befehle zu missachten, sei es weil er sie nicht versteht, für Schwachsinn hält oder schlicht und einfach zu faul ist...

Geschrieben von: Father Christmas 28. Jan 2009, 17:02

Z.Zt. verbietet sowieso jede mir bekannte BW-Einsatzland-ROE den Einsatz von Gefechtshandgranaten wink.gif

Weiters glaube ich nicht das sich irgendein Truppenführer bequemen wird ausschließlich das verwenden des Splittermantels zu untersagen, eher läuft das auf ein Verbot der Hgr hinaus ...

cheers.

Geschrieben von: T.S.C.Plage 29. Jan 2009, 03:54

Was nettes von RUAG...http://www.ruag-ammotec.ch/ammotec/de/produkte_handgranaten/pearl.htm?navid=79. Welche "Körnung" hätten sie denn gerne?


Gruß
Plage

Geschrieben von: Reservist 29. Jan 2009, 10:28

ZITAT(Warhammer @ 28. Jan 2009, 15:48) *
Ja ne is klar.
Das haben ja Jahrtausende des Krieges bewiesen.
Der Soldat macht immer genau das, was der Vorgesetzte will.

Nie würde er auf die Idee kommen diese Befehle zu missachten, sei es weil er sie nicht versteht, für Schwachsinn hält oder schlicht und einfach zu faul ist...


Das habe ich ja auch nicht bestritten wink.gif


Geschrieben von: SLAP 24. Nov 2010, 23:58

Selbstaufrichtende Air-Burst Handgranate SPRÄNGHANDGRANAT 07 aus Schweden. Das Projekt wird momentan von Rheinmetall weitergeführt, ein Artikel dazu befindet sich in der aktuellen SuT.







http://www.fmv.se/upload/Bilder%20och%20dokument/Upphandling/likul/2/SHGR07-Spec-Appendix%201.pdf
http://www.fmv.se/upload/Bilder%20och%20dokument/Upphandling/likul/2/SOR-FRAG%20HGR%2007-Approved.pdf

Geschrieben von: Slavomir 25. Nov 2010, 20:28

ZITAT(sdw @ 23. Dec 2008, 00:36) *
Der lethale Radius des reinen Sprengsatzes wird definitiv geringer sein als der mit Splittermantel. Die Einteilung wurde bei uns auch so ausgebildet. Mag vielleicht nicht ganz sauber sein aber begründen kann man es schon.

Es geht nicht darum, dass man 2 verschiedene Reichweiten hat, sondern, wie groß sie sind. Als eine offensive Granate wird eine Granate mit der Reichweite bis zu ca. 30 Meter (oder weniger, hab gerade nicht im Kopf) bezeichnet. Alles, was größer ist ist defensiv. Der Sinn, der dahinter steckt ist einfach: 30 Meter ist die normale Wurfreichweite, als, kann man die Granate werfen und wenn sie explodiert ist die Reichweite der Splitter weniger als die Wurfreichweite, so dass der Soldat vor der eigenen Granate sicher ist. Die Idee ist, dass er solche Granaten bei dem Sturm auf die feindlichen Befestigungen verwendet und selbst dabei im Offenen steht, oder im Offenen Deckung nimmt. Die Granate soll im feindlichen Schützengraben landen und wenn sie zu kurz oder zu weit geworfen wird, für den Soldaten keine Gefahr besteht.
Die Defensivgranaten sollten aus der Deckung (Schützengraben) eingesetzt werden. Also muss man ihre Reichweite nicht verkleinern, da, zumindest theoretisch, der Werfer geschützt ist, also aus der Deckung gegen einen anstürmenden Feind verwendet.
Aber die Klassifikation ist schon etwas älter.

Geschrieben von: sempertalis 26. Nov 2010, 18:54

Die belgische Handgranate "Frag Gren M72" ist ein absoluter Knaller. Im vergleich zu einer DM51 hört sich die M72 an wie eine Mörsergranate. Obwohl da nur 90gr Comp B drin sind. Die darf auch nicht mehr im Häusekampf benutzt werden, nach 3 bis 4 sind die meisten häuser einsturz gefährdet. Leider haben wir keine andere!!!

Geschrieben von: SLAP 26. Nov 2010, 19:32

Laut wikipedia enthält die M72 60g Sprengstoff und 90g Splitter. Die DM51 enthält 64g PETN.

60g Comp-B entsprechen ca. 72g TNT (Umrechnungsfaktor 1,0 bis 1,2)
64g PETN entsprechen ca. 108,8g TNT (Umrechnungsfaktor 1,7)

Geschrieben von: Kampfhamster 26. Nov 2010, 20:13

Alles Kinderkram. Schweizer Explosiv-Übungs-HG 85: 120 Gramm Sprengstoff.

scharfe HG: 155 Gramm. Da geht die Post ab wink.gif

Ich will auch wiedermal!!!!

Geschrieben von: SLAP 26. Nov 2010, 20:29

Ihr hattet schon immer einen Fimmel für große Dinger


Geschrieben von: Kampfhamster 26. Nov 2010, 20:50

Gott sei Dank bin ich nicht mehr an diesen völlig veralteten Dingern ausgebildet worden.

HG85 ist da schon um einiges bedienerfreundlicher als die alten Mistdinger. Leider ist bei uns Artilleristen die HG-Ausbildung im Zuge der Armee 21 gestrichen worden, da man neu ja nur noch 21 statt 15 Wochen Rekrutenschule hatte (kein Schreibfehler). wallbash.gif

Geschrieben von: Freestyler 26. Nov 2010, 21:05

ZITAT(Kampfhamster @ 26. Nov 2010, 20:13) *
Ich will auch wiedermal!!!!

Du weisst, wann und wo du gefehlt hast tounge.gif wink.gif

Geschrieben von: Kampfhamster 26. Nov 2010, 22:02

1. du hast keine Einladung geschickt thefinger.gif
2. ist es dumm gelaufen
3. war ich zu faul um im diesjährigen Wiederholungskurs einen vom Sicherungszug zu bestechen.


Geschrieben von: sempertalis 27. Nov 2010, 10:55

ZITAT(SLAP @ 26. Nov 2010, 19:32) *
Laut wikipedia enthält die M72 60g Sprengstoff und 90g Splitter. Die DM51 enthält 64g PETN.

60g Comp-B entsprechen ca. 72g TNT (Umrechnungsfaktor 1,0 bis 1,2)
64g PETN entsprechen ca. 108,8g TNT (Umrechnungsfaktor 1,7)


Hast recht, my bad!!!
Trotzdem hört sich die DM51 an wie ein Froschfurz und die M72 wie ein Mörsereinschlag!

Geschrieben von: lastdingo 27. Nov 2010, 14:58

ZITAT(Slavomir @ 25. Nov 2010, 20:28) *
ZITAT(sdw @ 23. Dec 2008, 00:36) *
Der lethale Radius des reinen Sprengsatzes wird definitiv geringer sein als der mit Splittermantel. Die Einteilung wurde bei uns auch so ausgebildet. Mag vielleicht nicht ganz sauber sein aber begründen kann man es schon.

Es geht nicht darum, dass man 2 verschiedene Reichweiten hat, sondern, wie groß sie sind. Als eine offensive Granate wird eine Granate mit der Reichweite bis zu ca. 30 Meter (oder weniger, hab gerade nicht im Kopf) bezeichnet. Alles, was größer ist ist defensiv. Der Sinn, der dahinter steckt ist einfach: 30 Meter ist die normale Wurfreichweite, als, kann man die Granate werfen und wenn sie explodiert ist die Reichweite der Splitter weniger als die Wurfreichweite, so dass der Soldat vor der eigenen Granate sicher ist. Die Idee ist, dass er solche Granaten bei dem Sturm auf die feindlichen Befestigungen verwendet und selbst dabei im Offenen steht, oder im Offenen Deckung nimmt. Die Granate soll im feindlichen Schützengraben landen und wenn sie zu kurz oder zu weit geworfen wird, für den Soldaten keine Gefahr besteht.
Die Defensivgranaten sollten aus der Deckung (Schützengraben) eingesetzt werden. Also muss man ihre Reichweite nicht verkleinern, da, zumindest theoretisch, der Werfer geschützt ist, also aus der Deckung gegen einen anstürmenden Feind verwendet.
Aber die Klassifikation ist schon etwas älter.



Das Kriterium ist afaik aber nicht die Reichweite (Splitterradius ist viel geringer als 30 m und Wurfreichweite ist kein objektive technische Eigenschaft, da Werferabhängig).

"offensiv" = kein Splittermantel, wirkt primär über Explosionsdruck
"defensiv" = Splittermantel, wirkt primär über Splitter

Geschrieben von: SoldierofFortune 27. Nov 2010, 18:56

ZITAT(sempertalis @ 26. Nov 2010, 18:54) *
Die belgische Handgranate "Frag Gren M72" ist ein absoluter Knaller. Im vergleich zu einer DM51 hört sich die M72 an wie eine Mörsergranate. Obwohl da nur 90gr Comp B drin sind. Die darf auch nicht mehr im Häusekampf benutzt werden, nach 3 bis 4 sind die meisten häuser einsturz gefährdet. Leider haben wir keine andere!!!

Also ich würde mich weniger freuen, dass die M72 einen üblen Wumms hätte, als mehr um die mangelnde Bausubstanz von belgischen Häusern bangen... mata.gif

Geschrieben von: Slavomir 27. Nov 2010, 19:29

ZITAT(lastdingo @ 27. Nov 2010, 14:58) *
"offensiv" = kein Splittermantel, wirkt primär über Explosionsdruck
"defensiv" = Splittermantel, wirkt primär über Splitter

Ich dachte immer, dass das der Unterschied zwischen den Spreng- und Splittergranaten ist.
RGD-5 und RGO haben beide einen Splittermantel und zählen trotzdem als "Offensivgranaten"

Geschrieben von: sempertalis 27. Nov 2010, 19:55

ZITAT(SoldierofFortune @ 27. Nov 2010, 18:56) *
Also ich würde mich weniger freuen, dass die M72 einen üblen Wumms hätte, als mehr um die mangelnde Bausubstanz von belgischen Häusern bangen... mata.gif


lol.gif Der war gut!!! Es geht um die mangelnde Bausubstanz europäischer Häuser, denn kannst mir glauben das es keinen unterschied gibt zwischen deutschen oder belgischen häusern. xyxthumbs.gif

Geschrieben von: stoenggi 27. Nov 2010, 21:06

Naja, warum können wir dann in der Schweiz und in Deutschland die Handgranaten noch in die Häuser werfen ohne befürchten zu müssen, dass uns diese auf den Kopf fallen?

Geschrieben von: Kind of Trigger Happy 27. Nov 2010, 21:19

ZITAT(stoenggi @ 27. Nov 2010, 21:06) *
Naja, warum können wir dann in der Schweiz und in Deutschland die Handgranaten noch in die Häuser werfen ohne befürchten zu müssen, dass uns diese auf den Kopf fallen?


Qualitätsarbeit lol.gif

Geschrieben von: lastdingo 27. Nov 2010, 21:28

ZITAT(Slavomir @ 27. Nov 2010, 19:29) *
ZITAT(lastdingo @ 27. Nov 2010, 14:58) *
"offensiv" = kein Splittermantel, wirkt primär über Explosionsdruck
"defensiv" = Splittermantel, wirkt primär über Splitter

Ich dachte immer, dass das der Unterschied zwischen den Spreng- und Splittergranaten ist.
RGD-5 und RGO haben beide einen Splittermantel und zählen trotzdem als "Offensivgranaten"


RGO wird von Jane's als "defensive hand grenade" geführt.

RGD-5 wird von Jane's als "offensive hand grenade" geführt, doch in der Schnittzeichnung sieht man nur eine sehr, sehr dünne Wand. Es ist wohl eine Sprenghandgranate, deren dünne Splitterwand eine wohl sehr kleine Splittermenge (in Gramm) erzeugt. Ein paar Splitter erzeugt jede Handgranate - der wegfliegende Zünderhebel ist immer auf große Entfernung noch gefährlich.

Geschrieben von: Slavomir 28. Nov 2010, 09:05

Upps, da hab ich mich vertippt, ich meinte natürlich, RGN. Und die RGD-5 wird bei den Russen als eine "Offensivgranate" bezeichnet, und zumindest in den russischen ZDVen wird die meiste Wirkung den Splittern zugeschrieben.

Geschrieben von: lastdingo 28. Nov 2010, 12:02

RGN wird von Jane's als "offensive/defensive hand grenade" geführt, wie auch einige wnige andere Handgranaten mit sehr geringem Splitterradius.


Geschrieben von: Wacher 28. Nov 2010, 12:41

Was genau hat eigentlich dazu geführt, dass Stielhandgranaten durch Eierhandgranaten abgelöst wurden? Mit der durch die Hebelwirkung des Stiels bedingte höhere Wurfweite und die Möglichkeit zu Kopplung mehrerer Sprengkörper haben Stielhandgranaten immerhin zwei wesentliche Vorteile.

Zugegebenermaßen sind Stielhandgranaten sperriger und damit umständlicher zu transportieren und durch den Stiel entsteht zusätzlicher Produktionsaufwand. Letzteres dürfte aber heute kaum noch eine Rolle spielen. Da es ja auch Handgranaten mit aufsteckbarem Splittermantel (DM51) gibt, frage ich mich, warum man diesen modularen Gedanken nicht fortführt und einen anklickbaren Stiel und die Möglichkeit zur Kopplung mehrerer Sprengkörper vorsieht.

Geschrieben von: lastdingo 28. Nov 2010, 13:24

Die Stielhandgranaten waren fertigungstechnisch einfacher weil im Stiel ein pyrotechnischer Verzögerungszünder (Lunte) war.
http://www.efour4ever.com/stielhandgranate24_250.jpg

Die Dinger waren aber unnötig sperrig und schwer.

Geschrieben von: Azero 28. Nov 2010, 13:30

Das ist keine Lunte im Stiel, das ist schlicht die Schnur des Abreißzünders. Derselbe Abreißzünder war auch in den deutschen Eierhandgranaten.

Geschrieben von: Wacher 28. Nov 2010, 13:31

Danke für die Info, lastdingo! Dass Stielhandgranaten über eine Schnur unter der Stielkappe gezündet werden, war mit aus diversen Filmen bekannt. Dass dieser Mechanismus dafür sorgte, dass die Dinger billiger/einfacher zu produzieren waren, ist für mich eine neue Erkenntnis. Ich dachte, dass man auf Eierhandgranaten umgestellt habe, weil man sich den Aufwand zur Produktion des Stiels sparen wollte.

Der Vorteil der größeren Wurfweite ist vermutlich hinfällig, seit es in jeder Schützengruppe (Anbau-) Granatwaffen gibt.

Geschrieben von: lastdingo 28. Nov 2010, 13:37

Lunte war missverständlih. Da drin brannte ein Stück nach und nach ab, bis es die Sprengladung entzündete. In der Schnittzeichnung ist das erkennbar. Die ursprüngliche Zündung erfolgte offenbar durch die Reibung beim Herausziehen.

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Steilhandgranate_Schnittmodell_db.jpg

Das Prinzip der Mills Handgaanate war es jedenfalls nicht.


Edit: Eihandgranate 39 hatte wohl dasselbe Zünderprinzip, aber derselbe Zünder war es nicht.
http://www.theeasternfront.co.uk/Graphics/Eihandgranate39.jpg
http://www.theeasternfront.co.uk/Graphics/shg24.jpg

Geschrieben von: SLAP 28. Nov 2010, 13:37

ZITAT(Azero @ 28. Nov 2010, 13:30) *
Das ist keine Lunte im Stiel, das ist schlicht die Schnur des Abreißzünders. Derselbe Abreißzünder war auch in den deutschen Eierhandgranaten.


Vollkommen richtig. Bei den Stielhandgranaten hat man sogar irgendwann auf die Aushöhlung des Stiels verzichtet und den Zünder von oben eingesetzt.

http://www.abload.de/image.php?img=35605d1240945011-m24-scg1y.jpg

Deutsche Eier HGr ebenfalls mit Abreisszünder.

Geschrieben von: Azero 28. Nov 2010, 13:39

ZITAT(Wacher @ 28. Nov 2010, 13:31) *
Danke für die Info, lastdingo! Dass Stielhandgranaten über eine Schnur unter der Stielkappe gezündet werden, war mit aus diversen Filmen bekannt. Dass dieser Mechanismus dafür sorgte, dass die Dinger billiger/einfacher zu produzieren waren, ist für mich eine neue Erkenntnis. Ich dachte, dass man auf Eierhandgranaten umgestellt habe, weil man sich den Aufwand zur Produktion des Stiels sparen wollte.

Der Zünder ist derselbe wie bei der deutschen Eierhandgranate! Das ist keine Lunte, sondern nur eine verlängerte Abreißschnur. Auch die deutschen Eierhandgranaten hatten eine, wenn natürlich auch viel kürzere Abreißschnur.

Es war tatsächlich der höhere Arbeitsaufwand bei der Herstellung der Stiehlhandgranaten, der die Wehrmacht auf Eierhandgranaten "umschwenken" ließ.

€dit:

RS und außerdem zu spät.

Geschrieben von: lastdingo 28. Nov 2010, 15:34

Azero, vergleiche einfach mal meine zwei letzten Links.
Der Zünder ist nicht identisch, lediglich das Prinzip ist dasselbe.

Geschrieben von: Azero 28. Nov 2010, 16:45

Bin jetzt erst wieder da. Ich nehme "derselbe" zurück und schreibe "auf demselben Prinzip beruhend".

Mir ging es aber vor allem darum, daß leider immer wieder angenommen wird, daß im Stiel der Stielhandgrante eine Lunte verliefe. Daß dem nicht so ist, sondern diese Schnur lediglich eine lange Auslöseschnur des Abreißzünders darstellt (demselben Zünderprinzip wie bei der Eierhandgrante *grins*), das wollte ich verbessert wissen.

Geschrieben von: sempertalis 28. Nov 2010, 16:59

ZITAT(stoenggi @ 27. Nov 2010, 21:06) *
Naja, warum können wir dann in der Schweiz und in Deutschland die Handgranaten noch in die Häuser werfen ohne befürchten zu müssen, dass uns diese auf den Kopf fallen?


Wie schon vorher geschrieben gibt es einen grossen unterschied ob ich eine DM51 werfe oder eine M72. Hatte schon etliche DM51 geworfen bevor ich meine erste M72 werfen durfte. Kann nur sagen das der druck der entsteht bei der M72 viel grösser ist. Fragt mich nicht warum, ist halt so! Wenn du 3 oder 4 geworfen hast dann hol die aspirin raus sonst wird der rest vom tag zur hölle.

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 18:09

Bei der M72 ist eher der Impuls höher und kürzer. Die Druckwirkung, aufgrund der verbrennbaren Masse ist bei der DM51 größer.

Die Eierhandgranate 39 hat die Stielhandgranate 24 bzw 43 nicht abgelöst, sondern wurde parallel genutzt. Immerhin konnten von der Eierhandgranate mehr transportiert werden aber die Wirkung bei 112g gegenüber 165g Sprengstoff ist eben geringer. Desweiteren konnte die Stielhandgranate mit Splitterringen versehen und zur Bündelladung umfunktioniert werden. Die 43er Variante funktionierte auch ohne Stiel. Somit war die Stielhandgranate universeller einsetzbar aber eben sperriger. Wenn kein Beutel verwendet wurde, konnten bestimmt nicht mehr als 2 bis 3 mitgeführt werden.

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Nov 2010, 18:17

Andererseits muss man auch die Eier irgendwo unterbringen. Mit Stiel kann man eine Granate noch in den Gürtel stecken, auch ohne Gefahr. Ich bin immer skeptisch, wenn Leute Granaten an den Ringen am Gerödel tragen.

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 18:24

Naja, die Aussagen der Zeitzeugen sind widerspüchlich. Einige haben mir erzählt, dass bis zu 4 am Koppel getragen wurden. Bei der Eierhandgranate gab es keinen Splint wie bei der Mills Bomb. Diese wurden aber auch eher in Taschen getragen. Mitunter gab es auch Taschen für die 39er.

Geschrieben von: SLAP 28. Nov 2010, 18:27

ZITAT(SoldierofFortune @ 28. Nov 2010, 18:09) *
Bei der M72 ist eher der Impuls höher und kürzer. Die Druckwirkung, aufgrund der verbrennbaren Masse ist bei der DM51 größer.

[...]

Nein.
Detonationsgeschwindigkeit:
PETN: 8400 m/s
Comp-B: 7800 m/s

Geschrieben von: lastdingo 28. Nov 2010, 18:30

Heutzutage wird man in Gürteln nicht mehr allzuviel Platz finden für Stielhandgranaten.


Von Gewicht und Sperrigkeit her sind Stielhandgranaten übrigens mit Gewehrgranaten vergleichbar bis teils erheblich sperriger und schwerer.

moderne Belgische Bullet-Thru Gewehrgranate: Getragen 320 g, 189 mm Länge.

Typischere moderne Giat 40mm Gewehrgranate: 425 g, 380 mm.

Stielhandgranate 39: ca. 624 g, 356 mm

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 18:33

ZITAT(SLAP @ 28. Nov 2010, 18:27) *
ZITAT(SoldierofFortune @ 28. Nov 2010, 18:09) *
Bei der M72 ist eher der Impuls höher und kürzer. Die Druckwirkung, aufgrund der verbrennbaren Masse ist bei der DM51 größer.

[...]

Nein.
Detonationsgeschwindigkeit:
PETN: 8400 m/s
Comp-B: 7800 m/s


Verdämmung! Diese verändert die Werte signifikant. Deine genannten Werte bezeichnet die Abbrandgeschwindigkeit des unverdämmten Sprengstoffes

Der Impuls wird dadurch dann stärker aber auch kürzer

Geschrieben von: SLAP 28. Nov 2010, 18:34

Beide Granaten haben eine Kunststoffhülle.

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 18:36

Und Kunststoff ist gleich Kunststoff?

Geschrieben von: SLAP 28. Nov 2010, 18:38

Das macht keinen Unterschied. Verdämmung durch Kunststoff kann als quasi nicht gegeben angenommen werden.

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 18:42

Seh ich anders.

Zusätzlich kommt noch dazu, dass die Energie der Explosion zum Teil auf die Splitter übertragen wird. Bei der M72 kenn ich die Masse der Splitter nicht aber die, der DM 51 ist recht hoch.

Geschrieben von: sempertalis 28. Nov 2010, 19:39

ZITAT(SoldierofFortune @ 28. Nov 2010, 18:42) *
Seh ich anders.

Zusätzlich kommt noch dazu, dass die Energie der Explosion zum Teil auf die Splitter übertragen wird. Bei der M72 kenn ich die Masse der Splitter nicht aber die, der DM 51 ist recht hoch.


M72 hat 875 splitter und 52 stahlkugeln!
Kann es sein das die hohe anzahl an splitter den druck bei der DM51 etwas dämpft?

Geschrieben von: SLAP 28. Nov 2010, 19:57

ZITAT(SoldierofFortune @ 28. Nov 2010, 18:42) *
Seh ich anders.

Zusätzlich kommt noch dazu, dass die Energie der Explosion zum Teil auf die Splitter übertragen wird. Bei der M72 kenn ich die Masse der Splitter nicht aber die, der DM 51 ist recht hoch.


Das ist tatsächlich ein Punkt.

jetzt nochmal zu den Begriffen:



Der Impuls ist das Integral des Drucks über der Zeit oder einfach ausgedrückt, die Fläche unter der Kurve. Der Punkt P ist das Druckmaximum.

Geschrieben von: Slavomir 28. Nov 2010, 20:52

ZITAT(lastdingo @ 28. Nov 2010, 12:02) *
RGN wird von Jane's als "offensive/defensive hand grenade" geführt, wie auch einige wnige andere Handgranaten mit sehr geringem Splitterradius.

Na wenn Janes mehr Ahnung von dem Gegenstand hat als die Entwickler und Nutzer...

Geschrieben von: harmlos 28. Nov 2010, 22:59

-

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 23:05

Nicht die Verdämmende Hülle, sondern die Splittermasse gesamt. Ich schätze, sie ist bei der DM51 höher. Die M72 ist abzüglich der Ladung weit leichter als die DM51

Geschrieben von: lastdingo 28. Nov 2010, 23:18

Es ist schon spät und so, aber iirc gab es für Sprengstoffe noch mehr Kennwerte als nur die Detonationsgeschwindigkeit.
Da wäre zum Beispiel das Gasvolumen nach der Reaktion.

Geschrieben von: SoldierofFortune 28. Nov 2010, 23:25

Und die Wärmeentwicklung. Hängt aber alles mit der Reaktionsgeschwindigkeit zusammen.

Geschrieben von: SLAP 25. Apr 2011, 09:11

Rheinmetall hat eine modulare Handgranate (Spreng) für OHK (und cave fighting rolleyes.gif ) entwickelt. Schweden ist der erste Kunde.

ZITAT
As part of its renewal of its hand grenade stocks, Sweden is also acquiring Rheinmetall’s Expandable Hand Grenade 08 (EHGR 08), also recently developed. An offensive grenade, the EHGR 08 has been designed by Rheinmetall for bunker and cave fighting scenarios. It consists of a detonator core which then connects up to three explosive bodies. A single body provides 13psi of high pressure effect, two bodies 17psi and three bodies 28psi. As part of the company’s development, a cutting charge variant is being developed with the same architecture. This can be stuck on a target with either magnet or adhesive foil in combination with one expandable explosive body which can penetrate a 30mm diameter hole in 15mm thick steel.
Quelle: http://www.soldiermod.com/volume-6/grenade.html


Quelle: http://www.rheinmetall-defence.com/index.php?fid=4943&lang=2&pdb=1


Modul mit Ringhohlladung Quelle: http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?FT=D&date=20100623&DB=EPODOC&locale=en_EP&CC=EP&NR=2199730A1&KC=A1

Geschrieben von: SLAP 26. Apr 2011, 11:37

Außerdem hat sich Rheinmetall eine ferngezündete HGr mit diversen Sicherheitseinrichtungen patentieren lassen. http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=DE&NR=102005035580B3&KC=B3&FT=D&date=20070104&DB=EPODOC&locale=en_EP

ZITAT
Die Erfindung betrifft eine Handgranate mit einem eine Wirkladung enthaltenden Wirkkörper und einer Zündeinrichtung , die zur Zündung der Wirkladung auf einen Detonator wirkt. Um zu erreichen, dass nach dem Wurf der Handgranate die Zündung verzugslos ausgelöst werden kann, wenn die taktische Situation dieses erfordert, und bei einem versehentlichen Fallenlassen der entsicherten Handgranate keine Gefährdung für den Schützen entsteht, schlägt die Erfindung vor, als Zündeinrichtung ein aus einem Zündauslöser und einem Zünder betehendes elektronisches Zündsystem zu verwenden, wobei der Zündauslöser beim Werfen der Handgranate bei dem Schützen verbleibt und die Handgranate drahtlos erst dann gezündet werden kann, wenn der Schütze ein Zünd-Auslöseelement des Zündauslösers betätigt.






"Alien: Resurrection" lässt grüßen.

Geschrieben von: polo 28. Apr 2011, 09:03

Und wenn die Batterien aus welchen Gründen auch immer versagen sollten, haste einen Haufen Steine...

---

In welcher militärischen Situation ist es eigentlich von Vorteil den Splittermantel von der DM51 zu entfernen?

Geschrieben von: wARLOCK 28. Apr 2011, 09:12

um sie als offensive handgranate einzusetzten wenn man selbst nur wenig oder schlechte deckung vor den splittern hat.(beim angriff auf eine feindliche stellung z.B)

Geschrieben von: SLAP 28. Apr 2011, 09:31

ZITAT(polo @ 28. Apr 2011, 10:03) *
Und wenn die Batterien Waffe aus welchen Gründen auch immer versagen sollten, haste einen Haufen Steine Schrott...

[...]


Geschrieben von: polo 28. Apr 2011, 10:49

Natürlich kann jede Waffe versagen, aber durch den Funkzünder wird eine weitere (vermeidbare) Fehlerquelle eingebaut. Elektronische Bauteile reagieren in der Regel wesentlich empfindlicher auf Umwelteinflüsse oder grobe Handhabung als mechanische. Nicht umsonst haben sich elektronische Sicherungssysteme bei Handfeuerwaffen im Militär nicht durchgesetzt.
Sicherlich wird das System bei spezialisierten Einheiten seine Abnehmer finden, aber für die breite Masse der Soldaten wird die klassische Handgranate die erste Wahl bleiben.

Geschrieben von: SLAP 28. Apr 2011, 11:11

ZITAT(polo @ 28. Apr 2011, 11:49) *
Natürlich kann jede Waffe versagen, aber durch den Funkzünder wird eine weitere (vermeidbare) Fehlerquelle eingebaut. Elektronische Bauteile reagieren in der Regel wesentlich empfindlicher auf Umwelteinflüsse oder grobe Handhabung als mechanische.
Nach welcher Regel? Sind mechanische Armbanduhren weniger empfindlich als digitale?

Nicht umsonst haben sich elektronische Sicherungssysteme bei Handfeuerwaffen im Militär nicht durchgesetzt.
Das hat anderen Gründe: wegbrennende Zündkontakte; "weglaufender Zündfunke, wenn zwischen Zündstift und Zündhütchen Feuchtigkeit vorliegt; Traditionalismus; ... bei einer HGr, bei der die gesamte Elektronik nur einmal verwendet wird und zudem vergossen ist, gibt es diese Probleme nicht - abgesehen vom Traditionalismus.

Sicherlich wird das System bei spezialisierten Einheiten seine Abnehmer finden, aber für die breite Masse der Soldaten wird die klassische Handgranate die erste Wahl bleiben.

Geschrieben von: polo 28. Apr 2011, 11:46

ZITAT(SLAP @ 28. Apr 2011, 12:11) *
Nach welcher Regel? Sind mechanische Armbanduhren weniger empfindlich als digitale?

Um mal bei dem Beispiel der Armbanduhr zu bleiben: Geht das Glas bei einer anolgen Uhr kaputt, wird sie trotzdem noch funktionieren (und z.B. abgebrochene Zeiger können leicht durch etwas anderes dünnes ersetzt werden) , während bei einer digitalen Uhr schnell das ganze Display in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine analoge Uhr kann auch ohne Strom funktionieren, eine digitale nicht.

ZITAT(SLAP @ 28. Apr 2011, 12:11) *
ZITAT(polo @ 28. Apr 2011, 11:49) *
Nicht umsonst haben sich elektronische Sicherungssysteme bei Handfeuerwaffen im Militär nicht durchgesetzt.

Das hat anderen Gründe: wegbrennende Zündkontakte; "weglaufender Zündfunke, wenn zwischen Zündstift und Zündhütchen Feuchtigkeit vorliegt; Traditionalismus; ... bei einer HGr, bei der die gesamte Elektronik nur einmal verwendet wird und zudem vergossen ist, gibt es diese Probleme nicht - abgesehen vom Traditionalismus.

Ich glaube, hier reden wir gerade aneinander vorbei. Du meinst Zündsysteme. Ich meine Sicherungssysteme, die z.B. durch einen Chip am Soldaten verhindern, dass die Waffe vom Feind verwendet werden kann.

Ein weiterer Nachteil wäre, dass der Feind die Zündung durch einen entsprechenden Störsender verhindern könnte.

Geschrieben von: Markus11 28. Apr 2011, 11:56

Bei der extrem langen Lagerungszeit die sehr oft gegeben ist würde ich auch nicht auf elektrische Zünder setzen.

Als bsp nehme ich mal die österreichische Nebelgranate 75. Die waren teilweise so überlagert, damit man um sie zu zünden, nach dem Ziehen des Stiftes sie so lange auf etwas hartes schlagen musste bis die Zündflamme überhaupt startet hmpf.gif.

Ich weiß dass das kein bsp für elektrische Zündung ist, aber in der Langerungszeit in der bereits ein mechanisches/chemisches System versagt, würde ich nicht auf Batterien setzen.

Generell vertraue ich bei Geräten welche Batterien/Akkus benötigen nur darauf, dass sie dann wenn man sie braucht nicht funktionieren. Das hat nichts mit Traditionalismus zu tun, sondern sind Erfahrungswerte.
Manche Dinge funktionieren natürlich nur mit Strom (Funk zb), aber wo man ohne Einbußen darauf verzichten kann bin ich stark dafür.

Mfg. Markus

Geschrieben von: Desolation 28. Apr 2011, 12:54

ZITAT(Markus11 @ 28. Apr 2011, 12:56) *
Bei der extrem langen Lagerungszeit die sehr oft gegeben ist würde ich auch nicht auf elektrische Zünder setzen.


Wer sagt denn, daß man die Hgr mit montiertem Zünder und eingebauter Batterie lagern muß?

Die meisten negativen Erfahrungen mit Batterie betriebenen Geräten kommen nicht davon, daß Elektronik prinzipiell anfälliger ist als Mechanik (es ist genau anders herum) sondern von falschem Umgang, schlechter Lagerung der Batterien und vor allem billigen und deshalb zu schlechten Batterien.

Als Mobiltelefone neu waren wurden die selben Argumente gegen sie aufgebracht. Den ersten Notebooks wollten die meisten auch nicht vertrauen. Elektrische Starter für Verbrennungsmotoren usw usw wurde alles mit viel Skepsis betrachtet oder schlichtweg abgelent.

Das batteriebetriebene Funkgeräte in vielen Armeen immer noch für Probleme und Ärger sorgen sagt rein gar nichts über batteriebetriebene Telekomunikationsgeräte im Speziellen oder batteriebetriebene Geräte im allgemeinen aus. Es zeigt eigentlich nur auf was in den betroffenen Armeen/Einheiten schlecht organisiert ist und das es meist eine dumme Idee ist Elektro- und Elektronikartikel, auch Verbrauchsgut wie Batterien, möglichst billig ein zu kaufen. Dazu kommen dann noch die oft rückständigen Standarts.

Elektronische Sicherungen für HaWas halte ich für absolut machbar aber völlig unnötig. Das ist vieleicht der feuchte Wunschtraum eines Politikers, daß er buschstäblich die Abgabe jedes einzelnen Schusses per Knopfdruck an jedem Ort der Welt, von seinem bequemen Sessel im klimatisierten Büro aus, kontrollieren kann. Eine militärischen Nutzen sehe ich dafür nicht.

Eine Handgranate mit flexiblem Zündzeitpunkt und bei Bedarf Fernzündung hingegen halte ich für eine Verbesserung gegenüber dem klassischen chemischen Zünder mit, mehr oder weniger genauem, festen Zündzeitpunkt.

Geschrieben von: Markus11 28. Apr 2011, 13:05

ZITAT(Desolation @ 28. Apr 2011, 13:54) *
Die meisten negativen Erfahrungen mit Batterie betriebenen Geräten kommen nicht davon, daß Elektronik prinzipiell anfälliger ist als Mechanik (es ist genau anders herum) sondern von falschem Umgang, schlechter Lagerung der Batterien und vor allem billigen und deshalb zu schlechten Batterien.


Als wir mit dem agdus im Winter rumgeturnt sind hat jedes Gerät eine neue Phillips Duracell Batterie spendiert bekommen die noch lange nicht abgelaufen war.
Allein der Temperaturwechsel von Unterkunft-Wald hat schon schnell zu Ausfällen geführt.

Geschrieben von: Desolation 28. Apr 2011, 13:16

Genau meine Rede.

Einsatztemperaturen der Batterien nicht beachtet und sich dann wundern wenn bei niedrigen Temperaturen die gebrauchte Leistung nicht zu Verfügung steht.
08/15 Batterien funktionieren bei niedrigen Temperaturen einfach nicht richtig. Egal ob neu oder nicht. Gibt drei Standartmöglichkeiten dagegen. Batterien wärmen/heitzen, Batterien gut isolieren oder Batteriepack größer auslegen, so daß noch genug Leistung, trotz Verluß, zur Verfügung steht. Meist ist es die zweite oder dritte oder eine Kombination von beiden Lösungen die genutzt wird. Kosten in der Produktion und somit in der Anschaffung unwesendlich mehr. Deshalb bei Behörden ungerne umgesetzte.

Im Winter sind wärend meiner Dienstzeit praktisch keine DienstKfz vom Wolf bis hin zum Panzer mehr angesprungen. Ohne Starhilfe Kabel und den Batteriebestücken Bollerwagen aus der Inst ging nichts.
Das heißt aber noch nicht, daß elektrische Starter was schlechtes oder unzuverlässig sind.

Geschrieben von: stillermitleser 28. Apr 2011, 13:52

Wenn ich das richtig gesehen habe ist doch diese ferngezündete Handgranate im Prinzip eine ferngezündete Bombe. Daher gehe ich einmal davon aus das dieser Sprenkörper wohl mehr im Bereich der versteckten Ladungen zum Zuge kommen wird. Der Vorteil währe hier die entfallenden Kabel und deren Verlegung. Der Nachteil, die Möglichkeit den Funksender zu stören. Ist bestimmt ein lustiges Spielzeug für Pioniere, Spezialkräfte, verdeckt kämpfende Kräfte und Geheimdienste.

Geschrieben von: polo 28. Apr 2011, 14:34

In der Patentschrift auf Seite 2 werden die Verwendungsmöglichkeiten wie folgt beschrieben:


Das in den Punkten 2 und 3 erwähnte Problem der festen Zündverzögerung normaler Handgraten kann man auch durchs Abkochen lösen. Punkt 4 dürfte Seltenheitswert besitzen.

@Desolation
Für das Heizen der Batterien bräuchte man entweder Strom oder Chemikalien. Beide halten nicht ewig und müssten somit regelmäßig gewechselt werden, um die Granate einsatzbereit zu halten. Die Batterien am Körper zu tragen, wäre die denkbar schlechteste Lösung.
Auch ein größerer Batteriepack lässt mit der Zeit in seiner Leistungsfähigkeit nach und müsste gewechselt werden. Insgesamt bringt der Einsatz von Elektronik m.M.n. mehr Nachteile als Vorteile.

Geschrieben von: Nachdenker 28. Apr 2011, 15:15

Gibt es eigentlich in den westlichen Armeen defensiv HG's? Ich meine analog zu den russischen F-1 und den neuen RGO?

Geschrieben von: Markus11 28. Apr 2011, 15:23

ZITAT(Nachdenker @ 28. Apr 2011, 16:15) *
Gibt es eigentlich in den westlichen Armeen defensiv HG's? Ich meine analog zu den russischen F-1 und den neuen RGO?


Österreich....ansonsten gibt es einige mit Splitterring (Belgien afaik, Deutschland)

Geschrieben von: Desolation 28. Apr 2011, 15:31

ZITAT(polo @ 28. Apr 2011, 15:34) *
Das in den Punkten 2 und 3 erwähnte Problem der festen Zündverzögerung normaler Handgraten kann man auch durchs Abkochen lösen.


^^... und dem Feind gleich die Mühe sparen wenn es einen selber zerlegt.
Die normalen Zünder in Hgrs haben eine nicht unerhebliche Streuung.
Da die Federn, welche bei Hgrs verwendet werden relativ kräftig, deutlich kräftiger als die meist oft verwendeten und ausgelutschten Federn von Üb-Hgrs, sind besteht auch eine nicht unerhebliche Gefahr, daß einem die Granate gleich aus der Hand rutscht. Nasse Hände, kalte Hände oder Handschuhe und schon hat man den Salat.

Sowas zur Standartprozedur zu machen würde schon wärend der friedensmässigen Ausbidung die Gefahr deutlich steigern.

ZITAT(polo @ 28. Apr 2011, 15:34) *
Für das Heizen der Batterien bräuchte man entweder Strom oder Chemikalien. Beide halten nicht ewig und müssten somit regelmäßig gewechselt werden, um die Granate einsatzbereit zu halten.


Schon mal eine Handgrantenkiste gesehen?
Die Zünder sind im Lieferzustand sowieso noch nicht eingesetzt. Die werden erst relativ kurz bevor man die Granate auch braucht zusammengefügt. Es spricht gar nichts dagegen die Batterien erst in den Zünder ein zu setzten wenn man den Zünder einbaut. Man hat also eine nagelneue Batterie. Selbst wenn, aus irgent einem Grund jemand über einen längeren Zeitraum die selbe mit einem Zünder und Batterie bestückt Granate durch die Gegend trägt spricht nichts dagegen die Batterie zu erneuern, wenn man sich des Ladezustandes nicht mehr sicher ist.
Zünder mit Batterie wäre besser Lagerfähig, als die heute verwendeten.

Ein Zünder, selbst mit kurzstrecken Funkauslöser, braucht viel weniger Strom als AGDUS. Wenn der Zünder gut konstruiert ist und man eine sinvolle Batteriegröße und -typ auswählt funktioniert der sicherlich mit der selben oder einer besseren Fehlerquote als ein konvetioneller Zünder.

Geschrieben von: SLAP 28. Apr 2011, 18:02

ZITAT(stillermitleser @ 28. Apr 2011, 14:52) *
Wenn ich das richtig gesehen habe ist doch diese ferngezündete Handgranate im Prinzip eine ferngezündete Bombe. Daher gehe ich einmal davon aus das dieser Sprenkörper wohl mehr im Bereich der versteckten Ladungen zum Zuge kommen wird. Der Vorteil währe hier die entfallenden Kabel und deren Verlegung. Der Nachteil, die Möglichkeit den Funksender zu stören. [...]


Die Handgranate ist als Handgranate gedacht und nicht als versteckte Ladung.

Den Funksender zu stören wäre nur lokal möglich, da man eine Frequenz im GHz Bereich verwenden würde. Außerdem wäre dieser Störsender extrem leicht aufzuspüren.

Die Energiequelle muss auch keine Batterie sein. Genauso denkbar wäre ein Piezokristall, der über eine mechanische Vorrichtung (vgl. Perkussionszünder) vor dem Werfen für Energie sorgt.

Die Brennverzögerer und Zündeinrichtungen der "Stand der Technik" HGr sind übrigens alles andere als unempfindlich gegenüber Alterung oder Temperaturschwankungen.


Geschrieben von: sailorGN 28. Apr 2011, 18:15

Das einzige Problem an der FernauslöserHG sehe ich im Stressfaktor: Im Gefecht wird eine normale Handgranate geworfen und zündet, d.h. direkt nach dem Wurf hat der Werfer wieder den Kopf für was anderes frei. Bei der Fernzündervariante muss er geistig noch bei der Granate bleiben und sie bewusst zünden. Ich kann mir vorstellen, dass dies zu Verzögerungen führen kann, insbesondere wenn Kameraden auf den Knall warten... oder eine Granate zu spät/gar nicht gezündet wird, weil der Soldat nicht dran gedacht hat. die derzeitige "Fire and Forget"Variante ist zwar nicht so flexibel, aber "idiotensicher".

Geschrieben von: Desolation 28. Apr 2011, 18:56

Nur weil man die Hgr fernzünden kann heißt das nicht, daß es immer der Fall ist oder es keine automatische Zündung nach einer bestimmten Zeitspanne gibt.

Ich verstehe die Fernzündung als zusätzliche Fähigkeit, zu denen die eine Hgr sowieso schon hat.

Das schöne an dieser Technik ist, daß man den normalen Zünder schon vorhandener Hgrs und Üb-Hgrs durch einen modernen, elektrischen Zünder ersetzten kann. Ein paar hundert oder tausend Stück zum testen. Man könnte zB auch die Kreisparkassler damit rumspielen lassen und wenn die das für gut befinden will es eh jeder haben. Wenn es doch nicht funktioniert ist es auch nicht weiter schlimm. Immerhin reden wir hier über Material das weniger kostet als ein einzelner Panzer oder noch teuerer militärische Statussymbole.

Geschrieben von: Markus11 28. Apr 2011, 18:59

Eine Handgranate wirft man auch nicht einfach so nach Lust und Laune, das wird seiner Gruppe vorher angekündigt (Achtung Handgranate) und davor durch den Gruppenkommandanten befohlen.

So zumindest hab ichs gelernt.

Geschrieben von: goschi 28. Apr 2011, 19:26

ZITAT(Markus11 @ 28. Apr 2011, 19:59) *
und davor durch den Gruppenkommandanten befohlen.

äääh...
ne

Soldaten sind selbständig denkende Wsen, jedenfalls ausserhalb des Bundesheers wink.gif

Geschrieben von: Markus11 28. Apr 2011, 19:39

ZITAT(goschi @ 28. Apr 2011, 20:26) *
Soldaten sind selbständig denkende Wsen, jedenfalls ausserhalb des Bundesheers wink.gif


Sry das ich abschweife.

Das du anscheinend was gegen das Bundesheer hast hab ich ja schon gemerkt, aber ist es nicht in den andren westlichen Armeen so üblich dass der Gruppenkommandant das Feuergefecht leiten soll?

Von der Formation, über die Positionierung der schweren Waffe der Gruppe (Mg[das ist anscheinend in der Schweiz anders?], Pzf), usw.
Natürlich sind Soldaten selbständig denkende Wesen, trotzdem sollte jemand in der Gruppe die Übersicht bewahren und das ganze koordinieren.

*edit*: damit ich nicht noch einen offtopic post reinpacke:

Hier wurde mal ein Video gepostet wo eine amerikanische Gruppe angeschossen wurde und deren Gruppenkommandant dann statt hauptsächlich die Gruppe und den Feuerkampf zu leiten selber fast alles in die Hand genommen hat. Wechsel von Granatpistole auf Gewehr usw.

Geschrieben von: Reverend 29. Apr 2011, 10:10

Zumindest im geleiteten Feuerkampf (auch im Einsatz) muss der Gruppenführer auf den Einsatz der Waffen und Kampfmittel per Befehl einwirken.
Im selbständig geführten Feuerkampf gelten selbstredend andere Regeln. Aber auch im selbständig geführten Feuerkampf (Also ähhh ne...) ist schon ganz praktisch seiner Gruppe den Einsatz von Sprengmitteln mitzuteilen, eben weil Soldaten selbständig denkende Wesen sind. Ich halte das von Markus11 angeführte Video sogar als Musterbeispiel wie es nicht ablaufen sollte. Was wäre aus der US-Kampfgruppe bei Ausfall ihres Universal-Soldiers geworden?

Mir ist bewusst dass ich vorsätzlich gegen §1 der Forumsregeln verstossen habe...


Geschrieben von: SLAP 29. Apr 2011, 10:58

Aus dem Reglement der schweizerischen HG 85:

ZITAT
Hangranatenwürfe sind mit der Warnung "Achtung HG!" anzukündigen. Diese Warnung erfolgt nur durch den Werfenden [...].


ZDv 3/11
ZITAT
Der Soldat kämpft mit Handgranaten meist selbstständig; in bestimmten Lagen verspricht der "Feuerüberfall" mit Handgranaten jedoch mehr Erfolg [...].

und
ZITAT
Bevor der Soldat in einen Raum eindringt, wirft er auf Befehl eine Handgranate Hinein [...].



Geschrieben von: Reverend 29. Apr 2011, 12:39

Na da wären nun doch fast alle Unklarheiten durch SLAP beseitigt.

oder ähhh ne? ;-)

@Slap Vielen Dank für die Recherche und Quellenangabe

Geschrieben von: sdw 29. Apr 2011, 13:31

ZITAT(Markus11 @ 28. Apr 2011, 20:39) *
Das du anscheinend was gegen das Bundesheer hast hab ich ja schon gemerkt, aber ist es nicht in den andren westlichen Armeen so üblich dass der Gruppenkommandant das Feuergefecht leiten soll?


Ähhh... jein... wenn ich es mir zur Aufgabe setze zwischen 5 und 10 Mann persönlich anzuleiten, dann bin ich bei Befehlstaktik und hab mehr zu tun als ich eigentlich leisten kann. Man setzt ein kluges Köpfchen als MG2 ein (ja, 2... niemals 1...), dann noch ein kluges Köpfchen an die Panzerabwehrhandwaffe sofern man eine hat. Und wenn dann einer der Jungs es als notwendig ansieht eine Handgranate zu werfen, soll er das tun sofern es nicht aus irgendwelchen Gründen (die kann es geben) zum "Sperrbestand" erklärt wurde.

Es direkt zu befehlen ("Schütze x, 10 Uhr, 30, feindliches MG, Handgranate.") kann sinvoll sein aber muß es nicht. Prinzipiell darf der einzelne Soldat seine ihm gegebenen Waffen erstmal einsetzen wie ihm das paßt. Dafür wurde er ausgebildet und sollte die "Spielregeln" kennen.

Nebst dem ist das Bundesheer tatsächlich international nicht gut angesehen und einen der schlechtesten Vorträge die ich jemals gehört habe war von einem österreichischen Oberst der von Fähnrich bis Leutnant alles als "Fahnenjunker" angesprochen hat mit dem Kommentar, daß ihm das eh egal sei. Soviel dazu!

Geschrieben von: Markus11 29. Apr 2011, 14:19

Erstmals ein erneutes sry das mein Beitrag zum Abdriften geführt hat wink.gif.
---
On Topic:

Wieviele Splitter enthält so ein zusätzlicher Splitterring?

Geschrieben von: SLAP 29. Apr 2011, 15:23

Laut ZDv ca. 6500.

Geschrieben von: sdw 29. Apr 2011, 15:33

Gerade habe ich eine neue Idee für "Dummfick"... biggrin.gif

Geschrieben von: MalcomME45 29. Apr 2011, 16:09

ZITAT(sdw @ 29. Apr 2011, 16:33) *
Gerade habe ich eine neue Idee für "Dummfick"... biggrin.gif

Splitter zählen und mit Nummern versehen?

Geschrieben von: sdw 29. Apr 2011, 16:16

Prüfen lassen ob die Angabe in der ZDv auch korrekt ist. *muahahahahaha*

Geschrieben von: Arado-234 30. Apr 2011, 04:55

lol.gif Hauptmann Ovia, die Anzahl der Splitter stimmt ned, da fehlt einer lol.gif

..... irgendwie ein cooler Gedanke, cool aber irrwitzig

Geschrieben von: SLAP 30. Apr 2011, 12:18

Diehl hat eine eigene Vorstellung von einer "sicheren" Handgranate.

http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=DE&NR=102005015906B3&KC=B3&FT=D&date=20061221&DB=EPODOC&locale=en_EP Handgranate (mit Freund-Feind-Erkennung)




Dazu gibts von Diehl auch noch einen Mechano-Elektrischen Zünder (http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=DE&NR=10316875A1&KC=A1&FT=D&date=20041104&DB=EPODOC&locale=en_EP), der tatsächlich ohne Batterie auskommt und mit einem Mikrogenerator arbeitet.




Geschrieben von: SLAP 24. Oct 2011, 13:29

http://lem.nioa.com.au/products/download/200/presentation-rheinmetall-hand-grenades.pdf

U.a. mit Informationen zu: HGr 06, HGr 85, EHGr 08, ...



Geschrieben von: SLAP 3. Nov 2011, 14:56

War mir noch nicht bekannt:

ZITAT
The Instalaza Alhambra hand grenade body is filled with steel balls, making up to approximately 30 per cent of its total weight. The watertight fuze is a mechanical-electronic device of an innovative design which includes a unique electronic delay, thus improving safety and reliability. During storage, transport and handling, the fuze does not store electrical energy, and the detonator is out of line with the next element in the explosive train and isolated from the activation circuit. The fuze generates the electrical energy needed for the detonator only after throwing (following the removal of a twist-and-pull safety pin with over 70° of safety lever action). Using an electronic delay permits 100 per cent in-house testing before delivery; this testing is carried out at two separate manufacturing process steps.The electronic delay has a consistent performance within the operational temperature range of -46 to +71°C, and the delay could, if required, be set in the factory at any parameters the user might specify (i.e. special operations forces may require an extremely accurate two second delay hand grenade). The delay consists of two independent electronic timers connected in parallel. One establishes the throwing safety delay, maintaining the insulation between the detonator and the activation circuit for 3.5 seconds after safety lever release. The second delay discharges the generated electrical energy into the detonator after an overall four seconds delay.

http://articles.janes.com/articles/Janes-Infantry-Weapons/Instalaza-Alhambra-hand-grenade-Spain.html


Geschrieben von: SLAP 28. May 2012, 21:16

http://www.army.mil/article/79935/Picatinny_engineer_pursues_improved_hand_grenade/


Konzept

ZITAT
The first motion ensures that users have a firm grip and control of the lever before they can arm it. The second motion "arms" the grenade by rotating the explosive train in-line. If the tactical situation were to change, the Soldier just reverses the second step and the grenade is re-safed. Currently, re-safing a grenade requires trying to reinsert the sometimes-deformed safety pin, which is not easily done.


Statt eines Splints verfügt die HGr über eine Hebelsicherung, wie das genau das funktionieren soll ist noch nicht raus. Das erwähnte Patent wurde noch nicht veröffentlicht.
Richard Lauch

Geschrieben von: goschi 28. May 2012, 21:48

die technische Lösung stelle ich mir nicht allzu schwer vor (auf Anhieb schwirren mir gleich mehrere simple technische Lösungen durch den Kopf), vielmehr wie man verhindern will, dass regelmässig brav gesicherte Handgranaten zum zurückwerfen bereit beim Gegner landen, der Splint ist hier durchaus eine bewährt idioten- und stressichere Lösung.

Dass sich das Ding nicht in der Tasche entsichert ist mir als Infanterist dann auch noch ein kleines Anliegen wink.gif

Geschrieben von: kato 28. May 2012, 23:07

Aus dem Link:

ZITAT
The current grenade fuze design only allows for a right-handed user to throw it in the upright position. A lefty has to hold the grenade upside down to safely pull the pin.

Das drehbare Handgelenk bei geschlossener Hand scheint in den USA noch nicht erfunden zu sein.

Geschrieben von: goschi 28. May 2012, 23:32

das Werfen sehe ich nicht als Problem, nur das ziehen des Splints, dafür gibts aber diverse praktikable Lösungen mata.gif

Geschrieben von: SLAP 22. Sep 2012, 09:12

http://www.dtic.mil/ndia/2012fuze/13698Lauch.pdf







Vorteile:
- leicht wieder zu sichern
- Zündelement befindet sich ausserhalb der Zündkette wenn die HGr gesichert ist (IM-Forderung)




Geschrieben von: maschinenmensch 23. Sep 2012, 09:36

Was ist eine IM-Forderung?

Finde das Konzept nicht blöd, nur stört mich, dass der "Ring am Daumen" als "Versicherung" die HG auch wirklich scharf gemacht zu haben fehlt. Ist halt schwer ein so bewährtes Konzept zu verbessern.

Geschrieben von: SLAP 23. Sep 2012, 10:05

IM = Insensitive Munitions. Neben skalierbarer Wirkung ist das aktuell einer der Entwicklungstrends.






Geschrieben von: SLAP 1. Oct 2012, 20:52

Die US-Army sucht nach Wegen ihre DPICM-Submunition zu verwerten.

http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=8220395B1&KC=B1&FT=D&ND=3&date=20120717&DB=EPODOC&locale=en_EP
http://www.abload.de/image.php?img=dpicm40mmusumo.jpg

http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=8272328B1&KC=B1&FT=D&ND=3&date=20120925&DB=EPODOC&locale=en_EP
http://www.abload.de/image.php?img=dpicmhgrdyuut.jpg

Die HGr soll nach den notwendigen Modifikationen 30 - 40 % günstiger als eine M67 (ca. 30 $) sein.

Naja.

Geschrieben von: SLAP 29. Jan 2013, 16:59

Schwedischer Artikel über die http://www.fmv.se/sv/Nyheter-och-press/Nyheter-fran-FMV/Hoppande-handgranat/?p=1 inkl. eines Videos.

Geschrieben von: stillermitleser 29. Jan 2013, 19:02

ZITAT(SLAP @ 1. Oct 2012, 20:52) *
Die US-Army sucht nach Wegen ihre DPICM-Submunition zu verwerten.


Keine schlechte Idee. Gibt es dies bezüglich was neues? Wäre das auch mit der Submunition aus den MW-1 Behältern der Luftwaffe möglich gewesen?

Geschrieben von: Nobody is perfect 29. Jan 2013, 19:34

SLAP: Ihhhhh ein Springteufel.

Die 40 mm Munition...gar nicht mal so dumm, als Heat-Granate wohl nicht schlecht. Die Frage ist sicherlich, was man damit bekämpfen soll und wie groß ist die Sprengwirkung (vergleichbar mit einer normalen 40 mm Granate?) und die Durchschlagswirkung z.B. auf eine Sandsackbarriere. So ein Geschoß auf ein gepanzertes Ziel abzufeuern...Die Wirkung von heat auf ein leicht gepanzertes Ziel ist eher schwach, auf ein ungepanzertes Ziel (wie z.B. auf ein Auto) wohl deutlich geringer als eine Sprenggranate. Schwerer gepanzerte Ziele, wie ein MBT oder einen modernen Schützenpanzer wird man frontal oder seitlich nicht mehr/kaum ankratzen können.

Die Frage bei der Handgranate; die Heat Funktion sollte dabei eher nebensächlich sein, ist die Sprengwirkung vergleichbar?

Dazu eine weitere wichtige Frage, ist der Kostenvorteil im Rahmen des Gesamtbudgets der US Army (vor allem bei der handgranate) wirklich relevant?

Geschrieben von: SLAP 29. Jan 2013, 21:47

ZITAT(stillermitleser @ 29. Jan 2013, 19:02) *
[...]

Keine schlechte Idee. Gibt es dies bezüglich was neues? Wäre das auch mit der Submunition aus den MW-1 Behältern der Luftwaffe möglich gewesen?
Ich habe noch nichts Neues gesehen. Möglicherweise, die Submunitionen der BW sind teilweise Nachbauten US-amerikanischer Modelle.


ZITAT(Nobody is perfect @ 29. Jan 2013, 19:34) *
SLAP: Ihhhhh ein Springteufel.

Die 40 mm Munition...gar nicht mal so dumm, als Heat-Granate wohl nicht schlecht. Die Frage ist sicherlich, was man damit bekämpfen soll und wie groß ist die Sprengwirkung (vergleichbar mit einer normalen 40 mm Granate?) und die Durchschlagswirkung z.B. auf eine Sandsackbarriere. So ein Geschoß auf ein gepanzertes Ziel abzufeuern...Die Wirkung von heat auf ein leicht gepanzertes Ziel ist eher schwach, auf ein ungepanzertes Ziel (wie z.B. auf ein Auto) wohl deutlich geringer als eine Sprenggranate. Schwerer gepanzerte Ziele, wie ein MBT oder einen modernen Schützenpanzer wird man frontal oder seitlich nicht mehr/kaum ankratzen können.

Das ist eine HEDP-Granate (Hohlladung mit Splittermantel). Die Submunition wurde auf Stapelfähigkeit ausgelegt, die Splitterwirkung musste etwas hinten anstehen. Die Durchschlagswirkung ist etwa gleich, ca. 65mm RHA. Weder mit DPICM noch 40mm war je dran zu denken einen Panzer frontal anzugreifen.

Die Frage bei der Handgranate; die Heat Funktion sollte dabei eher nebensächlich sein, ist die Sprengwirkung vergleichbar?
Die Hohlladung ist für den Einsatz als Handgranate nachteilig. Im Patent wird daher vorgeschlagen die Aushöhlung teilweise mit vorgefertigten Splittern (Stahlkugeln) zu füllen. Die Splitterverteilung dürfte aber trotzdem eher bescheiden sein. Ich halte die Verwendung als HG für nicht unbedingt sinnvoll.

Dazu eine weitere wichtige Frage, ist der Kostenvorteil im Rahmen des Gesamtbudgets der US Army (vor allem bei der handgranate) wirklich relevant?
Vermutlich nicht.


Geschrieben von: kato 29. Jan 2013, 23:38

Bzgl. MW1:
Die KB44 wiegt so schon 600 Gramm und enthält eine Hohlladung als Sprengkopf. Eignung daher für eine Handgranate nur sehr eingeschränkt. Werfen müssen wollte ich das Teil nicht. Die MUSPA, MIFF und STABO sind mit 3,2-4,5 Kilo Gewicht absolut nicht geeignet. Umbau KB44 in 40mm-Munition geht aufgrund Kaliber nicht (die 44 sind der Durchmesser in mm...), selbst wenn es vom Durchmesser ginge wiegt die KB44 das doppelte eines 40x53-Projektils.

DPICM hätte die Bundeswehr allerdings natürlich auch zur Genüge.

Geschrieben von: Warhammer 30. Jan 2013, 07:34

Die Amis nutzen doch sowieso schon 40mm HEDP für ihre Granatwerfer, oder?
Ich verstehe ja nicht wirklich, warum man überhaupt so eine Kompromissgranate benutzt. Ich nehme an, dass man in den meisten Fällen mit einer HE besser bedient ist und für die paar Gelegenheiten, wo es gegen leicht gepanzerte Gegner geht, kann man immer noch 2 richtige Hohlladungen einpacken.

Geschrieben von: SLAP 30. Jan 2013, 17:18

Splitterbildung und Durchschlagsleistung sind zwei Forderungen, die sich nicht schwerwiegend überschneiden. Klar, das Verhältnis Splitter/Sprengstoff wird schlechter. Dort wo die HL-Einlage sitzt macht es aber ohnehin keinen Sinn Splitter unterzubringen -sie würden im Boden landen. Die Hohlladung der HEDP-Granate wird übrigens dazu genutzt Deckung zu durchschießen. Die Wirkung kommt dabei vom Hohlladungsstachel und abgelöstem Mauerwerk.



M433 HEDP


TM xyz

Edit: Ganz interessantes Dokument dazu: http://www.dtic.mil/ndia/2012armaments/Wednesday14069Shipley.pdf.

Geschrieben von: maschinenmensch 31. Jan 2013, 12:55

ZITAT(Warhammer @ 30. Jan 2013, 07:34) *
Die Amis nutzen doch sowieso schon 40mm HEDP für ihre Granatwerfer, oder?
Ich verstehe ja nicht wirklich, warum man überhaupt so eine Kompromissgranate benutzt. Ich nehme an, dass man in den meisten Fällen mit einer HE besser bedient ist und für die paar Gelegenheiten, wo es gegen leicht gepanzerte Gegner geht, kann man immer noch 2 richtige Hohlladungen einpacken.


Haben wir für die Granatmaschinenwaffe nicht gleiche Munition eingeführt? 2:1 DM111 (Spreng/Splitter) und DM42 HEDP?

Geschrieben von: SLAP 31. Jan 2013, 15:11

40 mm x 53


DM111 HE-PFF (High Explosive Pre-Formed Fragments). Sehr schön zu erkennen, die vorgefertigten Splitter in einer Kunststoffmatrix.



DM42 HEDP (High Explosive Dual Purpose)

Sind beide meines Wissens von Diehl bzw. die Zünder von Junghans.

Geschrieben von: Glorfindel 31. Jan 2013, 16:35

bei der ersten sieht man auch, dass die wohl für den Häuserkampf gedacht ist, insbesondere die Splitterwirkung. Die Granate trifft auf eine Wand und die Splitter verteilen sich v.a. nach hinten (so ist es auch bei der häufigsten von der Schweizer Armee verwendeten 40mm Granate). Allgemein ist das Problem wohl, dass die Splitter, wenn die Grantate schräg auf den Boden aufschlägt, ebenfalls zum Teil in den Boden gehen. Die ist imho eines der Probleme dieser 40mm HE-FRAG-Granaten, wobei natürlich relativ viel Sprengstoff noch vorhanden ist. Besser wäre allenfalls eine thermobarische Granate.

Geschrieben von: SLAP 31. Jan 2013, 17:06

Außerhalb geschlossener Räume und bei so kleiner Sprengstoffmasse, eher nicht.

Geschrieben von: maschinenmensch 31. Jan 2013, 20:26

Rheinmetall bietet ja inzwischen schon 40x53mm ABM Granaten an:

http://www.dtic.mil/ndia/2011smallarms/WednesdayInter12677Stauffenberg.pdf

Die nächste Stufe sollen dann Granaten sein, deren Ladungen ein einzelne Sektoren eingeteilt, hintereinander über dem Ziel explodieren, immer dann wenn der jeweilige Sektor durch die Rotation der Granate Richtung Erdboden zeigt. So vermeidet man die Verschwendung von Splittern einer konventionellen Granate, die im Horizontalflug immer 50% in den Himmel schießt.


Geschrieben von: Holzkopp 31. Jan 2013, 20:31

...was ja nur bei Zielen Sinn macht, bei denen man sicher weiß, dass die Granate oberhalb des Zieles detoniert.

Ich kann mir vorstellen, dass eine Rundum- Splitterwirkung für nicht vollständig aufgeklärte und wechselnd besetzte Stellungen die sicherere Lösung ist.

Sitzt der Feind oberhalb der Granate, bringt das nichts.

Geschrieben von: SLAP 31. Jan 2013, 20:37

Das stimmt nur, wenn die Zerlegungs-Richtung unveränderlich wäre. Das angesprochene Konzept sieht aber auch andere Modi vor.



http://www.dtic.mil/ndia/2011smallarms/WednesdayAmmo12612Perhala.pdf

Mal sehen was draus wird.

Geschrieben von: Glorfindel 1. Feb 2013, 10:59

Es gibt eine billigere, wenn auch weniger ausgeklügelte, Lösung als ABM, aufspringende Granaten.

Geschrieben von: maschinenmensch 1. Feb 2013, 13:44

Du meinst sowas?

http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=27983&view=findpost&p=1041083

Da finde ich den definierten Sprengpunkt der ABM Granate besser.

Geschrieben von: Glorfindel 1. Feb 2013, 17:16

Ja, so in der Art. Gibt es z.B. auch für 40x46mm Granaten, gerade auch wegen den unbefriedigenden Ergebnisse bei den nach hinten splitternden Granaten.

Ja, der defnierte Sprengpunkt ist besser, aber die springende Granate muss dafür nicht programmiert werden.

Geschrieben von: SLAP 1. Feb 2013, 19:02

VOG-25P

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=x__YiwYdXH8#t=65s



Wie man im Video sieht springen die Granaten eher unregelmäßig in alle Richtungen, eine optimale Ausrichtung ist daher nicht gewährleistet.

Geschrieben von: billy-bob-benson 24. Apr 2013, 13:15

ZITAT(lastdingo @ 28. Nov 2010, 18:30) *
Heutzutage wird man in Gürteln nicht mehr allzuviel Platz finden für Stielhandgranaten.


Von Gewicht und Sperrigkeit her sind Stielhandgranaten übrigens mit Gewehrgranaten vergleichbar bis teils erheblich sperriger und schwerer.

moderne Belgische Bullet-Thru Gewehrgranate: Getragen 320 g, 189 mm Länge.

Typischere moderne Giat 40mm Gewehrgranate: 425 g, 380 mm.

Stielhandgranate 39: ca. 624 g, 356 mm


Also in der Schweiz wurden die Granaten auch nicht im Gürtel getragen sondern in diesen tollen Beintaschen am Oberschenkel. Diese Tasche endet in der Regel genau über der Kniescheibe was das Rennen mit 4 solcher Granaten zu einem einprägenden Erlebnis machten. Die Granaten in den Gürtel stecken konnten einem das Wochenende extrem versauchen, wenn es der falsche sah.

Geschrieben von: billy-bob-benson 24. Apr 2013, 13:28

ZITAT(Desolation @ 28. Apr 2011, 12:54) *
ZITAT(Markus11 @ 28. Apr 2011, 12:56) *
Bei der extrem langen Lagerungszeit die sehr oft gegeben ist würde ich auch nicht auf elektrische Zünder setzen.


Wer sagt denn, daß man die Hgr mit montiertem Zünder und eingebauter Batterie lagern muß?

Die meisten negativen Erfahrungen mit Batterie betriebenen Geräten kommen nicht davon, daß Elektronik prinzipiell anfälliger ist als Mechanik (es ist genau anders herum) sondern von falschem Umgang, schlechter Lagerung der Batterien und vor allem billigen und deshalb zu schlechten Batterien.

Als Mobiltelefone neu waren wurden die selben Argumente gegen sie aufgebracht. Den ersten Notebooks wollten die meisten auch nicht vertrauen. Elektrische Starter für Verbrennungsmotoren usw usw wurde alles mit viel Skepsis betrachtet oder schlichtweg abgelent.

Das batteriebetriebene Funkgeräte in vielen Armeen immer noch für Probleme und Ärger sorgen sagt rein gar nichts über batteriebetriebene Telekomunikationsgeräte im Speziellen oder batteriebetriebene Geräte im allgemeinen aus. Es zeigt eigentlich nur auf was in den betroffenen Armeen/Einheiten schlecht organisiert ist und das es meist eine dumme Idee ist Elektro- und Elektronikartikel, auch Verbrauchsgut wie Batterien, möglichst billig ein zu kaufen. Dazu kommen dann noch die oft rückständigen Standarts.

Elektronische Sicherungen für HaWas halte ich für absolut machbar aber völlig unnötig. Das ist vieleicht der feuchte Wunschtraum eines Politikers, daß er buschstäblich die Abgabe jedes einzelnen Schusses per Knopfdruck an jedem Ort der Welt, von seinem bequemen Sessel im klimatisierten Büro aus, kontrollieren kann. Eine militärischen Nutzen sehe ich dafür nicht.

Eine Handgranate mit flexiblem Zündzeitpunkt und bei Bedarf Fernzündung hingegen halte ich für eine Verbesserung gegenüber dem klassischen chemischen Zünder mit, mehr oder weniger genauem, festen Zündzeitpunkt.


Als Mobiltelefone neu waren gabs auch nicht überall Verbindung. Der Akku hielt keinen Tag.

Als Laptops neu waren hatten sie kleine Bildschirme, monorchom natürlich, und Nickel Cadmium Akkus. Das sind die lustigen Dinger mit kaum Kapazität und dem tollen Memory Effekt. Als Laptops neu waren gabs auch noch kein Windows 95 und wenn du Windows 3 kennen würdest würdest du einem solchen Compter auch nicht vertrauen. Tja die Alten wussten damals schon was sache ist, keine Angst.

Elektronische Sicherungen an Handgranaten sind so sinnvoll wie ein Klimaforscher. Was hindert mich daran im Gefecht einen Jammer auf mir zu tragen? Kostet in China deutlich weniger als man denkt. Mein WLan hat im Altbauhaus übrigens extremste Probleme, obwohl die Elektroniker in einem anderen Forum der Meinung waren, dass Holz nicht besser abschirme als Beton. Aber vielleicht weiss ein Elektroniker ja auch nicht was ein Holzhaus ist.

Geschrieben von: SLAP 24. Apr 2013, 14:42

Kann ich bitte deine Adresse haben? Ich würde dir gerne eine Rechnung über 2 Mausklicks schicken. Diesen Beitrag gibt's gratis dazu.
Wenn du dir schon die "Mühe" machst einen 2 Jahre alten Beitrag auszugraben hättest du dir wenigstens auch noch die restlichen Beiträge ansehen können. Nach deiner Definition ist dein Beitrag "so sinnvoll wie ein Klimaforscher".

Geschrieben von: xena 24. Apr 2013, 15:18

Und warum Klimaforscher völlig unnütz sein sollen entspringt wohl auch den feuchten Phantasien eines Stammtisches einer Dorfkneipe in Niederbayern...

Geschrieben von: billy-bob-benson 27. Apr 2013, 19:47

ZITAT(xena @ 24. Apr 2013, 15:18) *
Und warum Klimaforscher völlig unnütz sein sollen entspringt wohl auch den feuchten Phantasien eines Stammtisches einer Dorfkneipe in Niederbayern...

Das mit dem "völlig unnütz" entstammt aber aus Deinen Gedanken. Bayern kenn ich nicht. Kennen die sich denn damit aus oder war das jetzt eher ein leicht nationalistisch angehauchtes Vorurteil deinerseits?

Aber ich sehs ja schon auch wie Du, dass ein elektronischer Zünder etwas nachteilig sein kann. Auch wenn ich dazu jetzt nicht so persönlich geworden wäre.

Geschrieben von: Nocifer 1. May 2013, 14:45

Sagen wir mal soo... elektronische Zünder sind, rein chemisch-physikalisch sehr gut zum Zünden von Sprengladungen geeignet. An Handgranaten natürlich auch. Prinzipiell...

Elektronische Zünder machen (Lagerung...?) nur da Sinn, wo sie auch etwas nützen, also zum Fernzünden zu einer bestimmten Zeit. Dafür verwendet aber keine Sau Handgranaten!

Diese Nische für spezielle, stark unterschiedliche Sprengstoffanwendungen wird allerdings schon von plastischen (auch bekannt als Plastik-) Sprengstoffen eingenommen, die überdies wesentlich flexibler als Handgranaten sind, z.B. sehr dünne Schichten auf Stahl für massive Splitterwirkung nach innen, Verwendung mit wassergefüllten Plastikrahmen (Gate Crasher?!!), Sprengschnüre, usw.

Hangranaten sind eher für... "Reinwerfen - Peng!"-Aktionen gedacht, oder?


Davon abgesehen braucht mann für einen elektrischen Zünder ja nicht bloß eine Batterie und ein Stück Draht, sondern auch einen Funkeninduktor und einen Kondensator (???), wenn das das Ding ist, mit dem mann die Spannung erhöht. Daher könnte das auch einfach bei einem dem mechanischen/chemischen Zünder gleichwertigen Zünder wesentlich größer und teurer (!!!!!!!) werden.

Geschrieben von: Malefiz 1. May 2013, 15:02

Es gibt einen Unterschied zwischen "elektrisch" und "elektronisch". Nicht vergessen smile.gif

Geschrieben von: SLAP 16. Jun 2013, 18:59

NAVSEA sucht nach einer skalierbaren Handgranate:

ZITAT
https://www.fbo.gov/index?s=opportunity&mode=form&id=69b895faf2e4da323430d691967c3019&tab=core&_cview=1

[...]

The Government intends to award a Firm-Fixed Priced (FFP) five year Indefinite Delivery/Indefinite Quantity (IDIQ) contract with a minimum quantity of 400 each (base unit plus one explosive module) and a maximum quantity of 230,000 each (various configurations) with an anticipated award date of August 2013. Delivery terms are 400 days after effective date of order for the initial order and 95 days for subsequent orders with F.O.B at destination. Inspection is at origin and acceptance is at destination. Step-ladder pricing will be required for a 5-year period for quantities of 1-50,000 each on the following configurations:

Base Unit (defined as a fuze in one explosive module)

Base unit plus one additional explosive module

Base unit plus two additional explosive modules

Explosive module

Inert model of Base unit plus two additional modules
[...]

Geschrieben von: SLAP 26. Oct 2013, 16:07

Das Patent der hier bereits vorgestellten HGr-Sicherung:
http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=8561540B1&KC=B1&FT=D&ND=3&date=20131022&DB=worldwide.espacenet.com&locale=en_EP



Explosionszeichnung




Flussdiagramm

Geschrieben von: SLAP 1. Feb 2014, 14:29

http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?FT=D&date=20140116&DB=worldwide.espacenet.com&locale=en_EP&CC=DE&NR=102012013575B4&KC=B4&ND=4

Diehl hat ein Patent angemeldet zur Fertigungsvereinfachung von Handgranaten. Statt Splitter in Form von Kugeln, Würfeln, etc. einzubringen, wird 60-70% (Vol.) Metallpulver dem Kunststoff beigemengt. Bei der herkömmlichen Fertigungsart soll sich der Kunststoff von den Splittern lösen, bei dieser Art bildet der Kunststoff einen Teil der Splittermasse. Je nach Metall entstehen Splitter mit unterschiedlicher Dichte:
- Eisen: 4 g/cm^3
- Wolfram: 13 g/cm^3
- Messing: 4,3 g/cm^3

Vorteil: Das Kunstoff-Metall-Gemenge kann direkt mit einer Spritzgussmaschine verarbeitet werden, besondere Vorrichtungen sind nicht nötig.



Geschrieben von: SLAP 22. Feb 2015, 09:41

http://kitup.military.com/2015/02/army-testing-stackable-grenades.html

ZITAT
U.S. Army testers recently evaluated a new type of hand grenade that allows soldiers to connect up to three sections of explosive for a more powerful blast.

The Scalable Offensive Hand Grenade offers conventional soldiers a new capability. Unlike the standard fragmentation grenade, this design offers mainly a blast effect that can be doubled or tripled to suit the job. It has also been fielded to U.S. Special Operations Command since 2010.

Army officials tested it during a recent live-fire portion of the service’s annual Army Expeditionary Warrior Experiment at the Maneuver Center of Excellence at Fort Benning, Ga.

The base grenade has a non-removable, 3.5 second fuse and a body encasing .25 pounds of high explosive. Two separate modules of the same potency can be quickly connected to provide one, simultaneous explosion.

The blast completely collapsed a one-room, adobe-style structure, said Harry Lubin, chief of the Experimentation Branch of MCOE’s Maneuver Battle Lab.

“It really has a devastating effect,” he said.

It’s too early to tell if the Army will adopt the new grenade system, but the results of the live-fire assessment will be available to Army officials who write future lethality requirements, Lubin said.

This was the first year a live-fire portion was added to AEWE. It gave Benning officials the chance to evaluate weapons that might not be looked at otherwise, Lubin said.






Geschrieben von: Der Weisse Hai 22. Feb 2015, 09:56

Neu ist das Konzept nicht. Man sehe sich nur mal die Rheinmetall Expandable Hand Grenade an.

Edit: OK, gerade gesehen: Die Nammo-Variante ist ja auch schon seit fünf Jahren beim SOCOM.

DWH

Geschrieben von: SLAP 22. Feb 2015, 10:00

http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=27805&view=findpost&p=1138409 Außerdem kann man sich drüber streiten wer's erfunden hat. Die Schwiizer vielleicht?




Geschrieben von: SLAP 22. Feb 2015, 10:25

http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=8671840B2&KC=B2&FT=D&ND=&date=20140318&DB=&&locale=en_EP

Die Navy hat einen faltbaren, flexiblen Splittermantel zur Verwendung mit Sprenggranaten zum Patent angemeldet.

http://imgur.com/dzvM4qO
http://imgur.com/zvtXzxp
http://imgur.com/UYr3Q2q

Ich beanspruche hiermit die Begriffe "Splitter-Socke", "Splitter-Strumpf" sowie "Splitter-Kondom" für mich.

Geschrieben von: Arado-234 22. Feb 2015, 10:29

Ist gut Splitterchen :-)

aber interessante Entwicklungen


edit: Eigentlich aber auch wieder schlüssig das Vorgehen

Geschrieben von: Der Weisse Hai 22. Feb 2015, 10:52

ZITAT(SLAP @ 22. Feb 2015, 10:25) *
http://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=8671840B2&KC=B2&FT=D&ND=&date=20140318&DB=&&locale=en_EP

Die Navy hat einen faltbaren, flexiblen Splittermantel zur Verwendung mit Sprenggranaten zum Patent angemeldet.

Ich beanspruche hiermit die Begriffe "Splitter-Socke", "Splitter-Strumpf" sowie "Splitter-Kondom" für mich.


Das ist ja mal echt eine kuriose Idee. Im Krieg hat nur das Einfache Erfolg!

DWH

Geschrieben von: SLAP 22. Feb 2015, 11:20

Es wurde vor ein paar Jahren, von einer US-Teilstreitkraft, der Wunsch geäußert eine skalierbare HGr im Arsenal zu haben, die alles von non-lethal über spreng bis splitter kann. Non-lethal könnte dadurch erreicht werden, dass man einen Teil des Sprengstoffs deflagriert (verbrennt) und die verbleibende Restmasse zündet. Dazu hat Diehl ein http://www.google.com/patents/DE102008036649A1?cl=de* bzw. siehe auch https://str.llnl.gov/str/November04/pdfs/11_04.3.pdf. Die Splitter-Socke scheint in diese Richtung zu gehen.

*Beschreibt eine Sprenghandgranate, die auch als Nebel-Gr eingesetzt werden kann.

Geschrieben von: SLAP 23. Sep 2016, 14:04

ZITAT
http://www.ardec.army.mil/news/article.aspx?id=2620

The multi-purpose hand grenade design will provide both fragmentation and blast overpressure more effectively and safely than its legacy counterparts. Once fielded, Soldiers will be able to select and use a hand grenade with different effects simply by flipping a switch.

Over the past five years, Picatinny engineers have been collaborating with Infantry School representatives, hand grenade cadre, as well as active duty Soldiers and Marines, to determine warfighter needs regarding hand grenades.

Our warfighter lost the capability of using an alternate lethal hand grenade when the MK3A2 concussion grenade was taken out of service in 1975 due to an asbestos hazard, leaving the M67 fragmentation grenade.

The grenade development at Picatinny is being performed by engineers with the U.S. Army Armament Research, Development and Engineering Center, or ARDEC.

Science and technology funding has allowed ARDEC to spearhead the design effort to develop the Enhanced Tactical Multi-Purpose (ET-MP) hand grenade, the Army’s next generation lethal hand grenade. The grenade will be designed to meet performance requirements required for close combat engagements in which the effects must be lethal.

ARDEC is working in cooperation with the Maneuver Center of Excellence at Fort Benning, and the Program Manager for Close Combat Systems, to insert critical technologies with Soldier-centric designs to improve safety and ease of use.

According to Jessica Perciballi, ARDEC Project Officer for ET-MP, U.S. Army, Grenades & Demolitions Division, ET-MP represents the first hand grenade that can be tailored to the mission.

“Soldiers will not need to carry as many types of hand grenades,” she said.

“They are currently carrying one M67 grenade that provides lethal fragmentation effects. With the new multi-purpose grenade, they can carry one ET-MP grenade and have the ability to choose either fragmentation or concussive effects desired for the situation,” Perciballi said.

Another feature is that the grenades are designed for ambidextrous use, meaning that they can be thrown with either hand. Current grenades require a different arming procedure for left-handed users.

“Not only will ET-MP provide additional capabilities and lethality to the warfighter, it will also be the first Army Fuze Safety Review Board and Insensitive Munition-qualified lethal grenade in the Army’s portfolio,” Perciballi added.

According to Matthew Hall, Grenades Tech Base Development Lead, “The request for a multi-purpose grenade came from the warfighter in 2010. Research began almost immediately. The science and technology funding to move forward with a project came in fiscal year 2013.”

“We received direct input from the Army and Marine Corps early on, which was critical in ensuring the new arming and fuzing design was user friendly,” Hall said.

“With these upgrades in the ET-MP, not only is the fuze timing completely electronic, but the detonation train is also out-of-line,” Hall added. “Detonation time can now be narrowed down into milliseconds, and until armed, the hand grenade will not be able to detonate.”

According to Hall, the current plan for ET-MP is to transition the new grenades to Project Manager Close Combat Systems in Fiscal Year 2020. That organization is also located at Picatinny Arsenal.



Geschrieben von: SLAP 29. Jan 2017, 14:11

http://www.scicast.com/military/products.shtml (lt. Website u. a. Hersteller von HGr-Zünderteilen) hat einen intelligenten Handgranatenzünder mit Beschleunigungs-Sensor zum Patent angemeldet, welcher (zumindest theoretisch) ohne Sperrbügel auskommt.

https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=2015292848A1&KC=A1&FT=D&ND=3&date=20151015&DB=EPODOC&locale=en_EP#

ZITAT
An electronic detonation unit is attached to the body for detonating the at least one charge. A pull pin is removably attached to the electronic detonation unit, for activating the electronic detonation unit upon removal thereof. Another aspect of the present invention is directed to a method of detonating an electronic hand grenade including a body having at least one charge therein, an electronic detonation unit attached to the body, including an accelerometer, a controller and a detonator, and a pull pin removably connected to the electronic detonation unit. The method comprises the steps of removing the pull pin to activate the electronic detonation unit, detecting acceleration of the body in at least one of X, Y and Z directions via the accelerometer and determining by the controller whether acceleration has been detected by the accelerometer. If acceleration has been detected, the controller determines whether the acceleration corresponds to throwing or rolling. If the detected acceleration corresponds to throwing, the controller determines whether the body has been subjected to an impact. If the body is subjected to an impact, the controller determines whether the body has traveled at least a minimum safe throwing distance. If the body has traveled at least the minimum safe throwing distance, the controller instructs the detonator to detonate the at least one charge and the at least one charge is detonated. If the detected acceleration corresponds to rolling, the controller determines whether the body has traveled at least a minimum safe rolling distance. If the body has traveled the at least minimum safe rolling distance, the controller instructs the detonator to detonate the at least one charge, and the at least one charge is detonated.






Geschrieben von: Forodir 29. Jan 2017, 17:14

Wenn die gerollt oder nicht weit genug geworfen wurde dann kann ich sie wieder aufheben und nochmal werfen? Hmm, ob das nicht auch nach hinten losgehen kann? Da müsste ich vorher eine Entfernung einstellen können, gerade beim OHK könnte das wichtig sein.

Geschrieben von: SLAP 29. Jan 2017, 17:28

ZITAT
If the microcontroller 128 determines that the hand grenade 100 has traveled a safe distance, the microcontroller 128 instructs the detonator 116 to detonate immediately (526). The detonator element 116 thus immediately ignites the primary and main charges 118, 114, thereby exploding the hand grenade 100. Thus, there is no opportunity for the enemy to pick up and throw the hand grenade. Conversely, even if impact is detected, if the microcontroller 128 determines that the hand grenade 100 has not traveled the safe distance, the microcontroller 128 deactivates the hand grenade 100 (518). Accordingly, the hand grenade 100 does not injure or kill the user who initially threw the hand grenade. Deactivating the hand grenade 100 also ensures that even if the enemy locates and throws the hand grenade 100, that it will not detonate.


Geschrieben von: Forodir 29. Jan 2017, 17:47

Ahh okay, die Handgranate ist dann also innert und kann auch nicht mehr scharf gemacht werden. Jetzt wäre nur noch meine Frage wie die das mit der minimal (safe) Distanz machen, wenn ich die Handgranate in einem Nebenraum werfen möchte oder in einem Graben /Deckung dann müsste ich doch irgendwie der HndGr sagen können das sie schon nach 5m detonieren darf und nicht nach 25m.

Geschrieben von: SLAP 29. Jan 2017, 18:04

Es wäre in der Tat sinnvoller zu unterscheiden ob der Wurf absichtlich oder unabsichtlich erfolgt ist.

Geschrieben von: SLAP 30. Jan 2017, 20:33

https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?FT=D&date=19780309&DB=&locale=en_EP&CC=DE&NR=2639883A1&KC=A1&ND=4#






Geschrieben von: SLAP 22. Oct 2017, 08:10

Rheinmetall (ARGES) hat einen splintlosen Zünder mit Spann- und Entspannvorrichtung zum Patent angemeldet: https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=EP&NR=2940421A1&KC=A1&FT=D&ND=4&date=20151104&DB=worldwide.espacenet.com&locale=en_EP#

ZITAT
Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, dass sich bei einem nicht im Gebrauch befindlichen Kipphebelzünder die Schlagbolzenfeder in ihrem ungespannten Zustand befinden sollte und durch einen separaten Spannhebel spannbar ist, sobald der den Kipphebelzünder enthaltende Wurfkörper bestimmungsgemäß eingesetzt wird (Unstored Energy Fuze Head).
Hierzu ist an dem Zünderkopf des Kipphebelzünders der von einer Ruhe- in eine Scharfstellung betätigbare Spannhebel über eine Spannhebelwelle mit der Schlagbolzenfeder verbunden, derart, dass nur bei in seiner Ausgangsposition befindlichem Sicherungsbügel die Schlagbolzenfeder von ihrem ungespannten Zustand in ihren gespannten Zustand betätigbar und die Schlagbolzenfeder in ihrem gespannten Zustand mittels einer Sicherungseinrichtung arretierbar ist. Da sich die Schlagbolzenfeder bei dem nicht im Gebrauch befindlichen Kipphebelzünder in ihrem entspannten Zustand befindet, kann vorteilhafterweise bei dem erfindungsgemäßen Kipphebelzünder ein Sicherungssplint entfallen.


Geschrieben von: SLAP 13. Jan 2018, 20:34

Ein paar Bilder zur http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=27805&view=findpost&p=1138409:

https://i.imgur.com/eMPdnGx.jpg


EHGr als Bangalore


EHGr mit Schneidladung

Geschrieben von: SLAP 21. Jan 2018, 13:12

Mal was anderes aber trotzdem irgendwie artverwandt.

Design threat grenade (DTG5)



Die DTG5 dient als Prüfhandgranate (falls weder M67 noch RUAG HG85 verfügbar sind) für die britische PAS 300 "Civilian armoured vehicle –
Test methods for ballistic and blast protection"-Norm. Als Splitter dienen 13 Reihen zu je 39 5mm-Wälzlagerkugeln aus Stahl mit einer Härte von 55 HRC. Als Füllstoff dienen 200g C-4.

Zur validierung der ballistischen Leistung der Prüfgranate:

ZITAT
The validation test shall consist of a minimum of two plates [Aluminium 6082] of each thickness that meet the following
criteria for each plate:
• 0% perforation on the (12.7 ±0.3) mm plate; and
• greater than 50% perforations on the (8.0 ±0.3) mm plate.




So fern man u.a. erkannt hat, dass es sich bei den kJ/mm² nicht um Kilojoule sondern nur um Joule handelt, kann man folgende ballistische Leistungsdaten ermitteln:

Anzahl Splitter: 507 St.
Fläche der 5mm-Kugel: A = 19,63 mm²
Kinetische Energie eines Splitters ca.: E = 250 J
Masse eines Splitters ca.: m = 0,514 g
Splittergeschwindigkeit ca.: v = 986 m/s

Geschrieben von: SLAP 27. Jan 2018, 14:08

https://www.youtube.com/watch?v=RygzXAXInyUhttp:// - Eine russische RGO/RGN (einschl. des Doppelfunktionszünders) wird zerlegt. Leider nur auf Russisch.

https://i.imgur.com/zGxSV3Q.jpg

https://i.imgur.com/Xmf1dHp.jpg

https://i.imgur.com/9jQIBND.jpg

https://i.imgur.com/RXK0woJ.jpg

https://i.imgur.com/hDU6ou3.jpg

Geschrieben von: SLAP 20. Jul 2018, 20:13

https://www.youtube.com/watch?v=4vojUoFX15E&feature=youtu.be Im Rahmen einer EOD-Übung haben die Schweden eine HGr inmitten einer jungen Mannequinfamilie gezündet. Die im Video gezeigte HGr dürfte eine jugoslawische M75 (ca. 3.000 Stahlkugeln mit 2,5... 3mm Durchmesser) sein. Unklar ist, ob diese HGr auch für den Versuch verwendet wurde.

Schwedischsprachige Erklärung dazu: https://www.forsvarsmakten.se/sv/aktuellt/2018/05/sa-farlig-ar-en-handgranat/

https://i.imgur.com/9bnvCvj.png
Vorher

https://i.imgur.com/wwFAsRe.jpg
Der unfreundliche Gast

https://i.imgur.com/mtuZfdn.jpg
Nachher. Man beachte die heilgebliebenen Gläser und Teller im Schrank.

Geschrieben von: Hummingbird 20. Jul 2018, 21:21

Falls sich jemand fragen sollte warum die schwedischen Streitkräfte ein derartiges Szenario untersuchen, sei erwähnt, dass es in Schweden ein massives Problem mit dem kriminellen Gebrauch von Handgranaten gibt.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_grenade_attacks_in_Sweden

Geschrieben von: SLAP 20. Jul 2018, 21:57

Zur Bewertung der HGr-Wirkung:

ZITAT
Zwei Menschen seien sofort gestorben und zwei würden innerhalb von 30 Tagen sterben, erklärt Jan-Olof Svärd, Chirurg bei den Streitkräften.

Die 30 Tage deuten auf die Verwendung der "https://de.wikipedia.org/wiki/Abbreviated_Injury_Scale#Unterschiedliche_Auspr%C3%A4gungen_des_AIS" hin (oder einer darauf aufbauenden Methode). Mit der AIS wird der Schweregrad einer Verletzung von 1 (leichte Verletzung) bis 6 (tödliche Verletzung) klassifiziert. Wobei bei Schweregrad 6 der Tod des Patienten innerhalb der nächsten 30 Tage eintritt.

Geschrieben von: SLAP 25. Jul 2018, 08:26

ZITAT(SLAP @ 23. Sep 2016, 15:04) *
ZITAT
http://www.ardec.army.mil/news/article.aspx?id=2620

The multi-purpose hand grenade design will provide both fragmentation and blast overpressure more effectively and safely than its legacy counterparts. Once fielded, Soldiers will be able to select and use a hand grenade with different effects simply by flipping a switch.
[...]
“They are currently carrying one M67 grenade that provides lethal fragmentation effects. With the new multi-purpose grenade, they can carry one ET-MP grenade and have the ability to choose either fragmentation or concussive effects desired for the situation,” Perciballi said.
[...]





Der geneigte Forist wird sich mit Sichherheit gefragt haben, wie dieses Umschalten von Spreng auf Splitter funktionieren soll. Ein Splittermantel, der beim Aufprall durch eine Feder weggeschleudert wird erscheint eine machbare Lösung. Weit gefehlt! Das geht auch komplizierter!

https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=US&NR=9593923B1&KC=B1&FT=D&ND=3&date=20170314&DB=&locale=en_EP#

Die HGr verfügt über mehrere Modi:

1. Funktion als reguläre Splitter-HGr: Der mit Splittern gefüllte flexible Mantel liegt am Sprengstoff an.
2. Funktion als Splitter-HGr mit verringerter Wirksamkeit: Die HGr wird kurz vor der Detonation aufgeblasen, die Splitter sind weiter entfernt vom Sprengstoff und werden weniger stark beschleunigt.
3. Funktion als Sprenggranate: Der Mantel wird kurz vor der Detonation zum zerplatzen gebracht, die Splitter sind völlig frei von der HGr.

Das Aufblasen funktioniert dabei über eine Gasquelle; ein Gasgenerator oder eine Kartusche mit verflüssigtem Gas (H2, CO2, etc.)

https://i.imgur.com/FRW4WnT.png

https://i.imgur.com/WTZk9Yf.png



Geschrieben von: Crazy Butcher 25. Jul 2018, 11:06

Klingt unnötig kompliziert. Was spricht dagegen den Splittermantel weiterhin abnehmbar zu lassen? Es müsste ja nur der 'Rausdrehvorgang' verkürzt, sprich durch anderen Ablösemechanismus ersetzt werden. Ob man dann beidhändig den Schalter umdreht oder den Splittermantel durch eine spezielle Bewegung entfernt, nimmt sich vom (Zeit)aufwand nicht viel. Dafür spart man sicherlich in der Herstellung und holt sich nicht weitere potentielle Fehlerquellen in die Konstruktion.
Einziger Nachteil wäre das veränderte Gewicht bzw Form, sobald der Mantel ab ist. Zumindest bei der Form sind aber sicherlich Lösungen möglich.
Die o.g. Socken/Strumpf/Kondom-Lösung wäre die bessere Alternative. Nur eben von Beginn an drauf und bei Bedarf schnell abnehmbar.

Geschrieben von: Forodir 25. Jul 2018, 11:14

Halte ich auch für unnötig kompliziert, eine Handgranate werfe ich nicht im Effekt und die Entscheidung Splitter oder nicht muss ja irgendwann vorher stattfinden. Unnötig kompliziert.

Die Weiterentwicklungen die ich für am sinnvollsten halte ist das wieder sicher machen der Handgranate, und da gibt es ja einige Entwürfe.

Geschrieben von: Father Christmas 25. Jul 2018, 11:17

Also verändert die Handgranate in der Hand (nach dem Ziehen des Stifts) ihre Form?
Das stelle ich mir eher ungünstig vor...

Geschrieben von: Crazy Butcher 25. Jul 2018, 11:40

Erst Mantel ab. Das geschieht ja unabhängig vom Schärfen der Granate. Kann sogar vor Beginn der Mission passieren.
Eine Handgranate ist keine Handwaffe. Man hält sie nicht dauerhaft in der Hand und muss sich somit nicht unbedingt umgewöhnen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 25. Jul 2018, 11:46

Ich glaube, er meinte die Aufblähung dieses Typs.

Geschrieben von: SLAP 25. Jul 2018, 11:47

ZITAT(Father Christmas @ 25. Jul 2018, 12:17) *
Also verändert die Handgranate in der Hand (nach dem Ziehen des Stifts) ihre Form?
Das stelle ich mir eher ungünstig vor...

Nein, das geschieht kurz vor der Detonation.

Geschrieben von: Father Christmas 25. Jul 2018, 12:36

ZITAT(SLAP @ 25. Jul 2018, 12:47) *
ZITAT(Father Christmas @ 25. Jul 2018, 12:17) *
Also verändert die Handgranate in der Hand (nach dem Ziehen des Stifts) ihre Form?
Das stelle ich mir eher ungünstig vor...

Nein, das geschieht kurz vor der Detonation.

Ah, ok. Danke xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Warhammer 25. Jul 2018, 13:51

Mal abgesehen davon, liegen die Splitter doch dann zumindest in unmittelbarer Nähe rum, wenn die Granata umsetzt, oder? Da dürften dann ja trotzdem einige mit rumfliegen.

Geschrieben von: SLAP 25. Jul 2018, 14:19

Die Splitter werden nur so lange in relevantem Maße beschleunigt wie die Hülle der Granate in Takt ist.

ZITAT
Once the casing ruptures the products gases will expand past the fragments, and the process of fragment acceleration effectively ceases shortly thereafter.
The effect of munition casings on reducing blast overpressures - Anna B.Crowley

Geschrieben von: SLAP 12. Mar 2019, 09:37

https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=DE&NR=102017117660A1&KC=A1&FT=D&ND=3&date=20190117&DB=EPODOC&locale=en_EP#

https://i.imgur.com/aGTM1az.png

https://i.imgur.com/wnuDGMi.png


Rheinmetall ROLLSTOPP™

Geschrieben von: Jolly Jack Ketch 12. Mar 2019, 17:41

Ähhm, also jetzt mal ehrlich:

ZITAT
Claims:
1. Rollstopper (1) zur Verminderung von Rollbewegungen eines Wurfkörpers, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Hinderungselement (2) vorgesehen ist und dass der Rollstopper (1) eine Ausnehmung (5) aufweist, sodass der Rollstopper (1) eine um die Ausnehmung (5) umlaufende Kontur (4) aufweist.
2. Rollstopper (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Rollstopper (1) eine Mittelachse (3) aufweist, um welche die Ausnehmung (5) angeordnet ist.
3. Rollstopper (1) nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände der Ausnehmung (5) als schräge Fase (6) ausgeführt sind.
4. Rollstopper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Kontur (4) Ecken und Kanten aufweist, welche Abrundungen (7) aufweisen können.
5. Rollstopper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Rollstopper (1) aus einem elastischen Material wie Gummi oder Kunststoff gefertigt ist.
6. Rollstopper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, dass der Rollstopper (1) eine Höhe (8) aufweist, welche mit maximal 10 mm dimensioniert ist.
7. Rollstopper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hinderungselemente (2) eine rechteckige oder dreieckige Form aufweisen.

Runde Ecken?! Echt jetzt?! pillepalle.gif
Erfindungshöhe? Stand der Technik?

Na ja, angemeldet heißt ja noch nicht erteilt, aber das so was überhaupt versucht wird find' ich schon arg daneben. mad.gif

Geschrieben von: SLAP 9. Apr 2020, 20:00

Die Fa. RUAG hat zwei splintlose Zünder für HGr zum Patent angemeldet.

Variante 1
https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=CH&NR=713239A2&KC=A2&FT=D&ND=3&date=20180615&DB=&locale=en_EP#



Variante 2
https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=EP&NR=3336482A1&KC=A1&FT=D&ND=4&date=20180620&DB=&locale=en_EP#

Geschrieben von: Forodir 11. Apr 2020, 20:09

Jetzt mal ehrlich, ich kenne niemanden der sich über die Handhabung mit der Handgranate mit einem Splint beschwert (wer zu schwach ist den Splint zu ziehen sollte ehrlich gesagt diese erst gar nicht werfen). Das was mich und meine Kameraden am ehesten interessiert ist die Skalierbarkeit (zusammenschrauben mehrerer Wirkkörper und abnehmen Splittermantel) und vor allem eine Handgranate wieder sichern zu können wenn ich sie doch nicht brauche den ganzen anderen Gurk können sie sich sparen zudem so toll bisher diese Konzepte auch nicht sind.

Geschrieben von: sempertalis 11. Apr 2020, 20:47

ZITAT(Forodir @ 11. Apr 2020, 20:09) *
Jetzt mal ehrlich, ich kenne niemanden der sich über die Handhabung mit der Handgranate mit einem Splint beschwert (wer zu schwach ist den Splint zu ziehen sollte ehrlich gesagt diese erst gar nicht werfen). Das was mich und meine Kameraden am ehesten interessiert ist die Skalierbarkeit (zusammenschrauben mehrerer Wirkkörper und abnehmen Splittermantel) und vor allem eine Handgranate wieder sichern zu können wenn ich sie doch nicht brauche den ganzen anderen Gurk können sie sich sparen zudem so toll bisher diese Konzepte auch nicht sind.


Dein Wort in Gottes Ohr!!!

Habe gerade die Bedienungsanleitung bei YT gefunden biggrin.gif : https://www.youtube.com/watch?v=uPsvNOuR-Ho


Geschrieben von: SLAP 11. Apr 2020, 22:08


Geschrieben von: Forodir 12. Apr 2020, 01:53

Eine Handgranate zu werfen ist sowieso Übungssache, das entsichern dieser ist der Anteil der am leichtesten ist, dies haben sogar meine wehrpflichtigen Rekruten (als man noch welche hatte und mit ihnen sogar Handgranaten geworfen hat, verrückte Zeit) nach einmaligen Zeigen begriffen. Wie gesagt eine Handgranate werfe ich nicht im Affekt, Einsatz und Abschätzen der Wirkung erfordert etwas Zeit zum Überlegen.

Der Punkt mit den tiefen Temperaturen kann ich auch nur bedingt nachvollziehen, auch hier werfe ich die Dinger nicht mit einem Fäustling. Aber okay wenn sie es schaffen die Granate wieder sicher zu machen und dabei die anderen Punkte vereinfachen ist das ja keine schlechte Sache, nur ist es eben nichts was unbedingt sein muss.


Geschrieben von: Thor=LWN= 12. Apr 2020, 05:58

Ich glaube das ist mehr was für Calw und Konsorten. Also Menschen die angeblich Splinte vor dem Einsatz entfernen und den Bügel mit tape sichern.

*Duckundweg*

Geschrieben von: SLAP 12. Apr 2020, 18:11

Auch in Frankreich gibt es Bestrebungen den Stift los zu werden. Ein Patent von Lacroix:
https://worldwide.espacenet.com/publicationDetails/originalDocument?CC=EP&NR=3311102B1&KC=B1&FT=D&ND=4&date=20190508&DB=&locale=en_EP#





Geschrieben von: SLAP 13. Aug 2023, 18:56

Die USA haben eine neue Sprenggranate eingeführt - Bezeichnung M111 Offensive Hand Grenade. Sie dient als Ersatz für die MK3A2 (welche bereits seit 1975 nicht mehr verwendet wird, weil die Papphülle Asbest enthielt). Füllstoff der neuen Granate ist PAX-3 (Picatinny Arsenal Explosive - 3). Als Zünder dient der M213, welcher bereits bei der M67 verwendet wird.






Geschrieben von: Forodir 29. Aug 2023, 18:34

Das sieht jetzt nicht gerade sehr innovativ aus confused.gif

Warum sind eigentlich Handgranaten des Types DM51 (auch schon seit 1975 im Dienst), der in der Bw verwendet wird, bei anderen Nationen eher nicht verbreitet? Ich finde die Skalierbarkeit mit dem abnehmbaren Splittermantel schon recht überzeugend, was spricht denn aus Sicht anderer Nationen dagegen, dies ebenfalls zu nutzen?

Geschrieben von: SLAP 30. Aug 2023, 13:57

Ja, besonders innovativ ist die HGr nicht. Das einzig Neue ist die Verwendung von PAX-3 als Füllstoff. Einen neuen HGr-Zünder vermeiden die USA derzeit wie der Teufel das Weihwasser, ich denke dabei geht es in erster Linie um das Erfüllen der
http://everyspec.com/MIL-STD/MIL-STD-1800-1999/MIL-STD-1911A_9140/. Bei einem bereits eingeführten Zünder müssen die Vorgaben wohl nicht beachtet werden.

Die abnehmbare Splittermäntel sind nicht so häufig aber es gibt durchaus Beispiele. Ich denke einfach es handelt sich um eine andere Philosophie.


Instalaza Alhambra (Spanien)


Multi Mode Hand Grenade (Indien)

Geschrieben von: Father Christmas 4. Feb 2024, 10:24

Valgear zur DM51, mit Wirktest (ab 4:44):
https://www.youtube.com/watch?v=EYbF-HGCJZ4

Geschrieben von: Forodir 4. Feb 2024, 11:05

This was very nice boom,..... xyxthumbs.gif

Zeigen der Bedienungselemente und der Handhabung mit einer scharfen Handgranate, da merkt man doch schon den Einfluss von zwei Jahren Krieg. Aber schön zu sehen, dass unsere Handgranate anscheinend auch bei anderen Nutzern überzeugt.

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