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WHQ Forum _ Allgemeines Forum _ Private Notfallvorsorge

Geschrieben von: Camouflage 20. Sep 2022, 19:12

Hallo zusammen,

wie steht ihr hier persönlich zum Thema private Notfallvorsorge?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK (bzw. seine Vorgängerorganisationen) empfehlen eigentlich schon immer die individuelle Vorbereitung auf Notfälle (Stromausfall, Brand, Unwetter usw.) und die Bevorratung von Lebensmitteln, Trinkwasser und weiteren Gegenständen (Medikamente, Kerzen usw.) für den Notfall bzw. das Vorhalten eines Notgepäcks, wenn man das eigene Heim mal kurzfristig verlassen muss (von Bombenentschärfung in der Nachbarschaft bis Naturkatastrophe).

https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Fuer-alle-Faelle-vorbereitet/fuer-alle-faelle_node.html
https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Mediathek/Publikationen/Buergerinformationen/Ratgeber/ratgeber-notfallvorsorge.pdf?__blob=publicationFile&v=22 und https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Mediathek/Publikationen/Buergerinformationen/Ratgeber/ratgeber-notfallvosorge-checkliste.pdf?__blob=publicationFile&v=9.

Jetzt dreht sich ja seit vielen Wochen aufgrund der weltpolitischen einiges um die Frage, wie der Herbst und Winter in Deutschland werden.

Droht uns eine Energiemangellage mit Ausfall von Gasheizungen oder gar einem längeren und großflächigem Stromausfall (Blackout)?

Habt ihr privat vorgesorgt? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Für welches Szenario?

Haben die aktuelle Situation oder Naturkatastrophen wie in NRW und RLP vergangenes Jahr Einfluss auf Eure Vorsorge gehabt?

Verlasst ihr Euch darauf, dass im Fall der Fälle schon der Staat mit seinen Behörden und Organisationen helfen wird?

Oder ist das für Euch alles Quatsch, Panikmache usw.?

Mich würde mal ein aktuelles Stimmungsbild interessieren.

Geschrieben von: Camouflage 20. Sep 2022, 19:22

Dann antworte ich auch mal:
Ich bin in leitender Position in einer freiwilligen Feuerwehr in NRW tätig und war bisher immer davon ausgegangen, im Fall der Fälle ohnehin dienstlich unterwegs zu sein und über die Schiene auch versorgt zu werden. Zuhause (ich wohne alleine) wird über Wärmepumpe geheizt, die funktioniert aber auch nicht, wenn der Strom weg ist.

Haltbare Vorräte habe ich außer ein paar Dosensuppen eigentlich nicht im Haus, die Empfehlungen des BBK finde ich auch irgendwie für mich persönlich schwer umzusetzen. Was soll ich mit kiloweise Hülsenfrüchten? Ich werde mir aber zumindest mal ein paar Kästen Mineralwasser zusätzlich hinstellen.

Ein Notgepäck habe ich nicht vorbereitet, auch wenn vieles von dem, was dafür empfohlen wird, hier im Haushalt schon irgendwie vorhanden ist. Gleiches gilt für die materielle Ausstattung der Notfallvorsorge abseits von Lebensmitteln. In dem Punkt bin ich also gar nicht so schlecht aufgestellt. Wichtige Dokumente sind eingescannt und in der Cloud abgelegt, was im Fall der Fälle hoffentlich wenigstens die Wiederbeschaffung erleichtert. Ein aufladbares/batteriebetriebenes/kurbelfähiges Radio mit UKW und DAB+ wird kurzfristig beschafft. Für den Gasgrill mit Seitenkochfeld werde ich mir wohl eine zweite 11kg-Gasflasche hinstellen, die kann man eh immer mal gebrauchen.

Persönlich denke ich ja, dass der Winter mit gewissen Einschränkungen, alles in allem aber normal ablaufen wird. Aber im Fall der Fälle möchte ich dann irgendwie doch nicht unvorbereitet dastehen. Ein kleines Notgepäck in einem Rucksack werde ich nach und nach wohl doch mal aufbauen, das erscheint mir im Gegensatz zu Unmengen Lebensmitteln schon sinnvoll.

Geschrieben von: Wacher 20. Sep 2022, 20:09

Hallo zusammen,

ich war unmittelbar von der Flut im Juli 2021 betroffen. Ich wohne nicht im Ahrtal (da kenne ich Leute ...), auch bei mir ist aber der Keller komplett vollgelaufen und ich hatte das Wasser zusätzlich ca. 5 bis 8 cm hoch im Erdgeschoss stehen. Durch glückliche Fügung waren meine Frau und die Kinder einige hundert Kilometer weit weg. Zufällig war ein sehr guter Freund da, als es losging, so dass wir noch ein paar Sachen aus dem Keller und Erdgeschoss retten konnten. Was ich erlebt habe. hat mein Bild aber erheblich verändert:
- Du bist hilflos ohne Strom!
- Es kommt nicht die Bundeswehr. das THW, das Rote Kreuz, die Polizei oder die Feuerwehr. Das erste Feuerwehrauto habe ich 48 Stunden später gesehen (no offense!). Wer kommt, das sind Deine Freunde, Deine Familie, Arbeitskollegen (mein früherer Chef-Chef stand in Gummistiefeln vor meiner Tür!) usw.
- Du hilfst Deinen Nachbarn und Deine Nachbarn helfen Dir!
- Eine Flasche Wasser ist ein Schatz!
- Du verdienst>100.000 €/Jahr und stehst plötzlich mit nem Teller in der Hand für etwas zu essen an.
- Gerüchte sind Gift und verbreiten sich rasend!

Von den Freunden aus Sinzig, Ahrweiler und Rech fange ich lieber nicht an

Fazit war für mich, dass mir das nicht wieder passiert. Die Lebensmittelbevorratung im Keller habe ich deutlich hochgefahren: Zusätzlich zum normalen Umlauf sind immer mindestens 5 Kisten Wasser auf Lager. Konserven aller Art, Nudeln, Reis, Öl, Müsli bevorrate ich in rauhen Mengen. Zusätzlich gibt es eine Notfallkiste im Elternschlafzimmer: noch mehr Konserven. NRG-5, Tütengerichte. 20 Tafeln Schokolade, Panzerkekse, 2 Stirnlampen, 2 normale Taschenlampen, 2 Kurbeltaschenlampen, 40 AA-Batterien, 40 AAA-Batterien, 3 Powerbanks, Campingkocher+Kartuschen, Feuerzeuge (2 verschiedene Hersteller und Typen), Streichhölzer, Radio (Kurbel+Akku+Batterien), Wanderkarten der nahen und weiteren Umgebung, 2 Taschenmesser, Stifte und Papier, Liste mit Adressen und Telefonnummern, Sicherungskopie meines NAS (zweites Backup in der Firma im Spind+Backup essentieller Unterlagen in der Cloud), Campingbesteck und -geschirr, Grillanzünder, 1.000 € in bar in kleinen Scheinen inkl. 50 € Hartgeld.

Brennholz liegt am Gartenhaus, im Gartenhaus 2 Pumpen + 2x15m Feuerwehrschlauch + 2x15m PVC-Schlauch, Stromaggregat + 2 x 10l Sprit, 1 Paar Gummistiefel, 1 Wathose.

Edit: Notfallgepäck hat meine Frau mir verboten, zumal ich mich schwer tue, auf welche Szenarien das zirlen soll. Zudem ist ein sinnvolles Notfallgepäck mit zwei Kindern im Kindergartenalter so eine Sache. Wenigstens habe ich aber alle Ausweise. Stammbuch etc. in einer Mappe und griffbereit.

Lacht gerne über mich.

Geschrieben von: Delta 20. Sep 2022, 20:29

Ich komme nicht aus einem Hochwassergebiet und bevor ich Wasser im Keller habe, ist ganz Hamburg bis zur Turmspitze Michel abgesoffen. Daher ist meine Annahme, dass unser Haus bewohnbar bleibt. Wir haben aber seit der Trump vs. Kim Jong-Un-Nummer einen Kaminofen und zwei Raummeter Holz, der uns auch ohne Gas über den Winter bringen wird. Wärmepumpe + PV ist leider noch in der Realisierung. Bei absehbarem Zusammenbruch der urbanen Zivilisation nehm ich meine Familie mit in die Reichweite meiner Kaserne in der Uckermark. Wenn da noch was schief läuft, sind wir eh alle am Arsch.

Geschrieben von: muckensen 20. Sep 2022, 20:31

ZITAT(Wacher @ 20. Sep 2022, 21:09) *
- Gerüchte sind Gift und verbreiten sich rasend!
Denkst Du dabei an etwas Konkretes? Ich hörte von Freunden, die mit dem BRK im Lk Ahrweiler waren, dass die Bildaufklärungsflüge der Luftwaffe zu einer Panik führten, dass ein Staudamm bombardiert werden solle, um (wie auch immer) eine noch schlimmere Katastrophe zu verhindern. Meinst Du so etwas?
ZITAT(Wacher @ 20. Sep 2022, 21:09) *
Lacht gerne über mich.
Mit Sicherheit nicht.

Geschrieben von: Wacher 20. Sep 2022, 20:37

"Die Steinbach-Talsperre bricht!"

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen, das Wasser kommt."

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen - jetzt aber wirklich."

"Wir werden in 2 Stunden evakuiert, weil die Steinbach-Talsperre bricht."

"Im Nachbarort wird geplündert."

...

Solche Sachen.

Merke gerade, rass 3s mir nicht gut tut. darüber zu schreiben.

Geschrieben von: xena 20. Sep 2022, 20:41

Den Göttern sei Dank wohne ich in einer Gegend ohne Katastrophen und ohne Potential für größere Katastrophen. Ich selber wohne selbst bei Hochwasser im Bodensee hoch genug, sodass unser Haus nichts zu befürchten hat. Die Wahrscheinlichkeit für Hochwasser nimmt auch ständig ab bei der Regenarmut der letzten Jahrzehnte. Der Strom kommt bei uns aus Österreich und ist 100% Wasserkraft. Das gibt mir Zuversicht, dass ein Blackout bei uns relativ unwahrscheinlich ist, auch wenn in Restdeutschland die Lichter aus gehen. Trotzdem habe ich immer für zwei Wochen zu Essen im Hause, zum Teil kann man es auch so essen, ohne es zu kochen. Und wenn wirklich kein Strom mehr da sein sollte, kann ich auch in den nahen Wald Holz holen und im Garten Feuer machen und kochen, was wir dann wohl auch zusammen mit der Nachbarschaft machen können, um Resourcen zu sparen. In unserem Verein gibt es einen Gasherd mit Gasflasche, der bei Veranstaltungen zum Kochen für das Catering verwendet wird. Im Notfall werden wir im Verein wohl für die Mitglieder auch kochen, wenn sonst nichts mehr läuft. Also auch hier wieder eher Nachbarschaftshilfe. Als Einzelkämpfer bist Du immer schlechter aufgestellt und wenn man sich mit der Nachbarschaft gut versteht, dann kann man viel zusammen machen und profitiert gegenseitig.

Geschrieben von: Wacher 20. Sep 2022, 20:47

Wenn Ihr mich gefragt hättet, hätte ich auch immer gesagt, dass ich hochwassersicher wohne. Ich wohne auf dem flachen Land mit viel Fläche. Die einzigen Gewässer im Umkreis von etlichen Kilometern sind ein Löschwasserteich, das Freibad und ein winziges Rinnsal von Bach, das im Sommer und auch sonst gerne mal komplett trocken fällt ... und plötzlich war da ein Fluss und das Wasser stand außen 40 cm hoch an der Terrassentür.

Geschrieben von: Kampfhamster 20. Sep 2022, 21:02

Ich bin safe: Hochwasser ist kein Thema bei uns. Vorräte, Wasser, Brennstoff, Kerzen und Laternen hab ich genug.

Aber: ich wohne alleine in einem Wohnblock mit 9 Mietparteien. Wenn's länger dauert wirds hier wohl eher ungemütlich. Vorteil: meine Eltern und meine Schwester und ihr Mann wohnen nicht weit (jeweils 10 Minuten mit dem Fahrrad)

Insgesamt kann's wohl nicht schaden ein paar Sachen zuhause zu haben. War vor ein paar Jahren bei Stromausfall auch schonmal froh mir morgens einen Kaffee machen zu können.

Geschrieben von: Thomas 20. Sep 2022, 21:15

Ich wohne zwischen zwei Deichen. Ich bin aufgewachsen hinter einem anderen Deich.

Mein Mitleid mit Menschen die keine Deichacht zahlen hält sich in Grenzen.


Wenn ich höre, daß bei jemandem der Keller abgesoffen ist und dieser jemand hat seinen Notvorrat für die Zukunft im KELLER geparkt....



Dann frage ich mich als jemand der im Sturmflutgebiet aufgewachsen ist: Wo ist der Fehler? Mein 4 KW Campingngenerator ist HOCH gelagert. Ebenso der Sprit. Nicht weil ich erwarte den zu brauchen. Sondern weil man das so macht. Gleiches gilt für Batterien etc.

Geschrieben von: Madner Kami 20. Sep 2022, 21:51

ZITAT(Wacher @ 20. Sep 2022, 21:37) *
"Die Steinbach-Talsperre bricht!"

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen, das Wasser kommt."

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen - jetzt aber wirklich."

"Wir werden in 2 Stunden evakuiert, weil die Steinbach-Talsperre bricht."

"Im Nachbarort wird geplündert."

...

Solche Sachen.

Merke gerade, rass 3s mir nicht gut tut. darüber zu schreiben.


Immer raus damit. Trauma bekommt man nicht bewältigt, indem man es verschweigt. Persönlich finde ich deine Vorsorge sinnvoll, aber in der Masse übertrieben. Umgekehrt kann ich aber nachvollziehen wie es dazu gekommen ist und wenn man in einem akut bedrohtem Bereich wohnt, dann lieber zu viel als zu wenig. Was ich ein wenig befremdlich finde ist die Feststellung, dass du das alles im Keller lagerst, also genau dort wo als erstes das Wasser steht. Das erscheint mir wenig zielführend.

Ich für meinen Teil bin in der glücklichen Lage auf einer Anhöhe zu wohnen und trotz eines Flusses vor der Haustür, der im Zuge des Elbe-/Oderhochwassers schon so einige Ortschaften bis unter die Dachkante unter Wasser gesetzt hat, brauche ich mir um diesen Teil wenig Sorgen zu machen. Was ich aber aus der Zeit gelernt habe ist, dass die Versorgung auch so knapp werden kann, denn sämtliche Brücken in 50km Umkreis (außer einer Autobahnbrücke) waren für geraume Zeit unpassierbar, die Hauptbrücke in diesem Bereich (in meiner Ortschaft) verlor sogar unbemerkt von wirklich allem und jeden, einen kompletten Pfeiler und war bis zum Neubau außer Gefecht. Allein groß bevorraten kann ich mich garnicht, weil mir dazu schlichtweg der Platz fehlt. Außer ein paar Wasserkisten im Keller (naja, Limo um genau zu sein) und meinem üblichen Wocheneinkauf, bekomme ich mehr garnicht unter, ohne meinen Wohnraum erheblich einzuschränken. Die Frage nach Bevorratung hört bei mir an genau dieser Stelle auf, denn es ist für mich nicht praktikabel. Wenn der Strom weg ist, ist er eben weg. Bücher habe ich genug, auch wenn ich die meisten davon schon gelesen habe.

Was ich übrigens bis heute nicht verstehe ist, warum so viele Grundstücke im Überflutungsbereich nach der faktischen Vernichtung des Wohnraums nicht schlussendlich für die Besiedelung gesperrt wurden. Das Versagen vorher? Seis drum, historisch gewachsen. Die Kunst ist aus Fehlern zu lernen und sie nicht zu wiederholen...

Geschrieben von: HGAbaddon 20. Sep 2022, 22:00

Kurzer Einwurf weil hier schon ein paar geäußert haben sie wären sicher weil ihr Haus am Hang steht o.ä.:
Es geht nicht nur um langsam steigendes Hochwasser sondern bei den häufiger auftretenden Starkregen Ereignissen ist niemand sicher. Jeder Wiesenhang kann zu einem reißenden Strom werden, vor allem bei den trockenen Böden der letzten Sommer.

Geschrieben von: goschi 20. Sep 2022, 22:03

wohne 30m über dem Fluss, wenn da nicht der ganze Hügel abrutscht, bich ich vor Wasser erstmal sicher, nach dem lothar-Sturm und 4 Tagen kein oder nur sporadisch Strom und damit auch Wasser, habe ich aber immer 2-3 Sixpack mineralwasser im keller und in der Küche sowieso immer (habe Kinder, die gerne hungrig sind biggrin.gif ) Essen für 1-2 Wochen.
Ein Campingkocher plus 2-4 gaskartuschen sind auch immer bereit, im Zweifelsfall auch das Fondue-Rechaud mit 2 Flaschen brennpaste und ein kleiner Grill mit 1-2 Säcken kohle auf dem balkon.

Ein bisschen Vorsorge ist also immer da, teils aus Erfahrung, teils aus Vernunft, teils weil es sich ergibt.

Die alten Schweizer Vorgaben für Notvorrat bestehe ich aber nicht wink.gif

Geschrieben von: Stormcrow 21. Sep 2022, 00:04

ZITAT
Lacht gerne über mich.

Da sehe ich absolut keinen Grund für. Ich habe gute Freundinnen und Freunde in Ahrweiler, Sinzig und Adenau. Ich kann Dich verstehen.



Zu Casa Stormcrow:
Grundsätzlich habe ich gerne Vorräte im Haus, die Vorgaben erfülle ich nach Möglichkeit - einmal zur Vorsorge, aber auch aus Bequemlichkeit. Wenn draußen der Hamburger Regen tobt oder ich mal nicht weiß, was ich kochen soll, bin ich ganz froh, das Wichtigste da zu haben.
Als Mieter in einem Hamburger Mehrfamilienhaus ist der Platz für Vorräte leider begrenzt, aber einige Kilo Teigwaren, zwei Stiegen gemischte Konserven, ausreichend Zucker, Kaffee, Tee, Öl usw. sind vorhanden. Größere Mengen Süßigkeiten ebenso (die bunkern wir v.a. als Preise für Pubquizzes).
Kerzen, kleine Hausapotheke mit Verbandszeug, Desinfektionsmitteln und Schmerzmitteln, Taschenlampen, geladene Powerbanks (inklusive Solar), Batterien ebenfalls, das Notradio allerdings (noch) nicht. Dokumente liegen gesammelt greifbar im Flurschrank.
Wasser und andere Getränke sind dank der wunderbaren Lieferdienste auch vorrätig, die mir das Zeug in den dritten Stock tragen. Sollte sich eine Notlage abzeichnen, gibt es darüber hinaus noch die Badewanne für Gebrauchswasser. Das Einzige, was in einer Notlage knapp werden könnte, ist Katzenfutter, allerdings ist auch davon eigtl. immer genug für eine Woche im Haus. Als Festivalgänger sind wir wohl ohnehin mit einigen wichtigen Sachen ausgestattet.

Fast noch wichtiger als das - wurde ja auch angesprochen - ist, dass wir mit den anderen Parteien im Haus ein gutes bis sehr gutes Verhältnis haben, außerdem wohnt ein halbes Dutzend Freunde fußläufig entfernt. Im Rest der Stadt sind wir ebenfalls sozial sehr gut integriert und könnten bspw. bei einem örtlich begrenzten Stromausfall etc. an allen Enden Hamburgs unterkommen. Tatsächlich meine ich es nur halb scherzhaft, wenn ich sage, dass meine Strategie für die Apokalypse ist, dass ich freundlich, hilfsbereit und witzig bin wink.gif.
Und wenn alle Stricke reißen, helfen ein adäquater Vorrat Tabak, einige Kisten Bier und die gut gefüllte Hausbar in der Not, wenn man etwas von jemandem möchte wink.gif. Nachbarn zu helfen, hätte bei uns allerdings auch Priorität, u.a. wohnt eine recht betagte Dame im ersten Stock. Hier haben wir schon während der Lockdowns geholfen und waren damit beileibe nicht allein.

Wichtig ist mMn vor allem, auf zwei Optionen vorbereitet zu sein: Eine kurzfristige Notlage/Katastrophe/etc. mit Shelter In Place und eine Lage, die die Flucht nötig macht. Im ersten Fall braucht es für uns weniger Vorbereitung: Wir haben keinen Keller, sondern einen Dachboden, die Wohnung ist wie gesagt im dritten Stock. Dadurch ist die direkte Bedrohung durch Sturmfluten gering, indirekt ist unsere Gegend auch vergleichsweise sicher: Wir liegen einige Meter höher als die Innenstadt und haben zwar einen Elbezufluss ~800m südlich, dazwischen liegt aber Hamburgs größtes Kleingartengebiet als Schwemmland. Andere Naturkatastrophen sehe ich hier nicht, das Haus wird auch kaum unterspült werden. Das zweite Risiko wäre ein Stromausfall über mehr als 24 Stunden. Hier sind wir - s.o. - wohl gut in der Lage, das abzuwettern. Klar kann dieser Stromausfall auch lange dauern, dann würde ich aber innerhalb weniger Tage entweder mit Unterstützung durch Freunde/öffentliche Stellen rechnen oder wir bewegen uns wirklich im Kollaps-Bereich. Wenn dann doch die Zivilisation zusammenbrechen sollte, geht es vmtl. zu den Schwiegereltern (gilt das bei einer wilden Ehe auch?). Die wohnen recht nah mit viel Platz auf dem flachsten Land, sind energietechnisch dank eigenem Windrad, PV und Pelletheizung voll autark und haben genug Brennholz für fünf Winter, denn der Vater meiner Freundin hackt die Klafter nur so weg, seit er in Rente ist. biggrin.gif

Würde ich im eigenen Haus mit ausreichend Platz wohnen, kämen noch PV, Ofen, eigener Garten und mehr dazu, aber für zwei Menschen und zwei Katzen in einer Etagenwohnung dürften wir in den wahrscheinlichsten Notlagen ganz gut ausgestattet sein.


Geschrieben von: Wacher 21. Sep 2022, 06:36

Zu meiner Ehrenrettung: Ich sehe bei mir zwei Rückzugslinien. Linie 1 ist z.B. ein Stromausfall von mehr als ein paar Stunden. In diesem Fall habe ich Zugriff auf mein Feuerholz, die Vorräte im Keller und die Ausrüstung aus der Notfallkiste. Damit kann ich eine ganze Weile durchhalten. Dahinter liegt die Linie 2, auf die ich zurückgehe, wenn ich den Keller verliere. Das ist konkret das Szenario einer neuerlichen Überflutung. Dann reicht der Inhalt der Notfallkiste immer noch für ca. 3 Tage. Natürlich wäre es mir lieber, alle Vorräte außerhalb des Kellers zu lagern. Ich will aber weder aus meinem Schlaf- noch aus einer der Kinderzimmer ein Lebensmittellager machen (nicht genehmigungsfähig seitens der Geschäftsleitung ....).

Zu Linie 1 und 2 sei außerdem gesagt, dass wir inzwischen hochwasserfeste Kellerfenster haben. Dazu kommen die Pumpen (wenn jemand im Haus ist, der diese bedienen kann). Dass sich das Szenario vom Juli 2021 bei uns so wiederholt, ist somit wenig wahrscheinlich.

Die Gerätschaften im Gartenhaus stehen dort übrigens auch nicht auf dem Boden

Geschrieben von: Cuga 21. Sep 2022, 08:06

Ich bin etwa 1 Jahr vor der Flut aus dem Sauerland 50 km in Richtung Zivilisation weggezogen, das alte Haus, sowie bei Freunden und Kollegen stand alles unter Wasser. Gegenwärtig habe ich keinen Fluss in direkter Nähe zur Wohnung, wohne im 2. OG auf einem Hügel mit ca 150 m Höhe und 40 m Differenz zum Umland.
Wasser wird also eher nicht das Problem. Das Hochwasser hat aber dazu geführt, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt und vorbereitet habe.

Für alle anderen Eventualitäten habe ich immer 130 l Wasser in Flaschen vorrätig und soviel haltbare Lebensmittel wie eine Stadtwohnung unterbringen kann. Gemüse und Obst in Konserven und getrocknet, ausreichend Mehl um Backen zu können und Nudeln kauft man eh besser á la Loriot.
Für 2 bis 4 Wochen im 2 Personen Haushalt bzw. bei Aufnahme von 2 Nachbarn sollte es reichen. Genug Kohle für den Grill ist auch gebunkert, genauso Kartuschen für den Gaskocher.
Mobil ist man auch mit dem Rad, notfalls kann man auch damit jeden Punkt in Deutschland innerhalb weniger Tage erreichen, wäre eine Flucht nötig und kein Diesel zu bekommen.
Ein Bugout Pack habe ich nicht, wichtige Kleinigkeiten wie Erste Hilfe Material, Ersatzkleidung, Ernergieriegel &c sind aber eh im großen Radrucksack gepackt. Dokumente sind alle digitalisiert und dezentral gespeichert.

Geschrieben von: kato 21. Sep 2022, 09:37

ZITAT(Camouflage @ 20. Sep 2022, 20:12) *
Haben die aktuelle Situation oder Naturkatastrophen wie in NRW und RLP vergangenes Jahr Einfluss auf Eure Vorsorge gehabt?

Die in keinster Weise. Was aber Einfluss hatte, war Quarantäne im Winter davor.

Im Sinne von binnen 24 Stunden nen Plan haben, was die nächsten 10 Tage auf den Tisch kommt und ansonsten gebraucht wird, plus Reserven, und bitte vollumfänglich und unter Minimierung des Einkaufs- und Schleppaufwands für die Einkaufende. Auch weil zur zweiten Welle (und dazu über Weihnachten) durch mögliche weitere "Ausfälle" nicht unbedingt gegeben war, dass irgendwas noch hätte nachbestellt werden können.

Konkret hieß das dann: Im Vorrat weniger Konserven, dafür mehr Trocken- und Anmischprodukte. Vorzugsweise Produkte die auf mehrere Mahlzeiten verteilt/wiederverwendet werden können.





Geschrieben von: dersutter 21. Sep 2022, 10:03

Grundsätzlich rede ich in der Familie und im Freundeskreis nicht über dieses Thema, bzw halte meine Vorkehrungen geheim. Es stösst auf wenig Verständnis weil der Strom ja eh aus der Steckdose kommt.

Meine Notfall-Vorsorge für einen 3-Personenhaushalt:
- 100L Wasser
- Desinfektionstabletten
- 40L Diesel fürs Auto
- 20kg Campinggas
- Travel-Lunch für eine Woche
- Grundnahrungsmittel für weitere 7 Tage
- Holzofen
- Kerzen, Batterien, Klopapier
- Batterie-Radio, Campingkocher
- Schlafsäcke & Iso-Matten, Armeedecken
- PMR & CB Funkgerät

Ich bin der Meinung, damit für einen mehrtägigen Strom/Heizausfall gut vorbereitet zu sein.

Geschrieben von: Almeran 21. Sep 2022, 10:12

Bevorratung ist in der Großstadt so eine Sache. Genügend Wasser lässt sich kaum lagern, dafür sind Keller und Wohnung zu klein. Mit Lebensmitteln sieht es etwas besser aus, wenn man generell Linsen, Reis, etc in größeren Gebinden kauft ist immer etwas übrig, aber ohne Strom für den Herd ist das schlecht für die Zähne. Mehl habe ich persönlich meistens auch da, aber auch hier gibt es das Strom-Problem. Dafür habe ich fußläufig in 10 Minuten fünf Supermärkte und viele Restaurants, man muss nur beim Plündern der Erste sein.

Andererseits wird man in der Großstadt wahrscheinlich weniger schnell komplett von Hilfe abgeschnitten als auf dem Land. Die nächste Feuerwache ist 600m entfernt, alle weiteren nicht weiter als 3km. Wenn ich eine Stunde zu Fuß investiere, kann ich 3 hervorragende Krankenhäuser erreichen und unzählige Privatkliniken. Apotheken gibt es auch zur Genüge und in direkter Nähe Landespolizei, Bundespolizei und die Feldjäger sitzen auch noch in der Stadt.

Geschrieben von: dersutter 21. Sep 2022, 11:03

Da hast du recht: Die Gegebenheiten lassen, gerade in der Stadt, oft nicht wünschenswerte Vorräte zu. Wichtig ist meiner Meinung nach das mindset. Man sollte sich über die wahrscheinlichsten Eventualitäten Gedanken machen und innerlich Vorbereitungen treffen. Es ist unnötig, von einem Stromausfall, Großbrand oder einer Überschwemmung komplett unvorbereitet überrascht zu werden. Dazu gehört meiner Meinung nach

- Wo liegen wichtige Dokumente: Reisepass, Geburtsurkunde, usw. damit man im Krisenfall nicht erst suchen muss. Diese sind sind wenn möglich Wasserdicht aufzubewahren.
- Ausweichmöglichkeiten zu Freunden oder Verwandten + Plan wie man dahin kommt.

Für folgende Dinge sollten auch in einer kleinen Wohnung Platz sein:
- Ein paar Kerzen
- Ein Batterieradio
- Sixpack Wasser
- Campingkocher

Geschrieben von: Scipio32 21. Sep 2022, 12:24

Ich hab ein paar haltbare Lebensmittel und eine Hausapotheke zu Hause, mehr derzeit nicht. Allerdings rechnet man wohl mit einem Blackout im Winter, von daher werde ich mir wohl nochmal mehr Gedanken um das Thema werden.

Eine eigene Energieversorgung in einem Mehrfamilienhaus Stelle ich mir allerdings schwierig vor.

-------

Bei T-Online habe ich heute folgendes gelesen:

ZITAT
Albrecht Brömme: Wenn wir uns darauf verständigen, dass ein Blackout ein mehrtägiger Stromausfall ist, der nicht nur einen Stadtteil betrifft, sondern eine ganze Region, dann bin ich sicher, dass ich ihn erleben werde, obwohl ich ihn mir wahrlich nicht wünsche. Auf einer Skala von eins bis zehn liegt das Risiko bei sieben. Wenn er eintritt, kann kein normaler Mensch sagen: Damit habe ich nicht gerechnet.


Quelle: https://www.t-online.de/region/berlin/id_100054844/blackout-gefahr-in-berlin-thw-praesident-mit-unruhen-und-pluenderungen-rechnen-.html

Fragt sich ob das seine private Einschätzung ist oder ob das allgemein so gesehen wird.

Geschrieben von: dersutter 21. Sep 2022, 12:42

ZITAT(Scipio32 @ 21. Sep 2022, 13:24) *
ZITAT
Albrecht Brömme: Wenn wir uns darauf verständigen, dass ein Blackout ein mehrtägiger Stromausfall ist, der nicht nur einen Stadtteil betrifft, sondern eine ganze Region, dann bin ich sicher, dass ich ihn erleben werde, obwohl ich ihn mir wahrlich nicht wünsche. Auf einer Skala von eins bis zehn liegt das Risiko bei sieben. Wenn er eintritt, kann kein normaler Mensch sagen: Damit habe ich nicht gerechnet.




Ich schätze diese Wahrscheinlichkeit als nicht sehr groß ein - hierzu müsste es wirklich einen Mangel an Energie geben. Bevor das passiert, werden gezielt Großverbraucher vom Netz genommen.
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es zu regionalen Ausfällen in der Infrastruktur kommt, sei es durch Unwetter, Naturkatastrophen oder Hackernangriffe. Das Stromnetz ist jedoch redundant ausgelegt, so dass diese Ausfälle nicht länger als ein paar Stunden dauern dürften.

Sollte ein großflächiger und längerer Stromausfall eintreten, hätte das katastrophale Folgen:
- Ziemlich bald danach kein Wasser mehr (Pumpwerke, etc fallen aus)
- Keine Gas- und Ölheizung funktioniert mehr (Da alles elektronisch geregelt)
- Keine Bezahlung mehr möglich, nirgendwo
- Bargeld abheben geht nicht
- Kommunikation via Telefon und Handy fällt weg

Nach mehr als einem Tag ist mit Plünderungen und Chaos auf den Strassen zu rechnen. Diese Szenario ist wirklich nicht zu wünschen und bei aller Panikmache auch wirklich nicht sehr realistisch.

Nicht weniger schlimm wäre übrigens ein großflächiger Ausfall des Internets:
- Keine Kartenzahlung mehr möglich
- Kein Bargeld abheben mehr möglich
- Einkaufen, Tanken, uvm fällt erstmal weg - das geht nicht lange gut.

Geschrieben von: Thomas 21. Sep 2022, 12:52

Weder im Ahrtal, noch im Oderbruch oder sonstwo hat es in den letzten Jahrzehnten nach einem Tag Plünderungen gegeben.

Geschrieben von: dersutter 21. Sep 2022, 12:58

ZITAT(Thomas @ 21. Sep 2022, 13:52) *
Weder im Ahrtal, noch im Oderbruch oder sonstwo hat es in den letzten Jahrzehnten nach einem Tag Plünderungen gegeben.


Da hast du völlig Recht. In Notsituationen, in denen Lebensgefahr herrscht, liegt die Priorität auch erstmal ganz woanders. Gibt es besser vergleichbare Fälle, in denen es in einer Großstadt einen längeren Stromausfall ohne sichtbare Ursache gab?

Geschrieben von: xena 21. Sep 2022, 13:56

Naja, also echt jetzt. Nach einem Tag gibt es bei uns sicherlich keine Plünderungen. Jeder hat für zwei bis drei Tage Essen Zuhause. Ich lagere mein Essen auch nur in der Küche und trotzdem kann ich mit dem was dort ist zwei Wochen essen. Das ist der ganz normale Vorrat, der nach und nach aufgebraucht und laufend erneuert wird.
Der Vorteil wenn man auf dem Land lebt ist, dass man direkt beim Nahrungserzeuger lebt. Meine Eltern haben mir viel darüber erzählt wie sie gegen Ende des Krieges und kurz danach das Essen direkt auf den Feldern zusammen geklaubt haben oder sich direkt beim Bauern eingedeckt haben. Diese Möglichkeit haben Städter nicht. Wir haben hier auch noch die Möglichkeit zu fischen, wenn es wirklich hart wird. Bis es aber soweit kommt, muss im Lande einiges schief laufen und das wird so schnell nicht passieren. In sämtlichen Katastrophen war bisher nach wenigen Tagen Hilfe da, weil Katastrophen immer lokal begrenzt waren, von daher ist es ganz OK für zwei Wochen Vorräte zu haben. Mehr muss es wirklich nicht sein.

Strom kann übrigens auch bei uns für mehrere Tage ausfallen. Man denke an das Münsterland vor paar Jahren! Solche Fehler können immer wieder passieren. Andere Länder haben auch regelmäßig Stromausfälle und gehen deswegen auch nicht unter. Bei denen ist es aber normal mit Gas zu kochen statt mit Strom wie bei uns. Wir können froh sein, dass wir ein solch stabiles Netz haben.

Geschrieben von: Slavomir 21. Sep 2022, 18:22

Zu meinem Fall: Mehrfamilienhaus, Flussnähe, aber hoch genug, damit man sich über das Hochwasser keine Gedanken machen muss. Wald und einige kleine Bächer in der Nähe. Die Quellen der Bächer liegen 1-2 Kilometer entfernt. Fernheizung und Strom aus der Steckdose.


Vobereitung:
Essen für ca. 2 Wochen und Ausrüstung jedweder Art (von Batterien, bis zum Zelt, also Solarquelle, Powerbanks, Funk, Decken, Kampingkocher mit Brennstoffvorrat, Wasserfilter und andere kleine Sachen).

Immer ein vollgetanktes und intaktes Auto.

Große Wasservorräte lege ich nicht an. Ich habe Behälter und Vertrauen, dass ich sie füllen kann. Sonst kann man immer auf die Quellen zugreifen und filtern/abkocken. Denn wenn es so weit ist, dass wir hier nicht an Trinkwasser rankommen, hilft nur die Flucht.
Auch bei dem Essen wird der Wald helfen können. Von der Jagd, bis Pilze sammeln ist ja viel möglich.

Kochen: Kampingkocher oder Feuer im Innenhof. Holz wird ja dank dem Wald in der Nähe nicht so das Problem sein.

Kanalisation: Tja, Innenhof und Loch buddeln.

Meine einzige große Sorge, für die ich noch keine Lösung habe, ist die Heizung. Wie gesagt, Mehrfamilienhaus. Ist zwar ein Altbau mit den Schornsteinen, sie wurden aber alle zugemacht oder für die Leitungen missbraucht. Sonst hätte ich längst einen Ofen reingestellt. Auch von der Notlagenvorbereitung abgesehen, für die gemütlichen Herbstabende gibt es nichts besseres. Vielleicht wird es ein kleiner Zeltofen mit dem Schornstein ins Fenster.
Oder im Innenhof Steine erhitzen/Glut vorbereiten und dann im Behälter in die Wohnung stellen. Da arbeite ich noch dran.

Geschrieben von: Reitlehrer 21. Sep 2022, 18:49

Bzgl. Wasserversorgung und Stromausfall.

Das Thema großflächiger Stromausfall stand ja auch schon auf der Übungsagenda der ZMZ als Lkdo, BVK, KVK.

Dabei kam heraus, dass die Wasserversorger eine eigene Stromversorgung sowohl in Form von Notstromaggregaten, als auch eigene Kraftwerke in Form von Wasserkraftwerken (Laufwasserkraftwerke aber auch an den Talsperren) haben und somit die Wasserverorgung auch bei Stromausfall sicherstellen können.

Übrigens nicht nur die Versorger sondern auch die Entsorger.

Die Emschergenossen muss ja zum Beispiel dauerhaft pumpen, sonst würden große Teile des Ruhrgebietes unter Wasser stehen.
Dazu werden sehr große Pumpen in den sogenannten Poldern betrieben. Für diese gibt es dann auch Notstrom.

Geschrieben von: mr.trigger 21. Sep 2022, 19:43

Unsere Vorsorge ist zweigeteilt. Wenns wirklich dicke kommt, würden wir zu meinen Großeltern aufs Land fliehen. Das Haus ist weitestgehend autark und es besteht ein gutes Verhältnis zur umliegenden Nachbarschaft, inklusive mehrerer Landwirte. Für Fälle wie eines erneuten Lockdowns oÄ, bei dem wir tendenziell in der Stadt bleiben würden, haben wir angefangen, ein bisschen zu bevorraten. Also bei Salz, Mineralwasser, Klopapier, etc. immer eine Packung/Kiste in Verwendung und eine in Reserve zu haben. Damit müssten wir leicht über eine Woche kommen und alles, was länger als eine Woche dauert, fällt unter wenns dicke kommt.

Geschrieben von: Panzermeyer 21. Sep 2022, 20:42

Meine persönliche Ausgangslage:
Dorf mit 1200 EW, an einem Fluss gelegen. Tiefe Seitentäler mit Bächen, in einem solchen Tal wohne ich. Zum Glück oberhalb, Gefahr kommt höchstens von Schlamm und Geröll vom Hang.
Wäre die Regenfront im Juli 2021 ca. 50km weiter östlich gezogen dann wären wir betroffen gewesen.
Im Ernst- bzw. Katastrophenfall bin ich primär als Mitglied der örtlichen Feuerwehr unterwegs, ggf. sogar in der Einsatzleitung des Landkreises. Ansonsten sind wir im Dorf gut vernetzt. daher mache ich mir auch um meine
Freundin keine Sorgen.
Die Selbsthilfe im Ort funktioniert auch, zumindest bei den alteingesessenen Einwohnern.
Vorgesorgt habe ich mit den üblichen, hier schon genannten Vorräten, dazu Jagderlaubnis in einem lokalen Revier. Als Wärme- und Kochbackup einen Kaminofen und genug Feuerholz auf Reserve und gute Beziehungen zu den umliegenden Landwirten.
Als Bonus eine eigene Quelle im Garten die zumindest im Winter zuverlässig Brauchwasser liefert.

Ich war am Samstag nach der Ahrflut in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dienstags in Kreuzberg im Einsatz. Da habe ich gesehen wie schnell die komplette Infrastruktur zusammenbrechen kann und man auf Versorgung von außen angewiesen ist. Und die auch nicht sofort und zuverlässig von staatlichen Stellen kommt.

Geschrieben von: Broensen 21. Sep 2022, 20:54

ZITAT(Reitlehrer @ 21. Sep 2022, 19:49) *
Dabei kam heraus, dass die Wasserversorger eine eigene Stromversorgung sowohl in Form von Notstromaggregaten, als auch eigene Kraftwerke in Form von Wasserkraftwerken (Laufwasserkraftwerke aber auch an den Talsperren) haben und somit die Wasserverorgung auch bei Stromausfall sicherstellen können.

So genial einfach kann es sein.

Geschrieben von: Father Christmas 21. Sep 2022, 22:12

2019 war in Berlin mal ein Bagger gegen zwei Stromkabel angetreten. In der Folge waren 30k Haushalte für mehr als einen Tag ohne Strom.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ein-jahr-blackout-in-berlin-koepenick-passiert-halt-100.html

Das Leben ging weiter und es gab keine marodierenden Banden.

Geschrieben von: Panzermeyer 22. Sep 2022, 07:09

Solange eine Versorgung von Extern geregelt ist und die Bewohner größtenteils in ihren Häusern/Wohnungen bleiben wird das auch nicht passieren. Bricht aber eben diese Versorgung zusammen und/oder die Leute müssen ihre Häuser räumen kann(!) das anders aussehen. Ansätze dazu gab es an der Ahr und da war nach Anbruch der Dunkelheit eine massive Polizeipräsenz in den Orten.

Geschrieben von: xena 22. Sep 2022, 12:41

Wie kam die Polizei da hin, wenn teilweise nicht mal Rettungskräfte dahin kamen und die Bewohner weg?

Geschrieben von: Panzermeyer 22. Sep 2022, 14:09

Mit dem Auto....
An dem Samstag war zumindest in Bad-Neuenahr noch mindestens eine Brücke befahrbar und somit die Verbindung zur anderen Ahrseite gewährleistet. Die Straßen waren soweit beräumt.
Dienstags kamen wir "ganz normal" via Straße nach Kreuzberg, auch da war soweit beräumt.
An anderen Orten sah das zumindest bis nach dem Wochenende anders aus, aber die z.b. war die Zufahrt nach Schuld spätestens Freitag am späten Abend wieder gewährleistet. Das weiß ich recht genau weil ein Freund von mir die mit einem befreundeten Bauunternehmer wieder provisorisch hergestellt hat.

Geschrieben von: Salzgraf 23. Sep 2022, 10:41

Beim Nachbarn marodiert und klaut man in Dörfern und Kleinstädten ganz selten, so daß unpassierbare Straßen nicht nur die Polizei sondern auch (externe) Plünderer hemmt.

In anonymen Großsiedlungen ist es sicher anders.

neben dn Pariser Vorstädten ist das die letzte mir bekannte Großplünderungslage in Europa:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unruhen_in_England_2011

Geschrieben von: Almeran 23. Sep 2022, 10:49

ZITAT(Salzgraf @ 23. Sep 2022, 11:41) *
Beim Nachbarn marodiert und klaut man in Dörfern und Kleinstädten ganz selten, so daß unpassierbare Straßen nicht nur die Polizei sondern auch (externe) Plünderer hemmt.

In anonymen Großsiedlungen ist es sicher anders.

neben dn Pariser Vorstädten ist das die letzte mir bekannte Großplünderungslage in Europa:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unruhen_in_England_2011

Aber auch hier trifft es eher weiche Ziele wie Läden, nicht die Wohnungen. Wohnungen haben kleine Fenster, man weiß nicht wer oder was drin ist und ob sich der Einstieg lohnt. Da kann man beim Geschäft um die Ecke mit weniger Einsatz und Risiko mehr rausziehen.

In Großstädten wird vielleicht schneller geplündert als auf dem Dorf (und auch das halte ich für fraglich), aber es gibt eben auch bessere Ziele als Privatwohnungen.

Geschrieben von: peter 23. Sep 2022, 22:30

Jetzt bin ich hier wirklich der erste, der Blackout im Winter für wahrscheinlich hält?!
Das überrascht mich etwas.
Auch wenn 2002 und 2012 das Wasser hier sehr hoch stand, liegen wir noch ca. 20m über dem max Pegel.
Auch bei bisherigen Starkregen ist uns nichts vom angrenzenden Hang entgegen gekommen.
In Bezug auf Vorräte, Wasser, Brennstoffe sind wir gut aufgestellt.
3 vollgetankte 4x4 Diesel Kfz plus 40l in Kanister sollten Mobilität sicherstellen.
Erwerb Jagdschein musste leider wieder aufs Folgejahr geschoben werden, "Sportgeräte" sind aber ausreichend vorhanden.

Elektro-Backup kann bei Notlage zusammengesteckt werden, USV für die Ölheizung fehlt noch.
Funkempfang und Kartenmaterial vorhanden, ebenso Ausrüstung "für draußen".

Was noch fehlt:
- Dokumentensicherung/Bugoutbag
- Notfallkommunikationsmittel über Langstrecke
- Dokumentierte Fluchtrouten und Wegpunkte für den Allerworstcase

Auf Grund ländlicher Umgebung sollte auch längerfristige Versorgung auf Basislevel möglich sein, bei einem echten und längerfristigen Stromausfall möchte ich aber nicht in einer Großstadt festsitzen.

mkg

peter

Geschrieben von: Redeagle 1. Oct 2022, 14:51

Es gibt ja zum Thema Vorräte eine Empfehlung die von 2 Wochen eigener Versorgung spricht, da es bei sehr großen Katastrophen bis zu 2 Wochen dauern kann bis Hilfe da ist.

Ich habe einen größeren Stromausfall mit einigen Städten und gemeinden erlebt. Um eine Überlastung zu vermeiden, wurden die Regionen nur Stückweise wieder ans Netz gebracht.. Trotz Ringleitung hat es
2 Tage gedauert bis unsere Firma wieder ans Stromnetz gelassen wurde.
Zum Thema Blackout gibt es noch etwas wichtiges zu sagen, was die wenigsten wissen und ich die Tragweite des Problems nicht abschätzen kann.

Die sogenannte Schwarzstartfähigkeit von Kraftwerken.


Soweit ich weiß wurde sei Jahrzehnten die Schwarzstartfähigkeit bei Kraftwerkneubauten komplett weggelassen. In den alten Bundesländern wurde die Planung für diese Eigenschaft aus ökonomischen Gründen schon länger weggelassen, da Deutschland ein sehr stabiles Stromnetz hat(te). In den Neuen Bundesländern gibt es wohl noch ein paar Schwarzstartfähige Kraftwerke.

Was bedeutet das? Zu Erklärung: Ein Kraftwerk benötigt heute Fremdstrom um sich hochfahren zu können. Beim Schwarzstartfähigen Kraftwerken ist der Strom im Kraftwerk schon vorhanden.
Im kleinen Stromausfall bekommt das Kraftwerk den Strom aus dem Netz an dem es angeschlossen ist und fährt wieder hoch. PV und Windkraft müssen ebenfalls Fremdgestartet werden bzw. synchronisiert werden.

Die Frage ist was passiert wenn der Strom sehr weitläufig ausfällt, so das Flächendeckend die Kraftwerke keinen Strom haben um sich selbst zu Starten. Wie lange würde es dauern die Kraftwerke nach und nach wieder ans Netz zu bringen? Schwarz gemalte Meinungen (jeh nachdem wie Flächendeckend der Strom ausfällt) gehen von einer Woche bis ja sogar 2-3 Wochen aus. Das wäre sehr übel, da kein Wasser druck vorhanden ist (WC Spülung Wasser aus der Leitung usw.) Lebensmittel Kühlung usw. usw. Das Buch Blackout beschreibt sehr gut wie lange es dauert bis es ungemütlich wird.

Geschrieben von: Freestyler 9. Oct 2022, 18:08

ZITAT(Almeran @ 21. Sep 2022, 11:12) *
Bevorratung ist in der Großstadt so eine Sache. Genügend Wasser lässt sich kaum lagern, dafür sind Keller und Wohnung zu klein. Mit Lebensmitteln sieht es etwas besser aus, wenn man generell Linsen, Reis, etc in größeren Gebinden kauft ist immer etwas übrig, aber ohne Strom für den Herd ist das schlecht für die Zähne. Mehl habe ich persönlich meistens auch da, aber auch hier gibt es das Strom-Problem. Dafür habe ich fußläufig in 10 Minuten fünf Supermärkte und viele Restaurants, man muss nur beim Plündern der Erste sein.

ZITAT(dersutter @ 21. Sep 2022, 12:03) *
Da hast du recht: Die Gegebenheiten lassen, gerade in der Stadt, oft nicht wünschenswerte Vorräte zu. Wichtig ist meiner Meinung nach das mindset. Man sollte sich über die wahrscheinlichsten Eventualitäten Gedanken machen und innerlich Vorbereitungen treffen. Es ist unnötig, von einem Stromausfall, Großbrand oder einer Überschwemmung komplett unvorbereitet überrascht zu werden. Dazu gehört meiner Meinung nach

- Wo liegen wichtige Dokumente: Reisepass, Geburtsurkunde, usw. damit man im Krisenfall nicht erst suchen muss. Diese sind sind wenn möglich Wasserdicht aufzubewahren.
- Ausweichmöglichkeiten zu Freunden oder Verwandten + Plan wie man dahin kommt.

Für folgende Dinge sollten auch in einer kleinen Wohnung Platz sein:
- Ein paar Kerzen
- Ein Batterieradio
- Sixpack Wasser
- Campingkocher

Der Bedarf an Energie ist die große - und aus meiner Sicht unverzeihliche - Schwachstelle beim Bevorratungskonzept des BBK. In nahezu allen Szenarien, in denen man auf seine Notvorräte angewiesen ist, ist Energie nicht verfügbar. Auch wenn in Großstädten die Dachgeschosse von Altbauten ausgebaut und Neubauten ohne Keller und Abstellflächen gebaut werden, um Wohnraum zu maximieren, ist in Großstädten primär nicht der knappe Raum das Problem, sondern die Mentalität: wenn Lieferservice fertiges Essen oder Lebensmittel nahezu "just in Time" liefern, mehrere Supermärkte fußläufig erreichbar sind und der Späti 24/7 offen hat, erübrigt sich die Notwendigkeit zur Vorratshaltung wenn man bereit ist, dem Aufpreis zu zahlen.

Ich hab im Keller unseres Mehrfamilienhauses zur Zeit für 2,5 Personen:
- 27l Wasser (3 Gebinde á 6 1,5l Flaschen)
- >20l nicht-alkoholische Getränke, wenn alle Kästen voll sind
- 25 Dosen mit Fertigessen á la Ravioli
- Gaskocher mit Gaskartuschen
- Eingemachtes, Alkohol etc.
Das nimmt nicht viel Platz weg - das tun Weihnachtsdeko, Restholz und Werkzeug. Dazu noch das, was routinemäßig in der Küche inkl. Kühlschrank und Kühltruhe lagert.

Ein Jagdschein und Jagdgewehr sind vorhanden - allerdings wird der in der Realität mangels eigenem Auto nichts nützen. Die mangelnde Eigenbeweglichkeit sehe ich neben dem mangelnden Netzwerk im unmittelbaren Umkreis als größtes Problem. Wir haben mehr als genug Freunde und Bekannte in der Stadt - aber fußläufig im Umkreis einer Stunde gar keine.

Geschrieben von: kato 9. Oct 2022, 20:03

ZITAT(Freestyler @ 9. Oct 2022, 19:08) *
In nahezu allen Szenarien, in denen man auf seine Notvorräte angewiesen ist, ist Energie nicht verfügbar.

Keine Holzmöbel?

Geschrieben von: Cuga 9. Oct 2022, 21:12

Energie zur Zubereitung von Lebensmitteln würde tatsächlich das größte Problem werden. Ich kenne kaum jemanden, der einen Gaskocher besitzt. Solche Dinge sind doch nur fürs Campen gut und das machen nur komische Menschen auf dem Land.
Gasgrills gibt es hingegen viele, aber nur selten eine Ersatzflasche.

Geschrieben von: General Gauder 9. Oct 2022, 21:17

Ich weiß nicht, was ihr habt, das Backfach in meinem Kachelofen geht hervorragend xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Tankman 10. Oct 2022, 01:50

ZITAT(Freestyler @ 9. Oct 2022, 19:08) *
.... ist in Großstädten primär nicht der knappe Raum das Problem, sondern die Mentalität: wenn Lieferservice fertiges Essen oder Lebensmittel nahezu "just in Time" liefern, mehrere Supermärkte fußläufig erreichbar sind und der Späti 24/7 offen hat, erübrigt sich die Notwendigkeit zur Vorratshaltung wenn man bereit ist, dem Aufpreis zu zahlen.



Ich glaube, dass hat sich seit Corona ein kleines bisschen verändert. In 2020 war ich auf Wohnungssuche und habe daher viele Wohnungen samt Keller in einer deutschen Großstadt "inspiziert". Interessanterweise lagen überall die Klassiker in mehr oder minder großen Mengen herum und man konnte sehen, dass das keine organisierte Lagerhaltung war, sondern dass man da jüngst ein Vorratshäuflein irgendwohin (meist im Keller, aber auch in Wohnräumen) gestapelt hatte:
- Fertiggerichte
- Wasser
- Thunfisch in Dosen
- Nudeln
... und natürlich: Klopapier

Das ist besser als nichts, aber natürlich weit entfernt von einer halbwegs durchdachten Bevorratung für den Krisenfall.
Ich glaube also, dass sich das Mindset bei vielen diesbezüglich ein klein wenig geändert hat. Ob das ein dauerhafter Effekt ist, kann ich nicht sagen.

Ich selber habe mir (auch weil es die Finanzen und der Platz es zuließen, denn das ist ein wichtiger Faktor) im Jahr als der "orangene Irre" Präsident wurde,
mein Notfallpaket angeschafft und sollte (zu zweit) ungefähr 3-6 Monate autark sein, je nach Szenario. Größtes Problem ist das Wasser, aber da gibt es auch schon für kleines Geld gute Aufbereitungsmöglichkeiten. Zur Nahrungsmittelzubereitung / Wärme / Energie setze ich auf einen Mix:
- Braunkohle + Holz (habe einen Ofen)
- Campingkocher
- Grill
- Brennpaste und Spiritus um den gesamten Häuserblock abzufackeln ;-)

Geschrieben von: P.Paule 10. Oct 2022, 16:50

Ich habe vorgehabt mir ein Inverter Benzin Notstromaggregat 1800w zuzulegen . Aber wegen Benzin , krach und gestank versuch ichs mal mit einem Solar-Generator den ich mit 700w vom Balkonkraftwerk lade , auch an schlechten Tagen scheint die Sonne .

Paule

Geschrieben von: Thomas 10. Oct 2022, 21:45

ZITAT
Brennpaste und Spiritus um den gesamten Häuserblock abzufackeln ;-)



Dir ist schon klar, daß es dazu aus gutem Grund gesetzlich geregelte Höchstmengen gibt?

Geschrieben von: kato 11. Oct 2022, 00:58

ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2022, 22:45) *
Dir ist schon klar, daß es dazu aus gutem Grund gesetzlich geregelte Höchstmengen gibt?

Anmerkung: Die Höchstmenge der TRbF20 gilt für Privatpersonen nur für Wohnung und Keller. In bspw. der Garage, einem Gartenschuppen oder ähnlichen baulich getrennten Nebengebäuden kann man - rein rechtlich - brennbare Flüssigkeiten von mehreren tausend Litern lagern.

Brennpaste fällt nicht drunter, genauso wie Festbrennstoffe (Kohle, Holz, Esbit...).


Geschrieben von: Thomas 11. Oct 2022, 08:04

Da er davon sprach eine Wohnung gesucht zu haben, lerne ich noch aus dem Fenster und vermute, dass er in seiner solchen wohnt.

Geschrieben von: Malefiz 11. Oct 2022, 09:51

ZITAT
In nahezu allen Szenarien, in denen man auf seine Notvorräte angewiesen ist, ist Energie nicht verfügbar


Im wahrscheinlichsten Szenario (temporärer Zusammenbruch der Lieferkette) allerdings nicht.

Geschrieben von: Ta152 11. Oct 2022, 11:26

ZITAT(kato @ 11. Oct 2022, 01:58) *
ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2022, 22:45) *
Dir ist schon klar, daß es dazu aus gutem Grund gesetzlich geregelte Höchstmengen gibt?

Anmerkung: Die Höchstmenge der TRbF20 gilt für Privatpersonen nur für Wohnung und Keller. In bspw. der Garage, einem Gartenschuppen oder ähnlichen baulich getrennten Nebengebäuden kann man - rein rechtlich - brennbare Flüssigkeiten von mehreren tausend Litern lagern.

Brennpaste fällt nicht drunter, genauso wie Festbrennstoffe (Kohle, Holz, Esbit...).


Diverse Internetseiten schreiben aber etwas in dieser Art:
ZITAT
Wollen Sie Benzin oder Diesel zu Hause lagern, müssen Sie wichtige Vorschriften beachten. In Ihrer Garage mit einer Fläche bis zu 100 Quadratmetern dürfen Sie maximal 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel lagern. Haben Sie einen Stellplatz in einer Tiefgarage, dürfen Sie nur „unerhebliche Mengen“ Kraftstoff einlagern. Einen komplett gefüllten Reservekanister werden Sie dort also nicht abstellen dürfen. Auf Dachböden hat Treibstoff nichts verloren und auch an für andere Personen zugänglichen Orten wie Treppen, Hausflure oder Durchgänge dürfen Sie nichts lagern. In Ihrer privaten Wohnung dürfen Sie höchstens einen Liter Kraftstoff lagern und werden sich dabei wohl eher auf Wasch- oder Feuerzeugbenzin beschränken müssen.

https://www.ergo.de/de/rechtsportal/verkehrsrecht/fahrer-und-halterpflichten/benzin-und-diesel-zu-hause-lagern

Leider habe ich noch nirgendwo den entsprechenden Paragraphen gefunden.

Geschrieben von: Panzermeyer 11. Oct 2022, 13:35

ZITAT
Leider habe ich noch nirgendwo den entsprechenden Paragraphen gefunden.


Das ergibt sich aus der GefStoffV und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sowie
https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-510.html und https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-800.html

Geschrieben von: kato 11. Oct 2022, 18:00

ZITAT(Panzermeyer @ 11. Oct 2022, 14:35) *
Das ergibt sich aus der GefStoffV und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sowie
https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-510.html und https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-800.html

Die Lägerungsvorschriften für brennbare Flüssigkeiten finden sich in der https://www.asecos.com/dia.files/company/DL_Ges_TRbF%2020.pdf.

ZITAT(Ta152 @ 11. Oct 2022, 12:26) *
Diverse Internetseiten schreiben aber etwas in dieser Art:
ZITAT
Wollen Sie Benzin oder Diesel zu Hause lagern, müssen Sie wichtige Vorschriften beachten. In Ihrer Garage mit einer Fläche bis zu 100 Quadratmetern dürfen Sie maximal 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel lagern. Haben Sie einen Stellplatz in einer Tiefgarage, dürfen Sie nur „unerhebliche Mengen“ Kraftstoff einlagern. Einen komplett gefüllten Reservekanister werden Sie dort also nicht abstellen dürfen. Auf Dachböden hat Treibstoff nichts verloren und auch an für andere Personen zugänglichen Orten wie Treppen, Hausflure oder Durchgänge dürfen Sie nichts lagern. In Ihrer privaten Wohnung dürfen Sie höchstens einen Liter Kraftstoff lagern und werden sich dabei wohl eher auf Wasch- oder Feuerzeugbenzin beschränken müssen.


Der genannte eine Liter bezieht sich auf Stoffe der Gefahrenklasse AI (wie Ottokraftstoff oder Leichtbenzine, nicht jedoch Diesel). Bei der Gefahrenklasse B (hierunter fällt Brennspiritus, bspw. auch Methanol) liegt die Höchstmenge bei 5 Litern in Wohnungen in beliebigen Gefäßen und 20 Litern in Gesamtkellern unter Wohnhäusern in unzerbrechlichen Gefäßen.

Für Garagen - nicht Tiefgaragen oder Anbaugaragen mit baulicher, nicht feuerhemmender Verbindung zum Wohnhaus - gelten hingegen die allgemeinen Läger-Regeln.

Geschrieben von: Holzkopp 11. Oct 2022, 18:09

ZITAT(Panzermeyer @ 11. Oct 2022, 14:35) *
ZITAT
Leider habe ich noch nirgendwo den entsprechenden Paragraphen gefunden.


Das ergibt sich aus der GefStoffV und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sowie
https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-510.html und https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/TRGS/TRGS-800.html


Ja, beachte aber § 1 Abs. 4 Nr. 2 GefahrstoffV:

ZITAT
(4) Sofern nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist, gilt diese Verordnung nicht für

1. biologische Arbeitsstoffe im Sinne der Biostoffverordnung und
2. private Haushalte.


Das sind Arbeitsschutzregelungen, die für den gewerblichen Umgang mit Gefahrstoffen gelten (gewerblich ist übrigens recht weit gefasst, dazu gehört z.B. auch die Feuerwehr und der Katastrophenschutz)

Die TRGS sind Konkretisierungen der GefahrstoffV.

Natürlich beschreiben die die sog. anerkannten Regeln der Technik, dürfen also gemeinhin als vernünftige und sachgerechte Beschreibung des Umgangs mit diesen Stoffen dienen.

Aber um die Geltung der GefahrstoffV an sich im privaten Umfeld zu bejahen müsste man eine Regelung finden, die sie dort ausdrücklich für anwendbar erklärt.

Gibt es die?

Das ist nicht mein Spezialgebiet, aber daran hängt es.

Es kann natürlich noch irgendeine andere Regelung geben, die ich nicht kenne.


Geschrieben von: Panzermeyer 12. Oct 2022, 19:15

@Holzkopp: Das ist korrekt, ich bin von den Lagervorschriften für die Feuerwehr ausgegangen und habe die 1:1 auf private Haushalte umgelegt. Mein Fehler.

Geschrieben von: peter 15. Oct 2022, 06:34

Da es sich bei der ergo um eine Versicherungsgruppe handelt, ist die o.g. Aussage vermutlich im Zusammenhang z.B. mit Hausrat- oder Gebäudeversicherung zu sehen.
Grundsätzlich ist (aktuell) die Wahrscheinlichkeit, sein Haus mit 5 unsachgemäß gelagerten Bezinkanistern abzufackeln höher, als der Verlust durch marodierende Banden.

Fun fact: Habe diese Woche vom Fenster meines Home-Office aus drei Nachbarn jeweils ein frisch erworbenes Dieselaggregat in Haus schieben sehen...
Ein Elektrikus wohnt im Nachbarhaus, vielleicht könnte man unsere Siedlung im Ernstfall vom Netz abklemmen und eine Insel bauen.
Muss ihn mal fragen, ob man die Geräte ggf synchronisieren könnte... thefinger.gif

mkg

peter

Geschrieben von: Ta152 15. Oct 2022, 17:32

ZITAT(peter @ 15. Oct 2022, 07:34) *
Da es sich bei der ergo um eine Versicherungsgruppe handelt, ist die o.g. Aussage vermutlich im Zusammenhang z.B. mit Hausrat- oder Gebäudeversicherung zu sehen. <snip >



Gleichlautende Aussagen findet man aber auf mindestens 10 Internetseiten. Wollte die gerade alle hier Posten, aber in einem davon habe ich doch noch einen Hinweis auf die Rechtsnorm gefunden. Das ist von Bundesland zu Bundesland einzeln geregelt. Wobei man sich bei den Mengen für Benzin und Diesel wohl einig war. Es steht in den meisten Ländern in der https://de.wikipedia.org/wiki/Garagenverordnungin dem für mich Relevanten NRW aber in der https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=4620100107092033646. Dort steht in § 139 (Fn 5) Betriebsvorschriften für Garagen "(4) In Mittel- und Großgaragen dürfen brennbare Stoffe außerhalb von Kraftfahrzeugen nicht aufbewahrt werden. In Kleingaragen dürfen bis zu 200 l Dieselkraftstoff und bis zu 20 l Benzin in dicht verschlossenen, bruchsicheren Behältern aufbewahrt werden."

Dabei sind Kleingaragen nach § 122 (Fn 5) Begriffe und allgemeine Anforderungen

"(1) Es sind Garagen mit einer Nutzfläche

1. bis 100 m² Kleingaragen,

2. über 100 m² bis 1 000 m² Mittelgaragen oder

3. über 1 000 m² Großgaragen."

Dort steht aber nichts zu höchstmengen der Lagerung von Brennpaste was das ganze hier ja eigentlich ausgelöst hat...

Geschrieben von: Glorfindel 15. Oct 2022, 17:56

Das Lagern von Treibstoff ausserhalb von Tanks ist ja auch Schwachsinn. Die Wahrscheinlichkeit dadurch Schaden zu verursachen massiv höher als ein längerer Stromausfall. Wenn man sich schon vorbereitet auf ein längeren Stromausfall, dann bitte professionell!

Geschrieben von: Panzermeyer 15. Oct 2022, 19:00

ZITAT
Das Lagern von Treibstoff ausserhalb von Tanks ist ja auch Schwachsinn.
mata.gif

Wir lagern in der Feuerwehr diverse Treibstoffe z.b. für Aggregate, Kettensägen, etc. auch in Kanistern. Zwar in einer dafür vorgesehenen Lagereinrichtung (vulgo Öllager) aber trotzdem in Kanistern.

Geschrieben von: ramke 15. Oct 2022, 19:14

Wohl weil Benzin auch nur begrenzt "haltbar " ist.

Geschrieben von: Wraith187 15. Oct 2022, 19:49

ZITAT(ramke @ 15. Oct 2022, 20:14) *
Wohl weil Benzin auch nur begrenzt "haltbar " ist.

Genauso wie Lebensmittel. Was kann man da nur tun?

Geschrieben von: Broensen 15. Oct 2022, 23:16

ZITAT(Ta152 @ 15. Oct 2022, 18:32) *
Es steht in den meisten Ländern in der https://de.wikipedia.org/wiki/Garagenverordnungin dem für mich Relevanten NRW aber in der https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=4620100107092033646.

In NRW wurden einfach mehrere Bau-bezogene Verordnungen (Hochhäuser, Versammlungs- und Verkaufsstätten etc.) zusammengefasst in der SBauVO, u.a. auch die ehemalige Garagenbauverordnung. Ist dadurch etwas unübersichtlich geworden.

ZITAT
Dort steht in § 139 (Fn 5) Betriebsvorschriften für Garagen "(4) In Mittel- und Großgaragen dürfen brennbare Stoffe außerhalb von Kraftfahrzeugen nicht aufbewahrt werden. In Kleingaragen dürfen bis zu 200 l Dieselkraftstoff und bis zu 20 l Benzin in dicht verschlossenen, bruchsicheren Behältern aufbewahrt werden."
...
Dort steht aber nichts zu höchstmengen der Lagerung von Brennpaste was das ganze hier ja eigentlich ausgelöst hat...

Da hilft dann § 2 Absatz 8 Satz 2 BauO NRW weiter: "Garagen sind Gebäude oder Gebäudeteile zum Abstellen von Kraftfahrzeugen und/oder Fahrrädern."
Ein Gebäude darf immer nur für den bauordnungsrechtlich genehmigten Zweck genutzt werden. Eine Garage ist im Normalfall ausschließlich für das Abstellen von Kfz und Fahrrädern genehmigt. Nichts anderes. Es gibt einen gewissen Spielraum bei Dingen, die zu den abzustellenden Fahrzeugen gehören, wie bspw. Autoreifen und eben Benzinkanister, das war es aber auch schon. Nicht erlaubt in Garagen sind strenggenommen auch keine Grills, Gartengeräte, Rasenmäher, Leitern etc. Und somit auch keine Brennpaste.

Geschrieben von: Holzkopp 16. Oct 2022, 00:24

Für Hessen gilt die Hessische Garagenverordnung.

Da https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/jlr-GaVHE2015pP19

ZITAT
(3) In Mittel- und Großgaragen dürfen brennbare Stoffe außerhalb von Kraftfahrzeugen nur in unerheblichen Mengen aufbewahrt werden. In Kleingaragen dürfen bis zu 200 l Dieselkraftstoff und bis zu 20 l Benzin in dicht verschlossenen, bruchsicheren und geeigneten Behältern aufbewahrt werden.

Geschrieben von: Broensen 16. Oct 2022, 00:31

ZITAT(Holzkopp @ 16. Oct 2022, 01:24) *
Für Hessen gilt die Hessische Garagenverordnung.

Im Baubereich gibt es eigentlich für alles "Musterverordnungen", die von den Ländern individuell angepasst werden, aber solche Formulierungen weitestgehend übernehmen. Sollte also in ganz Deutschland vergleichbar geregelt sein.

Geschrieben von: Merowinger 19. Nov 2022, 18:15

Was genau ist die Basis für diese Warnung? Ich bin irritiert wegen voller Gasspeicher und mildem Winter.

ZITAT
Deshalb kann es nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in den kommenden Monaten zu Stromausfällen in Deutschland kommen, die über das bisherige Maß hinausgehen. »Wir müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird«,https://www.welt.de/politik/deutschland/plus242204899/Katastrophenschutz-Davon-ausgehen-dass-es-im-Winter-Blackouts-geben-wird.htmlhttps://www.welt.de/politik/deutschland/plus242204899/Katastrophenschutz-Davon-ausgehen-dass-es-im-Winter-Blackouts-geben-wird.htmlhttps://www.welt.de/politik/deutschland/plus242204899/Katastrophenschutz-Davon-ausgehen-dass-es-im-Winter-Blackouts-geben-wird.html »Damit meine ich eine regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung.«

Die Ursache sei dann allerdings nicht nur Energieknappheit, sondern auch das gezielte, zeitweise Abschalten der Netze durch die Betreiber, um die Netze zu schützen und die Gesamtversorgung nicht zu gefährden. »Das Risiko dafür steigt ab Januar und Februar
https://www.spiegel.de/wirtschaft/blackouts-bundesamt-fuer-bevoelkerungsschutz-warnt-vor-energieunterbrechungen-a-cc87a13b-fd76-434c-80ae-bb87e2f1f9e6

Geschrieben von: muckensen 19. Nov 2022, 18:57

Ja, das hat mich auch irritiert. Und an die Kommunikationsstrategie eines gewissen Innenministers a.D. erinnert: Bitte bewahren Sie Ruhe, es besteht Grund zur Panik. Es geht auch entgegen den Wortmeldungen des BDI, und eigentlich schlägt die Industrie immer zuerst Alarm. Die Palette der möglichen Erklärungen reicht wohl von völlig neuen Erkenntnissen bis hin zu einem wichtigtuerischen Behördenchef.

Geschrieben von: Kruemelmonster 20. Nov 2022, 07:47

ZITAT(Wraith187 @ 15. Oct 2022, 19:49) *
ZITAT(ramke @ 15. Oct 2022, 20:14) *
Wohl weil Benzin auch nur begrenzt "haltbar " ist.

Genauso wie Lebensmittel. Was kann man da nur tun?


Regelmäßig umwälzen. Also, wenn z.B. getankt werden muss, den Kraftstoff aus den Kanistern in die Fahrzeuge tun und die Kanister an der Tankstelle neu befüllen.

Müsste aber bei Feuerwehren & Co. üblich sein (zumindestens bei mir im THW machen wir es so).

Geschrieben von: Wacher 20. Nov 2022, 10:05

In welchem Zyklus wälzt Ihr dort die Kraftstoffvorräte um? Unterscheidet Ihr dabei zwischen Benzin und Diesel? Bevorratet Ihr überhaupt Benzin in größeren Mengen?

Geschrieben von: brainwarrior 20. Nov 2022, 10:39

Größere Mengen Benzin vorzuhalten ist in D nicht zulässig.
Die Haltbarkeit kann man Mittels frei erhältlichem „Benzin-Stabilisator“ erhöhen, Alternativ 4-Takt Sonderkraftstoff (Alkylatbenzin) nehmen, der ist bis zu 5 Jahre lagerfähig.

Die nach Norm vorgegebene Verwendungsdauer von Standard-Diesel ist 90 Tage, wenn man da was machen will, ist Premium-Diesel oder Heizöl sinnvoller.

Die Bio-Kraftstoffkomponente im Standard-Diesel erhöht deutlich das Diesel-Pest-Risiko.
Standard-Heizöl enthält diese nicht, Premium-Diesel i.d.R. auch nicht.

Für Standard-Heizöl sollte man aber Cetanzahl-Erhöher parat haben und ein Diesel-Aggregat nutzen, welches mit 50ppm-Schwefel zurecht kommt.

Es gibt eine Studie im Netz zu dem Thema Haltbarkeit von Kraftstoffen an Netzersatzanlagen, die Zusammenfassung davon wurde m.W. Auch vom BBK o.ä. online gestellt.

Geschrieben von: ede144 20. Nov 2022, 12:11

ZITAT(brainwarrior @ 20. Nov 2022, 10:39) *
Größere Mengen Benzin vorzuhalten ist in D nicht zulässig.
Die Haltbarkeit kann man Mittels frei erhältlichem „Benzin-Stabilisator“ erhöhen, Alternativ 4-Takt Sonderkraftstoff (Alkylatbenzin) nehmen, der ist bis zu 5 Jahre lagerfähig.

Die nach Norm vorgegebene Verwendungsdauer von Standard-Diesel ist 90 Tage, wenn man da was machen will, ist Premium-Diesel oder Heizöl sinnvoller.

Die Bio-Kraftstoffkomponente im Standard-Diesel erhöht deutlich das Diesel-Pest-Risiko.
Standard-Heizöl enthält diese nicht, Premium-Diesel i.d.R. auch nicht.

Für Standard-Heizöl sollte man aber Cetanzahl-Erhöher parat haben und ein Diesel-Aggregat nutzen, welches mit 50ppm-Schwefel zurecht kommt.

Es gibt eine Studie im Netz zu dem Thema Haltbarkeit von Kraftstoffen an Netzersatzanlagen, die Zusammenfassung davon wurde m.W. Auch vom BBK o.ä. online gestellt.


Wo steht denn dass man keine Kraftstoffe vorhalten darf? Man darf sie nicht in der Garage lagern, aber sonst in geeigneten Behältnissen schon.

Geschrieben von: Thomas 20. Nov 2022, 12:57

ZITAT(ede144 @ 20. Nov 2022, 12:11) *
ZITAT(brainwarrior @ 20. Nov 2022, 10:39) *
Größere Mengen Benzin vorzuhalten ist in D nicht zulässig.
Die Haltbarkeit kann man Mittels frei erhältlichem „Benzin-Stabilisator“ erhöhen, Alternativ 4-Takt Sonderkraftstoff (Alkylatbenzin) nehmen, der ist bis zu 5 Jahre lagerfähig.

Die nach Norm vorgegebene Verwendungsdauer von Standard-Diesel ist 90 Tage, wenn man da was machen will, ist Premium-Diesel oder Heizöl sinnvoller.

Die Bio-Kraftstoffkomponente im Standard-Diesel erhöht deutlich das Diesel-Pest-Risiko.
Standard-Heizöl enthält diese nicht, Premium-Diesel i.d.R. auch nicht.

Für Standard-Heizöl sollte man aber Cetanzahl-Erhöher parat haben und ein Diesel-Aggregat nutzen, welches mit 50ppm-Schwefel zurecht kommt.

Es gibt eine Studie im Netz zu dem Thema Haltbarkeit von Kraftstoffen an Netzersatzanlagen, die Zusammenfassung davon wurde m.W. Auch vom BBK o.ä. online gestellt.


Wo steht denn dass man keine Kraftstoffe vorhalten darf? Man darf sie nicht in der Garage lagern, aber sonst in geeigneten Behältnissen schon.



Ernsthaft? Schon wieder?

Das Thema wurde hier bereits in epischer Breite durchgekaut. Die Telegramversion: Deine Aussage ist sachlich unvollsätndig, nicht zielführend und damit falsch.

Geschrieben von: Merowinger 20. Nov 2022, 14:57

Uuund... Vollgas zurück! Oder doch nicht? Die ™ lesen hier jedenfalls mit.

ZITAT
Bundesamt hält großflächigen Stromausfall doch für unwahrscheinlich
Das Bundesamt für Katastrophenhilfe stellt die Aussage des eigenen Chefs richtig.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hält einen großflächigen Stromausfall in diesem Winter für "äußerst unwahrscheinlich". Die Behörde korrigierte damit Aussagen von BBK-Chef Ralph Tiesler. [...]
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hält regionale Stromausfälle im Winter weiterhin für denkbar.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-11/energie-stromausfall-katastrophenschutz-strom

Geschrieben von: Kruemelmonster 20. Nov 2022, 16:54

ZITAT(Wacher @ 20. Nov 2022, 10:05) *
In welchem Zyklus wälzt Ihr dort die Kraftstoffvorräte um? Unterscheidet Ihr dabei zwischen Benzin und Diesel? Bevorratet Ihr überhaupt Benzin in größeren Mengen?


Der Zyklus ist unterschiedlich. 1x im Quartal vielleicht. Die meisten Diesel-Fahrzeuge haben schon große Tanks (ca.100 - 150l) und werden meist gleich nach den Fahrten wieder vollgetankt.

Benzin haben wir nur in geringen Mengen bevorratet, da nur die kleineren Stromerzeuger und (noch) einige hydraulische Spezialgeräte damit betrieben werden. Hier wird aus dem Kanister nachgefüllt.

Die Motorkettensägen laufen bei uns mit Sonderkraftstoff (Stihl o.ä.)

Wichtig ist aber im Moment auch die Bevorratung mit Ad-Blue. Einige Behördenfahrzeuge haben zwar die Möglichkeit, ohne Ad-Blue zu laufen, aber bei den meisten ist ohne Ad-blue auch Ende im Gelände.

Geschrieben von: ede144 20. Nov 2022, 17:22

ZITAT(Thomas @ 20. Nov 2022, 12:57) *
ZITAT(ede144 @ 20. Nov 2022, 12:11) *
ZITAT(brainwarrior @ 20. Nov 2022, 10:39) *
Größere Mengen Benzin vorzuhalten ist in D nicht zulässig.
Die Haltbarkeit kann man Mittels frei erhältlichem „Benzin-Stabilisator“ erhöhen, Alternativ 4-Takt Sonderkraftstoff (Alkylatbenzin) nehmen, der ist bis zu 5 Jahre lagerfähig.

Die nach Norm vorgegebene Verwendungsdauer von Standard-Diesel ist 90 Tage, wenn man da was machen will, ist Premium-Diesel oder Heizöl sinnvoller.

Die Bio-Kraftstoffkomponente im Standard-Diesel erhöht deutlich das Diesel-Pest-Risiko.
Standard-Heizöl enthält diese nicht, Premium-Diesel i.d.R. auch nicht.

Für Standard-Heizöl sollte man aber Cetanzahl-Erhöher parat haben und ein Diesel-Aggregat nutzen, welches mit 50ppm-Schwefel zurecht kommt.

Es gibt eine Studie im Netz zu dem Thema Haltbarkeit von Kraftstoffen an Netzersatzanlagen, die Zusammenfassung davon wurde m.W. Auch vom BBK o.ä. online gestellt.


Wo steht denn dass man keine Kraftstoffe vorhalten darf? Man darf sie nicht in der Garage lagern, aber sonst in geeigneten Behältnissen schon.



Ernsthaft? Schon wieder?

Das Thema wurde hier bereits in epischer Breite durchgekaut. Die Telegramversion: Deine Aussage ist sachlich unvollsätndig, nicht zielführend und damit falsch.


Dann empfehle ich für NRW die Bauordnung:

§42
5) Behälter und Rohrleitungen für brennbare Gase und Flüssigkeiten müssen betriebssicher und brandsicher sein. Diese Behälter sowie feste Brennstoffe sind so aufzustellen oder zu lagern, dass keine Gefahren oder unzumutbaren Belästigungen entstehen.

In anderen Bundesländern ist es ähnlich. Episch ist nicht notwendig.

Geschrieben von: Thomas 20. Nov 2022, 18:43

Auch in NRW darfst du in deinem HAUS nur 1 l Kraftstoff lagern. 20 liter Benzin oder 200l Diesel in der Garage. Hierbei gilt:
Ein möglicher Ort für einen Sprit-Vorrat ist die Garage. Nach der in Nordrhein-Westfalen gültigen Verordnung dürfen in Kleingaragen bis zu 20 Liter Benzin und maximal 200 Liter Diesel in geeigneten Behältern (DIN-Norm 7274 oder 16904) gelagert werden. Die unterschiedlichen Mengen lassen sich damit erklären, dass Diesel weniger entzündlich als Benzin ist. Als Kleingaragen gelten übrigens solche, die maximal 100 Quadratmeter groß sind. In Mittel- (100 bis 1000 Quadratmeter) und Großgaragen (über 1000 Quadratmeter) ist die Lagerung von Kraftstoff dagegen komplett verboten.
In Mietkellern und Wohnungen ist dies grundsätzlich verboten.

Als Privatperson kannst du natürlich auch eine Genehmigung für einen Vorratstank beantragen. Das ist natürlich mit Auflagen verbunden: Bauliche Sicherheit, Abstände, Bodenversiegelung etc. pp. Die Genehmigung zur Bodenversiegelung ist in reinen Wohngebieten jedoch schwer zu bekommen.



Und weiter gehe ich auf deinen Unsinn nicht ein.

Geschrieben von: Broensen 20. Nov 2022, 19:36

Man kann auch einfach zusammenfassen, dass es Regeln für den Umgang mit und die Lagerung von Brenn- und Kraftstoffen gibt, die ein Bevorratung real einschränken, auch wenn kein eigentliches Verbot einer solchen besteht.

Geschrieben von: muckensen 20. Nov 2022, 21:21

ZITAT(Merowinger @ 20. Nov 2022, 14:57) *
Uuund... Vollgas zurück! Oder doch nicht? Die ™ lesen hier jedenfalls mit.
ZITAT
Bundesamt hält großflächigen Stromausfall doch für unwahrscheinlich
Das Bundesamt für Katastrophenhilfe stellt die Aussage des eigenen Chefs richtig.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hält einen großflächigen Stromausfall in diesem Winter für "äußerst unwahrscheinlich". Die Behörde korrigierte damit Aussagen von BBK-Chef Ralph Tiesler. [...]
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hält regionale Stromausfälle im Winter weiterhin für denkbar.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-11/energie-stromausfall-katastrophenschutz-strom
Gott im Himmel, diese Regierung sät so unnötig viel Verunsicherung...

Geschrieben von: ede144 20. Nov 2022, 21:23

ZITAT(Thomas @ 20. Nov 2022, 18:43) *
Auch in NRW darfst du in deinem HAUS nur 1 l Kraftstoff lagern. 20 liter Benzin oder 200l Diesel in der Garage. Hierbei gilt:
Ein möglicher Ort für einen Sprit-Vorrat ist die Garage. Nach der in Nordrhein-Westfalen gültigen Verordnung dürfen in Kleingaragen bis zu 20 Liter Benzin und maximal 200 Liter Diesel in geeigneten Behältern (DIN-Norm 7274 oder 16904) gelagert werden. Die unterschiedlichen Mengen lassen sich damit erklären, dass Diesel weniger entzündlich als Benzin ist. Als Kleingaragen gelten übrigens solche, die maximal 100 Quadratmeter groß sind. In Mittel- (100 bis 1000 Quadratmeter) und Großgaragen (über 1000 Quadratmeter) ist die Lagerung von Kraftstoff dagegen komplett verboten.
In Mietkellern und Wohnungen ist dies grundsätzlich verboten.

Als Privatperson kannst du natürlich auch eine Genehmigung für einen Vorratstank beantragen. Das ist natürlich mit Auflagen verbunden: Bauliche Sicherheit, Abstände, Bodenversiegelung etc. pp. Die Genehmigung zur Bodenversiegelung ist in reinen Wohngebieten jedoch schwer zu bekommen.



Und weiter gehe ich auf deinen Unsinn nicht ein.

Ok, dann sind tausende von Öl- und Gastanks illegal und ich habe die Dinger auch noch verkauft.

Geschrieben von: Holzkopp 20. Nov 2022, 21:53

ZITAT(muckensen @ 20. Nov 2022, 21:21) *
ZITAT(Merowinger @ 20. Nov 2022, 14:57) *
Uuund... Vollgas zurück! Oder doch nicht? Die ™ lesen hier jedenfalls mit.
ZITAT
Bundesamt hält großflächigen Stromausfall doch für unwahrscheinlich
Das Bundesamt für Katastrophenhilfe stellt die Aussage des eigenen Chefs richtig.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hält einen großflächigen Stromausfall in diesem Winter für "äußerst unwahrscheinlich". Die Behörde korrigierte damit Aussagen von BBK-Chef Ralph Tiesler. [...]
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hält regionale Stromausfälle im Winter weiterhin für denkbar.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-11/energie-stromausfall-katastrophenschutz-strom
Gott im Himmel, diese Regierung sät so unnötig viel Verunsicherung...


Ja. Solche Kommunikation ist Schrott, und das aus dem Mund des zuständigen Behördenchefs.

Ich habe ja mit der Tätigkeit dieses Amtes recht viel zu tun und schätze auch die Kompetenz der Fachleute dort, allerdings scheint Herr Tiesler noch nicht wirklich in seinem Amt angekommen zu sein. Er war allerdings auch nur der eilig gefundene Ersatzmann, nachdem der vorherige (Kurzzeit-)Amtschef Armin Schuster als Innenminister nach Sachsen wechselte.
Schuster galt tatsächlich als Experte für dieses Metier. Sein Vorgänger im BBK, Christoph Unger, musste aufgrund des vergeigten "Warntages" mit reihenweiser Fehlfunktion der Warneinrichtungen gehen.

Frau Faeser möge bitte dafür sorgen, das das BBK ordentlich funktioniert und von fähigen Leuten geleitet wird. Sonst fahren wir den Bereich des Bevölkerungsschutzes (zu dem die Zivilverteidigung gehört) noch weiter vor die Wand.

Geschrieben von: Thomas 20. Nov 2022, 22:14

Ich hätte gerne meinen Beitrag editiert, wie von goschi gewünscht. Da der Beitrag gelöscht worden ist, editiere ich nicht, sondern schreibe neu:


@Ede
Du verkaufst HEIZöltanks. Und GAStanks zum HEIZEN.



I rest my case.

Geschrieben von: Elbroewer 20. Nov 2022, 22:40

@ ede144 Entschuldigung, aber du hast scheinbar nicht verstanden, worum es geht. Die von dir genannte Bauvorschrift und deine Öl- und Gastanks gehören zu ortsfesten Heizungsanlagen, die in Benutzung sind. Das ist was ganz anderes. Hier geht es um die Lagerung von Kraftstoff- und Brennstoff für Notfälle. Und da gibt es Beschränkungen und Auflagen. In meinem Mietvertrag steht, dass, wenn ich Heizöl oder so was einlagern will, ich erst mal meinen Vermieter fragen muss. Das werde ich auch demnächst tun. Die Damen in der Verwaltung werden sich da vermutlich erst mal selber schlau machen müssen. Die Literzahl wird wohl überschaubar sein. Und da ich nur einen Keller habe, ist es da vermutlich eh Essig. Wäre ich Berliner, wäre die Summe für alle im Haus befindlichen Keller 20 Liter.

Geschrieben von: peter 21. Nov 2022, 21:44

Glücklicherweise lässt sich ein Diesel-Kfz im Notfall*) auch mit ein paar Litern aus dem mehrere Tausend Liter umfassenden Heizölvorrat betreiben.

*) Wenn's um die Wurscht geht würde ich riskieren, mich bei einem eventuellen Vorwurf der Steuer- und Abgabenhinterziehung auf rechtfertigenden Notstand zu berufen wink.gif

Verstehe die ganze Diskussion also nur eingeschränkt.
Btw; To-Do für's Wochenende: einen Kanister in den Tank gießen und anschließend wieder brav auffüllen...

mkg

peter

Geschrieben von: Elbroewer 22. Nov 2022, 12:27

@ Peter Lass mich raten: Du hast ein Grundstück?

Geschrieben von: peter 22. Nov 2022, 18:28

Leider nicht.
Eigentumswohnung in einem kleineren MFH.
Habe aber vor 4 Jahren durchgesetzt, dass an Stelle Umrüstung auf Gas eine neue Ölheizung eingebaut wurde.
Wusste damals noch nicht, dass ich später mal damals so weise gewesen sein würde wink.gif
Dachbedingt lässt sich bei uns leider im Nachhinein kein Kaminofen mehr einbauen sad.gif

mkg

peter

Geschrieben von: goschi 22. Nov 2022, 18:41

Ist jetzt nicht so, dass eine Ölheizung ökologisch sinnvoller wäre, nur per Zufall gerade etwas ökonomischer.

Geschrieben von: Thomas 22. Nov 2022, 18:51

Da stimme ich dir grundsätzlich zu. Der einzige Grund, weswegen ich seit dem Kauf unseres Hauses 2018 keine Gasheizung habe einbauen lassen, sind die horrenden Preise. Noch 2012 in unserem ersten Haus kostete Die Gasheizung all-in 9K Euro. 2019 sollte eine Leistungslgieche Heizung 17K Euro kosten. Das war mir schlicht zu teuer vor dem Hintergrund, daß drei Heizungsbauer sagten ich solle die Flossen von der Heizung lassen. Eine mehrstufenbrenner Ölheizung.

Warum bekomme ich eigentlich keinen Abschlag bezahlt?

Geschrieben von: KSK 22. Nov 2022, 21:00

ZITAT(goschi @ 22. Nov 2022, 18:41) *
Ist jetzt nicht so, dass eine Ölheizung ökologisch sinnvoller wäre, nur per Zufall gerade etwas ökonomischer.

Angesichts des Threadthemas nehme ich an, dass es peter (ggf. auch nur jetzt im Nachhinein) vor allem um die Voratshaltung und damit zeitlich befristete Unabhängigkeit von einer Versorgungsleitung angeht. Da hat ein Öltank gegenüber der Gasleitung klar die Nase vorn.

Geschrieben von: peter 22. Nov 2022, 21:47

Rrrrichtig.
Thema energieautark zu wohnen ist sicherlich auch interessant und bei derzeitigen Marktpreisen für die mehrheitlichen Energieträger eigentlich auch ökonomisch sinnvoll aber zumindest für mich momentan noch nicht sinnvoll abbildbar.
Zum Wahnsinn mit elektrisch betriebenen Wärmepumpen im Hinblick auf Blackoutszenarien schreibe ich jetzt mal nix.

Ergänzung:
Impulskauf; 28650 betriebene LED-Taschenlampe mit Powerbankfunktion gab's gerade günstig im Netz. Lichtleistung ist beeindruckend, Bedienkonzept aber die Potenzierung von Wahnsinn und Idiotie...

mkg

peter

Geschrieben von: Elbroewer 23. Nov 2022, 14:24

@ Peter Da hast du zumindest Sprit und Brennstoff und kannst was zum Tauschen anbieten. Ist ja schon mal was. Und der Zoll hat in einer Notsituation auch anderes zu tun, als bei dir in den Tank zu gucken. Eine Frage habe ich zu der Ölheizung: Wenn der Strom weg ist, gibt es da einen Puffer in Form eines Akkus, um die Regel- und Steuerungstechnik, zumindest temporär, zu betreiben?

Geschrieben von: Ta152 23. Nov 2022, 15:30

ZITAT(Elbroewer @ 23. Nov 2022, 14:24) *
< snip >Eine Frage habe ich zu der Ölheizung: Wenn der Strom weg ist, gibt es da einen Puffer in Form eines Akkus, um die Regel- und Steuerungstechnik, zumindest temporär, zu betreiben?


Normalerweise nein. Wenn Strom weg dann ende. und auch nicht so ganz einfach mit Notstromaggregat da Umwälzpumpen ja durchaus an ganz unterschiedlichen stellen im Haus sein können.

Geschrieben von: peter 23. Nov 2022, 18:44

Notstromaggregat (leider nur ein Benziner ohne geplante Kraftstoffvorhaltung nach Verkauf des letzten Benziners im Haushalt), 4kVA USV (ohne Akkus) und Installationsmaterial ist vorhanden.
Umwälzpumpe fürs Haus ist im Heizungsraum.
Im Ernstfall würde der Anschluss ca 2-3h dauern.
Aufbau würde so aussehen:
- USV versorgt Heizung und stellt Versorgungspunkt für Hausbewohner im Keller her.
- Versorgung der Wohnungen ist derzeit nicht geplant, wäre aber bei Ankopplung aller Großverbraucher ggf (mit Einschränkungen) darstellbar
- USV wird aus reichlich vorhandenen Autobatterien gespiesen (hier hat jeder Haushalt 2-3 Kfz)
- Autobatterien werden im Ringtausch an Solarzellen oder in Kfz nachgeladen
Notfalls gibt's in der Siedlung einige große Dieselgeneratoren bei denen man gegen einen Liter Diesel die eigenen Batterien wieder aufladen kann

Ist sicherlich (noch) keine Komfortlösung und mit händischem Aufwand verbunden.
Statt Ende Januar bei -20° zu bibbern aber erstmal besser als nix wink.gif

Wenn sich diesen Winter tatsächlich herausstellen sollte, dass zukünftig Stromausfälle fest einzuplanen sind werden wir auf Hausgemeinschaftsebene sicherlich noch etwas weitergehende Maßnahmen beschließen und kommendes Jahr beschaffen.

mkg

peter

Geschrieben von: General Gauder 23. Nov 2022, 18:51

Je nachdem wie lange es vermutlich keinen Strom gibt, würde ich ganz einfach am Hausanschluss die NH Sicherungen ziehen und dann hinter dem Zähler das Notstromaggregat anschließen.
Man könnte das auch schon vorbereiten, in dem man einfach dafür ein paar Klemmen vorsieht. Das sollte natürlich ein Elektriker im Vorfeld machen

Geschrieben von: peter 23. Nov 2022, 20:00

Ja so in etwa.
Einspeisepunkt wäre wohl die 16A 3~ CEE Dose gleich neben dem Hausanschluss.
Davor sind aber noch ein paar Dinge zu klären und alle Großverbraucher im Haus abzuklemmen und zu sperren wink.gif

mkg

peter

Geschrieben von: Thomas 24. Nov 2022, 08:29

ZITAT(General Gauder @ 23. Nov 2022, 18:51) *
Je nachdem wie lange es vermutlich keinen Strom gibt, würde ich ganz einfach am Hausanschluss die NH Sicherungen ziehen und dann hinter dem Zähler das Notstromaggregat anschließen.
Man könnte das auch schon vorbereiten, in dem man einfach dafür ein paar Klemmen vorsieht. Das sollte natürlich ein Elektriker im Vorfeld machen


done 4 years ago.... wink.gif

Geschrieben von: muckensen 24. Nov 2022, 08:44

Die Dinger sind verflixt teuer geworden durch Hamsterkäufe (German Angst). Meine BRK-Bereitschaft wollte zusammenlegen und einem ukrainischen Dorf eines spenden, aber der Plan liegt erst mal auf Eis. Am Montag bin ich beim Bürgermeister, der Kirchengemeinde und zwei, drei ortsansässigen Betrieben angemeldet, um den Hut herumgehen zu lassen. sad.gif

Geschrieben von: goschi 24. Nov 2022, 08:57

hier ist (da ich eine Attika-Wohnung habe mit viel Fläche um die Wohnung, die ausser von den Katzen nicht direkt begehbar ist aber ganztägig in der Sonne ist) eine Balkonkphotovoltaik in Anschaffung, zwar "nur" 600Watt (Freigrenze ohne notwendige Bewilligung), aber mit Speicherbatterie dazu, die als Puffer gefüllt werden kann.

Kostenpunkt etwas über 1'200.- CHF, aber einerseits langfristige Senkung der Stromkosten und andererseits eine gewisse Autarkie.
Und das ganz ohne notwendige Ölverbrennung und/oder begrenzte Ressourcen, die wieder beschafft werden müssen im Notfall wink.gif

Geschrieben von: Holzkopp 24. Nov 2022, 12:02

Wir haben an einer unserer KatS- Liegenschaften vor einigen Jahren durch einen Elektrofachbetrieb einen Einspeisepunkt für eine externe Netzersatzanlage nachrüsten lassen.
Das ist eine sehr einfache Lösung gewesen, einfach eine rote "Schweinenase" an die Wand, einen großen Umschalter montiert, der zwischen Netz und Netzersatz umschaltet und fertig.

Gekostet hat das damals etwa 500 Euro.

Damit hat man zumindest einen funktionalen Einspeisepunkt. Die NEA muss man natürlich noch besorgen und sich dann Gedanken machen, welche Stromkreise im Gebäude überhaupt versorgt werden sollen. Das hängt ja auch von der Leistung der NEA ab die verfügbar ist. Mit 4 KVA kann man etwas Licht, Heizungssteuerung und Kommunikation machen.

Wenn ich das große Ding (Anhänger) dranhänge habe ich 60 KVA zur Verfügung und kann damit ggf. sogar elektrisch kochen in der Großküche.

Bei den Stromerzeugern im Profibereich rechnet man grob mit 1000 Euro je KVA Anschaffungskosten (könnte aktuell etwas mehr sein...)

Für das Privathaus wird man sich überlegen müssen was man abdecken will. Die Kombination aus Gas- und Stromausfall wird undankbar, da kommen solche Lösungen an Grenzen.

Geschrieben von: peter 24. Nov 2022, 12:16

ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 08:44) *
Die Dinger sind verflixt teuer geworden durch Hamsterkäufe (German Angst). Meine BRK-Bereitschaft wollte zusammenlegen und einem ukrainischen Dorf eines spenden, aber der Plan liegt erst mal auf Eis. Am Montag bin ich beim Bürgermeister, der Kirchengemeinde und zwei, drei ortsansässigen Betrieben angemeldet, um den Hut herumgehen zu lassen. sad.gif


Schöne Idee!
Ich beteilige mich gerne. Einfach Bankverbindung oder PayPal schicken wink.gif
Vielleicht möchte ja auch der eine oder andere hier Mitlesende etwas dazu geben.

mkg

peter

Geschrieben von: Wraith187 25. Nov 2022, 16:46

ZITAT(Thomas @ 24. Nov 2022, 09:29) *
ZITAT(General Gauder @ 23. Nov 2022, 18:51) *
Je nachdem wie lange es vermutlich keinen Strom gibt, würde ich ganz einfach am Hausanschluss die NH Sicherungen ziehen und dann hinter dem Zähler das Notstromaggregat anschließen.
Man könnte das auch schon vorbereiten, in dem man einfach dafür ein paar Klemmen vorsieht. Das sollte natürlich ein Elektriker im Vorfeld machen


done 4 years ago.... wink.gif

Und .. auch schon einmal oder sogar mehrmals oder gar regelmäßig ausprobiert? Nichts ist lästiger als Notfallmaßnahmen, die man erst im Notfall erstmals ausprobiert, nur um dann zu merken, dass irgendwas nicht klappt. Oder Notfallmaßnahmen, die man bei Beschaffung einmal kurz testet, dann einlagert und dann 5 Jahre später beim richtigen Notfall merkt, das inzwischen etwas daran kaputt gegangen ist.

Geschrieben von: Thomas 26. Nov 2022, 10:08

Logenzack das. Für eingeschränkten Hotelbetrieb (Heizung, Licht im halben Haus, Kühlschränke, Computer, max. ein Feld auf dem Herd) reicht es. Für Kaffeevollautomat, Ofen etc. muß halt selektiv eingeschränkt werden, da der Jockel tragbar sein soll und nur 4KW leistet.

Geschrieben von: xena 26. Nov 2022, 15:08

ZITAT(Wraith187 @ 25. Nov 2022, 15:46) *
Und .. auch schon einmal oder sogar mehrmals oder gar regelmäßig ausprobiert? Nichts ist lästiger als Notfallmaßnahmen, die man erst im Notfall erstmals ausprobiert, nur um dann zu merken, dass irgendwas nicht klappt. Oder Notfallmaßnahmen, die man bei Beschaffung einmal kurz testet, dann einlagert und dann 5 Jahre später beim richtigen Notfall merkt, das inzwischen etwas daran kaputt gegangen ist.

Dafür macht man eine Wartungsliste wo alle Wartungsintervalle stehen. Kunststoffdichtungen können mit der Zeit bröselig werden bzw ihre Eigenschaften verlieren. Die müssen dann regelmäßig getauscht werden. Batterien müssen auch regelmäßig getauscht werden, Kontakte müssen mit der Zeit von der Patina befreit werden usw. Aber einfach so kaputt im Sinne von kaputt, geht eigentlich nix von selbst. Kaputt gehen Dinge, wenn man sie benutzt.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 27. Nov 2022, 18:09

Lagerhaltung, Wartungspläne. Da hab ich weder Zeit noch Lust und gar keinen Platz.

Um meinen Senf auch mal dazu zu geben.

Geschrieben von: Thomas 27. Nov 2022, 22:02

Mein Stromi läuft viermal im Jahr ein Wochenende beim Airsoften. Alle zwei Jahre bekommt er neues Öl, zerlegen, reinigen, zusammensetzen. Fertig. Vorratshaltung und so Kram mache ich nicht.

Geschrieben von: Wacher 9. Oct 2023, 19:26

Habt Ihr so etwas wie private Notfallpläne für Euch und Eure Familie im Sinne von "wenn X passiert, machen wir Y und begeben uns nachZ"?

Wenn ja: Welche Szenarien habt Ihr abgedeckt/durchgedacht und wie sehen Eure Pläne aus?

Wenn nein: Warum nicht?

Geschrieben von: Thomas 9. Oct 2023, 21:46

Nein. Weil brauchst du nicht.

Geschrieben von: Holzkopp 9. Oct 2023, 21:55

Nein.

Ich bin hier bei uns Funktionsträger im Katastrophenschutz und entweder da im Einsatz -und entsprechend versorgt- oder handlungsunfähig weil krank, tot, verletzt.


Geschrieben von: goschi 9. Oct 2023, 22:06

ZITAT(Wacher @ 9. Oct 2023, 20:26) *
Habt Ihr so etwas wie private Notfallpläne für Euch und Eure Familie im Sinne von "wenn X passiert, machen wir Y und begeben uns nachZ"?

Wenn ja: Welche Szenarien habt Ihr abgedeckt/durchgedacht und wie sehen Eure Pläne aus?

Wenn nein: Warum nicht?

Nein, weil es Katastrophenschutz und andere staatliche Behörden gibt und ich keinerlei Anlass habe anzunehmen, dass in plausiblen Katastrophenfällen diese nicht funktionieren (taten sie in bisherigen Anstandslos) und in nicht plausiblen Katastrophen wird mein Plan nicht aufgehen können.

Geschrieben von: xena 10. Oct 2023, 00:39

Naja, bis die Katastrophenhelfer bei einem ankommen kann es in diesem hochtechnologischen und durchorganisierten Land durchaus etwas dauern. A bisserl was zum Essen sollte man daheim haben. Aber sonst brauchts wirklich nicht viel. Es wird empfohlen wenigstens Vorräte für zwei Wochen zu haben. Das sollte jeder normale Haushalt schon so haben, ohne viel Vorkehrungen, auch wenns nur Nudeln und Bohnen sind (ist ja Katastrophe, da kann man keinen Luxus erwarten).

Geschrieben von: Malefiz 10. Oct 2023, 08:53

Ja, aber das war nicht die Frage von Wacher, oder?

Ich denke, derartige Pläne können unter bestimmten Umständen Sinn machen: Zum Beispiel wenn man in einem Gebiet lebt, wo es nicht unwahrscheinlich ist, dass man aufgrund einer Naturkatastrophe sein Haus verlassen muss und zB jugendliche Kinder hat. Und wenn es dann nur ist "Wenn es eine Hochwasserwarnung ist und wir nicht da sind, packt zwei Schlüpper ein und lauft den Berg hoch zu Oma Elfriede solange noch kein Wasser auf den Straßen steht"

Geschrieben von: Wacher 10. Oct 2023, 19:41

Danke, genau darum geht es mir: um die Pläne im Sinne von "wenn dieses passiert mache ich/machen wir jenes". Es geht mir nicht um das Bunkern von Teelichtern, Klopapier und Nudeln - weil das kein Plan ist.

Geschrieben von: Thomas 10. Oct 2023, 20:03

In Hoya ist die THW Bundesschule. Das sind 8km von hier. Das ist ein ganz hervorragender Plan wink.gif

Und 200m von meinem Haus ist die "Dorfsammelstelle für alles". Paßt schon.

Geschrieben von: goschi 10. Oct 2023, 20:11

ZITAT(Wacher @ 10. Oct 2023, 20:41) *
Danke, genau darum geht es mir: um die Pläne im Sinne von "wenn dieses passiert mache ich/machen wir jenes". Es geht mir nicht um das Bunkern von Teelichtern, Klopapier und Nudeln - weil das kein Plan ist.

wieso ist das kein Plan?

in den allermeisten Katastrophen ist "zu Hause ausharren und warten" der beste Plan, optional verbessert zB durch eine Zivilschutzanlage im Keller.
Nein, Hamas-Terror ist in Deutschland nicht zu erwarten, ein Krieg steht nicht an und wenn gibt es Vorwarnzeit zum Evakuieren und man weiss idR gut, ob man zB in einem Überflutungsgebiet ist.

Man kann sich auch verrückt machen mit zuviel "Umsicht", realistische lageeinschätzung bedeutet auch zu wissen, wo man eben keine besonderen Vorbereitungen treffen muss.

Geschrieben von: Thomas 10. Oct 2023, 20:19

Solange nur Weser, oder Aller überlaufen und der Deich bricht, ist alles gut. Bei beiden ist hier Schluß mit lustig. Dann hält hoffentlich die Wand am Schornsteinschacht wink.gif

Geschrieben von: goschi 10. Oct 2023, 20:26

ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2023, 21:19) *
Solange nur Weser, oder Aller überlaufen und der Deich bricht, ist alles gut. Bei beiden ist hier Schluß mit lustig. Dann hält hoffentlich die Wand am Schornsteinschacht wink.gif

und dann bist du vermutlich selber eh nicht mehr schnell genug um wegzukommen, also gilt es Evakuierung abzuwarten.

Gerade in Zeiten von Mobiltelefonen (ja, die funktionierten bisher auch in den grössten Krisen ziemlich zuverlässig, erstaunlich gehärtet das Zeug und nein, überlasten mit SMS wie am 1.1.2000 um 00:01 kann man das heute nicht mehr), ist das in Verbindung bleiben erstaunlich banal.
Da hilft es eben mehr die private Notfallversorgung (Essen/Trinken für 14-30 Tage) und greifbare wichtige Dokumente zu befolgen.

Geschrieben von: Thomas 10. Oct 2023, 20:40

ZITAT(goschi @ 10. Oct 2023, 19:26) *
ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2023, 21:19) *
Solange nur Weser, oder Aller überlaufen und der Deich bricht, ist alles gut. Bei beiden ist hier Schluß mit lustig. Dann hält hoffentlich die Wand am Schornsteinschacht wink.gif

und dann bist du vermutlich selber eh nicht mehr schnell genug um wegzukommen, also gilt es Evakuierung abzuwarten.

Gerade in Zeiten von Mobiltelefonen (ja, die funktionierten bisher auch in den grössten Krisen ziemlich zuverlässig, erstaunlich gehärtet das Zeug und nein, überlasten mit SMS wie am 1.1.2000 um 00:01 kann man das heute nicht mehr), ist das in Verbindung bleiben erstaunlich banal.
Da hilft es eben mehr die private Notfallversorgung (Essen/Trinken für 14-30 Tage) und greifbare wichtige Dokumente zu befolgen.


Jupp. Genau das. Irgendwann letztes / vorletztes Jahr haben die neue Simulationen durchgespielt. Also worst case Szenarien. Natürlicxh würde sich das erst aufbauen, aber wenn es passiert, hätten wir ca. 15 Minuten von Deichbruch bis Straßen unpassierbar. In der Zeit schaffst du es nicht einmal in die Nähe von höher gelegenem Terrain.

Geschrieben von: Madner Kami 10. Oct 2023, 20:51

ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2023, 21:40) *
ZITAT(goschi @ 10. Oct 2023, 19:26) *
ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2023, 21:19) *
Solange nur Weser, oder Aller überlaufen und der Deich bricht, ist alles gut. Bei beiden ist hier Schluß mit lustig. Dann hält hoffentlich die Wand am Schornsteinschacht wink.gif

und dann bist du vermutlich selber eh nicht mehr schnell genug um wegzukommen, also gilt es Evakuierung abzuwarten.

Gerade in Zeiten von Mobiltelefonen (ja, die funktionierten bisher auch in den grössten Krisen ziemlich zuverlässig, erstaunlich gehärtet das Zeug und nein, überlasten mit SMS wie am 1.1.2000 um 00:01 kann man das heute nicht mehr), ist das in Verbindung bleiben erstaunlich banal.
Da hilft es eben mehr die private Notfallversorgung (Essen/Trinken für 14-30 Tage) und greifbare wichtige Dokumente zu befolgen.


Jupp. Genau das. Irgendwann letztes / vorletztes Jahr haben die neue Simulationen durchgespielt. Also worst case Szenarien. Natürlicxh würde sich das erst aufbauen, aber wenn es passiert, hätten wir ca. 15 Minuten von Deichbruch bis Straßen unpassierbar. In der Zeit schaffst du es nicht einmal in die Nähe von höher gelegenem Terrain.


Man könnte fast meinen, die klügste Vorbereitung für so einen Fall besteht darin, garnicht erst in absehbarem Überflutungsgebiet zu siedeln...

Geschrieben von: Thomas 10. Oct 2023, 21:50

Deswegen gibt es hier an der Küste seit 400 Jahren die sogenannte Deichacht. Davon werden die Maßnahmen bezahlt, um die HOCHWASSERSCHUTZmaßnahmen in Stand zu halten und wann immer nötig zu erhöhen.

Sobald du auch nur einen Quadratmeter Grund besitzt, bezahlst du dieselbe. Der Deichverband zahlt dann übhrigens auch dein neues Haus, falls der Deich bricht und dein Haus umhaut.


Dementsprechend ist mein Verständnis für Menschen die das nicht tun und dann nach dem Staat jammern begrenzt.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 10. Oct 2023, 22:03

Witziges Thema.
Ich hab nur die NINA-App und ne Taschenlampe. Kriegsgefahr ist aktuell nicht akut.Und Hochwasser sind da wo ich wohne eher unwahrscheinlich. Weil zu flaches Flachland.
Im Falle das irgendeine Gefahr irgendwann zum Vorschein kommt, werde ich schon Vorsorge treffen. Bis dahin keep cool.

Geschrieben von: Broensen 10. Oct 2023, 22:32

ZITAT(Stefan Kotsch @ 10. Oct 2023, 23:03) *
Und Hochwasser sind da wo ich wohne eher unwahrscheinlich. Weil zu flaches Flachland.

Flachland ist kein Argument. Bei Thomas zwischen Weser und Aller sind die höchsten Berge auch nur Deiche.

Geschrieben von: Schwabo Elite 11. Oct 2023, 10:12

ZITAT(Thomas @ 10. Oct 2023, 22:50) *
Deswegen gibt es hier an der Küste seit 400 Jahren die sogenannte Deichacht. Davon werden die Maßnahmen bezahlt, um die HOCHWASSERSCHUTZmaßnahmen in Stand zu halten und wann immer nötig zu erhöhen.

Sobald du auch nur einen Quadratmeter Grund besitzt, bezahlst du dieselbe. Der Deichverband zahlt dann übhrigens auch dein neues Haus, falls der Deich bricht und dein Haus umhaut.


Dementsprechend ist mein Verständnis für Menschen die das nicht tun und dann nach dem Staat jammern begrenzt.


Macht halt mittlerweile Sinn das auf ganz Deutschland auszudehnen. Solidarische Lösungen sind billiger als private.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 11. Oct 2023, 12:22

ZITAT(Broensen @ 9. Oct 2023, 23:32) *
ZITAT(Stefan Kotsch @ 10. Oct 2023, 23:03) *
Und Hochwasser sind da wo ich wohne eher unwahrscheinlich. Weil zu flaches Flachland.

Flachland ist kein Argument. Bei Thomas zwischen Weser und Aller sind die höchsten Berge auch nur Deiche.

Das die Nordsee bis Schwerin überschwappt, das klammere ich mal aus.

Geschrieben von: Elbroewer 11. Oct 2023, 14:38

@ Madner Kami Um 950 wurde ein Ortsteil meine Stadt das erste Mal urkundlich erwähnt. Da gab es da noch keine Elbe. Die suchte sich 1020 ein ca. fünf Kilometer weiter westlich verlaufendes neues Bett und fließt seit dem an meiner Stadt vorbei. Das hatte dann enorme wirtschaftliche Vorteile. Vorher war da nur ein schöner Bach. Nach dem wurde die Stadt benannt. Aber du hast Recht, man sollte nicht im Überschwemmungsgebiet bauen.

Ich habe zwei Jahrhunderthochwasser innerhalb von 11 Jahren mitgemacht. Ich habe mir, als absehbar war, dass es so kommt, noch extra Wasser geholt und mein Schlauchboot und einen Teil meiner Campingausstattung in meine hochwassersichere Dachwohnung gepackt. Dann habe ich mein Auto auf eine Anhöhe gefahren, habe mich, mit einem Rucksack mit Wasser, Essen und allem Nötigen auf dem Rücken, auf mein Fahrrad gesetzt und bin an die Elbe zum Sandsäcke schleppen gefahren. Ich bin auch vorbereitet. Aber ich gehe davon aus, dass ich, falls ich nicht zu meiner Heimatschutzkompanie einberufen werde, den Leuten in meiner Stadt helfe. Das ist aber situationsbedingt. Wir hatten 1996 den größten Chemieunfall in der deutschen Eisenbahngeschichte. Da wurden ein paar Gärten geräumt. Ansonsten hieß es: "Fenster zu und Wäsche von der Leine!". Aber es kann natürlich auch anders kommen. Ich wälze alle sechs Monate meine Vorräte um und mache mir ansonsten nicht viele Gedanken. Ich habe ein Netzwerk, auf das ich zurückgreifen kann. Und ansonsten ist Deutschland aus meiner Sicht gut aufgestellt. Beim Hochwasser hatten wir immer Hilfe. Helfer aus Sachsen-Anhalt waren dafür dann bei der Flutkatastrophe im Einsatz.

Geschrieben von: Cuga 11. Oct 2023, 15:13

Genug Lebensmittel und Wasser sind im Haus, um 3 Wochen zu überleben.
Bis dahin sollten THW und Feuerwehr mich da gefunden und evakuiert haben.
Mit Indianern aus Rotland ist nicht zu rechnen.

Geschrieben von: Black Hawk 3. Mar 2024, 10:10

Moin,
ich bin grad dabei meine medizinische Versorgung etwas auf Vordermann zu bringen.
Bisher war eigentlich immer nur eine gewöhnliche Hausapotheke vorhanden und und nun folgt die Überlegung diese durch IFAKS oder ähnliches zu ergänzen.
Nachdem ich jetzt etwas per google recherchiert habe, wollte ich die Frage an lieber an euch abgeben, da einigie der Treffer doch eher in den Bereich Panikmache gingen und ich jetzt net unbedingt in dieses Loch abtauchen wollte.

Für Laien scheinen taktische IFAKs nicht notwendig bzw. zielführend zu sein.
Beispiel:
https://www.amazon.de/RHINO-RESCUE-Erste-Hilfe-Set-Medizinische-Zuhause/dp/B09V49D3JN?ref_=ast_sto_dp&th=1

Dien Tendenz geht momentan zu zwei Produkten von Tatonka aus dem Outdoorbereich:

Modell Advanced:
https://www.globetrotter.de/tatonka-first-aid-advanced-1026771/?sku=5637202119

First Aid Complete
https://www.globetrotter.de/tatonka-first-aid-advanced-1026771/?sku=5637202119

Meinungen?

Geschrieben von: SpezPi(Ppl)301 3. Mar 2024, 11:04

Moin, hat alles nur Sinn und Zweck, wenn man vorher eine systematische Gefahrenermittlung und -Bewertung durchgeführt hat. Dann weiß man, was man braucht. Und man muss es drillmäßig üben, sonst ist der ganze IFAK Kram für die Nüsse. Und man muss wissen, wie Verletzte reagieren. Die Wahrscheinlichkeit , bei einer massiven arteriellen Verletzung am eigenen Oberschenkel bewusstlos zu werden, ist erheblich. Dann hilft auch kein Tourniquet.
Chestseal applizieren, gleich Kategorie. Oder appliziere Dir selbst mal nen Wendel Tubus, nur mit Spucke…..
Solange Du nicht in den Krieg (!!!) ziehst…… nur so ein Einwand vom Rande. Hatte auch überlegt, mir was anzuschaffen, mit nem Kumpel, der Arzt ist……bei 3/4 der Fälle hilft nur 112. Sagt er…..

Geschrieben von: milhouse 3. Mar 2024, 13:30

Ich würde mich an den Tatonka Modellen orientieren. Allerdings kannst Du das wesentlich günstiger haben, wenn Du Dir einen Kfz Verbandkasten als Basis kaufst und dann die noch notwendigen Artikel aus einer Online Apotheke beschafft.

Geschrieben von: Malefiz 3. Mar 2024, 13:46

Wofür möchtest du das denn haben? Für zuhause ist es ein bisschen overkill, so viel Verbandszeug zu haben. Kommst du in die Situation es zu brauchen willst du sowieso medizinische Versorgung in Anspruch nehmen, wenn du nicht sehr weit weg vom nächsten Krankenhaus wohnst ist das alles eher überflüssig.

Für unterwegs ist es was anderes, wenn man längere Touren macht auf denen medizinische Versorgung nicht unmittelbar zu erreichen ist, ist so ein erweitertes Erste-Hilfe Set schon hilfreich.

Geschrieben von: Black Hawk 3. Mar 2024, 14:12

Danke für die Rückmeldungen xyxthumbs.gif

Primärer Einsatz: Für zu Hause und das Gewissen biggrin.gif
Ansonsten bin ich privat gerne Mal in den Alpen/Norwegen etc unterwegs. Da kann sowas definitiv sinnvoll sein.
Die Sanversorgung hat bei den Touren aber bisher immer ein Kumpel übernommen, der bei der Berufsfeuerwehr ist.


Mein Bauchgefühl ging auch direkt zum kompletten First Aid Kit von Tatonka.
Ich werde aber wohl demnächst auch in den Genuss eines erweiterten San-Kurs der örtlichen Feuerwehr kommen, sprich mit sowas "einfachen" sollte ich bei entsprechender Beübung auch klar kommen.

Bei taktischen IFAKs dachte ich mir schon, dass die für den Freizeitalpinisten/ für zu Hause ein Overkill sind.
Besonders wenn man keine Ahnung hat, was man mit dem ganzen Tourniquet-Israeli-Bandage-Combat-Gauze-Zeug richtig anstellt.
Am Ende leg ich mir das Tourniquet noch um den Hals rofl.gif

Geschrieben von: Holzkopp 3. Mar 2024, 14:20

ZITAT(Black Hawk @ 3. Mar 2024, 10:10) *
Moin,
ich bin grad dabei meine medizinische Versorgung etwas auf Vordermann zu bringen.
Bisher war eigentlich immer nur eine gewöhnliche Hausapotheke vorhanden und und nun folgt die Überlegung diese durch IFAKS oder ähnliches zu ergänzen.
Nachdem ich jetzt etwas per google recherchiert habe, wollte ich die Frage an lieber an euch abgeben, da einigie der Treffer doch eher in den Bereich Panikmache gingen und ich jetzt net unbedingt in dieses Loch abtauchen wollte.

Für Laien scheinen taktische IFAKs nicht notwendig bzw. zielführend zu sein.
Beispiel:
https://www.amazon.de/RHINO-RESCUE-Erste-Hilfe-Set-Medizinische-Zuhause/dp/B09V49D3JN?ref_=ast_sto_dp&th=1

Dien Tendenz geht momentan zu zwei Produkten von Tatonka aus dem Outdoorbereich:

Modell Advanced:
https://www.globetrotter.de/tatonka-first-aid-advanced-1026771/?sku=5637202119

First Aid Complete
https://www.globetrotter.de/tatonka-first-aid-advanced-1026771/?sku=5637202119

Meinungen?


Also, die Preise sind unverschämt überteuert. Da ist nichts dabei, was diese Preise rechtfertigt. Es sei denn die Taschen sind total hochwertig, aus Merinowolle handgeklöppelt oder sonstwas.

Die Frage kam schon: wofür willst du das nutzen? Erweiterte Hausapotheke für die Risiken des Alltags oder machst du Outdoor- Events wo du wirklich längere Zeit auf dich gestellt bist? Und -nicht unwichtig: ist das ausschließlioch zur Selbsthilfe gedacht, also bist du darauf angewiesen, all das Zeug an dir selbst anwenden zu müssen oder dient das dazu, Andere zu versorgen?

Ich finde, das müsste man zuvor klären. Und dann kann man was zusammenstellen.

Ich habe für die zivilen Alltagsrisiken ein Notfalltäschchen im Auto, da ist Folgendes drin:

Beatmungsbeutel mit Maske für Erwachsene
drei Größen Guedeltuben
Blutdruckmessgerät manuell mit Stethoskop
Verbandpäckchen fünf Stück
zwei Tourniquets
Kompressen 10 x 10 fünf Stück
Rolle Heftpflaster
zwei Dreiecktücher
zwei Verbandtücher 60 x 80 cm
Wundschnellverband (vulgo "Pflaster") in so kleinen Strips
fünf (!) Rettungsdecken
Einmalhandschuhe in meiner Größe
Stift und kleiner Notizblock
Taschenlampe klein
Nothammer zum Einschlagen von Fensterscheiben

Was ich nicht habe:
Infusionen mit Venenverweilkanülen
Absaugpumpe
Larynxtuben oder endotraceale Intubation
Medikamente
Kindernotfallausstattung
Sauerstoff
Blutzuckermessgerät

Was ich damit können will:

suffiziente Erste Hilfe Leistung unter sicheren Bedingungen bis Eintreffen des Rettungsdienstes in ziviler Umgebung mit intakter Infrastruktur.

Wichtig war mir das Thema Basisreanimation. Beatmungsbeutel ist ein Muss. Kostet übrigens als Einwegartikel nicht die Welt, Ambu Spur II bekommst du mit Maske für rund 15 Euro. Und das ist Profi-Material.

Überleben sicherst du mit Blutstillung -und da reicht in über 90 Prozent der Fälle ein Verbandpäckchen als Druckverband. Das Tourniquet wird in seiner Bedeutung im zivilen Umfeld völlig überschätzt. Es ist wichtig als letzte Option, wird aber tendenziell viel zu früh in Betracht gezogen, wo ein ordentlicher Druckverband völlig ausreichen würde. Von daher: lernt ordentliche Verbände zu machen! Kopfverband mit Mullbinde muss man üben, der sitzt dann aber auch sauber und rutscht nicht als misslungener Heiligenschein nach zwei Minuten vom Kopf.

Wäremerhalt und Witterungsschutz: Rettungsdecken kann man nie genug haben. Die schützen Mensch und Material vor Regen und meistens braucht man zwei für eine Person wenn man drunter und drüber eine legen möchte.

Taschenlampe: da wo du das Zeug brauchst kann es dunkel sein. Nimm Licht mit. Kann auch eine kleine Stirnlampe sein, Hauptsache Licht.

Blutdruckmessgerät: relativ voluminös, aber wenn Tante Erika mal wieder "Blutdruck" hat ganz hilfreich. Braucht man zur Lebensrettung nicht. Und wenn man eins nimmt: bitte manuell. Elektrisch sind meist die Batterien leer und die Dinger sind auch nicht besonders zuverlässig. Lernt Puls fühlen.

Beschaffung: am besten bei so Notfallausstattern im Netz, da gibts genug Anbieter. Das Teure sind häufig irgendwelche Taschen und Rucksäcke, vermeintlich für irgendwas besonders designt - vergiss es. Für das Alltagsrisiko geht salopp gesagt auch ein Jutebeutel. Kleines Packmass, zweckmäßig, das reicht.

https://www.meier-medizintechnik.de/meiermed-aerocase-notfalltasche-small-material-aerotex-dura-farbe-rot/ht01-rbs1-r

Letztlich ist entscheidend: was von dem beschafften Zeug kannst du auch sicher anwenden? Prüf das kritisch und lass weg, was du "nur mal gesehen" hast.

Das gilt insbesondere für Pulsoximeter: an den Finger stecken kann das jeder, aber die Interpretation der angezeigten Werte und deren Evaluation überfordert viele. Und dann kommt Mist dabei raus.

Ich schreibe das vor dem Hintergrund von nun 30 Jahren Rettungsdienst und Notfallsanitäter.

Geschrieben von: tosi0812 3. Mar 2024, 14:24

Ich habe hier eine ältere Version des Tatonka First Aid Advanced (damals noch vertrieben über die Outdoor Schule Süd und erheblich günstiger).
Der ist sehr gut, sowohl gut organisiert als auch mit gutem Material ausgestattet. Zum Beispiel ist da ein ordentliches Baumwoll Dreiecktuch (nur echt ohne s) drin, nicht nur ein dünnes Vlies Teil. Je nach Verwendung im Outdoor Bereich macht das einen großen Unterschied. Für den Haushalt ist der aber VIEL zu teuer und überdimensioniert, er ist halt für Outdoor Aktivitäten kleiner bis mittlerer Gruppen ausgelegt.

Geschrieben von: Black Hawk 3. Mar 2024, 15:16

@Holzkopp xyxthumbs.gif Herzlichen Dank

Der Link ist dabei goldwert.

Zu dem Einsatzbereich: Siehe ein Posting weiter oben.

Aber ja, mir ist besonders klar, dass man mit dem Material umgehen können sollte.

Geschrieben von: KSK 3. Mar 2024, 15:22

ZITAT(Holzkopp @ 3. Mar 2024, 14:20) *
Ich habe für die zivilen Alltagsrisiken ein Notfalltäschchen im Auto, da ist Folgendes drin:

Die Tuben sind aber alle nicht durch Laien anzuwenden, oder?
Da würde dann nur ein Larynxtubus in Frage kommen.

Geschrieben von: Holzkopp 3. Mar 2024, 15:26

ZITAT(Black Hawk @ 3. Mar 2024, 15:16) *
@Holzkopp xyxthumbs.gif Herzlichen Dank

Der Link ist dabei goldwert.

Zu dem Einsatzbereich: Siehe ein Posting weiter oben.

Aber ja, mir ist besonders klar, dass man mit dem Material umgehen können sollte.


Dann hier noch ein Link:

https://www.rkb-medizintechnik.de/

Das ist unser Firmenlieferant, und nein, ich arbeite weder in der Einkaufsabteilung noch bekomme ich da Provisionen.

Die coolsten Taschen und Rucksäcke gibts natürlich hier:

https://www.pax-bags.com/de/

...ist aber teuer. Und die günstigen tun es auch. Aber man kann ja mal stöbern.

Du kannst dir natürlich auch ein kleines Kit für die Bergtouren zusammenstellen und für die Hausapotheke oder das Auto eine etwas großzügigere Tasche gönnen.

Für das behelfsmäßige Schienen von Extremitätenfrakturen (Unterarm, Unterschenkel) hat sich sowas bewährt:

https://www.meier-medizintechnik.de/aeroresc-easy-splint-splintschienen-set-farbe-blau-gelb/himt02-sp-set1

Ich habe das nicht, aber ggf. überlegenswert wenn du Klettertouren machst. Klar ist aber: mit gebrochenem Unterschenkel läust du nicht mehr, das ist eher hilfreich bei ner Handfraktur oder so um noch einigermaßen safe heimzukommen.

Geschrieben von: Holzkopp 3. Mar 2024, 15:32

ZITAT(KSK @ 3. Mar 2024, 15:22) *
ZITAT(Holzkopp @ 3. Mar 2024, 14:20) *
Ich habe für die zivilen Alltagsrisiken ein Notfalltäschchen im Auto, da ist Folgendes drin:

Die Tuben sind aber alle nicht durch Laien anzuwenden, oder?
Da würde dann nur ein Larynxtubus in Frage kommen.


Alles was ich da aufzähle muss man üben.

Der Larynxtubus ist gewiss nichts für Laien. Das muss man am Phantom üben, sonst klappt das nicht. Fängt schon mit der Größenauswahl und der notwendigen Fixierung an. Magensonde? Cuffdruckprüfung?

https://www.vbm-medical.de/produkte/airway-management/larynx-tubus-lts-d/

Das Teil ist ausschließlich im Rahmen der Reanimation indiziert.

Guedeltubus würde ich als Einstiegslevel qualifizieren, Wendeltubus ist ohne Gleitgel schon schwierig und kostet Überwindung. Muss man auch üben.


Geschrieben von: KSK 3. Mar 2024, 16:01

ZITAT(Holzkopp @ 3. Mar 2024, 15:32) *
ZITAT(KSK @ 3. Mar 2024, 15:22) *
ZITAT(Holzkopp @ 3. Mar 2024, 14:20) *
Ich habe für die zivilen Alltagsrisiken ein Notfalltäschchen im Auto, da ist Folgendes drin:

Die Tuben sind aber alle nicht durch Laien anzuwenden, oder?
Da würde dann nur ein Larynxtubus in Frage kommen.


Alles was ich da aufzähle muss man üben.

Der Larynxtubus ist gewiss nichts für Laien. Das muss man am Phantom üben, sonst klappt das nicht. Fängt schon mit der Größenauswahl und der notwendigen Fixierung an. Magensonde? Cuffdruckprüfung?

https://www.vbm-medical.de/produkte/airway-management/larynx-tubus-lts-d/

Das Teil ist ausschließlich im Rahmen der Reanimation indiziert.

Guedeltubus würde ich als Einstiegslevel qualifizieren, Wendeltubus ist ohne Gleitgel schon schwierig und kostet Überwindung. Muss man auch üben.

Ich habe leider keine Erfahrung mit Wendel- und Güdeltuben. Das Üben mit dem Larynx war erstaunlich einfach und der Notarzt hat das mit uns im Rahmen eines normalen eintägigen Erste Hilfe Kurs gemacht und bestätigt, dass wir den Larynxtubus fortan eben als Laien (mit der in diesem Kurs erfolgten Einweisung) anwenden dürfen. Mein Verständnis war, dass das für andere Tuben ohne entsprechende medizinische Ausbildung nicht gilt, unabhängig davon was ich eventuell damit übe.

Geschrieben von: Merowinger 3. Mar 2024, 16:03

Warum hälst Du den Beatmungsbeutel für wichtig?

Geschrieben von: Holzkopp 3. Mar 2024, 16:07

ZITAT(Merowinger @ 3. Mar 2024, 16:03) *
Warum hälst Du den Beatmungsbeutel für wichtig?


Weil ich keinen Bock habe bei einer Reanimation Mund-zu-Nase-Beatmung zu machen.

Außerdem geht das damit einfacher.

Es gilt aber auch da: muss man vorher üben, ist nicht selbsterklärend.

Und das Ding hat sich bewährt. Ich habe den schon mal bei einer spontan aufgetretenen Reanimationssituation (Sommer, Restaurant, Typ am Nebentisch fiel mit Herzstillstand vom Stuhl) genutzt und der Typ hat das überlebt. Den hätte ich nicht ohne Beutel beatmet.

Aber ja, wenn man das Ding nicht beherrscht nutzt es nicht und dann kann man es auch weglassen. Dann besser nur drücken oder so ein Beatmungstuch verwenden.

Geschrieben von: Holzkopp 3. Mar 2024, 16:29

ZITAT(KSK @ 3. Mar 2024, 16:01) *
Ich habe leider keine Erfahrung mit Wendel- und Güdeltuben. Das Üben mit dem Larynx war erstaunlich einfach und der Notarzt hat das mit uns im Rahmen eines normalen eintägigen Erste Hilfe Kurs gemacht und bestätigt, dass wir den Larynxtubus fortan eben als Laien (mit der in diesem Kurs erfolgten Einweisung) anwenden dürfen. Mein Verständnis war, dass das für andere Tuben ohne entsprechende medizinische Ausbildung nicht gilt, unabhängig davon was ich eventuell damit übe.


Aber dann wurdest du doch an dem LT ausgebildet. Ich habe nicht geschrieben, das das einen dreiwöchigen Kurs braucht. Sondern nur das man es lernen muss.

Wir bringen das jedem Sanitäter in seinem 48- bzw. 70 Stunden- Grundlehrgang bei. Es geht halt nicht ohne Ausbildung. Und man möge einen Beatmungsbeutel dazu erwerben. Sonst musst du da mit dem Mund reinblasen.

Wie habt ihr den LT fixiert? mit einem https://laerdal.com/de/products/medical-devices/airway-management/thomas-tube-holder/ oder mit einer Mullbinde oder Klebestreifen? Ohne richtige Fixierung verrutscht das Ding und dann funktioniert es nicht mehr. Habt ihr eine https://www.1a-medizintechnik.de/Gaensegurgel-Smoothbore-innen-glatt-Packung-a-50-Stueck/11754 verwendet wegen der Zugentlastung?

Im Verhältnis zur https://www.youtube.com/watch?v=8AOB2PtHfVM ist der LT tatsächlich relativ einfach anzuwenden und auch auszubilden. Und man braucht keine Hilsmittel dazu.

Ich vergleiche das immer mit einem Feuerlöscher: der ist auch enorm wichtig, ohne Kenntnis der korrekten Anwendung aber nutzlos. Die Ausbildung dauert aber nicht lange, sie aber muss stattfinden. Das gilt für den LT auch.

Guedel-und Wendeltuben sind eigentlich unkompliziert in der Anwendung. Man muss es aber schulen.

Wenn mich einer fragen würde wie lange ich brauche, um das Thema Atemwegsmanagement und Beatmung für Laien funktional auszubilden, dann würde ich sagen drei Doppelstunden reine Praxis. Dann habe ich euch alles gezeigt: lebensrettender Handgriff (Esmarch) Mund-Rachenrauminspektion, Fremdkörperentfernung mit Finger, Magillzange und manuelles Absaugen, Einlegen von Guedel- und Wendeltubus, Einlegen Larynxtubus inkl. Fixierung, Beatmung mit Beatmungsbeutel und Maske sowie mit LT.

Das ist auch der Ausbildungsumfang, den z.B. Rettungssanitäter erhalten (mit entsprechend mehr Praxisübungen, da man das noch in die Reanimation mit einbauen muss)

Geschrieben von: KSK 3. Mar 2024, 16:49

ZITAT(Holzkopp @ 3. Mar 2024, 16:29) *
ZITAT(KSK @ 3. Mar 2024, 16:01) *
Ich habe leider keine Erfahrung mit Wendel- und Güdeltuben. Das Üben mit dem Larynx war erstaunlich einfach und der Notarzt hat das mit uns im Rahmen eines normalen eintägigen Erste Hilfe Kurs gemacht und bestätigt, dass wir den Larynxtubus fortan eben als Laien (mit der in diesem Kurs erfolgten Einweisung) anwenden dürfen. Mein Verständnis war, dass das für andere Tuben ohne entsprechende medizinische Ausbildung nicht gilt, unabhängig davon was ich eventuell damit übe.


Aber dann wurdest du doch an dem LT ausgebildet. Ich habe nicht geschrieben, das das einen dreiwöchigen Kurs braucht. Sondern nur das man es lernen muss.

Wir bringen das jedem Sanitäter in seinem 48- bzw. 70 Stunden- Grundlehrgang bei. Es geht halt nicht ohne Ausbildung. Und man möge einen Beatmungsbeutel dazu erwerben. Sonst musst du da mit dem Mund reinblasen.

Wie habt ihr den LT fixiert? mit einem https://laerdal.com/de/products/medical-devices/airway-management/thomas-tube-holder/ oder mit einer Mullbinde oder Klebestreifen? Ohne richtige Fixierung verrutscht das Ding und dann funktioniert es nicht mehr. Habt ihr eine https://www.1a-medizintechnik.de/Gaensegurgel-Smoothbore-innen-glatt-Packung-a-50-Stueck/11754 verwendet wegen der Zugentlastung?

Oh ich wollte dir damit nicht widersprechen, dass eine (einfache) Ausbildung auch für den Larynxtubus erforderlich ist. Sorry falls das so rüber kam. Uns wurde es so vermittelt, dass der Larynx besonders einfach einzusetzen ist, mangels Vergleich kann ich das selbst nicht bewerten. Die verlinkten Utensilien kenne ich nicht, Fixierung bei uns war nur ein einfacher Klebstreifen.
Ich habe mir jedenfalls auch einen Satz Larynxtuben ins Auto gelegt.

Geschrieben von: Holzkopp 3. Mar 2024, 16:56

smile.gif

Mein Tipp: hol dir noch son Thomas-Holder, die sitzen bombenfest, Klebestreifen sind Mist für alles außerhalb des OPs.

https://www.youtube.com/watch?v=0kNnATdxRJc

Und ja, du hast schon recht: der LT ist im Verhältnis zum Nutzen relativ einfach auszubilden und funktioniert recht sicher. Man muss halt wissen, das der ausschließlich im Rahmen der Reanimation sinnvoll verwendbar ist.

Guedel-und Wendeltubus funktionieren bei Bewusstlosen mit eingeschränkten Schutzreflexen gut.

Ich hatte mal nen Patienten mit hirnbedingten Krampfanfällen (Epilepsie), der hatte nen eigenen Guedeltubus. Und immer wenn er merkte, dass ein Anfall nahte hat er sich auf den Boden gelegt, sich seinen Guedeltubus in den Hals gesteckt und den Krampf abgewartet.Dann kam man da an, der Patient hatte einen Guedeltubus im Mund, bewusstlos, und man fragte sich wer den da reingesteckt hat. Aber hat funktioniert.

Geschrieben von: Kruemelmonster 3. Mar 2024, 18:08

Empfehlenswert finde ich auch eine regelmäßige Teilnahme an einer Erste-Hilfe-Fortbildung.

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