Bewaffnete Ersthelfer oder Hilfssheriffs, Braucht Deutschland mehr verdeckte Waffen im Alltag? |
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Bewaffnete Ersthelfer oder Hilfssheriffs, Braucht Deutschland mehr verdeckte Waffen im Alltag? |
2. Nov 2018, 21:48 | Beitrag
#1
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Oberleutnant Beiträge: 2.024 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
Hi Leute,
ich habe da mal eine Frage zu Thema Selbstverteidigung, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. In meinem Bekanntenkreis ist vor kurzem das Thema "tragen von Waffen zur Selbstverteidigung" aufgekommen. Kurz gesagt ging es um die Frage, ob man zum Eigenschutz eine Waffe bei sich tragen sollte oder nicht. Ich persönlich habe da so meine Zweifel, ob man bei einen Überfall eine Waffe ohne lange Ausbildung und Erfahrung wirklich effektiv einsetzen kann. So weit ich weiß rät auch die Polizei eher vom Tragen einer Waffe ab. Ich wollte aber nochmal mit Leuten darüber diskutieren, die Ahnung von der Materie haben Würdet ihr sagen, dass meine Zweifel bezüglich des Tragens einer Waffe zum Selbstschutz berechtigt sind? Gruß Scipio |
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7. Nov 2018, 20:46 | Beitrag
#2
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Leutnant Beiträge: 903 Gruppe: Members Mitglied seit: 18.08.2006 |
ZITAT Irrtum, ein Polizist ist quasi immer im Dienst. Schaut er zu wie dein Auto geklaut wird, kannst du ihm Strafvereitelung im Amt anhängen. Selbst als Pensionär könnte er sich wieder in Dienst setzen. Das ist so nicht ganz richtig und immer einer Einzelfallprüfung zu unterwerfen. Der Polizist befindet sich nicht immer im Dienst. Er kann sich jedoch in den Dienst "versetzen". Wie und wann er das tut hängt von vielen Faktoren ab. Aber vorallem ist dann die Katze im Sack und jedes weitere Verhalten des Polizisten ist strafprozzesual bzw. beamtenrechtlich (bsphft. hinsichtlich einer Alkoholisierung) einzuordnen. Kann sich der Polizist überhaupt im Falle des Einschreitens legitimieren?Wird sein Einschreiten überhaupt polizeilich wahr- geschweige denn ernst genommen? Davon hängen dann etwaige Widerstandshandlungen ab die evtl. nicht gewertet werden können, weil der Täter die Handlung des Einschreiters nicht als eine dienstliche wahgenommen hat. Ist es dem Polizisten überhaupt zumutbar ohne eine Gefährdung bzw. Verletzung seines eigenen Leib oder Leben einzuschreiten? Schwabo hat es schon angesprochen. Es ist ein Unterschied ob man als Polizist bei einem Diebstahl oder einer wechelseitigen Körperverletzung mit mehreren Beteiligten, einschreitet. Genauso kann ich von einem 65-jährigen, gebrechlichen Pensionär nicht erwarten, dass er einen Ladendieb "festsetzt" und ihn im Falle eines Fluchtversuches niederringt. Was ich jedoch von jedem Polizisten und Bürger erwarten kann bzw. sollte, ist dass derjenige den Notruf wählt und bei Möglichkeit die Situation beobachtet für etwaige Zeugenaussagen. Aber jetzt sind wir einwenig vom Thema abgedriftet. Ich denke, dass unser Denken über das Einschreiten mit der Waffe, einwenig durch die unzähligen Videos im Internet, Filme oder Serien verzerrt werden bzw. zu einfach dargestellt werden. Ich würde nichtmal all den eingesetzten Polizeibeamten / Soldaten (mit Erfahrung im Schusswaffengebrauch) uneingeschränkt ein zu 100% richtiges und adäquates Verhalten bei einem Schusswaffengebrauch zusprechen. Weil eben Faktoren wie Angst, Stressresilienz, Übungspraxis, körperliche und mentale Fitness reinspielen, die mit dem Alter abnehmen. Jetzt brechen wir das auf den Normalbürger herunter der überhaupt keinerlei Erfahrung bzw. regelmäßige Übung in der Hinsicht genossen hat. Da bleibt von euren gewünschten Waffenträgern und potenziellen Einschreitern nur eine marginale Anzahl an wirklich handlungsfähigen und erfolgreichen Einschreitern übrig. Ich denke, dass das subjektive Sicherheitsgefühl stark nachgelassen hat und sicherlich auch den Anschlägen und Amokläufen in Europa geschuldet ist. Jedoch muss man die Wahrscheinlichkeit in einen Anschlag / Amoklauf (der dann auch noch erfolgreich ausgeführt und einen wirklich in Lebensgefahr bringt) zu geraten, sehen. Und da wissen wir alle, dass die grds. als sehr gering anzusehen ist. Also typisches Restrisiko wie beim Auto fahren, Fliegen oder Unfälle im Haushalt. Wenn wir das jetzt in Relation zu dem "gewonnen Sicherheitsgefühl" und den zahlreichen First Respondern die auf der Straße unterwegs wären in Verhältnis setzen, steht diese Abwägung in einem völligen Missverhältnis. Ich sehe sogar durch den Einsatz von First Respondern mehr resultierende Nachteile. -------------------- Train as you fight. Fight as you train. Штурм !!!
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