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> Artillerie in der Bundeswehr, Ausgelagert aus dem GG-Fragenthread
Broensen
Beitrag 3. Apr 2024, 05:39 | Beitrag #2731
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Mir stellt sich da mal eine Frage an die Profis, da viele ja auch heute noch einen Sinn im Vorhalten von gezogener Artillerie sehen, insbesondere für einen Luftbeweglichen Einsatz. Gäbe es eine sinnvolle Verwendung von Feldhaubitzen im Bereich der Ausbildung von Artilleriepersonal? Also im Sinne von Grundlagenschulung o.ä.? Also könnte man bspw. in Idar-Oberstein ein FH70-Batterie an der Artillerieschule gebrauchen, die dann ggf. auch für Auslandseinätze oder im V-Fall auch als LL-Artillerie genutzt werden könnte?
 
Forodir
Beitrag 4. Apr 2024, 03:26 | Beitrag #2732
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Nur als Ausbildungsgerät für Grundlagen? Nein! Artillerie im LL Bereich ist ebenfalls zu vernachlässigen, in der Landezone reichen moderne Mörser, von außerhalb kann die normale Ari unterstützen. Bleibt der Sonderfall der Gebirgsjäger, dort könnte man es gebrauchen um Geschütze und Zugfahrzeug schnell zu verlegen.

Wie gesagt wir hatten diese Diskussion schon hier, muss man nur ein paar Seiten zurückgehen, da hat sich nichts großartig geändert. Gezogene Ari macht als low cost Lösung durchaus Sinn und wurde nur wegen Personalmangel aufgegeben und da man die Ari in der Bw so zusammengestampft hat, da wurden natürlich die SPG behalten.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 4. Apr 2024, 16:00


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Broensen
Beitrag 4. Apr 2024, 12:57 | Beitrag #2733
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ZITAT(Forodir @ 4. Apr 2024, 03:26) *
Nur als Ausbildungsgerät für Grundlagen? Nein!
Danke.
Hätte ja sein können, die Gorch Fock haben wir schließlich auch noch für die Ausbildung.
Also muss die gezogene LL-Gebirgshaubitze dann wohl zum Wachbataillon. tounge.gif
 
xena
Beitrag 4. Apr 2024, 13:08 | Beitrag #2734
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Wenn das nein so absolut ist, frage ich mich warum andere Länder immer noch gezogene Ari haben. Sind sie dümmer, oder haben sie einfach nur eine andere Sichtweise?


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400plus
Beitrag 4. Apr 2024, 13:11 | Beitrag #2735
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Ich lese da kein absolutes nein:

ZITAT(Forodir @ 4. Apr 2024, 04:26) *
Bezogene Ari macht als low cost Lösung durchaus Sinn und wurde nur wegen Personalmangel aufgegeben und da man die Ari in der Bw so zusammengestampft hat, da wurden natürlich die SPG behalten.

 
Forodir
Beitrag 4. Apr 2024, 16:02 | Beitrag #2736
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ZITAT(xena @ 4. Apr 2024, 14:08) *
Wenn das nein so absolut ist, frage ich mich warum andere Länder immer noch gezogene Ari haben. Sind sie dümmer, oder haben sie einfach nur eine andere Sichtweise?


Lies doch einfach mal, was ich geschrieben habe! Ach ja, und dann versuch es auch mal zu verstehen!

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 4. Apr 2024, 16:03


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Panzerchris
Beitrag 4. Apr 2024, 16:18 | Beitrag #2737
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Das einige Staaten immer noch gezogene Ari verwenden dürfte auch an den niedrigeren Kosten liegen. In den letzten Jahrzehnten wurden schließlich viel beim Militär gespart. Die Beschaffung einer PzH verlangt einen tiefen Griff in den Militäretat. Daher scheint es durchaus wahrscheinlich, daß man das alte Zeug aus Kostengründen behalten hat anstatt zu modernisieren.
 
TTS
Beitrag 4. Apr 2024, 16:58 | Beitrag #2738
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ZITAT(Panzerchris @ 4. Apr 2024, 17:18) *
Das einige Staaten immer noch gezogene Ari verwenden dürfte auch an den niedrigeren Kosten liegen. In den letzten Jahrzehnten wurden schließlich viel beim Militär gespart. Die Beschaffung einer PzH verlangt einen tiefen Griff in den Militäretat. Daher scheint es durchaus wahrscheinlich, daß man das alte Zeug aus Kostengründen behalten hat anstatt zu modernisieren.


Dazu laufen in fast allen NATO-Staaten Beschaffungsprogramme um die gezogenen Systeme durch Archer, Caesar & Co. zu ersetzen.

Die einzigen NATO-Partner die afaik in den letzten 20-30 Jahren noch umfangreichere Mittel in gezogene Artillerie gesteckt hatten, egal ob Modernisierung oder Neubeschaffung, waren Kanada, die USA (beide M777, Modernisierung M119) und Italien (Modernisierung FH-70).

 
SailorGN
Beitrag 5. Apr 2024, 08:02 | Beitrag #2739
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Der einzige Anwendungsfall für gezogene/ungepanzerte Artillerie auf LKW wäre aus meiner Sicht die Reserve: Hier als "Divisions-/Korpsartillerie" für mehrere Heimatschutzreg. In der regulären Truppe greifen alle genannten Argumente, nur wird man für Reserve-Formationen nicht tief ins Budget greifen können... und da die Reservisten eh keine wirklich gepanzerten Einheiten en masse aufbieten werden wäre hier die Einführung von SPG irgendwie schräg.


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Beitrag 5. Apr 2024, 10:56 | Beitrag #2740
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ZITAT(SailorGN @ 5. Apr 2024, 08:02) *
Der einzige Anwendungsfall für gezogene/ungepanzerte Artillerie auf LKW wäre aus meiner Sicht die Reserve: Hier als "Divisions-/Korpsartillerie" für mehrere Heimatschutzreg. In der regulären Truppe greifen alle genannten Argumente, nur wird man für Reserve-Formationen nicht tief ins Budget greifen können... und da die Reservisten eh keine wirklich gepanzerten Einheiten en masse aufbieten werden wäre hier die Einführung von SPG irgendwie schräg.


SPG ist ja nicht Panzerhaubitze und es macht schon viel aus, wenn das Geschütz auf einem ungepanzerten Lkw fest verbaut ist in puncto Zeit fürs ins Stellung gehen und aus der Stellung gehen. Und da bei einem solchen Geschütz Bauteile an der Lafette, z. B. Räder, entfallen, bleibt es insgesamt unter Umständen sogar leichter, wenn man nicht zusätzlich panzert. Was aber sinnvoll sein könnte, zumindest gegen Splitter.


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Broensen
Beitrag 5. Apr 2024, 16:31 | Beitrag #2741
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ZITAT(SailorGN @ 5. Apr 2024, 08:02) *
Der einzige Anwendungsfall für gezogene/ungepanzerte Artillerie auf LKW wäre aus meiner Sicht die Reserve: Hier als "Divisions-/Korpsartillerie" für mehrere Heimatschutzreg. In der regulären Truppe greifen alle genannten Argumente, nur wird man für Reserve-Formationen nicht tief ins Budget greifen können... und da die Reservisten eh keine wirklich gepanzerten Einheiten en masse aufbieten werden wäre hier die Einführung von SPG irgendwie schräg.
Aufgrund der beschränkten Mittel für die Reserve ergibt es zwar Sinn, dort keine High-End-Panzerhaubitzen vorzuhalten, jedoch stellt sich bei einer Ausstattung mit gezogenen Geschützen dann wieder der Frage der Sinnhaftigkeit dieser Einheiten für den Einsatzfall. Denn wenn es so weit ist, dass Reserve-Artillerieverbände in den Einsatz geschickt werden müssen, dann reden wir eben nicht mehr von LL-Unternehmen oder Auslandseinsätzen, sondern von symmetrischer LV/BV, in der eben gezogene Geschütze extrem gefährdet sind. Ich persönlich würde da eher dazu tendieren, den Artillerieanteil der regulären Truppen zu erhöhen und dafür in der Reserve mehr Infanterie und Mörser vorzuhalten.
 
Forodir
Beitrag 5. Apr 2024, 16:45 | Beitrag #2742
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Für Reserve könnte ich mit auch RakAri vorstellen, als Div oder Korps Assett kann man davon gerne einiges vorhalten und die Werfer an sich sind nicht allzu teuer und man hätte eine recht massive Stärkung der Schlagkraft von Großverbänden im Einsatzfall.


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SailorGN
Beitrag 5. Apr 2024, 20:13 | Beitrag #2743
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Wenn die Reserve in den symmetrischen LV/BV-Fall einrückt ist sie entweder eine 10 Minuten Lückenfüller... und die Zahl der "Hochleistungstechnik" auf beiden Seiten ist extrem reduziert. Mit anderen Worten, die Überlebensfähigkeit solcher Waffen, insbesondere wenn es keine gezogenen, sondern Lastwagengeschütze sind erscheint mir im Reservefall annehmbar. Darüber hinaus habe ich geschrieben, dass sie auf "Großverbandsebene", also relativ weit hinten zum Einsatz kommen sollten. Wenn man auch Reserveniveau ist, dann werden 155mm derart "kostbar" sein, dass sie nicht in der Nähe der HKL rumstehen.

Rak-Ari: Macht auch Sinn, vor allem als HIMARS auf Rädern. Da tauscht man Wurfmasse gegen Beweglichkeit/Geschwindigkeit und Anschaffungskosten. Gemeinsame Plattfor für Rak und Rohr wäre dann ja eigentlich selbstverständlich. Da es ja meines Wissens derzeit keine Einbindung der Reserve in existierende Großverbände gibt, macht die "Aufstellung einer/zweier Reservedivisionen mit eigenen Div. Truppen doch irgendwie Sinn...


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MartinEXO
Beitrag 5. Apr 2024, 21:27 | Beitrag #2744
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Es gab ja auch mal die Idee ein MLRS als Anhänger zu bauen: https://x.com/thinkdefence/status/159221341...4vE3ThBlth6hEEQ
Wobei ich mich frage ob der Caracal 6x6 so etwas nicht tragen könnte.
Auf Artillerie auf LKW Basis kann auch vieles sein von einfachen Geschützen über so etwas wie Cesar bis hin zum der RCH155 auf einem LKW.

Der Beitrag wurde von MartinEXO bearbeitet: 5. Apr 2024, 21:29
 
ironduke57
Beitrag 5. Apr 2024, 22:15 | Beitrag #2745
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Und da wäre wir wieder bei meiner Idee von vor einer Weile: Ein 8x8 LKW der zu den Boxer Modulen kompatible ist. Dann könnte man die Modularität endlich sinnvoll nutzen.
Es werden Module (RCH155, MRLS, was auch immer) bestellt und diese können dann je nach Bedarf auf einen Boxer oder LKW drauf gepackt werden.

Vorteile: Kostenreduktion pro Modul durch größere Bestellmenge, Vereinfachung der Logistik (überall das gleiche Modul im Einsatz. Sei es Frontnah, im rückwärtigen Raum oder bei der Reserve), Vereinfachung der Ausbildung der Reserve da diese die im Prinzip auf der gleichen Hardware ausgebildet werden.

Nachteile: Weiteres Fahrgestell (Hier müsste man schauen wie weit es Sinn machen würde sich am Boxer oder an Standard BW LKW anzulehnen. (Baugruppen/Hardware vom Boxer? Steuerung/Armaturenbrett wie Boxer?)), Sicherlich schwerer als ein Fahrzeug ohne Modularität, Module die auch in Frontnähe zum Einsatz kommen könnten würde die dafür nötige Panzerung immer mit sich herumschleppen.


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Reitlehrer
Beitrag 5. Apr 2024, 22:16 | Beitrag #2746
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ZITAT(MartinEXO @ 5. Apr 2024, 22:27) *
Es gab ja auch mal die Idee ein MLRS als Anhänger zu bauen: https://x.com/thinkdefence/status/159221341...4vE3ThBlth6hEEQ
Wobei ich mich frage ob der Caracal 6x6 so etwas nicht tragen könnte.
Auf Artillerie auf LKW Basis kann auch vieles sein von einfachen Geschützen über so etwas wie Cesar bis hin zum der RCH155 auf einem LKW.


Es wurden sogar welche gebaut:

https://defense-update.com/20130513_massive...or-the-uae.html


Zur Ergänzung:

Das Modell war hier schon Thema.
Handelt sich meinerseits nicht um einen Ausrüstungsvorschlag für die BW.

Der Beitrag wurde von Reitlehrer bearbeitet: 5. Apr 2024, 22:40
 
Forodir
Beitrag 5. Apr 2024, 23:44 | Beitrag #2747
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ZITAT(ironduke57 @ 5. Apr 2024, 23:15) *
Und da wäre wir wieder bei meiner Idee von vor einer Weile: Ein 8x8 LKW der zu den Boxer Modulen kompatible ist. Dann könnte man die Modularität endlich sinnvoll nutzen.
Es werden Module (RCH155, MRLS, was auch immer) bestellt und diese können dann je nach Bedarf auf einen Boxer oder LKW drauf gepackt werden.
...


Nein, da sehe ich jetzt wirklich keinen großen Mehrwert. Das RCH155 Modul auf Boxer und Ketten Boxer macht ja noch Sinn, aber noch zusätzliche eine Radplattform? Wozu? Zudem das Modul das komplexe und teure ist, das wäre ja entgegen einer günstigen Low Cost Plattform

Werfer auf Radfahrzeuge müssen auch nicht kompatibel mit den Boxer Modulen sein, das müssen sie auch nicht, weder von der Gewichtsklasse noch von der Bedrohungsstufe. Der EURO-Puls ist angedacht mit einer Wechselpritsche, damit wird er kompatibel mit jedem modernen LKW in der entsprechenden Gewichtsklasse und wird innerhalb der Bundeswehr entweder auf UTF oder GTF kommen.

Werfer auf Anhänger hat mal gar keine Vorteile, so oder so brauche ich das Zugfahrzeug und dann ist die Ladefläche einfach die bessere wahl.


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Broensen
Beitrag 6. Apr 2024, 00:33 | Beitrag #2748
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ZITAT(SailorGN @ 5. Apr 2024, 20:13) *
Mit anderen Worten, die Überlebensfähigkeit solcher Waffen, insbesondere wenn es keine gezogenen, sondern Lastwagengeschütze sind erscheint mir im Reservefall annehmbar. Darüber hinaus habe ich geschrieben, dass sie auf "Großverbandsebene", also relativ weit hinten zum Einsatz kommen sollten.
Eigentlich war in der Diskussion aber von gezogenen Geschützen die Rede. Auf Lastwagen macht das zwar schon sehr viel mehr Sinn, aber es bleibt das Problem der ungeschützten Bedienermannschaften, die als Reservisten zudem auch nicht derart eingespielt und entsprechend schnell sein werden wie die reguläre Artillerie. Und die Vorstellung, dass eine solche Lkw-Rohrartillerie dann soweit hinten eingesetzt wird, dass ihre Eigengefährdung eklatant geringer ist als die der regulären Artillerie, halte ich für nicht zutreffend.
ZITAT
Rak-Ari: Macht auch Sinn, vor allem als HIMARS auf Rädern.
Macht sogar sehr viel mehr Sinn, wenn man von mehr oder weniger ungeschützten Trägerfahrzeugen mit Reserve-Besatzungen ausgeht.
ZITAT
Gemeinsame Plattfor für Rak und Rohr wäre dann ja eigentlich selbstverständlich.
Warum? Gerade in der Reserve ist das nicht erforderlich und die Anforderungen an das Trägerfahrzeug können sehr unterschiedlich sein.
ZITAT(MartinEXO @ 5. Apr 2024, 21:27) *
Wobei ich mich frage ob der Caracal 6x6 so etwas nicht tragen könnte.
Ein MARS-Pod dürfte da zu viel sein. Denkbar wäre vielleicht Accular-122, ggf. auf einer 6x6-Variante. Oder man nimmt halt einfach den Unimog, gerade in der Reserve würde das wohl mehr Sinn ergeben.
ZITAT
Auf Artillerie auf LKW Basis kann auch vieles sein von einfachen Geschützen über so etwas wie Cesar bis hin zum der RCH155 auf einem LKW.
Bspw. Archer wäre ein System, dass sich zwar generell sehr für eine Korps-Artillerie eignen würde, aber würde man sowas teures dann der Reserve geben? Wohl eher nicht.
ZITAT(ironduke57 @ 5. Apr 2024, 22:15) *
Und da wäre wir wieder bei meiner Idee von vor einer Weile: Ein 8x8 LKW der zu den Boxer Modulen kompatible ist.
Das könnte in manchen Anwendungen interessant sein, aber sicher nicht fürs AGM. Man muss beachten, dass die BOXER-Modulaufnahme zentral recht tief im Fahrzeug herunter geht, da das Fahrmodul nun mal als Wanne aufgebaut ist. Geländegängige Militärlaster haben jedoch meistens keinen entsprechend tiefen Rahmenaufbau, sondern recht hoch liegende Aufnahmepunkte, so dass ein GTK-Modul-Träger-Lkw entweder eine absolute Sonderanfertigung oder aber ein kaum im Gelände zu bewegender Wackelturm wäre, der zudem die 4m Maximalhöhe im Straßenverkehr reißen dürfte.
ZITAT(Forodir @ 5. Apr 2024, 23:44) *
Werfer auf Anhänger hat mal gar keine Vorteile, so oder so brauche ich das Zugfahrzeug und dann ist die Ladefläche einfach die bessere wahl.
Es gibt sehr kleine 107mm-Werfersysteme, die als Anhänger für LL-Fahrzeuge durchaus interessant sein können, weil sie eben zusätzlich zum ohnehin erforderlichen Fahrzeug mitgeführt werden können. Das ist aber eine absolute Nischenfähigkeit und -da gebe ich dir absolut Recht- nichts für die Masse der Reserve oder die reguläre Artillerietruppe, geschweige denn für größere MLRS-Systeme.
 
General Gauder
Beitrag 6. Apr 2024, 01:23 | Beitrag #2749
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ZITAT(Forodir @ 6. Apr 2024, 00:44) *
ZITAT(ironduke57 @ 5. Apr 2024, 23:15) *
Und da wäre wir wieder bei meiner Idee von vor einer Weile: Ein 8x8 LKW der zu den Boxer Modulen kompatible ist. Dann könnte man die Modularität endlich sinnvoll nutzen.
Es werden Module (RCH155, MRLS, was auch immer) bestellt und diese können dann je nach Bedarf auf einen Boxer oder LKW drauf gepackt werden.
...


Nein, da sehe ich jetzt wirklich keinen großen Mehrwert. Das RCH155 Modul auf Boxer und Ketten Boxer macht ja noch Sinn, aber noch zusätzliche eine Radplattform? Wozu? Zudem das Modul das komplexe und teure ist, das wäre ja entgegen einer günstigen Low Cost Plattform

Werfer auf Radfahrzeuge müssen auch nicht kompatibel mit den Boxer Modulen sein, das müssen sie auch nicht, weder von der Gewichtsklasse noch von der Bedrohungsstufe. Der EURO-Puls ist angedacht mit einer Wechselpritsche, damit wird er kompatibel mit jedem modernen LKW in der entsprechenden Gewichtsklasse und wird innerhalb der Bundeswehr entweder auf UTF oder GTF kommen.

Werfer auf Anhänger hat mal gar keine Vorteile, so oder so brauche ich das Zugfahrzeug und dann ist die Ladefläche einfach die bessere wahl.

Zumal man wenn man es günstig und trotzdem mobil haben will eine der vielen Radhaubitzen kaufen könnte die es jetzt schon gibt. Etwa Caesar 6x6, EVA oder ATMOS

https://en.wikipedia.org/wiki/CAESAR_self-propelled_howitzer

https://en.wikipedia.org/wiki/EVA_(howitzer)

https://en.wikipedia.org/wiki/ATMOS_2000

Um nur ein paar Kandidaten zu nennen.
 
T.S.C.Plage
Beitrag 6. Apr 2024, 02:04 | Beitrag #2750
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ZITAT(Broensen @ 6. Apr 2024, 01:33) *
Das könnte in manchen Anwendungen interessant sein, aber sicher nicht fürs AGM. Man muss beachten, dass die BOXER-Modulaufnahme zentral recht tief im Fahrzeug herunter geht, da das Fahrmodul nun mal als Wanne aufgebaut ist. Geländegängige Militärlaster haben jedoch meistens keinen entsprechend tiefen Rahmenaufbau, sondern recht hoch liegende Aufnahmepunkte, so dass ein GTK-Modul-Träger-Lkw entweder eine absolute Sonderanfertigung oder aber ein kaum im Gelände zu bewegender Wackelturm wäre, der zudem die 4m Maximalhöhe im Straßenverkehr reißen dürfte.

Woher weißt du das mit der Tiefe? Das AGM (RCH 155) wurde zuerst auf dem Fahrgestell vom MLRS getestet und das hat nicht viel "Tiefgang". Auf Boxer ist das System 3,60m hoch. Ein bisschen Platz wäre da also auch noch.

Ansonsten hat Rheinmetall ein System mit L52 AGM auf einem 10x10 MAN HX3 im Programm.

https://www.rheinmetall.com/de/produkte/tak...uge/radhaubitze

Das System dürfte man ggf. auch auf ein 8x8 Chassis packen können. Den 5-Achser hat man wohl genommen, weil man so noch 5t extra Nutzlast hat, um später z.B. mal eine L60 einbauen zu können.


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Broensen
Beitrag 6. Apr 2024, 03:52 | Beitrag #2751
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ZITAT(T.S.C.Plage @ 6. Apr 2024, 02:04) *
Woher weißt du das mit der Tiefe? Das AGM (RCH 155) wurde zuerst auf dem Fahrgestell vom MLRS getestet und das hat nicht viel "Tiefgang". Auf Boxer ist das System 3,60m hoch. Ein bisschen Platz wäre da also auch noch.

Ansonsten hat Rheinmetall ein System mit L52 AGM auf einem 10x10 MAN HX3 im Programm.
ironduke57 wollte explizit das BOXER-Modul auf ein Lkw-Fahrwerk setzen, nicht das AGM direkt integrieren. Letzteres gibt es ja bereits von KMW auf Iveco.

Und das mit der Tiefe sieht man doch eigentlich. Beim GTK liegt die Unterkante des Moduls etwas Tiefer als die Oberkante der Felge:

Beim HX bspw. sieht man im Vergleich direkt, dass dort kein Platz zwischen den Rädern ist, der die Aufnahme des Moduls auf vergleichbarer Höhe ermöglichen würde:

Die Unterkante des Moduls müsste oberhalb der Räder liegen. Das sollte schon die 40 cm Spielraum ausreizen. Hinzu kommt die Breite, da bräuchte es eigentlich schon das verbreiterte Chassis des SLT o.ä., damit das GTK-Modul drauf passt.

Vielleicht täusche ich mich aber auch, der GTK hat ja ein paar Zoll mehr im Raddurchmesser.
 
T.S.C.Plage
Beitrag 6. Apr 2024, 08:11 | Beitrag #2752
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Das mit dem Boxer-Modul wird wahrscheinlich schon an der Anbindung mit dem Teil für den Kommandanten scheitern. Der Turm alleine scheint allerdings nicht die komplette Tiefe der Mulde vom Boxerchassis zu benötigen. Von daher könnte man sicher was bauen um ggf. nur den Turm zu ziehen und umzusetzen.

https://below-the-turret-ring.com/artillery...e-capabilities/


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Broensen
Beitrag 6. Apr 2024, 11:01 | Beitrag #2753
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ZITAT(T.S.C.Plage @ 6. Apr 2024, 08:11) *
Das mit dem Boxer-Modul wird wahrscheinlich schon an der Anbindung mit dem Teil für den Kommandanten scheitern.
Man bekommt halt keine direkte Anbindung an das Fahrerhaus hin, ohne den Lkw komplett umzukonstruieren, aber man könnte ja sicherlich einen entsprechenden "Anschlusskasten" hinter dem Fahrerhaus montieren.
ZITAT
Der Turm alleine scheint allerdings nicht die komplette Tiefe der Mulde vom Boxerchassis zu benötigen. Von daher könnte man sicher was bauen um ggf. nur den Turm zu ziehen und umzusetzen.
Das hätte dann aber eben nicht diese maximale Modularität zur Folge, die ironduke57 erzielen wollte.

Ich kann dem Grundgedanken, die GTK-Module auch auf Lkws oder zumindest in ISO-Modulträgern einsetzen zu können, durchaus etwas abgewinnen. Für San- und Führungs-Module könnte das u.U. Sinn ergeben oder in Ausbildung/Training, aber bei der Artillerie wäre das maximal für Feldlager im Auslandseinsatz interessant, dann eben als abgesetzte Container-Lösung. Also eine absolute Nischenlösung.
 
Forodir
Beitrag 6. Apr 2024, 12:36 | Beitrag #2754
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Leute das Modul der RCH155 und das Modul des AGM sind nicht baugleich, man hat einiges aus dem Turm tiefer in das Modul verlegt, um die Höhe insgesamt niedriger zu halten (und dadurch auch mehr Stabilität zu bekommen), dort liegt jetzt auch ein Teil des Munitionsfluss zum Beladen.


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MartinEXO
Beitrag 6. Apr 2024, 16:42 | Beitrag #2755
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Wenn ich es richtig verstehe sind zusätzliche Geräte tiefer und der Greifer für Munition um von außen zu Laden. Der Turm selbst könnte durchaus gleich sein abgesehen von dem Kranz worauf er montiert ist. Ob dies am Ende hilft kann ich nicht beurteilen.
Auch würde es mich nicht wundern wenn ein gebautes Fahrzeug auch so einen Greifer zum laden bekommen würde wenn nur seitlich raus.

 
Reitlehrer
Beitrag 6. Apr 2024, 17:34 | Beitrag #2756
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KMW hat das AGM ja auch schon auf einen IVECO montiert:

https://www.knds.de/systeme-produkte/radfah.../agm-iveco-8x8/

Es wurde vor Jahren auch schon mal auf einer Containerpalette gezeigt. Das einzige Bild, dass ich davon finden konnte, ist allerdings auf einer russischen Webseite.
 
Forodir
Beitrag 6. Apr 2024, 19:14 | Beitrag #2757
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Es ging doch um das RCH155 Modul, richtig? Das ist nicht baugleich mit dem AGM Modul, ich habe beide bereits in Realität sehen können und bei Reifeprüfung RCH war mein Stellvertreter dabei. Es ist nicht möglich, die Module oder den Turm einfach so auszutauschen, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die zwar gleiche Baugruppen verwenden, aber das AGM hat alles im Turm, die RCH hat einige Dinge unterhalb in das Modul bekommen.



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Reitlehrer
Beitrag 6. Apr 2024, 20:10 | Beitrag #2758
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ironduke57
Beitrag 6. Apr 2024, 21:09 | Beitrag #2759
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Bzgl. eines Boxer Modul komp. 8x8 (von mir aus auch ein 10x10) LKW so ist mir klar das man hierfür höchstwahrscheinlich ein neues Fahrzeug um ein Modulaufnahme herum konstruieren müsste um entsprechende Höhen und sonstige Vorgaben einhalten zu können. Daher auch mein Punkt das man schauen müsste inwiefern man Boxer- oder Großserien LKW-Komponenten nutzen kann.
Kostet das Geld? Klar, aber wenn das Trägerfahrzeug hinterher nur die Hälfte oder weniger des normalen Boxer kostet könnte sich das schon Lohnen. Vor allem wenn man dann noch die anderen Aspekte die weiter oben mit (Vereinheitlichung von Logistik/Schulung).

Auch und gerade wenn man mal über den Tellerrand der Artillerie hinaus schaut. Objektschutz tiefer im Land gegen Luftziele. Dort wo es RH202 oder Roland Rad gab. Auch hier könnte man eine zumindest von der Waffentechnik einheitliche Lösung bestellen und trotzdem kosten durch das einfachere Fahrgestell sparen.


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Like people in the U.S., we in Germany often feel that we really are the best country in the world.
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Beitrag 6. Apr 2024, 22:35 | Beitrag #2760
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Mir ist nicht so ganz klar, warum es Sinn machen sollte ein Boxermodul auf einen LKW zu bauen, wenn die Waffenanlage sich auch ohne dieses Modul montieren lässt.
 
 
 

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