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Oberleutnant Beiträge: 1.972 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 ![]() |
Schön wie du wissenschaftliche Erkenntnisse ignorierst, weil sie dir nicht passen. Eine Studie, die in einem anderen Land durchgeführt wurde mit einem anderen Rechts- und Steuersystem sowie einem anderen Gebäudebestand, anderen Bauvorschriften, anderen Wohntraditionen etc. pp. und noch dazu zum Zeitpunkt einer ganz anderen Immobilien- und Finanzmarktlage, hat einfach extrem wenig zu sagen, wenn es darum geht, ob Omma Inge ihr kleines Reihenhaus in Hintertupfingen verkauft oder nicht.Natürlich haben Steuern immer einen Einfluss, sollen sie auch haben, deswegen heißen sie Steuern. Aber sie wirken sich unter unterschiedlichen Umständen unterschiedlich aus und haben auf einige Sachverhalte mehr, auf andere weniger Einfluss. Und wenn ich -als jemand der beruflich mit Immobilien und auch deren Handel beschäftigt ist- davon spreche, dass die derzeit extrem hohen Immobilienpreise einen sehr viel größeren Teil des Problems ausmachen und dass sich entsprechende Steuererleichterungen auf die Möglichkeiten der unteren Mittelschicht zum Erwerb von eigenen Ein- und Zweifamilienhäusern nur marginal auswirken, während andere Faktoren einen sehr viel größeren Einfluss haben, dann hat das rein gar nichts mit dem Ignorieren wissenschaftlicher Erkenntnisse zu tun, sondern mit deren Einordnung in einen realen Kontext. ZITAT Je nach Bundesland muss man zwischen neun und zwölf Prozent des Kaufpreises als Kaufnebenkosten zahlen. Das ist kein "sehr geringer Ausmaß", sondern tut auch dem "wohlhabenden EFH-Erbauer" weh, weil das ganz schnell mittlere fünfstellige Beträge für den Käufer sind. Ab wann ist man wohlhabend genug, damit es nicht mehr weh tut? Bei der aktuellen Marktlage? Sobald man sich eine Einfamilienhaus leisten kann. Es werden abbruchreife EFHs für Hunderttausende verkauft! Wer sich das leisten kann, für den hat die Grunderwerbssteuer nur einen Einfluss darauf, welches Haus er sich leisten kann, aber nicht darauf, ob er das kann.9 bis 12% ist momentan übrigens gerade mal die Baukostensteigerung innerhalb eines Jahres! Da soll Schantall mal lieber leise heulen. ZITAT Warum setzt du Wohneigentum automatisch mit EFH gleich? Das tue ich nicht, aber ich habe nun mal primär über diese Objekte gesprochen, weil die einen extrem großen Anteil an dem Problem darstellen. Eine Eigentumswohnung ist selten 300m² groß und wird nur noch von einer Witwe bewohnt, die noch zwei Zimmer davon nutzt. Bei EFHs ist das ein gängiges Bild. Auch haben Menschen viel weniger Probleme, sich im Alter emotional von einer ETW zu lösen und sich zu verkleinern als das bei EFHs der Fall ist. Zumal sich ETWs auch deutlich einfacher vermieten lassen als EFHs wegen der meist geringeren Mietfläche und dem Verhältnis zwischen Mieteinnahmen und Unterhaltskosten.ZITAT Hast du mal nach Eigentumswohnungen für Familien mit mehr als einem Kind gesucht? Die gibt es kaum. Und die lassen sich aktuell auch nicht wirtschaftlich neu bauen. Daher muss ja gerade für Familien der Bestand aktiviert werden, indem für die Senioren gebaut wird. Und deshalb wäre es auch wichtig, praktikablere Regeln für Sanierungen und Umbauten zu schaffen. Da gibt es vieles, was nicht sinnvoll ist. Außerdem braucht es viel mehr staatlich getragene Finanzierungsmodelle, so dass Eigentümer sich tatsächlich Sanierungen voll finanzieren lassen und mit den gewonnenen Einsparungen die Kredite dafür zinsarm zurückzahlen können. Da gäbe es viele Ansatzpunkte. Eine Grunderwerbssteuererleichterung steht ganz weit hinten auf der Liste, es sei denn, es geht einem gar nicht darum, möglichst vielen Menschen ein bezahlbares Zuhause zu bieten, sondern nur ein paar wenigen etwas Geld zu sparen, damit sie sich ein größeres Haus leisten können oder auch durch Kauf und Verkauf von ETWs und Investorenobjekten Geld zu verdienen.![]() Ich hätte ja noch nicht mal etwas dagegen, diese Steuer aufkommensneutral zu überarbeiten. Aber dann bitte z.B. so, dass man die Höhe dieser Steuer daran knüpft, wie lange das Objekt im Besitz bzw. selbst bewohnt war. Es bringt nämlich gar nichts, wenn der Immobilienmarkt dadurch in Bewegung kommt, dass sich Investoren gegenseitig die Objekte hin und her schieben, weil sie bei jedem Verkauf einen kleinen Gewinn machen können. Im Gegenteil: gerade das muss unterbunden werden, während staatliche Steuerungswerkzeuge in dem Bereich dafür sorgen sollten, dass der vorhandene Wohnraum optimal genutzt werden kann. Jede Änderung muss darauf abzielen, den Wohnraum je Person zu reduzieren. Und das hat nichts damit zu tun, den Leuten Vorschriften zu machen, wie sie zu wohnen haben, aber WENN der Staat handelt, DANN muss er das zum Allgemeinwohl tun und dem schadet jeder Quadratmeter Wohnfläche, der existiert, aber nicht genutzt wird. Das soll man natürlich nicht verbieten, aber man sollte es eben nicht auch noch fördern. ZITAT Abreisen und Neubauen ist oft günstiger. Ja, das ist auch so ein großes Problem. Durch den ständigen Abriss und Neubau werden Unmengen an Ressourcen verbraucht und zusätzliche Belastungen verursacht, zum Einen durch die Entsorgung des Alten, zum Anderen durch die Errichtung des neuen. Für beides werden nicht nur Rohstoffen verbraucht, sondern auch Kraftstoffe eingesetzt und Schadstoffe abgegeben. Für das, was an CO2 freigesetzt wird, um ein altes energieineffizientes Haus durch einen Neubau zu ersetzen, könnte man auch den Altbestand noch Jahrzehntelang mit Gas heizen. Auch deswegen bräuchte es dringend bessere Regeln für die Sanierung von Bestandsgebäuden, so dass diese zu erhalten rentabler wird als sie zu ersetzen. Was aber auch helfen würde: Wenn eben nicht Senioren noch ewig in Häusern wohnen bleiben, die sie nicht ordentlich unterhalten können. So entsteht ein Großteil des Sanierungs- und Modernisierungsstaus im Gebäudebestand, was dann eben dazu führt, dass irgendwann der Abriss wirtschaftlicher ist als das alles nachzuholen, was jahrzehntelang vernachlässigt wurde.ZITAT Aber die Normalverdiener werden sich bedanken, wenn sie "mit viel Sparsinn" noch Altbestand erwerben Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie rechtspopulistische Narrative konstruiert werden. Wie hier irgendwelchen Schichten verordnet wird, was sie zu tun und zu lassen haben, hat ziemlich autoritär und ziemlich erschreckend. Warum wundert sich eigentlich jemand über die guten Umfragewerte der AfD, wenn man einzelnen Schichten/Mileus vorschreiben will, was sie (noch) dürfen? ![]() In einem freien Internetforum spricht eine Privatperson -wenn auch mit gewisser Fachkenntnis- davon, dass eine angedachte staatliche Fördermaßnahme (Steuererleichterung) seiner persönlichen Meinung nach weniger hilfreich für die Lösung eines konkreten Problems (Wohneigentumsmangel in der Mittelschicht) wäre als andere Maßnahmen. Und daraus wird dann: "die da oben (implizit) verbieten den einfachen Menschen, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchten!". Das ist astreines Bildzeitungsniveau! |
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Oberleutnant Beiträge: 2.496 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.03.2003 ![]() |
Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie rechtspopulistische Narrative konstruiert werden. ![]() In einem freien Internetforum spricht eine Privatperson -wenn auch mit gewisser Fachkenntnis- davon, dass eine angedachte staatliche Fördermaßnahme (Steuererleichterung) seiner persönlichen Meinung nach weniger hilfreich für die Lösung eines konkreten Problems (Wohneigentumsmangel in der Mittelschicht) wäre als andere Maßnahmen. Und daraus wird dann: "die da oben (implizit) verbieten den einfachen Menschen, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchten!". Das ist astreines Bildzeitungsniveau! Und zeugt gut davon, wie sich in einer 'freiheitlichen' Partei, wie der FDP, rechtsextreme Tendenzen derart breitmachen konnten: Auszug aus dem Bericht zur "Mitte-Studie": ZITAT Erwartungsgemäß sind die rechtsextremen Einstellungen unter den Anhängerinnen und Anhängern der AfD besonders verbreitet. Knapp ein Viertel von ihnen teilt ein rechtsextremes Weltbild. Unter den anderen Parteien fällt die FDP auf, von deren Wählerschaft gut 15 Prozent solchen Einstellungen zuneigen, während es etwa bei CDU- und CSU-Anhänger:innen lediglich sechs Prozent sind. (Ohne irgendwelchen Nutzern hier irgendetwas zu unterstellen. Aber es ist schlicht frappierend, dass Rechtsextremismus in der FDP doppelt so häufig ist wie in der Union) Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: Gestern, 19:57 |
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.075 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 05.06.2002 ![]() |
Aber es ist schlicht frappierend, dass Rechtsextremismus in der FDP doppelt so häufig ist wie in der Union Eigentlich nicht. Vom pervertierten Freiheitsbegriff, der nur noch ein lauer Versuch ist als Deckmantel für völlig entgrenzten Egoismus zu dienen, der FDP zum Sozialdarwinismus ist es nur ein winzig kleiner Schritt. //Edit: Und da reden wir jetzt noch nicht einmal über diverse Altlasten der FDP ![]() Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: Gestern, 20:33 -------------------- #flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
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Oberleutnant Beiträge: 2.496 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.03.2003 ![]() |
Der entgrenzte Freiheitsbegriff ist halt nach dem Rechtskonservatismus der CDU und dem Strukturkonservatistischen "Sozialismus" der Linken das dritte Eintrittstoor dieser neu verfestigen "Schwurbelfront".
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 23. September 2023 - 18:15 |