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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Interventionen in Mali und Sahara-Afrika

Geschrieben von: PzBrig15 12. Jan 2013, 20:13

Am 11.01.2013 haben französiche Militäreinheiten aktiv in die innerstaaatlichen Kämpfe in Mali eingegriffen . Nachdem die Aufständischen / Islamisten fast den kompletten Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten wurden von der französischen Regierung Einheiten entsandt. Bereits am ersten Tag der Intervention gelang es den Luftgelandeten Einheiten zusammen mit Regierungssoldaten die startegisch wichtige Stadt Konna in der Landesmitte unter Kontrolle zu bringen. In die Kämpfe waren sowohl Einheiten der Fremdenlegion als auch Kampfjets der franz. Luftwaffe verwickelt. Mit Luftunterstützung gelang es noch in der Nacht zum 12.01.2013 weitere Kräfte mit Lufttransport ins Land zu bekommen. Bei den Kämpfen soll ein Pilot eines Hubschraubers der Franzosen ums Leben gekommen sein. Welche Hubschrauber genau beteiligt waren , wurde nicht mitgeteilt. Nach ARD-Berichten sollen auch Kampfhubschrauber im Einsatz gewesen sein. Auf den wenigen gezeigten Bildern waren Hubschrauber vom Typ Cougar zu sehen. Die Kampfjets waren Mirage und als Transportflugzeug Herkules - Maschinen.
Laut Kommentar vom deutschen Aussenminister Westerwelle werden keine deutschen "Kampftruppen" dort entsandt oder eingesetzt . Die amerikanische Regierung erwägt eine Unterstützung der Franzosen durch Logistik und Aufklärungsmittel.
Textquelle : ARD-Nachrichten online und N-TV-Online
Meine Frage : Ist es der Hubschraubert Tiger HAC / HAP, der dort im Einsatz ist ?

Geschrieben von: Holzkopp 12. Jan 2013, 20:27

Bis jetzt hab ich nur Fotos von Gazelle gesehen.

Bei http://augengeradeaus.net/2013/01/frankreichs-operation-serval-in-mali-luftangriffe-auf-ziele-im-norden/ findet man ein paar zusätzliche Hinweise und Übersetzungen französischer Quellen.

Geschrieben von: Praetorian 12. Jan 2013, 20:27

ZITAT(PzBrig15 @ 12. Jan 2013, 20:13) *
Bei den Kämpfen soll ein Pilot eines Hubschraubers der Franzosen ums Leben gekommen sein.

Infanteriewaffenbeschuss zweier Gazelle, ein Besatzungsmitglied wurde getroffen und verstarb später trotz medizinischer Versorgung als Folge der Verletzungen.

Geschrieben von: kato 12. Jan 2013, 21:04

Beide Gazelle sollen übrigens vorläufig nicht einsatzfähig sein.

Geschrieben von: seventy6er 12. Jan 2013, 23:22

Wie kommen französische Medien denn darauf zu schreiben, das französische Soldaten gemeinsam mit Deutschen vorgehen würden?
Wurde von deutscher Seite natürlich dementiert, aber wie wahrscheinlich kann den ein Einsatz von dt. Spezialkräften zusammen mit franz. Kameraden sein?

Wenn da gar nichts dran wäre, wieso gibt es dann anderslautende Artikel? Die Franzosen wären doch die letzten, die sich eingestehn würden, die Hilfe der Deutschen zu brauchen/etc.

Geschrieben von: Grenadier 12. Jan 2013, 23:23

Zum Thema:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/franzosen-sterben-bei-einsaetzen-in-mali-und-somalia-a-877165.html

Geschrieben von: General Gauder 12. Jan 2013, 23:24

Wenn das KSK da unten ist und sich ein Franzose gegenüber der Presse verplapert Schreiben die Medien sowas natürlich.
Wobei natürlich niemand sagen kann ob das KSK dort unten wirklich ist.
Ich kann mir auch nicht vorstellen das sollten sie wirklich dort unten sein, das die Regierung das jemals zu geben würde.

Geschrieben von: Freestyler 13. Jan 2013, 02:35

Ernsthaft? Jeder Einsatz benötigt ein Bundestagsmandat, das gilt auch für das KSK. Und was soll das KSK in Mali machen, was die französische Spezialkräfte nicht selbst können?

rolleyes.gif

Geschrieben von: General Gauder 13. Jan 2013, 02:54

ZITAT(Freestyler @ 13. Jan 2013, 02:35) *
Ernsthaft? Jeder Einsatz benötigt ein Bundestagsmandat, das gilt auch für das KSK. Und was soll das KSK in Mali machen, was die französische Spezialkräfte nicht selbst können?

rolleyes.gif

Hey ich hab nirgends gesagt das die da unten sind nur eine mögliche erklärung für die Medien Berichte und alle Einsätze des KSK sind Geheim ergo wird das niemand raus posaunen.

Geschrieben von: Nite 13. Jan 2013, 03:12

ZITAT(Freestyler @ 13. Jan 2013, 02:35) *
Ernsthaft? Jeder Einsatz benötigt ein Bundestagsmandat, das gilt auch für das KSK. Und was soll das KSK in Mali machen, was die französische Spezialkräfte nicht selbst können?

rolleyes.gif

KUT?

Geschrieben von: docschneider55 13. Jan 2013, 07:38

Kann es sein das damit Deutsche innerhalb der Fremdenlegion gemeint sind?
Aber warum sollten sie das explizit erwähnen? confused.gif

Geschrieben von: docschneider55 13. Jan 2013, 08:01

Heute auf der Seite von Le Figaro:



Ich bin verwirrt!!!

Geschrieben von: Nite 13. Jan 2013, 08:06

Der Le Figaro ist die Ausgangsquelle des Gerüchts, der Rest der Welt beruft sich nur darauf. Belege irgendeiner Art gab es vom Le Figaro alelrdings keine. Ich tippe mal auf Panne, und einen Praktikanten der aufgrund des Ursprungsartikel schnell eine Karte gebastelt hat.

Geschrieben von: PzBrig15 13. Jan 2013, 11:43

ZITAT(Freestyler @ 13. Jan 2013, 02:35) *
Ernsthaft? Jeder Einsatz benötigt ein Bundestagsmandat, das gilt auch für das KSK. Und was soll das KSK in Mali machen, was die französische Spezialkräfte nicht selbst können?
rolleyes.gif


So steht es in den Gesetzen. Allerdings war bei der Evakuierungsoperation in Libyen damals die Diskussion ausgebrochen ob es ein bewaffneter Einsatz war . Für mich ist es ein bewaffneter Einsatz wenn Waffen mitgeführt werden. Damals waren die beteiligten Einheiten in den Transall-Maschinen jedenfalls gut bewaffnet . Das man das damals nicht durch die nachträgliche Genehmigung im Bundestag gemacht hat war für mich unverständlich. Eine Mehrheit war natürlich dafür das deutsche Bürger damals aus dem Ölfeld ausgeflogen waren.
Aber juristisch ist es immer ein Hick-Hack mit fadenscheinigen Ausflüchen. Zum Thema bewaffneter Einsatz nochmal eine Frage : Jeder Bankräuber der eine Waffe dabei hat und in der Hand hält wird wegen bewaffnetem Überfall angeklagt. Soldaten die ihre Waffe zu einem Einsatz mitnehmen wären demnach auch in einem bewaffneten Einsatz, oder ?
KSK-Einsätze unterliegen aber einer speziellen Geheimhaltungspflicht. Und das ist auch gut so ! Wobei ich selbst nicht glaube das dort KSK-Kämpfer im Einsatz sind. Aus welchen Gründen ?

Zum Waffeneinsatz
Soeben auf einem franz. Video gesehen wie sogar eine " Storm Shadow" an einer Mirage angebracht war beim Start. Beachtlich !

Geschrieben von: Trym 13. Jan 2013, 13:08

Könnte es sich nicht sein das dt. Kräfte passiv vorort sind, um evtl. dt. Flüchtlinge/Evakuierte zu empfangen? Kann mir, bei dieser Lage, nicht vorstellen das Mitarbeiter des AA nur mit einem Taschenmesser dort rumrennen.
Vielleicht läuft es so ab, wie bei der Operation in Libyen...


Geschrieben von: Gepard B2L 13. Jan 2013, 13:44

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-10/bundeswehr-mali-einsatz-ausbildung


Geschrieben von: Grenadier 13. Jan 2013, 15:47

http://www.tagesschau.de/ausland/mali-staatskrise110.html

Geschrieben von: PzBrig15 13. Jan 2013, 15:54

Der Bundesaussenminister hat ja auch expliziet von " keine Kampftruppen" gesprochen. Diese Formulierung läst Spielraum.

Geschrieben von: Grenadier 13. Jan 2013, 15:57

Was mich immer wieder an solchen Berichten wundert: Die wenigen Toten auf Seiten der "Aufständischen" - Meines Erachtens nach lässt das darauf schließen, dass die Kämpfe entweder nicht so intensiv waren wie von den Medien berichtet oder die angeblich schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten "Aufständischen" sind selbiges gar nicht.

Geschrieben von: Thomy 13. Jan 2013, 16:00

ZITAT
Ich bin verwirrt!!!


Ich gehe mal von den deutschen Ausbildern vor Ort aus. Vor ein, zwei Monaten war zumindest mal eine Reportage über die im Spiegel.

Geschrieben von: stillermitleser 13. Jan 2013, 16:51

ZITAT(Grenadier @ 13. Jan 2013, 15:57) *
Was mich immer wieder an solchen Berichten wundert: Die wenigen Toten auf Seiten der "Aufständischen" - Meines Erachtens nach lässt das darauf schließen, dass die Kämpfe entweder nicht so intensiv waren wie von den Medien berichtet oder die angeblich schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten "Aufständischen" sind selbiges gar nicht.

Ich denke auch, das durch die Presse viel aufgebauscht wird. Wäre nicht das erste mal. Schließlich geht es um Einschaltquoten und Auflagensteigerungen.

Geschrieben von: Warhammer 13. Jan 2013, 17:27

Die Truppendichte ist dort auch einfach nicht so hoch. Die Islamisten im Norden haben nur ein paar Tausend Kämpfer. Da die loyalen Reste der Malischen Streitkräfte allerdings auch nicht viel mehr einsatzfähige Verbände haben dürften, reichen bei den großen Entfernungen auch geringe Verluste um die Kontrolle der Islamisten in einigen Teilen des Landes zu brechen. Zumal ein paar hundert Legionäre mit Luftunterstützung auch eine andere Hausnummer sind als die durchschnittliche afrikanische Miliz...

Geschrieben von: kato 13. Jan 2013, 17:56

ZITAT(Grenadier @ 13. Jan 2013, 15:57) *
Die wenigen Toten auf Seiten der "Aufständischen"

Wieso wenig?

Die bisher veröffentlichten Statements gehen im wesentlichen in den ersten 24 Stunden von einem Gefecht aus. Bei diesem wurden Zahlen im Bereich >100 Tote veröffentlicht (bei je nach Quelle bis zu 50 eigenen Verlusten auf Seiten der malischen Armee). Es handelte sich um das Zurückschlagen eines vor kurzem in das Dorf Konna vorgerückten Rebellenkampftrupps im Umfang von maximal zwei, drei Kompanien. Die Verlustzahlen sind vermutlich aufgebauscht, dürften aber unter Einbeziehung von Verwundeten als "Verlusten" (casualties) in realistischem Rahmen liegen.

Daneben gab es noch den Intercept des Konvois. Bei diesem, wenn man zwischen den Zeilen liest, wurde der Intercept aufgrund starkem Feindfeuer und eigenen Verlusten abgebrochen (nach Beschädigung von ganzen vier Feindfahrzeugen gegenüber Beschädigung beider angreifender Hubschrauber), woraufhin man positiv veröffentlichte dass der Konvoi erst mal nicht mehr vorrückte. Zum Einsatz kamen zwei Gazelle der 4eme RHFS. Diese sollen in den nächsten Tagen durch eine geringe Zahl Tiger ergänzt bzw. ersetzt werden.

Die Luftschläge durch die französische Luftwaffe sind zwar durchaus da, aber in der Masse doch eher gering, hauptsächlich da sich das auf die recht kleine im Tschad stationierte Schwadron stützt. Zum Einsatz kamen vier Mirage 2000D sowie zwei KC-135 zum Auftanken. Zwei weitere Mirage 2000D sowie zwei Mirage-F1CR-Aufklärungsflugzeuge und ein dritter Tanker stehen zusätzlich zur Verfügung, bei dem Umfang wird die Sortie-Rate gegenüber dem ersten Tag eher ab- als zunehmen. Eine Verstärkung dieser Luftwaffentruppen ist nicht vorgesehen, ergänzende Aufklärungskapazität soll durch die nigerianische Luftwaffe gestellt werden, im Bedarfsfall steht eine Schwadron Rafale bereit zur Verlegung in die Sahara. Zu beachten ist, dass dieselbe Basis bzw. Schwadron eigentlich auch die Flugverbotszone über Darfur überwachen sollte, was wohl im Moment eher in den Hintergrund tritt.

Als Bodentruppen stehen in Mali eine knappe Kompanie der 21e RIMa sowie ein Zug der 1er REC als Initial-Entry in Bamako, dazu sollte heute eine Kompanie der 2e RIMa aus Frankreich als Verstärkung verlegt werden. Aufgabe der Marinetruppen (im Gegensatz zu dem Zug Legionären) ist nicht die Unterstützung der malischen Armee, sondern die Sicherung Bamakos und dessen Flughafens zur eventuellen Evakuierung der bis zu 5000 sich in Mali aufhaltenden französischen Zivilisten.

Geschrieben von: Dirk 13. Jan 2013, 19:47

Interessant auch die zeitgleich gescheiterte Geiselbefreiung eines Franzosen in Mogadishu... naja, da jemanden rauszubekommen ist ja auch nicht ganz einfach.

Es sollen ja 9 (?) Franzosen noch in der Hand von Islamisten sein, trotzdem haben die Franzosen das Unternehmen in Mali gestartet.

Geschrieben von: PzBrig15 13. Jan 2013, 20:38

Laut der Facebook-Seite dieser Militäraktion sind 4 Kampfflugzeuge vom Typ Rafale zur Unterstützung verlegt worden.
http://www.facebook.com/home.php#!/armeefrancaise

Anmerkung : Für die Öffentlichkeitsarbeiot der Franzosen bei dieser Operation schon mal den Daumen hoch.
Auch wenn man bei militärischen Operation wie dieser und anderer immer bedenken sollte wer die Informationen
öffentlich macht und mit welchem Hintergrund. Aber immer noch informativer und aktueller wie die knappen Meldungen der Bundeswehr
auf der Webseite des deutschen Heeres.

Geschrieben von: stillermitleser 13. Jan 2013, 20:54

http://augengeradeaus.net/2013/01/franzosische-luftangriffe-in-mali-unterstutzung-von-verbundeten/

ZITAT
Eine ungenannte französische Quelle soll sich allerdings nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP überrascht gezeigt haben von der Kampfkraft, Ausbildung und Ausrüstung der Islamisten:

“What has really struck us is how up-to-date their equipment is, and the way they’ve been trained to use it,” the official said. “At the start, we thought they would be just a load of guys with guns driving about in their pick-ups, but the reality is that they are well-trained, well-equipped, and well-armed. From Libya they have got hold of a lot of up-to-date, sophisticated equipment which is much more robust and effective than we could have imagined.”


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Was für Einheiten und Fähigkeiten können die afrikanischen Truppensteller zur Verfügung stellen?

Geschrieben von: PzBrig15 13. Jan 2013, 22:02

Wenn jetzt Länder wie Grossbritanien und Dänemark ihre Logistische Unterstützung anbieten , ist das zwar sehr löblich, aber wirkt auf mich etwas wie zusammengewürfelt. Für solche Einsätze werden in Europa seit Jahren sogenannte EU Battle Groups ( EUBG) zusammengestellt, zertifiziert und für 6 Monate auf Abruf vorgehalten . Wenn nicht solche kurzfristig geplante und angelegte Einsätze nicht für die EU Battle Groups prädistiniert sind dann weiß ich es auch nicht. Aber man wird selbst in Europa auf absehbare Zeit keine einheitliche Politik , geschweige denn Militärpolitik hinbekommen.Leider ! ! !

Geschrieben von: sailorGN 13. Jan 2013, 22:17

Naja, die Battlegroups sind ja ein Anfang, genauso wie die Bi/Mulitlateralen Brigaden. Das Problem ist, das europäische Interessen immer auch nationale Interessen einzelner Mitgliedsländer sind.... und bisher gibt es da noch keinen "Ausgleichsmechanismus". Ich persönlich hätte kein Problem damit, das dt. Soldaten für primär frz. Interessen mit einstehen, wenn es umgedreht genauso ist. Aber da haperts ja gerade im eigenen Land. Mali war bis vor kurzem in Deutschland kein Thema (so wie ein Großteil Afrikas). Auch die Kongomission war sehr kurz und "glatt". Es gibt in D eigentlich keinen Politiker, der offen sagen kann, wer in Afrika strategische Partner sein könnten und warum. Dabei wäre das nur ehrlich... dann wären die Kriterien für den "Partner"status offensichtlich und andere Länder könnten sich daran orientieren (da ich denke, dass eine Partnerschaft mit D durchaus erstrebenswert ist).

Dass die Franzosen jetzt reingehen zeigt, dass sie mehr Sinn für Realpolitik haben als andere... und wahrscheinlich auch ein viel besseres Lagebild. Denn die "grande nation" wird ihren Ruf in Afrika weder durch eine mögliche Niederlage als auch mit Untätigkeit aufs Spiel setzen.

Geschrieben von: Nite 13. Jan 2013, 22:22

Als ob seit Ruanda noch irgendein westliches Land einen Ruf in Afrika zu verlieren hätte. ..

Geschrieben von: ht_ 13. Jan 2013, 22:27

ZITAT(sailorGN @ 13. Jan 2013, 22:17) *
Naja, die Battlegroups sind ja ein Anfang, genauso wie die Bi/Mulitlateralen Brigaden. Das Problem ist, das europäische Interessen immer auch nationale Interessen einzelner Mitgliedsländer sind.... und bisher gibt es da noch keinen "Ausgleichsmechanismus". Ich persönlich hätte kein Problem damit, das dt. Soldaten für primär frz. Interessen mit einstehen, wenn es umgedreht genauso ist. Aber da haperts ja gerade im eigenen Land. Mali war bis vor kurzem in Deutschland kein Thema (so wie ein Großteil Afrikas). Auch die Kongomission war sehr kurz und "glatt". Es gibt in D eigentlich keinen Politiker, der offen sagen kann, wer in Afrika strategische Partner sein könnten und warum. Dabei wäre das nur ehrlich... dann wären die Kriterien für den "Partner"status offensichtlich und andere Länder könnten sich daran orientieren (da ich denke, dass eine Partnerschaft mit D durchaus erstrebenswert ist).

Dass die Franzosen jetzt reingehen zeigt, dass sie mehr Sinn für Realpolitik haben als andere... und wahrscheinlich auch ein viel besseres Lagebild. Denn die "grande nation" wird ihren Ruf in Afrika weder durch eine mögliche Niederlage als auch mit Untätigkeit aufs Spiel setzen.


Die Bundeswehr hat gerade gestern ein Video über die D/F auf Ihrer Facebook Seite veröffentlicht.
Titel: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=CEVyk-CzP2Y

Nun haben wir einen Fall das der eine Partner dieser Partnerschaft in einem militärischen Einsatz steht und augenscheinlich auch etwas Hilfe benötigt oder benötigen wird. Wie viel wert haben diese Gemeinschaftsprojekte überhaupt noch?

@Nite: vollkommen Richtig!

Frage: Hat sich Frankreich schon länger im Hintergrund auf diesen Einsatz vorbereitet oder ging das jetzt wirklich erst nach dem Hilfegesuch des malischen Präsidenten los? Wenn ja, Respekt.

Geschrieben von: sailorGN 13. Jan 2013, 22:31

Ich weiss nicht, wie die Afrikaner insgesamt das sehen.... nur dass abhängig vom Land sehr wohl differenziert wird. Da spielt neben der kolonialen Vergangenheit auch das Verhalten nach der Unabhängigkeit eine Rolle. Das Ruanda wirklich kein Ruhmesblatt der UN/des Westens war steht fest.... aber in wie weit wirkt sich dieses Geschehen auf den gesamten Kontinent aus? Wenn man nach der Rezeption des Geschehens in Europa geht, müsste jeder Afrikaner die "Weissen" hassen... aber sie tun es nicht. Sie sehen die einzelnen ErsteWeltMächte mehr vor dem Hintergrund ihrer eigenen Alltagserfahrungen. Also eher nach dem Motto "was bringt mir Land X in meinem täglichen Leben?" Die panafrikanische Sicht steckt in der Breite noch in den Kinderschuhen.

Geschrieben von: PzBrig15 13. Jan 2013, 22:35

Die französischen Streitkräfte haben seit jeher einen anderen Bezug in Afrika als andere europäische Staaten . Das man dort mit einem relativ überschaubaren Kontingent schnell eingreifen kann ist deren Struktur und den Kräften in Afrika zu verdanken. Deutschland hat ja traditionell weder Truppen im Ausland stationiert als auch nicht so enge militärisch / diplomatische Kontakte die man jetzt nutzt . Alleine schon wegen den Ausbildungsunterstützungen in Afrika durch Frankreich kann man die Kontakte und den Ausbildungsstand gut nutzen .

Geschrieben von: kato 13. Jan 2013, 22:47

ZITAT(stillermitleser @ 13. Jan 2013, 20:54) *
Was für Einheiten und Fähigkeiten können die afrikanischen Truppensteller zur Verfügung stellen?

Die in den letzten Monaten beschlossene ECOWAS-Eingreiftruppe soll wohl ca drei Infantriebataillone aus jeweils einem Entsendestaat sowie weitere Unterstützungseinheiten aus verschiedenen Entsendestaaten in insgesamt ähnlichem Umfang umfassen. Zu den Unterstützungseinheiten dürften auch Hubschrauber primär der nigerianischen Luftwaffe in einstelliger Zahl gehören.

Von Seiten der AU wird die von der ECOWAS beschlossene Eingreiftruppe als um 40% zu klein angesetzt gehalten.

Aufgrund der Ausstattungssituation der Hauptentsendestaaten (Togo, Nigeria, Niger) dürften die Infantriebataillone eher als sehr leichte Infantrie auf LKWs ausfallen, vermutlich mit leichten bewaffneten Aufklärungsfahrzeugen zur Feuerunterstützung. Die nigerianische Armee ist unter diesen drei Ländern die einzige mit nennenswerten schweren Kampfunterstützungselementen, während die nigerische Armee zwar klein und simpel strukturiert (und professionell) ist, dafür aber sowohl Training durch die französische Armee als auch Erfahrung bzgl. Auslandseinsätzen mitbringt - die hatten sogar ein Bataillon im Golfkrieg.

Geschrieben von: Hummingbird 13. Jan 2013, 23:50

ZITAT(sailorGN @ 13. Jan 2013, 22:17) *
Dass die Franzosen jetzt reingehen zeigt, dass sie mehr Sinn für Realpolitik haben als andere...
Die Situation in Mali hat einiges zu tun mit der u.a. französischen Intervention in Libyen. Soviel zum Thema "Realpolitik"...

Geschrieben von: Parsifal 14. Jan 2013, 06:26

Zum einen Hummingbird. Zum anderen passt es grade gut ins Konzept von Hollande sich zu profilieren indem er jetzt den starken Mann markiert. Und das nächste ist dass man natürlich getrieben ist sich die Ressourcen die es in dieser Region gibt weiterhin zu sichern. Die Regierung Mali frisst zum Dank Frankreich aus der Hand und wird mit Schürfrechten (u.a. Uran) zahlen, ausserdem greift der Konflikt dann hoffentlich nicht weiter nach Niger über und sichert somit die dortigen Minen.

Die BRD macht da gerade einen Politikwechsel und versucht sich von Uran unabhängiger zu machen dank EE und Energiesparen. Für Deutschland wäre es somit eine irrelevante Geldverbrennung dort mitzumischen bzw. Verrat am eigenen Ideal. Merkel hats im übrigen nicht nötig mit zweifelhaften Einsätzen Deutschland weiter zu ruinieren, sie sitzt dank Steinbrück, SPD und naivem Volk fest genug Sattel. An Libyens Scharia- und Schlachthaus trägt man keine direkte Schuld - ausser dass man den europäischen Partnern nicht deren Kriegseinsatz ausredete und eindringlicher auf politische Lösung drang - sich gegen Libyen aufzulehnen war bisher Guidos beste Leistung als Außenminister.

Es ist jedenfalls wieder etwas um was sich Deutschland im Gegensatz zu Frankreich nicht kümmern müsste wenn es schlau wäre und was im im zweifelhaften Kopf-an-Kopf-Rennen um eine frühere Pleite, Frankreich wieder ein wenig weiter an den Abgrund bringt. Die sind eben im Zugzwang - entweder jetzt teuer investieren und auf Glück hoffen oder nichtsmachen und garantiert verlieren. Alternativen zur französischen Rohstoff- und Energiepolitik auszuloten bedürfen der Kreativität und sowas ist ein steiniger Weg.

Geschrieben von: Nite 14. Jan 2013, 06:37

ZITAT(sailorGN @ 13. Jan 2013, 22:31) *
Ich weiss nicht, wie die Afrikaner insgesamt das sehen.... nur dass abhängig vom Land sehr wohl differenziert wird. Da spielt neben der kolonialen Vergangenheit auch das Verhalten nach der Unabhängigkeit eine Rolle. Das Ruanda wirklich kein Ruhmesblatt der UN/des Westens war steht fest.... aber in wie weit wirkt sich dieses Geschehen auf den gesamten Kontinent aus? Wenn man nach der Rezeption des Geschehens in Europa geht, müsste jeder Afrikaner die "Weissen" hassen... aber sie tun es nicht. Sie sehen die einzelnen ErsteWeltMächte mehr vor dem Hintergrund ihrer eigenen Alltagserfahrungen. Also eher nach dem Motto "was bringt mir Land X in meinem täglichen Leben?" Die panafrikanische Sicht steckt in der Breite noch in den Kinderschuhen.

Vorneweg, ich gebe zu dass man Eindruck natürlich auch alles andere als objektiv ist, allerdings habe ich in den letzten 1,5 Jahren sehr viele politische Diskussionen mit Afrikanern geführt, darunter auch einige aus dem francophonen Afrika. Ich muss jedoch auch dazu sagen dass die Masse meine Gesprächspartner der Mittel- und Oberschicht entstammt, insofern müssen deren Aussagen ebenfalls keineswes repräsentativ für ein allgemeines Stimmungsbild sein, wenn man bedenkt dass in vielen afrikanischen Ländern bis zu 95% dem bottom of the pyramid zugerechnet werden.
Nichtsdestotrotz war Ruanda hier immer wieder das Schlagwort, welches angeführt wurde um zu begründen warum man Europa, und noch viel mehr den USA, vorwirft in Afrika in erster Linie anzustreben den Zugang zu Rohstoffen zu sichern, während man in den Beteuerungen zum Thema Menschenrechte und Demokratie in erster Linie Lippenbekenntnisse sieht. Eine Sichtweise die aus meiner Sicht noch nicht einmal so falsch ist. Dass viele afrikanische Führer bei diesem Spiel aus Gründen der persönlichen Bereicherung freudig mitmachen kommt erschwerend hinzu.
Was die panafrikanische Sichtweise angeht, muss man das ganze denke ich differenziert betrachten. Die panafrikanische Idee der 60er Jahre ist klinisch tot, und wird derzeit eigentlich nur noch von Südafrika verfolgt, was jedoch in erster Linie mit der Geschichte des ANC als Exilorganisation und der späten "Unabhängigkeit" Südafrikas zu tun hat. Der ANC ist im Exil nun einmal gewisserweise auf dem Weltbild der 60er Jahre stehengeblieben, und ist daher zum Teil immer noch der ideologischen Mischung aus panafrikanischem Nationalismus und Sozialismus verbunden, während man sich im restlichen Afrika inzwischen massiv davon geköst hat, gerade auch in ehemals kommunistischen Staaten wie Mocambique und Angola. So wird auch die Idee der AU in erster Linie von Südafrika vorangetrieben und finanziert, wobei man hier gewissermaßen am falschen Ende beginnt, auf kontinentaler statt regionaler Ebene.
Andererseits gibt es durchaus eine politische Entwicklung hin zu einer Sichtweise die über die partikulare nationale Sicht hinausgeht, zu nennen während hierbei diverse regionale Abkommen, allen voran SADC.
Und ja, das war jetzt massiv OT wink.gif.

Geschrieben von: mr.trigger 14. Jan 2013, 12:50

Irgendwie erscheint es mir, dass hier wieder gekleckert wird, wenn man klotzen müsste. Natürlich können auch die eingesetzten Verbände die Truppen aus dem Norden aufhalten und zurück drängen aber es scheint doch, dass sie im Moment noch relativ konventionell organisiert sind. Da müsste es doch eigentlich erleichtern sie mit schweren Waffen zu erwischen. Wenn man das ganze aber eher als low intensity angeht besteht in meinen Augen die Gefahr, dass man versäumt gleich im größeren Umfang Gegner auszuschalten, die sich in die Weite der Region zurückziehen und man sich eine unendliche Geschichte anfängt, die für Europa selbst gefährlicher werden könnte und letztlich auch mehr kosten wird als wenn man jetzt gleich groß reingeht. Davon, dass da wieder mal eine gesamt europäische Bemühung bei Sicherheits- und Außenpolitik fehlt will ich erst gar nicht anfangen. Just my 2 cents.

Geschrieben von: Parsifal 14. Jan 2013, 16:38

Aus rein persönlicher Sichtweise wäre ich garnichtmal davon abgeneigt solche radikalen Moslemgruppen zu vernichten wo es nur geht. Sie vertreten eben nicht meine Ideale....
Die Politik ist mir aber unter diesem Gesichtspunkt völlig uneinheitlich wenn man einerseits nach Libyen und Syrien schaut wo "der Westen" die Islamisten unterstützt, auch wenn er es eigentlich natürlich nicht will, dafacto aber eben tut und man hier in Mali sieht dass der Islam vernichtet werden soll. Das Weltbild von Westen gegen Islam lässt sich nur noch schwer aufrechterhalten. Dies würde schließlich auch im Zusammenhang mit dem sanften Umgang der Regierungen Arabiens nicht passen.
Es steht nicht fest dass es nur um Rohstoffe geht, es ist aber schwer anzunehmen dass es das nur tut. Es ist folglich egal welche Ideale in den jeweiligen Regierungen vertreten werden, Hauptsache sie sitzen unter Zugzwang, fressen aus der Hand und können garnicht anders als Konzessionen unter Preis zu verschleudern, bzw. den Weltmarkt nicht unter Eigenregie mit Rohstoffen zu versorgen. Eine Hegemonialpolitik kann man schon erkennen.

Geschrieben von: Almeran 14. Jan 2013, 16:45

ZITAT(Parsifal @ 14. Jan 2013, 16:38) *
Aus rein persönlicher Sichtweise wäre ich garnichtmal davon abgeneigt solche radikalen Moslemgruppen zu vernichten wo es nur geht. Sie vertreten eben nicht meine Ideale....
Die Politik ist mir aber unter diesem Gesichtspunkt völlig uneinheitlich wenn man einerseits nach Libyen und Syrien schaut wo "der Westen" die Islamisten unterstützt, auch wenn er es eigentlich natürlich nicht will, dafacto aber eben tut und man hier in Mali sieht dass der Islam vernichtet werden soll. Das Weltbild von Westen gegen Islam lässt sich nur noch schwer aufrechterhalten. Dies würde schließlich auch im Zusammenhang mit dem sanften Umgang der Regierungen Arabiens nicht passen.
Es steht nicht fest dass es nur um Rohstoffe geht, es ist aber schwer anzunehmen dass es das nur tut. Es ist folglich egal welche Ideale in den jeweiligen Regierungen vertreten werden, Hauptsache sie sitzen unter Zugzwang, fressen aus der Hand und können garnicht anders als Konzessionen unter Preis zu verschleudern, bzw. den Weltmarkt nicht unter Eigenregie mit Rohstoffen zu versorgen. Eine Hegemonialpolitik kann man schon erkennen.

Jetzt schmeißt du aber Terrorgruppen mit dem politischen Islam zusammen. Da gibt es ohne Frage Überschneidungen, aber Al Quaida hat recht wenig mit islamisch geprägten Parteien in Libyen gemeinsam. Den Islam vernichten will in Mali sowieso niemand, das ganze Land ist muslimisch, nicht nur der Norden. Du machst es dir etwas zu leicht wenn du alle Gruppen mit einer islamischen Grundidee in einen Topf schmeißt.

Geschrieben von: Parsifal 14. Jan 2013, 16:53

Dass die sich untereinander oft genug nicht grün sind habe ich jetzt mal vorrausgesetzt. Es gab nie eine geimeinsame islamische Liga/Union und wird es auch so schnell nicht geben, denn da müssten Pfründe aufgegeben werden, das ist ja ähnlich wie in der EU und den dortigen Nationen. Geht ja schon mit den Palästinenserflüchtlingen in den umliegenden Ländern los. Ist aber auch egal, denn auf was ich hinauswollte, das habe ich ja wohl hinlänglich beschrieben.

edit: Noch ein Nachtrag zu Libyen. Unter Gaddafi haben die jedenfalls nicht in der Region rumgenervt. Das tun sie ja jetzt erst seit er und sein Clan weg ist weil er das Land ich will nicht wissen wie zusammenhielt. Unruhe ist nun gestiftet und das libysche Öl hat man unter voller Kontrolle. Ob man nun dort Kopftuch an der Uni tragen muss ist aber auch vollkommen irrelevant. Nur soviel noch zu den westlichen Werten die verteidigt werden.

Geschrieben von: mr.trigger 14. Jan 2013, 18:00

Anscheinend ist es dem MUJAO gelungen die Stadt Diabali zu erobern.
http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2013/01/14/97001-20130114FILWWW00509-mali-la-ville-de-diabali-serait-aux-mains-des-djihadistes.php
Edit: http://www.tagesschau.de/ausland/mali292.html

Geschrieben von: Warhammer 14. Jan 2013, 19:46

Libyen war kein Unruheherd in der Region?

Klar, mal abgesehen von dem Grenzkrieg mit Ägypten, den vier Interventionen im Tschad, der Unterstützung Ägyptens gegen Israel, den Spielereien in der Sirte und den paar Terroakten die Sie verübt/unterstützt haben.

Aber ansonsten war alles ganz ruhig...

Geschrieben von: Nightwish 14. Jan 2013, 20:13

Es ist ja nicht so, als sei Afrika für Deutschland nicht interessant. Deutschland hat durchaus seine diplomatischen und militärischen Kontakte, leistet militärische Ausbildungshilfen und stellt Material zur Verfügung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in einigen Staaten deshalb auf weitergehende Unterstützung gehofft wird/wurde.

Geschrieben von: Malefiz 14. Jan 2013, 20:13

ZITAT(Parsifal @ 14. Jan 2013, 16:38) *
Aus rein persönlicher Sichtweise wäre ich garnichtmal davon abgeneigt solche radikalen Moslemgruppen zu vernichten wo es nur geht. Sie vertreten eben nicht meine Ideale....


Deutsche, die du dich die Welt laufen um Angehörige einer bestimmten Religionsausrichtung zu jagen. Klingt super xyxthumbs.gif

Und wie kommst du darauf, dass der Westen einen Krieg gegen den Islam führt? ("Weltbild Westen gegen Islam")

Geschrieben von: Abteilix 14. Jan 2013, 20:59

ZITAT
Parsival:
Es steht nicht fest dass es nur um Rohstoffe geht, es ist aber schwer anzunehmen dass es das nur tut. Es ist folglich egal welche Ideale in den jeweiligen Regierungen vertreten werden, Hauptsache sie sitzen unter Zugzwang, fressen aus der Hand und können garnicht anders als Konzessionen unter Preis zu verschleudern, bzw. den Weltmarkt nicht unter Eigenregie mit Rohstoffen zu versorgen. Eine Hegemonialpolitik kann man schon erkennen.

Eine infolge der Globalisierung völlig überholte Ansicht. An deren Rohstoffe kommt jeder, der dafür entsprechend bezahlt. Die Möbelwerke in DEU brauchen auch die Schweden nicht zu überfallen, um an geeignete Hölzer zu kommen. Es geht hierbei schlicht und einfach um die Bekämpfung des islamistisch - fundamentalistischen Terrors und seiner Verursacher.
Ich habe eine "Kolonie" dieser ebenso fanatischen wie arbeitsscheuen Typen im Kosovo kennengelernt. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für jegliche Form menschlicher Gesellschaften, die deren geisteskrankem archaischem Gesellschaftsbild nicht entsprechen.
Ich meine: Vernichten!
Abteilix

Geschrieben von: stillermitleser 14. Jan 2013, 21:24

ZITAT(kato @ 13. Jan 2013, 22:47) *
ZITAT(stillermitleser @ 13. Jan 2013, 20:54) *
Was für Einheiten und Fähigkeiten können die afrikanischen Truppensteller zur Verfügung stellen?

Die in den letzten Monaten beschlossene ECOWAS-Eingreiftruppe soll wohl ca drei Infantriebataillone aus jeweils einem Entsendestaat sowie weitere Unterstützungseinheiten aus verschiedenen Entsendestaaten in insgesamt ähnlichem Umfang umfassen. Zu den Unterstützungseinheiten dürften auch Hubschrauber primär der nigerianischen Luftwaffe in einstelliger Zahl gehören.

Von Seiten der AU wird die von der ECOWAS beschlossene Eingreiftruppe als um 40% zu klein angesetzt gehalten.

Aufgrund der Ausstattungssituation der Hauptentsendestaaten (Togo, Nigeria, Niger) dürften die Infantriebataillone eher als sehr leichte Infantrie auf LKWs ausfallen, vermutlich mit leichten bewaffneten Aufklärungsfahrzeugen zur Feuerunterstützung. Die nigerianische Armee ist unter diesen drei Ländern die einzige mit nennenswerten schweren Kampfunterstützungselementen, während die nigerische Armee zwar klein und simpel strukturiert (und professionell) ist, dafür aber sowohl Training durch die französische Armee als auch Erfahrung bzgl. Auslandseinsätzen mitbringt - die hatten sogar ein Bataillon im Golfkrieg.


Danke für die Erläuterungen. Mal zum besseren Verständnis. Wie groß ist das Gebiet das im Norden Malis von den Rebellen besetzt ist? So viel ich weiß ist Mali größer als die Bundesrepublik Deutschland.


Geschrieben von: Almeran 14. Jan 2013, 21:26

Etwa so groß wie Frankreich habe ich bisher gelesen.

Geschrieben von: Dave76 14. Jan 2013, 21:36

Mal eine Karte zur aktuellen Situation:


Geschrieben von: Parsifal 14. Jan 2013, 21:37

ZITAT(Abteilix @ 14. Jan 2013, 20:59) *
ZITAT
Parsival:
Es steht nicht fest dass es nur um Rohstoffe geht, es ist aber schwer anzunehmen dass es das nur tut. Es ist folglich egal welche Ideale in den jeweiligen Regierungen vertreten werden, Hauptsache sie sitzen unter Zugzwang, fressen aus der Hand und können garnicht anders als Konzessionen unter Preis zu verschleudern, bzw. den Weltmarkt nicht unter Eigenregie mit Rohstoffen zu versorgen. Eine Hegemonialpolitik kann man schon erkennen.

Eine infolge der Globalisierung völlig überholte Ansicht. An deren Rohstoffe kommt jeder, der dafür entsprechend bezahlt. Die Möbelwerke in DEU brauchen auch die Schweden nicht zu überfallen, um an geeignete Hölzer zu kommen. Es geht hierbei schlicht und einfach um die Bekämpfung des islamistisch - fundamentalistischen Terrors und seiner Verursacher.
Ich habe eine "Kolonie" dieser ebenso fanatischen wie arbeitsscheuen Typen im Kosovo kennengelernt. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für jegliche Form menschlicher Gesellschaften, die deren geisteskrankem archaischem Gesellschaftsbild nicht entsprechen.
Ich meine: Vernichten!
Abteilix


Welche Argumente sprechen jetzt dafür dass meine Ansicht überholt ist?

Geschrieben von: kato 14. Jan 2013, 22:24

ZITAT(Dave76 @ 14. Jan 2013, 21:36) *
Mal eine Karte zur aktuellen Situation:

Ergänzend:

Das "Hauptkampfgebiet" (am Boden, der letzten Wochen) ist im wesentlichen die Region Mopti und angrenzende Gebiete südwestlich der Seenplatte von Timbuktu rund um den "Isthmus" zwischen Norden und Süden. Dieses Gebiet hat in etwa die Fläche der DDR bei der Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns, ist also nach afrikanischen Maßstäben durchaus dicht besiedelt.

Die Regionen Gao und Kidal, das ist die Osthälfte des Nordens, hat etwa die Fläche Deutschlands bei etwa 1% der Einwohnerzahl. Dieses Gebiet ist Hauptsiedlungsgebiet der Tuareg, aber auch anderer Minderheiten in Mali wie etwa der Songhai (die ansonsten den Westen Nigers bewohnen). Die Region Kidal wurde als "Tuareg-Region" Anfang der 90er in Folge der mittlerweile im Grunde seit fast 100 Jahren anhaltenden Aufstände überhaupt erst gebildet.

Der nördliche "Zipfel" (gehört zum Kreis Timbuktu) ist praktisch unbewohnte Wüste und generell uninteressant.

90% der Einwohner Malis leben im fruchtbareren Süden des Landes. Von daher wird die Kontrolle der MNLA und AQIMs in der Hälfte des Territoriums als deutlich weniger dringlich empfunden als jetzt zuletzt das Vordringen in eben die bevölkerungsreicheren Gegenden.

Geschrieben von: mr.trigger 14. Jan 2013, 22:41

Leider schwanken die Zahlen der Flüchtlinge aus der Region, die ich bisher gesehen hab zwischen 60.000 und 200.000. Aber wenn man mal vom oberen Ende ausgeht, was ich für nicht unrealistisch halte kann man da wohl sogar noch was abziehen. Oder sind die bei dir schon abgezogen?

Geschrieben von: kato 14. Jan 2013, 22:54

Die sind da "grob" abgezogen.

Offizielle Zahlen für Flüchtlinge, UNHCR:
- in Burkina Faso: 40.000
- in Niger: 50.000
- in Mauretanien: 70.000
- innerhalb Mali: 200.000

Das UNHCR geht in Projektionen für 2013 (bis Dezember) von weiteren 30.000 Flüchtlingen in den drei Nachbarstaaten (je 10.000) sowie 150.000 zusätzlichen Flüchtlingen innerhalb Malis aus. Dies ist hauptsächlich auf Basis der ursprünglichen Projektion einer Erhaltung des Status Quos bis mindestens September 2013 errechnet (ursprünglich vorgesehener Einsatz der ECOWAS-Truppe und Zieldatum für Ertüchtigung der malischen Armee durch die EU).

Die Flüchtlinge in Niger dürften primär aus Gao stammen (das wären dort unter 10% der Bevölkerung), die Flüchtlinge in den anderen drei Gebieten primär aus der Region Mopti und dem Südwesten des Nordens, d.h. dem Gebiet, in dem durch MNLA und primär AQIM "feindlich übernommen" wurde (dort etwa 15% der Bevölkerung).

Geschrieben von: ht_ 15. Jan 2013, 07:35


http://um.dk/en/news/newsdisplaypage/?newsID=5805DA27-91F6-46ED-886C-965FB1C531FF

Die dänische Regierung hat gestern das Parlament darüber informiert eine C-130 zur Verfügung zu stellen.




Geschrieben von: tommy1808 15. Jan 2013, 07:53

ZITAT(Abteilix @ 14. Jan 2013, 20:59) *
Eine infolge der Globalisierung völlig überholte Ansicht. An deren Rohstoffe kommt jeder, der dafür entsprechend bezahlt.


Richtig. Die bekommt jeder. Geld damit verdienen darf aber der, der sie aus dem Boden holt, aufbereitet und eben diesem Markt zuführt. Und wer das darf entscheidet sich seit jeher über eine kombination aus Geld, Militär & Polizeihilfe, Waffenlieferungen, Investitionen, Visabedingungen und politischen Ehrerweisungen. Zumal es nach wie vor die meisten Staaten am "freier Markt" Spiel nur teilnehmen wenn es ihnen passt, China verschenkt mit der vorrangigen Belieferung der eigenen Industrie mit seltenen Erden auch eine Menge Geld. Macht aber strategisch Sinn, also wird es gemacht.

Gruß
Thomas

Geschrieben von: le duc 15. Jan 2013, 12:58

Training der malischen Armee - ohne Worte.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=01NBUiA3Tjs#!

Geschrieben von: Holzkopp 15. Jan 2013, 13:26

Ach komm...

Die Typen im Irak, in Syrien und anderswo rufen auch mehr "allahu akbar!" als das sie gezielte Schüsse abfeuern.

Im Ernst:

ein Grund für die französische Intervention ist doch, dass Mali offensichtlich keine handlungsfähige Armee besitzt. Und der kurze Clip belegt ein Detail dessen, was wir schon wissen.
Traurig ist nicht so sehr, dass ein Land sich nicht verteidigen kann sondern dass die armen Kerle mit dieser "Räuber und Gendarm"- Ausbildung in echte Gefechte geschickt werden und mangels Befähigung wahrscheinlich einfach nur massakriert werden. Sinnloses Unterfangen und eine Tragödie.

Technokratisch gesehen wäre es wahrscheinlich sinnvoller, das Problem da vor Ort durch die Franzosen lösen zu lassen und erst nachher einheimische Truppen auszubilden und einzusetzen.

Ein Kontingent Legionäre mit Luftunterstützung für die unmittelbare Intervention und dazu Sicherungstruppen sind eine erfolgversprechende Option. Bewaffnete Malier (Maliesen...?) offensichtlich nicht.

Geschrieben von: ht_ 15. Jan 2013, 13:55

ZITAT(le duc @ 15. Jan 2013, 12:58) *
Training der malischen Armee - ohne Worte.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=01NBUiA3Tjs#!


Hat man bei der Bundeswehr auch schon erlebt. Von einem Stuffz hörte ich von ähnlichem erst vor kurzem. Gründe: fehlerhafte MPG's oder Mangel an Manövermunition. Wir haben auf Übungen auch schon "Peng-Peng" geschrien...

Anstatt sich darüber lustig zu machen sollte man den mutigen Männern eher Respekt zollen. Genauso wie den Franzose, den Briten oder auch den Dänen. Während hier diskutiert wird was die Bundeswehr überhaupt leisten könnte, handeln diese Länder.

Das Neueste Video der Bundeswehr von gestern wirkt da doch schon sehr nach Realitätsverlust der eigenen Fähigkeiten:

"einsatzbereit – jederzeit – weltweit" - die Fallschirmjäger der Luftlandebrigade 31.

http://wirdienendeutschland.de/spezial/luftlandebrigade31.html#c773

ZITAT
Für den Deutschen Bundeswehrverband ist der Zeitpunkt eines möglichen Bundeswehreinsatzes im westafrikanischen Mali denkbar ungünstig. Die Truppe sei nicht nur durch bereits laufende Einsätze stark belastet, die Bundeswehr stecke auch mitten in der größten Reform seit ihrem Bestehen, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Kirsch.


-ohne Worte

Geschrieben von: Stormcrow 15. Jan 2013, 14:28

Das ist ja nun nicht falsch. Aber schließlich redet niemand darüber, ein Falli-Bataillon nach Mali zu schicken, es haben auch die Deutschen durchaus noch gewisse Kapazitäten frei. Die eine oder andere Trall oder ggf. Unterstützer im Rahmen des Einsatzes (<100 Mann) kann man wohl locker machen. Aber bisher haben weder Frankreich noch Mali direkt nach deutscher Hilfe verlangt. Und dass man einen Einsatz des Militärs gut abwägt, ist angesichts der Kosten (materiell v.a.) ziemlich sinnvoll, ganz abgesehen von einem Parlament und einer Öffentlichkeit, die unterrichtet sein wollen (und sollen).

Geschrieben von: Almeran 15. Jan 2013, 15:01

Wir haben recht erfolgreich Serbien und den Kosovo bombardiert, wir wären auch in der Lage im Zusammenspiel mit den Franzosen Mali zu bombardieren. 4-6 Tornado/EFs wären bei der geringen Anzahl von Flugzeugen im Einsatz eine schöne Ergänzung und ein starkes Symbol.

Geschrieben von: MajorPayne 15. Jan 2013, 15:50

Und mit was wollen wir die Islamisten in ihren Pick-Up Trucks bombardieren? Paveways und Taurus?

Ich hoffe, dass man sich spätestens nach Libyen seitens der Luftwaffe mal ein paar Gedanken zur möglichen Anschaffung von Brimstone gemacht hat.

Außerdem stellt sich noch die Frage, wieso unsere Luftwaffe offensiv in Mali eingreifen soll, aber in Afghanistan an einer recht kurzen Leine gehalten wurde?

Geschrieben von: Parsifal 15. Jan 2013, 17:15

Äh, was hätten wir davon wenn die Bundeswehr dort mitkämpfen würde? Deutschland hat eigene soziale Probleme (Kitaausbau, Eurokrise, Stagnation/Rezzesion, Arbeitslose, Integrationsprobleme, teuren Afghanistankrieg usw.) und dass Deutschland sich dort Rohstoffquellen sichert und es somit als "Investment" sieht kann man doch abhaken, abgesehen davon, dass ich nicht Bürger eines Staates sein will der mit Waffengewalt "Rohstoffquellen sichert" und somit zwangsläufig einem Räuberpack angehört.
Ich finds okay, dass die Politiker jetzt Rumeiern und Quatschen, so gewinnen sie Zeit in der sich so ein Konflikt irgendwann erledigt hat weil vorbei, ausserdem müssen sie keine definitiven Statements abgeben die leicht nach hinten los gehen können. Eine Regierung Merkel hat sicher auch kein Bock solche Abenteuer im Wahljahr anzufangen. und auch die SPD hätte nichts davon, denn von sowas würden nur Parteien wie "die Linke" profitieren.

Geschrieben von: Parsifal 15. Jan 2013, 17:36

ZITAT(Almeran @ 15. Jan 2013, 15:01) *
Wir haben recht erfolgreich Serbien und den Kosovo bombardiert, wir wären auch in der Lage im Zusammenspiel mit den Franzosen Mali zu bombardieren. 4-6 Tornado/EFs wären bei der geringen Anzahl von Flugzeugen im Einsatz eine schöne Ergänzung und ein starkes Symbol.


Symbol, okay? Sind wir schon wieder so weit dass es heroische Gründe für ein Bombardement braucht oder wie? Serbien war von daher schon sehr cool. Aber der absolute Bringer in der deutschen Kriegsgeschichte war natürlich Guernica. Damals wollte man dem lieben Kumpel Franco zur Hilfe eilen. Nun könnte man ja auch mal Kollgegen Hollande ein wenig unter die Arme greifen, nicht wahr?

Geschrieben von: Almeran 15. Jan 2013, 17:37

3 Seiten bis zur Nazikeule, Respekt.

Geschrieben von: Thomy 15. Jan 2013, 17:39

Dafür aber mal treffend.

Geschrieben von: Nite 15. Jan 2013, 17:40

ZITAT(Parsifal @ 15. Jan 2013, 17:36) *
ZITAT(Almeran @ 15. Jan 2013, 15:01) *
Wir haben recht erfolgreich Serbien und den Kosovo bombardiert, wir wären auch in der Lage im Zusammenspiel mit den Franzosen Mali zu bombardieren. 4-6 Tornado/EFs wären bei der geringen Anzahl von Flugzeugen im Einsatz eine schöne Ergänzung und ein starkes Symbol.


Symbol, okay? Sind wir schon wieder so weit dass es heroische Gründe für ein Bombardement braucht oder wie? Serbien war von daher schon sehr cool. Aber der absolute Bringer in der deutschen Kriegsgeschichte war natürlich Guernica. Damals wollte man dem lieben Kumpel Franco zur Hilfe eilen. Nun könnte man ja auch mal Kollgegen Hollande ein wenig unter die Arme greifen, nicht wahr?

Und damit haben sie die Diskussion verloren. Vielen Dank für ihre Teilnahme!

Geschrieben von: Parsifal 15. Jan 2013, 17:42

Euer Problem ist dass es Nazis waren, interessant. Mein Problem ist, es waren Deutsche wie wir die damals dachten das Richtige zu tun. wink.gif

Geschrieben von: Almeran 15. Jan 2013, 17:46

ZITAT(Parsifal @ 15. Jan 2013, 17:42) *
Euer Problem ist dass es Nazis waren, interessant. Mein Problem ist, es waren Deutsche wie wir die damals dachten das Richtige zu tun. wink.gif

Es war ein faschistisches Regime, dass einem anderen faschistischen Regime unter die Arme gegriffen hat. Heute haben wir zwei (naja, eher 5-6) der stabilsten Demokratien auf diesem schönen Planeten, die sich bei der Bekämpfung einer terroristischen Bedrohung unterstützen. Wenn du das gleichstellen möchtest, bitte, aber erwarte keine ernsthafte Antwort mehr auf deine Ausführungen.

Geschrieben von: Parsifal 15. Jan 2013, 17:54

Es waren damals deutsche Bomber die gefordert wurden und es sind heute deutsche Bomber die du forderst. Da dir die Hose flattert weil dir wohl auch klar ist was du forderst, gehst du den Argumenten aus dem Weg und gehst auf die politische Ideologie ein was mich aber hier zum Thema nicht die Bohne juckt. Wer weis schon wie menschenverachtend unsere Politik Rückblickend in 70 Jahren erscheint. Halte den Ball flach, revidiere deine Forderung nach deutschen Bombern und gut ist. Soviel Geschichtsvergessenheit kann ja nicht dein ernst sein. Wir sollen aus der Geschichte lernen und nicht nach Jahrzehnten wieder in die gleichen Probleme reinlatschen - ansonsten muss man sich echt Fragen wie ungebildet und blöd die gegenwärtige Gesellschaft ist.

Geschrieben von: Abteilix 15. Jan 2013, 17:59

@ Parsival
Tommi1808 hat Dir die Antwort ja schon gegeben. Kriege um Rohstoffe mit militärischen Mitteln führen heutzutage nur noch sich um Territorien oder sonstige Ansprüche streitende Nachbarn. Ansonsten ist Korruption in allen Facetten Trumpf.
Abteilix

Geschrieben von: Malefiz 15. Jan 2013, 18:06

He actually does have a point

Auf den Kriegerdenkmälern steht nicht umsonst "Nie wieder Krieg" drauf.

Wundert aber wenig, dass das nach 65 Jahren niemanden mehr interessiert.

Geschrieben von: Almeran 15. Jan 2013, 18:07

ZITAT(Parsifal @ 15. Jan 2013, 17:54) *
Es waren damals deutsche Bomber die gefordert wurden und es sind heute deutsche Bomber die du forderst. Da dir die Hose flattert weil dir wohl auch klar ist was du forderst, gehst du den Argumenten aus dem Weg und gehst auf die politische Ideologie ein was mich aber hier zum Thema nicht die Bohne juckt. Wer weis schon wie menschenverachtend unsere Politik Rückblickend in 70 Jahren erscheint. Halte den Ball flach, revidiere deine Forderung nach deutschen Bombern und gut ist. Soviel Geschichtsvergessenheit kann ja nicht dein ernst sein. Wir sollen aus der Geschichte lernen und nicht nach Jahrzehnten wieder in die gleichen Probleme reinlatschen - ansonsten muss man sich echt Fragen wie ungebildet und blöd die gegenwärtige Gesellschaft ist.

Was hättest du denn gerne, Deutschland gräbt sich ein, während sich in Afrika ein Land nach dem anderen in ein zweites, drittes, viertes Afghanistan verwandelt? Du zeigst hier ein erheblich größeres Maß an Geschichtsvergessenheit wink.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 15. Jan 2013, 20:50

So, ich öffne das Thema wieder unter folgenden Bedingungen:

- Das Niveau kommt wieder aus der Nazi-Ecke raus und es gibt keine Vergleiche der Bundesrepublik oder angeblicher Intentionen von Teilnehmern mit dem Bombenangriff auf Guernica. Es gibt andere, zeitnähere deutsche Kampfflieger-Einsätze als Spanien 1938.

- es wird sachlich und möglichst mit verfügbaren Belgen über die Sache diskutiert. Man kann hier gepflegt verschiedener Meinung sein. Ich hab aber keine Lust Verwarnungen zu verteilen, weil einer noch tiefer gehen musste, als der Vorgänger.

Viel Spaß!

Geschrieben von: xena 15. Jan 2013, 21:25

ZITAT(Parsifal @ 15. Jan 2013, 17:15) *
Deutschland hat eigene soziale Probleme (Kitaausbau, Eurokrise, Stagnation/Rezzesion, Arbeitslose, Integrationsprobleme, teuren Afghanistankrieg usw.) und dass Deutschland sich dort Rohstoffquellen sichert und es somit als "Investment" sieht kann man doch abhaken, abgesehen davon, dass ich nicht Bürger eines Staates sein will der mit Waffengewalt "Rohstoffquellen sichert" und somit zwangsläufig einem Räuberpack angehört.


Du gehörst schon zu einem Räuberpack. Deutsche Firmen spielen ganz vorne mit bei der Ausbeutung von Rohstoffen weltweit und vor allem in Afrika. Solche Firmen bezahlen andere Räuber um sich Regierungen und Bevölkerung gefügig zu machen, die schmieren Politiker, ja sie morden auch. Ihnen sind Umweltauflagen wurscht und nehmen den Tod anderer in Kauf und versklaven Arbeiter die in ihren Minen arbeiten. Was glaubst wo unser sagenhafte Wohlstand wohl kommt?

In Mali geht es darum, daß ein durchgeknallter islamistischer Staat die ganze Region destabilisieren wird. Sie werden sich nicht mit ihem Staat begnügen sondern werden versuchen ihre "islamische Revolution" zu exportieren. Aus dieser Region bezieht Frankreich sein Uran. Diese Lieferungen könnten ins stocken geraten wenn die Region im Chaos versinkt und Frankreich bekommt ein Energieproblem, nachdem sie ja ihren Strom kräftig aus Atomkraftwerken beziehen. Von daher verwundert es nicht, daß es gerade Frankreich ist, das handelt, nachdem die Islamisten nicht einfach mit einem Staat im Norden zufrieden waren, sondern anfingen so langsam nach Süden zu marschieren. Dazu kommen natürlich auch die Interessen der großen Minenkonzerne, darunter auch Deutsche, die in der Region Uran und andere Sachen ausbuddeln.

Ja, so einfach ist die Welt nicht gestrickt. Und wir gehören auch zu den Räubern, wie alle anderen auch.

Geschrieben von: kato 15. Jan 2013, 21:33

Laut http://www.spiegel.de/politik/ausland/deutschland-prueft-transall-einsatz-fuer-franzoesische-mali-mission-a-877675.html wird der Einsatz von vier deutschen C-160 und einem MRTT erwägt. Letzterer vermutlich eher MEDEVAC.

Zur geplanten Truppenaufstockung in Mali lassen sich deutsche Medien eher vage aus - mal abgesehen von Truppenzahlen und beiläufig mal irgendwo "auch Panzer". Französische Medien werden da schon klarer:

ZITAT
Une colonne d'une quarantaine de blindés français de la force Licorne, basée à Abidjan (Côte d'Ivoire), est arrivée dans la nuit de lundi à mardi à Bamako. Ces engins, notamment des blindés légers Sagaie, [...]

Aus Abidjan wird eine Gruppe von 40 Panzerfahrzeugen verlegt, darunter ERC-90 Sagaie. Nach verschiedenen Quellen handelt es sich hierbei um ein gemischtes Bataillon aus zwei Kompanien Infantrie in VAB-Transportpanzern (1./2e RIMa und 3.?/1ere RPIMa) und einer Kompanie mit 10 Sagaie (?./1ere RHP) zur Feuerunterstützung.

Das französische Verteidigungsministerium gab gestern an, dass sich bereits auch AMX-10RC in Mali befinden - vermutlich der Zug der 1er REC, allerdings gibt es auch Gerüchte, daß mittels der zur Verfügung gestellten C-17 zusätzliche Kräfte der 1er REC samt Panzern verlegt wurden. Das taktisch-strategische vorgeschobene Kommando für die Operation Serval sitzt übrigens in Senegal, die taktische Führung vor Ort übernimmt der nach Bamako verlegte Bataillonsgefechtsstand der 21e RIMa.

Frankreich hat bisher in Ergänzung der Mirage aus N'Djamena auch insgesamt 4 Rafale von Frankreich aus eingesetzt. Zusätzlich werden nun 6 in Abu Dhabi stationierte Rafale in Bereitschaft versetzt (vermutlich passt das zum Auftanken über N'Djamena ganz gut?). Die Anzahl beteiligter Tanker wird anscheinend auf 5 KC-135 aufgestockt. In Frankreich selbst wurde erstmals am CNOA ein JFACC eingerichtet.

Der malische Außenminister hat heute morgen verkündet, daß die MNLA (die Tuareg-Allianz) sich aufgelöst und nach Mauretanien abgesetzt hat. Damit wird ausschließlich AQIM bekämpft.

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 21:37

Mir sind weder die genauen Beweggründe für Intervention in Mali völlig klar, noch was genau am Boden abläuft und was die Ziele des Einsatzes sind. Offenbar will man verhindern, dass Extremisten und Terroristen ganz Mali übernehmen und von dort aus weitere Staaten destabilisieren. Für Frankreich ist Mali ja nicht so weit weg (man hat das Mittelmeer, Algerien und ist dann schon in Mali).

Klar ist, dass die Intervention international wohl praktisch keine bedeutenden Gegner hat, d.h. sie wird gutgeheissen, auch von China, Russland usw.. Klar ist für mich auch, dass Gruppen wie Ansar Dine wirklich böse sind. Sie ermorden Leute, sie terrorisieren Leute und zerstören Kulturgüter.

Ich glaube, dass Frankreich, dass der einzige Staat in der EU ist, der einerseits willens und andererseits auch militärisch in der Lage ist, ein kleinere militärische Intervention im Ausland überhaupt selbstständig durchzuführen. Damit reklamiert Frankreich einmal mehr einen politischen Führungsanspruch in Europa. Das einzige was Frankreich hindert Geopolitik im grösseren Ausmass zu betreiben, sind wohl die beschränkten finanziellen Mittel bzw. eine darniederliegende Wirtschaft. Ob die Intervention ein Erfolg, Teilerfolg oder Misserfolg wird, wird man ja wohl erst am Ergebnis messen können (und wohl an den internen Zielen der französischen Internvention, welch mir nicht bekannt sind.)

Geschrieben von: kato 15. Jan 2013, 21:44

ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 21:37) *
Mir sind weder die genauen Beweggründe für Intervention in Mali völlig klar, noch was genau am Boden abläuft und was die Ziele des Einsatzes sind.

Ziele und Hintergründe des Einsatzes, grob skizziert:

Geschrieben von: PzBrig15 15. Jan 2013, 21:49

Laut einer kurzen Filmsequenz der ARD aus Mali setzt die französische Armee dort auch den Kampfhubschrauber Tiger ein .
Quelle : ARD-Tagesschau 20:00 Uhr

Geschrieben von: Holzkopp 15. Jan 2013, 21:52

War die Verlegung von (zwei?) Tigern nicht bereits angekündigt? Ich meine, das vor einigen Tagen gelesen zu haben, Quelle ist mir aber entfallen.

Geschrieben von: MajorPayne 15. Jan 2013, 21:54

ZITAT(Almeran @ 15. Jan 2013, 18:07) *
Was hättest du denn gerne, Deutschland gräbt sich ein, während sich in Afrika ein Land nach dem anderen in ein zweites, drittes, viertes Afghanistan verwandelt? Du zeigst hier ein erheblich größeres Maß an Geschichtsvergessenheit wink.gif

Eine Seite zuvor forderst du noch deutsche Eurofighter bzw. Tornado an, um ein starkes Symbol zu setzen. Als ob das auch nur im Ansatz verhindern könnte, Islamisten davon abzuhalten ganze Länder nach dem Afghanistan-Modell zu formen.

Luftkrieg wirkt nur unterstützend, nicht entscheidend, behaupte ich in dieser Situation.

Fußsoldaten, Zeit und Geld braucht es, um dauerhaft etwas zu bewegen. Allesamt Ressourcen die knapp sind, besonders in Deutschland.

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 21:55

@kato

Die letzten beiden Punkte habe ich auch vermutet. Ich meinte jedoch auch, den genauen Beweggrund bzw. Trigger für die Intervention. So wie es jetzt für mich ausschaut, war der Marsch nach Süden bzw. die Einnahme von Konna so ein Trigger. Möglicherweise befürchtete man einen Sturz des malischen Regimes, jedenfalls hat man dann ja umgehend reagiert.

Geschrieben von: kato 15. Jan 2013, 22:02

ZITAT(Holzkopp @ 15. Jan 2013, 21:52) *
War die Verlegung von (zwei?) Tigern nicht bereits angekündigt?

Laut http://www.larepubliquedespyrenees.fr/2013/01/15/mali-le-bearn-en-premiere-ligne,1113368.php bereitet sich eine Staffel der 5e RHC mit 200 Mann auf eine Verlegung nach Bamako vor. Vorgesehen sind 2-3 Tiger sowie ca 8 weitere Gazelle und Puma.

Dasselbe Regiment stellt derzeit auch die beiden Tiger der französischen Streitkräfte in Afghanistan.

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 22:04

ZITAT(kato @ 15. Jan 2013, 21:33) *
Aus Abidjan wird eine Gruppe von 40 Panzerfahrzeugen verlegt, darunter ERC-90 Sagaie. Nach verschiedenen Quellen handelt es sich hierbei um ein gemischtes Bataillon aus zwei Kompanien Infantrie in VAB-Transportpanzern (1./2e RIMa und 3.?/1ere RPIMa) und einer Kompanie mit 10 Sagaie (?./1ere RHP) zur Feuerunterstützung.
Diese sog. sous-groupement interarmées (SGTIA) besteht aus etwa 200 Soldaten mit etwa 60 gepanzerten Fahrzeugen, zusammengesetzt ist diese Gruppe aus Teilen des 1er RHP, 3ème RPIMa und 17ème RGP und kam in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar in Bamako an. (Das 1er RPIMa ist ein Spezialkräfteregiment, welches sicher nicht in VAB verlegt, Teile des 1er RPIMa und anderen Forces Speciales befinden sich bereits in Mali.)

Das französische Verteidigungsministerium gab gestern an, dass sich bereits auch AMX-10RC in Mali befinden - vermutlich der Zug der 1er REC, allerdings gibt es auch Gerüchte, daß mittels der zur Verfügung gestellten C-17 zusätzliche Kräfte der 1er REC samt Panzern verlegt wurden. Das taktisch-strategische vorgeschobene Kommando für die Operation Serval sitzt übrigens in Senegal, die taktische Führung vor Ort übernimmt der nach Bamako verlegte Bataillonsgefechtsstand der 21e RIMa.
Von AMX-10 habe bisher noch nichts gesehen oder gehört, die britischen C-17 verlegten gepanzerte Fahrzeuge des 2e RIMa, welches nicht über AMX-10 verfügt. (Siehe auch die entsprechenden Bilderthreads)

Frankreich hat bisher in Ergänzung der Mirage aus N'Djamena auch insgesamt 4 Rafale von Frankreich aus eingesetzt. Zusätzlich werden nun 6 in Abu Dhabi stationierte Rafale in Bereitschaft versetzt (vermutlich passt das zum Auftanken über N'Djamena ganz gut?). Die Anzahl beteiligter Tanker wird anscheinend auf 5 KC-135 aufgestockt. In Frankreich selbst wurde erstmals am CNOA ein JFACC eingerichtet.
Die 4 Rafale wurden bereits am Sonntag zusammen mit 2 C-135FR Tankern von Frankreich nach N’Djamena im Tschad verlegt und flogen dabei auch erste Angriffe. Zusätzlich verlegte man gestern 2 Mirage F1CR vom Tschad nach Bamako.

Fett


Geschrieben von: goschi 15. Jan 2013, 22:05

bleibt die Mistral (inkl. min. 4 Caracal und 2 Tigres) eigentlich vor Somalia oder wendet sie sich dem anderen Krisenherd zu und schippert Richtung Mittelmeer und dann den Azoren?

Geschrieben von: kato 15. Jan 2013, 22:16

ZITAT
Die 4 Rafale wurden bereits am Sonntag zusammen mit 2 C-135FR Tankern von Frankreich nach N’Djamena im Tschad verlegt und flogen dabei auch erste Angriffe.

Nach meinen Informationen erfolgten die Angriffe der Rafale von Frankreich aus (gestern/Montag). Evtl. mit anschließender Landung und Stationierung in N'Djamena? L'Express hat die F1CR übrigens noch im Tschad, was natürlich nichts heißt.
ZITAT
etwa 60 gepanzerten Fahrzeugen

Ob man VBL und PVP jetzt unbedingt zählen muß...
ZITAT
3ème RPIMa

Korrekt, "une autre du 3e RPIMa". Irgendwie wurde da bei mir die dritte 1er RPIMa draus. Teile der 1er RPIMa sind im Einsatz im Raum Diabali.
Bleibt eigentlich da noch irgendwas (an Kampftruppen) in Abidjan? la Force Licorne hat doch nur 450 Mann, oder?

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 22:22

ZITAT(kato @ 15. Jan 2013, 22:16) *
ZITAT(Dave76 @ 15. Jan 2013, 22:04) *
Die 4 Rafale wurden bereits am Sonntag zusammen mit 2 C-135FR Tankern von Frankreich nach N’Djamena im Tschad verlegt und flogen dabei auch erste Angriffe.

Nach meinen Informationen erfolgten die Angriffe der Rafale von Frankreich aus (gestern/Montag). Evtl. mit anschließender Landung und Stationierung in N'Djamena?
Richtig, so war's auch gemeint, hatte ich auch schon die letzten Tage ausführlich im entsprechenden Bilderthread dokumentiert.

L'Express hat die F1CR übrigens noch im Tschad, was natürlich nichts heißt.
Die beiden Mirage F1CR sind laut Meldung des französischen Verteidigungsministeriums bereits seit gestern in Bamako (siehe auch den bildlichen Beweis im Bilderthread):
ZITAT
Ainsi, dans la journée du 14 janvier, deux Mirage F1 CR des éléments français au Tchad ont été repositionnés sur l’aéroport de Bamako. Ils complètent ainsi le dispositif d’alerte mis en place sur la capitale.

http://www.defense.gouv.fr/operations/mali/actualite/operation-serval-montee-en-puissance-du-dispositif-et-poursuite-des-operations


Bleibt eigentlich da noch irgendwas in Abidjan? la Force Licorne hat doch nur 450 Mann, oder?
Ja, wenn 200 Mann verlegt wurden bleiben ja noch 250, oder?

Geschrieben von: Nightwish 15. Jan 2013, 22:24

ZITAT(Dave76 @ 15. Jan 2013, 22:04) *
ZITAT(kato @ 15. Jan 2013, 21:33) *


Das französische Verteidigungsministerium gab gestern an, dass sich bereits auch AMX-10RC in Mali befinden - vermutlich der Zug der 1er REC, allerdings gibt es auch Gerüchte, daß mittels der zur Verfügung gestellten C-17 zusätzliche Kräfte der 1er REC samt Panzern verlegt wurden. Das taktisch-strategische vorgeschobene Kommando für die Operation Serval sitzt übrigens in Senegal, die taktische Führung vor Ort übernimmt der nach Bamako verlegte Bataillonsgefechtsstand der 21e RIMa.
Von AMX-10 habe bisher noch nichts gesehen oder gehört, die britischen C-17 verlegten gepanzerte Fahrzeuge des 2e RIMa, welches nicht über AMX-10 verfügt. (Siehe auch die entsprechenden Bilderthreads)

Fett




Naja, man kann einen ERC 90 schonmal mit einem AMX 10 verwechseln...

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 22:25

AMX-10RC habe ich in den Nachrichten gesehen, wurde in eine ukrainische AN-124 eingeladen.

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 22:26

ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 21:55) *
@kato

Die letzten beiden Punkte habe ich auch vermutet. Ich meinte jedoch auch, den genauen Beweggrund bzw. Trigger für die Intervention. So wie es jetzt für mich ausschaut, war der Marsch nach Süden bzw. die Einnahme von Konna so ein Trigger. Möglicherweise befürchtete man einen Sturz des malischen Regimes, jedenfalls hat man dann ja umgehend reagiert.

Ja, außerdem richtete Mali ein offizielles Gesuch um Militärhilfe zur Verhinderung der Offensive an Frankreich: http://www.opex360.com/2013/01/11/face-a-loffensive-islamiste-le-president-malien-demande-laide-militaire-de-le-france/

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 22:33

ZITAT(PzBrig15 @ 15. Jan 2013, 21:49) *
Laut einer kurzen Filmsequenz der ARD aus Mali setzt die französische Armee dort auch den Kampfhubschrauber Tiger ein .
Quelle : ARD-Tagesschau 20:00 Uhr

Da wird in Ermangelung von aussagekräftigen Filmmaterial gerne mal ins Archiv gegriffen, AFAIK sind noch keine Tigre vor Ort

ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 22:25) *
AMX-10RC habe ich in den Nachrichten gesehen, wurde aus einer ukrainischen AN-124 ausgeladen.

Echt? Habe VAB und ERC-90 gesehen. Hast du da mal eine genauere Quelle?

Geschrieben von: PzBrig15 15. Jan 2013, 22:38

Bei dieser Intervention ist es schon beachtlich das die Franzosen auch Radpanzer mit Feuerkraft verlegen.In einem solchen Konflikt ist auch neben Feuerkraft die Optik ein nicht zu unterschätzender Faktor . Im Hinblick auf die neue Ausrichtung der meisten europäischen Streitkräfte ist dieser Einsatz beachtenswert. Eine C-17 ( hier im Einsatz , die RAF )ist für mich da erste Wahl.Kleinere Transall Maschinen der Bundeswehr die möglicherweise später zur Unterstützung bereitgestellt werden haben dann meist sekundär

Geschrieben von: Nightwish 15. Jan 2013, 22:40

ZITAT(Dave76 @ 15. Jan 2013, 22:33) *
ZITAT(PzBrig15 @ 15. Jan 2013, 21:49) *
Laut einer kurzen Filmsequenz der ARD aus Mali setzt die französische Armee dort auch den Kampfhubschrauber Tiger ein .
Quelle : ARD-Tagesschau 20:00 Uhr

Da wird in Ermangelung von aussagekräftigen Filmmaterial gerne mal ins Archiv gegriffen, AFAIK sind noch keine Tigre vor Ort


Dann wird in der Regel eingeblendet, dass es sich um Archivmaterial handelt (gab da vor Jahren mal einen Rechtsstreit). Das kann man aber leicht übersehen. Würde ich jetzt nicht überbewerten.
ZITAT
ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 22:25) *
AMX-10RC habe ich in den Nachrichten gesehen, wurde aus einer ukrainischen AN-124 ausgeladen.

Echt? Habe VAB und ERC-90 gesehen. Hast du da mal eine genauere Quelle?


Wie bereits geschrieben, vielleicht liegt eine Verwechslung vor.

Geschrieben von: kato 15. Jan 2013, 22:44

ZITAT(PzBrig15 @ 15. Jan 2013, 22:38) *
Eine C-17 ( hier im Einsatz , die RAF )ist für mich da erste Wahl. Kleinere Transall Maschinen der Bundeswehr die möglicherweise später zur Unterstützung bereitgestellt werden haben dann meist sekundär

*ahem*



Edit: ja, das ist nicht in Mali, das ist zur Illustration.

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 22:54

http://www.srf.ch/player/tv/news-clip/video/frankreichs-truppen?id=364ff823-0779-400e-8128-8e4e8370c3db
0.26

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 22:57

ZITAT(kato @ 15. Jan 2013, 22:44) *
ZITAT(PzBrig15 @ 15. Jan 2013, 22:38) *
Eine C-17 ( hier im Einsatz , die RAF )ist für mich da erste Wahl. Kleinere Transall Maschinen der Bundeswehr die möglicherweise später zur Unterstützung bereitgestellt werden haben dann meist sekundär

*ahem*



Edit: ja, das ist nicht in Mali, das ist zur Illustration.

http://www.wat.tv/video/mali-renforts-francais-affluent-5iiin_2i6xp_.html
ebenfalls 0.26 wird ein ERC-90 aus einer Transall ausgeladen.

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 23:10

ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 22:54) *
http://www.srf.ch/player/tv/news-clip/video/frankreichs-truppen?id=364ff823-0779-400e-8128-8e4e8370c3db
0.26

Das ist IMHO altes Archivmaterial aus Kabul. Schau mal hier (Berge im Hintergrund beachten):
http://www.defense.gouv.fr/operations/actualites/afghanistan-rapatriement-de-materiels-lourds-vers-la-france

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 23:22

Du hast recht. Schwach vom Schweizer Fernsehen. Ob AMX-10RC vor Ort wird man ja in den nächsten Tagen erfahren.

Es ist allerdings möglich, dass man gepanzerte Fahrzeuge aus der angrenzenden Elfenbeinküste heranzieht, dort ist mindestens ein Zug AMX-10RC vorhanden.

Geschrieben von: Holzkopp 15. Jan 2013, 23:24

Ich kenne mich bei den beiden frz. Radfahrzeugen nicht aus.

Außer der Hauptwaffe (90 vs. 105 mm), was zeichnet den AMX10 RC gegenüber dem ERC90 denn aus? Leistungsfähigere Optik, Feuerleitanlage, Durchhaltefähigkeit?

Oder anders gefragt: wo liegt der taktische Vorteil, den schwereren AMX10 RC da unten zu haben? Bis jetzt war ja kein Kampffahrzeug der Aufständischen/Terroristenzu sehen, für das man einen Panzerjäger braucht.

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 23:33

Kleines Update zur Lufttransportkapazität: zusätzlich zu den beiden britischen C-17 und der schon erwähnten dänischen C-130 senden die Belgier 2 C-130 und 1 A-109 MEDEVAC-Heli, die Kanadier wollen sich mit einer C-17 beteiligen.

http://www.cbc.ca/news/politics/story/2013/01/15/pol-mali-trenton-mackay.html

http://www.lesoir.be/164768/article/actualite/monde/2013-01-15/mali-belgique-entre-dans-conflit


Geschrieben von: PzBrig15 15. Jan 2013, 23:39

So sollte es sein , das man sich solidarisch erklärt und aus vielen NATO / WEU-Staaten Hilfe anbietet und in den Einsatz bringt. Allerdings erscheint es mir auch im Jahr 2013 nach all den internationalen Absichterklärungen über NATO / EU / WEU-Truppenteile etc. immer ein wenig holprig anzulaufen. Solche Dinge sollten eigentlich im Vorfeld abgeklärt sein. Aber wie in Deutschland gibt es wohl nationale Beschränkungen. Mir fällt aber auf das gerade wir wieder erst in der 2 / 3. Woche was bereitstellen . Und was ich nie verstehen werde : Warum ziert man sich um das Bundestagsmandat ,wo man doch in der CDU / SPD / FDP und bei dem Bündnis90/Grüne dafür ist. Wäre ein kurzes "Ja" und gut ist .

Geschrieben von: Glorfindel 15. Jan 2013, 23:48

...und die Franzosen haben selber zwei AN-124 gemietet oder geleast oder was auch immer. Das ist klar. Die standen nämlich gestern in Évreux-Fauville.

ZITAT(Holzkopp @ 15. Jan 2013, 23:24) *
Ich kenne mich bei den beiden frz. Radfahrzeugen nicht aus.

Außer der Hauptwaffe (90 vs. 105 mm), was zeichnet den AMX10 RC gegenüber dem ERC90 denn aus? Leistungsfähigere Optik, Feuerleitanlage, Durchhaltefähigkeit?

Oder anders gefragt: wo liegt der taktische Vorteil, den schwereren AMX10 RC da unten zu haben? Bis jetzt war ja kein Kampffahrzeug der Aufständischen/Terroristenzu sehen, für das man einen Panzerjäger braucht.

Es handelt sich bei beiden Fahrzeugen nicht um Panzerjäger, sondern um Spähpanzer. Der AMX10RC ist praktisch doppelt so schwer, wie der ERC90 und besser bewaffnet. Er ist ziemlich sicher mit besserer Optronik ausgestattet als der ERC90. Der ERC90 ist auf der anderen Seite leichter und kann damit einfacher lufttransportiert werden.

Geschrieben von: xena 15. Jan 2013, 23:48

ZITAT(Holzkopp @ 15. Jan 2013, 23:24) *
Ich kenne mich bei den beiden frz. Radfahrzeugen nicht aus.

Außer der Hauptwaffe (90 vs. 105 mm), was zeichnet den AMX10 RC gegenüber dem ERC90 denn aus? Leistungsfähigere Optik, Feuerleitanlage, Durchhaltefähigkeit?

Oder anders gefragt: wo liegt der taktische Vorteil, den schwereren AMX10 RC da unten zu haben? Bis jetzt war ja kein Kampffahrzeug der Aufständischen/Terroristenzu sehen, für das man einen Panzerjäger braucht.


Sie sind zu unterschiedlichen Zeiten entwickelt worden. Der AMX-10RC wurde für den europäischen Bedarf entwickelt. Er ist größer und leistungsfähiger und schwimmfähig und hat eine größere Kanone, mehr Feuerleitung, Nachtkampffähig usw. Also eher um den bösen Russen zu bekämpfen.

Der ERC wurde als Nachfolger des AML entwickelt und eher für leichte Einheiten und auch zur leichten Verlegung weltweit (eigentlich hauptsächlich Afrika) ausgelegt. Für die Aufgaben in Afrika reicht ein ERC meistens locker. Er ist kleiner, hat somit auch weniger Platz für Munition und Feuerleitungszeug und somit kampfschwächer. Dafür ist er klein, leicht und hochmobil, günstiger und trotzdem relativ kampfstark gegenüber die meisten afrikanischen Gegner.

Geschrieben von: ht_ 15. Jan 2013, 23:49

ZITAT(PzBrig15 @ 15. Jan 2013, 22:38) *
Bei dieser Intervention ist es schon beachtlich das die Franzosen auch Radpanzer mit Feuerkraft verlegen.


Was ist daran erstaunlich? Mit den französischen Radpanzern dürfte man einen sehr großen Vorteil gegenüber den "Technicals" der Rebellen haben.

-----

Schön zu sehen das Deutschland den "Arsch" hochbekommt. Die beteiligten Soldaten sollten doch Purzelbäume vor Freude schlagen. Schließlich ist das ein echter "Realeinsatz" und sie sollten hochmotiviert sein.

Geschrieben von: Dave76 15. Jan 2013, 23:50

ZITAT(Holzkopp @ 15. Jan 2013, 23:24) *
Ich kenne mich bei den beiden frz. Radfahrzeugen nicht aus.

Außer der Hauptwaffe (90 vs. 105 mm), was zeichnet den AMX10 RC gegenüber dem ERC90 denn aus? Leistungsfähigere Optik, Feuerleitanlage, Durchhaltefähigkeit?

Oder anders gefragt: wo liegt der taktische Vorteil, den schwereren AMX10 RC da unten zu haben? Bis jetzt war ja kein Kampffahrzeug der Aufständischen/Terroristenzu sehen, für das man einen Panzerjäger braucht.

Ich denke mal nicht, dass das mit irgendeinem taktischen Vorteil dieses Fahrzeugs verknüpft ist, man schickt halt was man hat und was dort sinnvoll zum Einsatz gebracht werden kann ohne gleich schweres Gerät im Sinne von kettenbetriebenen MBTs zu senden; und etwas mehr punch kann ja nicht schaden...

Geschrieben von: Dave76 16. Jan 2013, 00:07

Situationsupdate des französischen Verteidigungsministeriums für den 15. Januar:

ZITAT
Opération Serval : point de situation du 15 janvier 2013

Mise à jour : 15/01/2013 21:16

Le 15 janvier 2013, les avions français ont poursuivi leurs frappes pendant que le dispositif terrestre continuait à s’étoffer à Bamako.

Depuis le 14 janvier, les avions de combat français (Rafale, Mirage F1 CR et Mirage 2000D) ont effectué 8 missions contre une douzaine d’objectifs ciblés autour de Diabali. Ils étaient soutenus par des avions ravitailleurs C135F.

Parallèlement, la montée en puissance et la motorisation des éléments terrestres s’est poursuivie à Bamako. En particulier avec l’arrivée de matériels en provenance de France ou des forces prépositionnées en Afrique.

L’intervention française au Mali a débuté le 11 janvier. Initiée à la demande du gouvernement malien, et dans le cadre de la résolution 2085, l’opération Serval est destinée à aider les forces maliennes à repousser les groupes terroristes et recouvrer son intégralité territoriale.

http://www.defense.gouv.fr/operations/actualites/operation-serval-point-de-situation-du-15-janvier-2013
- Kampfflugzeuge flogen 8 Missionen gegen ein Dutzend Ziele um Diabali
- gleichzeitig setzte man die Verstärkung der motorisierten Bodenkampftruppen in Bamako fort (s.o.)

---

Teilweise schon überholte/unvollständige Karte zur heutigen Situation:



Geschrieben von: Freestyler 16. Jan 2013, 00:13

ZITAT(Dave76 @ 15. Jan 2013, 22:04) *
Diese sog. sous-groupement interarmées (SGTIA) besteht aus etwa 200 Soldaten mit etwa 60 gepanzerten Fahrzeugen, zusammengesetzt ist diese Gruppe aus Teilen des 1er RHP, 3ème RPIMa und 17ème RGP und kam in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar in Bamako an.

Eine Zeitung meldete auch die Ankunft von 20 Legionären des 3e/1er REC, was ziemlich genau auf einen Zug ERC-90F4 mit 6 Fz passt. War nicht auch die Rede vom 21e RIMa?

ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 21:37) *
Klar ist für mich auch, dass Gruppen wie Ansar Dine wirklich böse sind. Sie ermorden Leute, sie terrorisieren Leute und zerstören Kulturgüter.

Das ist für mich gar nicht so klar. Die Gemengenlage AD-MNLA-MOJWA-AQIM ist ziemlich unklar. Die MNLA (säkular-separatistisch, Tuareg-Clans) führte zunächst die Rebellion Anfang 2012, wurde dann aber recht schnell durch AD (salafistisch mit starken separatistischen Tendenzen, ebenfalls Tuareg-Clans), unterstützt durch AQIM (salafistisch, trotz der Namensänderung von GSPC in AQIM immer noch starker algerischer Fokus genauso wie das Personal, außerdem zunehmende Fokusierung auf organisierte Kriminalität, Araber und Tuareg) und MOJWA (rivalisierende Abspaltung oder Ausgliederung von AQIM?, salafistisch, Araber, Tuareg, Schwarzafrikaner). Daneben existieren weitere Tuareg-Milizen (vermutlich eine dritte Gruppe Tuareg-Clans) auf Seiten der malischen Regierung. Zwischenzeitlich kam es zu Überläufen einzelner Verbände zwischen AQIM, MOJWA und AD, teilweise offenbar sogar zu Gefechten. Den Meldungen nach sah es für mich zeitweise so aus, als würde vor allem MOJWA die Khudud-Strafen für Kapitalvebrechen (Handabhacken etc.) durchsetzen, während sich AD mit der malischen Regierung in Burkina Faso verhandelte. Schon Anfang April ging vereinzelte Vorstöße über Azawad hinaus offenbar vor allem auf das Konto von MOJWA, deren Agenda auch die Einführung der Scharia in ganz Mali vorsieht, während sich AD auf Nordmali beschränken will...

Geschrieben von: Dave76 16. Jan 2013, 00:20

ZITAT(Freestyler @ 16. Jan 2013, 00:13) *
ZITAT(Dave76 @ 15. Jan 2013, 22:04) *
Diese sog. sous-groupement interarmées (SGTIA) besteht aus etwa 200 Soldaten mit etwa 60 gepanzerten Fahrzeugen, zusammengesetzt ist diese Gruppe aus Teilen des 1er RHP, 3ème RPIMa und 17ème RGP und kam in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar in Bamako an.

Eine Zeitung meldete auch die Ankunft von 20 Legionären des 3e/1er REC, was ziemlich genau auf einen Zug ERC-90F4 mit 6 Fz passt. War nicht auch die Rede vom 21e RIMa?

Ja, allerdings ging es hierbei explizit um Verstärkungseinheiten der OP Licorne von der Elfenbeinküste aus. Einheiten des 1er REC und 21e RIMa sind schon am Wochenende von N’Djamena im Tschad (OP Epervier) aus verlegt worden.

Geschrieben von: Glorfindel 16. Jan 2013, 00:25

Mal abgesehen, dass man aus Bestandeszahlen nicht auf die Ausrüstung schliessen kann, trifft es auch nicht zu. Ein ERC-90-Zug hat 17 Mann, ein AMX-10RC hätte 20 Mann.

Geschrieben von: Freestyler 16. Jan 2013, 00:34

Alles klar, wieder was gelernt xyxthumbs.gif Dann besteht ein Zug AMX-10RC aus 5 Fz, ein Zug ERC-90 aus 6 ERC-90 und 1 VBL?

Geschrieben von: Glorfindel 16. Jan 2013, 00:40

Nein, ein Zug besteht jeweils aus drei Spähpanzer mit je vier Mann (AMX-10RC) bzw drei Mann (ERC-90) Besatzung, einer Aufklärungsgruppe mit drei VBL und ingesamt sieben Mann sowie einem leichten Lkw mit einem Mann.

Edit: Ich muss mich diesbezüglich sogar noch korrigieren. Ein neueres frz. Reglement besagt sogar für den AMX-10RC-Zug 22 Mann und für den ERC-90-Zug 19 Mann. Gemäss diesem Reglement sind dann in der Aufklärungsgruppe 9 Mann.

Geschrieben von: Freestyler 16. Jan 2013, 01:00

Alles klar, danke xyxthumbs.gif Die französische Gliederung ist sehr interessant, denn sie sieht im Gegensatz zur Bundeswehr keine "reinrassigen" AufklZg mit Fennek ODER Dingo mit abgesessenem AufklTrp ODER Dingo mit Bodenüberwachungsradar, die dann lage- und auftragsabhängig zu einem gemischten AufklZg zusammengesetzt werden KÖNNEN (so zumindest mein Stand).

Geschrieben von: Glorfindel 16. Jan 2013, 01:33

Die Aufgaben eines deutschen AufklZg sind auch nicht unbedingt indentisch mit jenen eines französischen leichten Panzerzug. Dieser ist v.a. auch zum Kampf befähigt. Die Aufklärungsgruppe fungiert dann oft als das Auge des Zuges bzw. als Panzerwarner.

Ich vermute, dass die Gliederung ursprünglich von den Amerikanern übernommen wurde und dann von den Franzosen angepasst wurde nach ihren Einsatzerfahrungen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 16. Jan 2013, 06:08

ZITAT(Glorfindel @ 15. Jan 2013, 23:48) *
ZITAT(Holzkopp @ 15. Jan 2013, 23:24) *
Ich kenne mich bei den beiden frz. Radfahrzeugen nicht aus.

Außer der Hauptwaffe (90 vs. 105 mm), was zeichnet den AMX10 RC gegenüber dem ERC90 denn aus? Leistungsfähigere Optik, Feuerleitanlage, Durchhaltefähigkeit?

Oder anders gefragt: wo liegt der taktische Vorteil, den schwereren AMX10 RC da unten zu haben? Bis jetzt war ja kein Kampffahrzeug der Aufständischen/Terroristenzu sehen, für das man einen Panzerjäger braucht.

Es handelt sich bei beiden Fahrzeugen nicht um Panzerjäger, sondern um Spähpanzer. Der AMX10RC ist praktisch doppelt so schwer, wie der ERC90 und besser bewaffnet. Er ist ziemlich sicher mit besserer Optronik ausgestattet als der ERC90. Der ERC90 ist auf der anderen Seite leichter und kann damit einfacher lufttransportiert werden.


Jein, der AMX-10 RC ist schon auch als Panzerjäger konzipiert. Anders wäre die 105mm auch sinnlos. Seit dem Golfkrieg 1991 hat er auch die Wärmebildgeräte der alten AMX-30B2, seit 2010 zusätzliche Kampfwertsteigerungen (RCR Renova Upgrade). Siehe Wiki, bzw. defensa.com:

ZITAT
In 2010, Nexter completed the modernisation of 256 AMX-10RC vehicle configuration to RCR (Renova), a program that consisted of integrating various systems and additional armour, active self-protection by Sagem, LIRE (Leurre Infrarouge) / Eirel, the combat management system SIT (Système d'Information Terminal) V1, ASP device Galix smoke grenades, changes in the NBC protection and improvements in the suspension and the speed gearboxes and tactical communications completed with Thales Communications & Security PR4G VS4. The integration was done by DCMAT (Direction Centrale du Matériel de l'Armée de Terre).


Der AMX-10 RC ist damit einfach moderner, vor allem in der Sensorik und der Kommunikationstechnologie. Das ist bei asymmetrischen Kämpfen ja enorm wichtig. Die 105mm ist dann wohl ein Bonus, vor allem wegen ihrer erhöhten Leistung mit der größeren HE. Die APFSDS nutzt ja den gleichen Penetrator wie die 90mm des Sagaie und mit Panzern in der Klasse T-72/M60 ist wohl nicht zu rechnen.

Geschrieben von: mr.trigger 16. Jan 2013, 10:29

Gibt es halbwegs gesicherte Erkenntnisse was aus Libyen seinen Weg nach Mali gefunden hat? Die http://www.bmlv.gv.at/truppendienst/milint/td_milint-laenderinfo.php?id_c=71&table_id=4 listet einiges an Flug-/Panzerabwehrlenkwaffen in libyschen Beständen, der Pilot der Gazelle ist ja aber wohl einer Rohrwaffe zum Oper gefallen.

Geschrieben von: Nightwish 16. Jan 2013, 10:41

Die im GG gezeigten ERC 90 scheinen zumindest nicht mit passiver aktiver Nachtsichttechnik ausgestattet zu sein.

Geschrieben von: goschi 16. Jan 2013, 12:32

ZITAT(Freestyler @ 16. Jan 2013, 00:13) *
Das ist für mich gar nicht so klar. Die Gemengenlage AD-MNLA-MOJWA-AQIM ist ziemlich unklar. Die MNLA (säkular-separatistisch, Tuareg-Clans) führte zunächst die Rebellion Anfang 2012, wurde dann aber recht schnell durch AD (salafistisch mit starken separatistischen Tendenzen, ebenfalls Tuareg-Clans), unterstützt durch AQIM (salafistisch, trotz der Namensänderung von GSPC in AQIM immer noch starker algerischer Fokus genauso wie das Personal, außerdem zunehmende Fokusierung auf organisierte Kriminalität, Araber und Tuareg) und MOJWA (rivalisierende Abspaltung oder Ausgliederung von AQIM?, salafistisch, Araber, Tuareg, Schwarzafrikaner). Daneben existieren weitere Tuareg-Milizen (vermutlich eine dritte Gruppe Tuareg-Clans) auf Seiten der malischen Regierung. Zwischenzeitlich kam es zu Überläufen einzelner Verbände zwischen AQIM, MOJWA und AD, teilweise offenbar sogar zu Gefechten. Den Meldungen nach sah es für mich zeitweise so aus, als würde vor allem MOJWA die Khudud-Strafen für Kapitalvebrechen (Handabhacken etc.) durchsetzen, während sich AD mit der malischen Regierung in Burkina Faso verhandelte. Schon Anfang April ging vereinzelte Vorstöße über Azawad hinaus offenbar vor allem auf das Konto von MOJWA, deren Agenda auch die Einführung der Scharia in ganz Mali vorsieht, während sich AD auf Nordmali beschränken will...

AFAIK hat doch die MNLA Gestern bekannt gegeben, sich aus den Kampfhandlungen zurückzuziehen, hier bestanden schon sehr früh starke Konflikte mit den verschiedenen islamistischen Gruppen und schon im Sommer gab es untereinander Gefechte, neu ist dies also keineswegs.

Geschrieben von: 400plus 16. Jan 2013, 15:42

ZITAT(kato @ 15. Jan 2013, 21:33) *
Laut http://www.spiegel.de/politik/ausland/deutschland-prueft-transall-einsatz-fuer-franzoesische-mali-mission-a-877675.html wird der Einsatz von vier deutschen C-160 und einem MRTT erwägt. Letzterer vermutlich eher MEDEVAC.


Vorerst sind es aber jetzt wohl doch http://www.spiegel.de/politik/ausland/deutschland-beteiligt-sich-mit-zwei-transalls-an-mali-einsatz-a-877883.html für den Transport afrikanischer Verbände.

Geschrieben von: xena 16. Jan 2013, 17:01

ZITAT(goschi @ 16. Jan 2013, 12:32) *
AFAIK hat doch die MNLA Gestern bekannt gegeben, sich aus den Kampfhandlungen zurückzuziehen, hier bestanden schon sehr früh starke Konflikte mit den verschiedenen islamistischen Gruppen und schon im Sommer gab es untereinander Gefechte, neu ist dies also keineswegs.


Ging doch schon letztes Jahr durch die Medien, daß die Tuareg ganz und gar nicht mit dem islamistischen Gesocks einverstanden waren, was sich da angesammelt hatte. Eigentlich eine logische Konsequenz aus den Ereignissen sich aus dem Debakel zurückzuziehen. Die Tuareq wollten nur einen eigenen Staat, nicht mehr und keinen fanatischen Gottesstaat.

Geschrieben von: stillermitleser 16. Jan 2013, 17:57

ZITAT(xena @ 15. Jan 2013, 21:25) *
In Mali geht es darum, daß ein durchgeknallter islamistischer Staat die ganze Region destabilisieren wird. Sie werden sich nicht mit ihem Staat begnügen sondern werden versuchen ihre "islamische Revolution" zu exportieren.



Zu spät:

http://www.n24.de/news/newsitem_8523422.html

ZITAT
Militante Islamisten aus Mali haben an einem BP-Standort in Algerien dutzende Ausländer entführt, zwei Menschen kamen ums Leben. Die Spuren der Geiselnehmer führen zum Terrornetzwerk Al-Kaida.

Geschrieben von: kato 16. Jan 2013, 18:03

ZITAT(xena @ 16. Jan 2013, 17:01) *
Ging doch schon letztes Jahr durch die Medien, daß die Tuareg ganz und gar nicht mit dem islamistischen Gesocks einverstanden waren, was sich da angesammelt hatte.

Al Jazeera hat mal etwas dazu zusammengefasst, was es da in der Gegend so alles für bewaffnete Gruppen gibt. Das sind nämlich nicht nur zwei oder drei, sondern gleich sieben. Es geht dabei auch um ethnische Konflikte u.a. zwischen Tuareg, Songhai, Fulani, Arabern und anderen.

http://www.aljazeera.com/indepth/features/2013/01/20131139522812326.html

Geschrieben von: Fennek 16. Jan 2013, 20:50

Heute wurde gemeldet (entweder Fernsehen oder gelesen, weiß ich nicht mehr) dass die Franzosen angeblich bereits 2 nicht näher beschriebene Panzer der Rebellen zerstört hätten. Weiß jemand darüber etwas?

Geschrieben von: MajorPayne 16. Jan 2013, 20:54

Vielleicht erbeutete BTR-60 oder dergleichen.

Geschrieben von: kato 16. Jan 2013, 21:20

Die MNLA hatte vor einem Jahr ein paar BRDM der Malischen Armee erbeutet, die vermutlich inzwischen zu den Islamisten gewandert sind. Diese verfügen darüber hinaus über eine Auswahl libyscher Militärfahrzeuge inklusive gerüchteweise BM21.

Geschrieben von: Dave76 17. Jan 2013, 00:10

ZITAT(Fennek @ 16. Jan 2013, 20:50) *
Heute wurde gemeldet (entweder Fernsehen oder gelesen, weiß ich nicht mehr) dass die Franzosen angeblich bereits 2 nicht näher beschriebene Panzer der Rebellen zerstört hätten. Weiß jemand darüber etwas?



ZITAT(MajorPayne @ 16. Jan 2013, 20:54) *
Vielleicht erbeutete BTR-60 oder dergleichen.

Richtig, hier ein Bild aus dem letzten Jahr:


ZITAT
Fighters from the Al Qaeda-linked Islamist group MUJWA, who are travelling with a convoy including Burkina Faso foreign minister Djibril Bassole, stand guard in Gao, northern Mali, August 7, 2012. REUTERS/Stringer

Geschrieben von: MajorPayne 17. Jan 2013, 09:05

Danke für das Bild!

Das Zitat stammt zwar aus dem GG-Bilderthread, aber ich denke hier ist meine Frage dazu besser aufgehoben:

ZITAT(PzBrig15 @ 16. Jan 2013, 23:20) *
Die Franzosen scheinen die Lage dort realistisch einzuschätzen und sind auch gewillt sich da so zu engagieren wie es nötig ist .


Zum Thema Engagement Deutschlands hört man ja immer wieder was, sowohl hier als auch im Ausland. Oftmals wird dabei Deutschland beschuldigt nicht wirklich zu helfen. Was unterscheidet uns vom Rest der EU? Und: was sollte Deutschland denn konsequenterweise an Unterstützung schicken?

Teilweise hört man einfach nur die schönsten Hurra-Kampfansagen, aber mehr dann auch nicht. Klingt für mich eher so, also solle man sich unüberlegt in etwas hineinstürzen und später schaut man mal was passiert.

Geschrieben von: goschi 17. Jan 2013, 11:02

Nunja, Deutschland ist Europas grösste Wirtschaftsmacht, gebärdet sich jetzt während der Wirtschaftskrise auch sehr offensiv als dieses, stellt aber verhältnismässig wenig Truppen für die verschiedenen Einsätze, zudem nimt man Deutschland die absolutistische Absage betreffend Libyen immer noch ziemlich übel.
Es geht nicht darum, dass Deutschland aktiv in den Kampfhandlungen mitmischt, aber wie Kanada, Grossbritannien oder Belgien zeigen, geht es auch anders, sich hier als zurückhaltende Diva zu gebärden, wirkt eben im Kontext des ersten Absatzes irgendwann unglaubwürdig.

Geschrieben von: xena 17. Jan 2013, 15:46

Naja, auch wenn es wenig erscheint, daß man NUR logistisch hilft, aber dahinter steckt auch jede Menge. Ohne einen großen logistischen Rattenschwanz kommt man heute doch kaum noch aus. Außerdem hilft Deutschland auch bei der medizinischen Versorgung und bei der Ausbildung der einheimischen Soldaten. Alles in allem ist das nicht wenig. Hört sich alles nicht heroisch an, ist aber auch wichtig. Es hilft den Franzosen mehr Leute ins Feld zu schicken.

Geschrieben von: ht_ 17. Jan 2013, 15:53


Wie versorgt sich so eine hochmobile Rebellen-Armee eigentlich mit genügend Treibstoff? Gerade der Norden Mali's ist doch sehr dünn besiedelt, in den eroberten Ortschaften dürfte sich der Treibstoff ja auch irgendwann dem Ende neigen. Da muss ja ein ziemlicher logistischer Rattenschwanz dran hängen?!

Geschrieben von: Madner Kami 17. Jan 2013, 16:24

ZITAT(ht_ @ 17. Jan 2013, 15:53) *
Wie versorgt sich so eine hochmobile Rebellen-Armee eigentlich mit genügend Treibstoff? Gerade der Norden Mali's ist doch sehr dünn besiedelt, in den eroberten Ortschaften dürfte sich der Treibstoff ja auch irgendwann dem Ende neigen. Da muss ja ein ziemlicher logistischer Rattenschwanz dran hängen?!


In einen einzigen Tanklaster passt eine ganze Menge Sprit und ein simpler Offroader mit ner schweren MG oder einer MK oder einem Raketenwerfer braucht bei weitem nicht so viel Sprit wie ein Schützenpanzer. Wenn man sich dann mal in Erinnerung ruft, wie groß der Norden Malis ist und wie wenig (bekannte) Kräfte da derzeit mit der Überwachung beschäftigt sind, dann fällt es leicht einen solchen irgendwo im Nirgendwo rumgurkenden Laster zu verpassen. Sowieso: Im Notfall kann man auch einfach jede Menge Spritkanister auf die Ladefläche eines dieser Technicals schmeißen und durch die Halbwüste brettern, es merkt kein Schwein.

Geschrieben von: stillermitleser 17. Jan 2013, 17:05

ZITAT(Madner Kami @ 17. Jan 2013, 16:24) *
ZITAT(ht_ @ 17. Jan 2013, 15:53) *
Wie versorgt sich so eine hochmobile Rebellen-Armee eigentlich mit genügend Treibstoff? Gerade der Norden Mali's ist doch sehr dünn besiedelt, in den eroberten Ortschaften dürfte sich der Treibstoff ja auch irgendwann dem Ende neigen. Da muss ja ein ziemlicher logistischer Rattenschwanz dran hängen?!


In einen einzigen Tanklaster passt eine ganze Menge Sprit und ein simpler Offroader mit ner schweren MG oder einer MK oder einem Raketenwerfer braucht bei weitem nicht so viel Sprit wie ein Schützenpanzer. Wenn man sich dann mal in Erinnerung ruft, wie groß der Norden Malis ist und wie wenig (bekannte) Kräfte da derzeit mit der Überwachung beschäftigt sind, dann fällt es leicht einen solchen irgendwo im Nirgendwo rumgurkenden Laster zu verpassen. Sowieso: Im Notfall kann man auch einfach jede Menge Spritkanister auf die Ladefläche eines dieser Technicals schmeißen und durch die Halbwüste brettern, es merkt kein Schwein.


Der Sprit muß aber auch irgendwo herkommen. Benzin und Diesel wachsen dort nicht auf den Bäumen, sondern müssen aus Nachbarländern zugeführt und auch bezahlt werden.

Kleines Up-Date vom Focus:

http://www.focus.de/politik/ausland/entfuehrer-prahlen-mit-der-bluttat-im-internet-somalische-islamisten-richten-franzoesische-geisel-hin_aid_899909.html

http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/ueberfall-und-geiselnahme-auf-gasfeld-algeriens-armee-fliegt-hubschrauber-angriff-35-geiseln-tot_aid_900190.html

ZITAT
...
Überfall und Geiselnahme auf Gasfeld: Blutbad bei Luftangriff der Armee – 35 Geiseln tot? - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/ueberfall-und-geiselnahme-auf-gasfeld-algeriens-armee-fliegt-hubschrauber-angriff-35-geiseln-tot_aid_900190.html

Geschrieben von: Abteilix 17. Jan 2013, 20:10

Video mit Prof. Youcef Bouandel anklicken
http://www.aljazeera.com/news/africa/2013/01/201311713160194432.html
M.E. sehr informativ.
Abteilix

Geschrieben von: PzBrig15 17. Jan 2013, 22:26

ZITAT(xena @ 17. Jan 2013, 15:46) *
Naja, auch wenn es wenig erscheint, daß man NUR logistisch hilft, aber dahinter steckt auch jede Menge. Ohne einen großen logistischen Rattenschwanz kommt man heute doch kaum noch aus. Außerdem hilft Deutschland auch bei der medizinischen Versorgung und bei der Ausbildung der einheimischen Soldaten. Alles in allem ist das nicht wenig. Hört sich alles nicht heroisch an, ist aber auch wichtig. Es hilft den Franzosen mehr Leute ins Feld zu schicken.


Momentan stellen wir 2 Transall Maschinen die heute aus Hohn / Schleswig-Holstein über Frankreich ins Einsatzgebiet geflogen sind . Ihre Aufgabe ist San-Material von Frankreich aus mitzunehmen ins Einsatzgebiet . Dort sollen die beiden Maschinen Truppen der Afrikanischen Allianz in die Hauptstadt von Mali fliegen .
Ungeachtet dieser Bereitstellung gibt es Logistisch sehr viel was machbar wäre. Natürlich muss das aber alles in Abstimmung der örtlichen Truppenteile sein. Aber ein mobiles Rettungszentrum wäre ebenso vorstellbar wie Betankungspunkte für die Truppen sowie Trinkwassertransport und ähnliches. Wenn man seit Jahren sich in die internationale Gemeinschaft mit mehr Stärke einbringen will , dann reicht es nicht sich um einen Sitz im Weltsicherheitsrat zu bemühen, dann muss man auch mal klotzen statt kleckern. Der deutsch / französischen Freundschaft würde dies gut zu Gesicht stehen und in der NATO und/oder WEU wäre mal mal nicht in der 2. Reihe.
Aber persönlich finde ich , das der jetzige Konflikt nicht dafür taugt sich so darzustellen wie es sich für die stärkste Wirtschaftsmacht in Europa gehören würde. Da hat man andere Gelegenheiten ausgelassen und sollte dort jetzt nicht ruck-zuck in ein Abenteuer hineinrutschen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 17. Jan 2013, 22:26

ZITAT(stillermitleser @ 17. Jan 2013, 17:05) *
Der Sprit muß aber auch irgendwo herkommen. Benzin und Diesel wachsen dort nicht auf den Bäumen, sondern müssen aus Nachbarländern zugeführt und auch bezahlt werden.


Stimmt natürlich, aber die Wüste ist weit und die Touareg kennen die Wege seit etwa 2000 Jahren, also seit sie das Kamel aus Arabien übernommen haben. Und damit kann man viel Sprit in kleinen Mengen überall hinbringen...

Geschrieben von: stillermitleser 18. Jan 2013, 17:42

ZITAT(Schwabo Elite @ 17. Jan 2013, 22:26) *
ZITAT(stillermitleser @ 17. Jan 2013, 17:05) *
Der Sprit muß aber auch irgendwo herkommen. Benzin und Diesel wachsen dort nicht auf den Bäumen, sondern müssen aus Nachbarländern zugeführt und auch bezahlt werden.


Stimmt natürlich, aber die Wüste ist weit und die Touareg kennen die Wege seit etwa 2000 Jahren, also seit sie das Kamel aus Arabien übernommen haben. Und damit kann man viel Sprit in kleinen Mengen überall hinbringen...


Stimmt, das ist natürlich ein Punkt. Jedoch muß diese Nachschubkette der Rebellen aufklär- und bekämpfbar sein.

Geschrieben von: Schwabo Elite 18. Jan 2013, 17:50

Man kann, aber nur bedingt. Die französische Aufklärung gleicht nicht derjenigen der USA. Wesentlich weniger Satelliten und praktische keine strategischen Aufklärungsflugzeuge. Wir reden hier immernoch von einem Gebiet von der Größe Afghanistans, aber mit weniger Einwohnern. Der Norden ist die Sahara, eines der unwirtlichsten Gebiete der Welt. Wer sich da bewegt, weiß es vor der Luft zu verbergen, sonst läuft man durch die pralle Sonne. Die Verbindungen nach Libyen sind gut, denn auch die libysche Wüste wird ja von Tuareg bevölkert. Gleiches gilt für Algerien, Niger und Burkina Faso. Gerade in Algerien hat die "al-Qaida im Maghreb" ja wohl ein Standbein. In Afghanistan kann man zumindest grob entlang der Straßen aufklären, es gibt ja viele kleine Siedlungen. Das hier ist eine Nomaden-Kultur, die durch eine infrastrukturlose Wüste zieht. Es gibt kaum für Unkundige erkennbare Wege entlang derer man aufklären kann.

Das dürfte die Nadel im Heuhaufen sein.

Geschrieben von: kato 18. Jan 2013, 17:53

ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Jan 2013, 17:50) *
Wesentlich weniger Satelliten

Ich würde mal davon ausgehen, daß neben Helios II auch die SAR-Lupe mittels FSLGS derzeit gut mit genutzt werden.

Geschrieben von: Arado-234 18. Jan 2013, 18:05

Sicherlich, m.E. hängen aber diese Satelliten nicht stationär im All, daher ist die Wirkzeit begrenzt.

Geschrieben von: ht_ 18. Jan 2013, 18:15

ZITAT
Derweil kämpft der angeblich so enge Freund und Verbündete Frankreich auf ziemlich einsamer Front gegen einen militärisch und wohl auch kräftemäßig ebenbürtigen Gegner, der mit seinen Pickups in der Wüste höchst beweglich, zugleich mit den auf den Ladeflächen montierten Maschinen- und Flugabwehrgewehren aber auch höchst durchschlagskräftig ist.


- Morgenlage.de

Dazu BTR-60's, da muss ne Menge mehr hinter stecken als Kamele. Es muss doch regelrechte Tanklager geben, Versorgungsfahrzeuge etc.pp.

Geschrieben von: Dave76 18. Jan 2013, 18:34

Zu den derzeitigen luftgestützten Aufklärungsmöglichkeiten der Franzosen im Mali:





Geschrieben von: goschi 18. Jan 2013, 18:38

ZITAT(goschi @ 15. Jan 2013, 22:05) *
bleibt die Mistral (inkl. min. 4 Caracal und 2 Tigres) eigentlich vor Somalia oder wendet sie sich dem anderen Krisenherd zu und schippert Richtung Mittelmeer und dann den Azoren?

Ich quote mich mal selbst, hat jemand dahingehend Informationen?

Geschrieben von: kato 18. Jan 2013, 19:05

Die Mistral ist nominell seit Anfang Dezember der 119ten Mission Corymbe zugeteilt (löste die Sirocco ab). Nach Weihnachten wurde diese in "Informationsstand Rot" überführt und war dann plötzlich "verschwunden" bis sie jetzt vor Somalia auftauchte. Dementsprechend könnte die Mistral durchaus je nach Lage wieder zur Mission Corymbe zurückkehren, im Regelfall sind für diese zwei bis drei Monate angesetzt.

Die momentan anscheinend eingesetzte Hubschraubergruppe an Bord würde ich allerdings nur eingeschränkt für Westafrika für geeignet halten. Es handelt sich wohl um eine für die DGSE zusammengestellte Gruppe aus vier EC-725 und zwei Tiger.

Geschrieben von: goschi 18. Jan 2013, 19:41

Mission Corymbe ist ein ständiger Verband im Golf von Guinea, wenn ich das richtig verstehe?

Ich dachte vor allem an die Tigres, allzuviel Einsatztaugliche Maschinen dürften aktuell nicht mehr übrig bleiben, wenn man gleichzeitig an drei Orten welche detachiert hat (Afghanistan, vor Somalia und bald Mali), da dürfte jeder einzelne helfen, und je nach Einsatzart sind die Caracal doch ziemlich hilfreich (sind immerhin aktuell das grösste und wohl auch vielfältigste verfügbare Muster der Franzosen)

Geschrieben von: kato 18. Jan 2013, 20:22

ZITAT(goschi @ 18. Jan 2013, 19:41) *
Mission Corymbe ist ein ständiger Verband im Golf von Guinea, wenn ich das richtig verstehe?

Ja, insofern man unter Verband auch ein einzelnes Schiff versteht, eher selten wird ein zweites beigestellt. Traditionell übt Corymbe dann mit den französischen Landstreitkräften in der Umgebung, die LHD und LPD z.B. Truppenanlandungs- oder amphibische Versorgungsoperationen; ansonsten zeigt man im wesentlichen Flagge und unterbindet offiziell auch etwas Schmuggel in der Gegend.

ZITAT(goschi @ 18. Jan 2013, 19:41) *
Ich dachte vor allem an die Tigres, allzuviel Einsatztaugliche Maschinen dürften aktuell nicht mehr übrig bleiben

Der Gesamtbestand in Frankreich liegt irgendwo zwischen 16 und 25 Stück, ohne EFA/HFlAusbZ. Davon mindestens 14 bei der 5e RHC.

Geschrieben von: Redskin 19. Jan 2013, 10:19

ZITAT(kato @ 18. Jan 2013, 20:22) *
Der Gesamtbestand in Frankreich liegt irgendwo zwischen 16 und 25 Stück, ohne EFA/HFlAusbZ. Davon mindestens 14 bei der 5e RHC.


Wenn diese Quelle zuverlässig ist und ich das Französisch halbwegs verstehe, wurden aber Ende 2012 die letzten 40 Tigre HAP an die A.L.A.T ausgeliefert ?
ZITAT
jeudi 20 décembre 2012
Le dernier HAP livré
Eurocopter a livré hier le dernier des 40 Tigre HAP à l'armée de terre. Pas plus chez cette dernière que du côté du constructeur, cette nouvelle n'a été évoquée. Le premier Tigre HAD (largement présenté dans RAIDS AVIATION n°3) a déjà, lui, été livré au même client, même si la réception officielle ne semble pas avoir été faite. Il emportera le missile Hellfire, choix judicieux si l'on estime que l'intégration du Spike israélien semble avoir connu des difficultés imprévues. L'armée de terre envisageait, à l'origine, d'acheter 215 Tigre. Chiffre réduit à 120, puis 80 engins. Une nouvelle fonte n'étant pas à exclure.


Da die Struktur der Franzosen noch aktuell ist (40 HAP/40 HAD) gehe ich davon aus, das dann höchstens 8 Tigre HAP zur Musterschulung am DEU/FRA HFlgAusbZ stehen.

ZITAT
Zur Erfüllung seines Auftrags verfügt das DEU/FRA HFlgAusbZ voraussichtlich ab 2008 über einen kompletten, sich ergänzenden Ausbildungsmittelverbund bestehend aus:

20 TIGER-Hubschraubern: 12 deutschen u. 8 französischen TIGER
11 Einsatzflugsimulatoren FMS (Full Mission Simulator).
8 Verfahrenstrainern CPT (Cockpit Procedure Trainer).
3 CAT-Lehrsälen (Computer Assisted Training) mit je 12 Schülerarbeitsplätzen.

http://www.efa.terre.defense.gouv.fr/deu/decouverte/presentation/frm/mission/index.htm

In Kabul sind/werden die 4 Tiger auf 2 reduziert, in Lybien waren es auch nur 2 Tigre HAP, also hatten dann die Frz. max. 6 Tiger HAP (von zwei Standorten) gleichzeitig im Einsatz.
Da kann es jetzt doch sein, das für Mali (noch) keine Kapazitäten frei sind?

Geschrieben von: Hummingbird 19. Jan 2013, 12:01

http://lignesdedefense.blogs.ouest-france.fr/archive/2013/01/17/tigre-gazelle-cougar-la-menagerie-aeromobile-s-installe-au-m.html

ZITAT
Force également est de constater que, sur les 38 Tigre livrés, il semble bien difficile voire impossible d'entre mettre une douzaine sur un théâtre d'opération. Soit parce qu'ils n'ont pas été valorisés Opex (Il a fallu le faire pour les Tigre Astan - 4 - et les Tigre FS - 4 -), soit parce que leur taux de disponibilité est faible hors Afghanistan (60% vs 93%), soit parce que leur maintenance est délicate (Les mécanos ont droit à des congés et les pièces détachées doivent être achetées), soit parce que leur transport est problématique. (Il faut un avion de transport l'acceptant)

[...]

Pour rappel, la situation au 1er janvier 2013 est la suivante :
34 Tigre HAP - 1 HAD livré mais pas encore déclaré apte au service. Et 4 Tigre FS

Opex = Opérations Extérieures




Geschrieben von: Parsifal 19. Jan 2013, 12:28

ZITAT(goschi @ 17. Jan 2013, 11:02) *
Nunja, Deutschland ist Europas grösste Wirtschaftsmacht, gebärdet sich jetzt während der Wirtschaftskrise auch sehr offensiv als dieses, stellt aber verhältnismässig wenig Truppen für die verschiedenen Einsätze, zudem nimt man Deutschland die absolutistische Absage betreffend Libyen immer noch ziemlich übel.

Militärische Abenteuer stehen doch einer Wirtschaftsmacht im Wege, weil die Kosten und Verluste erstmal wieder reingespielt werden müssen, ausserdem ist das investieren in andere Staaten auf diese Art und Weise keine sichere Wertanlage. Da gibt es doch viel erprobtere und sicherere Wege sich als Wirtschaftsmacht zu behaupten. Zum Beispiel die Bildung der Bürger zu erhöhen, damit diese ein qualitativ höherwertigeres Produkt erfinden, herstellen und verkaufen können.
Wer nimmt jetzt noch die Libyenentscheidung übel? Name desjenigen möchte ich wissen und das Datum wann die Aussage getroffen wurde.


Es geht nicht darum, dass Deutschland aktiv in den Kampfhandlungen mitmischt, aber wie Kanada, Grossbritannien oder Belgien zeigen, geht es auch anders, sich hier als zurückhaltende Diva zu gebärden, wirkt eben im Kontext des ersten Absatzes irgendwann unglaubwürdig.

Auf wen wirkt es unglaubwürdig? Und ist es diese Glaubwürdigkeit Wert, Mittel und Geld der Gesellschaft dahin aufzuwenden, anstatt in Schuldenabbau, Bildung, Forschung und Infrastruktur zu stecken? Oder ist es nicht so dass es egal ist was dieser "Jemand" glaubt? Was kann dieser "Jemand" vorweisen um einschätzen zu können ob es etwa der deutschen Wirtschaft dient oder nicht und ob es einem Staat gut zu Gesicht steht oder nicht? Ist es richtig sich an die subjektive Meinung dieses "Jemand" zu halten oder ist es sinnvoll, dass der deutsche Staat seinen Weg einfach geht auch wenn es dieser "Jemand" nicht ganz verstehen kann? Nun stelle sich jemand vor 3 Leute springen von einer sehr hohen Brücke und ein Vierter springt eben nicht mit, ist dann etwa der 4. aufgrund seiner Entscheidung zu verurteilen? Warum soll Deutschland bei etwas mitmachen nur weil Kanada, Großbritannien und Belgien es tun? Einfach mitmachen weil andere es auch tun, ist für eine Gnuherde ein Argument um als Einzeltier in der Menge zu verschwinden und um Raubtieren keinen Focus zu ermöglichen. Es soll also nochmal jemand erklären welchen Vorteil es für den Bürger hat dass sein Staat bei einem Militärkonflikt blind mitmacht weil es andere Staaten auch tun.


Edit: Rechtschreibung

Geschrieben von: Schwabo Elite 19. Jan 2013, 13:11

ZITAT(Parsifal @ 19. Jan 2013, 12:28) *
Militärische Abenteuer stehen doch einer Wirtschaftsmacht im Wege, weil die Kosten und Verluste erstmal wieder reingespielt werden müssen, au[ß]erdem ist das investieren in andere Staaten auf diese Art und Weise keine sichere Wertanlage. Da gibt es doch viel erprobtere und sicherere Wege sich als Wirtschaftsmacht zu behaupten. Zum Beispiel die Bildung der Bürger zu erhöhen, damit diese ein qualitativ höherwertigeres Produkt erfinden, herstellen und verkaufen können.
Wer nimmt jetzt noch die Libyenentscheidung übel? Name desjenigen möchte ich wissen und das Datum wann die Aussage getroffen wurde.


Nein, nein, Du verwechselst mal wieder die Akteure und Ebenen. Für den Staat (als korporativem Akteur), also die Volkswirtschaft, ist das sicherlich ein Verlustgeschäft, denn ein Staat investiert viel Geld in Kämpfe, hat aber selbst keine Einnahmen daraus, weil ihm ja die Verwertungsstrukturen fehlen. Anders gesagt, er hat weder Personal, noch Instrumente, um die Ressourcen eines Landes zu plündern. In aller Regel machen das Einzelakteure oder mikroökonomische korporative Akteure, also Firmen. Die alte Hoffnung der Staaten ist dabei, dass die erwirtschafteten Gewinne die Ausgaben durch Steuereinnahmen ausgleichen. Das ist nun grundsätzlich nicht der Fall. Daher kostet ein Krieg die ganze Gesellschaft, Schulden müssen aufgenommen werden und durch Streichungen in zukünftigen Haushalten ausgeglichen werden, aber die Besitzer oder Teilhaber der Firmen, die nun günstiger an Rohstoffe kommen oder anders Gewinne erzielen können, sind die Profiteure. Krieg hat also sehr deutliche Gewinner, er verteilt nämlich in beiden involvierten Gesellschaften Geld um, von den Vielen zu Wenigen und entzieht generell einem der beiden Systeme Ressourcen zu Gunsten des anderen.

Darum ist Krieg zu führen nie für eine Gesellschaft profitabel, sondern für kleine Gruppen daraus. Diese Gruppen entscheiden aber oft den Weg der Gesellschaft oder bestimmen ihn entscheidend mit. Es gibt nicht "die Wirtschaftsmacht" Deutschland. Das wäre nur richtig zu sagen, wenn wir im Kommunismus leben würden. Man kann auch nicht beliebig die Bildung in einem Land erhöhen, denn davon werden noch keine Realwerte produziert, geschweige denn Rohstoffe gewonnen. Aus irgendwas muss man aber die tollen Produkte bauen. Und dafür mussten schon immer Andere den Kopf hinhalten.

Ob das okay ist, und wie man das gegebenenfalls umgehen kann, damit beschäftigt sich die Menschheit ja schon was länger.

Geschrieben von: Freestyler 19. Jan 2013, 13:35

Daneben bestände noch die Möglichkeit, dass die Kosten eines Einsatzes (jetzt) geringer sind als einer Nicht-Beteiligung (oder später einem gewachsenen Problem gegenüberzustehen) wink.gif

Geschrieben von: Parsifal 19. Jan 2013, 13:58

Mali ist Folge eines Libyen-Einsatzes von Ländern die nicht Deutschland sind. Also kann man schon sagen dass es für diese Länder besser gewesen wäre wenn man an Gaddafis Machtposition nicht gerüttelt hätte. Dann müssten sie jetzt nicht in Mali weitermachen. Deutschland ist aus dem Schneider und muss sich nicht um entfleuchten Marodeure kümmern weil es dort keine Interessen hat.
Wenn sich die Sache wirklich noch zum ernsthaften Problem für Deutschland entwickelt, und der Funke übers Mittelmeer überspringt dann kann man immernoch was tun. Bislang spielt sich aber alles in Afrika ab und Frankreich hat sich für einen Alleingang entschieden und schafft das schon. Wo ist da also der Grund für ein Einschreiten Deutschlands? So sehr hängen wir nicht von Uran ab als Frankreich und die Abhängigkeiten die man hat vermindert man indem man mehr auf Selbstversorgung setzt. Spätestens dann kann einem Mali sowieso vollkommen egal sein.

Geschrieben von: Freestyler 19. Jan 2013, 14:20

Es ist zweifelslos richtig, dass der Zusammenbruch der staatlichen Ordnung in Libyen, inbesondere die Rückker der Tuareg-Söldner und ihr Zugriff auf Gaddafis Waffendepots, wesentlich zur derzeitigen Lage in Mali beigetragen hat. Eine einseitige Schuldzuweisung an Frankreich und Großbritannien (bzw. die NATO mit FR und GB an der Spitze) und ein Hochjubeln der deutschen Enthaltung greift hier aber zu kurz und lässt wichtige andere Faktoren unberücksichtigt: War Gaddafi überhaupt in der Lage die Rebellion niederzuschlagen? Insbesondere die Cyreneika ist vergleichsweise schnell an die Rebellen gefallen und die dor stationierten Armeeverbände sind übergelaufen... Hätte andauernde Instabilität in Libyen nicht die Nachbarstaaten zu einem Eingreifen (auf wessen Seite auch immer) genötigt? Ägypten hätte offiziell oder inoffiziell sicherhlich die Rebellen unterstützt... Was ist mit Katar und den VAE? Beide hätten nicht auf NATO-Stützpunkte zurückgreifen können, aber hätten sie den Rebellen - wie jetzt im Fall Syriens - finanzielle Hilfe geleistet und Waffen und Ausrüstung geliefert?

Und schließlich: Wären die Folgen - nicht kurzfristig, aber sicherlich mittelfristig - nicht die gleichen gewesen?

Geschrieben von: Parsifal 19. Jan 2013, 14:42

Hätte, hätte, Fahrradkette... man weis es nicht was passiert wäre.

Es sind jedenfalls Tatsachen geschaffen worden. Niemand hat die Länder gezwungen einzugreifen, trotzdem haben sie es gemacht. Für Deutschland erweist sich das nicht als Nachteil. Für Deutschland erweist es sich eher noch als Vorteil, denn so gesehen kümmern sich Länder wie Frankreich und Großbritannien um die militärischen Aspekte und Deutschlands Politik bringt eine Energiewende vorran, welche in Zukunft auch mal ein strategischer Vorteil gegenüber diesen Ländern sein kann. Der eine kümmert sich militärisch und der andere technologisch um seine Zukunftsfähigkeit. Wenn das mal so akzeptiert wird und nicht immer gefordert wird, dass Deutschland sich genauso für Krieg entscheidet, dann passt es. Man muss auch mal alternativen Wege gehen und sich nicht dem Rudel anschließen.

Geschrieben von: MajorPayne 19. Jan 2013, 18:44

Wenn man sich nicht dem Rudel anschließen möchte, dann sollte man meiner Meinung nach auch von Rhetorik absehen, die das Handeln des Rudels bestätigt.

Geschrieben von: Hummingbird 19. Jan 2013, 19:31

Und nun zurück nach Bali...

Geschrieben von: stillermitleser 19. Jan 2013, 19:37

http://www.focus.de/politik/ausland/algerische-spezialkraefte-stuermen-gasfeld-blutiges-ende-des-geiseldramas-alle-terroristen-und-sieben-geiseln-tot_aid_901476.html

Angeblich sind 18 Menschen getötet worden. Die Geiselnehmer sollen aus Mali stammen.

Geschrieben von: dochiq 19. Jan 2013, 19:49

Artikel in der "Welt":

ZITAT
Diese Islamisten "sollen nur kommen, sie sind herzlich willkommen", ruft ein Dritter, der auch schon in Afghanistan gekämpft hat. "Wir werden sie töten." Es sind Profis des Krieges, besser ausgerüstet, besser trainiert und besser im Umgang mit ihren Waffen als ihre Gegner. Sie wissen das und scheinen nichts und niemanden zu fürchten.


http://www.welt.de/politik/ausland/article112903816/Islamisten-werden-Frankreich-erbitterten-Kampf-bieten.html

Geschrieben von: Nightwish 20. Jan 2013, 15:28

ZITAT(Hummingbird @ 19. Jan 2013, 19:31) *
Und nun zurück nach Bali...


Man könnte ja vielleicht einen Extrathread erstellen: Sinn, Unsinn, Kosten, Nutzen von militärischer und ziviler Auslandshilfe.

Geschrieben von: Hummingbird 20. Jan 2013, 15:58

9. BIMa aus Poitiers verlegt mit 50 Fahrzeugen AMX 10 RC, VAB, VBL nach Mali.

Geschrieben von: kato 20. Jan 2013, 16:33

Die 9e BIMa verlegt eine Battlegroup bestehend aus:
- RICM
- einer Kompanie der 6e RG (Pioniere)
- 2./ 11e RAMa (Mörserkompanie)

Dazu kommt eine gemischte Stabskompanie, die aus Teilen des Stabs der 9e BIMa und der EMF-3 besteht.

Bild von vorgestern:

Geschrieben von: Dave76 20. Jan 2013, 17:31

Die Bezeichnung 9e BIMa (9e brigade d'infanterie de marine) gibt es seit 1976 nicht mehr, die Brigade schimpft sich seit 1999 9e brigade légère blindée de marine (9e BLBMa).
Desweiteren schickt man eine Escadron (Schwadron) des RICM, nicht gleich das ganze Regiment, also etwa 50 Fahrzeuge, wie Hummingbird ja schon schrieb.
Nur so zur Klarstellung. wink.gif

Geschrieben von: kato 20. Jan 2013, 19:29

ZITAT(Dave76 @ 20. Jan 2013, 17:31) *
9e brigade légère blindée de marine (9e BLBMa).

Die kein Mensch so nennt. Ernsthaft.

ZITAT(Dave76 @ 20. Jan 2013, 17:31) *
Desweiteren schickt man eine Escadron (Schwadron) des RICM

Eine Escadron allein hat weder 150 Mann noch 50 Fahrzeuge, nur so zur Klarstellung...

Geschrieben von: Dave76 20. Jan 2013, 20:43

ZITAT(kato @ 20. Jan 2013, 19:29) *
ZITAT(Dave76 @ 20. Jan 2013, 17:31) *
9e brigade légère blindée de marine (9e BLBMa).

Die kein Mensch so nennt. Ernsthaft.

Das mag sein, aber das Teil nennt sich nun mal offiziell so, und wenn jemand zu dieser Brigade zusätzliche Infos googeln möchte, findet er unter 9e BIMa nichts...
ZITAT(kato @ 20. Jan 2013, 19:29) *
ZITAT(Dave76 @ 20. Jan 2013, 17:31) *
Desweiteren schickt man eine Escadron (Schwadron) des RICM

Eine Escadron allein hat weder 150 Mann noch 50 Fahrzeuge, nur so zur Klarstellung...

Eine Escadron des RICM verfügt über 12 AMX-10 RC, 12 VBL sowie noch einige VAB und P4, da kommt man schon auf etwa 50 Fahrzeuge; nach eigenen Angaben kommt eine Schwadron auf um die 120 Mann.

Davon mal ab:

ZITAT
Un escadron blindé du RICM de Poitiers(9e BIMa) va quitter la France au cours du week-end. Une cinquantaine de véhicules (AMX10 RC, VAB, VBL etc) ont été chargés ce matin à destination du sud de la France d'où ils seront projetés par voie aérienne ou par voie maritime; plus de 150 hommes vont suivre. Direction: le Mali.

http://lignesdedefense.blogs.ouest-france.fr/archive/2013/01/18/un-escadron-du-ricm-charge-sur-des-wagons-ce-matin.html

Geschrieben von: le duc 21. Jan 2013, 02:17

Sehenswerter Bericht, allerdings in französischer Sprache:

http://www.youtube.com/watch?v=8kSUluuImKg&feature=youtu.be

Geschrieben von: Holzkopp 21. Jan 2013, 13:15

ZITAT(le duc @ 21. Jan 2013, 02:17) *
Sehenswerter Bericht, allerdings in französischer Sprache:

http://www.youtube.com/watch?v=8kSUluuImKg&feature=youtu.be


Und hier der Link zur nicht gesperrten Version aus den Kommentaren von Wiegold:

http://www.apacheclips.com/boards/vbtube_show.php?tubeid=2368

Geschrieben von: le duc 21. Jan 2013, 13:34

Gestern ging mein Link auch noch, aber danke fürs Updaten!

Geschrieben von: ht_ 21. Jan 2013, 21:15

Interessantes Video auch wenn ich nix verstehe^^

ZITAT
Die Bundeswehr wird nach heutigem Stand 40 Militärausbilder – 28 Pioniere und zwölf Unterstützungssoldaten (Stab, Fernmelder, Logistiker, Feldjäger etc.) – nach Mali schicken. Das habe ich inoffiziell aus dem Verteidigungsministerium erfahren. Insgesamt, heißt es, gehe die EU derzeit von einer Personalstärke von 420 Soldaten für ihre Ausbildungsmission aus. 160 Soldaten seien für den Schutz („Force Protection“) von 170 Ausbildern und Beratern vorgesehen, hinzu kämen 35 Sanitäter und 50 Angehörige des Stabes, der, wie die gesamte Mission, in Malis Hauptstadt Bamako eingerichtet werden soll. Die Schutzkomponente, die den Umfang einer verstärkten Kompanie hat, soll von einem Land gestellt werden. Die Ausbilder und Berater sowie die Stabssoldaten sollen derweil von möglichst vielen EU-Staaten gestellt werden, allen voran jedoch Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Griechenland (!).

Auch der weitere Zeitplan wurde am vergangenen Wochenende auf einer Tagung der EU konkretisiert. Demnach soll der Operationsplan am 12. Februar verabschiedet werden. Das Operationskonzept („Concept of Operations“), das Kernstück des Operationsplans, wurde vom Kommandeur der EU-Trainingsmission Mali (EUTM) bereits vorgelegt und von allen „wortnehmenden Mitgliedsstaaten“, also denen, die innerhalb der Missionsplanung das Sagen haben (Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Griechenland), befürwortet. Das Operationskonzept wird in den kommenden Tagen im EU-Militärausschuss sowie in den Mitgliedsstaaten beraten. Am 29. Januar soll auf einer Kräftegenerierungskonferenz endgültig festgelegt werden, welche Nation wie viele und was für Truppen stellt.


http://www.morgenlage.de/


Geschrieben von: ramke 21. Jan 2013, 21:59

Wie schnell doch mal eben die ganze Sache durchgewunken wurde.

Geschrieben von: ing 22. Jan 2013, 12:04

9e brigade légère blindée de marine:
9. leichte Marine-Blinden-Brigade - aber schwimmen können die!

Geschrieben von: Schwabo Elite 22. Jan 2013, 12:06

mata.gif

Geschrieben von: Abteilix 24. Jan 2013, 19:09

@ ing:

ZITAT
9e brigade légère blindée de marine:
9. leichte Marine-Blinden-Brigade - aber schwimmen können die!

Wie lautet entschlüsselt die Botschaft Deines Beitrages?
Abteilix

Geschrieben von: Almeran 24. Jan 2013, 19:12

Es gibt zwei Antwortmöglichkeiten:
1. "Ich spreche kein Französisch"
2. "Ich habe kein Gefühl für Witz und Humor"

wink.gif

Geschrieben von: Abteilix 24. Jan 2013, 19:27

@ Almeran:
Ich blick trotz Deiner Erklärungsversuche für den wohl verhinderten ing immer noch nicht durch. Es geht doch um etwas mariniertes, also in Marinade Eingelegtes. Das soll doch nicht schwimmen, sondern in die Marinade eingelegt - also abgetaucht - bleiben (wie z.B. Kampfschwimmer oder Minentaucher) ? Oder willst Duch mich hier nur veräppeln?
Abteilix
€dit: Mit Blick auf die Visitors:
Genau: Ich habe ein Gefühl für Witz und Humor!

Geschrieben von: ing 24. Jan 2013, 19:58

Bin wieder da!
Und froh, dass meine kleiner Übersetzungsausflug Anklang findet.
Als Antwort: nur marinée würde ich als mariniert nehmen.
Ansonsten am besten wieder zurück zum Thema, sonst kommt der Mod.
Ich verfolge das interessiert, da ich früher selbst in der Nähe war.
Betrachte aber Frankreichs Einsatz in Westafrika kritisch.
Und glaube, dass jeder, der mal selbst vor Ort war das nicht anders sehen kann.
Die Franzmänner verfolgen immer nur ihre ureigenen Interessen.

Geschrieben von: Hummingbird 24. Jan 2013, 21:33

Das ist zur Abwechslung doch mal wieder ein interessantes Statement. Könntest du das bitte etwas weiter ausführen, warum du das kritisch siehst?

Geschrieben von: PzBrig15 24. Jan 2013, 23:27

Ungeachtet der Interessenlage der Intervention . So wie die Franzosen die Zuführung der Kräfte und den Kampf organisiert + aufgenommen haben ist es beachtlich . Der Ablauf und die Durchführung der Operation und vor allem die Abstimmung mit Unterstützerstaaten wirkt professionell . Da hat man schon von anderen Staaten in anderen Konflikten viel mehr zaudern , diskutieren und mangel an Entschlossenheit gegeben.
Zu der Zuführung der VBCI durch Marineschiffe. Waren die direkt aus Frankreich aufgebrochen oder waren die als maritime Taskforce schon irgendwo im Atlantik unterwegs ?

Geschrieben von: Dave76 24. Jan 2013, 23:39

ZITAT(PzBrig15 @ 24. Jan 2013, 23:27) *
Zu der Zuführung der VBCI durch Marineschiffe. Waren die direkt aus Frankreich aufgebrochen oder waren die als maritime Taskforce schon irgendwo im Atlantik unterwegs ?

Schau mal in den http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=29853&view=findpost&p=1208474, da findest du die Antwort... wink.gif

Geschrieben von: ht_ 25. Jan 2013, 00:45

ZITAT(PzBrig15 @ 24. Jan 2013, 23:27) *
Der Ablauf und die Durchführung der Operation und vor allem die Abstimmung mit Unterstützerstaaten wirkt professionell . Da hat man schon von anderen Staaten in anderen Konflikten viel mehr zaudern , diskutieren und mangel an Entschlossenheit gegeben.


Im Windschatten der französischen Intervention: Menschenrechtsverletzungen in Mali?
http://augengeradeaus.net/2013/01/im-windschatten-der-franzosischen-intervention-menschenrechtsverletzungen-in-mali/

Ganz egal was sich die westlichen Gutmensch Medien da wieder zusammen stricken. Die malischen und französischen Truppen haben meinen Segen.

Geschrieben von: Parsifal 25. Jan 2013, 02:19

Na das ist ja wunderbar wenn du die Autorität bist welche entscheidet ob und wann Menschenrechte verletzt werden oder nicht. Für was gibt es noch Justizsysteme, Glaubensgemeinschaften/Religionen und Philosophen, denkende Mitmenschen aller Art auf dem Erdenrund, wir haben doch nun ht_, der entscheidet zwischen Gut und Böse, Richtig oder Falsch! wink.gif Freut Euch und jubilieret, schmeißt Euch vor ht_ mit Demut in den Dreck und betet den Gerechten an.

Die pösen Medien stricken wieder... Es ist ja so unwahrscheinlich, dass Menschenrechtsverletzungen in Kriegen passieren, egal von welcher Partei, oder? Das ist übrigens der Grund warum sich unsere Denker und Politiker aus der Adenauerzeit sich für Deutschland gedacht haben, das maximal Zulässige soll eine Verteidigungsarmee sein. Das vermindert das Risiko dass man (wiedermal) in Kriegsverbrechen verwickelt wird auf das noch akzeptabelste Minimum. Alles weitere führt zwangsläufig zu einer weiteren Schädigung der Reputation im Ausland und irgendwann vllt. wieder zu einem Kniefall, wie damals von Brandt.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Jan 2013, 08:47

Du bist doch sonst der grosse Medien-Skeptiker, wie in diversen Posts zu Iran, Syrien etc. nachzulesen ist.

Ich glaube im Übrigen kaum, dass irgendwelche vermeintliche Rezepte aus den 50er Jahren irgendwie Antwort geben auf heutige Probleme. Die Wiederbewaffnung Deutschlands (Aufstellung der Bundeswehr und die Pariser Verträge) hat v.a. mit der Angst vor der Sowjetunion und deren Verbündeten (u.a. die DDR) zu tun und war eine konkrete Antwort auf ein damaliges Problem. Eine Intervention in Afrika wurde dabei nicht diskutiert.

Geschrieben von: Hummingbird 25. Jan 2013, 09:53

Menschenrechtsverletzungen in einem ethnischen Konflikt? Das kann nur eine Erfindung der "Gutmenschenmedien" sein! facepalmfji3.gif

Geschrieben von: Fennek 25. Jan 2013, 10:00

Medienskeptik ist eine Sache, Berichte über Kriegsverbrechen sofort als Zusammenstrickung von "Gutmenschen" darzustellen ohne jedewede Hintergründe zu kennen und den Interventionskräften dann sogar pauschal freie Hand für dafür zuzusprechen, ist hingegen ein ziemlich starkes Ding.

Vielleicht sollte man darüber nachdenken, ob es wirklich so toll ist, ein Schlechtmensch zu sein.

Geschrieben von: Dave76 25. Jan 2013, 18:47

Gute Nachrichten für alle Legionsfetischisten: 200 Mann des 2e REP befinden sich auf dem Weg nach Mali.
http://www.corsenetinfos.fr/200-legionnaires-du-2e-REP-de-Calvi-au-Mali_a1603.html

Desweiteren befindet sich die BPC Dixmude mit einer Groupe tactique interarmées (GTIA) an Bord auf dem Weg um die Operation Serval zu verstärken.
An Bord befinden sich:
Eine Schwadron des RICM mit AMX 10RC, VAB und VBL
2 Kompanien des 92 RI mit VBCI
Eine Kompanie des 126e RI mit VAB
Eine Batterie des 68e RA mit CAESAR
150 Soldaten des 7e RMAT

Geschrieben von: kato 25. Jan 2013, 19:01

Ist das die zuvor erwähnte Kompanie des RICM oder eine zweite?

Geschrieben von: Dave76 25. Jan 2013, 19:03

Eben jene.

Geschrieben von: 400plus 25. Jan 2013, 19:07

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mali-krieg-frankreich-bittet-deutschland-um-hilfe-bei-luftbetankung-a-879742.html

Geschrieben von: Warhammer 25. Jan 2013, 19:40

Ich hätte mich ja über Leclercs gefreut. Vollkommen egal, ob das sinnvoll ist oder nicht...wink.gif

Davin abgesehen bin ich über gewisse Ausschreitungen der Malis nicht überrascht. Es ist halt an den Franzosen ihre Schützlinge bei sowas an die kurze Leine zu nehmen.

Geschrieben von: stillermitleser 25. Jan 2013, 20:11

ZITAT(Warhammer @ 25. Jan 2013, 19:40) *
Davin abgesehen bin ich über gewisse Ausschreitungen der Malis nicht überrascht. Es ist halt an den Franzosen ihre Schützlinge bei sowas an die kurze Leine zu nehmen.


Vergiss bitte nicht wer in Mali einheimische Streitkräfte und wer Gast ist. Ich denke, das die franz. Streitkräfte und ihre pol. Führung sich scharfer Töne ggü. der malischen Streitkräfte eher verkneifen werden.

Geschrieben von: goschi 25. Jan 2013, 20:14

Das Abhängigkeitsverhältnis ist aber ziemlich klar gegenteilig wink.gif

Geschrieben von: stillermitleser 25. Jan 2013, 20:24

Auf den ersten Blick sicherlich. Dennoch kann sich ein zu harsches auftreten der Franzosen ggü. Mali als nachteilig erweisen. Zum Beispiel auf spätere Auftragsvergaben durch den malischen Staat. Außerdem hat Mali um französische Hilfe gebeten. Diese bitte kann genauso gut wieder zurückgezogen werden und ein anderes Land gefragt werden. Die USA oder Großbritannien. Um mal bei den klassischen westlichen Mächten zu bleiben.

Geschrieben von: Almeran 25. Jan 2013, 20:33

ZITAT(stillermitleser @ 25. Jan 2013, 20:24) *
Auf den ersten Blick sicherlich. Dennoch kann sich ein zu harsches auftreten der Franzosen ggü. Mali als nachteilig erweisen. Zum Beispiel auf spätere Auftragsvergaben durch den malischen Staat. Außerdem hat Mali um französische Hilfe gebeten. Diese bitte kann genauso gut wieder zurückgezogen werden und ein anderes Land gefragt werden. Die USA oder Großbritannien. Um mal bei den klassischen westlichen Mächten zu bleiben.

Die allerdings beide nicht wirklich Interesse an einem Einsatz in Mali zeigen. Außer den Franzosen will sich da momentan aktiv niemand die Finger schmutzig machen.

Geschrieben von: goschi 25. Jan 2013, 20:34

mata.gif
was glaubst du, dass es hier eine grosse Lotterie mit Bewerbungen gibt, wer sich wo in welchem Land militärisch engagieren darf? mata.gif
Die Malische Regierung hat sich notfallmässig an den einzigen Staat gewendet, der sich für Mali ernsthaft interessiert (aus postkolonialer Verpflichtung usw.), weil sie sehr kurz vor einer Niederlage standen, Auswahl herscht da nicht und die Rollenverteilung ist absolut eindeutig.

Geschrieben von: kato 25. Jan 2013, 20:38

ZITAT(goschi @ 25. Jan 2013, 20:14) *
Das Abhängigkeitsverhältnis ist aber ziemlich klar gegenteilig wink.gif

Wenn die Franzosen so weiter machen ist die malische Armee eh bald in der Unterzahl im eigenen Land...

Geschrieben von: kato 25. Jan 2013, 20:47

In einem früheren Post dieses Threads wurde Pleiades-HR1B erwähnt. Dieser Dual-Use-Aufklärungssatellit erreichte punktgenau eine Woche vor der Intervention seinen Zielorbit und wurde in den Tagen zwischen diesem Zeitpunkt und der Intervention Tests zur Funktionstüchtigkeit unterzogen und dabei für funktionstüchtig erklärt.

Irgendwie sind solche Timing-Zufälle interessant. Insbesondere da vor einem Jahr eigentlich noch vorgesehen war, Pleiades-HR1B erst im März 2013 hochzuschiessen. Was Mitte letzten Jahres wieder auf den Ursprungstermin, d.h. "vor 7.12." zurückverlegt wurde.

Geschrieben von: PzBrig15 25. Jan 2013, 21:15

ZITAT(400plus @ 25. Jan 2013, 19:07) *
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mali-krieg-frankreich-bittet-deutschland-um-hilfe-bei-luftbetankung-a-879742.html


Auf Bildern habe ich französische Transall mit Luftbetankungssonden gesehen . Ich habe sowas an unseren Transall noch nicht gesehen.
haben wir bei unseren Transall die Möglichkeit von Luftbetankungen ?
Im übrigen : Ist es nicht NATO-Standard das man sich bei den Jets und Transportmaschinen auf ein einheitliches System ausgerichtet hat ?
Wäre es nicht eher ein Land im Süden von Europa was am ehesten die Luftbetankungshilfe leisten könnte ( Spanien / Portugal )

Geschrieben von: mr.trigger 25. Jan 2013, 21:20

https://pbs.twimg.com/media/BBekFlHCYAA_YGm.jpg:large

Geschrieben von: goschi 25. Jan 2013, 21:22

ZITAT(PzBrig15 @ 25. Jan 2013, 21:15) *
ZITAT(400plus @ 25. Jan 2013, 19:07) *
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mali-krieg-frankreich-bittet-deutschland-um-hilfe-bei-luftbetankung-a-879742.html


Auf Bildern habe ich französische Transall mit Luftbetankungssonden gesehen . Ich habe sowas an unseren Transall noch nicht gesehen.
haben wir bei unseren Transall die Möglichkeit von Luftbetankungen ?

Nein, haben eure nicht, bei den Franzosen haben es auch nur die Transall NG, diese sind deutlich neuer als eure.

ZITAT
Im übrigen : Ist es nicht NATO-Standard das man sich bei den Jets und Transportmaschinen auf ein einheitliches System ausgerichtet hat ?

Es gibt zwei Systeme, Boom und Probe-and-drogue, in Europa ist eigentlich nur letzteres vorhanden und Hardwaremässig ist auch eine Kompatibilität gegeben, aber nicht jedes Flugzeg ist an jedem Tankfluzeug zertifiziert, dies ist aber (wie in der Luftfahrt nunmal üblich) nötig.
Kurz: Deutschland hat zwar ein kompatibles System, aber die Mirage und Rafale ist offenbar nicht an der A310MRT zertifiziert.

ZITAT
Wäre es nicht eher ein Land im Süden von Europa was am ehesten die Luftbetankungshilfe leisten könnte ( Spanien / Portugal )

Und mit was sollen diese Länder denn Luftbetankungskapazitäten anbieten?

Geschrieben von: kato 25. Jan 2013, 22:06

ZITAT(goschi @ 25. Jan 2013, 21:22) *
Und mit was sollen diese Länder denn Luftbetankungskapazitäten anbieten?

Spanien hätte zwei KC-707 und fünf KC-130H?

Geschrieben von: goschi 25. Jan 2013, 22:22

Tatsache, die habe ich übersehen, wobei es offenbar nur (noch?) eine KC-707 ist.

Geschrieben von: Beebo 25. Jan 2013, 22:38

Die Regierung von Mali wurde vom Militär an die Macht geputscht. Das ist auch ein wichtiger Grund, warum dieser Regierung keiner außer Frankreich helfen wollte. Das andere große Problem sollen auch die Bestrebungen des Norden sein, Unabhängigkeit zu erlangen. Ohne Politische Lösung droht nach dem Militärischen Sieg ein Unendlich Einsatz, wie im Kosovo oder in Afghanistan. Lust auf so etwas dort haben wohl nur die Franzosen.

Spannend wird auch, wie stark sich ECOWAS dort wirklich beteiligt. Und vor allem wer den Einsatz von ECOWAS bezahlt.

Geschrieben von: PzBrig15 25. Jan 2013, 22:41

ZITAT(Beebo @ 25. Jan 2013, 22:38) *
Die Regierung von Mali wurde vom Militär an die Macht geputscht. Das ist auch ein wichtiger Grund, warum dieser Regierung keiner außer Frankreich helfen wollte. Das andere große Problem sollen auch die Bestrebungen des Norden sein, Unabhängigkeit zu erlangen. Ohne Politische Lösung droht nach dem Militärischen Sieg ein Unendlich Einsatz, wie im Kosovo oder in Afghanistan. Lust auf so etwas dort haben wohl nur die Franzosen.

Spannend wird auch, wie stark sich ECOWAS dort wirklich beteiligt. Und vor allem wer den Einsatz von ECOWAS bezahlt.


Deutschland hat finanzielle Unterstützung schon durch den Außenminister Westerwelle in Aussicht gestellt. Wer dann aber genau welchen Betrag bekommt wird man wohl erst später entscheiden.

Geschrieben von: Dave76 26. Jan 2013, 00:03

ZITAT(Warhammer @ 25. Jan 2013, 19:40) *
Ich hätte mich ja über Leclercs gefreut. Vollkommen egal, ob das sinnvoll ist oder nicht...wink.gif

Dem Kommandeur der Landstreitkräfte, Generalleutnant Bertrand Clément-Bollée, zufolge, steht ein schwerer Kampfverband als Notfallkomponente bereit. Dieser besteht aus einer Schwadron Leclerc, drei Kompanien VBCI , Artillerie, Pioniere und Aufklärungselement:

ZITAT
Il existe également le Guépard de décision, quand il s'agit de décider de l'avenir de la bataille, fournir un gros effet de niveau brigade face à une menace conséquente, par exemple un GTIA (groupement tactique interarmes) avec trois compagnies de VBCI, un escadron de chars Leclerc, plus un environnement d'artillerie, de génie et un d'éclairage et d'investigation.


http://defense.blogs.lavoixdunord.fr/archive/2013/01/18/operation-serval-le-commandement-des-forces-terrestres-a-lil.html

Geschrieben von: Hummingbird 26. Jan 2013, 00:49

ZITAT(stillermitleser @ 25. Jan 2013, 20:24) *
Außerdem hat Mali um französische Hilfe gebeten. Diese bitte kann genauso gut wieder zurückgezogen werden und ein anderes Land gefragt werden. Die USA oder Großbritannien. Um mal bei den klassischen westlichen Mächten zu bleiben.
Die USA haben zumindest ihre offizielle Unterstützung nach dem Militärputsch im letzten Jahr abgebrochen. Das ist nicht so das Mali sich ihre Unterstützer nach belieben aussuchen könnte.

Geschrieben von: kato 26. Jan 2013, 01:25

Wurde irgendwo mal verlautbart welches Regiment die Führungskomponente für die GTIA an Bord der Dixmude stellt?

Für die bisher vorhandenen Kräfte (in ähnlicher Stärke) ist es ja die 21e RIMa, weswegen das Haupttruppenkontingent dann auch öfters "21e GTIA" genannt wird.

Wenn ich die Truppen in Mali aktuell grad richtig überblicke... in Mali selbst:

9e BLBMa / EMF3:
- Stabsanteile / Hauptgefechtsstand
21e GTIA:
- Führungskomponente 21e RIMa
- einer Kompanie Feuerunterstützung/Panzerabwehr/Aufklärung 1er RHP (Sagaie)
- einer Kompanie Infantrie 21e RIMa (VAB)
- einer Kompanie Infantrie 3eme RPIMa (VAB)
- einer Kompanie Infantrie 2e RIMa, verstärkt um Feuerunterstützungszug (Sagaie) als Guepard-Kompanie
- eine Kompanie Artillerie 11e RAMa (120mm Mörser)
Spezialkräfte und Fremdenlegion:
- ca eine Kompanie Spezialkräfte 1er RPIMa
- ca ein Zug Aufklärung 1er REC
Unterstützung:
- ca ein Zug Pioniere 12e RGP
- ca eine Kompanie Pioniere 6e RG
- ca eine Staffel Heeresflieger 5e RHC (Tiger, Gazelle, Cougar)
- ca eine Rotte Heeresflieger 4e RHFS (Gazelle)
- ca eine Rotte AdA als "CAS-QRA" (Mirage F1CR)

Im Aufmarsch eine GTIA:
- Führungskomponente (unbekannt)
- einer Kompanie Feuerunterstützung/Aufklärung RICM (AMX-10RC)
- zwei Kompanien Infantrie 92e RI (VBCI)
- eine Kompanie Infantrie 126e RI (VAB)
- eine Kompanie Artillerie 68e RA (TRF1/Caesar/Mörser?)
sowie Unterstützung:
- eine Kompanie Logistik 7e RMAT
- eine Kompanie Logistik 511e RT
und Fremdenlegion:
- eine Kompanie 2e REP

In Dakar sitzt dazu eine die 23e GTIA, etwas leichter, die noch nicht zum Tragen gekommen ist:
- Führungskomponente 23e BIMa
- einer Kompanie Feuerunterstützung/Aufklärung 23e BIMa (Sagaie)
- einer Kompanie Infantrie 23e BIMa (VLRA-LKWs, verstärkt)
sowie 9e BLBMa / EMF3:
- Stabsanteile
und die Luftwaffenbasis DA160:
- eine Staffel Aeronavale (ATL2)

In Abidjan sitzt der verbleibende Anteil Force Licorne:
- Bataillonsstab
- eine Versorgungskompanie 3eme RMAT (?)
- fliegende Anteile AdA und Heeresflieger in Form einer C-160 und eines Fennec.

Dazu kommen dann noch die Luftwaffenanteile in Chad (Rafale, Mirage, KC-135) und Niger (Harfang) sowie die immer mal wieder quer verlegenden paar Transportflugzeuge, die in der Gegend bleiben (C-130, C160).

Was wichtiges vergessen?

Geschrieben von: Hummingbird 26. Jan 2013, 03:02

Laut dieser Quelle sind bereits 3 Tigre vor Ort und es sollen 4 Leclerc nachfolgen:

http://www.lesechos.fr/entreprises-secteurs/air-defense/actu/0202520211854-mali-la-france-prepare-l-envoi-de-chars-leclerc-531421.php

Geschrieben von: Abteilix 26. Jan 2013, 19:00

Auf dem hier eingestellten Video "Luftangriffe in Mali" taucht ein Hubschrauber auf, der nach meiner Einschätzung kurz zuvor Wirkmittel gegen ein Bodenziel eingesetzt hat.
Ich kann die Maschine leider nicht identifizieren (wir haben die nie aus solcher Perspektive gesehen).
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mali-krieg-frankreich-bittet-deutschland-um-hilfe-bei-luftbetankung-a-879742.html
Abteilix

Geschrieben von: goschi 26. Jan 2013, 19:11

Dürfte mMn einer der Tigre HAP sein, die in Mali angekommen sind.

Geschrieben von: Praetorian 26. Jan 2013, 19:48

Was ab ~0:42 durchs Bild fliegt ist ein Tiger.

Geschrieben von: kato 26. Jan 2013, 20:06

Wenn die das HUD in den letzten 3 Jahren nicht deutlich geändert haben ist das kein Tiger, der die Bilder macht.

Geschrieben von: Freestyler 26. Jan 2013, 20:36

ZITAT(kato @ 26. Jan 2013, 01:25) *
21e GTIA:
- Führungskomponente 21e RIMa
- einer Kompanie Feuerunterstützung/Panzerabwehr/Aufklärung 1er RHP (Sagaie)
- einer Kompanie Infantrie 21e RIMa (VAB), verstärkt durch einen Zug der 3e/1er REC mit AMX-10RC
- einer Kompanie Infantrie 3eme RPIMa (VAB)
- einer Kompanie Infantrie 2e RIMa, verstärkt um Feuerunterstützungszug (Sagaie) als Guepard-Kompanie
- eine Kompanie Artillerie 11e RAMa (120mm Mörser)
Spezialkräfte und Fremdenlegion:
- ca eine Kompanie Spezialkräfte 1er RPIMa
- ca ein Zug Aufklärung 1er REC

Der Zug des 1er REC wird wohl kaum in der Luft hängen, außerdem rückten diese Kräfte zusammen mit dem 21e RIMa aus dem Tschad, das spricht für eine verstärkte InfKp. Auch bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich bei den Kräften des 1er RHP nur um einen Zug handelt - Wiki meldet, dass die SGTIA, die aus der Elfenbeinküste auf dem Landweg anmarschierte, aus 200 Soldaten, darunter einer InfKp des 3eme RPIMa, verstärkt durch Soldaten des 1er RHP und 17e RGP, besteht - also keine Kompanie des 1er RHP, sondern vermutlich nur ein Zug mit ERC-90. Das würde auch insofern passen, dass damit jede der drei InfKp mit einem Zug ERC-90 oder AMX-10RC verstärkt wäre.

Geschrieben von: PzBrig15 26. Jan 2013, 20:45

Zu den Luftaufnahmen : Sind solche Luftaufnahmen von den eingesetzten Jets gemacht ??? Dafür sind mir eigentlich die Veränderungen der Bildsequenzen durch die Geschwindigkeit der Jets zu geringfügig . Auch bei ähnlichen Aufnahmen von anderen Konflikten wie Gaza , Afghanistan usw. sind die fliegenden Jets doch viel schneller in einem anderen Winkel wie die Bildausschnitte zeigen .

Geschrieben von: Warhammer 26. Jan 2013, 20:56

Ab einer gewissen Entfernung bewegt sich das Bild nur um ein paar Grad, obwohl der Flieger mit ein paar hundert Knoten unterwegs ist.

Vergleiche das damit, als wenn du einem Auto in naher und in weiter Entfernung mit dem Kopf folgst. Bei einem nahen Auto musst du den Kopf wesentlich schneller und mehr drehen, als bei einem Auto was weit entfernt ist.

Und da die Flieger nicht in 500m über das Ziel donnern...

Geschrieben von: PzBrig15 26. Jan 2013, 20:59

Aha , Danke für die Info . Die werden ja wohl auch sehr hochauflösende Kameras mit großer Brennweite benutzen.

Geschrieben von: kato 26. Jan 2013, 21:02

Könnte auch vom FLIR einer der Atlantiques stammen, die werden wohl dort zur Koordination von Luft- und Bodenangriffen eingesetzt...

Geschrieben von: Schwabo Elite 26. Jan 2013, 21:09

Französische, malische, tschadische und nigerianische Truppen sollen Gao eingenommen haben, sagt tagesschau.de.

http://www.tagesschau.de/ausland/mali434.html
http://www.nytimes.com/2013/01/27/world/africa/france-mali-intervention.html?_r=0
http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-21210496
http://www.huffingtonpost.com/2013/01/26/french-forces-take-airpor_0_n_2557135.html

Der Vertreibung der Aufständischen verschafft den Alliierten einen Flughafen und die regional einzige Brücke, die 2006 von der chinesischen China State Construction Engineering Corporation gebaut wurde.

Ich nehme an, die Einnahme soll die Heranführung von Versorgung und Verstärkung aus dem Niger erleichtern. Gao galt zudem als Hochburg oder zumindest Schwerpunkt der Aufständischen und wurde schon Mitte des Monats bombardiert.

Geschrieben von: kato 26. Jan 2013, 21:15

Außerdem kann man jetzt Timbuktu in die Zange nehmen indem man sich auf beiden Seiten an der Nordseite des Niger entlangbewegt.

Geschrieben von: Schwabo Elite 26. Jan 2013, 21:24

Das wäre noch so eine Frage. So wie ich die spärlichen Google-Karten interpretiere gibt es zumindest keine größeren Straßen zwischen Bourem (ca. 50km nördlich von Gao) und Timbuktu. Es sei denn, die Wüste wäre befahrbar oder man könnte den Niger nutzen. Letzteres halte ich aber für unmöglich bei den Truppenstärken, die nötig sind.

Geschrieben von: PzBrig15 26. Jan 2013, 23:59

Sind die dort kämpfenden Islamisten eigentlich aus der Bevölkerung von Mali rekrutiert oder woher kamen die Kämpfer ,...und wohin können die Kämpfer fliehen ??? Die Einnahme des Flugplatzes von Gao ist natürlich ein wichtiger Erfolg.

Bundeskanzlerin Merkel hat laut N-TV Angaben letzte Woche dem franz. Präsidenten Hollande zugesichert das Deutschland Mali Ausrüstungsgüter für die Armee von Mali zur Verfügung stellen würde. Dazu zählen neben Ausbildungsgegenständen wie Uniformen etc. auch LKW . Um welche LKW es sich handelt wurde nicht mitgeteilt .

Geschrieben von: Hummingbird 27. Jan 2013, 12:41

ZITAT(ing @ 24. Jan 2013, 19:58) *
Bin wieder da!
Und froh, dass meine kleiner Übersetzungsausflug Anklang findet.
Als Antwort: nur marinée würde ich als mariniert nehmen.
Ansonsten am besten wieder zurück zum Thema, sonst kommt der Mod.
Ich verfolge das interessiert, da ich früher selbst in der Nähe war.
Betrachte aber Frankreichs Einsatz in Westafrika kritisch.
Und glaube, dass jeder, der mal selbst vor Ort war das nicht anders sehen kann.
Die Franzmänner verfolgen immer nur ihre ureigenen Interessen.
ZITAT(Hummingbird @ 24. Jan 2013, 21:33) *
Das ist zur Abwechslung doch mal wieder ein interessantes Statement. Könntest du das bitte etwas weiter ausführen, warum du das kritisch siehst?
*bump*

Ich möchte meine Frage noch mal wiederholen. Das sollte kein Versuch sein mit dir eine Grundsatzdiskussion anzuzetteln. Mich würde aufrichtig interessieren inwiefern du als Ortskundiger die Intervention kritisch betrachtest.

Geschrieben von: PzBrig15 27. Jan 2013, 19:17

Laut einem Bericht des ZDF Politmagazin " Berlin direkt" von heute , 27.01.2013 hatte der französische Präsident letzte Woche in Berlin bei seinem Besuch den Einsatz der EU-BattleGroup angeregt / angefragt . Die Bundeskanzlerin hat dies aber ausgeschlossen .

Geschrieben von: Dave76 28. Jan 2013, 10:41

Der Blog Lignes de défense vermeldet, unter Berufung auf EMA-COM, dass eine verstärkte Kompanie (200 Mann) des 2e REP heute Morgen nördlich von Timbuktu abgesprungen ist. Dabei kamen 2 C-130 und 3 C-160 zum Einsatz.
Ebenso wird vermeldet, dass der von Osten anrückende gemischte Kampfverband (GTIA) bereits den Flughafen von Timbuktu unter seine Kontrolle gebracht hat:

ZITAT
La Légion a sauté sur Tombouctou! Le 2e REP largué au nord de la ville

L'EMA-COM a annoncé qu'une opération aéroportée (la première depuis 2007, si mes souvenirs sont exactes) a eu lieu ce matin à Tombouctou.

Qui a sauté sur la ville? Le REP, bien sûr.

Le 2e REP, dont 200 hommes ont gagné le Mali la semaine dernière, était en Guépard TAP; ce qui d'ailleurs l'avait empêché de partir en premier (c'était le 2e RIMa aussi en Guépard qui avait été projeté).

Ce lundi matin, un largage par 2 C-130 et 3 C-160 a eu lieu au nord de la ville de Tombouctou pour verrouiller les accés. Une compagnie "très renforcée du REP" a sauté avec succès.

Simultanément, le GTIA qui arrivait par l'ouest (il avait quitté Niono vendredi) a pris le contrôle de l'aéroport de Tombouctou. Ces forces terrestres (600 hommes) ont été appuyées par les hélicos du GAM et des avions Atlantique et des drones.

A Goa, après l'attaque des forces spéciales de samedi matin, un poser d'assaut a été effectué par une compagnie du 1er RCP arrivée "discrètement" de Côte d'Ivoire.

A Dakar, le BPC Dixmude vient d'arriver et commence à décharger son fret dont des dizaines de véhicules qui vont prendre la route du Mali.

http://lignesdedefense.blogs.ouest-france.fr/

Geschrieben von: stillermitleser 28. Jan 2013, 14:01

ZITAT(Dave76 @ 28. Jan 2013, 10:41) *
Der Blog Lignes de défense vermeldet, unter Berufung auf EMA-COM, dass eine verstärkte Kompanie (200 Mann) des 2e REP heute Morgen nördlich von Timbuktu abgesprungen ist. Dabei kamen 2 C-130 und 3 C-160 zum Einsatz.
Ebenso wird vermeldet, dass der von Osten anrückende gemischte Kampfverband (GTIA) bereits den Flughafen von Timbuktu unter seine Kontrolle gebracht hat:



http://augengeradeaus.net/2013/01/mali-fallschirmjager-nehmen-timbuktu-nach-luftlandeoperation/

ZITAT
Erst mal macht das Schlagzeilen und wird etliche Leser hier begeistern: Die Wüstenstadt Timbuktu im Norden Malis wurde von französischen und malischen Truppen genommen – nach einer Luftlandeoperation französischer Fallschirmjäger. Bilder von diesem ersten Fallschirmjäger-Einsatz der Franzosen seit Jahrzehnten gibt es zwar (noch) nicht, aber Bilder vom Flughafen Timbuktu (siehe oben). Die Luftlandetruppen der Fremdenlegion sollten offensichtlich eine Flucht der Rebellen nach Norden verhindern. (Nachtrag: siehe Foto unten)

Bedeutsamer scheint allerdings, dass zumindest der Flughafen dieser bislang von islamistischen Rebellen kontrollierten Stadt ohne einen einzigen Schuss eingenommen wurde: Die Islamisten, so heißt es übereinstimmend in den Berichten, stellen sich – natürlich – nicht den überlegenen französischen Truppen zum Kampf, sondern verschwinden einfach. Allerdings nicht, ohne beträchtlichen Schaden zu hinterlassen: Eine Bibliothek in der Wüstenstadt mit unschätzbaren, teils antiken Manuskripten sollen sie bereits vor einigen Tagen in Brand gesteckt haben.

Was der überraschend schnelle Vormarsch der Franzosen – und in ihrem Gefolge der malischen Truppen – langfristig für die Kontrolle dieses riesigen Gebiets bedeutet, muss vorerst noch offen bleiben: Die wenigen Bevölkerungszentren in dieser Wüstenregion zu nehmen, dürfte deutlich einfacher sein als die Kontrolle darüber zu behalten.

Alle Berichte aus Mali kranken übrigens daran, dass ganz offensichtlich die Franzosen eine sehr strikte Informationskontrolle betreiben. So gibt es – überwiegend frankophone – Journalisten, die mit den Truppen unterwegs sind und auch in der vergangenen Nacht auf dem Flughafen von Timbuktu dabei waren. Andere, so ist zu hören und zu lesen, kommen gar nicht erst in die Gegend.


http://www.youtube.com/watch?v=73ea01yhVMs&feature=player_embedded

Geschrieben von: Hummingbird 28. Jan 2013, 14:59

Morgen soll es in die Stadt Timbuktu gehen. Großer Widerstand wird nicht erwartet. Die Rebellen weichen aus.

http://www.youtube.com/watch?v=AZv_iMiMc3U

Geschrieben von: Kameratt 28. Jan 2013, 15:27

So wie ich das Material von GoogleMaps interpretiere, hätten die Rebellen bis auf die etwas gebirgige Region im Nordosten praktisch keine Rückzugsmöglichkeit mehr. Alles andere ist ja praktisch nur noch Wüste.

Geschrieben von: Freestyler 28. Jan 2013, 15:54

ZITAT
A Goa, après l'attaque des forces spéciales de samedi matin, un poser d'assaut a été effectué par une compagnie du 1er RCP arrivée "discrètement" de Côte d'Ivoire.

A Dakar, le BPC Dixmude vient d'arriver et commence à décharger son fret dont des dizaines de véhicules qui vont prendre la route du Mali.

Es befindet also mittlerweile auch eine FschJgKp des 1er RCP, herangeführt aus der Elfenbeinküste, im Einsatz in Mali. Und der zweite GTIA wird sich auch bald im Gefechts befinden. Der gepanzerte Verband aus der Elfenbeinküste hat für 1200km von Abidjan bis Bamako knapp drei Tage benötigt - der GTIA dürfte für die fast 2000km von Dakar bis Mopti etwa fünf Tage brauchen. Die schnelle Heranführung von Kräften in dieser Stärker und mit dieser Ausrüstung ist echt beeindrucken xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Hummingbird 28. Jan 2013, 15:59

ZITAT(Kameratt @ 28. Jan 2013, 15:27) *
So wie ich das Material von GoogleMaps interpretiere, hätten die Rebellen bis auf die etwas gebirgige Region im Nordosten praktisch keine Rückzugsmöglichkeit mehr. Alles andere ist ja praktisch nur noch Wüste.

Das ist/wird kein symmetrischer Konflikt, bei dem es eine Frontlinie gibt und die Rebellen in die Wüste getrieben werden. Was die Franzosen momentan machen ist nichts weiter als das Land zu durchkämmen und die Rebellen zum Ausweichen zwingen, damit Bevölkerungszentren von Sicherheitskräften besetzt werden können. Welche Handlungsmöglichkeiten die Rebellen nach dieser Phase haben, wird besonders davon abhängen welchen Rückhalt sie bei der Zivilbevölkerung genießen. Dann wird sich auch zeigen ob die afrikanischen Hilfstruppen ausreichend sind um das Gebiet zu halten, oder ob der Hilferuf nach europäischen Verbündeten lauter wird.

Geschrieben von: Almeran 28. Jan 2013, 16:19

Jetzt gehts halt mit Autobomben und sonstigen Terrortaktiken los, sobald die dort aktiven Gruppen das entsprechende Knowhow erlangt haben. Hearts and minds ist jetzt das Stichwort, um den Aufständischen den Rückhalt in der Bevölkerung zu nehmen.

Geschrieben von: Hummingbird 28. Jan 2013, 16:29

Die Menschen dort sind seit über 20 Jahren so unterschiedlicher Ansichten, das sie sich dafür gegenseitig töten. Es ist eher unwahrscheinlich das die Franzosen das Problem mit einer Jubelparade von heute auf morgen lösen werden.

Auch wenn es für manche zutiefst beeindruckend wirkt, wenn leerstehende Flugplätze von Fallschirmjägern "genommen" werden. wink.gif

Geschrieben von: Almeran 28. Jan 2013, 16:53

Die Fallschirmjäger haben gar nichts 'genommen', die sind in den Norden der Stadt gesprungen, um ein Ausweichen zu verhindern wink.gif Ganz klassisch, Hammer und Amboss. Jetzt bräuchte man nur noch einen Gegner, den man auch dazwischen legen kann.

Geschrieben von: Hummingbird 28. Jan 2013, 16:57

Sieht so aus als würden die Franzosen diesmal gewinnen. rofl.gif

Geschrieben von: stillermitleser 28. Jan 2013, 18:11

http://augengeradeaus.net/2013/01/deutsche-ausstattungshilfe-fur-mali-autos-feldlazarett-splitterschutzwesten/

ZITAT
An Material wurde oder wird geliefert:

• 50 Splitterschutzwesten und Handsonden für Personenkontrollen, die Außenminister Guido Westerwelle bei seinem Besuch in Bamako im vergangenen Jahr zugesagt hat

• 50 bis 70 Fahrzeuge der Bundeswehr, bereits in Mali

• ein Feldlazarett und Zelte, bereits in Mali

Geschrieben von: Warhammer 28. Jan 2013, 18:39

50x SpliSchu? Unglaublich, das sind ja fast 2 Züge...ganz großes Kino...

Der schnelle Vormarsch der Franzosen sorgt sicherlich auch dafür, dass sich der Gegner nicht so geordnet zurückziehen kann und sich so mehr der französischen Luftwaffe und den Heeresfliegern aussetzen als ihnen lieb ist. Wenn dazu noch ein paar von den Fallschirmjägern und den umfassenden mechanisierten Kräften erwischt werden um so besser. Es ist ja von ein paar hundert Gefallenen Gegnern die Rede. Bei der geringen Mannstärke dürfte das schon ordentlich weh tun.

Geschrieben von: kato 28. Jan 2013, 19:10

Hunderte? Es gab die ersten zwei Tage vage Schätzungen von Gefallenen, von denen sich die glaubhafteren im zweistelligen Bereich bewegten. Seitdem sind die täglichen Gefallenenzahlen eher im einstelligen Bereich. Bei der Einnahme Gaos sind nach französischen Angaben "etwa ein Dutzend" Rebellen getötet worden.

Geschrieben von: PzBrig15 28. Jan 2013, 19:44

Wir haben 50-70 LKW seit letztem Jahr bereits in Mali ?? !! ?? confused.gif
Dann sind die doch sicherlich über das Entwicklungshilfe-Ministerium zugesagt und geliefert worden.
Das bislang über diese Hilfe nie was public geworden ist . Ist doch eine Hilfe für die dortigen Stellen.
Immerhin etwas.

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Jan 2013, 19:46

ZITAT(Kameratt @ 28. Jan 2013, 15:27) *
So wie ich das Material von GoogleMaps interpretiere, hätten die Rebellen bis auf die etwas gebirgige Region im Nordosten praktisch keine Rückzugsmöglichkeit mehr. Alles andere ist ja praktisch nur noch Wüste.

Die Gebirge sind das Problem. Da kennen sich praktisch nur die Aufständischen aus und zur Not gehen sie über die "Grenzen".

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Jan 2013, 19:48

ZITAT(Almeran @ 28. Jan 2013, 16:19) *
Jetzt gehts halt mit Autobomben und sonstigen Terrortaktiken los, sobald die dort aktiven Gruppen das entsprechende Knowhow erlangt haben. Hearts and minds ist jetzt das Stichwort, um den Aufständischen den Rückhalt in der Bevölkerung zu nehmen.

Das ist noch die Frage. Für sowas braucht man Netzwerke von Freiwilligen und Zulieferern. Mein (begrenzter) Eindruck ist zurzeit, dass die Aufständischen in Mali sich anders gerieren. Vielleicht sind sie noch nicht so weit (infrastrukturell) sowas hinzukriegen. Vielleicht liegt das Selbstmordattentat weniger in ihrer Kultur. Das ist ein oft vergessener Faktor: Die Vietminh/der Vietcong hat das auch ganz anders kultiviert als die Taliban.

Geschrieben von: Warhammer 28. Jan 2013, 20:13

ZITAT(kato @ 28. Jan 2013, 19:10) *
Hunderte? Es gab die ersten zwei Tage vage Schätzungen von Gefallenen, von denen sich die glaubhafteren im zweistelligen Bereich bewegten. Seitdem sind die täglichen Gefallenenzahlen eher im einstelligen Bereich. Bei der Einnahme Gaos sind nach französischen Angaben "etwa ein Dutzend" Rebellen getötet worden.


Hab ich heute jedenfalls so bei SPON gelesen.
Hier ist von einigen hundert gefallenen "Terroristen" die Rede.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/krieg-in-mali-paris-feiert-schnellen-vormarsch-auf-timbuktu-a-879949.html

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Jan 2013, 20:16

SPON...

Geschrieben von: Warhammer 28. Jan 2013, 20:49

Och man, immerhin...wink.gif

Geschrieben von: Almeran 28. Jan 2013, 21:52

ZITAT(Schwabo Elite @ 28. Jan 2013, 19:48) *
ZITAT(Almeran @ 28. Jan 2013, 16:19) *
Jetzt gehts halt mit Autobomben und sonstigen Terrortaktiken los, sobald die dort aktiven Gruppen das entsprechende Knowhow erlangt haben. Hearts and minds ist jetzt das Stichwort, um den Aufständischen den Rückhalt in der Bevölkerung zu nehmen.

Das ist noch die Frage. Für sowas braucht man Netzwerke von Freiwilligen und Zulieferern. Mein (begrenzter) Eindruck ist zurzeit, dass die Aufständischen in Mali sich anders gerieren. Vielleicht sind sie noch nicht so weit (infrastrukturell) sowas hinzukriegen. Vielleicht liegt das Selbstmordattentat weniger in ihrer Kultur. Das ist ein oft vergessener Faktor: Die Vietminh/der Vietcong hat das auch ganz anders kultiviert als die Taliban.

Naja, Autobomben |= Selbstmordattentat. Ein geschickt geparkter LKW voll mit Dünger und Diesel, ein Mobiltelefon und fertig ist die VBIED am Straßenrand. Sowas kann dir jeder 16jährige mit einem Hang zum Zündeln basteln.

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Jan 2013, 22:25

ZITAT(Almeran @ 28. Jan 2013, 21:52) *
Naja, Autobomben |= Selbstmordattentat. Ein geschickt geparkter LKW voll mit Dünger und Diesel, ein Mobiltelefon und fertig ist die VBIED am Straßenrand. Sowas kann dir jeder 16jährige mit einem Hang zum Zündeln basteln.

Klar, muss man aber alles auch erst hinkriegen. Der Rückhalt in der Bevölkerung scheint ja praktisch gleich null. Das heißt "mehr eyes and ears" für die Franzosen.

Geschrieben von: sailorGN 28. Jan 2013, 22:50

ZITAT
Naja, Autobomben |= Selbstmordattentat. Ein geschickt geparkter LKW voll mit Dünger und Diesel, ein Mobiltelefon und fertig ist die VBIED am Straßenrand. Sowas kann dir jeder 16jährige mit einem Hang zum Zündeln basteln.


Grundsätzlich..... ja. Nur die Frage ist: Sind bereits so viele Grundvoraussetzungen (Düngermenge, Diesel) erfüllt? Ich weiss nicht, ob in einem afrikanischen Wüstenstaat diese Dinge so verfügbar sind wie in Afghanistan. Und was noch viel wichtiger erscheint: Haben die Franzosen bereits regelmäßige Nachschub- und Patroullienrouten eingerichtet, die ein solches statisches Konzept erfordern? Wenn die VABs und AMX einfach durch die Steppe preschen nützt der einzelne Anschlagpunkt gar nix.

Geschrieben von: Almeran 28. Jan 2013, 23:24

War ja auch nur eines von vielen Szenarios. Ich bezweifle, dass die Aufständischen jetzt sagen "Okay, ihr habt gewonnen, gutes Spiel", den Franzosen nochmal übers Netz die Hand schütteln und friedlich vom Platz gehen.

Geschrieben von: Hummingbird 28. Jan 2013, 23:53

ZITAT(Schwabo Elite @ 28. Jan 2013, 22:25) *
Der Rückhalt in der Bevölkerung scheint ja praktisch gleich null.
Das die Franzosen diesen chaotisch zersplitterten Freiheitskämpfern erst mal Einhalt gebieten wird vielen sicherlich recht sein. Der Ruf nach einem unabhängigen Azawad wird damit aber nicht vom Tisch sein. Für mich ist auch nicht ersichtlich wie die Regierung von Mali da politisch etwas bewegen will. Wenn der Norden sich aber vom Süden langfristig okkupiert fühlt, dann wird das wohl zwangsläufig irgendwann wieder auf Terroranschläge hinauslaufen. Das war ja in der Vergangenheit schon so das Polizeistationen und Militäreinrichtungen etc. des verhassten Regimes überfallen wurden.

Geschrieben von: Schwabo Elite 29. Jan 2013, 08:12

@Almeran
Das erwartet wohl keiner.

@Hummingbird
Ich frage mich immer noch, wer Azawad will, die Wüstennomaden oder auch große Teile der sesshaften Bevölkerung im Norden?

Geschrieben von: Hummingbird 29. Jan 2013, 09:14

ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Jan 2013, 08:12) *
Ich frage mich immer noch, wer Azawad will, die Wüstennomaden oder auch große Teile der sesshaften Bevölkerung im Norden?
Das ist eine gute Frage. Die Tuareg Gesellschaft ist gespalten und dann gibt es noch jede Menge andere ethnische Gruppen. (Von den Islamisten mal ganz abgesehen, wobei ich mich sowieso frage wie sich das Modell mit der Tuareg Kultur vertragen soll und die machen dort ja nicht gerade die Minderheit aus.) Einig sind die sich wahrscheinlich nur darin mit der malischen Regierung unzufrieden zu sein. Selbst das Militär der Regierung hat ja erst kürzlich geputscht, weil die Führung so unfähig ist. Unterm Strich ist die ganze Situation so unübersichtlich das wohl niemand halbwegs zuverlässige Prognosen abgeben kann. Sicher ist wohl nur das mit dem schwungvollen Großreinemachen der Franzosen die Probleme der Region längst nicht gelöst sind.

Geschrieben von: Schwabo Elite 29. Jan 2013, 10:59

Ich denke Islamisten und Tuareg haben sich nur alliiert, um ähnliche Ziele zu erreichen: Die Störung der aktuellen Ordnung. Das Gesamtziel ist ein gänzlich anderes, das zeigt ja auch die Spaltung in verschiedene Gruppen von Aufständischen. Wenn der Norden unabhängig geworden wäre, hätte man sich wohl auf Jahre um Gottesstaat vs. freier Norden geprügelt.

Geschrieben von: goschi 29. Jan 2013, 12:37

ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Jan 2013, 10:59) *
Ich denke Islamisten und Tuareg haben sich nur alliiert, um ähnliche Ziele zu erreichen

hatten!
Die MNLA und die Islamisten waren sich schon sehr bald spinnefeind (schon im letzten Sommer) und mittlerweile hat die MNLA ja auch verkündet, sich zwar nicht auf die Seite der Armee zu stellen, wohl aber gegen die Islamisten zu kämpfen. (wobei dies auf mich den Eindruck macht, dass man sich jetzt einfach gut mit der Regierung stellen will um in der Nachkriegsordnung gut dazustehen)

Geschrieben von: Schwabo Elite 29. Jan 2013, 20:21

Richtig, siehe meinen Satz danach. wink.gif

Geschrieben von: goschi 29. Jan 2013, 20:34

http://www.nzz.ch/aktuell/international/mali-islamisten-1.17968982

ZITAT
Die Gruppe teilte weiter mit, sie fühle sich dem «Kampf gegen Terrororganisationen» verpflichtet und wolle mit den französischen Interventionstruppen zusammenarbeiten. Einen Einmarsch der malischen Streitkräfte in den Norden des Landes lehnte sie unter Verweis auf mutmassliche Menschenrechtsverletzungen seitens des Militärs allerdings ab.

Offenbar sieht sich die MNLA wirklich im Zugzwang, sich gut darzustellen und Verhandlungsmasse zu sammeln.

Geschrieben von: Hummingbird 30. Jan 2013, 19:51

ZITAT
The US military plans to set up a base for drones in northwest Africa to bolster surveillance of al-Qaeda's affiliate in the region as well as allied Islamist extremists, a US official told AFP news agency on Monday.

The base for the robotic, unmanned aircraft would likely be located in Niger, on the eastern border of Mali, where French forces are currently waging a campaign against al-Qaeda in the Islamic Maghreb (AQIM), said the official, who spoke on condition of anonymity.

The base was first reported by the New York Times newspaper earlier Monday.

The airfield would allow for better intelligence gathering by unarmed drones on the movement of AQIM and other militants, which Washington considers a growing threat, the official said.

If the plan gets the green light, up to 300 US military service members and contractors could be sent to the base to operate the drone aircraft, according to the New York Times.

US Africa Command was also looking at an alternative location for the base in Burkina Faso, the official said.

[AFP]


Geschrieben von: HelmutK. 1. Feb 2013, 17:41

In den Nachrichten kam, dass Deutschland Tankflugzeug um die Franzosen zu unterstützen, entsenden wollen - seid wann hat denn die Luftwaffe Tankflugzeuge?

Geschrieben von: Hummingbird 1. Feb 2013, 17:46

Die Frage dürfte eher lauten seit wann die kompatibel sind.

Geschrieben von: goschi 1. Feb 2013, 17:50

nein, die Frage ist, seit wann (und welche) französische Flugzeuge für die deutschen A310MRT zertifiziert sind (denn dies war das Hindernis, das zu Anfang der Anfrage aufgeführt wurde), technisch kompatibel waren sie schon immer.

Geschrieben von: KSK 1. Feb 2013, 17:56

ZITAT(HelmutK. @ 1. Feb 2013, 17:41) *
In den Nachrichten kam, dass Deutschland Tankflugzeug um die Franzosen zu unterstützen, entsenden wollen - seid wann hat denn die Luftwaffe Tankflugzeuge?


Seit 2003 größere (A310 MRTT) und vorher Betankungsbehälter für Jets (Tornado). Letztere werden hier aber eher nicht gemeint sein.

edit: Fenster mal wieder zu lange geöffnet biggrin.gif

Geschrieben von: Hummingbird 1. Feb 2013, 18:02

ZITAT(goschi @ 1. Feb 2013, 17:50) *
nein, die Frage ist, seit wann (und welche) französische Flugzeuge für die deutschen A310MRT zertifiziert sind (denn dies war das Hindernis, das zu Anfang der Anfrage aufgeführt wurde), technisch kompatibel waren sie schon immer.
Kompatibilität - Lexikon

Verträglichkeit = Kompatibilität Eignung einer Einheit unter spezifischen Bedingungen zusammen benutzt zu werden, um relevante Forderungen zu erfüllen.

Geschrieben von: goschi 1. Feb 2013, 18:25

Ich denke nicht, dass wir uns jetzt in Spitzfindigkeiten und mögliche Wortbedeutungen versteigern sollten, denn ich denke, du weisst so gut wie ich, dass man unter Kompatibilität primär die technische Seite begreift. Und die (technische) Kompatibilität war eben schon immer gegeben, nur die luftfahrttechnische Zertifizierung fehlt(e?) eben, eindeutig verständliche Begrifflichkeiten verhindern hier Missverständnisse.

Geschrieben von: Hummingbird 1. Feb 2013, 18:45

ZITAT(goschi @ 1. Feb 2013, 18:25) *
Ich denke nicht, dass wir uns jetzt in Spitzfindigkeiten und mögliche Wortbedeutungen versteigern sollten
Da bin ich ganz bei dir.

ZITAT(goschi @ 1. Feb 2013, 18:25) *
, denn ich denke, du weisst so gut wie ich, dass man unter Kompatibilität primär die technische Seite begreift. Und die (technische) Kompatibilität war eben schon immer gegeben, nur die luftfahrttechnische Zertifizierung fehlt(e?) eben, eindeutig verständliche Begrifflichkeiten verhindern hier Missverständnisse.
Ich habe da nichts von Technik geschrieben. Das war so ganz ohne Spitzfindigkeiten.

Geschrieben von: HelmutK. 1. Feb 2013, 18:52

ZITAT(KSK @ 1. Feb 2013, 17:56) *
ZITAT(HelmutK. @ 1. Feb 2013, 17:41) *
In den Nachrichten kam, dass Deutschland Tankflugzeug um die Franzosen zu unterstützen, entsenden wollen - seid wann hat denn die Luftwaffe Tankflugzeuge?


Seit 2003 größere (A310 MRTT) und vorher Betankungsbehälter für Jets (Tornado). Letztere werden hier aber eher nicht gemeint sein.

edit: Fenster mal wieder zu lange geöffnet biggrin.gif



Ach die sind tatsächlich schon einsatzbereit *fg*?! Ok, wusste ich nicht...

Geschrieben von: Parsifal 1. Feb 2013, 19:00

Naja zumindest wärs ja ein sehr sehr geiler Zug der deutschen Seite diese Tanker welche nicht für die Rafale/Mirage zertifiziert sind bzw. andersherum zur Verfügung zu stellen. Wenn Frankreich Interesse hätte, könnte Paris die Zertifizierung bezahlen und bis die durch ist, ist der Malikonflikt von der Luft aus hoffentlich auch erledigt und die Tanker sind nicht mehr nötig. Damit würde man die deutschen A310MRTT ja für französische Euros vielseitiger Einsetzbar machen So durchtrieben ist die berliner Politszene aber wohl leider nicht. Ansonsten könnte man Dinge die üblicherweise zum verschrotten gedacht ist, noch "großzügig" in Mali als Hilfe zur verfügung stellen.

Geschrieben von: Dragon46 1. Feb 2013, 19:02

Die Zertifizierung läuft schon und ist diesen Monat noch abgeschlossen wink.gif

Geschrieben von: Warhammer 1. Feb 2013, 20:39

Muss sowas eigentlich voll zertifiziert sein, oder könnte man die Maschinen auch mit einer Art Sondererlaubnis in den Einsatz schicken?

Geschrieben von: Beebo 2. Feb 2013, 13:24

Die Zertifizierung dürfte sicherstellen, dass die FR Jets auch mit der richtigen Menge Kerosin betankt werden. Den soll schließlich nicht über Mali oder Niger der Sprit ausgehen.

Die Frage ist, wie intensiv die Franzosen den A310 MRTT Tanker benutzen wollen. Wenn immer einer Einsatzfähig sein soll, müssen ja mindestens zwei A310 MRTT dafür abgestellt werden. Für den Bundeswehr Eigenbedarf kann sich die Bundeswehr auf dem Markt dann schon nach freien Kapazitäten umsehen.

Im gewissen Rahmen wird Berlin Frankreich soweit es geht helfen. Schon aus Eigentinteresse. Wenn Frankreich in Mali Probleme bekommt, werden die Rufe nach Deutscher Unterstützung immer lauter. Das will man sicherlich vermeiden.

Geschrieben von: Warhammer 2. Feb 2013, 16:27

Wir sind Ewigkeiten nur mit Buddy-Pods ausgekommen und die MRTTs wurden ja extra auch für solche Gelegenheiten beschafft. Die Luftwaffe sollte im Normalbetrieb auch eine Zeit lang ohne die MRTTs auskommen.

Was die Kerosinmenge angeht. Sowohl das Tankflugzeug, als auch der Jabo sollten doch Anzeigen haben, die zeigen wieviel Sprit geht bzw. kommt.

Geschrieben von: kato 2. Feb 2013, 17:29

ZITAT(Warhammer @ 2. Feb 2013, 16:27) *
Was die Kerosinmenge angeht. Sowohl das Tankflugzeug, als auch der Jabo sollten doch Anzeigen haben, die zeigen wieviel Sprit geht bzw. kommt.

Das manuell zu kontrollieren dürfte jetzt nicht so leicht sein. Tanker übertragen normalerweise so zwischen 25 und 40 Liter pro Sekunde, eine Mirage ist da in unter 100 Sekunden "voll".

Geschrieben von: goschi 2. Feb 2013, 18:13

es geht bei der Zertifizierung nicht darum wieviel Treibstoff transferiert wird (das ist durch das technische System geregelt), sondern um das Flugverhalten des hinten fliegenden Flugzeugs, von wegen Wirbel, Strömung, usw. und damit eben auch dem Verhalten des Fangtrichters, das kann je nach Flugzeug ewas anders sein.

Geschrieben von: PzBrig15 2. Feb 2013, 18:56

Ein mir bekannter Luftfahrt-Techniker einer Behörde hat mir gesagt das es technisch kein Problem ist zwischen den franz. Flugzeugen und den deutschen Tankflugzeugen . Die Zertifizierung läuft und ist bald zeitnah abgeschlossen. In einem scharfen , dringenden Einsatz würden solche Betankungen von heute auf Morgen angeordnet und durchgeführt. Einzigster Grund ist momentan das keiner bei einem möglichen Unfall / Defekt die Haftung übernehmen würde. Deshalb muss und wird es streng nach den internationalen und nationalen Vorschriften gehen . Keine Zertifizierung = keine Luftbetankung.

Geschrieben von: docschneider55 3. Feb 2013, 04:50

Danke, PzBrig15!
Endlich bringt's mal einer auf den Punkt.
Bei der ganzen Zertifizierung handelt es sich nur um eine Formalie.
Von der technischen Seite her ist alles im grünen Bereich.
Die werden eine F1 und eine Rafale mal was von einer A310MRTT zu Testzwecken/zur Bestätigung "süffeln" lassen. Den Rest machen die Schreiberlinge am "runden Tisch".

Was ich lustig finde:
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Andreas Peschke:
Die USA verfügen meines Wissens über gut 20 solcher Flugzeuge.


Er ist mit seiner Einschätzung "ganz dicht" dran... rofl.gif

Geschrieben von: PzBrig15 3. Feb 2013, 20:13

Ich habe soeben in den ARD-Nachrichten Fahrzeugkonvois der malischen Armee gesehen . Dort fuhren u.a. auch MAN KAT gl mit . Sind das schon die LKW der deutschen Militärhilfe ??? Wären dann aber schnell geliefert und eingesetzt .

Geschrieben von: kato 3. Feb 2013, 20:34

Wieso schnell geliefert? Das Zeug steht seit nem Jahr da unten rum. Die aktuelle "Militärhilfe" besteht lediglich daraus, dass zu den bis letzten Sommer an die malische Armee ausgelieferten mindestens 32 LKW, 14 Sturmbooten und 4 Wolf nochmal rund 50 weitere Fahrzeuge, die sich bereits im Land befinden, übergeben werden. Die Übergabe war wegen dem Putsch zuvor Anfang letzten Sommers gecancelled worden.

Geschrieben von: PzBrig15 3. Feb 2013, 20:37

ZITAT(kato @ 3. Feb 2013, 20:34) *
Wieso schnell geliefert? Das Zeug ist seit nem Jahr da unten. Die aktuelle "Militärhilfe" besteht lediglich daraus, dass zu den bis letzten Oktober an die Putschisten ausgelieferten mindestens 32 LKW, 14 Sturmboote und 4 Wolf nochmal rund 50 weitere Fahrzeuge, die sich bereits im Land befinden, übergeben werden.


Schon so lange dort unten ......interessant . Wusste ich bis dato nicht .

Geschrieben von: Hummingbird 7. Feb 2013, 23:27




http://www.offiziere.ch/?p=10924

Geschrieben von: Almeran 8. Feb 2013, 12:26

In Bamako meutern Fallschirmjäger und in der Nähe von Gao gab es den ersten Selbstmordanschlag:

http://www.reuters.com/article/2013/02/08/us-mali-rebels-idUSBRE91708I20130208

Geschrieben von: Schwabo Elite 8. Feb 2013, 12:34

I stand corrected...

Oder war der Attentäter nicht aus Mali?

Geschrieben von: Dave76 9. Feb 2013, 18:26

ZITAT
Opération Serval : les forces françaises et tchadiennes s'emparent de Tessalit
Mise à jour : 08/02/2013 13:28

Dans la nuit du 07 au 08 février 2013, une opération aéroterrestre a été menée dans la zone de Tessalit, au nord du Mali.
vlcsnap-2013-02-08-13h17m21s167

Des éléments français des forces spéciales ont été parachutés sur l’aéroport de Tessalit afin de sécuriser la piste. Un poser d’assaut est venu renforcer les premiers éléments qui se sont infiltrés en vue de sécuriser l’aéroport. Les renforts d’une cinquantaine de soldats du 1er RCP, initialement basés sur Kidal, ont été acheminés par l’escadron de transport des forces spéciales afin de renforcer ce dispositif et de permettre aux forces spéciales de lancer des patrouilles en vue de s’assurer du contrôle de la ville.
Parallèlement, le SGTIA blindé du 1er RIMA, a réalisé un raid blindé de plus de 500 kilomètres à partir de Gao afin de rejoindre dans la matinée du 08 les éléments français dans la zone de Tessalit. De leurs côtés, les éléments des forces armées tchadiennes sont partis de Kidal dans la journée du 07 février afin de rallier ce dispositif.
Cette opération, menée en toute discrétion a été exécutée avec l’appui d’hélicoptères et d’appareils de l’armée de l’air qui ont réalisé pour cette seule nuit plus d’une trentaine de sorties dont une douzaine dédiée aux frappes afin de sécuriser la zone.

Sources : EMA
Droits : Ministère de la Défense

Französische Spezialkräfte sprangen in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar über dem Flugplatz von Tessalit, im Norden Malis, ab, um die Piste zu sichern. Verstärkt wurde dieses Element durch etwa 50 Mann des 1er RCP, welches mittels einer Transall eingeflogen wurde. Anschließend sicherten die Kräfte Flughafen und sandten Patrouillen aus, um die Kontrolle über das Dorf zu übernehmen.
Parallel dazu, legte die SGTIA des 1er RIMa eine Strecke von 500 km von Gao aus zurück, um gegen Mittag des 8. Februar die französischen Kräfte in der Gegend um Tessalit zu verstärken. An ihrer Seite, verließen Elemente der tschadischen Armee am 7. Februar Kidal, um ebenfalls zu den Kräften um Tessalit dazuzustoßen.
Diese Operation wurde durch etwa 30 Flüge von Helikoptern der Luftwaffe unterstützt, darunter 12 Luftschläge.

Video, welches Kampfanlandung der Transall und anschließende Sicherung des Flughafens zeigt:
http://youtu.be/0ynsZ42MuU4

Geschrieben von: Freestyler 10. Feb 2013, 14:13

ZITAT(Drew Hinshaw @ Wallstreet Journal)
Timbuktu Training Site Shows Terrorists' Reach
Until just a few weeks ago, the bombed-out customs-police building on Timbuktu's desert fringe was a bustling training center, locals say, where Islamist militants learned to fix Kalashnikovs and launch shoulder-fired weapons.

Deserted after a French airstrike in late January, this site—and several like it across Timbuktu—was populated not only by local al Qaeda-linked Islamist militants. Timbuktu also served, locals say, as a training ground for hundreds of members of Boko Haram, a militant group based more than 400 miles to the southeast, in Nigeria. The Nigerians trained here for about 10 months, intermingling with a local al Qaeda offshoot called Ansar Dine, according to a man who said he was hired to cook for the two terrorist groups. "Every day I saw people coming here, saying they want to sign up," said the man, kicking rubble through a sandy lot littered with Russian shells. His description of the militants' activities matched those offered by four neighbors.The presence of Nigerian trainees here validates recent fears among regional and Western intelligence officials that parts of the Sahara have become incubators where al Qaeda in the Islamic Maghreb, or AQIM, is training Africans to fight jihad.
Recent militant attacks on Western targets—U.S. consular facilities in Benghazi, Libya, and an Algerian natural-gas site—have fueled concerns over AQIM's push into North Africa. But Boko Haram's presence here shows how this desert has also been used as a base to raise the sophistication of an insurgency to the south, in Africa's most populous country. Well over 200 militants arrived in Timbuktu in April 2012, locals say, after AQIM swept into this isolated city. They arrived in about 300 cars, the cook said, an account that roughly matched the number of Toyotas that residents say pulled up to the customs building around then.

About 50 Boko Haram militants lived and trained at the customs building, locals say, and 50 more lived in an annex across a giant sandy lot. Others, they say, took up in other abandoned government buildings.
On Jan. 20, French jet bombed the customs building, as part of its three-week-old military campaign in Mali. Now, French flags fly over Timbuktu's old-world alleys. Children play on tanks abandoned by al Qaeda and their allies. On Friday, France's government announced that President François Hollande would travel to Mali over the weekend.

But threats appear to remain: Several days before the French strike, locals say, the militants disappeared into the desert.

For years, officials in the U.S. and Nigeria have scrutinized potential links between AQIM and Boko Haram, whose bloody campaign to install Islamic law in Nigeria has killed 2,800 people, according to Human Rights Watch. A 2011 car bombing that killed 26 people at a United Nations office in Abuja, Nigeria's capital, bore similarities to al Qaeda suicide attacks on U.N. offices elsewhere. Nigeria's latest move against Boko Haram came Friday, when a gunbattle between soldiers and suspected Boko Haram members killed 18 people in northern Nigeria, the Associated Press reported, citing a Nigerian military spokesman.

In Timbuktu, neighbors say AQIM ran a sophisticated war college from several abandoned buildings. Here, judging by locals' accounts of the training, Boko Haram militants gained skills to allow them to expand beyond their typical quick-hit bomb strikes. On dunes just west of the customs house, Boko Haram fighters fired shoulder-fired arms, the cook and four neighbors said—though it couldn't be determined if they were describing sophisticated rockets or more rudimentary mortars. In its Nigeria attacks, Boko Haram appears not to have used shoulder-mounted weapons.

Within a week of the foreign militants' arrival, the al Qaeda-backed groups began offering jobs to locals. A gunman came to the cook's door, looking for someone fluent in the language of Nigeria's north, Hausa—which the cook had learned in Kumasi, a trading town in Ghana with a large Hausa population. They paid him about $20 a day, he said, to cook for Ansar Dine and Boko Haram. A restaurateur said he sometimes brought tubs of couscous and spaghetti to the training camp, but said the Boko Haram fighters didn't extend much courtesy to locals. "They are extremely rude," said the restaurateur, adding: "They pay whatever price you want."

On a typical day, after rising before dawn to pray and read the Quran, the militants ran five laps around the sand-choked lot, the size of several football fields, said the cook and neighbors who witnessed the exercises. After push-ups in the sand, the militants ate a breakfast of bread and powdered milk. They then met with specialists, the cook said. He described an arms specialist from Pakistan, who he said taught Boko Haram and Ansar Dine members how to break apart and reassemble assault rifles, over and over again. There was a computer specialist who appeared, to the cook, to be mostly occupied making fliers extolling the fundamentalist cause. A heavy arms specialist who the cook said was from Afghanistan told militants how to breathe steadily when firing a shoulder-mounted rocket.

"Swear to God, every day, new people, they come," said Moulhar Arby, a girl in the earthen-wall house next door to the customs office. "Nobody knows how they come here."

Commanders from Boko Haram and Ansar Dine gave newcomers 4,000 West African CFA, the local equivalent of $8, to enlist, the cook said. After training, he said, recruits were given about $300—their first taste of money following months of sharing bathrooms with scores of militants. A folded stack of notebook paper discovered on the sandy lot appears to record the recruitment. In Arabic, it lists hundreds of names, most followed by the number 4,000.

Days before the French bomb hollowed out the customs building, the Nigerians sneaked away, neighbors said. Every night, a few came back to toggle the lights, these people said, an effort they believed was meant to convey to surveillance planes above that Boko Haram was still in Timbuktu.

Quelle: http://online.wsj.com/article/SB10001424127887323926104578278030474477210.html


ZITAT(Adam Nossiter and PeterTinti @ New York Times)
Mali War Shifts as Rebels Hide in High Sahara
Just as Al Qaeda once sought refuge in the mountains of Tora Bora, the Islamist militants now on the run in Mali are hiding out in their own forbidding landscape, a rugged, rocky expanse in northeastern Mali that has become a symbol of the continued challenges facing the international effort to stabilize the Sahara.
Expelling the Islamist militants from Timbuktu and other northern Malian towns, as the French did swiftly last month, may have been the easy part of retaking Mali, say military officials, analysts and local fighters. Attention is now being focused on one of Africa’s harshest and least-known mountain ranges, the Adrar des Ifoghas.

The French military has carried out about 20 airstrikes in recent days in those mountains, including attacks on training camps and arms depots, officials said. On Thursday, a column of soldiers from Chad, versed in desert warfare, left Kidal, a diminutive, sand-blown regional capital, to penetrate deep into the Adrar, said a spokesman for the Tuareg fighters who accompanied them. “These mountains are extremely difficult for foreign armies,” said the spokesman, Backay Ag Hamed Ahmed, of the National Movement for the Liberation of Azawad, in a telephone interview from Kidal. “The Chadians, they don’t know the routes through them.”
These areas of grottoes and rocky hills, long a retreat for Tuareg nomads from the region and more recently for extremists from Al Qaeda in the Islamic Maghreb, will be the scene of the critical next phase in the conflict. It will be the place where the Islamist militants are finally defeated or where they slip away to fight again, military analysts say.

French special forces are very likely already operating in the Adrar des Ifoghas, performing reconnaissance and perhaps preparing rescue operations for French hostages believed to be held in the area, said Gen. Jean-Claude Allard, a senior researcher at the Institute for International and Strategic Relations in Paris. But African forces are likely to be assigned the brunt of the combat operations, going “from well to well, from village to village,” General Allard said.

The few Westerners who have traveled in this inaccessible region bordering Algeria say it differs from Afghanistan in that the mountains are relatively modest in size. But its harsh conditions make it a vast natural fortress, with innumerable hide-outs. “The terrain is vast and complicated,” said Col. Michel Goya of the French Military Academy’s Strategic Research Institute. “It will require troops to seal off the zone, and then troops for raids. This will take time.”
The number of militants who remain is in dispute, with estimates varying from a few hundred fighters to a few thousand. They are becoming more dispersed and are hiding themselves ever more effectively, Western military officials say.
The French military has been flying fewer sorties over the region in recent days, “from which I deduce a lack of targets,” said a Western military attaché in Bamako, Mali’s capital, who was not authorized to speak on the record. “They are just not finding the same targets. Clearly they are hiding better and dispersing more widely.” A ranking Malian officer stationed in the northern town of Gao said: “We don’t know how many there are. They have learned to hide where the French can’t find them.”

The militants are versed in survival tactics in the hills, supplying themselves from the nomads who pass through and getting water from the numerous wells and ponds, said Pierre Boilley, an expert on the region from the Sorbonne. Still, the sources of water are an opportunity for the French and Chadian forces, as they can be monitored without too much difficulty, experts said.

“It’s a sort of observation tower on the whole of the Sahara,” General Allard said. The fighters have had years to build installations, modify caves, and stock food, weapons and fuel, he said, and the precise locations of their refuges remain a mystery.

Even if the bulk of the militants have retreated into the mountains, pockets remain around the liberated towns of Timbuktu and Gao, said a French military spokesman, Col. Thierry Burkhard. Last week, French forces patrolling the area around Gao engaged in firefights with militants, some of whom fired rockets, officials said. “We’re encountering residual jihadist groups that are fighting,” said Jean-Yves Le Drian, France’s defense minister.

On Friday, a suicide bomber blew himself up at a military checkpoint in Gao, wounding a soldier, an act that provided further evidence of the continued threat of the militants. The attack, from an insurgent reported to have ties to the militants who carried out the recent hostage-taking on the internationally managed gas field in eastern Algeria, could signal the opening of a campaign against French and African forces, a senior United States intelligence official said Friday. “This is what they’re going to do — I.E.D.’s and small attacks,” said the official, who spoke on the condition of anonymity, referring to improvised explosive devices, the homemade bombs that were the hallmark of insurgencies in Iraq and Afghanistan.

With France insisting that its presence in the country will be short-lived, more attention has been focused on the liabilities of the tattered Malian Army and troops deployed from neighboring countries. On Friday, there were clashes between rival factions of the Malian Army in Bamako, with gunfire heard echoing from a barracks of paratroopers hostile to the element that supported a military coup in March.

About 2,000 troops from neighboring countries have arrived, eventually to replace French troops. A Western military official in Bamako said, “There is a difference between them operating in a theater under French control and one where the French have disengaged.”

Nor have the militants been completely flushed out of the towns that France has claimed to have liberated. Amid concerns of violent score-settling, local officials in Gao have broadcast radio messages over the past 10 days asking for the citizens to report suspects to state authorities rather than take matters into their own hands. Community leaders, including local chiefs, youth groups and imams, have held meetings to discourage acts of vengeance. In one episode on Jan. 26, a crowd encircled an already bloodied militant whose comrades had recently abandoned Gao, recalled Dani Sidi Touré, a resident who was one of those intent on revenge. “He said, ‘Please, for Allah’s sake, do not kill me,’ ” Mr. Touré said. “And then I took my screwdriver and stabbed him in the neck.” Others joined in the attack. “When I tried to pull the screwdriver out, the handle came off but the metal stayed inside him,” he continued. “A man with a big knife came over and chopped him on his head. He fell to the ground, and others came with pieces of wood and big stones and started beating him.”

American officials monitoring the situation from afar said that the extremists who once controlled much of northern Mali would be difficult to eliminate from the region entirely. “Realistically, probably the best you can get is containment and disruption so that Al Qaeda is no longer able to control territory,” Gen. Carter F. Ham, the head of the Pentagon’s Africa Command, said in a speech in Washington last month.

The authorities are investigating numerous other suspected militants as local citizens’ patrols circulate in search of the extremists and their allies, which at one time included the Tuaregs.

Quelle: http://www.nytimes.com/2013/02/10/world/africa/new-focus-in-mali-is-finding-militants-who-have-fled-into-mountains.html?pagewanted=2&_r=2&hp&pagewanted=all&

Geschrieben von: 400plus 2. Mar 2013, 22:56

Die Luftwaffe hat jetzt auch ein Tankflugzeug im Einsatz in Mali: http://www.nzz.ch/aktuell/international/bundeswehr-schickt-fliegende-tankstelle-in-mali-einsatz-1.18035566

Geschrieben von: Dave76 14. Mar 2013, 11:48

Zwei FRANCE 24 Videoberichte von den Kämpfen im Ifoghas-Gebirge von letzter und dieser Woche:

http://www.france24.com/en/20130307-french-troops-track-jihadists-mali-mountains-ifoghas-mabin

http://www.france24.com/en/20130313-france-fighting-mali-adrar-des-ifoghas-mountains-militants

Geschrieben von: Desert Hawk 23. Mar 2013, 12:31

ZITAT
Malian suicide bomber hits Timbuktu airport

One Malian soldier killed and six wounded in first attack since French forces helped rout Islamist groups

Reuters in Bamako
guardian.co.uk, Thursday 21 March 2013 11.03 GMT


A suicide car-bomber has killed a Malian soldier and wounded six others at the airport in the northern town of Timbuktu overnight, a spokesman for Mali's army said on Thursday.

It was the first suicide attack in Timbuktu since French and Malian forces chased al-Qaida-linked Islamist militants from the ancient trading town nearly two months ago.

"It happened at the Malian army checkpoint, just before the French checkpoint ... we are mopping up to see if there are any other attackers in the area," said Captain Samba Coulibaly, spokesman for Mali's army in Timbuktu.

A French military officer in Mali said French air support and troops took part in fighting overnight to repel the attack and there were no French casualties.

"There were about 30 attackers ... It took a while but the result was good," the officer said, asking not to be named. The officer did not say if any of the attackers were killed or captured.

A resident said he heard two air strikes overnight and gunfire in the early morning, but by 9am GMT fighting appeared to have stopped. French war planes flew overhead on Thursday morning, he added.

The French army spokesman Colonel Thierry Burkhard said French and Malian forces had repelled an attempt to infiltrate the airport and there were no French casualties.

The French-led offensive has pushed a mix of Islamists out of the northern towns and the remote mountain bases they had occupied, but the militants have hit back with several suicide attacks on the newly freed towns.

The French president, François Hollande, said late on Wednesday that French troops were in the final phase of operations and virtually all of Mali's territory would be freed "within days".

But the attack on Timbuktu, which had not previously seen the guerrilla-style attacks mounted in Gao and Kidal, northern Mali's two other main towns, is likely to raise concerns over plans by Paris to start withdrawing troops next month.

Mali's army remains in tatters after a coup and a string of morale-sapping defeats last year, and African troops due to replace the French lack logistics, funding and training.

Quelle: http://www.guardian.co.uk/world/2013/mar/21/suicide-bomber-mali-airport

Geschrieben von: PzBrig15 26. Mar 2013, 11:16

Das deutsche Luftlande Rettungszentrum ist in Mali an seinem Einsatzort angekommen . Ein kleiner Bericht mit Bildern ist http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/LYxLC4MwEIT_UVZb6etWEUrprZdWL7KaRRbzkHStIP3xTcAZGJj5YKCBaIdfHlDYOzTwhrrnS7eobtHUErsPyhorjjKTMdtEspKiWWxr0TC80o0m1XtHklLICcccAooPavJBTCJzCJEo1lBneVXmxyLblP_Oh92teRSnfXUvnzBZe_0D6_L9xw!!/ zu sehen.

Geschrieben von: Freestyler 26. Mar 2013, 18:42

Deutsche Sanitätssoldaten ohne Schutzwesten und Waffen im Kriegsgebiet - das ist ja schlimmer als Kambodscha '92 rolleyes.gif wallbash.gif

Geschrieben von: PzBrig15 26. Mar 2013, 19:53

ZITAT(Freestyler @ 26. Mar 2013, 18:42) *
Deutsche Sanitätssoldaten ohne Schutzwesten und Waffen im Kriegsgebiet - das ist ja schlimmer als Kambodscha '92 rolleyes.gif wallbash.gif


........und ohne geschützte Sanitätsfahrzeuge . ( Unimog 2.0 to )
Wäre ein ideales Einsatzgebiet für den GTK-Boxer San-Ausführung .

Geschrieben von: Praetorian 26. Mar 2013, 19:58

ZITAT(PzBrig15 @ 26. Mar 2013, 19:53) *
........und ohne geschützte Sanitätsfahrzeuge . ( Unimog 2.0 to )
Wäre ein ideales Einsatzgebiet für den GTK-Boxer San-Ausführung .

Luftlanderettungszentrum rolleyes.gif

Geschrieben von: PzBrig15 26. Mar 2013, 20:31

ZITAT(Praetorian @ 26. Mar 2013, 19:58) *
ZITAT(PzBrig15 @ 26. Mar 2013, 19:53) *
........und ohne geschützte Sanitätsfahrzeuge . ( Unimog 2.0 to )
Wäre ein ideales Einsatzgebiet für den GTK-Boxer San-Ausführung .

Luftlanderettungszentrum rolleyes.gif


Von der Ausstattung schon klar . Aber hier geht es ja nicht in erster Linie um eine schnelle Luftverlegung sondern um einen längerfristigen Einsatz zur Unterstützung mit medizinischer Komponente. In einem scharfen Einsatz gibt es keine klaren Trennungen oder Richtlinien. Denn Panzersoldaten sind im ISAF-Einsatz auch für infanteristische Belange abkommandiert . Auch dort werden Einsatzkontingente nach Einsatzschwerpunkten ausgestattet und ausgerüstet. Ich will ja nicht diesen Einsatz nicht in ein schlechtes Licht stellen, aber gerade in einem solchen Einsatz mit Bedrohungspotenzial sollte man das Equipment nutzen das geschützt und auch verfügbar wäre. Was nutzt ein BAT Mowag Eagle oder GTK-Boxer auf dem Truppenübungsplatz wenn er in Mali in einem scharfen Einsatz eventuell Leben retten kann.
Und zum Schluss : Alles Gute den Jungs dort und ein geruhsames und ruhiges Osterfest !!!

Geschrieben von: kato 27. Mar 2013, 17:08

Zum LLRZ gehören weder BAT noch VwuTrspM. Die sind separat, und werden in Mali auch nicht eingesetzt. Die Mission umfasst weder taktische Sanitätsunterstützung noch Verwundetentransport, sondern lediglich die Stellung einer Sanitätsstation.

Eingeflogen wurde dementsprechend ein LLRZ le. Die beiden im Bild zu sehenden LKW 2t mit Kabine dienen zum Bewegen der dazugehörigen 70kw-SEA-Anhänger.

Geschrieben von: PzBrig15 29. Mar 2013, 15:58

ZITAT(kato @ 27. Mar 2013, 17:08) *
Zum LLRZ gehören weder BAT noch VwuTrspM. Die sind separat, und werden in Mali auch nicht eingesetzt. Die Mission umfasst weder taktische Sanitätsunterstützung noch Verwundetentransport, sondern lediglich die Stellung einer Sanitätsstation.

Eingeflogen wurde dementsprechend ein LLRZ le. Die beiden im Bild zu sehenden LKW 2t mit Kabine dienen zum Bewegen der dazugehörigen 70kw-SEA-Anhänger.


Zitat : "Die mobilen Elemente des Rettungszentrums bestehen aus zwei beweglichen Arzttrupps (BAT). Jeweils mit einem Rettungsmediziner, einem Rettungsassistenten und einem Fahrer der gleichzeitig auch Rettungssanitäter ist, stellen sie mit ihren Lkws eine eigene kleine fahrende Intensivstation dar.

Doch nicht nur auf dem Landweg können Patienten in das Luftlanderettungszentrum gebracht werden. Zwei belgische Rettungshubschrauber vom Typ Augusta A-109 garantieren die so genannte „Golden Hour“. Das bedeutet, dass jeder Patient binnen einer Stunde von einem Chirurgen medizinisch versorgt werden kann. Beide Rettungshubschrauber sind in Bamako, am Flughafen der malischen Hauptstadt stationiert. Im Falle eines Einsatzes können sie das Rettungszentrum in knapp 20 Minuten erreichen. "
Belgien stellt die Rettungskomponente Rettungshubschrauber mit einer Agusta 109

Quelle : Bundeswehr HP
http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/LYzNCoMwEITfKKsgVXur2EOvXqy9yGoWWZofSdcK0odvAs7AwMwHAy-IdvjlBYW9QwNPGGa-Truadk0jsfugHLHiWzYy5pxIDlK0iR0tGoY-3WhSs3ckKYWccMwloPigVh_EJLKFEIliDUOWt01eFtmp_FdfqntfFWXdPpoOVmtvf0j91q8!/

Geschrieben von: Hummingbird 29. Mar 2013, 17:51

Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika mit Strela

http://www.youtube.com/watch?v=y3XIOR0oRv0





Geschrieben von: Schwabo Elite 29. Mar 2013, 18:09

Interessant, der einstellende User ist Türke.

Geschrieben von: Freestyler 29. Mar 2013, 18:45

ZITAT(Hummingbird @ 29. Mar 2013, 17:51) *
Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika mit Strela

[klugscheidmodus on]
Nur ein kurzer Einwurf bzgl. der Übersetzung: Einheit (im arabischen Original Tawhid) bezieht sich nicht auf eine geographische oder politsche Einheit (z.B. der Umma), sondern auf die Einzigkeit Allahs im Gegensatz zur christlichen Dreifaltigkeit, polytheistischen Religion und auch zum sogenannten "Volksislam" mit sufistischen Praktiken, Gräber- und Heiligenverehrung und Bestandteilen traditioneller afrikanischer Religionen, also im Sinne des Salafismus / Wahhabismus.
[/klugscheißmodus off]

Geschrieben von: Grenadier 29. Mar 2013, 19:04

Im aktuellen Spiegel ist ein recht interessantes Interview mit Amadou Sanogos, ehemaliger Anführer des Putsches in Mali. Eigenartige Ansichten (wenngleich auch für Afrika nicht besonders ungewöhnlich) und natürlich im Westen ausgebildet (USA).

Geschrieben von: Dave76 3. Apr 2013, 15:28

ZITAT(vice.com)
Ground Zero - Mali was shot in Gao, Mali, on February 21, 2013. It's basically the first legitimate combat footage to come out of the war there. Normally the French ban journalists from the frontlines and film a sanitized version of the fighting themselves and then distribute it to the media.

In this case, the insurgents came to us: they slipped into Gao overnight on small boats and used suicide bombers to blast their way into government buildings. The French left the fighting to the Malian army for most of the day as a test of their combat abilities. Malian soldiers, while very brave, are almost completely untrained and had great difficulty fighting less than a dozen jihadists, some of whom were children. They fired wild bursts of automatic fire everywhere, destroying the city center. The Malians soon ran out of ammunition and had to wait for the French to show up and save the day.


http://www.vice.com/ground-zero/mali

http://www.vice.com/ground-zero/mali-part-2

VORSICHT! DER ZWEITE TEIL ENTHÄLT TEILWEISE SEHR PLASTISCHE UND GRAUSAME BILDER UND SZENEN VON ZERFETZTEN KÖRPERN!

Geschrieben von: Dave76 3. Apr 2013, 15:38

Hier noch das offizielle Video der französische Armee, welches auch in dem Vice-Bericht erwähnt wird:

http://www.facebook.com/photo.php?v=500667393312324&set=vb.290726467639752&type=3&theater

ZITAT
Gao, le 21 février, intervention de la QRF du GTIA2
21 février 2013, centre-ville de Gao, la QRF du GTIA 2 intervient en appui des forces armées maliennes au contact avec des groupes terroristes infiltrés dans la ville de Gao. En fin d’après-midi, la situation étant redevenue calme, la QRF, composée d’une section de VAB, de trois sections VBCI et de deux hélicoptères Gazelle, a regagné l’aéroport où elle est stationnée


Geschrieben von: xena 16. Apr 2013, 18:58

Die Ausbildung der Malischen Soldaten durch die EU hat am 3. April offiziell begonnen, vermeldet JDW. Die Ausbildung wird durch 150 Ausbilder in Koulikoro statt finden.

Geschrieben von: schießmuskel 16. Apr 2013, 22:09

Ist schon immer wieder überraschend die französischen oder europäischen Soldaten im Kampf zu sehen. Die meisten Videos die da so im Netz rumschwirren sind ja Amis, das ist ein gefluche, gejohle und geschrei. das hat was professionelles wenn das alles ruhig und diszipliniert abläuft.

Geschrieben von: Nite 17. Apr 2013, 15:54

ZITAT(Freestyler @ 29. Mar 2013, 19:45) *
ZITAT(Hummingbird @ 29. Mar 2013, 17:51) *
Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika mit Strela

[klugscheidmodus on]
Nur ein kurzer Einwurf bzgl. der Übersetzung: Einheit (im arabischen Original Tawhid) bezieht sich nicht auf eine geographische oder politsche Einheit (z.B. der Umma), sondern auf die Einzigkeit Allahs im Gegensatz zur christlichen Dreifaltigkeit, polytheistischen Religion und auch zum sogenannten "Volksislam" mit sufistischen Praktiken, Gräber- und Heiligenverehrung und Bestandteilen traditioneller afrikanischer Religionen, also im Sinne des Salafismus / Wahhabismus.
[/klugscheißmodus off]

Hast du ein paar weitergehende Werke zum Islam in Schwarzafrika, insbesondere zur Verquickung von Islam und tradtionellen Kulten? Meine Kontakte mit Moslems in dem Bereich beschränken sich leider hauptsächlich auf Inder.
Mit dem Christentum steht es hier ja ähnlich, z.B. gläubiger Katholik zu sein und gleichzeitig an Sangomas und Muti zu glauben ist in Afrika kein Widerspruch, was für Europäer oft sehr schwer nachzuvollziehen ist.

Geschrieben von: Madner Kami 17. Apr 2013, 16:25

ZITAT(Nite @ 17. Apr 2013, 16:54) *
Mit dem Christentum steht es hier ja ähnlich, z.B. gläubiger Katholik zu sein und gleichzeitig ans Sangomas und Muti zu glauben ist in Afrika kein Widerspruch, was für Europäer oft sehr schwer nachzuvollziehen ist.


Richtig, das versteht hier keiner. Wenn die wenigstens noch an Engel und Heilige glauben und zu ihnen beten würden...

Geschrieben von: Nite 17. Apr 2013, 16:32

Von "keiner" war nie die Rede...

Geschrieben von: xena 17. Apr 2013, 18:15

In Scholl-Latours Bücher wird das durchaus angesprochen und mit geschichtlichen Rückblicken erklärt. Z.B. in Arabiens Stunde der Wahrheit.

Geschrieben von: Nite 17. Apr 2013, 19:02

Danke für den Tip.
In den beiden Scholl-Latour-Büchern die mir zum Thema Afrika vorliegen (Mord am großen Fluss und Afrikanische Totenklage) ist das Thema Islam allenfalls eine Randbemerkung.

Geschrieben von: Schwabo Elite 17. Apr 2013, 21:15

Klar, damals wusste selbst der noch nicht alles.

Geschrieben von: mr.trigger 17. Apr 2013, 21:52

Kennst du die "Islam in Africa" Serie, erschienen bei Brill? Ich habe "Islam and Colonialism" über die Briten in Nigeria aus dieser Reihe und das scheint mir ganz brauchbar. Ansonsten wäre wahrscheinlich bei den Journals der SOAS London was bei.

Geschrieben von: Nite 17. Apr 2013, 22:45

Danke xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Madner Kami 17. Apr 2013, 23:14

ZITAT(Nite @ 17. Apr 2013, 17:32) *
Von "keiner" war nie die Rede...


Hm? Janein, war jetzt auch nicht wörtlich gemeint. Ich meine nur, dass ich es befremdlich finde diesen Religionsmischmasch in Afrika (oder auch Südamerika), nicht nachvollziehen zu können, während man gleichzeitig in einer Kultur bzw. sogar Religion lebt, deren 2. Gebot andere Götter verbietet und man sich trotzdem St.Christopherus-Medaillions umhängt, Kirchen St.Marien nennt und Schutzengel anruft.

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