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> Bekämpfung von KPz durch Schützenpanzer
xena
Beitrag 25. Dec 2014, 16:07 | Beitrag #31
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ZITAT(Seneca @ 25. Dec 2014, 11:53) *
Unterschiede in der Penetrationsleistung der russischen und westlichen 30 mm Munition:

Die 30mm Munition 30x173 mm APFSDS-T (z.B. die Munition des Pumas) hat eine Penetrationsfähigkeit von mehr als 100mm.
http://www.nammo.com/globalassets/pdfs/amm...og_2014_web.pdf


Die 100mm sind auch nur in 0° Winkel, bei 60° sind es dann 53mm. Also, ab bisserl Schräg und schon geht die Leistung erheblich in die Knie. Für die russische Patrone gibt es hingegen keine APFSDS Patrone. Das war aber IMHO auch nie Priorität, weil sich die Russen auf die sekundäre PAR verlassen haben.


ZITAT(Nobody is perfect @ 25. Dec 2014, 14:29) *
Und irgendwo habe ich gelesen, dass 5x 3 cm Airburst Geschosse oder 3x 40 mm Airburst Geschosse reichen, um sicher jede Optik eines Kampfpanzers zu zerlegen und ihn komplett zu blenden.


Das mag in der Theorie vielleicht funktionieren, in der Praxis würde ich mich nicht darauf verlassen wollen. Und wenn bei Explosion die Optik des RS gerade verschlossen war, wenn es ein solches Modell ist, dann hat man Pech gehabt. Und dann muss man selbst auch tempierbare Munition und die Möglichkeit dazu haben diese auch einzusetzen. Wer hat das schon, außer die modernsten SPz und wie viele davon sind im Einsatz? Sorry, aber diese Option würde ich schnell wieder vergessen. Viel zu theoretisch.


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Beitrag 25. Dec 2014, 16:16 | Beitrag #32
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Deswegen nenne ich ja auch nur explizit und ausschließlich den K21 und den Puma, ansonsten fällt mir auch noch kein Spz mit dieser Fähigkeit ein.


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KSK
Beitrag 25. Dec 2014, 16:33 | Beitrag #33
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ZITAT(xena @ 25. Dec 2014, 16:07) *
ZITAT(Seneca @ 25. Dec 2014, 11:53) *
Unterschiede in der Penetrationsleistung der russischen und westlichen 30 mm Munition:

Die 30mm Munition 30x173 mm APFSDS-T (z.B. die Munition des Pumas) hat eine Penetrationsfähigkeit von mehr als 100mm.
http://www.nammo.com/globalassets/pdfs/amm...og_2014_web.pdf


Die 100mm sind auch nur in 0° Winkel, bei 60° sind es dann 53mm. Also, ab bisserl Schräg und schon geht die Leistung erheblich in die Knie. Für die russische Patrone gibt es hingegen keine APFSDS Patrone. Das war aber IMHO auch nie Priorität, weil sich die Russen auf die sekundäre PAR verlassen haben.


Da hat mal wieder jemand einen starken Hang zu Über-/Untertreibungen... 60° sind alles andere als "bisserl schräg" (wenn du 0° als senkrecht definierst) und 53mm sind bei 60° auch alles andere als "erheblich in die Knie" gegangene Leistung. Rechne dir nur einmal aus, wie viel Weg das Geschoss unter 60° zurücklegen müsste, würde es auf seiner Linie weiterfliegen. Das wären bei einer 100mm dicken Platte unter 60° 200mm. Ergo sind die 53mm im Grunde nur geometrisch durch die 60° bedingt, rechnerisch würde man sogar nur auf 50mm kommen. Einem 120mm KE-Pfeil wird es nicht viel anders ergehen.

ZITAT
ZITAT(Nobody is perfect @ 25. Dec 2014, 14:29) *
Und irgendwo habe ich gelesen, dass 5x 3 cm Airburst Geschosse oder 3x 40 mm Airburst Geschosse reichen, um sicher jede Optik eines Kampfpanzers zu zerlegen und ihn komplett zu blenden.


Das mag in der Theorie vielleicht funktionieren, in der Praxis würde ich mich nicht darauf verlassen wollen. Und wenn bei Explosion die Optik des RS gerade verschlossen war, wenn es ein solches Modell ist, dann hat man Pech gehabt. Und dann muss man selbst auch tempierbare Munition und die Möglichkeit dazu haben diese auch einzusetzen. Wer hat das schon, außer die modernsten SPz und wie viele davon sind im Einsatz? Sorry, aber diese Option würde ich schnell wieder vergessen. Viel zu theoretisch.


Diese Option ist Standardverfahren beim Treffen auf Kampfpanzer. Dass man es nicht darauf anlegen sollte wurde bereits erwähnt.
 
KSK
Beitrag 25. Dec 2014, 16:38 | Beitrag #34
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ZITAT(General Gauder @ 25. Dec 2014, 13:33) *
Die Doku hier ist zwar nicht unbedingt so der Bringer aber sie zeigt doch ein paar Situationen auf in dehnen SPZ gegen KPZ antraten

http://www.youtube.com/watch?v=X4O0A7iVotU


Hat jemand die Darstellungen des Spähtruppführers von "Ghost" ganz durchdrungen? Er erzählt dass sie mit 2 Bradleys unterwegs waren um den Kontakt zu "Eagle" wiederherzustellen und dabei auf 6+ T-72 trafen. Beide M2 verschossen ihre jeweils 2 TOW, wobei eine davon ein Zündversager des Raketentriebwerkes o.ä. hatte. Daraufhin beschoss er einen T-72 erfolglos mit der MK (nach seinen Darstellungen wohl um seinen gänzlich ungeschützt stehenden Wingman zu unterstützen?). Der T-72 drehte wohl langsam den Turm in seine Richtung und der Spähtruppführer sah sich selbst schon kurz davor sich eine 125mm einzufangen, als plötzlich sein Wingman dem T-72 eine weitere TOW verpasste!?
Bedeutet für mich, dass der Wingman in der Zwischenzeit seinen TOW-Werfer nachgeladen haben muss. Wie schnell geht soetwas bei einem M2 unter Gefechtsbedingungen?

Ganz davon zu schweigen, dass bis dahin ja mindestens noch 2 weitere T-72 ohne TOW-Treffer waren. Haben die garnicht ins Kampfgeshcehen eingegriffen? Ich stelle mir die Chancen für 2 SPz gegenüber 6 KPz doch äußerst schlecht vor. Auch wenn man sich gegenseitig scheinbar erst bemerkt hat, als man dem einen T-72 schon fast aufs Dach gefahren ist.

Der Beitrag wurde von KSK bearbeitet: 25. Dec 2014, 16:46
 
Kreuz As
Beitrag 25. Dec 2014, 19:39 | Beitrag #35
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ZITAT(KSK @ 25. Dec 2014, 16:38) *
Bedeutet für mich, dass der Wingman in der Zwischenzeit seinen TOW-Werfer nachgeladen haben muss. Wie schnell geht soetwas bei einem M2 unter Gefechtsbedingungen?


45 Sekunden wenn die Mannschaft fit ist und der Turm richtig steht.

Der Beitrag wurde von Kreuz As bearbeitet: 25. Dec 2014, 19:41
 
kato
Beitrag 25. Dec 2014, 20:02 | Beitrag #36
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ZITAT(KSK @ 25. Dec 2014, 16:38) *
Ich stelle mir die Chancen für 2 SPz gegenüber 6 KPz doch äußerst schlecht vor.

Ich hab mir das Video nicht angesehen, aber:

Wenn man sich die after-action-reports aus dem Golfkrieg (egal ob '91 oder '03) durchliest, dann werden da - von den Besatzungen - eh gern alles was auf Kette fährt und bewaffnet ist unter der Sammelbezeichnung "Kampfpanzer, BMP oder ähnliches" abgehandelt. Und vor allem bei '03 wird auch ganz gern mal ignoriert dass in dem Panzer in dem Moment in dem man auf ihn traf keiner drin saß. Ich meine mich zu erinnern, daß die Anzahl der von Kampfpanzern bei solchen Engagements (und die Verhältnisse sind dabei immer ähnlich zu obigem) abgeschossenen Bradleys irgendwo bei einer niedrigen einstelligen Zahl liegt. Auf jeden Fall niedriger als die Anzahl der Bradleys, die bei solchen Engagements von eigenen Kräften, gerne weiter entfernt stehenden Abrams, abgeschossen wurden.

Die Ladezeit der TOW ist relativ niedrig, ich meine es wird auf 120 Sekunden für beide Werfer hin trainiert (Voraussetzung Turm steht richtig). Da macht einfach hinter dem Turm die Infantrie eine Klappe auf und schiebt den LFK von hinten rein.
 
Schwabo Elite
Beitrag 25. Dec 2014, 21:10 | Beitrag #37
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ZITAT(Kreuz As @ 25. Dec 2014, 19:39) *
ZITAT(KSK @ 25. Dec 2014, 16:38) *
Bedeutet für mich, dass der Wingman in der Zwischenzeit seinen TOW-Werfer nachgeladen haben muss. Wie schnell geht soetwas bei einem M2 unter Gefechtsbedingungen?


45 Sekunden wenn die Mannschaft fit ist und der Turm richtig steht.


Hab ich das recht in Erinnerung, dass man dazu wie beim Marder etc. den ABC-Schutz verlassen musste? Sprich Luke auf und manuell reinschieben?


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kato
Beitrag 25. Dec 2014, 21:29 | Beitrag #38
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Ja, die Luke ist dabei im Dach der Infantriekabine im Heck. Turm und Luke produzieren dabei immerhin Panzerschutz für den Nachladenden.
 
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Beitrag 25. Dec 2014, 21:44 | Beitrag #39
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Danke. Hatte ich auch so im Kopf.


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Beitrag 25. Dec 2014, 21:48 | Beitrag #40
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@Nobody
Wie kommst du eigentlich auf den Trichter, dass der Puma gute Chancen hat einen gegnerische KPz, besonders in der Nacht, nennenswert zuerst aufzuklären?

Hunter/Killer Fähigkeiten mit WBGs für Kdt und RS sind doch mittlerweile nahezu Standard für neu beschaffte KPz und viele KAWESTs.

Das Thema Lfk hat Praet ja schon angesprochen. Ich verstehe noch imer nicht, wo du hin willst. Mit keinem SPz geht man Frontal auf KPz los, wenn man es vermeiden kann. Auch nicht mit einem Puma. Ausnahmen sind die genannten Feuerüberfälle oder Feuerunterstützug per Lfk oder das überraschende Treffen i
Gelände.


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Beitrag 26. Dec 2014, 04:35 | Beitrag #41
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ZITAT(Warhammer @ 25. Dec 2014, 21:48) *
@Nobody Wie kommst du eigentlich auf den Trichter, dass der Puma gute Chancen hat einen gegnerische KPz, besonders in der Nacht, nennenswert zuerst aufzuklären? Hunter/Killer Fähigkeiten mit WBGs für Kdt und RS sind doch mittlerweile nahezu Standard für neu beschaffte KPz und viele KAWESTs. Das Thema Lfk hat Praet ja schon angesprochen. Ich verstehe noch imer nicht, wo du hin willst. Mit keinem SPz geht man Frontal auf KPz los, wenn man es vermeiden kann. Auch nicht mit einem Puma. Ausnahmen sind die genannten Feuerüberfälle oder Feuerunterstützug per Lfk oder das überraschende Treffen i Gelände.





Weil der Puma z.B. schon mit dem ATTICA ausgestattet ist, das erst noch auf dem Leo II aufgerüstet werden wird etc? Und weil z.B. nur ein Bruchteil der modernen russischen Panzer mit neuen WBGs ausgerüstet sind, die haben zum Großteil Sichtweiten unter 2000 m?

Und gerade in weiten Teilen Europas mit der engen Bebauung, vielen Wälder, Hügeln etc. ist es nicht unwahrscheinlich, das du dir eben nicht aussuchen kannst, auf wen du losgehen darfst, die erscheinen halt. Und dies ist in modernen mobilen Kriegen ohne wirklich festen Frontverlauf in schwierigen Geländen u.U. nicht die Regel aber es wird sich halt häufig genug ergeben.

Und frontal drauf losgehen habe ich nie geschrieben, da versteht jemand was falsch. Ich habe nur gemeint, dass man (natürlich aus einiger Distanz und aus der passenden Stellung, aus der man sich danach direkt verpissen kann) draufhalten kann und somit die Optiken effektiv blenden kann, und die wichtigen sind halt frontal angeordnet. Ich rede also von Feuerüberfällen etc.

Der Beitrag wurde von Nobody is perfect bearbeitet: 26. Dec 2014, 04:38


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Beitrag 26. Dec 2014, 11:41 | Beitrag #42
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Auf kürzere Entfernungen und gegen Ziele in SPz Größe ist es nahezu egal, was für WBGs der Gegner verbaut hat. Auf eventuelle Vorteile eines Attica z.B. gegenüber eines Catherine WBGs sein Leben zu verwetten halte ich für sehr gewagt.

Und auch Russland rüstet kontinuierlich seine Flotte auf. Man mag die Zahlen nicht sonderlich beeindruckend finden, aber dann muss man denen nur mal die Zahlen an Leos und Pumas gegenüberstellen.

Wenn PzGrens Feuerüberfälle auf KPzs durchführen wollen, dann auf lange Entfernung mit Lfks oder auf kurze Entfernung in schwierigem Gelände mit der PzFst. Ich riskiere keinen SPz für ein paar Panzeroptiken.

Den Gegner blenden ist und bleibt eine Notreaktion bevor man sich verpieselt. Der Puma mag dafür mit AHEAD einen Vorteil haben, das ändert aber an der Gesamtpage nichts.


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KSK
Beitrag 26. Dec 2014, 11:47 | Beitrag #43
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Zum Thema Durchsetzungsfähigkeit eines SPz mittels LFK mal die Frage: Wie steht es vor allem hinsichtlich Top/Dive-Attack eigentlich mit den aktiven Schutzmechanismen bei KPz? Gibt es da (einigermaßen heranziehbare) Zahlen zur Zuverlässigkeit?
 
Schwabo Elite
Beitrag 26. Dec 2014, 13:05 | Beitrag #44
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ZITAT(KSK @ 26. Dec 2014, 11:47) *
Zum Thema Durchsetzungsfähigkeit eines SPz mittels LFK mal die Frage: Wie steht es vor allem hinsichtlich Top/Dive-Attack eigentlich mit den aktiven Schutzmechanismen bei KPz? Gibt es da (einigermaßen heranziehbare) Zahlen zur Zuverlässigkeit?


Aktuell hat kaum ein KPz aktive Mechanismen. Außer den Isaelis hat auch kaum einer Kampferfahrung, soweit ich weiß.


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Freestyler
Beitrag 26. Dec 2014, 18:01 | Beitrag #45
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ZITAT(KSK @ 25. Dec 2014, 16:38) *
Ganz davon zu schweigen, dass bis dahin ja mindestens noch 2 weitere T-72 ohne TOW-Treffer waren. Haben die garnicht ins Kampfgeshcehen eingegriffen? Ich stelle mir die Chancen für 2 SPz gegenüber 6 KPz doch äußerst schlecht vor. Auch wenn man sich gegenseitig scheinbar erst bemerkt hat, als man dem einen T-72 schon fast aufs Dach gefahren ist.

Arabische Streitkräfte haben generell massive Probleme hinsichtlich Ausbildung und Führung (siehe "Arabs at War" von Kenneth M. Pollack, Dave76 und ich erwähnen bzw. zitieren den ja regelmäßig wink.gif ). Meines Wissens nach haben die Amerikaner nach dem Golfkrieg das Gefecht von 73 Easting untersucht und bei einer Simulation festgestellt, dass sie das Gefecht auch gewonnen hätten, wenn sie die BMKs und MKs auf ungepanzerte LKWs montiert hätten - so groß waren die irakischen Defizite in Ausbildung und Führung...
 
methos
Beitrag 26. Dec 2014, 23:45 | Beitrag #46
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Bin etwas spät mit von der Partie, hoffe aber dass das jetzt nicht stört:

ZITAT(Seneca @ 23. Dec 2014, 21:38) *
Wie stark sind Kampfpanzer (T-72, Leo, M1) seitlich (Wanne, Turm) gepanzert ?


Das ist abhängig von der genauen Stelle und Ausbaustufe des Panzers. Bei sowjetischen/russischen Panzern ist die Seitenpanzerung in der Regel ziemlich mager, aber auch einheitlich. Die Wannenpanzerung an der Seite ist im oberen Bereich 80 mm stark und im unteren, angeschrägten Bereich der Wanne nur ~20 mm, aber mit deutlichen Anstellwinkel. Hier ist ein passendes Bild einer T-64 bei der Verschrottung. Angeblich ist dies einheitlich gültig vom T-64 bis zum T-90.
Dazu kommen bei den sowjetischen Panzern ab dem T-72A (und bei kampfwertgesteigerten Versionen älterer Panzer) noch die Seitenschürzen. Diese sind laut Internet/TankNet etwa 25 mm dick und bestehen aus Gummi mit eingewebtem Stahlnetz für die Stabilität. Bei manchen Panzern - wie z.B. dem jugoslawischen M-84 - wurden zwei Schichten dieses Materials benutzt. Im vorderen Bereich verfügen einige Panzer noch über Zusatzpanzerung in Form von Stahl mit Reaktivpanerungselementen, wirklich relevant ist das aber nur beim T-80U, da nur dort eine mMn. gute Abdeckung erreicht wird.
Die Turmpanzerung ist an den Seiten bei allen Panzern etwa 70 - 80 mm stark, aber die Formgebung erfordert es, dass man von hinten angreift um diese zu Treffen. Wenn man direkt von der Seite kommt, sollte man mit einer effektiven Panzerungsdicke von mehr als 100 mm rechnen.

Bei westlichen Kampfpanzern scheint die Seitenpanzerung deutlich stärker zu variieren. Im vorderen Bereich (bis ungefähr zur Mitte des Turmdrehkranzes, hier ist ein Bild) ist die Panzerung vom M1A1/M1A2 63 mm stark, im hinteren Bereich nur etwa 30 mm (Quelle ist diese Zeichnung aus einem offiziellen Dokument der U.S. Army zum CATTB-Prototypen, wo eine nur minimalst veränderte M1A1-Wanne eingesetzt wurde). Der vordere Bereich der M1-Abrams-Wanne ist von schweren Kettenschürzen aus Verbundpanzerung geschützt, die von verschiedenen Quellen auf 65 bis 70 mm Dicke geschätzt wird. Im hinteren Bereich werden stattdessen deutlich dünnere (vielleicht um die 10 mm) nichtballistische Stahlbleche verwendet.
Die Turmseite ist komplett mit dicker Verbundpanzerung versehen, keine Chance für kleine und mittlere Kaliber.

Für den Leopard 2 gibt es relativ genaue Messwerte von einem polnischen Panzer (Polen erhielt wimni. einige Leopard 2A3 sowie ein paar Hybridpanzer, letztere bestehen aus einer alten Wannen aus den frühesten Baulosen und Türmen vom Leopard 2A4). Die Wannenpanzerung soll im Bereich der Fahrerluke 80 mm stark sein, im Bereich des Munitionsbunkers und des Kampfraumes nur 50 mm und am Motoraum und im angeschrägten unteren Wannebereich nur 25 mm. Die äußere Panzerung des herausragenden Gehäuseteiles oberhalb der Ketten ist zudem weitere 25 mm dick (dahinter befindet sich dann die normale 50 mm Panzerung am Kampfraum). Die schweren Kettenblenden beim Munitionsbunker sind 110 mm stark, die leichten Seitenschürzen im hinteren Bereich sind 10 mm dicke gummierte Stahlbleche.
Im Bereich des Munitionsbunkers an der rechten Turmseite und der Hydraulikanlage auf der anderen Turmseite ist die Panzerung nur 90 mm starke Schottpanzerung und sollte von einem SPz mit moderener Munition durchdrungen werden.


ZITAT(Seneca @ 23. Dec 2014, 21:38) *
Der Hintergrund: Kann ein moderner Schützenpanzer die Wanne eines Kampfpanzers seitlich durchschlagen ?


Ja, aber die Möglichkeit einen Kampfpanzer an der Wannenseite zu treffen ist ziemlich gering.


ZITAT(Punisher @ 23. Dec 2014, 23:43) *
Ich weiss dass der CV9030 den Turm eines M60 (keine Angaben zu Version) von hinten durchschlagen konnte, wenn wir von der Grundversion ausgehen wären das ca. 7.6 cm Panzerstahl.


Ich weiß nicht, ob das ein CV90 war, aber hier ist ein M60 (Urversion mit M48-artigem Turm) nach Beschuss mit 30-mm-APFSDS-Munition:



ZITAT(Kameratt @ 24. Dec 2014, 11:21) *
Wie stehen denn die Chancen, einen Kampfpanzer außer Gefecht zu setzen, wenn man mit der höchst möglichen Kadenz einer Maschinenkanone drauf hält, in der Hoffnung die Sichtgeräte oder die Hauptwaffe zu beschädigen?


Mit moderner Air-Burst-Munition scheint es eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit zu geben. In der Schweiz wurde von Oerlikon in 1997 ein Beschussversuch an einem Panzer 68 mit Zusatzpanzerung mit 35 mm AHEAD-Munition (152 Wolframpellets, 30 mm KETF vom Puma hat 10 mehr pro Schuss) durgeführt. Zwei Schuss zerstörten sämtliche Sichtmittel:

(Treffer rot/gelb eingefärbt nach Schuss)

In den Niederlanden geht man davon aus, dass 5 Schüsse 35 mm KETF ausreichen, um mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 90% sämtliche Sichtgeräte (wimni. einschließlich der Winkelspiegel von Kdt. und Richtschütze) eines T-80Us zu zerstören. Allerdings verwendet man in den Niederlanden ein modifiziertes Design, welches statt der 152 Subprojektile eines 35-mm-AHEAD-Geschosses 341 kleine Subprojektile enthält.


ZITAT(xena @ 24. Dec 2014, 15:56) *
Naja, wenn man bedenkt, dass unter Laborbedinungen eine 30mm APDFSDS knappe 50mm Durchschlagsleistung auf 1000m hat und eine 40mm/L70 APFSDS mit der neuesten Munition 150mm schafft (und wenn man nicht das neueste Spielzeug hat, dann sind es 100mm), dann ist das schon ein Glücksspiel, weil man die Panzerung nie auf 0° erwischt.


Typischer Fall von Äpfel und Bananen. Kein 30 mm Pfeilgeschoss durchschlägt nur 50 mm Panzerstahl unter denselben Umständen, wo ein 40 mm Pfeilgschoss 150 mm durchschlägt. 150 mm Durchschlagsleistung erreichen nur die aktuellsten Munitionssorten. Für die 40 mm Bofors-Kanone gibt es nur ein Pfeilgeschoss mit deratiger Leistung unter optimalen Bedingungen (Bofors Mark II IM von ). Die ältere Munition von Bofors (40 mm Mk I) durchschlägt nur 120 mm bei 0° Aurteffwinkel. Die amerikansische 40 mm Super-Forty-Munition für die Bushmaster II mit 40 mm Rohr erreicht 20% Mehrleistung gegenüber 30 mm Munition, die 40 mm CTA-Munition erreicht 150 mm Durchschlagstrecke auf 1500 m bei 60° Winkel.
Die 30 mm Pfeilmunition von Rheinmetall und ATK erreicht eine Durchschlagsleistung von mehr als 100 mm auf 1000 m (Rheinmetalls PMC 287 erreicht eine Durchschlagsstrecke von 106 mm auf 1000 m bei 60° Winkel) und liegt damit gleichauf mit alter 40 mm Pfeilmunition von vor 10 Jahren.


ZITAT(Seneca @ 25. Dec 2014, 11:53) *
Die russische 30mm Munition 30x165 mm (APFSDS-T) laut dieser Quelle nur 58 mm.
http://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/row/bmp-2.htm

Der Unterschied scheint mit erstaunlich groß. Allerdings sind keine Auftreffwinkel angegeben, eventuell waren die Testbedingungen nicht vergleichbar.


Die Testbedingungen sind nicht das Problem, bei der russischen Munition handelt es sich um APDS-Munition mit Stahlkern aus Sowjetzeiten. Moderne Munition (30 mm APDS mit Wolframkern, 30 mm Pfeilgeschoss) wurde in Russland und anderen Ländern (Belgien, Schweiz/Deutschland, Slowakien, Bulgarien, Tschechien) schon lange entwickelt und z.T. auch einfgeührt.

ZITAT(Nobody is perfect @ 25. Dec 2014, 14:29) *
Weger der vergleichbar excellenten modernen Austattung des K21, der Hunter/Killer Fähigkeit und der Airburst Munition mit 1100 3mm Wolfram-Kugeln pro Geschoss. Wie auch der Puma ist der K21 realistisch in der Lage, auch einen modernen MBT aufzuklären bevor dieser ihn aufklärt und dies erst recht in der Nacht. Dazu die Panzerabwehrrakete, die in der Zwischenzeit nachgerüstet ist mit vergleichbaren Werten zur Spike LR.
Und irgendwo habe ich gelesen, dass 5x 3 cm Airburst Geschosse oder 3x 40 mm Airburst Geschosse reichen, um sicher jede Optik eines Kampfpanzers zu zerlegen und ihn komplett zu blenden.


Wobei man sagen muss, dass von den "1100 3mm Wolfram-Kugeln" der größte Teil das Ziel verfehlen wird, da es sich nicht um eine gerichteten Austoß der Subprojektile handelt. Je nach Zünddistanz zum Ziel werden wahrscheinlich genausoviele Subporjektile das Ziel treffen wie bei 1-3 Schuss 30 mm KETF.
 
Warhammer
Beitrag 27. Dec 2014, 16:43 | Beitrag #47
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ZITAT(KSK @ 26. Dec 2014, 11:47) *
Zum Thema Durchsetzungsfähigkeit eines SPz mittels LFK mal die Frage: Wie steht es vor allem hinsichtlich Top/Dive-Attack eigentlich mit den aktiven Schutzmechanismen bei KPz? Gibt es da (einigermaßen heranziehbare) Zahlen zur Zuverlässigkeit?


Im Gazastreifen haben die Israelis anscheinend gute Erfahrungen mit ihren Hardkill-Systemen gemacht. Und auch vorher wurde der eine oder andere aus dem Gazastreifen auf Merkavas abgefeuerte Lfk abgefangen. Eventuelle Fehlschläge und Schwächen werden die Israelis aber sicherlich auch nicht breit treten. Zumindest scheinen keine Panzer durch Lfks oder PzFst durchschlagen worden sein.

Selbst die Hamas war sich nicht zu Schade ihre Propagandavideos mit erfolgreich abgefangenen RPGs zu bestücken. Der weniger informierte Zuschauer sieht halt trotzdem ersteinmal nur eine große Explosion. Vielleicht sagt die Tatsache, dass die Hamas nichts besseres für ihre Videos gefunden hat auch schon etwas aus.


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