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> Nordafrika, Revolutionen & Transformationen
Wraith187
Beitrag 23. Apr 2020, 04:41 | Beitrag #61
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Gerade bekomme ich mit, dass es anscheinend in den letzten Wochen einen Haufen Dronen in Libyen erwischt hat. (Kurze Schleichwerbung für diesen Twitterer, der relativ viele Informationsschnipsel zusammenträgt)

- 2020-03-30, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; Link 1, Link 2
- 2020-04-01, Wing Loong II der LNA abgeschossen durch GNA; Link 1, Link 2
- 2020-04-04, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; Link
- 2020-04-08, 2 Dronen der GNA abgeschossen durch LNA; Link
- 2020-04-10, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; Link
- 2020-04-10, 2 Dronen der GNA abgeschossen durch LNA (angeblich andere als 2 Tage zuvor); Link
- 2020-04-12, 2x Wing Loong II der LNA abgeschossen durch GNA; Link
- 2020-04-13, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; Link, Link2
- 2020-04-17, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; Link
- 2020-04-18, Bayraktar TB2 der GNA abgeschossen durch LNA; Link
- 2020-04-19, Wing Loong II der LNA abgeschossen durch GNA irgendeine Drone von Irgendwem; Link

P.S.: Ich gebe zu dass ich etwas mißtrauisch über diese vielen gemeldeten Abschüsse bin. Aber es könnte schon stimmen. Hm...


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Merowinger
Beitrag 24. May 2020, 21:02 | Beitrag #62
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The Drive:
ZITAT
Satellite imagery has emerged showing at least one MiG-29 Fulcrum fighter jet at an air base in Libya under the control of forces aligned with rogue general Khalifa Haftar. This follows reports that six MiG-29s, as well as a pair of Su-24 Fencer combat jets, had recently arrived to join Haftar's Libyan National Army, or LNA.

If true, this could represent a major escalation in the conflict in that country and it comes amid an exchange of threats between Haftar's group and Turkey
[...]
Fathi Bashagha, Interior Minister for the GNA, which is based in the internationally-recognized capital of Tripoli in western Libya, had said earlier in the day that the half dozen MiG-29s and two Su-24s – he did not specify any particular variants – had touched down somewhere in the eastern portion of Libya after flying to the country by way of Russia's Khmeimim Air Base in Syria, according to Bloomberg. Bashagha also claimed that a pair of Russian Su-35 Flankers had escorted the jets, at least on a portion of their journey.
[...]
The appearance of a MiG-29 at Al Jufrah would fit with recent remarks from Saqr Al-Jaroushi, head of the LNA's Air Force, that the "largest aerial campaign in Libyan history" was imminent and that Turkey's forces in the country would be “legitimate targets."
[...]
TB2s played a decisive role in the GNA's recapture of Al Watiya Air Base, which is situated to the west of Tripoli, earlier this week. GNA forces and their Turkish allies notably destroyed or captured eight Russian-made Pantsir-S1 mobile point air defense systems that the UAE had supplied to Haftar's LNA in the last year or so.

Laut dem von @Wraith oben verlinkten Twitterfeed soll auch eine türkische Fregatte einige (wenige) FKs auf die Al Watiya Air Base (?) geschossen haben.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 24. May 2020, 22:05
 
Thomas
Beitrag 25. May 2020, 00:34 | Beitrag #63
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Das müßten dann ja die AGM 84 SLAM gewesen sein. Ganz schön teure Knallbonbons die man da verschossen hätte. Wie viele davon haben die Türken eigentlich?

Wo ist Praetorian wenn man ihn braucht? Der weiß sowas immer aus dem Kopf.


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Ferrus_Manus
Beitrag 25. May 2020, 01:01 | Beitrag #64
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ZITAT(Thor=LWN= @ 25. May 2020, 01:34) *
Das müßten dann ja die AGM 84 SLAM gewesen sein. Ganz schön teure Knallbonbons die man da verschossen hätte. Wie viele davon haben die Türken eigentlich?

Wo ist Praetorian wenn man ihn braucht? Der weiß sowas immer aus dem Kopf.


Die SLAM ist aber eine Luft-Boden-Waffe die von Flugzeugen aus gestartet wird. Und der Preis einer SLAM liegt bei etwa 700.000 US-Dollar


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Thomas
Beitrag 25. May 2020, 06:15 | Beitrag #65
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My Bad!

Ich habe die Bezeichnung der AGM 84 E (SLAM) mit der RGM 84 L verwechselt. Letztere ist wohl das was als Harpoon Block 2 bekannt wurde und in Teilen der SLAM gleicht. Und wieder was gelernt.... Wobei das ja immer noch nicht gesichert ist, was und worauf die da nun geschossen haben.

Fun Fact: Die Türkische Marine soll im zweiten Halbjahr 2020 damit beginnen querschnittlich den ATMACA SSM einzuführen und die Harpoon abzulösen.


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Merowinger
Beitrag 25. May 2020, 06:35 | Beitrag #66
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Es waren wohl eher SM1 oder ESSM einer Perry (G-Klasse) gegen ein oder mehrere UAVs (vermutet wird 2x Wing Loong II).

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 25. May 2020, 13:24
 
Thomas
Beitrag 26. May 2020, 00:26 | Beitrag #67
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Ach so!

Ich hatte das so verstanden, als dass die Basis selbst beschossen worden sei.

Das ergibt natürlich ein komplett anderes Bild. Danke für die Aufklärung.


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Seneca
Beitrag 26. May 2020, 21:16 | Beitrag #68
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Nachdem der libysche General Haftar und die ihn unterstützenden russischen Kämpfer der " Gruppe Wagner" empfindliche Niederlagen erleiden mussten verlegt Russland jetzt Kampfflugzeuge via Syrien nach Libyen. Meldung von Africom:
https://www.africom.mil/media-room/pressrel...rcraft-to-libya

Die Regierung in Tripolis verdankt ihre Erfolge gegen Haftar auch türkischer Unterstützung, u.a. wurde auch ein Luftabwehrsystem Pantsir-S1 erbeutet und als Trophäe präsentiert.
https://www.nzz.ch/international/libyen-kon...olis-ld.1558006
 
goschi
Beitrag 26. May 2020, 21:26 | Beitrag #69
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die Frage ist, wenn der Druck von Tripolis verschwindet, wie lange dauert es, bis sich die Milizen dort wieder gegenseitig zerfleischen und die Bevölkerung wieder mit voller Kraft terrorisieren?


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Merowinger
Beitrag 27. May 2020, 19:30 | Beitrag #70
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NZZ:
ZITAT
Doch dann schloss die Regierung von Fayez al-Sarraj im November einen Pakt mit der Türkei. Sie anerkannte, dass die türkischen Hoheitsrechte im Mittelmeer bis an die libysche Seegrenze reichten. Im Gegenzug lieferte Ankara grosszügig Waffen und entsandte rund 4000 syrische Söldner. Als entscheidend erwies sich die Versorgung mit Kampfdrohnen, die Haftar die Lufthoheit kosteten. Die von Russland produzierten und von den VAE finanzierten Flugabwehrsysteme Pantsir-S1 erwiesen sich als wenig effektiv gegen die türkischen Drohnen.
[...]
Zudem soll nun auch Russland bis zu 2000 syrische Söldner rekrutiert haben, um in Libyen an Haftars Seite zu kämpfen.

Ein solche Wende innerhalb von nur 2 Wochen ist ausgesprochen bemerkenswert.

ZEIT Online:
ZITAT
Um die Evakuierung der Söldner abzusichern, habe die russische Regierung sechs MiG-29-Kampfjets in Libyen stationiert, sagt das Afrika-Kommando der US-Armee in Stuttgart. In einer Presseerklärung veröffentlichte Africom-Kommandant Stephen Townsend Satellitenaufnahmen der Maschinen auf der zentrallibyschen Luftwaffenbasis Al-Dschufra. Townsend zufolge wurden die modernen Flugzeuge umlackiert, um die russische Herkunft zu verschleiern.
[...]
Haftars Armee sah nach 14 Monaten Krieg dennoch wie der sichere Sieger aus. Sie kontrollierte die Ölvorkommen im Osten und Süden Libyens und stand bis zum vergangenen Wochenende nur acht Kilometer von dem Zentrum in Tripolis entfernt. Premier Sarradsch kontrollierte dagegen nur wenige Straßenzüge und war von vier großen Milizen abhängig, die er für die Verteidigung von Tripolis bezahlen musste. Doch die nach Libyen entsandten türkischen Militärberater haben Sarradsch zum vorläufigen Sieger gemacht.

In den vergangenen zwei Wochen hatten die türkische Drohnenpiloten mindestens fünf russische Luftabwehrsysteme ausgeschaltet und begonnen, die 800 Kilometer lange Nachschubroute von Haftars Truppen zu bombardieren. Um die mögliche Einkreisung der offiziell von privaten Sicherheitsfirmen angeheuerten Söldner zu verhindern, hat die russische Führung offenbar den Abzug befohlen.

Bei der Evakuierung geht es um Wagner Söldner. Demnächst dann also syrische Söldner gegen syrische Söldner in Lybien?

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 27. May 2020, 21:19
 
SailorGN
Beitrag 30. May 2020, 13:52 | Beitrag #71
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Die FRage ist vielmehr, wieviel welchem Staat/Block das Engagement dort wert ist. Bisher konnte Haftar relativ billig gepusht werden. Wagner wird dabei vor allem die Rolle eines Multiplikators gehabt haben, eines Kampfunterstützers und nur in Ausnahmefällen wirklich "Sturmtruppen" gestellt haben. Die Türkei hat mit ihrem direkten Eingreifen die Einsätze erhöht und die Wirkung der Hilfen für Haftar neutralisiert. Die syrischen Söldner auf beiden Seiten sind dabei als "Speerspitze" wichtig, werden aber nicht den Ausschlag für den Sieg einer Seite geben. Die Herkunft aus Syrien ist dabei höchstens für die Kampfmoral wichtig, da sich die Gruppen aus unterschiedlichen, sehr wahrscheinlich durch den Bürgerkrieg dort verfeindeten Lagern rekrutieren. Das macht sie für beide Seiten, wenn direkt gegeneinander eingesetzt zuverlässiger.

Pantzyr und Drohnen: Die Frage nach der Effizienz der Systeme wird weniger im technischen Bereich liegen als im taktischen Einsatz. Wenn die Bediener der Pantzyr bisher primär auf die Abwehr gelegentlicher MiG-Raids und Hubschrauber trainiert wurden, es keinerlei SEAD-Bedrohung gab und die Seite Haftars überlegene Eloka hatte, dann verwundert das nicht. Ein Gegner, der dann moderne elektronische Aufklärung betreibt und Abstandswaffen einsetzt kommt dann als überlegene Bedrohung für das "angelernte" Personal der AD an. Wenn diese neue Bedrohung und taktische Herausforderung dann zeitlich so schnell wirksam wird, kann man gar nicht "gegenschulen", da müsste RU/VAE eigenes, spezialisiertes Personal und weitreichendere Systeme schicken, also in die Rüstungsspirale eintreten. Mit 2-3 Buk/Tor und taktisch geschulten Bedienern würde sich das Blatt wieder drehen... wäre aber auch teuer in Sinne von Geld und politischem Ansehen (nachdem alle Seiten ja offiziell keine Ausweitung des Konfliktes wollen). Alsoschreibt Russland anscheinend sein Engagement ab, reduziert die Verluste und wartet auf den nächsten Bürgerkrieg irgendwo. Angesichts der dünnen Datenlage aus Russland vermute ich mal, dass Corona bzw. die erwarteten Folgen davon in der russischen Führung auch mit Thema waren.


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Merowinger
Beitrag 30. May 2020, 13:57 | Beitrag #72
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Ich denke Russland gruppiert nur um und passt sich an. Danach gibt es eine neue Runde in Syrien Libyen mit neuen Regeln. Ob die Türkei den gewonnen Flughafen für F-16 nutzen wird? Die TCG Anadolu soll 2021 ohne F-35 in Dienst gestellt werden (sehr ähnlich der spanischen Juan Carlos). In jedem Fall erfährt die neue türkische Rüstungsindustrie jetzt internationale Anerkennung.

Unterdessen hat Russland gerade den Auftrag für zwei amphibische Hubschrauberträger (Projekt 23900) mit 25.000 Tonnen und 220m für 900 eingeschiffte Soldaten an die Zaliv-Werft (Kertsch) vergeben.

Nachtrag von SPON:
ZITAT
Nach US-Angaben haben Sicherheitsbehörden auf Malta gefälschte libysche Banknoten im Wert von 1,1 Milliarden Dollar sichergestellt. Das US-Außenministerium teilte am Freitagabend (Ortszeit) mit, die Banknoten seien von dem russischen Staatsunternehmen Gosnak gedruckt worden. Das Falschgeld habe eine "illegitime Parallel-Instanz" bestellt.
[...]
Das US-Ministerium betonte, die libysche Zentralbank in Tripolis sei die einzige legitime Zentralbank des Landes.
[...]
Es ist nicht das erste Mal, dass Maltas Behörden große Mengen falsches Bargeld beschlagnahmt haben, das offenbar zur Unterstützung der Offensive von General Haftar vorgesehen war. Erst im November 2019 meldete die "Times of Malta", dass auf der Mittelmeerinsel zwei Container voller Bargeld beschlagnahmt wurden, die nach Libyen verschifft werden sollten. Auch damals wurde als Quelle der Banknoten eine russische Druckerei benannt.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 31. May 2020, 14:42
 
SailorGN
Beitrag 31. May 2020, 12:59 | Beitrag #73
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Die Frage ist nur, wohin die Anpassung Russlands geht. Wenn man Wagner nicht offensiver einsetzt, wie will man dann das türkische Militär kontern oder gar besiegen? Die einzige Alternative wäre der Einsatz eigener Truppen (was ja bisher am besten unter der Wagner-Tarnung möglich wäre). Damit würde man aber die offiziellen "Friedensschwüre" (wieviel diese von russischer Seite wert sind muss ja nicht diskutiert werden) entwerten und sich noch unglaubwürdiger machen. Bisher kann man den Konflikt anscheinend sehr billig am Köcheln halten, auch die "Bargeldlieferungen" sind peanuts, das wird die Russen ein paar zehntausende gekostet haben, inkl. Schmuggel.

Was mir zu denken gibt: Was ist das strategische Ziel dieser Lowcostkriegsführung ausserhalb der puren Streitlust? Stützpunkte für Militär können es nicht sein, dazu müsste man riesige Summen in Infrastruktur investieren... und schon Syrien hat gezeigt, dass selbst der "Sieg" der eigenen Proxies kein Garant für sichere UND funktionale Stützpunkte ist. Zumal Russland absehbar gar nicht die Mittel hat, diese Stützpunkte auch sinnvoll auszunutzen. In meinen Augen sind diese Proxies vielmehr "safe heavens" für Intel/SpecOp, die sich viel leichter im "Glücksritter"- und Söldnergewimmel verstecken lassen. Daher ist der Sieg einer Fraktion auch nicht wirklich Ziel, sondern vielmehr das reine Überleben und der Erhalt des Chaos.


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Forodir
Beitrag 31. May 2020, 13:43 | Beitrag #74
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Ein Unruheherd an der Südflanke der EU, inklusive Streitigkeiten der EU wie man damit umgeht, für mich sieht es aus wie ein weiterer Stein in der Erschütterungs-Strategie die Russland gegenüber Europa und den Westalliierten fährt. Zudem das hier wie sich zeigt relativ günstig ist, für größerer Vorhaben hat Russland momentan auch gar nicht die Möglichkeit, mit Syrien erschöpfen sich ihre Optionen für den direkten Eingriff und die Kosten sind nicht unerheblich.


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Merowinger
Beitrag 31. May 2020, 13:57 | Beitrag #75
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Für die Spaltung der NATO ist Libyen doch beinahe perfekt, mit Frankreich mit Total (und ggf. USA) gegen Türkei (und ggf. Italien mit Eni/Agip). Nebenbei ist dort ein Klassiker im Angebot der den Autokraten die $$$ in die Augen treibt: Öl und Gas.

Der Tagesspiegel:
ZITAT
Im Gegenzug erfüllt Sarradsch den türkischen Wunsch nach Festlegung einer gemeinsamen Seegrenze.
Die türkisch-libysche Grenzziehung im Meer wirkt absurd. Sie dehnt das türkische Hoheitsgebiet bis in die Nähe der griechischen Insel Kreta aus; auch Gewässer um Rhodos und andere griechische Mittelmeerinseln sollen demnach künftig von der Türkei kontrolliert werden. Ägypten, Zypern und Griechenland protestieren gegen den Plan.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 31. May 2020, 14:18
 
SailorGN
Beitrag 31. May 2020, 14:04 | Beitrag #76
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Hm, spaltet Libyen denn die Nato? Bisher ist mir kein Natoland auf der Seite Haftars bekannt. Im Gegenteil die Unterstützung der Regierung in Tripolis und die Gefahr durch Gegenspieler kann die Nato zwingen, an einem Strang zu ziehen... Auch wenn die Gründe für das Eingreifen der Türkei keine "nato-motivierten" sind, ist die Nato als Ganzes doch grundsätzlich gegen Haftar. Darüber hinaus könnte ein Mehr an Unterstützung durch die europäischen Natoländer die Ziele der Türken verwässern. Man hat zwar dieses ominöse Abkommen zu den Seegrenzen zwischen Libyen und der Türkei, aber das ist ohne internationale Beachtung nix wert (gabs da nicht schonmal was mit der "Großen Syrte"? wink.gif ).


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Merowinger
Beitrag 31. May 2020, 14:13 | Beitrag #77
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Frankreich ist an erster Stelle zu nennen als Unterstützer Haftars, an zweiter Stelle US Aussenminister Pompeo mit seiner Nachricht an Haftar kürzlich: Wenn Du angreifen willst ok, dann aber bitte bald. Dazu kommt die EU Mission IRINI und die Frage, was passiert wenn man auf türkische Waffenlieferungen auf See trifft.

Ein Detail zu IRINI: "Der militärische Befehlshaber für die ersten sechs Monate der Operation ist der italienische Konteradmiral Fabio Agostini. Sein Stellvertreter für den gleichen Zeitraum ist der französische Konteradmiral Jean-Michel Martinet."
Aus deutscher Sicht erklärt sich, warum man mit einem Seefernaufklärer die Übersicht behalten, sich aber tunlichst auf See nicht in das gefährliche Chaos hineinziehen lassen will.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 31. May 2020, 14:43
 
SailorGN
Beitrag 1. Jun 2020, 11:12 | Beitrag #78
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Danke, das mit Frankreich ist völlig an mir vorbeigegangen... ist aber eine weitere Dummheit Macrons. Irgendwie verstärkt sich bei mir das Gefühl, dass Macron mehr noch als Sarkozi unilaterale Vorteile will, es aber nicht so deutlich sagt und EU/NATO nur vorschiebt^^


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Merowinger
Beitrag 1. Jun 2020, 13:43 | Beitrag #79
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Arte:
ZITAT
Der türkische Einfluss auf den Konflikt in Libyen ist enorm. Aber Ankara gibt nur ungern zu, in Syrien massiv Söldner für den Libyen-Einsatz zu rekrutieren. Dabei berichten Augenzeugen von regelrechten Anwerbebüros im Norden Syriens, wo Kampfwillige für 2.000 Euro Dreimontagsverträge unterschreiben. Eine Wahrheit, die in der Türkei nicht ausgeprochen werden darf.

https://www.arte.tv/de/videos/098057-000-A/...kte-wahrheiten/

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. Jun 2020, 15:32
 
Seneca
Beitrag 6. Jul 2020, 20:13 | Beitrag #80
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Libyen:
Frankreich erwägt Sanktionen gegen die Türkei wegen Bruch des Waffenembargos:
ZITAT
French Foreign Minister said Wednesday that EU foreign ministers will meet on July 13 to discuss Turkey and that further sanctions against Ankara could be considered.”At our request, there will be a meeting of EU foreign ministers on July 13 only on the Turkish question,” said Jean-Yves Le Drian during a parliamentary hearing.
“EU sanctions have already been imposed on Turkey for the drilling of Turkey in the economic zone of Cyprus. Other sanctions may be considered. ”

https://www.fr24news.com/a/2020/07/france-t...n-in-libya.html

Interessanterweise fordert Frankreich keine Sanktionen gegen Russland, obwohl bekanntlich Russland Waffen und Kämpfer nach Libyen schickt.
Bis zu 8 Flüge mit russischen Transportmaschinen landen in General Haftars Machtbereich -pro Tag:
ZITAT
Up to eight flights per day have been registered since February: all operated via Latakia, Syria.
The aircraft used were Tupolev Tu-134, Tu-154 and Ilyushin Il-76.

https://www.itamilradar.com/2020/06/30/doze...ights-to-libya/

Die EU konnte bereits in Syrien ihre Wünsche nicht ansatzweise durchsetzen, vermutlich wird das auch in Libyen so sein. Die Operation "Inri" zur Unterbindung des Waffenschmuggels beeindruckt weder die Türkei noch Russland.
ZITAT
Ein hoher EU-Diplomat fasst zusammen: „Die EU-Operation Irini ist ein Rohrkrepierer.“

https://www.welt.de/politik/ausland/article...eit-der-EU.html

Möglicherweise gibt es bald ganz offiziell türkische und russische Militärstützpunkte in Libyen- je nach militärischem Erfolg der Akteure:
ZITAT
Die international anerkannte libysche GNA-Regierung soll laut der Zeitung Arab Weekly mit Ankara bereits ein Abkommen zur Truppenstationierung geschlossen haben. Die Vereinbarung soll den Bau türkischer Militärstützpunkte, die Ausbildung einer künftigen libyschen Armee und die Unterstützung aller Militäraktionen im derzeitigen Bürgerkrieg in dem nordafrikanischen Land umfassen.

ZITAT
Moskau als Gegner der GNA plant angeblich ebenso wie Ankara den Bau von Militärstützpunkten in Libyen; al-Jufra und Sirte sollen als Luftwaffen- und Marinebasen im Gespräch sein.

https://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei...erung-1.4958431

Nach Syrien nun noch Libyen als Konfliktherd vor der Haustür der EU, entscheidend beeinflusst durch Erdogan, Putin , Ägypten, VAE; außen- und sicherheitspolitisch ist die EU leider ein Leichtgewicht.

 
Scipio32
Beitrag 7. Jul 2020, 09:36 | Beitrag #81
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ZITAT
Nach Syrien nun noch Libyen als Konfliktherd vor der Haustür der EU, entscheidend beeinflusst durch Erdogan, Putin , Ägypten, VAE; außen- und sicherheitspolitisch ist die EU leider ein Leichtgewicht.


Ich glaube nicht, dass sich daran so schnell etwas ändern wird, so es denn überhaupt je passiert.

------------

Ich verstehe so wieso nicht, warum man sich ohne not einen Konfliktherd direkt vor der eigenen Haustür geschaffen hat.
 
Merowinger
Beitrag 20. Jul 2020, 23:35 | Beitrag #82
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Der Bundessicherheitsrat hat vor kurzem der Übergabe des vierten und letzten U-Bootes and Ägypten zugestimmt.
ZITAT
Ägypten bereitet Militäreinsatz in Libyen vor
Das Parlament in Ägypten hat Truppenentsendungen nach Libyen gebilligt. Erstmals könnten sich dann in Libyen türkische und ägyptische Soldaten direkt bekämpfen.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07...-chalifa-haftar

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 20. Jul 2020, 23:37
 
Praetorian
Beitrag 6. Aug 2020, 13:14 | Beitrag #83
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Russland hat möglicherweise S-300/S-400 nach Libyen verlegt

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