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WHQ Forum _ Allgemeines Forum _ Der Feuerwehr-Thread

Geschrieben von: RPG7 7. Sep 2008, 23:42

ZITAT(Nightwish @ 8. Nov 2008, 13:05) *
Da hier ja doch einige Angehörige von Feuerwehren sind und es auch schon die eine oder andere Diskussion um die Feuerwehr und ihre Ausrüstung in anderen Threads gab, dachte ich mir, ich eröffne mal einen Fw-Thread. es gibt hier ja sonst auch für alles eigenen Threads...

Hier können dann Fragen, News und sonstiges rein. Evtl. könnte auch die Stiefel-Diskussion aus dem "Anschaffungs-Thread" reinkopiert werden...

Aber ich beginne zunächst mit einer Frage:

Was nutzt ihr für Handschuhe? Wir hatten am letzten Wochende einen längeren Einsatz, Samstag rund 10 Stunden und Sonntag dann auch noch einige. Montag Aufräumarbeiten usw.

Am Samstag hatte ich relativ schnell durchnässte Handschuhe. Nicht so dramatisch an sich. Aber nachdem es dann dunkel wurde und die Temperaturen fielen, war es arg unangenehm. Und Hände in die Tasche oder kurz am Tee wärmen den das DRK rumbringt war weder lange möglich noch nachhaltig. Wir haben in der Wehr ungefütterte 08/15 Lederhandschuhe. Wenige Kameraden haben selbstbeschaffte "bessere".

Was nutzt ihr denn für Handschuhe oder welche könnt ihr empfehlen?

Gruß

Nightwish



//////////////////////




Hab mir heute ein Paar Hanrath Profil Plus gekauft. 117 Euro

Und grad eben hab ich paar lustige Sachen zu dieser Firma und den Stiefeln lesen müssen

ZITAT
2. Untersagungsverfügung; veröffentlicht durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Feuerwehrstiefel, Typ: Profi Plus, Profi, Ultra, Spark [Update]

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) hat nun noch eine weitere Untersagungsverfügung veröffentlicht:

Feuerwehrstiefel, Typ: Profi Plus, Profi, Ultra, Spark

EAN-Code: nicht bekannt

Firma: Hanrath Schuh GmbH, Gladbacher Straße 27, 52525 Heinsberg

Untersagung des Inverkehrbringens der Feuerwehrstiefel des Typs Profi Plus, Profi, Ultra und Spark. Aufgrund der Untersagungsverfügung dürfen die Stiefel ab dem 14.08.2008 nicht mehr in den Verkehr gebracht werden.


Die für das Inverkehrbringen notwendige Bescheinigung nach Artikel 11 a der RL 89/686/EWG wurde von der CTC bis heute nicht ausgestellt.

Die beschriebenen Mängel sind nach einer Probennahme am 20.09.2007 durch die CTC festgestellt worden. Bei einer zweiten Probennahme durch die CTC am 21.02.2008 sind immer noch Abweichungen von den Mindestanforderungen, wie fehlende Rutschhemmung und Entflammbarkeit der Schnürsenkel festgestellt worden.

Fehlende Rutschhemmung
Trennkraft der Laufsohle zum Schaft zu gering
Zehenkappenbelastung zu gering
fehlende Durchtrittssicherheit
Brennverhalten: Reißverschluss und Schnürsystem geschmolzen

Zuständige Behörde: Bezirksregierung Köln, 50606 Köln, Dienstgebäude: Borcherstraße 20, 52072 Aachen

Aktenzeichen: 55.3.8221-Go (UV 010/08)

Quelle: Veröffentlichung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA)


http://www.feuerwehr.de/news/2008/08/28/baua_hanraht_die_zweite.php


Die Firma sieht das ganze natürlich vollkommen anders: http://www.hanrath-schuhe.de/01.images/Krieg%20am%20Feuerwehrstiefel-Markt.pdf

ZITAT
... Der Test beim CTC vom 12.2.2008 war ohne Beanstandung. Zusätzlich lag sogar ein Zertifikat vom TÜV beim Test vor. ...


Ich denk grade stark darüber nach die Stiefel wieder zurückzugeben... rolleyes.gif
Dem Gerätewart, der mich auf diese Stiefel gebracht hat, hab ich das auch schon mitgeteilt. Nur sinds bei dem halt einige Paar mehr. hmpf.gif

Geschrieben von: Camouflage 8. Sep 2008, 08:06

Zurückgeben, sofort.
Am besten bei der Bezirksregierung Köln anrufen und mitteilen, dass die Firma Hanrath trotz Untersagungsverfügung weiterhin Stiefel in Verkehr bringt. Hoffentlich wird dann ein ordentliches Zwangsgeld verhängt.

Auch wenn die Firma krampfhaft behauptet, das wäre alles ganz anders und sich dabei total lächerlich macht: alleine durch den Verlauf der Sache hat sie bei mir jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Und Vertrauen ist bei PSA eine wichtige Sache. Die Firma kann unverbindlich behaupten was sie will, solange die notwenigen Unterlagen nicht ausgestellt sind und zwei (!) Untersagungsverfügungen auf der Webseite der BAuA stehen, haben die Stiefel keine Zulassung und dürfen somit nicht auf den Markt gebracht werden.

Wo hast Du gekauft? Im Internet hast Du ja eh ein zweiwöchiges Rückgaberecht, sofort die Stiefel ohne Angabe von Gründen zurückgeben.
Für den Kleiderwart bietet sich ggf. der Weg zum Rechtsamt der Kommune an.

Blöde Sache das, hätte ich Dir vorher sagen können. wink.gif


Geschrieben von: RPG7 8. Sep 2008, 09:03

Ich hab die von oben genanntem Gerätewart abgekauft (genauer: seinem Komandanten), weil diese Wehr einige Paar mehr beschafft hat als nötig. War gestern ein Gelegenheitskauf, weil ich schon länger anständige Stiefel für den Katschutz gesucht habe. Schöne Scheisse.
Gut, das zurückgeben sollte denk ich kein Problem werden, aber verdammt ärgerlich das ganze.

Ich weiss nicht, wann die Stiefel beschafft wurden, ich nehme aber stark an, das es vor dieser Verfügung war. Allerdings kann man im Onlineshop von Hanrath auch die beanstandeten Stiefel kaufen.

Geschrieben von: Nightwish 8. Sep 2008, 15:01

Hm, interessant. Habe gerade in der letzten Woche über die Beschaffung von Stiefeln von eben dieser Firma gesprochen...

Geschrieben von: RPG7 8. Sep 2008, 19:32

Ich hab heute nochmal mit dem Gerätewart gesprochen und er meinte, das ist alles abgeklärt. Die haben auch lange disskutiert und mit der Firma und der Bundesanstalt gesprochen. Da danach soweit alles geklärt und in Ordnung war wurden die Stiefel gekauft.

Somit hat sich für mich das zurückgeben erledigt. Wär auch schade gewesen, sind nach dem ersten Eindruck nämlich richtig gute Stiefel

Geschrieben von: SLAP 8. Sep 2008, 19:43

Moment. Heisst das, dass die Stiefel in Ordnung sind und die Vorgaben erfüllen?

Geschrieben von: Camouflage 8. Sep 2008, 22:08

Hast du das, gerade von der BAuA, schriftlich?

Der Hersteller ist sich ja keines Fehlers bewusst und Gerätewarte erzählen mal schnell viel, um ihre Ruhe zu haben.

Bei den genannten Mängeln würde ich mich nicht auf ein paar warme Worte verlassen.

Geschrieben von: RPG7 8. Sep 2008, 22:28

ZITAT(Camouflage @ 8. Sep 2008, 22:08) *
Hast du das, gerade von der BAuA, schriftlich?


Nein, hab ich nicht. Der Mann ist heute in den Urlaub gefahren und deshalb hab ich nur mit ihm telefoniert. Er meinte, das sei in der Wehr ausgiebig diskutiert worden und dazu seien dann auch Informationen von der BAuA und vom Hersteller eingeholt worden. Inwiefern die dazu was schriftlich bekommen haben weiss ich nicht. Die Steifel sollen jedenfalls den Anforderungen entsprechen.
Was mich allerdings ein bischen gewundert hat war, das er meinte das die Stiefel die ich mir gekauft habe nicht von der Untersagungsverfügung betroffen wären - und das kann nicht sein! Das sind Hanrath Profi Plus, ich bin doch ned Blind. wallbash.gif
Ich frag ihn nochmal, wenn er aus dem Urlaub zurück ist und solange bleiben die Stiefel im Karton.

Geschrieben von: Wodka 8. Sep 2008, 22:34

ZITAT(RPG7 @ 8. Sep 2008, 23:28) *
ZITAT(Camouflage @ 8. Sep 2008, 22:08) *
Hast du das, gerade von der BAuA, schriftlich?


Nein, hab ich nicht. Der Mann ist heute in den Urlaub gefahren und deshalb hab ich nur mit ihm telefoniert. Er meinte, das sei in der Wehr ausgiebig diskutiert worden und dazu seien dann auch Informationen von der BAuA und vom Hersteller eingeholt worden. Inwiefern die dazu was schriftlich bekommen haben weiss ich nicht. Die Steifel sollen jedenfalls den Anforderungen entsprechen.
Was mich allerdings ein bischen gewundert hat war, das er meinte das die Stiefel die ich mir gekauft habe nicht von der Untersagungsverfügung betroffen wären - und das kann nicht sein! Das sind Hanrath Profi Plus, ich bin doch ned Blind. wallbash.gif
Ich frag ihn nochmal, wenn er aus dem Urlaub zurück ist und solange bleiben die Stiefel im Karton.


Gib die Stiefel zurück und verlang dein Geld zurück. Ich will es untechnisch formulieren, aber sofern die beschriebenen Mängel bestehen, so ist das Paar Stiefel mit erheblichen Sachmängeln behaftet, aufgrund der Untersagungsverfügung möglicherweise auch mit einem Rechtsmangel, sofern du sie nicht im Dienst benutzen darfst.

Geschrieben von: RPG7 8. Sep 2008, 22:49

Dazu muss ich warten bis der Mann wieder aus dem Urlaub zurück ist. Und dann soll er mir erstmal erklären wieso er sich bei der Sachlage so sicher ist, das die Stiefel keine Mängel haben. Dann werd ich sehen, was ich mache.

Geschrieben von: Camouflage 9. Sep 2008, 11:05

ZITAT(Wodka @ 8. Sep 2008, 23:34) *
Gib die Stiefel zurück und verlang dein Geld zurück. Ich will es untechnisch formulieren, aber sofern die beschriebenen Mängel bestehen, so ist das Paar Stiefel mit erheblichen Sachmängeln behaftet, aufgrund der Untersagungsverfügung möglicherweise auch mit einem Rechtsmangel, sofern du sie nicht im Dienst benutzen darfst.

Ich würde auch auf jeden Fall versuchen, die Stiefel zurückzugeben und mir dann ein paar von einem seriösen Hersteller (es muss ja nicht gleich Haix sein) zu kaufen.
Da blickt doch keiner durch, mir wäre das zu heikel.

Geschrieben von: Nightwish 8. Nov 2008, 13:05

Da hier ja doch einige Angehörige von Feuerwehren sind und es auch schon die eine oder andere Diskussion um die Feuerwehr und ihre Ausrüstung in anderen Threads gab, dachte ich mir, ich eröffne mal einen Fw-Thread. es gibt hier ja sonst auch für alles eigenen Threads...

Hier können dann Fragen, News und sonstiges rein. Evtl. könnte auch die Stiefel-Diskussion aus dem "Anschaffungs-Thread" reinkopiert werden...

Aber ich beginne zunächst mit einer Frage:

Was nutzt ihr für Handschuhe? Wir hatten am letzten Wochende einen längeren Einsatz, Samstag rund 10 Stunden und Sonntag dann auch noch einige. Montag Aufräumarbeiten usw.

Am Samstag hatte ich relativ schnell durchnässte Handschuhe. Nicht so dramatisch an sich. Aber nachdem es dann dunkel wurde und die Temperaturen fielen, war es arg unangenehm. Und Hände in die Tasche oder kurz am Tee wärmen den das DRK rumbringt war weder lange möglich noch nachhaltig. Wir haben in der Wehr ungefütterte 08/15 Lederhandschuhe. Wenige Kameraden haben selbstbeschaffte "bessere".

Was nutzt ihr denn für Handschuhe oder welche könnt ihr empfehlen?

Gruß

Nightwish

Geschrieben von: bill kilgore 8. Nov 2008, 13:15

Sakra. Eigentlich sollte Nightwishs Post weiterhin das Thema eröffnen... das hat man davon wenn man übermotiviert an eine Sache rangeht wink.gif

Geschrieben von: goschi 8. Nov 2008, 13:20

ZITAT(bill kilgore @ 8. Nov 2008, 13:15) *
Eigentlich sollte Nightwishs Post weiterhin das Thema eröffnen.

geht nicht, Postingzeitpunkt ist relevant wink.gif

Geschrieben von: Autolyse 8. Nov 2008, 13:26

ZITAT(Camouflage @ 9. Sep 2008, 11:05) *
[...] ein paar von einem seriösen Hersteller (es muss ja nicht gleich Haix sein) zu kaufen.
[...]

Das sehe ich ja erst jetzt, daher: Warum muss es ja nicht gleich Haix sein? Ich gehe jetzt zwar erst mal vom Rettungsdienst aus, aber wenn ich mich auf der Wache umgesehen habe, dann war Haix doch sehr verbreitet, entweder in Form vom Rescue oder eben vom Airpower, denn so enorm ist der Preisunterschied ja nun auch nicht, dass man nicht direkt das Geld mehr ausgibt und dafür wirklich etwas in der Hand bzw. am Fuß hat.
Also, erkläre dich. wink.gif

Geschrieben von: bill kilgore 8. Nov 2008, 13:29

ZITAT(goschi @ 8. Nov 2008, 13:20) *
ZITAT(bill kilgore @ 8. Nov 2008, 13:15) *
Eigentlich sollte Nightwishs Post weiterhin das Thema eröffnen.

geht nicht, Postingzeitpunkt ist relevant wink.gif

Verdammt, gerade jetzt ist die Zeitmaschine in der Wartung! wink.gif

Geschrieben von: Camouflage 8. Nov 2008, 13:41

Es gibt hier schon einen Feuerwehrthread, den hatte ich vor zig Jahren mal eröffnet. wink.gif biggrin.gif

ZITAT(Nightwish @ 8. Nov 2008, 13:05) *
Was nutzt ihr denn für Handschuhe oder welche könnt ihr empfehlen?

Persönlich zugeteilt:
Standard-Stulpenhandschuhe aus Rinderspaltleder
Penkert Safeguard Inox für die Technische Hilfeleistung (bin ich mal privat drangekommen, in meiner Wehr werden dafür die Standardhandschuhe genutzt)
Eska Supermars für die Brandbekämpfung
Handschuhe nach DIN EN 388 in Baumarkt-Qualität für alle möglichen dreckigen Arbeiten (komme gerade von der Hydrantenpflege und habe mir ein Paar mit Fett eingesaut)

Infektionsschutzhandschuhe, chemikalienbeständige Gummiandschuhe, Hitzeschutzhandschuhe etc. bei Bedarf vom Fahrzeug

Empfehlen kann ich eigentlich alle für ihren jeweiligen Einsatzbereich. Verabschiede dich von dem Gedanken, mit einem Modell für alle Lagen optimal auszukommen. Wasserdichtigkeit wirst Du nicht vernünftig erreichen können, wenn es um mehr als Regen geht.
Ansonsten braucht man eben eine Membran (GoreTex, SympaTex o.ä.) inkl. regelmäßiger Pflege. Bei allen Handschuhen, die von außen gar nichts reinlassen, kann dann auch von innen nichts raus, der Handschuh wird von Innen durch den Schweiß nass. Außerdem sind die Nähte immer eine Schwachstelle. Die Handschuhe für die Brandbekämpfung sind da schon ganz gut, aber auch die lassen irgendwann Wasser rein. Außerdem sind die recht klobig, mit feinfühligen Arbeiten ist dann nicht mehr viel.

Bei dem von Dir beschriebenem Szenario helfen dann nur Tauschhandschuhe (oft reichen ja einfach Baumarktschutzhandschuhe, die kann man en gros vorhalten und bei Bedarf tauschen), die nassen werden dann getrocknet. Oder so ...

Geschrieben von: Kreuz As 8. Nov 2008, 14:16

Fürs Arbeiten einfach zwei Paare Lederhandschuhe dieser Form:

http://www.safety2work.com/images/product_images/popup_images/165_0.jpg

Ein Paar in die Beintasche als Ersatz, ein Paar direkt anziehen. Zusätzliche Handschuhe auf dem Fahrzeug verladen.

Mengenverbrauchsmaterial, mit Fett oder sonstigem versaut ---> Mülltonne auf, Mülltonne zu.

Für Brandeinsätze oder wenn es kalt biggrin.gif ist: Seiz Fire Fighter

Je nach Einsatz mit Infektionsschutzhandschuhen unten drunter. Bei VU immer! Wenn ich Gruppenführer bin, befehle ich das sogar auf dem Anmarsch.

Baumarkthandschuhe werden bei uns nicht getragen, da teilweise die rechtliche Sache fraglich ist und die selbst beschafft werden müssen. Dann lieber alle paar Wochen neue Lederhandschuhe.


Geschrieben von: Nightwish 8. Nov 2008, 14:21

ZITAT(bill kilgore @ 8. Nov 2008, 13:15) *
Sakra. Eigentlich sollte Nightwishs Post weiterhin das Thema eröffnen... das hat man davon wenn man übermotiviert an eine Sache rangeht wink.gif


Danke für die Motivation wink.gif ! Scheint ja immerhin auf Interesse zu stoßen mein Thread! Auch wenn meine Eröffnung jetzt mittig steht... wink.gif

Trennung

Danke für die schnellen Hinweise!

Zur Lage: In meiner Jackentasche ist immer ein Päckchen Infektionsschutzhandschuhe, so wie auf jedem Fahrzeug eine Kiste davon steht. Wir haben eben ab und an auch VUs.

Meine Ersatz-Einsatzhandschuhe lagen zum Zeitpunkt im Gerätehaus und wurden von mir dann am Sonntag genutzt, während die anderen trockneten.

Für Dreckarbeiten habe ich noch ein Paar ältere Einsatzhandschuhe aus Leder.

In unserer Wehr gibt es in der Regel nur ein Paar für alles: Retten, Löschen, Bergen eben wink.gif . Ich hätte ganz gern ein Paar für die feuchten Sachen und eines für die taktilen. Mir ist klar, dass es nicht 'den' Handschuh gibt und auch nicht den absoluten Wasserschutz. Deshalb suche ich ja nach Anregungen.

Gruß

Nightwish

Geschrieben von: Camouflage 8. Nov 2008, 16:16

Ich würde ganz ehrlich sagen: ein anständiges Paar für die BBK (und nur dafür) und zwei oder drei Paar Lederhandschuhe pro Mann für alles andere. Das reicht, letztere halten sich preislich im Rahmen und sind als Verbrauchsmaterial zu betrachten.

Geschrieben von: Autolyse 22. Dec 2008, 15:15

Zur Hanrath-Problematik http://www.lfs-bw.de/servlet/PB/show/1278734/DGUV%20Rundschreiben_431p2008.pdf das ergänzende Rundschreiben der DGUV.

Geschrieben von: stoenggi 22. Dec 2008, 15:26

Dazu gibt es im Feuerwehrforum (http://www.feuerwehr-forum.de/) recht grosse Threads.
Wer von euch ist dort im Forum eigentlich ebenfalls tätig?

Geschrieben von: Camouflage 22. Dec 2008, 15:28

Nur querlesend, zur aktiven Mitarbeit ist mir die Art und der Ton einiger Regulars dort meistens zu nervraubend.

Geschrieben von: stoenggi 22. Dec 2008, 16:42

@Camouflage
Stimmt schon, ich bin dann bei einigen einfach sehr selektiv was das lesen ihrer Beiträge angeht *ignore*

Besuchst du denn noch andere Sites/Foren?Communities wo du dich austauscht oder eher nicht?

Geschrieben von: sdw 22. Dec 2008, 17:01

ZITAT(Camouflage @ 22. Dec 2008, 15:28) *
Nur querlesend, zur aktiven Mitarbeit ist mir die Art und der Ton einiger Regulars dort meistens zu nervraubend.


Oh ja. Das kann ganz schön giftig zugehen dort. Was mich am meisten nervt ist dieses Gehabe von manchen, als seien sie die perfekten Feuerwehrleute. Oft eine totale Verkennung der Realität im deutschen Feuerwehrwesen. Aber auch das Verhalten mancher "Experten" finde ich nicht okay, auch wenn ich ihr Fachwissen durchaus akzeptiere. Nur bringt das alles nichts, wenn man in einer Freiwilligen Feuerwehr eben nicht "einfach mal so" etwas ändern kann.
Schreibe selten mal dort mit, als ich in einer Diskussion am Rande mal erwähnt habe, daß wir ein TLF16/24 und ein LF8 im Stall haben wobei das LF keine PAs verlastet hat, war direkt die Hölle los. biggrin.gif

Geschrieben von: HannesKrötz 22. Dec 2008, 17:13

ZITAT(sdw @ 22. Dec 2008, 17:01) *
als ich in einer Diskussion am Rande mal erwähnt habe, daß wir ein TLF16/24 und ein LF8 im Stall haben wobei das LF keine PAs verlastet hat, war direkt die Hölle los. biggrin.gif



Oja, da kann mich auch noch dran erinnern ! lol.gif

Geschrieben von: sdw 22. Dec 2008, 17:15

Hat das so hohe Wellen geschlagen? biggrin.gif
Eigentlich hatte ich nur von Ulrich Cimolino "Feuer" bekommen, wobei selbst der irgendwann eingesehen hat, daß es bei der vorhandenen Ausstattung eine aktzeptable Lösung ist.

Geschrieben von: Camouflage 22. Dec 2008, 17:55

Ich schreibe da ab und an mal (so alle sechs Monate einen Beitrag, wenn mir die Hutschnur platzt *g*). Die meisten dort angesprochenen Punkte sind ja durchaus richtig. Allerdings kann man manche Sachen nunmal nicht mit der Brechstange durchsetzen, gerade wenn ich etwas von den Leuten will (nämlich dass sie zur Feuerwehr kommen) und ihnen nicht viel dafür bieten kann. Jedenfalls nichts viel von dem, was heutzutage so zählt.
Wenn dann die meisten FA als saufend und dumm, als wenig innovationsfreudig und alle Führungskräfte als inkompetent dargestellt werden, frage ich mich, ob das sein muss. Gerade wenn die Kritiker selbst es zu nichts gebracht haben. Den Finger in die Wunde legen kann man leicht, aber funktionierende Lösungen erarbeiten und anwenden ist etwas ganz anderes.
In meiner Einheit gibt es auch solche und solche, die meisten sind aber beruflich und familiär ganz erfolgreich und hätten sicher ein wesentlich einfacheres Leben, wenn sie den ganzen Feuerwehrkram sein lassen würden. Gilt für mich eigentlich auch, ich kann die Zeit auch anders nutzen und muss mich dafür nicht als latent dumm und profilierungssüchtig darstellen lassen.

Auch in meiner Einheit ist nicht alles ideal (TLF 16/25 als Erstangreifer *grins*), aber wir machen alles in allem einen recht guten Job, denke ich. Ich bemühe mich, wie andere Leute auch, etwas zu verändern. Aber manche Sachen brauchen eben Zeit, auch weil man vielleicht mal an einer Sache festhalten will und nicht alles fünf Jahre sein Fähnchen nach dem Winde hängen möchte.

Das große Problem ist dort meiner Meinung nach halt auch, dass es zwar x wirkliche Fachleute gibt (die mit ihrer Art auch manchmal unmöglich sind, deren Beiträge ich aber auch schätze), aber eben auch n-mal soviele Leute, die versuchen, sich durch das Nachplappern von deren Argumenten zu profilieren. Die Beiträge wirken wie mit dem Formtextprogramm geschrieben.

Auf anderen Plattformen bin ich eigentlich nur sporadisch lesend aktiv (FW-Netz), Ausnahme war mal www.feuerwehrmann.de ehemals die Seite des Landesfeuerwehrverbandes NRW. Seit einigen Jahren, spätestens seitdem der LFV die Plattform aufgegeben hat und alles privat weiterläuft, ist die Seite mehr oder weniger tot, genau wie der vor 5 bis 10 Jahren sehr gute News-Server (news. feuerwehrmann.de), einzig der IRC-Server irc.feuerwehrmann.de wird noch mehr oder weniger genutzt.

Ansonsten reicht mir als Austausch die Uni. Ich habe es hier vor Ewigkeiten schonmal geschrieben, ich habe in Wuppertal Sicherheitstechnik studiert und mache dort jetzt noch einen Master of Science im Brandschutz, da bekommt man zu vielen interessanten Leuten Kontakt (und lernt einige Heißdüsen kennen, aber die ganz schlimmen sind dann irgendwann nicht mehr da). Ansonsten lese ich einige Fachzeitschriften in der Bib. wink.gif

Geschrieben von: sdw 22. Dec 2008, 18:07

Immer wenn ich Wuppertal lese, muß ich an Axel Stein denken. lol.gif

===

Mir ist jetzt gerade mal wieder die Hutschnur gerissen. Mit etwas Kombinationsgabe kann man auch unschwer erkennen, wer ich bin. wink.gif
Aber genau dieses:

ZITAT
die meisten FA als saufend und dumm, als wenig innovationsfreudig und alle Führungskräfte als inkompetent [darstellen]

ist es, was mich immer so furchtbar aufregt. Eben eine totale Verkennung der Realität. Ich habe in meiner Einheit auch manchmal zu kämpfen, wenn ich neue Ideen bringe, auch wenn ich sie total toll finde. Aber es sind eben auch noch andere Leute da, die Ahnung von der Materie haben. Ob das dann unbedingt die Lehrbuchmeinung ist, sei mal dahingestellt. Aber auch mit einem LF8 ohne PA oder mit einem TLF16/25 kann man einen sehr guten Job machen. Da gilt dann eben "Leben in der Lage". Natürlich hätte ich lieber ein HLF10/10 in der Halle stehen und daneben ein Allrad-TSF. Aber das wird so nicht zu realisieren sein.
Genauso das leidige Problem "Alkohol". Geht im Einsatz gar nicht, klar. Aber Feuerwehr ist nunmal eine Gruppierung, die sich meistens gut versteht, sonst würde man nicht zusammenarbeiten. Also trinkt man auch mal einen zusammen. Und oh Wunder, wir sind lokal betrachtet bei uns ein gern gesehener Gast auf irgendwelchen öffentlichen Festivitäten. Wenn man dort als Gruppe erscheint, muß man noch nicht mal irgendwo "Feuerwehr" stehen haben. Die Leute auf dem Lande kennen ihre "Pappenheimer" doch auch so, da stellt die Zuordnung kein Problem dar.
Und trotzdem kann man sich dann mal kräftig einen hinter die Binde gießen. Daß man dann keinen Einsatz mehr fährt ist klar. Aber das Gutmenschentum auf Feuerwehr.de und die Nachplapperei ist eben stark. hmpf.gif

Geschrieben von: Camouflage 22. Dec 2008, 18:31

Tja, so ist das Leben.
Ich habe auch schnonmal bei der Hydrantenpflege ein Bier getrunken, bin nach dem Dienst im Feuerwehrhaus versackt oder habe eine Kiste Bier als Dank für irgendeine kleine Dienstleistung am Bürger in Empfang genommen. Trotzdem sind die Bürger hier ganz froh, wenn wir kommen. wink.gif Es gibt Sachen, die nicht sein dürfen, wie das mit dem FA, der besoffen mit dem Feuerwehrauto zum Puff gefahren ist und danach das Auto nicht wiedergefunden hat.
Aber das sind absolute Ausnahmen, ansonsten kann man das auch mal geschmeidig sehen. smile.gif

Ich fahre jetzt übrigens zur Feuerwehr, wir gehen mit ein paar Leuten essen (als Dank für die geleistete Mehrarbeit gegenüber dem normalen Dienst- und Einsatzgeschehen). Und vielleicht, aber nur vielleicht, werde ich da auch ein Bier trinken. wink.gif

Geschrieben von: sdw 22. Dec 2008, 18:34

Dann viel Spaß dabei. Und denkt dran euch vor dem Essen die Hände und das Gesicht zu waschen. Und vor allem vor dem Trinken. wink.gif

Geschrieben von: stoenggi 22. Dec 2008, 18:48

Und esst unter keinen Umständen in einem Viehstall, zieht einen Safety-Officer zur Seite (nicht dass sich einer mit der Gabel sticht) und ah ja: DMA hat zu hause zu bleiben, ihr wollt euch in der Öffentlichkeit ja nur profilieren wink.gif

Jetzt im Ernst: Lass es dir schmecken! Wir haben unsere FW Essen schon durch. Die waren lecker und es wurde sogar auch ein wenig Bier und Wein dazu konsumiert. Sind ja normale Menschen, desswegen müssen wir noch lange nicht grölend nach Hause getorkelt sein...

Ich bin übrigens auch fleissiger Mitleser, verfasse ab und an einen Beitrag (nicht sehr regelmässig, da es als Schweizer nicht viel Sinn macht in FW DE mitzuschreiben und wundere mich manchmal wie die FW in DE überhaupt funktionieren kann, wenn man all den Regeln und FwDV wirklich nacheifern will wie das manch einer im Forum fordert... (Übrigens: Damit dürfte ich auch relativ einfach erkennbar sein wink.gif )

@sdw: kann mich zwar an einen solchen Beitrag erinnern, aber du persönlich bist mir leider noch nicht geläufig. Wird aber schon noch werden *fg*

Geschrieben von: Kreuz As 22. Dec 2008, 18:54

ZITAT(Camouflage @ 22. Dec 2008, 18:31) *
Tja, so ist das Leben.
Ich habe auch schnonmal bei der Hydrantenpflege ein Bier getrunken, bin nach dem Dienst im Feuerwehrhaus versackt oder habe eine Kiste Bier als Dank für irgendeine kleine Dienstleistung am Bürger in Empfang genommen. Trotzdem sind die Bürger hier ganz froh, wenn wir kommen. wink.gif Es gibt Sachen, die nicht sein dürfen, wie das mit dem FA, der besoffen mit dem Feuerwehrauto zum Puff gefahren ist und danach das Auto nicht wiedergefunden hat.
Aber das sind absolute Ausnahmen, ansonsten kann man das auch mal geschmeidig sehen. smile.gif

Ich fahre jetzt übrigens zur Feuerwehr, wir gehen mit ein paar Leuten essen (als Dank für die geleistete Mehrarbeit gegenüber dem normalen Dienst- und Einsatzgeschehen). Und vielleicht, aber nur vielleicht, werde ich da auch ein Bier trinken. wink.gif


Das Thema kenne ich. Wir haben auch so ein paar Mann die unbedingt alles professionalisieren wollen. Dienst ist Dienst, kein Beisammensein bis tief in die Nacht mehr, Rauchverbot, Alkoholverbot, etc. Nur wird das ganze dann so aussehen, das kaum einer mehr hingeht. Eintritt und Austritt sind freiwillig, das vergessen die dann sehr oft. Saufnasen haben wir bei mehr als 30 Aktiven übrigens genau zwei Stück. Einsatzmässig nicht zu gebrauchen. Dafür machen die aber alles andere was sonst keiner machen will. Die sind sie ersten wenn Putzaktionen anstehen. Oder hier schreien wenn es um Drecksarbeit geht. Dann sollen sie meinetwegen dabei auch Bier trinken wenn sie eines der Fahrzeuge nach einem Einsatz einer Grundreinigung unterziehen oder das Gerätehaus putzen.


Geschrieben von: Camouflage 23. Dec 2008, 09:47

Ich bin der letzte der etwas gegen Professionalisierung hat und habe in der Richtung auch schon einiges bewirkt (denke ich zumindest), aber da man es immer noch mit Menschen zu tun hat, setze ich da mehr auf die sanfte Tour als auf die Brechstange. Das geht auch und im Endeffekt haben alle mehr davon.

Eine Professionalisierung ist unausweichlich, wenn ich mir die Entwicklung im Einsatzgeschehen, bei den rechtlichen und gesellschaftlichen Anforderungen ansehe. Dabei wird der ein oder andere FA, aber auch die ein oder andere Feuerwehreinheit auf der Strecke bleiben. Für die Betroffenen schade, aber heutzutage ist es bei uns (Gemeinde mit 9000 Einwohnern am Rande des Ruhrgebiets, geprägt durch Landwirtschaft, etwas Industrie und Gewerbe, eine Autobahn und mehrere Landstraßen mit Unfallschwerpunkten) nicht mehr mit zehn Ölspuren und fünf Scheunenbränden mit massivem Außenangriff im Jahr getan. Gebäudebrände, Verkehrsunfälle, ABC-Einsätze, massive Unwetterlagen fordern m.E.ein deutlich höheres Niveau als noch vor 20 Jahren.

ZITAT
wundere mich manchmal wie die FW in DE überhaupt funktionieren kann, wenn man all den Regeln und FwDV wirklich nacheifern will wie das manch einer im Forum fordert

Eigentlich geht das sogar sehr gut, wenn man will und etwas Augenmaß behält und die Sache nicht unnötig verkompliziert, was leider auch so ein Hang bei der Feuerwehr ist.
Es gibt ein Problem, man entwickelt eine pragmatische Lösung. Dann wird das ganze mit einer selbstgebauten Techniklösung unterstützt, irgendwann ist die nicht mehr gut genug und man kauft ein teures Industrieprodukt. Dies erfordert zusätzlichen Schulungs- und Wartungsaufwand. Außerdem braucht man neben zehn Leuten, die mitreden, mindestens einen Verantwortlichen, der außerdem noch gekennzeichnet werden muss. Früher war Improvisation mal eine der Grundstärken der Feuerwehr, heute wird für alles in jedem Ort vorgeplant, weil es ja einmal in 25 Jahren den Fall X geben könnte, den man auch anders abarbeiten könnte.[1]

Ich halte aber nichts davon, alle möglichen Abweichungen von staatlichem Recht, FwDV und UVV mit "im Einsatz", "Menschenrettung" usw. zu begründen. Wenn man sich auskennt (daran scheitert es meistens schon, siehe Nachplappern), kann man die Regeln grundsätzlich schon einhalten. Zumal die meisten einen ernsten Hintergrund haben und schlicht der Sicherheit (sowohl körperlich, als auch haftungsrechtlich) dienen.

[1] Ich musste gerade so lachen, als ich in dem Thread, indem es um die Frage ging, was ein THL-Satz umfassen sollte, ursprünglich mal für eine kleinere Feuerwehreinheit, die damit Erstmaßnahmen einleiten können soll, eine hydraulische Handpumpe gefordert wurde.
Janee ist klar. Und eine Handdruckspritze auf dem LF, falls mal die FPN versagt ...

Wir haben so eine hydraulische Handpumpe seit Ende der 70er, damals war das halt Standard. Wir haben sie dann, weil sie halt da war, Jahre lang auf dem RW 2 durch die Gegend gefahren und nie auch nur ansatzweise gebraucht. Wenn es mal einen Geräteausfall geben sollte, hat man ein gleichwertiges Ersatzgerät parat und muss nicht mit anachronistischer Technik anfangen. Aber das ist die Tendenz, alles unnötig zu verkomplizieren, um auf Sachen vorbereitet zu sein, die realistisch betrachtet nie eintreten werden.

Der WHQ-Forums-User flesch, der hier auch schon ein paar Beiträge geschrieben hat, ist dort übrigens auch als Regular aktiv. wink.gif

Habe gestern dann übrigens vorm Essen (ich habe die 112 genommen, das Rumpsteak mit scharfer Pepperoni-Sauce *g*) noch eine neue Überjacke nach HuPF 1 bekommen, die alte war jetzt zehn Jahre alt und hatte die besten Zeiten hinter sich. Die neue ist deutlich leichter, flexibler und angenehmer zu tragen und hat endlich ein paar Extras wie Panikreißverschluss und Innenhandschuh, die die alte noch nicht hatte.

Geschrieben von: Kreuz As 23. Dec 2008, 12:23

ZITAT(Camouflage @ 23. Dec 2008, 09:47) *
Ich bin der letzte der etwas gegen Professionalisierung hat und habe in der Richtung auch schon einiges bewirkt (denke ich zumindest), aber da man es immer noch mit Menschen zu tun hat, setze ich da mehr auf die sanfte Tour als auf die Brechstange. Das geht auch und im Endeffekt haben alle mehr davon.


Das ist im Einsatz ja auch genau richtig und praktiziere ich auch so. Aber streich alles drumherum, mach nur noch Ausbildung und fahr Einsätze und keine 10% kommen mehr.

Geschrieben von: Camouflage 11. Jan 2009, 14:00

Der FF Syke (NS) ist in der vergangenen Nacht zum zweiten Mal nach 1994 der beinahe komplette Fuhrpark mitsamt Feuerwehrhaus durch einen Großbrand verlustig gegangen ...
Starkes Stück, irgendwie. sad.gif

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/68439/1332997/polizeiinspektion_diepholz

Geschrieben von: stoenggi 12. Jan 2009, 08:25

Hartes Stück.
Der erste Brand wurde ja gerade erst vor kurzem im FW-Forum diskutiert. Wie sieht denn so ein Schlauchturm aus, was ist da alles an Technik installiert?
Wir haben bei uns zum trocknen der Schläuche lange Regale im Gerätehaus, wo die Schläuche liegend austrocknen -> Kenne einen Schlauchturm also so gut wie gar nicht.

Geschrieben von: sdw 12. Jan 2009, 08:41

Daß so etwas innerhalb von 14 Jahren zweimal passiert finde ich hart. Bei mir in der Gegend wäre mir für die letzten Jahrzehnte gar kein Brand eines Gerätehauses bekannt. Und dann trifft es einen Ort gleich zweimal. Etwas bedenklich stimmt mich da, daß der Brand von 1994 laut den Beiträgen im feuerwehrforum nie vollständig aufgeklärt wurde.

EDIT:
Habe gerade eben den Bericht des Pressesprechers überflogen. Werde dort keine Diskussion vom Zaun brechen, das führt ohnehin zu nichts. Aber hier erstmal ein kompettes Zitat:

ZITAT
Kurzbericht und Erstinformation nach dem Brand im Feuerwehrhaus Syke im Landkreis Diepholz am 11.01.2009

Es ist 20.20 Uhr, nach einer langen Nacht und einem langen Tag sind alle Einsatzkräfte zuhause und ich hoffe, bei allen kehrt ein wenig Ruhe ein. Vorab hoffe ich, dass die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Syke heute Nacht Ruhe finden, denn sie werden die nächsten Tage, Wochen und Monate Kraft brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten und um ihre Feuerwehr wieder aufzubauen. Bevor ich kurz auf das Geschehene eingehe, sei allen beteiligten Einsatzkräften der letzten Stunden für ihren unermüdlichen Einsatz im Namen aller Syker Kameradinnen und Kameraden sowie der Stadtverwaltung gedankt.

Ein ausführlicher Einsatzbericht wird in den nächsten Wochen folgen, sobald wir alle Fakten zusammengetragen haben, wenn die Ermittlungen der Polizei begonnen haben, und die Freigabe für diesen Bericht vorliegt. Die Ermittlungen der Polizei gehen bislang noch in alle Richtungen, daher hier nur einige kurze Eckdaten und Vorabinformationen zum Einsatz der Feuerwehr und keine Spekulationen zur Ursache, Ausbruchstelle oder ähnliches.

Nach der Beendigung (ca. 23 Uhr) der Jahreshauptversammlung im Kreismuseum Syke (ca. 400 Meter vom Feuerwehrhaus entfernt), wurden die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Syke gegen 4.29 Uhr, am Sonntagmorgen, dem 11.Januar 2009, mit dem Alarmstichwort „Gebäudebrand“ alarmiert. Anwohner und Nachbarn des Feuerwehrhauses hatten die Leitstelle über 112 angerufen und ein Feuer im Feuerwehrhaus in Syke gemeldet. Die installierte Brandmeldeanlage des Feuerwehrhauses hatte ebenfalls ausgelöst, aber den Alarm nicht weitergeleitet. Die Gründe hierfür sind Bestandteil der Ermittlung der Polizei.

Bereits kurz nach Eintreffen des Ortsbrandmeisters hat dieser auf Stadtalarm erhöht und weitere 3 Ortsfeuerwehren mit Drehleitern angefordert. Ebenfalls wurden durch die Leitstelle der Rettungsdienst, LNA sowie der Organisatorische Leiter alarmiert. Die Fahrzeughalle stand zu dieser Zeit bereits zur Hälfte im Vollbrand. Der Anblick erinnerte alle an den Brand der Fahrzeughalle im Jahr 1994, das unfassbare Horrorszenario wiederholte sich nach 14 Jahren! Die Brandursache von 1994 konnte nicht ermittelt werden.

Die zuerst eintreffenden Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Syke begannen mit Schlauchmaterial und Strahlrohren aus einer Nebenhalle mit den ersten Löschmaßnahmen. Die Wasserversorgung um das Feuerwehrhaus war mit einigen Unter- und Überflurhydranten vorhanden. Gleichzeitig versuchten einige Mitglieder noch nicht betroffene Fahrzeuge aus der Halle zu bewegen. Dies misslang, da sich die Hallentore nicht mehr weit genug öffnen ließen. So konnte nur eines der 7 Fahrzeuge (1 MTF mit Pkw-Pritschen-Anhäger) aus der Waschhalle gefahren werden. Alle restlichen 6 Einsatzfahrzeuge (1 DLK 18-12, 1 TLF 16/25, 1 RW 2, 1 LF 16/12, 1 ELW 1 und der GW-G des Landkreises Diepholz) wurden ein Raub der Flammen. Ebenso wurde die gesamte PSA, die in Spinden hing, vernichtet. Im hinteren rechten Hallenteil befand sich die Atemschutzpflegestelle der Stadtfeuerwehr Syke (die Stadtfeuerwehr besteht aus insgesamt 10 Ortsfeuerwehren einschl. Syke als Schwerpunktfeuerwehr), die ebenfalls zerstört wurde.

Durch die Trennung der Waschhalle zur Fahrzeughalle mit einer Brandwand und die Trennung der Waschhalle zum Sozialtrakt mit einer weiteren Brandwand, sowie dem massiven Einsatz im Innenangriff und über die Drehleitern, konnten die alarmierten Ortsfeuerwehren ein übergreifen auf den Sozialtrakt verhindern.

Während des Einsatzes kam es zu mehreren Explosionen bzw. Druckbehälter zerknallen durch die Atemluftflaschen in den Fahrzeugen und in der Atemschutzpflegestelle. Außerdem gab es einen Druckbehälterzerknall des Pulveranhänger P 250. Eine Gefahr durch Strahler oder sonstige Gefahrgüter bestand nicht.

Um im weiteren Einsatzverlauf einen gefahrlosen Innenangriff zum Ablöschen der Brandnester in der Fahrzeughalle zu gewährleisten, wurde ein Fahrzeug aus der Halle gezogen. Gegen 08.20 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Im Verlauf des Tages loderten kleinere Brandnester auf, die durch die Brandwache abgelöscht wurden. Ebenfalls wurden das Löschwasser und der eingesetzte Schaum durch eine Fachfirma, in Zusammenarbeit der zweiten Gefahrgutstaffel des Landkreises mit dem GW-G aus Diepholz, entsorgt. Im Einsatz waren insgesamt 250 Feuerwehreinsatzkräfte aus 14 Ortsfeuerwehren sowie der FTZ und der Technischen Einsatzleitung 2 des Landkreises. Führungskräfte der Kreisfeuerwehr waren ebenfalls vor Ort. Zusätzlich waren rund 15 Einsatzkräfte des DRK zur Betreuung und Versorgung, sowie ein Notfallseelsorger eingesetzt. Genauere Zahlen werden wir im Einsatzbericht nachliefern.

Am Nachmittag wurde durch die Stadt Syke in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ein „Notfallplan“ aufgestellt, der neben der Sicherstellung des Brandschutzes und der Technischen Hilfeleistung für die Bürger der Stadt Syke, auch die vorläufige Ersatzgestellung von Fahrzeugen, Material, persönliche Schutzausrüstung sowie weitere dringend benötigte Geräte beinhaltet.

Bereits während des Einsatzes wurde Hilfe aus den verschiedensten Bereichen angeboten. Sei es Fahrzeugersatzgestellung und ähnliches. Dies wurde am Nachmittag durchgeplant und am Montag wird man die notwendigen Schritte, Anfragen und Anforderungen einleiten. Hieraus entscheid man sich für die Einrichtung eines Spendenkontos, um die vielen Hilfsangebote nicht ablehnen zu müssen.
Unter der Kontonummer: 1110011168 bei der Kreissparkasse Syke (BLZ 291 517 00) können Geldspenden, die ausschließlich den Mitgliedern der OF Syke zugute kommen, überwiesen werden. Hierfür werden keine Geräte oder Ersatzbeschaffungen getätigt. Die Ersatzbeschaffungen der Geräte, Fahrzeuge, PSA und Ausrüstung wird durch die Stadt Syke und den Landkreis Diepholz erfolgen!

Abschließend bedanken sich die Kameradinnen und Kameraden der OF Syke für die bislang geleistete Hilfe, Anteilnahme und Unterstützung aus den Reihen der Bevölkerung und den Feuerwehren. Gleichfalls bitten Sie, jegliche Spekulationen zur Ursache und dem Einsatzverlauf bis zum Abschluss der Ermittlungen durch die Polizei im Sinne aller ehrenamtlich tätigen Helfer ruhen zu lassen. Ein ausführlicher Einsatzbericht folgt zu gegebener Zeit!


Mit Dank und kameradschaftlichem Gruß

Im Auftrag der OF Syke

Hartmut Specht
Kreispressesprecher
Kreisfeuerwehr
Landkreis Diepholz


Dazu mal die "naive" Frage: Wenn man an die Fahrzeuge noch herankommt, so verstehe ich zumindestens den Absatz über die ersten Löschmaßnahme, würdet ihr euch dann von einem nicht weit genug öffnenden Tor abhalten lassen? Wenn ich mir den Fall für die Halle meiner Feuerwehr vorstellen würde, das Sektionaltor würde im teilgeöffnetem Zustand einem LKW kaum standhalten. Also maximal möglichen Anlauf, kurz "beten" und dann mal Gas geben. Zumindest beim LF8 auf Unimog mit Vorbaupumpe hätte das ziemlich sicher "durchschlagenden Erfolg".

Geschrieben von: Kreuz As 12. Jan 2009, 11:03

Von einem Tor würde ich mich so einfach nicht abhalten lassen. Aber das ist aus der Ferne kaum zu beurteilen.

Scheiss Angelegenheit. Vor allem werden dich sich fragen lassen können, was sie zwischen 23 Uhr und Alarmierung gemacht haben.

Geschrieben von: sdw 12. Jan 2009, 11:10

Ferndiagnosen sind immer scheiße, ja. Aber du mußt zugeben, man kann den Text so verstehen:

ZITAT
Gleichzeitig versuchten einige Mitglieder noch nicht betroffene Fahrzeuge aus der Halle zu bewegen. Dies misslang, da sich die Hallentore nicht mehr weit genug öffnen ließen.

Nicht das Feuer war das Hindernis sondern die Tore.

===

Wenn es ähnlich verläuft wie ich es nach Jahreshauptversammlungen kenne, setzt sich der "harte Kern" (zu dem jeder gehören kann, ist kein bestimmer Personenkreis) noch in den Aufenthaltsraum, macht Fernseher oder Radio an und vernichtet noch einige Bier. Daß dann einige Stunden später das Gerätehaus brennt, naja... hier sollte man das spekulieren sein lassen.

Geschrieben von: Kreuz As 12. Jan 2009, 11:40

Wie auch immer. In dem Feuerwehrforum gehts ja zur Sache. Jetzt weiss ich wieder, warum ich mir das nicht antue. ^^

Geschrieben von: sdw 12. Jan 2009, 12:13

Das WHQ ist dagegen die reinste Kuschelecke.

Geschrieben von: sdw 12. Jan 2009, 12:26

ZITAT(stoenggi @ 12. Jan 2009, 08:25) *
Wie sieht denn so ein Schlauchturm aus, was ist da alles an Technik installiert?


Stell dir einen hohen Turm vor mit Treppe und einem großen Treppenauge. Die Schläuche werden entweder einfach (große Version) oder doppelt (kleine Version) zum trocknen aufgehängt, daran bemißt sich die notwendige Höhe (15 oder 30m als grober Richtwert, B-Schläuche sind 20m lang). Um die Schläuche aufzuhängen hat man z.B. einen Flaschenzug (von Hand oder elektrisch). Mehr ist das nicht. Je nach Größe der Feuerwehr kann er so ausgebaut sein, daß man im Inneren Übungen mit Leitern bzw. Abseilübungen durchführen kann sowie von außen Übungen mit der Drehleiter. Es gibt inzwischen modernere Methoden um Schläuche zu trocknen. Und auch früher gab es bereits andere Möglichkeiten, im Gerätehaus meiner Einheit steht z.B. ein sogenannter Trockenschrank. Wenn man richtig Geld in die Hand nehmen will, gibt es sogar vollautomatische Schlauchwaschmaschinen mit anschließender Trocknung.

Geschrieben von: Kreuz As 12. Jan 2009, 13:03

Also wenn die 15 Minuten vorher noch im Gerätehaus waren und das Ding dann so abbrennt stellen sich mir einige Fragen.

Geschrieben von: stoenggi 12. Jan 2009, 14:42

@sdw:

Danke. Damit wäre theoretisch ein technischer Defekt in einer Trocknungsanlage, sofern vorhanden, möglich. Aber ich will hier nicht wild herumspekulieren.

@KreuzAs

Woher weisst du, dass die 15min zuvor noch im Gerätehaus waren? Die Hauptversammlung war ja nicht einmal im Gerätehaus.

Geschrieben von: Kreuz As 12. Jan 2009, 15:02

Das sind eigene Aussagen von denen in den Videos die dazu schon im Netz rumgeistern. wink.gif

Geschrieben von: Camouflage 12. Jan 2009, 18:21

Bin gerade erst heimgekommen und muss gleich weiter zur Feuerwehr, muss mir das alles heute am späten Abend mal zu Gemüte führen.

Geschrieben von: Camouflage 12. Jan 2009, 21:52

Wir haben ähnliche Tore, erfahrungsgemäß würde ich sagen, dass man diese nicht einfach so durchbrechen kann, die sind schon recht stabil. Beulen zwar aus, wenn man von innen davor donnert, aber man wird schon einige Male zurücksetzen müssen. Eigenschutz etc.

Sowas kommt in Ansätzen relativ häufig vor, gerade erst gehört, dass in einer Stadt hier im Kreis vorige Woche ein SW 2000-Tr abgebrannt ist. Neue Batterie eingebaut, halbe Stunde darauf brannte das Fahrzeug unterm Armaturenbrett. Das Fahrzeug wurde noch aus der Halle gebracht (Personal war noch anwesend) und dort abgelöscht. Wenn sowas passiert, wenn keiner mehr da ist ...
Gerade bei nachträglich eingebauter Elektronik (Ladetechnik) habe ich da große Bedenken.

Geschrieben von: Kreuz As 12. Jan 2009, 22:00

ZITAT(Camouflage @ 12. Jan 2009, 21:52) *
Wir haben ähnliche Tore, erfahrungsgemäß würde ich sagen, dass man diese nicht einfach so durchbrechen kann, die sind schon recht stabil. Beulen zwar aus, wenn man von innen davor donnert, aber man wird schon einige Male zurücksetzen müssen. Eigenschutz etc.


Die sind belastbar bis zu einem gewissen Punkt, dann geben die nach wie Papier. (Schau dir mal die Bolzen und Verbindungselemente genauer an, die sind nicht wirklich dick. wink.gif ) Ich habe mich vorhin mit einem Hallenbauer darüber unterhalten. Die wechseln hunderte solcher Elemente jedes Jahr aus. Durchfahren ist definitiv möglich. Aber wie vorher schon geschrieben, wir waren nicht dabei. Also bleibt das alles Spekulation.

Und im Zweifel lass die Karren verbrennen bevor einer beim Versuch verletzt oder gar getötet wird. Ist nur Geld.

Geschrieben von: stoenggi 13. Jan 2009, 08:12

Was die Lade Elektronik betrifft: Ich verstehe nicht ganz, warum immer alle möglichen Geräte an eine Ladeelektronik angeschlossen werden müssen.
Als bestes Beispiel dient hier die Wärmebildkamera. Diese ist ein Erstangriffsmittel und entsprechend wichtig. Das heisst aber auch, dass diese in jeder Übung zu verwenden ist. Durch die vielen Anwendungen halte ich 2 Ersatzakkus vor. Nach dem gebrauchen der Kamera wird der Akku wieder geladen, ein neuer eingesetzt und die Kamera ist wieder einsatzbereit. Diese Ladestation kann nun irgendwo im Gerätehaus stehen, muss mir aber keinen (kostbaren) Platz auf dem LF weg nehmen. Probleme, dass die Akkus sich selbst entladen haben gibt es erfahrungsgemäss auch nicht (in der WF sind die Akkus aus der WBK entnommen. Auf der Anfahrt rüsten sich die AGT mit PA aus, die Maschinisten, bzw. euer WasserTrp rüstet die WBK mit Akku aus. Geht wunderbar).
Damit kann ich mir einen Risiko- und Kostenfaktor weniger in das LF stellen. Genauso mit vielen anderen Geräten.

Geschrieben von: sdw 13. Jan 2009, 16:51

Lampen und Funkgeräte haben bei uns eine Ladeerhaltung. Mehr sehe ich auch nicht als zwingend an. Helmlampen würde ich mit Batterien oder Akkus betreiben die extern geladen werden. Das macht auch das schnelle Wechseln an der Einsatzstelle leichter, falls diese einmal leer sind.

Geschrieben von: Camouflage 13. Jan 2009, 17:26

Nur kommt da bei einem größeren Fuhrpark schnell etliches Gerät (Beleuchtungsgerät, Funkgeräte, Wärmebildkamera, Messgeräte, Werkzeuge) zusammen, das mit Akkus betrieben wird. Natürlich kann man das auch ohne Aktivladung im Fahrzeug machen, allerdings wird man dann bei mehreren Dutzend Geräten schon jemanden abstellen müssen, der sich nur darum kümmert, weil erfahrungsgemäß morgens um halb sechs nach dem Einsatz nicht an die Akkus gedacht wird, da man entweder ins Bett oder zur Arbeit möchte. wink.gif

Ladegeräte im Fahrzeug sind da schon eine Sache, die einem die Arbeit erleichtern und meiner Meinung nach auch Sicherheit bieten, weil keine bösen Überraschungen mit leeren Akkus auftreten. Vor allem wenn die Ladegeräte noch intelligent sind und eigenständig eine Akkupflege durchführen. Bei vielen älteren Funkgeräten sind die Akkus ja auch dadurch kaputt, Ersatz ist wie alles in dem Bereich recht teuer.

Problematisch ist es für mich nur, wenn die Geräte und die Verkabelung nicht fachgerecht und ggf. unter kompletter Missachtung der Anleitung eingebaut werden. Das geht von falscher Spannung über zu kleine Kabelquerschnitte hin zu Kabeln mit dauerhaft garantiert zerstörter Isolierung infolge Fahrzeugbewegungen. Das sollte schon jemand machen, der das gelernt hat.

Geschrieben von: Kreuz As 13. Jan 2009, 18:20

Nein, das soll jemand machen, der dafür haftbar gemacht werden kann. Sprich Werkstatt mir Auftrag. wink.gif

Wenn ich überlege was wir früher alles selbst gemacht haben. Hunderte Stunden an einem LF restauriert, Lack runter, Rost weg, neue Bleche eingeschweisst, Lack wieder drauf, usw.

Alles für die Affen. Wäre das Fahrzeug eben ein paar Jahre vorher weggerostet. Heute beschränkt sich die ganze Sache auf Luft prüfen und Scheibenwischwasser nachfüllen. Alles andere wird bei mir keiner machen, denn wenn einer was macht, haftet er dafür und steht im Fall der Fälle gänzlich alleine da. GUV/K steht den anderen Versicherungen in nichts mehr nach wenn sie sich vor Zahlungen drücken können.

Und der nächste Spass kommt noch. Auf der einen Seite soll alles immer professioneller und besser werden, auf der anderen muss man aus dem grössten Mist an Ausrüstung das Beste machen was nur geht. Wir haben nicht mal die Möglichkeit unsere Fahrzeuge zu waschen. Die haben momentan eine schöne Salzkruste. Waschplatz existiert ein kommerzieller 5km weiter. Geld dafür gibt es aber von der Stadt nicht. Im Gegenzug ist das waschen von Kraftfahrzeugen ohne Ölabscheider aufgrund diverser Verordnungen verboten. Wäscht jetzt einer die Fahrzeuge trotzdem, drohen Geldstrafen von bis zu 100000 Euro. Das kann ich nicht anordnen und werde es selbst nicht machen. Was also tun? Bleibt nur die Fahrzeuge verrosten zu lassen. Denn aus eigener Tasche zahl ich keine Fahrzeugreinigung.

hmpf.gif

Wenn die Dienst nach Vorschrift verlangen, sollen die den auch bekommen. So schwer wie es fällt.

Geschrieben von: Camouflage 13. Jan 2009, 18:44

Wo wäscht bei euch denn der Bauhof seine Fahrzeuge?

Wir haben glücklicherweise eine eigene Waschhalle und auch einen Stellplatz mit Reparaturgrube, hier wird schon noch viel selbst gemacht. Speziell das sehe ich auch nicht so problematisch. Natürlich muss das alles fach- und sachgerecht ausgeführt sein, aber der Fachmann kann ja abschätzen, ob er es kann oder besser die Finger davon lässt. Entsprechend ausgebildete Leute hat die Feuerwehr ja oft in den eigenen Reihen.

Aufträge an Werkstätten müssen dagegen immer übers Rathaus laufen und erlaubt werden, was bei dringenden Sachen kein Problem ist (letztens war die Pumpe unseres Erstangreifers elektrotechnisch defekt) und innerhalb von Minuten läuft (der Leiter des zuständigen Fachbereichs der Verwaltung ist seit vergangenem Jahr auch Leiter der Feuerwehr), bei normalen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten wird aber schon gefragt, ob man das nicht selber machen kann.

Ich werde nach der Aktion in Syke wohl mal die Idee einer "Selbstbau-BMA" fürs Feuerwehrhaus vorantreiben. Hardware und Handyalarmierung läuft schon, man müsste noch die Rauchmelder anbinden und sich etwas für den Fall überlegen, dass der Brand von der Handyalarmierungsanlage ausgeht und daher keine SMS rausgehen können.
Das erreicht zwar nicht das Schutzniveau einer echten BMA, ist aber besser als nichts.

Geschrieben von: Kreuz As 13. Jan 2009, 18:55

ZITAT(Camouflage @ 13. Jan 2009, 18:44) *
Wo wäscht bei euch denn der Bauhof seine Fahrzeuge?


Auf dem kommerziellen Waschplatz. Die haben aber einen eigenen Fahrzeug Inst. Etat aus dem das entnommen wird.


ZITAT
bei normalen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten wird aber schon gefragt, ob man das nicht selber machen kann.


Dafür haben wir nicht mal Werkzeug. rofl.gif

Ich wäre schon froh, wenn die drei Strassenbesen die wir 2007 beantragt haben, endlich ausgeliefert würden. rofl.gif

ZITAT
Ich werde nach der Aktion in Syke wohl mal die Idee einer "Selbstbau-BMA" fürs Feuerwehrhaus vorantreiben. Hardware und Handyalarmierung läuft schon, man müsste noch die Rauchmelder anbinden und sich etwas für den Fall überlegen, dass der Brand von der Handyalarmierungsanlage ausgeht und daher keine SMS rausgehen können.
Das erreicht zwar nicht das Schutzniveau einer echten BMA, ist aber besser als nichts.


rolleyes.gif

Wasser auf die Mühlen derer die der Feuerwehr die Gelder streichen. Für alle mögliche Scheisse wird Geld aus dem Fenster geworfen und an der Sicherheit wird mal wieder gespart. Selbstbau BMA. pillepalle.gif tock.gif Dazu fällt mir nichts mehr ein.

Geschrieben von: Camouflage 13. Jan 2009, 19:12

Nunja, eine richtige BMA wirst Du kaum bekommen, das rechnet sich in Anschaffung und Unterhalt nicht ansatzweise. Da wird eher der (unwahrscheinliche) Totalverlust in Kauf genommen, ist ja eh versichert. So eine Selbstbaulösung wäre aber eine Möglichkeit, für kleines Geld größeren Schaden abzuwenden.

Die Feuerwehren empfehlen zu Recht jedem Haushalt Rauchmelder, nur die eigenen Häuser sind in den seltensten Fällen damit ausgersütet. Dazu kommt das Problem, dass die Rauchmelder meistens nicht gehört würden, es sind also zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
Es wären ja quasi nur vernetzte Rauchmelder mit Anbindung an die sowieso vorhandene Handyalarm-Infrastruktur. Sowas hatte mein Mechanik-Prof schon 2004 für sein Wohnhaus, inklusive angebundener Einbruchmeldeanlage.


BTW: Wo kommst Du her, hört sich ja übel an.
Wir sparen von uns aus ja, wo es geht. Aber notwendige Sachen bekommen wir eigentlich immer bezahlt, auch so wissen Verwaltung und Rat, dass wir wesentlich mehr Geld einsparen als wir kosten. Größere Posten (neue Fahrzeuge oder Gebäude) sind zwar immer eine politische Entscheidung und verzögern sich schonmal, aber Ersatz und Fortschreibung einer zeitgemäßen Ausrüstung sowie Verbrauchsmaterialien sind im jährlichen Haushalt ausreichend berücksichtigt. Meistens ist am Jahresende noch was über, so dass wir Nice-to-have-Gerätschaften beschaffen können. Also Dinge, die schon notwendig sind, aber eben nicht sofort.
Letztens 20 oder 30 zusätzliche Verkehrsleitkegel sowie ein Triblitz, dieses Jahr gab es Weber-Singlekupplungen für die hydraulischen Rettungsgeräte (allerdings war da eh ein Austausch der alten Kupplungen und Geräteanschlussschläuche aufgrund Alter notwendig, man hat dann halt direkt die Singlekupplungen genommen).

Geschrieben von: Kreuz As 13. Jan 2009, 19:23

Von nice to have Dingen fange ich besser erst gar nicht an zu sprechen. Sowas gibts gar nicht für uns. sad.gif




Geschrieben von: Camouflage 13. Jan 2009, 19:56

Wo ist das? Muss kein Ortsname sein, aber Bundesland, Einwohner, Größe der Einheit und Einsatzaufkommen wären von Interesse.

Geschrieben von: Camouflage 13. Jan 2009, 22:40

Zu dem Brand in Syke nochmal: http://www.radiobremen.de/tv/buten-un-binnen/index.php?mode=istlist&jahr=2009&monat=1&tag=12&mytag&j=2009&m=1&setdate=2009-01-12

Beim Eintreffen der ersten Kameraden war da m. E. nicht mehr viel zu retten, die Aussage mit den nicht weit genug öffnenden Toren kann ich mir nur unter den Eindrücken des Geschehenen erklären, in der Halle kann sich m. E. keiner lange genug aufhalten, um auch nur ins Fahrzeug einzusteigen, von der Frage, ob die Fahrzeuge noch fahrbereit waren, mal abgesehen. Die Öffnungszustände der Tore sind aber auch interessant. Meines Erachtens eine ganz heiße Kiste, ich bin mal gespannt, was dabei herauskommt.

Wundert mich, dass der MTW in Sicherheit gebracht werden konnte, eventuell war der erste Stellplatz baulich getrennt? Der scheint ja nicht sonderlich betroffen zu sein.

Geschrieben von: KSK 13. Jan 2009, 23:00

ZITAT(Camouflage @ 13. Jan 2009, 22:40) *
Wundert mich, dass der MTW in Sicherheit gebracht werden konnte, eventuell war der erste Stellplatz baulich getrennt? Der scheint ja nicht sonderlich betroffen zu sein.


Er war baulich getrennt, laut dem Artikel weiter oben eine Waschhalle mit Trennung durch Brandwand vom restlichen Komplex ;-)

Geschrieben von: Camouflage 13. Jan 2009, 23:25

Ah.
Na, ich habe halt nicht die Zeit, das alles aufmerksam zu lesen. wink.gif

Geschrieben von: stoenggi 14. Jan 2009, 08:22

Nochmals zur Ladeerhaltung:
Geht bei uns mit allen Geräten (und wir sind (auch?) ein Strahlenwehrstützpunkt für den gesamten Kanton, sprich das gesammte Bundesland) und selbst dort werden Batterien aus den Geräten entfernt.
Der Trick liegt darin, dass man bei Übungen genügend Zeit zum retablieren vorsieht und so auch die Zeit bleibt diese Geräte wieder mit vollen Akkus zu bestücken und anschliessend die benutzten in die Ladestation zu legen. Gleich bei einem Einsatz. Eine Führungskraft muss halt ab und an daran denken und die Kollegen darauf aufmerksam machen.
Dann funktioniert das bei uns auch nach den Einsätzen sehr gut.

Geschrieben von: sdw 14. Jan 2009, 09:51

ZITAT(Kreuz As @ 13. Jan 2009, 19:23) *
Von nice to have Dingen fange ich besser erst gar nicht an zu sprechen. Sowas gibts gar nicht für uns. sad.gif


Ist bei uns auch nicht anders, selbst um wirklich notwendige Ersatzbeschaffungen muss man kämpfen. Ein neues SEA hat ewig gedauert obwohl das Ersatzaggregat der Stützpunktwehr auch eine Macke hatte. Dafür haben die dann 3 recht neue Aggregate durch die Gegend kutschiert auf RW1, LF16 und TLF16/24. Genauso läuft es jetzt mit Rettungs-/Bergetüchern. Ein oder zwei neue standen auf dem Haushalt weil die alten total zerschlissen und löchrig sind. Gibts nicht...
Mein Ort hat rund 3.500 Einwohner, liegt in RLP. Wir haben eine Landstraße die berüchtigt ist für ihre Motorradunfälle, alle Strecken im Ausrückegebiet sind kurvenreich und oft mit starken Steigungen. Dazu noch ein riesiges Waldgebiet. Die nächste Wehr mit mehr als TSF ist die Stützpunktwehr und laut Routenplaner-ADAC braucht diese für die 13,8km immerhin 19min. Daß man dann mit einem LKW nicht bedeutend schneller sein kann, dürfte klar sein. Und dann ist sie erst im Hauptort. Mit 14 Ortsteilen brauchen wir zum weitest entfernten immerhin 12min für 9,6km. Die Stützpunktwehr entsprechend die 19min / 13,8km länger. Bei uns stehen LF8 (Unimog, Baujahr 1984), TLF16/24 (Baujahr 2005), 2x MTW (VW T4 mit Teilausbau als ELW, VW Sharan). Ersatz für den TH-Satz wird es wenn überhaupt erst mit einem neuen Fahrzeug geben. Und da hofft eigentlich jeder, daß unser Unimog noch lange läuft. Aber S90/SP30 von Anfang der 80iger Jahre ist alles nur nicht mehr zeitgemäß. Bei der letzten Übung habe ich an einem Opel Corsa B geschnitten und schon da mußte man sich genau überlegen, wo man ansetzt.
Dienst nach Vorschrift schön und gut aber man hängt an seiner Feuerwehr und seinen Autos, das will man sich auch nicht kaputt machen lassen.

Geschrieben von: Camouflage 14. Jan 2009, 10:11

Ich glaube, wir haben den Vorteil, dass wir nur drei Einheiten in der Gemeinde haben. Das macht die Sache denke ich leichter, als 14 Standorte für vmtl. jeweils nur ein paar hundert Einwohner und entsprechendem Einsatzaufkommen unterhalten zu müssen.
Wir haben ca. 9.000 Einwohner, viel Landwirtschaft, etliche Kilometer Landstraßen, ca. 25 km Autobahn, das übliche Gewerbe und etwas chemische Industrie, alles in NRW am Rande des Ruhrgebiets gelegen. Da kommt genug zusammen, um zu zeigen, wofür eine Feuerwehr wichtig ist.
Gleichzeitig ist es aber noch nicht so anonym, wie ich es teilweise aus größeren Städten höre, wo die ehrenamtliche Arbeit als selbstverständlich hingenommen wird bzw. häufig mit einer BF verwechselt wird und man die Feuerwehr teilweise kaputt spart.

Ausstattungstechnisch kann ich mich im Moment wie gesagt nicht beschweren, obwohl nicht alles auf dem neuesten Stand der Technik (oder der Mode?) ist, kann man mit dem Material gut arbeiten und wirklich notwendige Dinge werden halt sofort gekauft, andere Sachen werden mittelfristig abgewickelt. Der Fuhrpark (bei uns ELW 1, TLF 16/25, RW 2, LF 8, LF 16-TS, SW 2000-Tr, MTW sowie ein PG250 und ein Transportanhänger, die anderen beiden Standorte haben TLF 16/12 und LF 8 bzw. LF 8/6 und LF 16-TS) ist teilweise in die Jahre gekommen, aber wird nach und nach ersetzt.
Mal sehen, vielleicht wird ja der SW 2000-Tr (Bundesfahrzeug) im Zuge der gerade anlaufenden Beschaffungen vom Bund ersetzt, das wäre schonmal was. Für das kommunalisierte LF 16-TS sind wir im Moment ein LF 20/16 mit Zusatzbeladung Wasserversorgung am planen.

Geschrieben von: sdw 14. Jan 2009, 10:30

Du hast mich mißverstanden. Wir haben keine 14 Einheiten. Meine Gemeinde hat 14 Ortsteile und 2 Wehren. Meine und noch eine TSF-Wehr im 2.Größten Ortsteil nach dem Hauptort. Aber da wir Teil einer Verbandsgemeinde sind und diese über den Haushalt die einzelnen Feuerwehren bezahlt, ist das alles recht knapp. Es gibt in der ganzen Verbandsgemeinde insgesamt 8 Wehren und 7 Gemeinden. Wir sind die einzige Gemeinde mit zwei Wehren, haben aber auch das größte Ausrückegebiet da es viele kleine Enklaven gibt durch das ganze Gebiet zerstreut. Das waren früher einmal alles Holzfällersiedlungen, Forsthäuser,....
http://de.wikipedia.org/wiki/Verbandsgemeinde_Lambrecht
--> Die Verbandsgemeinde. Jetzt kannst du mal kombinieren, in welcher Gemeinde ich wohne. wink.gif

Geschrieben von: Camouflage 14. Jan 2009, 10:34

Dieses ganze Gerödel mit Verbandsgemeinden und Gemeinden und Ortswehren ist mir eh zu kompliziert. Ich komme aus NRW, da gibt es eine Kommune (Stadt/Gemeinde) mit einer Feuerwehr. Punkt. wink.gif

Geschrieben von: sdw 14. Jan 2009, 10:46

ZITAT(Camouflage @ 14. Jan 2009, 10:11) *
Ausstattungstechnisch kann ich mich im Moment wie gesagt nicht beschweren, obwohl nicht alles auf dem neuesten Stand der Technik (oder der Mode?) ist, kann man mit dem Material gut arbeiten und wirklich notwendige Dinge werden halt sofort gekauft, andere Sachen werden mittelfristig abgewickelt. Der Fuhrpark (bei uns ELW 1, TLF 16/25, RW 2, LF 8, LF 16-TS, SW 2000-Tr, MTW sowie ein PG250 und ein Transportanhänger, die anderen beiden Standorte haben TLF 16/12 und LF 8 bzw. LF 8/6 und LF 16-TS) ist teilweise in die Jahre gekommen, aber wird nach und nach ersetzt.
Mal sehen, vielleicht wird ja der SW 2000-Tr (Bundesfahrzeug) im Zuge der gerade anlaufenden Beschaffungen vom Bund ersetzt, das wäre schonmal was. Für das kommunalisierte LF 16-TS sind wir im Moment ein LF 20/16 mit Zusatzbeladung Wasserversorgung am planen.


So einiges sind ja auch Modeerscheinungen, wie z.B. Hochdruckpumpen. Ich finde man muß da gar nicht immer "up-to-date" sein sondern mit dem was man hat umgehen können und eine solide Arbeit abliefern. Unser LF8 ist inzwischen wohl schon zigmal umgerüstet und "kampfwertgesteigert" worden, trotzdem muß man nicht jedem Trend hinterherrennen. Aber ich darf mal kurz Ferndiagnose betreiben. biggrin.gif
Sofern euer RW2 irgendwann einmal ersetzt wird, würde ich an eurer Stelle für das LF8 und das LF16-TS jeweils ein LF20/16 als Nachfolger beschaffen, eines mit Ausrichtung TH und eines eben genau so wie ihr es plant. Dann hat man Ausfallreserve und kann das TLF16/25 (euer Erstangreifer wie du einmal gesagt hast) irgendwann wenn wirklich nötig mit einem reinen Wasserbomber (TLF16/24, TLF20/40, *was immer die Zukunft bringt*) ersetzen.
Dieses RW durch HLF ersetzen sagt mir so ganz und gar nicht zu, das sehe ich als "Mode" und zwar als dumme. Natürlich kann man mit einem "H"LF viel machen, selbst auf unserem LF8 haben wir eine umfangreiche Beladung zur technischen Hilfe, mit der wir einen normalen VU mit einem Fahrzeug alleine abarbeiten können. Aber alles was umfangreicher wird, dafür sollte man ein Sonderfahrzeug als "rollenden Werkzeugkasten" vorhalten. Man muß es da ja auch nicht übertreiben, ein Fahrzeug in der Größe alter RW1 reicht doch für die meisten Wehren aus. Das muß noch nicht mal zwingend Allrad haben, wenn es das eigene Ausrückegebiet nicht erfordert. Aber stattdessen setzt man auf gigantische HLF20/16 und riesige RWs und wundert sich, das alles immer teurer wird.
Mit was sollen wir denn einmal rechnen, wenn unser LF8 ersetzt wird? Ein MLF??? Wie soll man damit auch nur annäherend das umsetzen, was unser LF8 jetzt kann? Also ein LF10/6 mit TH, womit wir beim HLF10/10 sind. Aber noch keine 2.Pumpe, noch keine annäherend gleiche Schlauchmenge. Und gewichtsmäßig sollte man sich in unserer Gegend ganz stark zurückhalten, sonst versenkt man den Bock im Wald schneller als man denkt.

Geschrieben von: Camouflage 14. Jan 2009, 11:20

Das TLF ist relativ neu, das bleibt erstmal erhalten (ist unser Brandbekämpfungs-Erstangreifer, mit mehr Schlauch und Sprungretter, außerdem zwei Wasserwerfern wegen der chemischen Industrie, allerdings gänzlich ohne TH und ohne Sprungretter, also kein richtigtes Jehova-TLF).
Die Chance, das alte TLF 16/15 durch ein (damals noch) LF 16/12 zu ersetzen wurde leider vertan. Jetzt stehen wir halt mit dem Auto da. Ein reines Trupp-TLF ist bei uns aber auch nicht so notwendig.

Der RW 2 wird m. E. wieder durch einen RW ersetzt, was ich auch als notwendig erachte. Ein HLF alleine ist bei unserem Spektrum an Technischen Hilfeleistungen, insbesondere im Bereich Verkehrsunfälle (BAB), nicht ausreichend.

Das LF 16-TS wird wie gesagt durch ein LF 20/16-WV ersetzt, das LF 8 wird voraussichtlich wegfallen, dafür kommt ein GW-L1.
Für den SW (Bj. 1981, noch im Bundesbesitz) hoffen wir halt aktuell auf Ersatz durch den Bund.

Es ist angedacht, das neue LF 20/16 etwas für die TH zu ertüchtigen (Unterbaumaterial, Koffer mit Handwerkzeug) und damit dann bei der TH zuerst zu fahren. Das hydr. Rettungsgerät bringt dann der RW nach. Im Moment fährt der RW zuerst ("War schon immer so"), aber das Konzept ist veraltet und man löst sich davon. Ist sicher nicht ideal, aber ein HLF als Erstangreifer und zusätzlich ein LF mit Schwerpunkt Wasserversorgung ist nicht drin, solange das TLF da ist. Und das LF-WV ist notwendig.
Insofern wäre folgendes ein gangbarer Kompromiss:
Brand: TLF 16/25, LF 20/16, SW/RW + weitere
TH: LF 20/16, RW, TLF 16/25 + weitere

Außerdem steht immer noch die Notwendigkeit einer DLK im Raum ...

Geschrieben von: Camouflage 17. Jan 2009, 10:26

Ach übrigens: In Syke geht die Polizei mittlerweile von Brandstiftung aus sad.gif

Geschrieben von: sdw 17. Jan 2009, 10:49

Nicht gut. Vor allem nicht, da der letzte Brand auch nicht vollständig aufgeklärt wurde laut Bericht.

Geschrieben von: Nightwish 17. Jan 2009, 14:24

Es kann einfach nicht jede Wehr auf dem neuesten Stand der Technik sein. Das ist nicht zu finanzieren und auch nicht nötig. Man muss eben mit dem klarkommen was vorhanden ist. Unsere Gemeinde ist allerdings relativ kulant was die Beschaffung von 'kleineren', uns wichtig oder sinnvoll erscheinenden, Neuerungen angeht, wie u.a. ein neuer Rettungssatz (Schere/Spreizer, Pedalschere, Hydraulikstempel (sdw sprach sowas an), wenn auch nicht alles in einem Jahr. Wobei der alte Satz zwar schwer war, aber noch alles stemmen konnte. Da gibt es einen relativ großen Finanzpool. Aber auch generell sind wir recht gut positioniert. Allerdings hat auch die Wehr einen eigenen Topf um größere Anschaffungen zu pimpen.

Bei uns ist es aber auch so, dass unsere beiden Gerätewarte (Kfz-Mechaniker mit Zugang zu Mercedes Fachwerkstatt und Schlosser) relativ viel selbst frickeln und von anderen Wehrmitgliedern unterstützt werden. Ohne das geht es einfach nicht. Unser MTW wird so seit Jahren am Leben erhalten. Was im Endeffekt (Stunden nicht mitgerechnet, aber wir sind ja ohnehin ehrenamtlich...) günstiger als Neuanschaffung ist und so anderen Projekten mehr Finanzspielraum einräumt.

Unsere akkubetriebenen Gerätschaften, soweit sie zum Fahrzeug gehören, werden in der Garage über die Ladestationen geladen, an denen die Fahrzeuge hängen. Damit fahren wir eigentlich ganz gut.

Zitat sdw:

ZITAT
Helmlampen würde ich mit Batterien oder Akkus betreiben die extern geladen werden. Das macht auch das schnelle Wechseln an der Einsatzstelle leichter, falls diese einmal leer sind.


Ich kann dir nicht ganz folgen. Das bedeutet aber auch, dass ich immer frisch geladene Akkus auf dem Fahrzeug haben muss!? Da ist das externe Laden aber nicht sinnvoll, oder? Zugegeben, bei uns sind die Dinger am Helm und es gibt, afaik, keinen Akkuvorrat...

Geschrieben von: stoenggi 17. Jan 2009, 21:07

ZITAT(sdw @ 17. Jan 2009, 10:49) *
Nicht gut. Vor allem nicht, da der letzte Brand auch nicht vollständig aufgeklärt wurde laut Bericht.


Laut einschlägigen Quellen gab es beim ersten Brand auch gewisse Verdachtsmomente in Richtung Brandstiftung, die allerdings nicht ausreichten im irgend etwas bewegen zu können.

Ich hoffe einfach, dass es nicht eine Person aus der eigenen Reihe ist!

Geschrieben von: sdw 19. Jan 2009, 22:20

ZITAT(Nightwish @ 17. Jan 2009, 14:24) *
ZITAT
Helmlampen würde ich mit Batterien oder Akkus betreiben die extern geladen werden. Das macht auch das schnelle Wechseln an der Einsatzstelle leichter, falls diese einmal leer sind.


Ich kann dir nicht ganz folgen. Das bedeutet aber auch, dass ich immer frisch geladene Akkus auf dem Fahrzeug haben muss!? Da ist das externe Laden aber nicht sinnvoll, oder? Zugegeben, bei uns sind die Dinger am Helm und es gibt, afaik, keinen Akkuvorrat...


Bei uns ist es so, daß sehr viele eine privat beschaffte UK4AA am Helm tragen. Ich sogar zwei Stück, eine am Helm und eine mit Knickkopf an der linken Brusttasche. Und diese Lampen werden ja mit ganz normalen Batterien bestückt und können auch nicht direkt geladen werden. Würde man nun solche Lampfen aufs Fahrzeug legen, was bei Geldmangel erstmal die günstigere Alternative ist, denn dann muß man nur die entsprechenden Halterungen personenbezogen beschaffen, dann würde ich Ersatbatterien oder Ersatzakkus aufs Fahrzeug legen, diese aber extern nachladen.
Und es gibt ja auch noch andere Arten von Lampen, die man mit handelsüblichen Batterien bestücken kann. Der Einzelne hat wohl seltenst Ersatz am Mann, wäre ja auch gefährlich. Aber wenn man diesen Ausrüstungsgegenstand zentral einführt, dann kann man ja auch gleich die Ersatzbatterien aufs Fahrzeug legen. Als Beispiel, einige Akkus AA und gutes Ladegerät kosten nicht die Welt. Im Vergleich dazu gibt es natürlich Lampen, die mehr können aber an sich teurer sind und deren Ladegeräte auch teurer sind. Beispiel Adalit L2000.

Geschrieben von: sdw 19. Jan 2009, 22:23

So, einmal kurz ausgerastet in Form eines Beitrags im Feuerwehrforum. Aber das mußte sein!

Geschrieben von: Camouflage 19. Jan 2009, 22:34

Bei uns gibt es keine einzige Helmlampe, hat sich nie durchgesetzt.
Ich habe eine UK4AA in der HuPF2 und eine Peli Little Ed in der HuPF 1, letztere haben Ende 2007 alle bei uns als eine Art "Weihnachtsgeschenk" bekommen. Da tausche ich halt die Batterien, wenn ich es für nötig erachte oder merke, dass die Leistung sinkt. Eine Packung Batterien habe ich im Spind.
Sollten die Lampen mal im Einsatz den Geist aufgeben, muss ich halt den unbequemen Weg nehmen und Lampen aus der Fahrzeugausstattung benutzen.

Geschrieben von: Kreuz As 19. Jan 2009, 22:42

ZITAT(sdw @ 19. Jan 2009, 22:23) *
So, einmal kurz ausgerastet in Form eines Beitrags im Feuerwehrforum. Aber das mußte sein!


hmpf.gif

Ich weiss schon, warum ich mich da fernhalte. Bin mal auf seine Antwort gespannt wenn denn eine kommt.

Geschrieben von: Kreuz As 19. Jan 2009, 22:47

ZITAT(Camouflage @ 19. Jan 2009, 22:34) *
Bei uns gibt es keine einzige Helmlampe, hat sich nie durchgesetzt.
Ich habe eine UK4AA in der HuPF2 und eine Peli Little Ed in der HuPF 1, letztere haben Ende 2007 alle bei uns als eine Art "Weihnachtsgeschenk" bekommen. Da tausche ich halt die Batterien, wenn ich es für nötig erachte oder merke, dass die Leistung sinkt. Eine Packung Batterien habe ich im Spind.
Sollten die Lampen mal im Einsatz den Geist aufgeben, muss ich halt den unbequemen Weg nehmen und Lampen aus der Fahrzeugausstattung benutzen.


Ich nutze meist eine 4zellige MagLite als Führungshilfsmittel und Universalwerkzeug.

...
"Wasserentnahme Hydrant im Lichtkegel!"
"Verteiler wo ich hinleuchte!"
...
biggrin.gif


Geschrieben von: sdw 19. Jan 2009, 22:57

ZITAT(Kreuz As @ 19. Jan 2009, 22:42) *
ZITAT(sdw @ 19. Jan 2009, 22:23) *
So, einmal kurz ausgerastet in Form eines Beitrags im Feuerwehrforum. Aber das mußte sein!


hmpf.gif

Ich weiss schon, warum ich mich da fernhalte. Bin mal auf seine Antwort gespannt wenn denn eine kommt.


Anscheinend bin ich zumindest nicht der einzige, dem dieser Beitrag sauer aufgestoßen ist, habe eben nochmal in dieses "Schlangennest" geschaut. Zwei Kinder in einem brennendne Gebäude zurücklassen... da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Da würde ich eher noch mit Kind aus dem Fenster klettern und eventuell springen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt und man sofort raus muss.

Geschrieben von: sdw 19. Jan 2009, 22:58

ZITAT(Kreuz As @ 19. Jan 2009, 22:47) *
Ich nutze meist eine 4zellige MagLite als Führungshilfsmittel und Universalwerkzeug.

...
"Wasserentnahme Hydrant im Lichtkegel!"
"Verteiler wo ich hinleuchte!"
...
biggrin.gif


Führungshilfe okay. Das machen manche auch mal spontan mit einer Lampe. Wie gesagt, bei uns haben sich Helmlampfen bei fast allen PA-Trägern durchgesetzt. Aber Universalwerkzeug? Wem hast du damit schon eine übergezogen? biggrin.gif

Geschrieben von: stoenggi 20. Jan 2009, 08:23

@sdw: Die Kontaktanfrage kam von mir wink.gif

Nun zum Beitrag dort: Sehe es genauso wie du.
Gerade in solchen Situationen bin ich aber verdammt froh um unser Truppverbindungsseil, welches nach Reglement immer mitgeführt und angewendet werden muss. Damit kann sich ein Trupp loslassen, hat also beide Hände frei, und verliert sich dennoch nicht.
Die Absturzgefahr mag ein wenig erhöht sein, allerdings will ich das schon lange einmal mit dem Hersteller Abklären (ausreisskraft der Leine).
[img]http://www.stowa.ch/images/intelli/shop/truppenverbindung.jpg[/img]

Geschrieben von: Kreuz As 20. Jan 2009, 13:53

ZITAT(sdw @ 19. Jan 2009, 22:58) *
ZITAT(Kreuz As @ 19. Jan 2009, 22:47) *
Ich nutze meist eine 4zellige MagLite als Führungshilfsmittel und Universalwerkzeug.

...
"Wasserentnahme Hydrant im Lichtkegel!"
"Verteiler wo ich hinleuchte!"
...
biggrin.gif


Führungshilfe okay. Das machen manche auch mal spontan mit einer Lampe. Wie gesagt, bei uns haben sich Helmlampfen bei fast allen PA-Trägern durchgesetzt. Aber Universalwerkzeug? Wem hast du damit schon eine übergezogen? biggrin.gif


Helmlampe haben bei uns einige, wollte mir auch immer eine zulegen, aber ich gehe ja nicht mehr mit rein. Und wenn doch, nehme ich mir die von einem anderen.

Werkzeug: mehrfach Auto- und Fensterscheiben, an einem Schuppen eine zugegeben dünne Kette, eher Kettchen mit Vorhängeschloss, etc. Übergezogen habe ich damit bis jetzt keinem Menschen eine, und ich hoffe das wird auch so bleiben. Ein angreifender Hund hat die mal zu spüren bekommen, der meinte mein Unterarm ist ein Kauknochen. Zum Glück war der Angriffstrupp schon in der Nähe und hat mit einem gezielten Axthieb der Sache ein Ende gemacht. Zum Glück war es Winter und ich hatte meine Nomexjacke an, sonst: hmpf.gif sad.gif

Geschrieben von: sdw 20. Jan 2009, 14:04

@stoenggi
Kontaktanfrage? Im ICQ? biggrin.gif
Solche Truppverbindungsseile gibt es auch in Deutschland:
http://62.26.5.17/webstore30/scripts/ARInfo.asp?ANR=AS%2D06020
Habe diese aber noch nie in der praktischen Nutzung gesehen. Das "Absturzargument" ist ja eigentlich das einzige, was dagegen spricht, so etwas zu nutzen. Man müßte mal Zahlen gegenüberstellen, was häufiger vorkommt. Daß ein einzelner Feuerwehrmann abstürzt oder daß sich ein Trupp verliert. Diese Seile sind schon recht fest denke ich, auf glattem Untergrund (Parkettboden, eventuell Teppich) würde ich davon ausgehen, daß man vom Kameraden mitgerissen wird. Aber ein solcher Fall ist ohnehin nicht "eingeplant" und taktisch abgesichert. Es ist weder Pflicht zwei Funkgeräte mitzunehmen noch "Totmanngeber" am Gerät anzubringen. Wenn jetzt gerade der Truppführer "den Abgang macht", wird die Lage richtig interessant.

Geschrieben von: Nightwish 20. Jan 2009, 21:24

@ sdw
Zu den Lampen-Akkus

Okay, jetzt habe ich es verstanden. Ist eine sinnvolle Lösung.

Die UK4AA ist bei uns für alle PA-Träger eingeführt. Ich finde sie aber auch für die TH recht praktisch. Im Zwielicht zwischen Scheinwerferausleuchtung und Schlagschatten sieht man oft kaum was man tut (Hydraulikkupplungen, Ketten anlegen, Pedalschere...).

Trennung

ZITAT
Diese Seile sind schon recht fest denke ich, auf glattem Untergrund (Parkettboden, eventuell Teppich) würde ich davon ausgehen, daß man vom Kameraden mitgerissen wird.


Naja, wenn der Erste stürzt überrascht es den Zweiten wahrscheinlich ohnehin so, dass seine Reaktionszeit zu lang ist um beide zu 'halten', es ihn also wahrscheinlich schon umgerissen hat ehe er handeln kann.

Totmanngeber werden bei uns gerade nach und nach eingeführt. Bisher zwei auf dem LF und zwei auf dem TLF... für je vier Geräte...

Geschrieben von: Kreuz As 20. Jan 2009, 21:45

Immerhin besser als gar nichts.

Geschrieben von: stoenggi 21. Jan 2009, 08:42

ZITAT(sdw @ 20. Jan 2009, 14:04) *
@stoenggi
Kontaktanfrage? Im ICQ? biggrin.gif


Nope. FW Forum. Bion dort aber zumeist auch nur stiller mitleser und mach mir so meine Gedanken wink.gif

ZITAT
Solche Truppverbindungsseile gibt es auch in Deutschland:
http://62.26.5.17/webstore30/scripts/ARInfo.asp?ANR=AS%2D06020
Habe diese aber noch nie in der praktischen Nutzung gesehen. Das "Absturzargument" ist ja eigentlich das einzige, was dagegen spricht, so etwas zu nutzen. Man müßte mal Zahlen gegenüberstellen, was häufiger vorkommt. Daß ein einzelner Feuerwehrmann abstürzt oder daß sich ein Trupp verliert. Diese Seile sind schon recht fest denke ich, auf glattem Untergrund (Parkettboden, eventuell Teppich) würde ich davon ausgehen, daß man vom Kameraden mitgerissen wird. Aber ein solcher Fall ist ohnehin nicht "eingeplant" und taktisch abgesichert. Es ist weder Pflicht zwei Funkgeräte mitzunehmen noch "Totmanngeber" am Gerät anzubringen. Wenn jetzt gerade der Truppführer "den Abgang macht", wird die Lage richtig interessant.


Wie gesagt, in der Schweiz sind die Dinger obligatorisch. Der Nachteil besteht primär darin, dass man sich nochmals mehr verheddern kann wenn in einer stark verrauchten Wohnung 0-Sicht herrscht und die TM nicht wirklich nahe beieinander sind und so ein Hindernis nicht auf zwei Routen umgehen wollen. Setzt man den automatischen Aufrollmechanismus nicht ausser Betrieb minimieren sich solche Probleme aber auf ein Minimum.
Mit ein wenig Ausbildung ist dieses Problem aber relativ schnell gelöst und zuweilen wird das Truppverbidungsseil bei guter Sicht auch ausgehängt um speditiver arbeiten zu können; es ist aber immer mit im Einsatz (und dieses Verhalten gegen das Reglement wink.gif )!
Das Absturzszenario ist wahrlich nicht eingeplant, das stimmt. Die Frage ist halt die, ob es sich rechtfertigt, dass beim Absturz eines TM der andere zwingend hinterherfliegen muss, weil ein Trupp trennt sich nie rolleyes.gif hmpf.gif wink.gif
Die Frage stellt sich jetzt auf der anderen Seite: Wie viele Abstürze ereignen sich per anne und wie viele Trupps verlieren sich per anne. Ich gehe davon aus, dass sich wesentlich mehr Trupps verlieren als dass sie abstürzen, somit ist die Berechtigung für die Leine durchaus gegeben.
Lustig ist dann, wenn im FW Forum eben wegen der Mitreissgefahr das Truppverbindungsseil zerredet wird, die Wehren laut Homepage die TM aber mit Bandschlingen gegen verlieren sichern... FW Forum eben.

Geschrieben von: stoenggi 21. Jan 2009, 08:47

Was das mitreissen betrifft:

Ich gehe ja auch Hochtouren im Hochgebirge, bin also auch des öftern auf dem Gletscher am Seil unterwegs. Dort geht man davon aus, dass bei einem Spaltensturz des Seilersten der Seilzweite idR auch zu Boden gerissen wird (ausser das Seil wurde auf Zug gehalten, berührt den Schnee also praktisch nicht) und erst der Seildritte die Seilschaft wirklich stoppen kann (unter Mithilfe des Seilzweiten, z.B. mit Pickelbremse).
Geht man zu zweit über einen Gletscher, was per se nicht empfohlen wird, hat man deutlich grössere Abstände zwischen den Tourengängern und zusätzlich Bremsknoten im Seil, die sich in die Spaltenkante fressen sollen und so zusätzlich bremsen.
In einem Haus sehe ich die Wahrscheinlichkeit einen Sturz zu halten gegen 0 tendieren. Das alles wäre (ist?) aber kein Problem, wenn das Truppverbindngsseil bei einer Kraft von xx kN oder N löst und somit nur eine Person abstürzt. Eine Bandschlinge wird aber unter Garantie nicht reissen.

Edith: ... unter Garantie nicht reissen, oder es spielt dann auch keine Rolle mehr, weil der Fangstoss alleine lethal war.

Geschrieben von: Camouflage 21. Jan 2009, 11:31

Die Bandschlinge wird idealerweise ja auch nur lose in der Hand gehalten.

Von einer festen Verbindung halte ich nichts, auch wenn die Gefahr des Absturzes eher gering ist, die Gefahr, dass einer zurückbleibt (Kreislauf, Gerätedefekt, eingeklemmt) und der andere zwangsläufig dabei bleiben muss, weil er unter den Bedingungen eines Innenangriffs die feste Verbindung nicht mehr lösen kann, ist mir zu groß. Für den Ausnahmefall, dass man bei der Rettung keine Hand mehr frei hat um Kontakt zum Trupppartner zu halten (jeder ein Kind auf dem Arm) gibt es dann ja noch die Rückwegsicherung in Form von Leine oder Schlauch, an der jeder für sich zurückfinden können sollte. Es stellt eher ein Ausbildungs- und Disziplinproblem dar, dass man gerade in dieser Situation nicht aufeinander achtet (rufen, enger Körperkontakt ohne sich festhalten zu können).
Außerdem ist eine feste Verbindung eine weitere Möglichkeit, sich zu verheddern und schränkt die Bewegungsfreiheit unnötig ein. Auch wenn die klassische Atemschutzübungsstrecke kein besonders reales Szenario darstellt, mit einer festen Verbindung im Trupp hätte man da doch schon so seine Probleme, denke ich.

Hat alles seine Vor- und Nachteile, die technische Lösung einer festen Truppverbindung bringt m.E. mehr Nachteile als sie Vorteile hat. Andere mögen das anders sehen.

Sorry für das wilde Geschreibsel, mir fehlt gerade die Zeit, das alles auf Papier zu bringen und stichhaltig zu begründen. wink.gif



Hat jemand zufällig die Beladeliste fürs (H)LF 20/16 als Excel-Datei parat? Die DIN habe ich, aber das Konvertieren in Excel ist etwas mühselig.

Geschrieben von: Nightwish 21. Jan 2009, 12:13

ZITAT(Kreuz As @ 20. Jan 2009, 21:45) *
Immerhin besser als gar nichts.


Ja, sehe ich auch so. Und weitere sollen ja folgen.

Trennung
@ stoenggi

Interessante Einsichten! Speziell mit der dritten Person.

Ich sehe das gegenseitige Verlieren der Truppmitglieder auch als wahrscheinlicher an, als den Absturz. Zumindest in Wohnhäusern. Da sind die Totmanngeber, mit denen man ja auch aktiv ein Signal geben kann, schon eine gute Sache. In Industrieanlagen o.ä. ist das mit dem Absturzrisiko noch was anderes.

Zum Thema verheddern/Trennen der Leine:

Habt ihr ein Messer bei euch? Und wenn ja, was für eines?

Ich habe zwar ein Taschenmesser in der Jacke, aber in einer solchen Situation ist das zu frickelig. Hatte schon über ein Multitool nachgedacht, aber da ist es genauso. Und Säge oder Schraubenzieher braucht man dann auch eher selten.

Ein Messer mit Daumenöffner, Gurttrenner, Scheibenkörner und einer so belastbaren Klinge auch mal etwas aufzubeln erscheint mir sinnvoll.

@sdw

zur Taschenlampe

ZITAT
...eine mit Knickkopf an der linken Brusttasche...


Wie hast du die fixiert?

Geschrieben von: stoenggi 21. Jan 2009, 12:36

@Nightwish

In der FW haben wir pro Trupp ein Messer fest am PA angebracht (bei uns ist das Thema Zulassung der PA in Verbindung mit anderen Dingen nicht so gross). Das hat zwei grosse Nachteile: Nur 1 Mann innerhalb des Trupps hat ein Messer bei sich und das Messer kommt nur mit dem PA mit in den Einsatz.
In der WF haben wir, mitunter aufgrund meiner Initative, an JEDEM PA auf Schulterhöhe (und nur dort gehören die Dinger hin, da kommt man IMMER hin) ein Messer.
Wir setzen dabei auf die Rescue-Tools der Fa. Victorinox. Damit habe ich ein Gurtmesser, Einhandmesser, Körner, Glassäge (ok, das muss ein extremer Notfall sein, dass ich auf diese zurück greife) und einen extrem robusten Schraubendreher als Hebel immer mit.
Ich persönlich habe ein solches Messer zusätzlich auch in der Jacke, da ich vermehrt nicht mehr im PA arbeite, bzw. nicht immer einen PA mitführe. Dies aber auf privater Basis.

@Camouflage
Ich will nicht in Abrede stellen, dass man sich mit dem zusätzlichen Seil auch verheddern kann, alles andere wäre schlicht gelogen. ABER: Das grösste Durcheinander gibt es, wenn die Truppmitglieder (in der CH sind 3-er Trupps Standard!) sich gegenseitig umlaufen. Da bedarf es eines guten Trainings, dass dies tunlichst unterlassen wird.
Sollte sich ein Trupp trotz all dem verheddern, ist immer mindestens ein Messer (FW) oder drei Messer (WF) mit im Einsatz, so dass man sich losschneiden kann. Wenn ich den Vorfall richtig in Erinnerung habe war ja ein verheddertes Seil auch bei BM Stampe in Köln mit ein Problem, dass er nicht mehr aus dem Gebäude kam. Lessons learned.
Interessant ist halt immer zu hören, dass es bloss eine Frage der Disziplin des Trupps sei, dass die TM zusammen bleiben. Das stimmt grundsätzlich, ganz klar. Aber wie oft verlieren sich Trupps untereinander (Göttingen) und finden sich dann nicht mehr? Trotz rufen, FuG etc. Sorry, dieses Argument ist mir zu heikel. Da verbinde ich lieber alle TM miteinander, gebe denen ein Messer mit das auch mit einer Hand und Handschuh bedient werden kann mit der Anweisung: Wenn es dick auf dick kommt: Zerschneidet dieses Ding und dann ZUSAMMEN ab in Sicherheit!
Übrigens: Belastungsstrecke geht wunderbar MIT Seil. Alles eine Frage des Trainings. Natürlich wickelt sich dort die Leine gerne um ein Bein oder ein Flaschenventil, aber man ist ja zu zweit oder dritt in der Strecke und man kann sich helfen...

Geschrieben von: Kreuz As 21. Jan 2009, 13:13

ZITAT
(in der CH sind 3-er Trupps Standard!)


Standard ist es bei uns zwar nicht, aber wenn die Möglichkeit besteht, setzen wir auch verstärkte Trupps mit 3 Mann(!!!) ein. (Ich persönliche halte nicht viel von Frauen im Innenangriff welche meist schon mit dem PA und der restlichen Ausrüstung an ihrer Belastungsgrenze sind.)

Später mehr, grade wenig Zeit. sad.gif

Geschrieben von: Nightwish 21. Jan 2009, 15:03

Wir sind meist schon froh, wenn wir genug Zwei-Mann-Trupps zusammenbekommen... Zumindest Werktags während der Arbeitszeit. Zwei-Mann-Trupps sind bei uns Standard.

Geschrieben von: Camouflage 21. Jan 2009, 15:15

Ich halt gar nichts von 3er-Trupps und würde mir den roten Punkt vom Helm kratzen, wenn man auf die Idee käme, das bei uns einzuführen.
Dann bin ich eher dafür, einen Teil der Ausrüstung lage- und auftragsabhängig zurückzulassen und eben nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein (also nicht Axt und Halligan und WBK und zwei STK und Fluchthauben und zwei Leinen und eventuell noch Absperrorgan und Rollschlauch und was auch immer noch ...). Und eben lieber zwei 2er-Trupps einsetzen als einen 3er-Trupp.

Das Problem ist - wie bei der Verbindung im Trupp auch, steonggi schreibt " Natürlich wickelt sich dort die Leine gerne um ein Bein oder ein Flaschenventil, aber man ist ja zu zweit oder dritt in der Strecke und man kann sich helfen..." der (im Vergleich zum 2er-Trupp extrem) ansteigende Koordinierungs- und Handlungsbedarf im Trupp, wenn man eben nicht nur auf einen Trupppartner aufpassen muss, sondern auf zwei und dann auch noch gucken muss, dass man sich nicht verheddert bzw. wieder los kommt. Auf einmal ist dann einer weg.

In Göttingen war glaube ich nicht das Verlieren des Trupppartners ursächlich sondern der Gerätedefekt des tödlich verunfallten FA, der Trupppartner konnte sich noch rechzeitig alleine retten - was abgelaufen wäre, wenn er mit dem Trupppartner unter diesen Bedingungen fest verbunden gewesen wäre, ist Spekulation.

ZITAT
Der Truppführer Geismar 4 erreicht (an einer Feuerwehrleine gesichert) den Truppmann
Geismar 2, den Trupp Geismar 3 und den bewusstlosen Truppführer Geismar 2. Nach
Rücksprache von Truppmann Geismar 2 mit Truppführer Geismar 4 begibt er sich entlang der
Sicherungsleine bis zum Truppmann Geismar 4 an der Glastür und dann weiter in Richtung
Südeinstieg.

Der Truppführer Geismar 4 gerät unmittelbar darauf selbst in Not, weil er mit Teilen seiner
persönlichen Schutzausrüstung fest hängt.
Dadurch verliert er den Kontakt zum Trupp
Geismar 3, der seinerseits versucht den bewusstlosen Truppführer Geismar 2 zum Ausgang
zu ziehen. Durch Stolpern verliert der Trupp Geismar 3 den Kontakt zum bewusstlosen
Truppführer; sie finden ihn nicht wieder. Die Restdruckwarneinrichtung des PA vom Truppmann
Geismar 3 wird erst verspätet wahrgenommen. Beim Rückzug verliert Geismar 3
selbst die Orientierung, kann dann aber an der C-Leitung Weende / Stadtmitte den Einstieg
in die Treppe finden und bringt sich (siehe hierzu auch Kapitel 4.5) unter eigener Lebensgefahr
in Sicherheit.
Der Truppführer Geismar 4 tritt den Rückzug zunächst zu seinem Truppmann im Flur an. Er
ist der festen Überzeugung, dass Geismar 3 die Rettung fortgesetzt hat. Der Trupp Geismar
4 verlässt kurz darauf das Gebäude durch den Südeinstieg.

Ich stehe jeder festen Verbindung kritisch gegenüber, auch der Feuerwehrleine als Rückzugsicherung, eben wegen der Gefahr des Verhedderns. Man muss es ganz klar so sagen: Wer sich im Trupp trennt und/oder den Kontakt zur Rückwegsicherung (im Idealfall Schlauch) aufgibt, spielt mit seinem Leben. Der Unfall in Ibbenbueren ist in der Beziehung auch interessant. In dne Punkten haben wir derzeit definitiv ein Problem, das sich aber m.E. nicht durch technische Lösungen wie einer Truppverbindung lösen lässt.

Geschrieben von: stoenggi 21. Jan 2009, 16:02

ZITAT(Camouflage @ 21. Jan 2009, 15:15) *
Ich halt gar nichts von 3er-Trupps

Kann ich in DE teilweise verstehen, insbesondere weil eure Fahrzeuge, Konzepte usw. darauf ausgerichtet sind. Ist in der Schweiz anders, darum finde ich das vorgehen im 3-er Trupp durchaus gut. Auch wir können/dürfen im 2-er Trupp vorgehen, was lagebedingt befohlen werden kann.

ZITAT
und würde mir den roten Punkt vom Helm kratzen, wenn man auf die Idee käme, das bei uns einzuführen.

Diese Aussage kann ich nicht verstehen. Ich will jetzt nicht einen Frontalangriff auf Feuerwehr-Deutschland ausführen, aber was mir auffällt: Warum immer so extrem schwarz/weiss denken? Was man selbst nicht macht oder kennt muss des Teufels Werk sein. Manchmal ist ein Blick über den Tellerrand gar nicht so verkehrt. Man kann ja auch einmal etwas neues ausprobieren und DANACH für sich eine Meinung bilden und diese durch Argumente unterstützt kund tun. Nur, desswegen sind die anderen, bei denen das Konzept evtl. doch funktioniert (oder sich gewisse Vorteile durch andere Nachteile erkaufen) noch lange nicht eine schlechte Feuerwehr.

ZITAT
Dann bin ich eher dafür, einen Teil der Ausrüstung lage- und auftragsabhängig zurückzulassen und eben nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein (also nicht Axt und Halligan und WBK und zwei STK und Fluchthauben und zwei Leinen und eventuell noch Absperrorgan und Rollschlauch und was auch immer noch ...). Und eben lieber zwei 2er-Trupps einsetzen als einen 3er-Trupp.

Das wird auch bei uns so gemacht. Ich glaube unsere Trupps nehmen, je nach Auftrag, die Hälfte des Materials mit in den IA.
Aber auch dort sind 3 Personen durchaus von Vorteil, z.B. bei der Rettung. Diese Vorteile werden durch 2 2-er Trupps nicht unbedingt aufgewogen. Wie gesagt. Das ist primär eine Frage des Konzeptes und der Ausbildung, die durchs Band passen muss!

ZITAT
Das Problem ist - wie bei der Verbindung im Trupp auch, steonggi schreibt " Natürlich wickelt sich dort die Leine gerne um ein Bein oder ein Flaschenventil, aber man ist ja zu zweit oder dritt in der Strecke und man kann sich helfen..." der (im Vergleich zum 2er-Trupp extrem) ansteigende Koordinierungs- und Handlungsbedarf im Trupp, wenn man eben nicht nur auf einen Trupppartner aufpassen muss, sondern auf zwei und dann auch noch gucken muss, dass man sich nicht verheddert bzw. wieder los kommt. Auf einmal ist dann einer weg.

Tja, da hast du etwas Sinnentstellend gepostet. Die "extremen" verhedderungen kommen primär in der Belastungsstrecke vor. Aber dort muss ich auch den PA ausziehen um durch einen starken Knick zu kommen usw. Dinge, die in der Realität auf dem HINweg NIE(!) in Kauf nehmen würde weil es garantiert einen besseren Zugang gibt.
Im Normalen Einsatz ist das Problem sehr gering.
Kameraden kann man nicht verlieren, da ja alle 3 am Truppverbindungsseil hängen?

ZITAT
In Göttingen war glaube ich nicht das Verlieren des Trupppartners ursächlich sondern der Gerätedefekt des tödlich verunfallten FA, der Trupppartner konnte sich noch rechzeitig alleine retten - was abgelaufen wäre, wenn er mit dem Trupppartner unter diesen Bedingungen fest verbunden gewesen wäre, ist Spekulation.
ZITAT
(Ablauf der Rettungsaktion in Göttingen)


Ursprünglich richtig. Mir ging es mit diesem Beispiel mehr darum deine Aussage zu wiederlegen, dass sich ein Trupp halt durch rufen und tasten wieder finden kann, bzw. die Verbindung behält:
ZITAT
Es stellt eher ein Ausbildungs- und Disziplinproblem dar, dass man gerade in dieser Situation nicht aufeinander achtet (rufen, enger Körperkontakt ohne sich festhalten zu können).


ZITAT
Ich stehe jeder festen Verbindung kritisch gegenüber, auch der Feuerwehrleine als Rückzugsicherung, eben wegen der Gefahr des Verhedderns. Man muss es ganz klar so sagen: Wer sich im Trupp trennt und/oder den Kontakt zur Rückwegsicherung (im Idealfall Schlauch) aufgibt, spielt mit seinem Leben. Der Unfall in Ibbenbueren ist in der Beziehung auch interessant. In dne Punkten haben wir derzeit definitiv ein Problem, das sich aber m.E. nicht durch technische Lösungen wie einer Truppverbindung lösen lässt.

Wie gesagt: Die Leinen können Probleme mit sich bringen, das will ich gar nicht abstreiten. Allerdings muss z.B. eine Führungsleine nicht mitgeführt werden, wenn der Trupp einen Schlauch mit in den Einsatz nimmt. Damit jetzt der gesamte Trupp zusammen bleibt hat er das Truppverbindungsseil. Nutze ich die volle Länge von 6m aus, kann ich grosse Räume (Industrie) auf einer Fläche von ca. 6m auf einen Streich absuchen, indem AGT#1 an der Wand bleibt, AGT#2 beim ersten bleibt und AGT#3 die 6m Leine voll ausfährt. Jetzt geht der AGT#2 an der Leine geführt zu AGT#3. Dort angekommen macht der gesamte Trupp einen Schritt nach vorne und AGT#2 geht wieder in Richtung AGT#1 usw. usf.
Das ist eine sehr effektive Methode grössere Flächen abzusuchen. Da nur ein AGT die Führungsleine, und somit Verbindung nach draussen, mitführt ist auch nicht so viel Verhedderungs-Gefahr gegeben wie mit einer Führungsleine/AGT.

Ibbenbüren muss ich die Zusammenfassung nochmals lesen, damit ich den Unfall wieder genauer in Erinnerung habe, kann mich dazu also gerade nicht seriös äussern.

Geschrieben von: hanuta 21. Jan 2009, 16:40

"Dort angekommen macht der gesamte Trupp einen Schritt nach vorne und AGT#2 geht wieder in Richtung AGT#1 usw. usf."
Gitbs bei euch nicht die Regel bei "Nullsicht" ab auf die Knie?

Geschrieben von: Camouflage 21. Jan 2009, 16:49

ZITAT(stoenggi @ 21. Jan 2009, 16:02) *
ZITAT(Camouflage @ 21. Jan 2009, 15:15) *
Ich halt gar nichts von 3er-Trupps

Kann ich in DE teilweise verstehen, insbesondere weil eure Fahrzeuge, Konzepte usw. darauf ausgerichtet sind.

Eben. Und das klappt seit Jahrzehnten gut, die Fehler liegen nicht im System, sondern beim Anwender. Jetzt kann man sich natürlich etwas ausdenken, was die einen Probleme löst, aber dafür andere schafft. Muss man aber nicht.


ZITAT
ZITAT
und würde mir den roten Punkt vom Helm kratzen, wenn man auf die Idee käme, das bei uns einzuführen.

Diese Aussage kann ich nicht verstehen. Ich will jetzt nicht einen Frontalangriff auf Feuerwehr-Deutschland ausführen, aber was mir auffällt: Warum immer so extrem schwarz/weiss denken? Was man selbst nicht macht oder kennt muss des Teufels Werk sein.

Das habe ich nicht gesagt.

ZITAT
Manchmal ist ein Blick über den Tellerrand gar nicht so verkehrt. Man kann ja auch einmal etwas neues ausprobieren und DANACH für sich eine Meinung bilden und diese durch Argumente unterstützt kund tun.

Das ist doch aber ein Problem: Es muss erstmal jeder alles selbst ausprobieren. Die ersten Feuerwehren in Deutschland sind vor ~10 Jahren vom Versuch 3er-Trupp abgekehrt, heute probieren es immer noch oder schon wieder welche aus. Die Einheitlichkeit in Ausbildung und Taktik geht immer mehr verloren.
Und beim 3er-Trupp kann ich für Deutschland nunmal vom Schreibtisch aus sagen, dass das keine wesentlichen Vorteile bringt.

Es ist ja nicht so, dass wir das noch nie ausprobiert hätten. Ergebnis: Lieber zwei 2er-Trupps als einen 3er-Trupp. Klar braucht man einen AGT mehr, den braucht man beim 3er-Trupp aber auch (im SiTr). Ich habe also entweder zwei 3er-Trupps, davon einen draußen als SiTr oder drei 2er-Trupps, davon zwei drinnen. Die zwei kann ich noch flexibler einsetzen (man nehme den Einsatz in Bad Harzburg, da hätte m. E. zwingend ein Trupp das Treppenhaus am Rauchverschluss verteidigen müssen), ich brauche nichts an den Fahrzeugen, der Ausrüstung und der Ausbildung ändern usw (das ist bzw. war ja mal alles aufeinander abgestimmt). Unsere Vorgänger haben sich da richtig Gedanken gemacht, die DV des LSHD finde ich in der Beziehung immer sehr interessant.

ZITAT
Nur, desswegen sind die anderen, bei denen das Konzept evtl. doch funktioniert (oder sich gewisse Vorteile durch andere Nachteile erkaufen) noch lange nicht eine schlechte Feuerwehr.

Das habe ich auch nicht gesagt. Kann gut sein, dass das anderswo gut funktioniert. Ich wäre dafür aber nicht zu haben. Eben weil man meistens nur an einem Rädchen dreht, alles andere weitgehend unverändert lässt und damit das gesamte Systemgefüge verschiebt.

ZITAT
Tja, da hast du etwas Sinnentstellend gepostet. Die "extremen" verhedderungen kommen primär in der Belastungsstrecke vor. Aber dort muss ich auch den PA ausziehen um durch einen starken Knick zu kommen usw. Dinge, die in der Realität auf dem HINweg NIE(!) in Kauf nehmen würde weil es garantiert einen besseren Zugang gibt.
Im Normalen Einsatz ist das Problem sehr gering.
Kameraden kann man nicht verlieren, da ja alle 3 am Truppverbindungsseil hängen?

Wenn ich mal davon ausgehe, dass wir zu 95% der Fälle in Wohnungen, Kellern, Garagen tätig werden, wird das Problem da halt durch Einrichtungsgegenstände etc. ersetzt. Auch da verheddert man sich leicht, wie gesagt bin ich daher auch bei der auslaufenden Leine als Rückwegsicherung kritisch, ich ziehe da einen Schlauch deutlich vor.


ZITAT
Göttingen
Ursprünglich richtig. Mir ging es mit diesem Beispiel mehr darum deine Aussage zu wiederlegen, dass sich ein Trupp halt durch rufen und tasten wieder finden kann, bzw. die Verbindung behält:

Gerade in Göttingen konnte das nicht funktionieren, da der Verunfallte zu diesem Zeitpunkt schon bewusstlos war. Man hatte ihn ja, hat ihn wieder verloren und konnte sich selbst teilweise nur äußerst knapp retten. Ich weiß nicht, ob ein NSG getragen wurde, der hätte das Wiederfinden eventuell erleichtern können, eine feste Verbindung ist in dem Fall meiner Meinung nach eher eine Gefahr für den verbleibenden Trupppartner.
In dem speziellen Fall stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Rettung eh sehr schlecht. Wer sich beim Geräteversagen nicht inititial in einen (zunächst) sicheren Bereich retten kann, hat verloren. Der Trupppartner muss dann zuerstmal an seinen eigenen Rückzug denken, den Atemschutznotfall auslösen und seinem (vmtl. in Panik wegrennendem) Partner so gut es geht zur Seite stehen.


ZITAT
Es stellt eher ein Ausbildungs- und Disziplinproblem dar, dass man gerade in dieser Situation nicht aufeinander achtet (rufen, enger Körperkontakt ohne sich festhalten zu können).

Eben, die Devise muss lauten: Immer Kontakt zum Trupppartner und zum Schlauch. "Baut ihr Scheiße, seid ihr tot."
Solange das nicht sitzt, kann eine Verbindung etwas bringen oder auch nicht, ggf. erzeugt sie auch nur eine Scheinsicherheit.


ZITAT
Wie gesagt: Die Leinen können Probleme mit sich bringen, das will ich gar nicht abstreiten. Allerdings muss z.B. eine Führungsleine nicht mitgeführt werden, wenn der Trupp einen Schlauch mit in den Einsatz nimmt. Damit jetzt der gesamte Trupp zusammen bleibt hat er das Truppverbindungsseil. Nutze ich die volle Länge von 6m aus, kann ich grosse Räume (Industrie) auf einer Fläche von ca. 6m auf einen Streich absuchen, indem AGT#1 an der Wand bleibt, AGT#2 beim ersten bleibt und AGT#3 die 6m Leine voll ausfährt. Jetzt geht der AGT#2 an der Leine geführt zu AGT#3. Dort angekommen macht der gesamte Trupp einen Schritt nach vorne und AGT#2 geht wieder in Richtung AGT#1 usw. usf.
Das ist eine sehr effektive Methode grössere Flächen abzusuchen. Da nur ein AGT die Führungsleine, und somit Verbindung nach draussen, mitführt ist auch nicht so viel Verhedderungs-Gefahr gegeben wie mit einer Führungsleine/AGT.

s.o. Ich habe noch nie leere Industriehallen abgesucht und schon in einem Klassenzimmer macht Dir die Möblierung Probleme.


In einem 3er-Trupp kann die Verbindung ggf. sogar notwendig sein, aber ich halte wie gesagt nicht viel von 3er-Trupps.




edit: Jetzt will das Forum mir schon vorschreiben, wieviele Zitatblöcke ich nutzen darf ...

Geschrieben von: sdw 21. Jan 2009, 18:18

ZITAT(Nightwish @ 21. Jan 2009, 12:13) *
@sdw

zur Taschenlampe

ZITAT
...eine mit Knickkopf an der linken Brusttasche...


Wie hast du die fixiert?


Der Knickkopf für die UK4AA hat eine kleine Öse auf der Rückseite. Dadurch habe ich den Metallring von einem handelsüblichen Schlüsselbund geführt (dünner Draht aber stabil) und an einer der Laschen über der Funkgerätetasche eingehängt. Durch diese zusätzliche Fixierung der Lampe neben der eigentlichen Befestigungsklemme hält das sicher. Funkgerät kann man weiterhin in die Tasche packen und wenn man PA trägt stört es auch nicht.

===

Wegen Messer. Ich hatte bei meiner Wehr auf erstmal eigene Kosten eine Rettungsschere Köln mit Schultergurtholster gekauft. Anfänglich sehr große Skepsis, inzwischen sind die meisten davon begeistert. Ob wir für beide Trupps inzwischen eine haben weiß ich gar nicht, ist auf jeden Fall geplant. Kann mit einer Hand bedient werden und ist bequem zu greifen. Auch das Holster stört nich unangenehm, steht nur je nach Größe der Person leicht ab da sich die Schere natürlich nicht der Rundung des Oberkörpers anpassen kann, wenn man den Gurt fast maximal anzieht aufgrund geringer Körpergröße.
Persönlich habe ich ein Rettungsmesser mit Einhandbedienung in der linken Jackentasche, gesichert mit einer Schnur. Wobei das unter Nullsicht wohl die komplizierte Variante ist und man braucht zwei Hände um ein Seil oder ähnliches schnell zu kappen.

Geschrieben von: sdw 21. Jan 2009, 18:23

ZITAT(Kreuz As @ 21. Jan 2009, 13:13) *
ZITAT
(in der CH sind 3-er Trupps Standard!)


Standard ist es bei uns zwar nicht, aber wenn die Möglichkeit besteht, setzen wir auch verstärkte Trupps mit 3 Mann(!!!) ein. (Ich persönliche halte nicht viel von Frauen im Innenangriff welche meist schon mit dem PA und der restlichen Ausrüstung an ihrer Belastungsgrenze sind.)

Später mehr, grade wenig Zeit. sad.gif


3-er Trupps sind ja ein sehr heikles Thema. Ich tendiere eher dazu, dann gleich einen 4-Mann Trupp einzusetzen. Etwas was man eigentlich sehr selten bis gar nicht als Alternative sieht. Aber dazu braucht man eine ausreichende Anzahl an Geräten und genug PA-Träger. Dann hat man aber auf jeden Fall genug Arbeitskraft vor Ort. Und wenn man sich dann davon löst, daß jeder Trupp zwingend ein eigenes Rohr hat in einem brennenden Gebäude, löst man hiermit auch Probleme wie Schlauchnachführung oder parallel löschen und "arbeiten".

Geschrieben von: HannesKrötz 21. Jan 2009, 19:10

@swd : Das ganze hatt einen Nachteil : Wenn nicht genügend Leute am Gerätehaus erscheinen, kannste das ganze auch vergessen !

Geschrieben von: sdw 21. Jan 2009, 19:19

4er Trupps? Wo ist das Problem? Das sind 2 Trupps zusammengefügt. Die können sich trennen und wieder zusammengehen, wie sie lustig sind. Standardmäßig trainiere ich 2er Trupps mit der Zusatzkomponente "Gemeinsames Handeln von zwei Trupps". Kommen 6 Mann, kann ich schon so vorgehen. Bei 5 Mann, mache ich eben "nur" einen normalen Angriffstrupp. Kann trotzdem noch darüber nachdenken, den Sicherheitstrupp auf 3 Mann aufzustocken. Es tut ja niemandem weh, wenn ich 3 Mann draußen stehen habe, selbst wenn ich dann doch nur 2 einsetze und der 3. zurückbleibt.
Trainiere ich aber standardmäßig 3er Trupps, habe ich bei 5 Mann ein Problem. Vermindere ich den Angriffstrupp oder den Sicherheitstrupp? Egal wie, ich weiche von meinem Standard ab. Ist prinzipiel erstmal nicht schlimm. Aber "Train as you fight", es ist eine andere Situation. Das muß nicht zu Problemen führen aber es kann. Ich bin für Feuerwehr-Deutschland von diesem Konzept einfach nicht überzeugt.

Geschrieben von: stoenggi 21. Jan 2009, 19:20

ZITAT(hanuta @ 21. Jan 2009, 16:40) *
"Dort angekommen macht der gesamte Trupp einen Schritt nach vorne und AGT#2 geht wieder in Richtung AGT#1 usw. usf."
Gitbs bei euch nicht die Regel bei "Nullsicht" ab auf die Knie?


Gute Frage. Leider ist das bei uns keine Regel.
In den Reglementen heisst es zwar, dass man Deckungen nutzen soll, dass das aber durchaus auch die Raumhöhe betrifft vernachlässigen leider viele.
Ich versuche in den Übungen den AGT jeweils mit zu geben, dass man runter auf die Knie geht (nicht nur wegen der Hitze, auch ist so die Absturzgefahr nochmals minimiert).

Die Beschreibung müsste dann natürlich korrekter weise lauten, dass AGT#2 auf den Knien oder im Seitenkriechgang sich in Richtung AGT#3 bewegt.

Geschrieben von: Camouflage 21. Jan 2009, 19:29

ZITAT(sdw @ 21. Jan 2009, 19:19) *
4er Trupps? Wo ist das Problem? Das sind 2 Trupps zusammengefügt. Die können sich trennen und wieder zusammengehen, wie sie lustig sind.

Dann lass es doch gleich zwei eigenständige Trupps mit ggf. ergänzenden / unterstützenden Aufträgen. Dann weiß auch jeder, wer zu wem gehört. So funktioniert das seit den 60ern ganz gut. Sich im Einsatz nach Bedarf zu trennen, halte ich für arg gefährlich.

ZITAT
Standardmäßig trainiere ich 2er Trupps mit der Zusatzkomponente "Gemeinsames Handeln von zwei Trupps". Kommen 6 Mann, kann ich schon so vorgehen. Bei 5 Mann, mache ich eben "nur" einen normalen Angriffstrupp. Kann trotzdem noch darüber nachdenken, den Sicherheitstrupp auf 3 Mann aufzustocken. Es tut ja niemandem weh, wenn ich 3 Mann draußen stehen habe, selbst wenn ich dann doch nur 2 einsetze und der 3. zurückbleibt.

Oder man macht einen 5er-Trupp und wenn noch zwei Leute da sind noch einen 2er-Trupp ... Im Ernst: Wozu die ganzen Unterscheidungen? Wer soll sich das merken? Wie sollen vier Mann in einem Trupp aufeinander achten?

ZITAT
Trainiere ich aber standardmäßig 3er Trupps, habe ich bei 5 Mann ein Problem. Vermindere ich den Angriffstrupp oder den Sicherheitstrupp?

Goto FwDV 7, Aussage zur Mindeststärke des SiTr.

ZITAT
Egal wie, ich weiche von meinem Standard ab. Ist prinzipiel erstmal nicht schlimm. Aber "Train as you fight", es ist eine andere Situation. Das muß nicht zu Problemen führen aber es kann. Ich bin für Feuerwehr-Deutschland von diesem Konzept einfach nicht überzeugt.

Eben, alles Argumente für den klassischen 2er-Trupp und davon dann ggf. mehrere. Das funktioniert vom PKW-Brand bis zu Dantes Inferno ohne Brüche im System. wink.gif

Geschrieben von: sdw 21. Jan 2009, 20:19

Wenn ich 4er Trupp schreibe, meine ich quasi zwei eigenständige Trupps mit gleichem Auftrag. Allerdings muß hier festgelegt sein, welcher Truppführer der "Chef im Ring" ist, solange gemeinsam agiert wird. Wünschenswert wäre hier GF-Ausbildung. Ich will hier ja auch keine ewig vielen Unterscheidungen, nur wird die Möglichkeit 2 Trupps zusammen arbeiten zu lassen wird auch seltenst genutzt. Obwohl dies durchaus Vorteile haben kann. Dafür habe ich es schon erlebt, daß man sich "mitten im Brandobjekt" trifft. Zwei Trupps mit zwei Rohren. Und beide haben das Problem, daß man gleichzeitg mit der Axt sich den Weg freimachen muß bzw. Zugang zum Brand schaffen muß (Eternitplatten, Wände, Trümmer,...) und noch löschen will.
Hier wären zwei Trupps mit einem Rohr durchaus eine Überlegung wert. Dann geht aber schon wieder das Problem los, reicht hier laut Vorschrift eine Rückzugssicherung in Form der Schlauchleitung? Muß der Truppführer dann Gruppenführerausbildung haben?... Manchmal sind deutsche Vorschriften und dazu gehört auch die FwDv7 doch sehr "sperrig". Natürlich muß man immer auf Sicherheit bedacht sein aber etwas Freiheit in der Führung sollte noch gegeben sein. Standard 2er Trupps ja aber auch Abweichungen in bestimmten Lagen sollten bedacht und ermöglicht werden.
Manchmal erscheint mir das alles sehr "dogmatisch".

Geschrieben von: stoenggi 22. Jan 2009, 07:52

Sry, war gestern dann in der FW und komme erst jetzt dazu zu antworten.

@Camouflage:

Deine Argumente sind durchaus nachvollziehbar. Was mir gerade auffällt ist, dass wir doch eigentlich auf sehr hohem Niveau diskutieren. Mich würde wunder nehmen, in wie vielen Wehren Unfallberichte wie Köln, Ibbenbüren, Göttingen usw. auch wirklich gelesen, ausgewertet und dann damit das eigene Vorgehen kritisch begutachten.

@sdw:
Wie du selbst schon schreibst: Ein 4-er Trupp ist halt schon enorm gross. Da setze ich auch lieber 2 2-er Trupps ein, die sich je nach Lage vor Ort auch ein wenig trennen können, bzw. haben u.U. beide unterschiedliche Aufträge. Sprich Trupp 1 geht zur Rettung vor, Trupp 2 hat den Auftrag mit Wasser am Rohr diese Rettung zu decken. Diese Trupps arbeiten jetzt zwar fix zusammen, sind aber im Prinzip eigentständig unterwegs und ausgerüstet. Das macht IMO bei einem plötzlich eintretenden ASN dann mehr Sinn als einen festen 4-er Trupp zu verwenden.
Ich selbst war bis jetzt 1x in einem 4-er Trupp unterwegs. Dabei war ein Standard 3-er Löschtrupp mit Wasser am Schlauch zum erkunden der Situation im Einsatz. Da es aber in einen (noch) laufenden Teilchenbeschleuniger ging, musste ich als Strahlenschutzspürer mitgehen.
Dabei waren die Kompetenzen aber auch wieder klar abgestekt: Der Truppführer des 3-er Trupps hat grundsätzlich noch immer die Verantwortung für das Vorgehen. Ich stand da quasi in beratender Funktion bei. In der Praxis hiess das, dass bis zur dicken Bleitür der Truppführer die Führung inne hatte, den Notshut-Down und das anschliessende Freimessen war meine Arbeit, die durch den Trupp gedeckt wurde.
Letztendlich wären wir aber auch in der Situation lieber 2 2-er Trupps gewesen, da man sich gegenseitig mit der Schlauchvornahme besser/einfacher unterstützen hätte können usw.

Geschrieben von: Camouflage 22. Jan 2009, 08:23

Ich fürchte fast, dass wir auf zu hohem und intensivem Niveau diskutieren. Das Forum hier ist ja eigentlich thematisch leicht anders ausgerichtet. smile.gif

Geschrieben von: stoenggi 22. Jan 2009, 10:21

Stimmt schon. Ist allerdings auch im "Allgemein" Forum in einem Feuerwehr-Thread. Müssen ihn ja nicht seitenfüllend zum ausschlachten von solchen Themen verwenden wink.gif

Geschrieben von: bill kilgore 22. Jan 2009, 10:30

ZITAT(Camouflage @ 22. Jan 2009, 08:23) *
Ich fürchte fast, dass wir auf zu hohem und intensivem Niveau diskutieren. Das Forum hier ist ja eigentlich thematisch leicht anders ausgerichtet. smile.gif

Ich hab damit kein Problem.

Geschrieben von: sdw 22. Jan 2009, 12:10

ZITAT(Camouflage @ 22. Jan 2009, 08:23) *
Ich fürchte fast, dass wir auf zu hohem und intensivem Niveau diskutieren. Das Forum hier ist ja eigentlich thematisch leicht anders ausgerichtet. smile.gif


Wir hatten schon schlimmere Abschweifungen vom Thema "Waffen". Es sei denn man sieht Frauen, Autos und Alkohol auch als Waffen an... wink.gif
Und unser neuer "Herr des Lichtes" hat ja auch schon sein okay gegeben.

===

Finde es aber interessant, daß man hier so diskutieren kann ohne gleich für jede Aussage in der Luft zerissen zu werden. Wenn man manche Aussage in dieser Form im Feuerwehrforum getätigt hätte, wären mindestens zwei Experten und zehn "Nachplapperer" angerannt gekommen, um dich der heiligen Foreninquisition zu übergeben.

Geschrieben von: Nightwish 22. Jan 2009, 16:50

Das 'Allgemeine' ist ja für die nicht-militärischen Dinge gedacht! Und ich denke, in diesem Forum ist die Diskussionskultur ohnehin recht gut!

Trennung

@ stoenggi, sdw

Danke für eure Gedanken/Anregungen!

Geschrieben von: HannesKrötz 22. Jan 2009, 18:02

Abend,

muß man eigentlich, wenn man 2 PA-Trupps zu je 2 Mann im Innenangriff hatt, auch 2 Sicherungstrupps haben ? Oder reicht dann einer ?

Gruß Hannes

Geschrieben von: Kreuz As 22. Jan 2009, 18:26

ZITAT(sdw @ 22. Jan 2009, 12:10) *
Und unser neuer "Herr des Lichtes" hat ja auch schon sein okay gegeben.


mata.gif Naja, egal.

Wie läuft eure Atemschutzüberwachung?

Geht ihr nur nach Zeit oder rechnet ihr den Luftverbrauch pro Minute und damit die Belastung der einzelnen Truppleute aus und zieht die bei zu hohem Verbrauch aus dem Einsatz damit die nicht überlastet werden?


Geschrieben von: Camouflage 22. Jan 2009, 19:28

ZITAT(HannesKrötz @ 22. Jan 2009, 18:02) *
Abend,

muß man eigentlich, wenn man 2 PA-Trupps zu je 2 Mann im Innenangriff hatt, auch 2 Sicherungstrupps haben ? Oder reicht dann einer ?

Gruß Hannes

Nein, muss man nicht. An jeder Einsatzstelle, an der unter Atemschutz gearbeitet wird, muss mind. ein SiTr bereitstehen. Ausnahmen für PKW-Brände im Freien und sowas.
Gehen Trupps unter Atemschutz über verschiedene Angriffswege vor, soll (muss, wenn kann) für jeden der Angriffswege ein SiTr bereitstehen (was auch nur maximal logisch ist).

Allerdings sollte jedem bewusst sein, dass die Rettung auch nur eines verunfallten AGT durch einen einzigen SiTr einen Glücksfall darstellt und insgesamt eher unwahrscheinlich ist. Die Unfälle der letzten Jahre zeigen, dass man eher 3 bis 6 oder noch mehr Trupps braucht.

ZITAT
Wie läuft eure Atemschutzüberwachung?

Geht ihr nur nach Zeit oder rechnet ihr den Luftverbrauch pro Minute und damit die Belastung der einzelnen Truppleute aus und zieht die bei zu hohem Verbrauch aus dem Einsatz damit die nicht überlastet werden?


Wir haben selbst gebaute Tafeln mit elektronischen Eieruhren, es sollten neben den Namen notiert werden:

- Zeit und Druck beim Anschließen (Start Eieruhr, die Uhr läuft von 10 Minuten ab)
- Zeit und Druck beim Erreichen des Einsatzziels (Rückmeldung vom Trupp)
- Zeit und Druck nach 10 Minuten (Alarm Eieruhr, Erinnerung Trupp, 1/3 der erwarteten Einsatzzeit)
- Zeit und Druck beim Antreten des Rückzugs
- Zeit und Druck nach 20 Minuten (Alarm Eieruhr, Erinnerung Trupp 2/3 der erwarteten Einsatzzeit)
- Zeit und Druck beim Ablegen

Wenn der Trupp sich nach 9 Minuten meldet, erinnere ich ihn natürlich nach einer weiteren Minute nicht mehr. Ich halte ehrlich gesagt nicht so viel von einer nahezu lückenlosen zeitlichen Überwachung, da das den Trupp doch massiv von seiner Arbeit abhält. Ich versuche, meine Trupps so zu erziehen, dass sie von sich aus regelmäßig Rückmeldungen über Standort und Maßnahmen geben und dabei von alleine den Druck durchgeben., das hat für den GF sehr viele Vorteile und is für die ASÜ praktisch.
Aktiv vom Atemschutzüberwacher angesprochen werden sie wirklich nur nach jeweils zehn Minuten, als Erinnerung zur Druckkontrolle (mehr sieht die FwDV 7 auch eigentlich nicht vor, glaube ich).
Ansonsten sind Drücke m. E. die entscheidende Information wg. doppelter Anmarschdruck für den Rückmarsch. Wenn ich als ASÜ merke, dass der Trupp extrem viel Luft verbraucht, melde ich mich halt etwas früher. Wenn er nur neben einem Wasserwerfer hockt und nichts tut, etwas später.
Aufgrund der Drücke und Zeiten einen Volumenstrom zu ermitteln und damit den Verbrauch in die Zukunft zu extrapolieren halte ich für unnötig bis gefährlich (Fehleranfälligkeit, Scheinsicherheit). Druck ist die Größe, die wir brauchen und die wir als einzige bestimmen können. Was hilft es, wenn der Trupp weiß, dass er noch zehn Minuten hat, wenn er weiter so atment - er hat eh keine Uhr dabei und unter PA ist Zeit ein sehr subjektives Empfinden.

Ansonsten ist es für den Trupp lebenswichtig, dass er sich bewusst ist, dass er sich selbst um seinen Druck zu kümmern hat und die ASÜ ihn dabei nur unterstützt, ihm diese Aufgabe aber nicht abnehmen kann.

Geschrieben von: stoenggi 22. Jan 2009, 19:49

Überlastungsschutz wird so nicht berechnet.
Wir kennen einen Umkehrdruck und einen Rückzugsdruck, der zu berechnen ist. Der Umkehrdruck wird angewandt, wenn der Trupp sein Ziel nicht erreichen kann, oder z.B. am Absuchen eines grossen Gebäudes ist.
Dabei werden zum höchsten(!) Druck im Trupp 30 bar addiert (wir haben 6.8l 300 bar Flaschen, bzw. 2x 6.8l 300 bar Flaschen) und dieser Druck durch 2 dividiert. Spätestens bei diesem Druck hat der Trupp den Rückweg anzutreten.
Der Rückzugdruck bezeichnet den Druck, bei dem ein Trupp seine Arbeit abbrechen und den Rückweg antreten muss. Das heisst, er hat z.B. 50bar Luft verbraucht, bis er die Brandbekämpfung aufnehmen konnte. Dabei wird die Differenz zwischen dem höchsten(!) Startdruck und dem nun tiefsten(!) Druck im Trupp gebildet, dazu 30bar addiert (in diesem Beispiel wären das dann 80bar). Bei diesem Druck muss der Trupp spätestens auf dem Rückweg sein.

Wie man sieht, arbeiten wir mit lediglich 30bar Reserve, was verdammt wenig sein kann. Darum ist die Direktive die, dass der Truppführer sowohl den Auftrag wie auch den Rückweg mit berücksichtigen muss. Das heisst, wenn man auf dem Rückweg viele Treppen steigen oder ein Opfer bergen muss, ist mit dem doppelten druckverbrauch des Anmarschweges zu rechnen. Diese Info wird dann auch an den Truppüberwacher gegeben.

In der Praxis hatten wir in einer Einsatzübung z.B. einmal folgende Situation:
Stark verauchtes Gebäude mit 4 Stockwerken. An einigen Stellen standen Acetylenflaschen, andere Zonen waren Kontrolliere Zonen (sprich: Erhöhte Radioaktivität). Eine Person wird vermisst. Unser Auftrag war mit einer 55-er Leitung die Person suchen gehen (Die Leitung war unter Druck).
Die Person war natürlich im 4.ten Stock. Da wir unterwegs viele Gefahrstoffe antrafen die es zu identifizieren und melden, entsprechend war der Luftverbrauch schon hoch durch das ständige Funken, der Anmarsch lange und hart.
Im 4.ten Stock fanden wir die Person, bei der ein offener Bruch ausgemacht werden konnte, zudem schwere Verbrennungen am Bein und Anzeichen einer Rauchgasvergiftung. War offensichtlich von einer Leiter gestürzt. Beim anziehen der Rettungshaube stellten wir deren Defekt fest (dies war kein Bestandteil der Übung!). Als Truppführer musste ich folgende Punkte beachten:
- Die Person kann in einer ersten Phase nicht einfach weg vom Feuer gezogen werden, da die Atemgifte im gesamten Gebäude existent waren und die Rettungshaube defekt war
- Die möglichen Rückenverletzungen sind ab sofort nicht mehr im Fokus der Rettung
- Unser Druck wird nicht reichen um mit einem Opfer aus dem 4.ten Stock wieder den Ausgang erreichen zu können
- Mögliche Kontamination der Person oder von uns war in dem Falle egal, auch galten die höheren Richtwerte für die Dosisbelastung innerhalb des Trupps.
Was also tun?
Ich beschloss:
- Absetzen eines Mayday und damit Auslösen des Rettungstrupps zur Übernahme des Opfers. Nachfordern eines weiteren Trupps zur Brandbekämpfung. Das Ziel war ganz klar, dass wir noch mit (wenig) Restluft in der Flasche sicher das Gebäude verlassen können, was mit dem Ofer aber nicht gelingen wird und dass der Auftrag weitergeführt werden kann (Einsatzstelle übergeben)
- Crash-Rettung des gestürzten Opfers, sprich keine Rückenschohnende Massnahmen wie nachfordern von Spineboard und Stiffneck
- Übergabe des Opfers so schnell als möglich an den RettTrupp
- Information nach draussen, dass sich der NA auf ein Opfer mit möglicher Kontamination einstellen kann (ggf. Vorwarnung der nächsten Klinik mit Dekon Möglichkeiten)

Am Ende wurde das Opfer kurz vor dem Treppenabgang in den 2.Stock vom Rettungstrupp übernommen, unser Trupp kam mit ca. 30bar Restdruck aus dem Gebäude. Das reichte sogar für das Freimessen des Trupps unter Atemschutz.

Was will ich damit sagen: Wir legen viel Wert darauf, dass ALLE den Umkehr- und Rückzugsdruck berechnen können. Jedoch legen wir genauso viel Wert darauf, dass auch alle objektiv den Luftverbrauch einschätzen können und entsprechend handeln und reagieren. Nicht zuletzt wird auch niemandem der Kopf abgerissen wenn ein Trupp einmal mit "zuviel" Luft aus dem Einsatz kommt.
Gerade wenn ein Truppmann sich körperlich nicht mehr wohl fühlt wird IMMER umgekehrt. Da wir aber keine "Telemetrie" von den AGT haben, ist eine objektive Luftverbrauch-Berechnung nur sehr schwer durchzuführen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich noch gar nicht auf die Idee gekommen bin, den Luftberbrauch als Indikator zu verwenden, da dies je nach Strecke ja stark variieren kann. Zudem frage ich mich auch, ob das langsam nicht zu viel Kontrolle ist, also der Truppüberwacher ganz einfach auch überfordert wird. Die Überlastung an sich sollte jeder AGT mit ein wenig Körpergefühl und GMV (Gesundem Menschen Verstand) doch eigentlich selbst erkennen können?
Bei Mehrfach-Einsätzen geht man bei uns nie (nur im äussersten Notfall, ist in der Praxis noch nie vorgekommen!) direkt nacheinander in den Einsatz, sondern man kommt raus macht einen Flaschenwechsel, versorgt sich selbst und wartet bis der jetzt aktive Trupp wieder ausgewechselt werden muss.

Geschrieben von: stoenggi 22. Jan 2009, 19:55

Was die Meldungen bzw. die Anzahl der Meldungen betrifft halte ich es ähnlich wie Camouflage: Eine Druckanfrage alle 5min ist einfach nur nervig im Einsatz.
Wir versuchen unsere Leute so auszubilden, dass beim allgemeinen Funkverkehr eben auch der tiefste Restdruck mit herausgegeben wird. Damit kann der Funkkanal schon deutlich weniger belastet werden, da die ganzen Aufrufe entfallen. Man mag kaum glauben wie viel das ausmachen kann wenn mehre Trupps im Einsatz sind!

Geschrieben von: Kreuz As 22. Jan 2009, 20:31

ZITAT
Aufgrund der Drücke und Zeiten einen Volumenstrom zu ermitteln und damit den Verbrauch in die Zukunft zu extrapolieren halte ich für unnötig bis gefährlich


Davon redet auch niemand!

Nur wenn die ASÜ feststellt, das der Trupp einen extremen Luftverbrauch hat, werden die rausgezogen. Mir ist als Abschnittsleiter mal ein Truppmann im Gebäude kolabiert, konnte aber direkt durch den Truppführer in Sicherheit gebracht werden und blieb so weitgehend folgenlos.

ZITAT
Zeit und Druck beim Anschließen (Start Eieruhr, die Uhr läuft von 10 Minuten ab)
- Zeit und Druck beim Erreichen des Einsatzziels (Rückmeldung vom Trupp)
- Zeit und Druck nach 10 Minuten (Alarm Eieruhr, Erinnerung Trupp, 1/3 der erwarteten Einsatzzeit)


Wenn ich hier errechne, das einer im Trupp zuviel Luft verbraucht, kritisch wird das ab 80 Liter die Minute, bei 90 ist beim normalen Trainingszustand definitiv Schluss, ziehe ich den Trupp sofort raus um mögliche Überlastung oder Gerätedefekte ausschliessen zu können. Edith meint: Natürlich sollte man auch schon mal den Verbrauch zwischen Anschluss und Eintreffen errechnen.

Alles andere ist eher Dokumentation als Überwachung.

Geschrieben von: Kreuz As 22. Jan 2009, 20:42

Ich habe zuwenig Zeit, eindeutig. sad.gif

ZITAT
Zudem frage ich mich auch, ob das langsam nicht zu viel Kontrolle ist, also der Truppüberwacher ganz einfach auch überfordert wird.


Wieso? Spätestens wenn eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet wird, macht der nichts anderes mehr als den Druck zu überwachen.


ZITAT
Die Überlastung an sich sollte jeder AGT mit ein wenig Körpergefühl und GMV (Gesundem Menschen Verstand) doch eigentlich selbst erkennen können?


Funktioniert nicht. Selbstüberschätzung gibt es immer wieder.

Geschrieben von: Camouflage 22. Jan 2009, 20:55

ZITAT(Kreuz As @ 22. Jan 2009, 20:31) *
Nur wenn die ASÜ feststellt, das der Trupp einen extremen Luftverbrauch hat, werden die rausgezogen. Mir ist als Abschnittsleiter mal ein Truppmann im Gebäude kolabiert, konnte aber direkt durch den Truppführer in Sicherheit gebracht werden und blieb so weitgehend folgenlos.

Wie gesagt, auf seinen Drücke (und damit den Luftverbrauch, Zeiten kann er nicht messen) muss der Trupp schon selbst achten, das ist von außen m.M.n schlicht nicht seriös möglich (jedenfalls nicht über eine überschlägige Berechnung, auch Systeme wie Bodyguard oder ICU liefern da erfahrungsgemäß mal "interessante" Ergebnisse). Schon gar nicht, ohne den trupp massiv von der Arbeit abzuhalten, je enger der Überwachungsabstand wird.
Selbst mit Telemetrie ist das noch eine recht anspruchsvolle Aufgabe.

ZITAT
ZITAT
Zeit und Druck beim Anschließen (Start Eieruhr, die Uhr läuft von 10 Minuten ab)
- Zeit und Druck beim Erreichen des Einsatzziels (Rückmeldung vom Trupp)
- Zeit und Druck nach 10 Minuten (Alarm Eieruhr, Erinnerung Trupp, 1/3 der erwarteten Einsatzzeit)


Wenn ich hier errechne, das einer im Trupp zuviel Luft verbraucht, kritisch wird das ab 80 Liter die Minute, bei 90 ist beim normalen Trainingszustand definitiv Schluss, ziehe ich den Trupp sofort raus um mögliche Überlastung oder Gerätedefekte ausschliessen zu können.

Das kann ich direkt über den Druck aber genau so sehen, ob man das jetzt noch einmal mit dem fixen Flaschenvolumen multipliziert und durch die ermittelte Zeit teilt, kommt doch aufs gleiche raus ...

Mich würde mal interessieren, wie ihr das konkret macht, insbesondere in welchem Überwachungsintervall, wie die Trupps damit zurecht kommen und wer sich im Einsatz (mit dem Taschenrechner?) hinsetzt und mittlere Volumenströme ausrechnet.

80 bis 100 l/min sind für schwere körperliche Arbeit eher die Regel als die Ausnahme und damit habe ich im Innenangriff schlicht zur rechnen. Ich habe hier in meinen Vorlesungsunterlagen für Treppensteigen mit 100 Stufen/Minute einen Wert von 80 l/min gefunden. Bei "Step-Aerobic" haben die Arbeitsmediziner kurzfristig 150 l/min gemessen, bei normal trainierten, jungen Menschen.

ZITAT
Das was ihr da macht, ist nichts weiter als Atemschutzdokumentation, aber keine wirkliche Überwachung. Sorry.

Das ist aber das, was die weit überwiegende Mehrheit der Feuerwehren unter dem Begriff Atemschutzüberwachung versteht und was auch in der FwDV 7 definiert ist, Atemschutzdokumentation ist nochmal etwas anderes.

Das, was du beschreibst, höre ich in der Form zum ersten Mal. Ist letztlich auch nur eine simple Division der ermittelten Drücke und Zeiten, deren Nutzen ich einfach mal in Frage stelle.
Klar, das kann man machen, muss man aber nicht. Wenn mein Trupp nach 5 Minuten 80 bar von 300 bar verbraucht hat, sehe ich das auch so und muss den Trupp darauf hinweisen und ihn abziehen, das ergibt sich dann schon fast zwangsläufig aus der Drittel-Regel.
Interessant wäre wirklich die Frage, in welchen Zeitabschnitten ihr die Werte ermittelt.

Geschrieben von: Camouflage 22. Jan 2009, 21:02

ZITAT(Kreuz As @ 22. Jan 2009, 20:42) *
Wieso? Spätestens wenn eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet wird, macht der nichts anderes mehr als den Druck zu überwachen.

Von wievielen Trupps gleichzeitig?
Nach FwDV 7 (und daran wird sich im Zweifel ein Staatsanwalt halten) ist der einsetzende Einheitsführer (GF) für die Atemschutzüberwachung verantwortlich, er kann sich dabei unterstützen lassen, kann die Aufgabe aber nicht delegieren. Mehr als drei Trupps, ggf. auch noch zentral, zu überwachen, funktioniert erfahrungsgemäß auch nicht. Da geht irgendwann ein Trupp unter, wird vergessen. Wir haben das ausprobiert, fünf oder sechs Trupps über verschiedene Zugänge in einem Objekt, auf einem eigenen Atemschutzkanal überwacht. Ein Trupp hat die Anweisung bekommen, sich in eine Ecke zu hocken und sich nicht mehr zu melden. Die beiden Überwacher waren so beschäftigt mit den anderen Trupps, das sie das nicht gemerkt haben.

Das hat auch einen ganz praktischen Hintergrund: Wenn der Trupp mit seinem GF in Kontakt bleibt und Rückmeldungen über Standort und Maßnahmen gibt, fällt die Atemschutzüberwachung quasi als Nebenprodukt mit ab. Der GF hat dabei stets die Kontrolle über und das Wissen von seinem Trupp. Wenn der Trupp an einer Sammelstelle überwacht wird, ist das nicht so.

Das setzt natürlich ein saubere Nutzung des Einsatzstellenfunks inkl. Abschnittsbildung und Kanaltrennung sowie Funkdisziplin voraus.

Geschrieben von: stoenggi 22. Jan 2009, 21:14

Kurzer Input: Die Feuerwehr Bad Harzburg hat ihren letzten Einsatz selbst kritisch beleuchtet und einen entsprechenden Abschlussbericht verfasst. Chapeau an die Feuerwehr, dass sie sich nach diesem Einsatz nicht nur auf die Schulter Klopft sondern eine durchaus selbstkritische Situationsanalyse durchführt. http://www.feuerwehr-badharzburg.net/uploads/media/Abschlussbericht_Gebaeudefeuer_Bismarckstrasse_Bad_Harzburg.pdf

Geschrieben von: Nightwish 22. Jan 2009, 21:35

Das finde ich sehr lobenswert. In den meisten Wehren, okay, wir sind eine kleinere Gemeinde, heißt es doch meistens: "Na, hat doch geklappt", "Ging doch", "Wir haben uns nichts vorzuwerfen", wenn mal wieder gerade so alles gut ging. Eingestehen und Lernen aus Fehlern ist oft nicht zu finden. Und die, die was sagen werden schief angeschaut...

Geschrieben von: Camouflage 22. Jan 2009, 21:43

Na, die berühmten Standardargumente:
"Das haben wir schon immer so gemacht"
"Das haben wir noch nie so gemacht"
"Da könnte ja jeder kommen"
"Wir sind nur eine freiwillige Feuerwehr"
"Wir haben noch jedes Feuer ausbekommen"
"Vorbildliche Zusammenarbeit, der Funk hat Probleme gemacht, aber das wird mit dem Digitalfunk besser."
und am besten: "örtliche Gegebenheiten" biggrin.gif

Von letzteren bin ich ein besonderer Fan. Klar, auf einmal braucht man 4000l Wasser auf einem LF ... wink.gif
Ich bin der festen Überzeugung, dass es vom Brandschutz her in Deutschland nicht schlechter laufen würde, wenn das ganze Beschaffungswesen zentralisiert wäre. Zwei, drei Hand voll Fahrzeugtypen mit einer definierten Raum- und Gewichtsreserve für kleinere Zusatzbeladungen und ansonsten wirklich alles einheitlich. Aber naja, der Trend geht gerade eher in die andere Richtung. smile.gif

edit: Wo wir die Sache gerade etwas augenzwinkernd betrachten, fällt mir folgende Text von Jan Südmersen ein, der sicher sehr bissig ist, aber irgendwo doch den ein oder anderen Funken Wahrheit enthält. Entsprechende Einsätze oder Rückmeldungen hat bestimmt jeder schonmal mitbekommen:

ZITAT
Meiner Erfahrung nach gibt es anscheinend nur drei Arten von Bränden:

1. Alles-im-Griff-Feuer

Hierbei handelt es sich um Feuer (oft auch bekannt unter) "keine-weiteren-Kräfte-notwendig-Feuer", die durch die alarmierten Kräfte immer sofort im Griff sind. Bzw. die alarmierten Kräfte davon ausgehen, dass sie es in den Griff kriegen, weil ansonsten ja die doofe Nachbarfeuerwehr (Löschzug, Bereitschaft) dazu alarmiert werden müsste. Objektive Größe unbestimmt, reicht von der BMA bis zur Waldbrandkatastrophe 1975.

Unterarten sind "bitte-nur-eine-Gruppe-zur-Personalreserve-Feuer" oder "ziehen-sie-noch-einmal-die-Sirene-Feuer" wo man davon ausgehen kann, dass von diesem Einsatz am Abend in der Tagesschau berichtet wird.

Gibt es auch bei der BF, heißt hier aber "Fahrt-mal-gucken Stufe 1".

Im Bereich der THL kennt man diese Art auch als "Rüstwagen-kann-abdrehen-Unfälle" , wo man sicherheitshalber den Leichenwagen und den Verkehrsfunk benachrichtigen kann, weil versucht wird, ein MAN TGA, der auf einen Muldenkipper mit einer S90, Brechstange, einer Seilwinde und viel Glück zu zerlegen.

Maßnahmen reichen hier vom hastigen Anlegen der PSA beim Anblick der vertragsgemäß gemeldeten Rauchsäule durch die BMA bis zum verzweifelten Versuch, ein brennendes Möbellager mit einem S 28 zu erschrecken.

Führungsstruktur: Einsatzleiter mit FuG tief in der Jackentasche und omnipräsent an der Einsatzstelle. Funkverbindug zur Leitstelle: Maschinist (DRÖÖÖÖHN ..züge zur Einsatzstelle .. DRÖÖÖÖHN...dreiDRÖÖÖÖHNgeräte und (2m-Jabbel-Jabbel-Jabbel)DRÖÖÖÖHNRohre im Einsatz EinsatzdauerDRÖÖÖHN(Jabbeljabbel).)

2. "Volle-Ausdehnung-Feuer"

Auch hier ist die Größe des Brandes objektiv unbestimmt, reicht von Müllcontainer bis zur Lagerhalle. Wird benutzt, um die Dramatik der Situation anzupassen und nachrückende Kräfte zum schnelleren Fahren zu motivieren. Interssanterweise sind "Halbe-Ausdehnung-Feuer" und "nur-ein-ganz-bisschen-Ausdehnung-Feuer" unbekannt.

Oft auch als "viel-zu-heiß-Feuer" bekannt, weil der Innenangriff mitohne Feuerschutzhauben, Rohrführerhandschuhen und HDL-Anlage nicht direkt erfolgreich war.

Maßnahmen: 2 Minuten Wasserabgabe mit Dachwerfer TLF 24/50 oder Wenderohr zum Säubern des Daches und psychosoziale Betreuung der Angriffstrupps, die vor dem lodernden Inferno im Innenangriff ohne Wasser am Rohr standen - weil der Kamerad/Kollege auf dem Dach des TLF 24/50 seine Versorgung wesentlich besser einfordern kann wie die armen Schweine im Innenangriff.

Führungsstruktur: wie 1. oder 3. , je nach Situation am unangebrachtesten

"Volle-Ausdehnung-Feuern" folgt of ein "schickt-alle-TLF-für-Pendelverkehr", wo sich der obige Ablauf so lange wiederholt, bis ein Innenangriff nicht mehr möglich ist.



3. Werfer-und-Brötchen-Feuer

Beim Eintreffen der Feuerwehr ist bereits der größtmögliche Sachschaden eingetreten und kann trotz intensiver Bemühungen der Feuerwehr nicht mehr vergrößert werden. Zur Konfliktvermeidung ist es hier äußerst wichtig, dass jeder Kamerad/Kollege, der eine Löschwasserabgabevorrichtung (C-Rohr, Werfer, Turbinenlöschfahrzeug) bedient, auch eine ausreichende Wasserversorgung erhält.


Auch bekannt als "ein-Übergreifen-konnte-verhindert-werden-Feuer".

Erste Maßnahmen:

Versorgung sicherstellen (Brötchen, Wasser, Heldenfotos), nachdem der Tank leer ist.

Führungsstruktur:

Alle da. Jeder, der mal eine Funktion hatte, aktuell hat oder mal haben möchte, belagert den ELW 2 (meist 1). Kameradschaftlich direkt geführte Diskussion über die Taktik vor demselben. Leichter Zank um die begrenzte Anzahl der Westen lässt sich durch eine Bevorratung größerer Bestände vermeiden.


Geschrieben von: stoenggi 22. Jan 2009, 21:59

*lol*

Der JS konnte mir schon so manches Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Einfach herrlich!

Geschrieben von: Kreuz As 22. Jan 2009, 22:04

Ich versuche das übers WE mal länger zu erklären.

Es ist ein Konzept im Entstehen, kommt so vom IDF in Münster und den Schulen Cell und Loy soweit ich das mitbekommen habe. Ist wohl auch relativ neu. Klar, die Lage muss das hergeben das durchführen zu können.

Wir machen das bei uns in der Gruppe mit 3 Mann bisher zu den normalen Zeiten oder den üblichen Meldungen als zusätzliche Sicherheit.

Geschrieben von: Camouflage 22. Jan 2009, 22:13

Das wäre echt mal interessant, vom IdF NRW ist mehr derartiges bisher noch nicht bekannt und dahin habe ich eigentlich ganz gute Kontakte. wink.gif

Geschrieben von: Kreuz As 22. Jan 2009, 22:28

Wurde bei den letzten Lehrgängen wo Leute von uns da wa als gegeben vorrausgesetzt. Ich habe Anfangs auch dumm geguckt.


Geschrieben von: Prinz Eugen 23. Jan 2009, 13:14

Mal eine Frage als (feurwehrinteressierter) Rotkreuzler:

Wenn man mal LF / TLF in der Schweiz und in Deitschland vergleicht, fällt auf (oder bilde ich mir das ein?) dass die CH Fahrzeuge bei ähnlichen Größen/Tankvolumina deutlich größere (2-3fach) Pumpenleistungen haben.
Wird das anders angegeben, oder liegen da andere Konzepte zugrunde?

Wie kommt man überhaupt auf die gängigen Pumpengrößen (D: 800, 1600, 2400 l/min). Welche Berechnung wurden da angestellt?

mfg
Eugen

Geschrieben von: stoenggi 23. Jan 2009, 15:59

Warum das so ist weiss ich auch nicht. Was man beachten muss:

In der Schweiz bilden das TLF und die Manschaft NICHT eine Taktische Einheit. Bei unserem neuen TLF (kommt im Juni dieses Jahres) sieht das z.B. so aus, dass wir ein 18t Fahrgestell von Volvo mit 360PS haben. Darauf ist ein 4000lt Tank, zusätzlich ein 400lt Schaummitteltank mit DZA zum erstellen von Netzmitteln (KEIN CAFS!) Mit dem Fahrzeug kommen 1 Gruppenführer oder Zugführer, 1 Maschinist, 3 AGT inkl PA in den Sitzen gegen Fahrrichtung, 4 FM(SB) in Fahrrichtung.
Betrachtet man jetzt die Grösse des Fahrzeuges und die zusätzliche Beladung, wird einem schnell klar, dass wesentlich mehr Material in den Eisatz kommt, als von der Besatzung bedienbar wäre. (Es folgen dann noch ein 12t PiF, Analog einem RW, mit Motorspritze Typ 2, 2 Mann Besatzung...), MTW (9 Plätze plus 2 Rollcontainer), AS Anhänger mit 9 PA, zusätzlichen 9 Masken, total 30 CFK 6.8l 300bar Flaschen, FuG, WBK, etc). Verkehrstrupp besitzt eigenes Fahrzeug das dann auch zum Pendelverkehr eingesetzt werden kann.

Da aber letztendlich nur 1 Wassergebenden Fahrzeug auf dem Schadenplatz ist (plus die Motorspritze) wird es wohl Sinn ergeben, wenn diese mit stärkeren Pumpen ausgestattet sind.

So zum Einschätzen:
Eine Motorspritze Typ 2 weist bei 10bar Druck eine Förderleistung von ca. 1300lt/min auf. Eine Pumpe Typ 3, wie sie Standard auf dem TLF ist, bringt eine ca. 3100lt/min bei 12bar. Ich weiss jetzt nicht, ob das wirklich so viel mehr ist als in DE Standard?

Wen die Anforderungen an unsere Flotte interessiert, dem kann ich diesen Link empfehlen: http://ava.vision-it.ch/objects/FeUErwehr/Kommandoakten/Fuehrung/02_Rechtliche_Grundlagen/02-02-31-bis-40.pdf?9773 Hier insbesondere die Seite 2.

Geschrieben von: Camouflage 23. Jan 2009, 16:00

Man kann das Feuerwehrwesen in der Schweiz und Deutschland eh nicht so ohne weiteres vergleichen, andere Taktik und damit auch andere Fahrzeuge. Sprich: Ein Fahrzeug, dass in der Schweiz gute Dienste leistet, mag in Deutschland ohne weitere Veränderungen nicht die beste Lösung sein und umgekehrt. Da wir in Deutschland aber noch ein mehr oder weniger einheitliches Feuerwehrwesen haben, was Taktik, Ausbildung und Technik angeht (in den USA passen die Schläuche im Nachbarort schon ggf. nicht mehr, in Deutschland kann man einen Schlauch aus Flensburg mit einem aus Garmisch-Partenkirchen kuppeln, die Funkgeräte funktionieren (noch) bundesweit usw.).

Ob man jetzt unbedingt auf einem Fahrzeug, dass primär zur Brandbekämpfung im öffentlichen Bereich da ist, eine riesige Pumpe braucht, ist eine Glaubensfrage. Unsere 16/8 vom Erstangreifer wurde wohl noch nie ausgefahren und für die meisten Fälle (95 %) reicht das auch. Man braucht ja immer auch die entsprechend leistungsfähige Wasserentnahmestelle und entsprechendes Personal. Eine Dorffeuerwehr mit LF 8 wird mit einer riesigen Pumpe eher nichts anfangen können, zudem setzt das eben auch ein entsprechend großes Fahrgestell inkl. Motor voraus. Neues Personal bringt dann aber eine eigene Pumpe mit usw.

Wie man ursprünglich mal auf die Größen kam, kann ich nicht sagen, aber es ist mehr oder weniger alles aufeinander abgestimmt:
Strahlrohre (D: 25/50 l/min, C: 100/200 l/min, B 400/800 l/min, jeweils bei 5 bar am Strahlrohr), die Zumischtechnik mittels Z-Zumischern ist ebenfalls zwingend auf Durchflüsse von 200, 400 oder 800 l/min angewiesen, sonst funktioniert sie nicht richtig
Schläuche (Durchmesser und damit Reibungsverluste, die sind so abgestimmt, dass man bei den üblichen Schlauchlängen eben ungefähr die 5 bar am Strahlrohr hat, wenn man die Pumpe mit 8 bar laufen lässt)
Pumpen (800 l/min, 1600 l/min, 2400 l/min bei 8 bar Ausgangsdruck)

Man kann dann also mit einer TS 8/8 ein B-Rohr ohne oder zwei mit Mundstück speisen, oder 2 C-Rohre ohne und ein B-Rohr mit Munstück oder ...
Man kann mit zwei TS 8/8 eine FP 16/8 speisen oder umgekehrt
Beim B-Schlauch ist der Durchmesser so gewählt, dass es bei den 800 l/min von der Pumpe weite Strecken zu überbrücken sind. Den selben Volumenstrom durch einen C-Schlauch zu fördern, wird wenig Freude machen.

Natürlich geht das nicht immer exakt auf, prinzipiell ist (oder war, s.u.) das aber alles hydraulisch mehr oder weniger aufeinander abgestimmt, so dass es für die üblichen Szenarien gut passt.

Die Pumpen hatten aber schon immer fast alle erhebliche Leistungsreserven, unsere FP 16/8 schafft spielend die Werte einer 24/8, bei den KatS-Fahrzeugen war das sogar so beabsichtigt, die TS 8/8-ZS ist eigentlich eine TS 16/8, schafft nur den dritten Garantiepunkt nicht. Meistens unterscheiden sich 16/8 und 24/8 nur durch das Typenschild. wink.gif

Das ganze basiert auf dem System, welches wir seit Jahrzehnten in Deutschland hatten. Im Zuge der europäischen Harmonisierung wurde das seit einigen Jahren geändert, der Referenzdruck beträgt z. B. nicht mehr 8 bar, sondern jetzt 10. Die Pumpenbezeichnungen haben sich auch geändert. Was früher eine TS 8/8 war (Tragkraftspritze mit 800 l/min bei 8 bar) wäre jetzt eine PFPN 10-750 (portable fire pump normal mit 750 l/min bei 10 bar).
Effektiv bräuchte man für die gleiche Pumpenleistung bei dem höheren Druck einen geringeren Volumenstrom, tatsächlich geht man eher zur nächst größeren Pumpe: Eine FP 16/8 (1600 l/min bei 8 bar) entspricht heute einer FPN 10-2000 (2000 l/min bei 10 bar!). Das oben beschriebene hydraulische System stimmt zukünftig also so nicht mehr, aber da die Pumpen eher leistungsstärker werden, ist das nicht so das Problem. Die Maschinisten müssen nur sorgältiger überlegen, welchen Druck sie fahren müssen, um am Strahlrohr die 5 bar zu erreichen.

Wenn man jetzt eine Pumpe einbaut, die meinetwegen 4000 l/min fördern kann, macht das isoliert wenig Sinn: Woher nimmt man das Wasser, wie leitet man es fort (ein normaler B-Schlauch mit 75 mm Durchmesser wird ab 1200 l/min schon arg unwirtschaftlich, was den Druckverlust angeht, also braucht man da eine drei bis vierfache Leitung - wer legt die mit welchem Schlauchmaterial? Man braucht entsprechend gleichwertige Pumpen, die das Wasser über längere Entfernungen weiterleiten können. Gibt es alles nicht.
Und man muss das Wasser erstmal verbrauchen können, das beschränkt sich in der Regel auf Großbrände, die sowieso Totalschaden sind und bei denen man nur Wasser zur Beruhigung der Öffentlichkeit reinpumpt. Das Feuerwehr geht irgendwann auch von alleine aus, bei Wärmefreisetzungsraten jenseits von gut und böse bringen auch die 4000 l/min nichts, zumal sie eh zum Großteil ungenutzt abfließen und dann ggf. noch aufgefangen werden müssen.

Wenn man wirklich mal so viel Wasser braucht, sollte man auf Systeme wie zum Beispiel das Hytrans Fire System (HFS) zurückgreifen, damit viel Wasser über lange Strecken fördern und dann einen Übergabepunkt auf die übliche Feuerwehrtechnik einrichten. Entsprechende Systeme gibt es derzeit v.a. im Ausland, vereinzelt in Deutschland auch. Duisburg hat zum beispiel sowas und war damit auch schon hier in der Nähe im Einsatz. Die Schläuche haben dann 150 mm Durchmesser und es gibt eigene Großpumpen. Die Schläuche verlegt man aber auch nicht mehr von Hand. Damit lassen sich dann auch mehrere tausend Liter pro Minute mit einer Schlauchleitung fördern.

Im normalen Bereich der öffentlichen Feuerwehren ist bei den alten 24/8 bis den neuen 10-2000 die Sinnhaftigkeit meiner Meinung nach erreicht, mehr bringt dann nicht mehr - außer zum Angeben. Die 24/8 war auch eigentlich nur auf den TLF mit Dachmonitor verbreitet. Normale LF/TLF haben so große Pumpen noch nie gebraucht.

http://img105.imageshack.us/img105/4755/hfshi0.jpg
http://img105.imageshack.us/img105/3410/hfs2gy8.jpg

Geschrieben von: Nightwish 23. Jan 2009, 21:56

ZITAT(Camouflage @ 22. Jan 2009, 21:43) *
Na, die berühmten Standardargumente:
"Das haben wir schon immer so gemacht"
"Das haben wir noch nie so gemacht"
"Da könnte ja jeder kommen"
"Wir sind nur eine freiwillige Feuerwehr"
"Wir haben noch jedes Feuer ausbekommen"
"Vorbildliche Zusammenarbeit, der Funk hat Probleme gemacht, aber das wird mit dem Digitalfunk besser."
und am besten: "örtliche Gegebenheiten" biggrin.gif


Ja, ich hatte noch einige vergessen... wink.gif

ZITAT
Von letzteren bin ich ein besonderer Fan. Klar, auf einmal braucht man 4000l Wasser auf einem LF ... wink.gif
Ich bin der festen Überzeugung, dass es vom Brandschutz her in Deutschland nicht schlechter laufen würde, wenn das ganze Beschaffungswesen zentralisiert wäre. Zwei, drei Hand voll Fahrzeugtypen mit einer definierten Raum- und Gewichtsreserve für kleinere Zusatzbeladungen und ansonsten wirklich alles einheitlich. Aber naja, der Trend geht gerade eher in die andere Richtung. smile.gif


Hm, ich finde es nicht so dramatisch, dass die Wehren sich ihre Fahrzeuge individuelle zusammenstellen. Es gibt doch schon starke regionale Besonderheiten und ggf. angepasste Einsatzverfahren. Und zum Glück sitzen in den meisten Kommandos doch noch Personen, die mit kühlem Kopf auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Ich denke letztlich wird schon angeschafft, was sinnvoll ist. Allein bei den Anschaffungskosten für ein Fahrzeug. Allerdings könnte eine Vereinheitlichung diese Kosten senken. Aber wieviel das sein könnte ist spekulativ.

ZITAT
edit: Wo wir die Sache gerade etwas augenzwinkernd betrachten, fällt mir folgende Text von Jan Südmersen ein, der sicher sehr bissig ist, aber irgendwo doch den ein oder anderen Funken Wahrheit enthält. Entsprechende Einsätze oder Rückmeldungen hat bestimmt jeder schonmal mitbekommen:


rofl.gif xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Prinz Eugen 26. Jan 2009, 07:31

Danke stoenggi und Camouflage!

Das mit der takt. Einheit leuchtet mir ein.
Das in D und CH ganz andere Bedingungen/Strukturen herrschen, war mir klar.

Die Sache mit dem Wasser war der Hauptgrund für meine Pumpenfrage. Bie uns im Ort konnten die FWler nicht mal die Vorbaupumpe vom Opel Blitz LF8 aus dem Hydrantennetz "ausfahren", geschweige denn die vom neuen LF8/6. Deshalb ka eben die Frage auf, was mit solch großen Pumpen anfängt, weil m.E. doch mehrere "kleine" Pumpen an verschiedenen Entnahmestellen mehr Sinn machen würden.

mfg
Eugen

Geschrieben von: Camouflage 26. Jan 2009, 10:57

Wenn das Hydrantennetz nicht mehr hergibt, bringen auch mehrere kleine Pumpen nichts, weil dann am nächsten Hydranten in der Leitung auch nicht mehr ankommt. An unabhängigen Löschwasserentnahmestellen kann man mehr entnehmen, muss es aber erstmal vom Material und Personal her fortleiten können.
Zumal wie gesagt die Wasserabgabe eh gering ist, oft reicht der Inhalt des Löschwassertanks des Fahrzeuges.

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 16:05

Also wir haben ein LF8 mit Vorbaupumpe und TS8 eingeschoben. Sowie ein TLF16/24 mit einer Pumpe die bereits die Norm einer FP10/2000 erfüllt. Es reicht trotz der Vorbaupumpe, die wirklich gefühlt ein "Monster" ist, wohl nicht ganz um unseren Tanker mit einer Doppel-B-Leitung so zu versorgen, daß auch dessen Pumpe an ihre Leistungsgrenze kommt. Vor allem muß man erstmal eine Doppel-B auch wirklich legen können. Von der Wasserentnahmestelle bis zum Fahrzeug kann es schnell auch mal etwas länger werden, dann braucht man die TS8 als Verstärkerpumpe.

===

Weswegen ich eigentlich in den Thread geschaut habe:
Abwehrender Brandschutz: Speziell Brandschutztüren aus Glas. Dürfen diese beklebt sein, sodass sie nicht mehr vollständig durchsichtig sind sondern nur noch ein Teil? Annahme: 4 Glasflächen. Jeweils eine links und rechts der eigentlichen Tür im Rahmen, etwa 20cm breit. Die Tür selbst nochmals zweiflügelig. Meiner Meinung nach würde es genügen, nur eine der schmalen Seiten komplett frei zu lassen. Der Einblick in den Brandbereich wäre trotzdem sichergestellt ohne Öffnen der Tür. Und darum geht es ja eigentlich.
Hat dazu jemand Vorschriften? Meinungen? Kommentare?

Und nein, im Feuerwehrforum will ich erstmal nicht fragen. Ich weiß, was dann passiert. biggrin.gif hmpf.gif

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 16:06

ZITAT(Camouflage @ 26. Jan 2009, 10:57) *
Wenn das Hydrantennetz nicht mehr hergibt, bringen auch mehrere kleine Pumpen nichts, weil dann am nächsten Hydranten in der Leitung auch nicht mehr ankommt.


Sternleitung oder Ringleitung. Je nachdem bekommt man an der nächsten Stelle doch noch zusätzlich Wasser. wink.gif

Geschrieben von: Camouflage 5. Feb 2009, 16:30

Ich rede von massiver Wasserentnahme zum Beispiel bei richtigen Großbränden, die die Pumpen an ihre Grenzen bringt, da wirst du auch mit Ringleitungen bei den üblicheren kleineren Leitungsdurchmesser irgendwann kein Wasser mehr bekommen. Und kein Wasserversorger verlegt im Industriegebiet 500er Leitungen, weil es da irgendwann mal brennen könnte. wink.gif Wenn man halt zufällig auf so einer Hauptwasserleitung sitzt, hat man Glück gehabt.
Nicht umsonst zeigt die Erfahrung, dass dann mühselig Wasserentnahmestellen der unabhängigen Löschwasserversorgung teils über etliche Kilometer erschlossen werden.

Was die Türen angeht: Wer sagt denn, dass Brandschutztüren Glasflächen haben müssen oder durchsichtig sein müssen? Schutzziel ist es ja nicht, einen Blick in den Brandbereich zu ermöglichen. Es gibt zig nicht durchsichtige Brandschutztüren.

Brandschutztüren mit Glasfüllung haben den Nachteil, dass sie auf teure F-Verglasung angewiesen sind. Und diese wird eh undurchsichtig, wenn es brennt - weil die auch den Durchtritt vom Strahlungswärme verhindern muss. Ich vermute mal, dass die meisten dieser Glastüren nur Rauchschutztüren sind und man Brandtüren da findet, wo sie vorgeschrieben sind: In Brandwänden und an Übergängen von Fluren zu notwendigen Treppen und ein paar Spezialfällen.

Problem beim Bekleben ist, dass man sich Brandlast direkt an die Tür bringt. die ist dafür vmtl. nicht gedacht und zugelassen.

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 18:08

Ich gehe davon aus, daß es eine Brandschutztür ist. Denn sie geht vom Flur mit etwa 20 Bewohnern (einzelne Räume + Küche + Dusche + Aufenthaltsraum) ins Treppenhaus eines 4-stöckigen Gebäudes, bei dem die Etagen 1-3 bewohnt sind. Sollte daß keine Brandschutztür sein, werde ich denen ganz gewaltig an den Karren fahren. Weil außer dem zentralen Treppenhaus gibt es keinen anderen baulich gelösten Fluchtweg. Mir geht es nur darum, warum soll diese Tür durchsichtig sein? Denn darum geht es, nicht um eventelle Brandlast.

EDIT:
Beklebung war übrigens eine spiegelnde Metallfolie. Außer dem Klebstoff brennt da im Zweifelsfall nicht viel.

Geschrieben von: Camouflage 5. Feb 2009, 20:07

Was für ein Objekt ist das? Sonderbau?
Warum die Tür durchsichtig sein soll? Keine Ahnung, brandschutztechnik Gründe hat das m. E. nicht. Ich kenne jedenfalls keine entsprechende Vorschrift, dafür aber x Gegenbeispiele. Entweder möchte man das aus betrieblichen Gründen haben oder der Architekt fand es schön ...

Vermutlich fand der Architekt es schön, das ist meistens so, wenn beim baulichen Brandschutz was den Bach runter geht. wink.gif

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 20:25

Es handelt sich um ein Gebäude welches Deutschlands größtem "Unternehmen" für Sicherheit und Drecksarbeit gehört. Und es geht hier wirklich nur darum, daß der Brandschutzbeauftragte sagt:"Die Scheibe muß durchsichtig sein!" Was mir so ganz und gar nicht passt, im Zweifelsfall bekleben wir sie auch von außen, egal. Aber durchsichtig ist die denkbar schlechteste Variante. Deswegen suche ich nach einer Begründung für diese Aussage, finde aber keine. Direkt ansprechen will ich erstmal vermeiden.

EDIT:
Durchsichtbar... tolles deutsch. wallbash.gif

Geschrieben von: RPG7 5. Feb 2009, 21:23

ZITAT(sdw @ 5. Feb 2009, 18:08) *
Mir geht es nur darum, warum soll diese Tür durchsichtig sein? Denn darum geht es, nicht um eventelle Brandlast.

EDIT:
Beklebung war übrigens eine spiegelnde Metallfolie. Außer dem Klebstoff brennt da im Zweifelsfall nicht viel.


Also für Labortüren ist es vorgeschrieben, das Fenster drin sein müssen. Zum einen um sehen zu können, was drinnen passiert ist und zum anderen, und das könnte auch in deinem Fall zutreffen, um zu sehen, ob jemand vor der Tür steht bevor man sie ihm aus Versehen aufs Hirn haut. Vielleicht gibts da ne Vorschrift in die Richtung, weiss ich nicht.
Bei mir auf Arbeit steht an entsprechenden (undurchsichtigen) Türen sowas wie "Vorsichtig öffen".

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 21:45

Nochmal, es geht rein um den Brandschutz. Bisher hat das keine Sau interessiert. Aber jetzt vor der Brandbegehung soll die Folie runter bzw. ist größtenteils runter.

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 21:50

Habe noch ein Schreiben dazu gefunden:

ZITAT
Folgende, in der Anlage aufgeführten Einzelbeanstandungen haben Allgemeingültigkeit:
[...]
Fensterscheiben an Brandschutztüren dürfen nicht mit Folie beklebt werden, da den Rettungskräften dadurch die Einsichtnahme verwehrt wird.
[...]

Geschrieben von: Camouflage 5. Feb 2009, 22:04

Das ist meiner Meinung nach eine betriebliche Regelung, da es wie gesagt auch entsprechende Türen ganz ohne Glasfüllung gibt. Eventuell hat man die Türen halt deswegen extra mal so gekauft und will das jetzt auch nutzen.
Wer hat das denn so beanstandet? Der Brandschutzbeauftragte des Betriebes oder der Brandschauer? Letzterer sollte dafür dann auch die Rechtsgrundlage nennen können (ersterer eigentlich auch).

Mir erschließt sich diese Forderung nicht ganz. Die Feuerwehr ist es ja nun gewohnt, dass man durch Türen nicht gucken kann.

Geschrieben von: Kreuz As 5. Feb 2009, 22:06

Was soll man im Brandfall dahinter sehen??? mata.gif

Drängler. tounge.gif

Das liest sich alles wie eine typisch deutsche Beamten Jobrechtfertigung. Ich habe keine Ahnung, aber ich mache mal.

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 22:08

Gute Frage. Personen? Rauch? Ich gebe ihnen ja Recht, daß es eventuell gut sein kann, in den Brandraum blicken zu können. Aber dazu würde auch ein schmales Band genügen und müßte nicht die gesamte Tür auf 4m Breite und 2,50m Höhe dafür komplett durchsichtig sein.

Geschrieben von: Camouflage 5. Feb 2009, 22:18

Halten wir mal fest:
Es gibt Brandschutztüren mit und ohne Glasfüllung.
Es gibt aus bauordnungsrechtlicher Sicht keine Verpflichtung, irgendwo solche mit Glasfüllung einbauen zu müssen.
Dementsprechend wirst Du meiner Meinung nach keine Regelung finden, die ein nachträgliches Unbrauchbarmachen der Glasfüllung verbietet oder die ein solches erlaubt.

Einziger Ansatzpunkt: Das Bauteil Brandschutztür ist entsprechend geprüft und zugelassen, das darf nachträglich nicht verändert werden. Und wenn es nur etwas Folie ist. In 99,999% der Fälle wird kein Hahn danach krähen, aber naja, isso.

Geschrieben von: sdw 5. Feb 2009, 22:21

Ich korrigiere mich mal selbst, im sagen wir mal "aussagekräftigeren" Dokument von zweien wird gar nur von einer Rauchabschlußtür gesprochen.

Geschrieben von: Kreuz As 8. Feb 2009, 16:25



rofl.gif

Geschrieben von: Camouflage 8. Feb 2009, 16:34

Habe vergangene Nacht festgestellt, dass 600 Meter zum Ausrüsten /etwas/ kurz sind. biggrin.gif
Sattelzugmaschine in Vollbrand - erst mit Wasser dran, kaum ein Effekt. Als wir dann ein M4 vornehmen konnten, war das Feuer innerhalb von Sekunden aus.

Geschrieben von: Kreuz As 8. Feb 2009, 18:59

Die nächsten Einsätze hatten wir schon 50m vom Gerätehaus. Ein Sack Flöhe ist da einfacher zu handhaben. sad.gif

Geschrieben von: RPG7 8. Feb 2009, 19:15

ZITAT(Kreuz As @ 8. Feb 2009, 16:25) *
http://img1.abload.de/img/stripperfireman75xv.png

rofl.gif




Wer hat da wohl von wem geklaut? lol.gif


Ja, Einsätze in der näheren Umgebung sind schon ein bischen doof. Ganz mies ist es allerdings, wenn man auf dem Weg zum Gerätehaus am Einsatzort vorbei muss. Oder, was mir als Werkfeuerwehrler schon zweimal passiert ist, man den Einsatzort erst verlassen muss um dann mit dem roten Auto zurückzukommen.

Geschrieben von: stoenggi 8. Feb 2009, 19:26

ZITAT(RPG7 @ 8. Feb 2009, 19:15) *
[...]Oder, was mir als Werkfeuerwehrler schon zweimal passiert ist, man den Einsatzort erst verlassen muss um dann mit dem roten Auto zurückzukommen.


Da kann ich ein Lied davon singen *lach*

Auf der Arbeit geht die interne Alarmierung. Auf meinem Anmarschweg zum Magazin gehe ich durch ein anderes Gebäude. Da genau dort die BMA Alarm schlug kurz abgelesen, bzw. erst einmal die ganze Meute zum Teufel gewünscht die dort den Zugang versperrte. Aufgrund des Brandortes mit dem Auslösen der Rauchklappen zugewartet. Dann im Sprung ins Depot, rauf aufs TLF und gleich wieder als Angriffstrupp rein ins Gebäude.
Wie sich dann herausstellte (hätte mir schon beim Einrücken ins Depot auffallen können - da waren die Signete allerdings in meinem Rücken und das eine wichtige noch nicht an der Tür angebracht) war das die Inspektionsübung durch die Gebäudeversicherung... Schade sahen die Jungs mein breites Grinsen unter der Maske nicht wink.gif
Bei der Besprechung stellte ich mich dann mal auf eine leichte Rüge ein, allerdings wurde nichts erwähnt -> war alles i.O. so.

Geschrieben von: Camouflage 8. Feb 2009, 19:59

Sowas hatte ich auch schon mehrmals, einmal bin ich auch da geblieben und habe EH geleistet.
Das ist halt auch immer so eine Frage von Tag und Uhrzeit, man kann ja abschätzen wer noch kommt und ob es eher angebracht ist vor Ort Erste Hilfe zu leisten oder lieber durchzufahren.

Ich bin mal nach dem Alarmierung mit dem Stichwort "Gas-Geruch/Austritt" zum Feuerwehrhaus gefahren, im Sommer Fenster runter. An einer Kreuzung, an der ich links abbiege, standen zwei Autos etwas komisch. Ich habe mir erst etwas dabei gedacht, als es im Auto auf einmal ganz seltsam roch. Eigentlich ein harmloser Auffahrunfall, allerdings hatte der vordere Wagen eine Autogasanlage die den Unfall nicht so ganz überstanden hat. Bin dann mal schön durch die Wolke gefahren ...

Üblicherweise schaffe ich es aber nicht oft in den ersten Trupp, da fällt das Ausrüsten während der Fahrt dann flach. Und wenn ich es mal schaffe war es bisher wenigstens immer so, dass man es schaffen konnte. Gestern aber keine Chance.

Geschrieben von: sdw 9. Feb 2009, 02:25

Das Problem haben wir nicht, keine PAs im Mannschaftsraum. Wobei ich es des öfteren gerade so auf das 2.Fahrzeug schaffe, dann aber mit Klamotten unter dem Arm. Ist recht lustig, sich in einem vollbesetzten Mannschaftsraum anzuziehen. biggrin.gif

===

Im Feuerwehr-Forum wollen sie mal wieder das "Feierabendbier" verbieten und jeglichen Alkohol aus den Gerätehäusern verbannen. Feuerwehr sei ja eine öffentliche Einrichtung und in Rathäusern würden auch keine Bierautomaten stehen. Die sollten mal bei uns vorbeikommen im Sommer: Tore offen, Bänke und Tische vor der Halle, Grill aufgestellt, Bierkiste und "Sprudelkiste" daneben. Je nach "Schichtlage" und Uhrzeit dann 10-20 Mann nach der Übung noch gemeinsam freiwillig dageblieben. Aber sowas ist ja böse!

Geschrieben von: Camouflage 9. Feb 2009, 06:33

Selbst im Rathaus und beim Bauhof stehen Bierkisten in den Abstellräumen der Sozialräume für das Feierabendbier, ich habe unseren Bürgermeister sogar schon auf dienstlichen Veranstaltungen Bier trinken sehen ... eek.gif

Es gibt Sachen, um die mache ich mir einfach keinen Kopf, egal was einige so schreiben. wink.gif

Geschrieben von: stoenggi 9. Feb 2009, 09:15

Interessant ist aber immer wieder, wie viel Polemik im FW Forum getrieben wird und wieviel Zuspruch (gemessen an der Anzahl Antworten) diese Themen erhalten.
Geht es wirklich um fachliche Beiträge sieht es schnell aber wieder mau aus, da kümmern sich nur sehr wenige darum und es herrscht bald ruhe. Das finde ich sehr schade und das ist IMO auch der grösste Negativ-Punkt am FW Forum, bzw. dessen Struktur als Forum und nicht als Board. Wirklich wichtige, gute und interessante Themen gehen in einem Rauschen von Nullsinn unter ;(

Geschrieben von: Camouflage 9. Feb 2009, 10:55

Es ist bereits alles gesagt, aber noch nicht von jedem.
Das ist, was mir dort immer einfällt. Viel heiße Luft und Nachgeplappere.

Geschrieben von: stoenggi 9. Feb 2009, 14:15

Besitzt oder kennt einer von euch das "Einsatzleiterhandbuch" vom Ecomed Verlag von U.Cimolino u.a. ?
Das Werk ist ja nicht gerade billig zu erwerben, ganz zu schweigen von den Aktualisierungen...
Hintergrund der Frage ist der, dass in der Schweiz nur sehr wenige und teilweise sehr rudimentäre Reglemente existieren. Will man sich selbst ein wenig weiterbilden und auf "speziellere" Situationen vorbereiten muss man sich das Wissen selbst aneignen, was teilweise sehr gut mit (guter) Literatur geht.

Geschrieben von: Kreuz As 9. Feb 2009, 14:23

ZITAT(sdw @ 9. Feb 2009, 02:25) *
Das Problem haben wir nicht, keine PAs im Mannschaftsraum. Wobei ich es des öfteren gerade so auf das 2.Fahrzeug schaffe, dann aber mit Klamotten unter dem Arm. Ist recht lustig, sich in einem vollbesetzten Mannschaftsraum anzuziehen. biggrin.gif

===

Im Feuerwehr-Forum wollen sie mal wieder das "Feierabendbier" verbieten und jeglichen Alkohol aus den Gerätehäusern verbannen. Feuerwehr sei ja eine öffentliche Einrichtung und in Rathäusern würden auch keine Bierautomaten stehen. Die sollten mal bei uns vorbeikommen im Sommer: Tore offen, Bänke und Tische vor der Halle, Grill aufgestellt, Bierkiste und "Sprudelkiste" daneben. Je nach "Schichtlage" und Uhrzeit dann 10-20 Mann nach der Übung noch gemeinsam freiwillig dageblieben. Aber sowas ist ja böse!



Link bitte.

Geschrieben von: sdw 9. Feb 2009, 15:38

Etwa ab hier gehts rund:
http://www.feuerwehr-forum.de/s.php?n=541673
biggrin.gif

Geschrieben von: sdw 9. Feb 2009, 15:57

Manchmal ist die Baumstruktur des Feuerwehr-Forums der absolute Horror. Trotzdem mal ein paar kleine Schmankerl als Zitate:

ZITAT
Mal ehrlich, wir haben bei uns in der Fahrzeughalle neben einem normalen Getränkeautomaten auch einen Bierautomaten stehen, und dafür schäme ich mich jedesmal in Grund und Boden, wenn hier irgendwelche externen Leute durchlaufen (bei einer Führung oder so) und ich deren gehässige Kommentare dazu mitbekomme.

===

Im Bauhof oder im Rathaus steht aber auch kein Bierautomat. Wir sind kein Kegelverein, sondern eine städtische Einrichtung.

===

Aber ich habe in Feuerwehrkleidung und in "meinem" Feuerwehrgebäude (verdammt viele Stunden) bisher auch ohne Alkoholkonsum überlebt.
Was ich privat und anderm Umfeld mache steht auf einem anderen Blatt.

===

Mir ist es doch lieber die Jungs trinken ihr Bierchen zusammen, stärkt den Zusammenhalt.


Fachliche Qualifikation geht leider nicht immer einher mit sozialer Kompetenz und Führungsfähigkeit in einem weiteren Sinne als nur im Dienst an sich. Zumindest ist das mein Eindruck. Denn ich kenne in meiner Gegend viele Wehren, die nach Übungen noch zusammensitzen weil sie als "Gruppe" miteinander befreundet sind. Warum sollte man dann ein Alkoholverbot aussprechen? Wem ist denn damit geholfen? Und wie viele würden dann 3h später von zuhause kommen und hätten sicher 0,0 Promille?
Für mich sind das weltfremde Ansichten von "Möchtegern-BFlern". Bei aller fachlichen Qualifikation aber das geht an den querschnittlichen Verhältnissen wohl vollkommen vorbei.

Geschrieben von: Kreuz As 9. Feb 2009, 16:03

dito.gif


Geschrieben von: Praetorian 9. Feb 2009, 16:16

ZITAT(sdw @ 9. Feb 2009, 15:57) *
Manchmal ist die Baumstruktur des Feuerwehr-Forums der absolute Horror.

Deswegen bin ich da auch unendlich dankbar für die Funktion "flache Ansicht" wink.gif

Geschrieben von: sdw 9. Feb 2009, 16:20

Wobei es da manchmal sehr unübersichtlich werden kann, wenn viele Leute auf Zitate verzichten. Hier im Forum ist es vollkommen selbstverständlich zu zitieren um deutlich zu machen, auf was man antwortet. Durch diese Baumstruktur wird darauf von manchen verzichtet, man kann ja anhand des "Pfades" verfolgen, auf wen bzw. was die Antwort bezogen war.
Da finde ich das WHQ um Längen einfacher zu lesen.

Geschrieben von: Camouflage 9. Feb 2009, 18:09

95% der Beiträge sind eh rosa Rauschen und müssen nicht oder nur oberflächlichst gelesen werden (kann man meistens schon am Verfasser erkennen). Die restlichen fünf Prozent zu finden ist manchmal etwas schwierig. Ich lese da nur noch mit, weil es sonst nahezu keine Möglichkeit gibt, aktuelle Nachrichten aus dem Feuerwehrsektor mitzubekommen. Die ersten fünf Postings sind dann interessant, der Rest ...
Schont auch die eigenen Nerven, das meiste dort nicht zu lesen. smile.gif

Geschrieben von: sdw 9. Feb 2009, 18:31

dito.gif
Aber beim filtern von interessanten Informationen stößt man immer wieder mal auf Beiträge, über die man nur den Kopf schütteln kann. Wie eben mal wieder in diesem Fall.

Geschrieben von: stoenggi 10. Feb 2009, 08:53

ZITAT(stoenggi @ 9. Feb 2009, 09:15) *
Besitzt oder kennt einer von euch das "Einsatzleiterhandbuch" vom Ecomed Verlag von U.Cimolino u.a. ?
Das Werk ist ja nicht gerade billig zu erwerben, ganz zu schweigen von den Aktualisierungen...
Hintergrund der Frage ist der, dass in der Schweiz nur sehr wenige und teilweise sehr rudimentäre Reglemente existieren. Will man sich selbst ein wenig weiterbilden und auf "speziellere" Situationen vorbereiten muss man sich das Wissen selbst aneignen, was teilweise sehr gut mit (guter) Literatur geht.


*räusper* wink.gif

Kennt keiner dieses Werk? Kann keiner eine Meinung dazu abgeben?

Nochmals danke wink.gif

Edith meint: Man müsste schon den richtigen Beitrag quoten...

Geschrieben von: sdw 10. Feb 2009, 09:14

Habe irgendwann einmal durchgeblättert. War sehr viel Fachwissen, inwiefern man daraus wirklich etwas essenzielles für den "täglichen Gebrauch" ziehen kann, keine Ahnung. Das Buch über Atemschutzeinsatz steht bei mir zuhause im Regal, habe es auch einmal komplett durchgelesen, sofern man bei einem solchen Werk von "durchgelesen" sprechen kann. Man muß schon zugeben, daß die Bücher dieser Reihe wohl so etwas wie die Referenzwerke im Bereich Feuerwehr darstellen. Ob sie wirklich immer so gut sind, wie behauptet, das kann ich nicht beurteilen. Manchmal kam mir das alles etwas zu dogmatisch vor.
Das Einsatzleiterhandbuch ist wohl schon sehr umfangreich und deckt auch vieles ab. Ob man das wirklich braucht, gerade im Einsatzfall, keine Ahnung. Wenn man da schnell etwas nachschlagen will, muß man schon wissen, wo es steht. Dafür ist es ja gedacht, so wie ich das verstehe. Nur zur Weiterbildung kommt man mit den "Roten Heften" und ähnlichem vielleicht günstiger davon, das ist dann aber nicht so allumfassend und ein Nachschlagewerk für den Einsatz muß man sich selbst zusammenstellen.

Geschrieben von: Camouflage 10. Feb 2009, 10:16

Das ELH ist nicht mit den Büchern aus der Einsatzpraxisreihe zu verwechseln, es ist ein Loseblattwerk in zwei Bänden, das meiner Meinung nach komplett als Nachschlagewerk und nicht als Lehr- oder Lernbuch angelegt ist. Es behandet halt stichpunkartig diverse Themen, von der Normausstattung von Fahrzeugen über Feuerwehr-Grundwissen (Schaummittelberechnung, Löschwasserversorgung und sowas), Ausfüllhilfen und diversen Einsatzlagen (sowas wie Dekontamination, Kaminbrand, Photovoltaik) mit ihren Gefahren, Einsatzhinweisen, Adresse und Rufnummern ("zu verständigen") so ziemlich alles, was man wissen kann und sollte.

Wir haben es nicht im Einsatz, in einem ELW würde es sich aber meiner Meinung nach nicht schlecht machen, einfach um im Fall der Fälle nachschlagen zu können, das Wissen, das man parat haben sollte, wird ja immer größer. Und wer nicht täglich mit Fotovoltaik, ABC-Einsätzen und ähnlichem zu tun hat, steht schnell mal ratlos da. Privat würde ich es mir aber nicht kaufen. Ein vergleichbares Werk ist mir aber auch nicht bekannt (in der DDR gab es IIRC mal etwas ähnliches).

Aber google mal nach "Einsatzleiterhandbuch Leseprobe", wenn ich mich recht erinnere gab es einzelne Seiten als Leseprobe.



Wir haben gestern bei uns etwas ausgemistet, dabei habe ich folgendes an Literatur abgegriffen. Größtenteils uralt, aber trotzdem - oder gerade deshalb - interessant. Ich bin ja eh etwas feuerwehrgeschichtlich interessiert, gerade was LSHD und ZS angeht oder auch, wie lange bekannt manche neue "Weisheit" eigentlich schon ist. Ein paar Highlights habe ich mal hervorgehoben:

FwDV 1/1 Grundtätigkeiten Löscheinsatz und Rettung 1994
FwDV 2/1 Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren - Rahmenvorschriften - 1975
FwDV 2/2 Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren - Musterausbildungspläne - 1979
FwDV 3 Die Staffel im Löscheinsatz 1973
FwDV 4 Die Gruppe im Löscheinsatz 1972
FwDV 5 Der Zug im Löscheinsatz 1973
FwDV 7 Atemschutz 1978
FwDV 8 Tauchen 1975
FwDV 9/1 Strahlenschutz - Rahmenvorschriften - 1977
FwDV 9/2 Strahlenschutz - Einsatzgrundsätze - 1986
FwDV 10 Die tragbaren Leitern 1979
FwDV 12/1 Einsatzleitung - Führungssystem - 1982
FwDV 13/1 Die Gruppe im Technischen Hilfeleistungseinsatz 1986
PDV/DV 810 Sprechfunkdienst 1977
AFV Ausbildungsvorschrift für die Feuerwehren - Die Gruppe - Der Zug 1951 (Vorläufer FwDV)
LSHD-DV 10 Übermittlungszeichen 1968
Schott/Ritter FwDV 2/2 Feuerwehr-Grundlehrgang 1987
Schott/Ritter FwDV 2/2 Feuerwehr-Grundlehrgang 1979
Hamilton Handbuch für den Feuerwehrmann 1992
Der Feuerwehrmann auf der Schulbank (Loseblattsammlung) 60er/70er (Das ist meiner Meinung nach ein echter Schatz)
Rotes Heft 1 Verbrennen und Löschen 1969
Rotes Heft 1 Verbrennen und Löschen 1975
Rotes Heft 4a Die Tragkraftspritze mit VW-Industriemotor 1978
Rotes Heft 7 Löschwasserförderung 1974
Rotes Heft 9 Brandstellenpraxis 1969
Rotes Heft 10 Der Gruppenführer im Löscheinsatz 1973
Rotes Heft 10 Der Gruppenführer im Löscheinsatz 1978
Rotes Heft 12 Bekämpfung von Dachstuhlbränden 1967
Rotes Heft 13 Baukunde für den Feuerwehrmann 1969
Rotes Heft 14 Feuerlöscher im vorbeugenden Branschutz - Tragbare und fahrbare Geräte 1973
Rotes Heft 14a Feuerlöscher im vorbeugenden Branschutz - Fahrbare Feuerlöschgerät und -anlagen 1971
Rotes Heft 15 Atemschutz 1973
Rotes Heft 16 Der Einsatzleiter an der Brandstelle 1971
Rotes Heft 17 Arbeitsschutz und Unfallverhütung bei den Feuerwehren 1982
Rotes Heft 18 Formeln und Tabellen 1970
Rotes Heft 21 Kleine Feuerwehrgeschichte 1967
Rotes Heft 23 Brandschutz der Feuerungsanlagen 1972
Rotes Heft 24 Feuerwehr-Einsatzübungen 1975
Rotes Heft 25 Vorbeugender Brandschutz 1972
Rotes Heft 26 Bekämpfung von Wald-, Moor-, Heidebränden 1968
Rotes Heft 27a Die Löschwasserversorgung Teil 1 Die Sammelwasserversorgung 1970
Rotes Heft 27b Die Löschwasserversorgung Teil 2 Die unabhängige Löschwasserversorgung 1970
Rotes Heft 28 Die Gefahren der Brandstelle 1974
Rotes Heft 30 Brandobjekte und Brandursachen 1969
Rotes Heft 31 Fachrechnen für den Feuerwehrmann 1972
Rotes Heft 32 Gefahren beim Umgang mit Chemikalien 1973
Rotes Heft 34 Bemerkenswerte Brände und ihre Lehren 1970 Auch interessant
Rotes Heft 35 Orstfeste Löschanlagen 1971
Rotes Heft 36 Ölalarm 1971
Rotes Heft 37 Brände in der Mineralölindustrie 1972
Rotes Heft 38 Flugzeugbrände und -unfälle 1972
Rotes Heft 39 Hochwassereinsätze 1972
Rotes Heft 40 Tauchen, Wasser- und Eisrettung 1972
Rotes Heft 41 Brennbare Flüssigkeiten und Gase 1972
Rotes Heft 43 Brände und Hilfeleistung auf Binnenschiffen 1972
Rotes Heft 44a Pumpen in der Feuerwehr Teil 1 Einführung in die Hydromechanik 1972
Rotes Heft 45 Feuerwehr-Sprechfunk 1972
Rotes Heft 45 Feuerwehr-Sprechfunk 1978
Rotes Heft 46 Aufzüge, Fahrtreppen, Fahrsteige 1973
Rotes Heft 47 Brandschutz in der Landwirtschaft 1974
Rotes Heft 50 Feuermelde- und Alarmanlagen 1974
Rotes Heft 51 Tiefbau- und Silo-Unfälle 1977
Hilfe bei Flununfällen (Hrsg. General Flugsicherheit in der Bundeswehr) 1980
Wenn der Hubschrauber kommt (Hrsg. General Flugsicherheit in der Bundeswehr) 1977

Erste Hilfe - Fibel des Deutschen Roten Kreuzes 196?
Richtlinien für die Durchführung des Leistungsnachweis (LFV NRW) 1979
Richtlinien füpr die Durchführung eines Ordnungsdienstes in den Freiwilligen Feuerwehren 1981
Katastrophen-Abwehrplan des Kreises Wesel 1977
BVS Strahlenschutz im Selbstschutz 1979
Der Luftschutzhilfsdienst - Was er ist und was er will 1961
Gebrauchsanweisung für Greifzug Standard 1,5t 1977

Geschrieben von: sdw 15. Feb 2009, 17:40

@Camouflage
War unglücklich ausgedrückt. Kenne schon den Unterschied der Konzeption der beiden Reihen. Aber sind in etwa die gleichen Autoren, also daraus abgeleitet die "Fachkompetenz" und die Verständlichkeit des Schriebes.

===

Im Feuerwehrforum hat mal wieder jemand "Jehova" gesagt. Der reinste Pawlowsche Reflex mal wieder bei vielen. biggrin.gif

Geschrieben von: Kanonier 16. Feb 2009, 03:14

Hallo,

mal eine Fachfrage:

Die FwDV7 erfordert von dem GF die "Sicherstellung der Atemschutzüberwachung".

Wo steht, daß der GF die Überwachung selbst machen muß ?

----------------

Wir haben letzte Woche das sündhaft teure Dräger AGT-Überwachungs-Tableau in Betrieb genommen.
Der hiesige BM vertritt die Meinung, daß selbst ein (normaler) Feuerwehrmann das Ding
bedienen können muß.

Was ist nun richtig ?

---

Geschrieben von: Camouflage 16. Feb 2009, 09:14

ZITAT(Kanonier @ 16. Feb 2009, 03:14) *
Hallo,

mal eine Fachfrage:

Die FwDV7 erfordert von dem GF die "Sicherstellung der Atemschutzüberwachung".

Wo steht, daß der GF die Überwachung selbst machen muß ?

In der FwDV 7?

"Der jeweilige Einheitsführer der taktischen Einheit ist für die Atemschutzüberwachung verantwortlich.
Bei der Atemschutzüberwachung können andere geeignete Personen zur Unterstützung
hinzugezogen werden."

Er muss es machen, bleibt verantwortlich, kann sich unterstützen lassen (= jemand der ihm das Schreiben abnimmt und ggf. an die ASÜ erinnert).

ZITAT
Wir haben letzte Woche das sündhaft teure Dräger AGT-Überwachungs-Tableau in Betrieb genommen.
Der hiesige BM vertritt die Meinung, daß selbst ein (normaler) Feuerwehrmann das Ding
bedienen können muß.

Was ist nun richtig ?

Beides - meiner Meinung nach. wink.gif
Der Gruppenführer oder Staffelführer ist und bleibt verantwortlich und muss das machen, das heißt er muss zumindest Überblick über das Geschehen haben, auch wenn er die Zahlen nicht selbst einträgt.
Es schadet aber nicht, wenn alle Einsatzkräfte mit der technischen Unterstützung der ASÜ vertraut sind. AGT sollten es ja sowieso sein und gerade Nicht-AGT können dann unterstützen. Was man aber nicht machen sollte, ist das ganze auszulagern und eine zentrale Atemschutzüberwachung abseits der jeweiligen Einheitsführer druchzuführen.

edit: Achja, wenn das alle FA können, dann eben weil sie es vernünftig gelernt haben. Und nicht, weil von jetzt auf gleich teure Technik vorhanden ist. Bei uns besteht die ASü aus einer beschreibbaren Platte, Fettstift, Vordrucken zum Übertragen und vier elektronischen Eieruhren - mehr braucht es für mich auch nicht.

Geschrieben von: RPG7 18. Feb 2009, 10:32

Frage an die Maschinisten:

Wie sieht es mit den zulässigen maximalen Leitungslängen aus, die man an einen Stromerzeuger anschliessen kann? Ich dachte bis grade eben, das das klar wäre. Aber bei der Suche nach einer schönen grafischen Darstellung des ganzen stieß ich verschiedene Ansichten:

http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C14790686_L20.pdf

"Gesamtleitungslänge 100m"

Also wäre der Anschluss von drei Verbrauchern über drei 50m Kabel unzulässig.

http://www.kfv-oh.de/aktuelles/download/snack/2007-10.pdf

"Maximal dürfen zwischen zwei Verbrauchern nicht mehr als 100 m Leitungslänge verlegt sein! Dieser Grundsatz begründet sich auf der Forderung, dass der Kreiswiderstand in einer Fehlerschleife höchstens 1,5 Ohm betragen darf."

Danach wäre der Anschluss von drei Verbrauchern mit je 50m Kabel zulässig. Ist dann auch so abgebildet.

Aber was ist jetzt richtig?! confused.gif

Und wie sieht es aus, wenn ich vom Drehstormanschluß auf eine 230V Unterverteilung (z.B. Bauistromverteiler) gehe? Welche Leitungslängen sind dann zu beachten?

Geschrieben von: Camouflage 18. Feb 2009, 11:08

Mein Wissen:
Zwischen Stromerzeuger und einem Verbraucher max. 100 m
Zwischen zwei Verbrauchern (Weg über den Stromerzeuger) max. 100 m
Geräteanschlussleitungen bis 10 m können vernachlässigt werden
3 x 50 m (plus je zehn Meter Geräteanschlussleitung) sind somit zulässig, eine Unzulässigkeit dieser Konstellation kann ich auch aus der FwDV 1 nicht erkennen.

Die Sache mit dem Baustromverteiler kann ich so nicht beurteilen, ich weiß gar nicht, ob das überhaupt zulässig ist.
Auch da gelten m. E. aber mindestens die obigen Regelungen, die ja auf den Sicherheitseinrichtungen des Stromerzeuger fußen.
Im Endeffekt kommst Du mit der Unterveteilung also nicht weiter. Allerdings bin ich gerade echt überfragt, ob man einen Baustromverteiler überhaupt einsetzen darf bzw. ob der in das Schutzkonzept der peuerwehrreinen Ausrüstung passt.

Geschrieben von: RPG7 18. Feb 2009, 11:38

Danke für die Info. Ich schau mal in die FvDV1 ... die sollte ja irgendwo auf der Wache rumliegen ...

Der Baustromverteiler war nur als Beispiel gedacht. Ich hab halt bisher in die Richtung nix gefunden, deswegen frage ich mich ob es überhaupt vorgesehen ist vom Drehstromanschluss auf eine Unterverteilung zu gehen.
In der Feuerwehr hab ich auch noch keine Baustromverteiler im Einsatz gesehen, aber ich hab zwei von den Dingern mit IP44 auf meinem LKW beim KatSchutz (Und am liebsten würde ich die durch was besseres ersetzen, aber du weisst ja wie das ist: Es kostet alles Geld... )

Geschrieben von: KSK 18. Feb 2009, 16:27

ZITAT(RPG7 @ 18. Feb 2009, 11:38) *
Ich hab halt bisher in die Richtung nix gefunden, deswegen frage ich mich ob es überhaupt vorgesehen ist vom Drehstromanschluss auf eine Unterverteilung zu gehen.


Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, dann hatten wir so etwas auf dem LF16 verladen, aber nagel mich da jetzt nicht drauf fest, ist schon ein Weilchen her.

Geschrieben von: RPG7 19. Feb 2009, 10:02

Hab mich gestern auf Arbeit mit einem Maschinisten unterhalten, der meinte wenn die Unterverteilung separat abgesichert ist dann ist das kein Problem. Allerdings ist es nicht vorgesehen, und deswegen gibt es sowas in der Standardbeladung von Löschfahrzeugen nicht.
Aber er bringt mir Unterlagen zu dem Thema mit --> Ziel erreicht biggrin.gif


Anderes Thema:

Nach dem Debakel mit der lieben Firma Hanrath brauch ich neue Stiefel. Hat jemand von euch Baltes Feuerwehrstiefel und ist zufrieden damit? Die Platin Pro schauen ganz gut aus find ich.

Geschrieben von: Camouflage 19. Feb 2009, 12:41

Auf die Aussage eines einfachen Maschinisten allein würde ich mich da nicht verlassen, der muss ja nur die feuerwehrinterne Technik bedienen können. Und die ist eben aufeinander abgestimmt.

Ich kenne mich mit dem Stromgedöns leider nicht wirklich gut aus und weiß nicht, wie sich Geräte, die sich nicht unseres Schutzsystems "Schutztrennung mit Potentialausgleich" bedienen, in dem Fall auswirken. Daher würde ich auf jeden Fall eine Elektrofachkraft zu Rate ziehen, der das beurteilen kann.

Der erste Fehler im Netz führt ja bei Feuerwehrnetzen nicht zur Abschaltung. Da der Generator nicht geerdet ist (und auch nicht sein darf, weil sonst bei einem Fehler am Gerät ein Strom über den Körper in die Erde fließen kann), weiß ich nicht, ob der Einsatz eines üblichen Baustromverteilers, der soweit ich weiß ja geerdet wird, zulässig ist.


edit: http://www.berliner-feuerwehr.de/fileadmin/bfw/dokumente/Download/Ausbildungsunterlagen/strom.pdf Dokument scheint mir sehr gut zu sein, allerdings fehlt mir gerade die Zeit, mich damit näher zu beschäftigen.

Geschrieben von: RPG7 19. Feb 2009, 13:30

Gut, ich hätte dazu schreiben sollen, wo ich arbeite. Ich und der erwähnte Maschinist sind beide Elektroniker.
Dieses Dokument ist tatsächlich sehr gut, ich werd mich heute nach der Arbeit eingehender damit befassen. Danke xyxthumbs.gif

Ich beschäftige mich momentan mit solchen Fragen wie: Unter welchen Bedingungen kann man eine Unterverteilung einrichten? Unter welchen Vorraussetzungen darf man die für den Stromerzeuger angegebene maximale Leitungslänge überschreiten? Darf/muss man die Unterverteilung anders absichern? etc.
Weil ich unser ganzes Stromkonzept auf seine Einsatztauglichkeit überprüfen möchte und sichergehen muss, das ich mit nem Stecker in der Hand zu den Jungs mit den roten oder blauen Autos gehen kann um mir Strom zu holen, ohne das beim Anstecken die große Dunkelheit ausbricht.

Und ausserdem brauch ich das alles schwarz auf weiss und leicht verständlich, weil ich das nem Ingenieur und nem Rettungsassistenten erklären muss. Der eine weiss nur das Strom aus der Steckdose kommt und Licht machen kann und der andere kann dir zwar stundelang was über Phasenverschiebung bei Drehstrom erzählen ist aber für praktische Umsetzungen eher unbrauchbar.

Geschrieben von: Kollateralschaden 25. Feb 2009, 13:07

Habe gerade gelesen das die RWE Werkfeuerwehr ein neues Fahrzeug in Dienst stellt.
Es soll damit möglich sein, Höhen bis ca. 90 m zu erreichen.
Hat vielleicht jemand von den FW Spezialisten hier Infos zu besagtem Fahrzeug. Ich bin kein FW Aktiver, nur technisch interessiert. wink.gif

Geschrieben von: Camouflage 25. Feb 2009, 13:16

Das wird ein "handelsüblicher" Teleskopmast oder eventuell auch Teleskopmast mit Gelenken in roter Lackierung mit blauen Lampen und etwas Feuerwehrausstattung sein. wink.gif

Entsprechende Fahrzeuge gibt es seit Jahren im gewerblichen Bereich, bei öffentlichen Feuerwehren sind sie in der Regel wenig anzutreffen, da zu speziell und als Rettungsgerät der Feuerwehr im Bauordnungsrecht nicht verankert (zu groß und zu schwer). Von daher absolute Nischenfahrzeuge und dafür zu teuer, so dass sie nur selten vorgehalten werden. Dortmund hat beispielsweise einen Teleskopmast mit IIRC 53 Metern.

Bei Werkfeuerwehren sieht man sowas häufiger, die haben dann aber auch die entsprechenden Einsatzgebiete und wissen vorher, wo sie damit hinkönnen und wo nicht. Bei RWE erscheint mir so ein Fahrzeug durchaus gut aufgehoben, man erinnere sich an den Unfall auf der Kraftwerksbaustelle Neurath in 2007.

edit: http://www.rwe.com/generator.aspx/presse/language=de/id=76858?pmid=4003037

edit2: Irgendwie geht der Link nicht mehr und ich finde ihn auch auf der RWE-Seite nicht mehr ...

Geschrieben von: stoenggi 25. Feb 2009, 13:24

Schutz & Rettung hat einen Bronto Skylift F53LT auf MB im Einsatz. http://www.berufsfeuerwehr.ch/technik/fahrzeuge/hrf53/hrf53.htm.

Schaue mich mir dieses Fahrzeug alleine an und stelle mir vor, was für ein Riesen Ding man benötigt um auf 90(!)m zu kommen. Wau.


Bild von der Berufsfeuerwehrverinigung von S&R ZH

Geschrieben von: Camouflage 25. Feb 2009, 13:29

Bei uns daheim in der Nachbargemeinde Alpen ist der Hauptsitz der Firma Gardemann, die vermieten Arbeitsbühnen. Dort steht immer mal wieder das Spitzenmodell 101 Metern Arbeitshöhe auf dem Hof, das ist dann aber auch eine Sattelzumaschine mit einem sechsachsigen Auflieger und einer Gesamtmasse von 80 Tonnen. wink.gif

Würde ich gerne mal mit hochfahren. biggrin.gif smile.gif

Geschrieben von: Kollateralschaden 25. Feb 2009, 13:32

Danke Camouflage! Bin auf der engl. HP von RWE gelandet....da war keine Pressemeldung rolleyes.gif

Wie auch immer, interessante Info's. smile.gif Danke

Geschrieben von: Marauder 25. Feb 2009, 13:45

Wie wäre diese
http://www.rwe.com/generator.aspx/templateId=renderPage/id=76858?pmid=4001774

Edit: Oh, entschuldige mich. Hab das Datum überlesen. Danke Camouflage

Geschrieben von: Camouflage 25. Feb 2009, 13:49

Die ist vom August 2007, ich hatte vorhin eine von heute mit Bildern von dem tatsächlichen Fahrzeug.

Geschrieben von: Camouflage 27. Feb 2009, 20:52

Da in zwei Wochen am Freitag, dem 13. März der vier deutsche Rauchmeldertag stattfindet und es in den vergangenen Wochen zwei tragische Fälle gegeben hat (Lübeck mit drei Toten und Moers mit vier Toten, davon fünf Kinder), in denen Rauchmelder vermutlich Leben gerettet hätten, wollte ich auch hier mal auf die Notwendigkeit von Rauchmeldern aufmerksam machen.

Also auch an alle WHQler: So noch nicht geschehen Rauchmelder besorgen und aufhängen, es kann Euch echt eines Tages mal das Leben retten.
http://www.rauchmelder-lebensretter.de/

Geschrieben von: PzBrig15 27. Feb 2009, 21:34

Mein Favorit bei schweren Rüstfahrzeugen.....

http://www.linz.at/feuerwehr/3282.asp

Geschrieben von: Camouflage 1. Mar 2009, 09:02

Für deutsche Verhältnisse ein bißchen groß und v.a. schwer (und überdimensioniert).

Zum Spielen würde ich sowas trotzdem nehmen. biggrin.gif

Geschrieben von: Sheriff 26. Mar 2009, 22:17

ZITAT(PzBrig15 @ 27. Feb 2009, 21:34) *
Mein Favorit bei schweren Rüstfahrzeugen.....

http://www.linz.at/feuerwehr/3282.asp


Das hier ist mein persönlicher Favorit...

http://www.ff-wr-neudorf.at/index.php?id=72
http://www.lohr-magirus.at/uebergaben/2007/53782699f30b2b05e.html#53782699f30b30560

Hallo Alle im Übrigen

Geschrieben von: Nightwish 26. Mar 2009, 23:24

Hallo und herzlich willkommen im Forum! smile.gif

Trennung

ZITAT
Das hier ist mein persönlicher Favorit...

SRF Wiener Neudorf
SRF Wiener Neudorf (2)



Sieht auf den ersten Blick noch recht kurz aus, oder!?

Geschrieben von: Praetorian 26. Mar 2009, 23:40

Das könnte natürlich am Heckkran liegen wink.gif

Geschrieben von: sdw 11. Apr 2009, 16:51

In Paderborn ein Unfall mit einer Drehleiter auf einer Einsatzfahrt. 3 Tote. sad.gif
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/55625/1385608/polizei_paderborn
http://www.nw-news.de/owl/2895494_Drei_Tote_neun_Verletzte_nach_Horror-Unfall.html

Aber folgende Diskussion ist einfach zum kotzen:
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=553041#553041
kotz.gif

Geschrieben von: D-FENCE 11. Apr 2009, 17:51

ZITAT(sdw @ 11. Apr 2009, 15:51) *
Aber folgende Diskussion ist einfach zum kotzen:
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=553041#553041
kotz.gif


Dann lies mal den ersten Beitrag zu der "Diskussion" http://www.welt.de/vermischtes/article3537162/Drei-Tote-bei-Unfall-mit-Feuerwehrauto.html. Schon beim 2. Satz könnte man einen Knüppel rausholen... Warum können solche selbsternannten Experten nicht einfach mal die Schnauze halten und die Untersuchung abwarten?

Geschrieben von: HannesKrötz 11. Apr 2009, 17:55

ZITAT(sdw @ 11. Apr 2009, 17:51) *
Aber folgende Diskussion ist einfach zum kotzen:
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=553041#553041


wallbash.gif

Geschrieben von: Pilgrim 11. Apr 2009, 18:01

ZITAT(D-FENCE @ 11. Apr 2009, 18:51) *
ZITAT(sdw @ 11. Apr 2009, 15:51) *
Aber folgende Diskussion ist einfach zum kotzen:
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=553041#553041
kotz.gif


Dann lies mal den ersten Beitrag zu der "Diskussion" http://www.welt.de/vermischtes/article3537162/Drei-Tote-bei-Unfall-mit-Feuerwehrauto.html. Schon beim 2. Satz könnte man einen Knüppel rausholen... Warum können solche selbsternannten Experten nicht einfach mal die Schnauze halten und die Untersuchung abwarten?


ZITAT
Wenn der Fahrer des Feuerwehrfahrzeuges tatsächlich bei rot über die Ampel gefahren ist, trifft ihn leider rechtlich ein große Schuld - obwohl er mit Blaulicht und Sirene unterwegs war. Das ist die besch****** deutsche Rechtssprechung.


Das ist aus einem der Kommentare zum Artikel.
Ist das wirklich so?
Wenn ich mit Blaulicht usw unterwegs bin, über eine rote Ampel fahre, ein Blindflansch mit nicht sieht und in mich hineinfährt, dann bin ich schuld?

Geschrieben von: revolution 11. Apr 2009, 18:07

Blaulicht & Augen-zu-und-durch ist nicht.

Und bescheuert ist daran mal garnichts.

Geschrieben von: D-FENCE 11. Apr 2009, 18:15

Es gab vor einigen Jahren in meiner Nähe mal einen Unfall zwischen einem Polizeifahrzeug mit Sondersignal und einem PKW. Damals war das Polizeifahrzeug bei Rot in den Kreuzungsbereich eingefahren und hat den PKW "abgeschossen". Die Fahrerin des PKW kam dabei ums Leben. Aus der lokalen Presse war nach der Untersuchung zu entnehmen, daß der Fahrer des Einsatzfahrzeugs nicht darauf vertrauen darf, daß das Sondersignal von allen anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen wird. Er hat die alleinige Schuld an dem Unfall bekommen.

Geschrieben von: Camouflage 11. Apr 2009, 18:34

ZITAT(Pilgrim @ 11. Apr 2009, 19:01) *
Das ist aus einem der Kommentare zum Artikel.
Ist das wirklich so?
Wenn ich mit Blaulicht usw unterwegs bin, über eine rote Ampel fahre, ein Blindflansch mit nicht sieht und in mich hineinfährt, dann bin ich schuld?

Zumindest wird man vmtl. eine Teilschuld zugesprochen bekommen, das Überfahren der roten Ampel hat primär mit den Sondersignalen (§38 StVO) nichts zu tun, sondern wird durch die Sonderrechte gedeckt (§35 StVO) und die sind nur "unter gebührender Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" auszuüben. Die Urteile dürften dazu in die hunderte gehen, bei Bedarf kann ich gerne mal ein paar raussuchen. Die beste Variante ist da an der Ampel sehr langsam werden, in die Kreuzung hineintasten und sich vergewissern, dass die anderen Verkehrsteilnehmer einen wahrgenommen haben.

Denn unabhängig von der Schuldfrage sind solche Ereignisse wie jetzt in Paderborn total unnötig und durch keinen Einsatz gerechtfertigt.


Zu der Diskussion: Was will man erwarten ...

Geschrieben von: sdw 11. Apr 2009, 18:40

ZITAT(Pilgrim @ 11. Apr 2009, 19:01) *
Ist das wirklich so?
Wenn ich mit Blaulicht usw unterwegs bin, über eine rote Ampel fahre, ein Blindflansch mit nicht sieht und in mich hineinfährt, dann bin ich schuld?


Pauschale Aussagen bei juristischen Sachverhalten sind immer schwer zu treffen, das vorab.

Diese Aussage ist weitestgehend richtig. Mit Sondersignal (Also Blaulicht UND Horn!!! Blaulicht alleine bringt rechtlich gesehen nichts.) darf man zwar prinzipiel erstmal "alles". Aber wenn etwas passiert wird trotzdem wie bei jedem Unfall auch geprüft, wer Schuld hatte bzw. wer den Unfall durch anderes Verhalten hätte vermeiden können. Gerade beim Überfahren von roten Ampeln ist da erhöhte Vorsicht geboten. Es gibt Urteile dazu, deren sinngemäße Aussage soweit geht, daß man nur mit etwa Schrittempo sich in die Kreuzung hineintasten darf um danach wieder zu beschleunigen. Etwas, was in meinen Augen das Sondersignal ad absurdum führt, denn das kann ich mit jedem normalen Auto auch und ich werde von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.
Der einzige Unterschied ist dann quasi, daß ich offen zeige, ich darf es. Aber einen wirklichen "Geschwindigkeitsvorteil" erziele ich nach dieser Rechtssprechung nicht. Dieser berühmte Spruch, daß man als Fahrer eines Fahrzeugs mit Sondersignal mit einem Bein im Gefängnis steht, hat also durchaus einen wahren Kern. Klar soll das kein Persilschein für "Amokfahrten" sein. Aber sowohl im Stadtverkehr als auch auf dem Lande wird erwartet, daß die Feuerwehr schneller vor Ort ist als ein Zivilfahrzeug für die vergleichbare Strecke brauchen würde. Und dafür muß man eben nunmal gewisse Vorrechte haben und diese aber auch Nutzen können ohne gleich befürchten zu müssen bei einem Unfall als Hauptschuldiger verurteilt zu werden.
Meine Meinung dazu ist: Erhöhte Sorgfalt ist ein selbstverständliches Kriterium! Aber dann auch rechtlichen Schutz, wenn etwas passiert! Denn jeder, der Sonderrechte in Anspruch nimmt als Fahrzeugführer, geht damit ein sehr hohes persönliches Risiko ein.
Und ich will damit niemanden verteidigen der einfach nur "rast". Schon gar nicht bezieht sich mein Beitrag auf den aktuellen Fall in irgend einer Weise. Es geht nur um den allgemeinen Fall, nach dem pilgrim gefragt hat.

Noch ein Zitat aus Wikipedia:
ZITAT
Sie [die Sonderrechte] dürfen nur unter gebührender Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ausgeübt werden, in der Regel darf es also zumindest nicht zu einer Schädigung kommen. Die juristische Meinung hierzu ist uneinheitlich und schwer überschaubar. Jedoch hat der Fahrzeugführer stets die Verkehrslage und den Auftrag gegeneinander abzuwägen und die Verhältnismäßigkeit zu wahren.


http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderrechte

Nicht perfekt aber immerhin auch nochmal die Problematik aufgegriffen. Bei diesem Thema fragt man auch 10 Fachleute und bekommt 11 Meinungen!

Geschrieben von: sdw 11. Apr 2009, 18:45

ZITAT(D-FENCE @ 11. Apr 2009, 18:51) *
Dann lies mal den ersten Beitrag zu der "Diskussion" http://www.welt.de/vermischtes/article3537162/Drei-Tote-bei-Unfall-mit-Feuerwehrauto.html. Schon beim 2. Satz könnte man einen Knüppel rausholen... Warum können solche selbsternannten Experten nicht einfach mal die Schnauze halten und die Untersuchung abwarten?


dito.gif
Es gab schon beide Extremfälle zu Genüge, sowohl daß der Feuerwehrmann die Alleinschuld trägt als auch daß der Fahrer des zivilen Fahrzeugs die Alleinschuld trägt. Und dazwischen noch hunderte von Fällen mit Abstufungen in der Schuldfrage. Das muß man nicht jedesmal wieder durchkauen. Jeder vernünftige Mensch weiß, was er darf und was nicht. Also einfach mal "Klappe halten" wenn es wieder passiert und abwarten.
Hinterher kann man sich noch genug das Maul zerreißen. Aber leider ist es eben so, daß die Ratten wieder in Scharen aus ihren Löcher gekrochen kommen um sich über das Thema herzumachen. Und dabei werden beide Extreme vertreten, sowohl "Scheiß Feuerwehr!" als auch "Rasen bis der Arzt kommt ist geil!".

Geschrieben von: Camouflage 11. Apr 2009, 18:48

ZITAT(sdw @ 11. Apr 2009, 19:40) *
Diese Aussage ist weitestgehend richtig. Mit Sondersignal (Also Blaulicht UND Horn!!! Blaulicht alleine bringt rechtlich gesehen nichts.) darf man zwar prinzipiel erstmal "alles".

Eben nicht!
Alles was erforderlich ist darf man selbst aufgrund der Sonderrechte aus §35 StVO und die sind nicht an blaues Blinklicht und Einsatzhorn gebunden.

Blaues Blinklicht und Einsatzhorn begründen die Pflicht anderer Verkehrsteilnehmer (!) unverzüglich freie Bahn zu schaffen (§38 StVO). Dieser Pflicht kann er aber natürlich nur nachkommen, wenn er das Einsatzhorn auch gehört hat.

Die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme sind jeweils auch andere.

ZITAT
Aber wenn etwas passiert wird trotzdem wie bei jedem Unfall auch geprüft, wer Schuld hatte bzw. wer den Unfall durch anderes Verhalten hätte vermeiden können. Gerade beim Überfahren von roten Ampeln ist da erhöhte Vorsicht geboten. Es gibt Urteile dazu, deren sinngemäße Aussage soweit geht, daß man nur mit etwa Schrittempo sich in die Kreuzung hineintasten darf um danach wieder zu beschleunigen. Etwas, was in meinen Augen das Sondersignal ad absurdum führt, denn das kann ich mit jedem normalen Auto auch und ich werde von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.

Ad absurdum wird der Sinn einer Einsatzfahrt dann geführt, wenn Unbeteiligte (oder auch Einsatzkräfte) gefährdet, verletzt oder gar getötet werden.
Die Situation ist heutzutage nunmal so, dass man das Einsatzhorn je nach Bauart des Einsatz- und des eigenen Fahrzeuges unter Umständen erst recht spät oder gar nicht hört (und das nicht nur, wenn das Radio sehr laut ist). Das muss der Einsatzfahrer wissen und sich darauf einstellen.

ZITAT
Der einzige Unterschied ist dann quasi, daß ich offen zeige, ich darf es. Aber einen wirklichen "Geschwindigkeitsvorteil" erziele ich nach dieser Rechtssprechung nicht. Dieser berühmte Spruch, daß man als Fahrer eines Fahrzeugs mit Sondersignal mit einem Bein im Gefängnis steht, hat also durchaus einen wahren Kern. Klar soll das kein Persilschein für "Amokfahrten" sein. Aber sowohl im Stadtverkehr als auch auf dem Lande wird erwartet, daß die Feuerwehr schneller vor Ort ist als ein Zivilfahrzeug für die vergleichbare Strecke brauchen würde. Und dafür muß man eben nunmal gewisse Vorrechte haben und diese aber auch Nutzen können ohne gleich befürchten zu müssen bei einem Unfall als Hauptschuldiger verurteilt zu werden.
Meine Meinung dazu ist: Erhöhte Sorgfalt ist ein selbstverständliches Kriterium! Aber dann auch rechtlichen Schutz, wenn etwas passiert! Denn jeder, der Sonderrechte in Anspruch nimmt als Fahrzeugführer, geht damit ein sehr hohes persönliches Risiko ein.

Das Pflichtverletzungen im Fall der Fälle nicht bestraft werden sollten, ist aber irgendwie auch wenig erstrebenswert.

Ein Zeitvorteil ergibt sich auch so durchaus.

Geschrieben von: D-FENCE 11. Apr 2009, 19:01

Nachtrag zu meinem letzten Posting: Die besagte Kreuzung ist wegen der Bebauung sehr schlecht einsehbar. Die PKW-Fahrerin hatte lt. Gerichtsurteil keine Chance, das Blaulicht zu sehen und darauf zu reagieren. Die Geschwindigkeit des Polizeifahrzeugs war der Situation nicht angemessen. Das hat dann zu dem besagtem Schuldspruch geführt. Auf einer übersichtlichen Kreuzung mit entsprechendem Sichtbereich würde das ganz anders aussehen.

Geschrieben von: spooky 11. Apr 2009, 19:16

nach meinem empfinden ist die derzeitige rechtslage so schon in ordnung, auch wenn das für den sosi-nutzer im einzelfall sehr hart sein kann (zumal das dann ja oft noch ehrenämtler sind). in meinen augen gibt es aber keine gangbare alternative, denn letztlich führt ja der sosi-fahrer die für alle beteiligten potentiell "gefährliche" situation herbei.

allerdings sehe ich da technischen handlungsbedarf. der schallschutz im innenraum moderner fahrzeuge wird immer besser, die a-säulen wachsen, etc. gleichzeitig verhindern wohl lärmschutzverordnungen lautere hörner, ein verdeckter einbau tut dann ggf. noch ein übriges dazu. hier stellt sich die frage ob man nicht z.b. den weg für einen zeitlich begrenzten einsatz eines zusatzhorns (z.b. vor kreuzungen) nach ermessen des fahrzeugführers erlaubt, das dann eben deutlich lauter ist. darüber hinaus gäbe es dann noch technische spielereien wie vorrangschaltung bei ampeln, car-to-car kommunikation etc.

wie sieht das eigentlich mit schulungen zur sosi-nutzung aus? gibts da nur was theorie und dann irgendwann den sprung ins kalte wasser nach dem motto: "du fährst jetzt" oder gibts da auch (ggf. verpflichtende) praktische unterweisungen (nach einheitlichem standard)? wenn nicht, wäre das auch ein ansatzpunkt.

Geschrieben von: sdw 11. Apr 2009, 19:25

ZITAT(Camouflage @ 11. Apr 2009, 19:48) *
ZITAT(sdw @ 11. Apr 2009, 19:40) *
Diese Aussage ist weitestgehend richtig. Mit Sondersignal (Also Blaulicht UND Horn!!! Blaulicht alleine bringt rechtlich gesehen nichts.) darf man zwar prinzipiel erstmal "alles".

Eben nicht!
Alles was erforderlich ist darf man selbst aufgrund der Sonderrechte aus §35 StVO und die sind nicht an blaues Blinklicht und Einsatzhorn gebunden.

Blaues Blinklicht und Einsatzhorn begründen die Pflicht anderer Verkehrsteilnehmer (!) unverzüglich freie Bahn zu schaffen (§38 StVO). Dieser Pflicht kann er aber natürlich nur nachkommen, wenn er das Einsatzhorn auch gehört hat.

Die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme sind jeweils auch andere.


Du mißverstehst mich da etwas. Ich wollte jetzt nicht in die Tiefen der §35 und 38 abtauchen sondern nur aussagen, um das maximale zu dürfen im Einsatzfall, muß ich das volle Programm eingeschaltet haben. Habe ich das nicht, bewege ich mich auf noch dünnerem Eis als ohnehin schon. wink.gif

Geschrieben von: sdw 11. Apr 2009, 19:28

ZITAT(spooky @ 11. Apr 2009, 20:16) *
wie sieht das eigentlich mit schulungen zur sosi-nutzung aus? gibts da nur was theorie und dann irgendwann den sprung ins kalte wasser nach dem motto: "du fährst jetzt" oder gibts da auch (ggf. verpflichtende) praktische unterweisungen (nach einheitlichem standard)? wenn nicht, wäre das auch ein ansatzpunkt.


Keine verpflichtenden Unterweisungen, keine Regeln wer ab wann darf. Das ist dem jeweiligen Einheitsführer überlassen. Theoretisch kann ein Fahrer mit 18 Jahren + 1 Tag bereits ein Fahrzeug im Einsatzfall bewegen.

Geschrieben von: RPG7 11. Apr 2009, 19:31

ZITAT
wie sieht das eigentlich mit schulungen zur sosi-nutzung aus?


Also einheitlich ist da mal garnix. Bei mir war das so, das ich beim ersten Mal einfach drin saß und los gings.
Im Rettungsdienst krieg ich jedes Jahr eine sogenannte "Risk-Management" Schulung. Aber die ist nur theoretisch und behandelt eben Sonder- und Wegerechte sowie das Verhalten bei Alarmfahrten und bei Unfällen.
Praktisch passiert da garnix.

Gerüchteweise gibt es wohl die Möglichkeit Wegerechtsfahrten zu üben, genauso wie es die Möglichkeit gibt bei Übungen mit SoSi zu fahren - es wird aber nicht gemacht. Sei es weil sich die Anwohner beschweren oder den Verantwortlichen das Risiko zu groß ist.

Geschrieben von: Autolyse 11. Apr 2009, 21:14

ZITAT(sdw @ 11. Apr 2009, 19:40) *
[...] Es gibt Urteile dazu, deren sinngemäße Aussage soweit geht, daß man nur mit etwa Schrittempo sich in die Kreuzung hineintasten darf um danach wieder zu beschleunigen. Etwas, was in meinen Augen das Sondersignal ad absurdum führt, denn das kann ich mit jedem normalen Auto auch und ich werde von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.
Der einzige Unterschied ist dann quasi, daß ich offen zeige, ich darf es. Aber einen wirklichen "Geschwindigkeitsvorteil" erziele ich nach dieser Rechtssprechung nicht. Dieser berühmte Spruch, daß man als Fahrer eines Fahrzeugs mit Sondersignal mit einem Bein im Gefängnis steht, hat also durchaus einen wahren Kern. Klar soll das kein Persilschein für "Amokfahrten" sein. Aber sowohl im Stadtverkehr als auch auf dem Lande wird erwartet, daß die Feuerwehr schneller vor Ort ist als ein Zivilfahrzeug für die vergleichbare Strecke brauchen würde. Und dafür muß man eben nunmal gewisse Vorrechte haben und diese aber auch Nutzen können ohne gleich befürchten zu müssen bei einem Unfall als Hauptschuldiger verurteilt zu werden.
Meine Meinung dazu ist: Erhöhte Sorgfalt ist ein selbstverständliches Kriterium! Aber dann auch rechtlichen Schutz, wenn etwas passiert! Denn jeder, der Sonderrechte in Anspruch nimmt als Fahrzeugführer, geht damit ein sehr hohes persönliches Risiko ein.
[...]

Du verbiegst die Tatsachen ein wenig. Der wesentliche Zeitvorteil der Einsatzfahrten ergibt sich weder aus dem Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit noch aus dem Überqueren einer Kreuzung mit negativer Vorfahrtregelung ohne Abbremsen, sondern in der Masse aus dem Entfallen der Wartepflichten. Der Zeitgewinn durch die erstgenannten Maßnahmen ist im Vergleich zur letzten minimal und rechtfertigt damit schon gar nicht die Gefährdung von Unbeteiligten oder Einsatzkräften, zumal man im Schadenfall den schwarzen Peter gleich doppelt serviert bekommt, da man zum einen nicht die Einsatzstelle erreicht und gegebenfalls durch den Unfall mit Eigenbeteiligung selbst Kräfte bindet, insofern hat Camouflage den Punkt da gut getroffen.

----------------------
Die Lautstärke des Horns ist eigentlich auch kein Problem, solange man Pressluft benutzt. Sehr angetan bin ich vom Horn unter der Motorhaube: Draußen ist es wirklich bullenlaut und im Fahrzeuginneren bist du in der Lage dich per Funk zu verständigen ohne dass die Leitstelle nur dein Horn hört.

Geschrieben von: sdw 12. Apr 2009, 03:37

Da muß ich dir widersprechen.
Es gibt ja z.B. diese tolle Aussage "20% mehr sind okay", die so auch als Essenz aus Gerichtsurteilen gezogen wurde. Das sind innerorts dann 60 statt 50. Ich wette um Geld, daß du dann auf einer 4-spurigen Straße noch überholt wirst. Der Rahmen, in dem man sich bewegen kann ohne zu riskieren, daß man bei einem Unfall als Hauptschuldiger zur Rechenschaft gezogen wird, ist definitiv nicht der Rahmen in dem sich die Mehrheit der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland bewegt. Und es gibt nicht überall Einsatzgebiete mit vielen Ampeln. Oft sind es "nur" Kreuzungen mit Vorfahrtsregelungen und dafür lange Anfahrtswege, wie es eben auf dem Lande oder in kleineren Städten so üblich ist. Und dann ist eben ein Zeitvorteil doch, 80 statt 50 zu fahren auf gerader Strecke. Wenn man Anfahrten von 10km und mehr hat, dann summiert sich das auf.
Ganz wichtig vor allem, wenn die Ortswehr alleine nur über 4 PA-Geräte verfügt. Denn dann kann der erste Angriffstrupp erst dann abgelöst werden, wenn die nächste Wehr vor Ort ist. Und es kann durchaus sein, daß die nächste Wehr ein gutes Stück innerorts zurücklegen muß durch Ortsteile ohne eigene Feuerwehr und zusätzlich Überlandstrecken. Da geht es dann nicht nur um den Zeitvorteil irgendwo nicht warten zu müssen sondern auch darum:"Wie schnell fahre ich eigentlich?"

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 08:35

ZITAT(sdw @ 12. Apr 2009, 04:37) *
Da muß ich dir widersprechen.
Es gibt ja z.B. diese tolle Aussage "20% mehr sind okay", die so auch als Essenz aus Gerichtsurteilen gezogen wurde.

Diese Aussage ist meines Erachtens aber nicht das Maß aller Dinge.
Die ganze Materie ist zu komplex, um die Grenze des Erlaubten an konkreten Zahlen festmachen zu können. Bzw. kann man das versuchen, aber diese werden dann so konservativ ausfallen, dass man sich auch direkt an die StVO halten kann - wobei deren Regelungen zur Geschwindigkeit eben auch nur unter günstigsten(!) Umständen gelten und nicht unbedingt vor einer Schuld im Fall des Falles schützen.

ZITAT
Das sind innerorts dann 60 statt 50. Ich wette um Geld, daß du dann auf einer 4-spurigen Straße noch überholt wirst. Der Rahmen, in dem man sich bewegen kann ohne zu riskieren, daß man bei einem Unfall als Hauptschuldiger zur Rechenschaft gezogen wird, ist definitiv nicht der Rahmen in dem sich die Mehrheit der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland bewegt.

Wenn ich den Normalzustand störe, eine Gefahr verursache oder darstelle und dadurch etwas passiert, dann bin ich eben schonmal leicht Schuld.
Höheres Tempo auf freier Strecke ist für mich etwas deutlich anders als über Kreuzungen mit LZA hämmern (und ja, 20 oder 30 km/h sind da schon hämmern). Da verstehe ich schon aus eigenem Überlebenswillen wenig Spaß.

Wir fahren auf der Autobahn nachts, wenn sie frei ist (13 km Autobahn in beide Fahrtrichtungen zu betreuen + 4 km zur Auffahrt = lange Fahrtzeit) auch schonmal 110 oder 120 km/h, je nachdem was die Kiste so hergibt. Aber dafür muss das Fahrzeug dann auch ausgelegt sein. Innerorts würde ich mir eine deutliche Überschreitung der Geschwindigkeit auch nachts bei freien Straßen gut überlegen.

ZITAT
Und es gibt nicht überall Einsatzgebiete mit vielen Ampeln. Oft sind es "nur" Kreuzungen mit Vorfahrtsregelungen und dafür lange Anfahrtswege, wie es eben auf dem Lande oder in kleineren Städten so üblich ist. Und dann ist eben ein Zeitvorteil doch, 80 statt 50 zu fahren auf gerader Strecke. Wenn man Anfahrten von 10km und mehr hat, dann summiert sich das auf.

Wenn die Umstände das hergeben, ist das ja auch möglich. Nur wenn dann etwas passiert, muss man sich fragen, ob die Bedingungen wirklich so waren oder ob der Fahrer nicht vielleicht einen Fehler begangen hat und damit den Unfall verschuldet hat.

Wenn Dir das nicht passt, darfst Du meiner Meinung nach gar nicht am Straßenverkehr teilnehmen, das Problem stellt sich als normaler Verkehrsteilnehmer ja genauso.
Die Klärung der Schuldfrage bei Verkehrsunfällen ist ja nicht umsonst so kompliziert und geht oft mit einer Teilschuld für beide aus, weil beide etwas hätten tun können, um den Unfall zu verhindern. Das lässt sich beim Einsatzfahrer nunmal nicht wegdiskutieren.

ZITAT
Ganz wichtig vor allem, wenn die Ortswehr alleine nur über 4 PA-Geräte verfügt. Denn dann kann der erste Angriffstrupp erst dann abgelöst werden, wenn die nächste Wehr vor Ort ist. Und es kann durchaus sein, daß die nächste Wehr ein gutes Stück innerorts zurücklegen muß durch Ortsteile ohne eigene Feuerwehr und zusätzlich Überlandstrecken. Da geht es dann nicht nur um den Zeitvorteil irgendwo nicht warten zu müssen sondern auch darum:"Wie schnell fahre ich eigentlich?"

Das muss aber jeder mit sich selbst ausmachen, was die Umstände vor Ort hergeben und was er verantworten kann.
Ist es das wert, Unbeteiligte, seine Kameraden hinten drin und nicht zuletzt sich selbst erheblich zu gefährden? Mehr, als das nicht zu tun, verlangt ja keiner.

Geschrieben von: RPG7 12. Apr 2009, 09:58

Wie unser Ausbilder immer so schön sagte:

"Macht langsam, wir haben es eilig!"

Geschrieben von: KSK Sniper 12. Apr 2009, 14:57

Wo wir hier grad bei Einsatzfahrten sind. Ich habe heute auf der A3 Richtung Düsseldorf längere Zeit eine Kolonne der Bundespolizei vor mir bzw. hintermir gehabt und sie beobachtet. Dabei ist mir doch deren Fahrstil etwas aufgefallen. Also die Kolonne fuhr gekennzeichnet als Kolonne, also so schön mit Fähnchen und so. Dann ist aber der Kolonnenführer gefahren als wäre er ein Einzelfahrzeug: Ständige, unötige Spurwechsel die seine Kollegen in den anderen Fahrzeugen dazu zwangen abrubte Spurwechsel zu machen die teilweise schon der Nötigung nahe kamen.
Als dann 2 Rettungswagen mit Blaulicht auf die Autobahn auffuhren war das Chaos perfekt. Der Polizeikolonnenführer versucht von der rechten Spur wegzukommen und zerreißt dabei die Kolonne und am Ende waren die BuPo Fahrzeuge über alle Fahrbahnen verstreut.
Man ist ja recht viel gewohnt von den Fahrkünsten einiger Autofahrer auf der Autobahn aber was die Kolonne da teilweise veranstaltet hat war echt gemeingefährlich.
Sind das denn keine ausgebildeten Fahrer? Wird denen nicht vermittelt wie man eine Kolonne zu fahren und besonders zu führen hat? Und in wie fern muss ich als Autofahrer die Spurwechsel der Kolonne voraussehen und so fahren das ich nicht mitten in der Kolonne lande?

Geschrieben von: RPG7 12. Apr 2009, 15:07

Du hast als Autofahrer eigentlich nicht darauf zu achten, was die Kolonne für eine Scheisse zusammenfährt. Es muss für dich immer erkennbar sein, das es eine Kolonne ist. Wenn der Kolonnenführer oder andere Fahrzeuge die Abstände innerhalb der Kolonne zu groß werden lassen dann kann es durchaus sein, das rechtlich gesehen plötzlich zwei Kolonnen da sind. Ist dann vor allem bei Unfällen interessant, wenn andere Verkehrsteilnehmer dachten, das waren jetzt alle.

Normalerweise gehört Kolonnenfahren geübt, und vor allem gut geplant und theoretisch vorbereitet, wenn der Kolonnenführer so wie du es beschreibst handelt, dann hat er absolut keine Ahnung. Spurwechsel werden vorher angekündigt bzw. befohlen und dann wechselt zuerst das hinterste Fahrzeug die Spur und macht so für den nachfolgenden Verkehr dicht. Nur so ist sichergestellt, das alle den Spurwechsel ohne Probleme machen können und keine fremden Fahrzeuge mit dabei sind.

Geschrieben von: D-FENCE 12. Apr 2009, 16:33

@KSK Sniper

Ich war an dem Sonntag nach der NPD-Demo in Dresden auf der A13 von Berlin Richtung Dresden unterwegs und habe die Rückfahrt der Einsatzkräfte auf der Gegenspur "bewundern" dürfen. Chaotisch ist eine sehr wohlwollende Umschreibung für den Anblick. Ca. 100 Fahrzeuge, davon Fahrzeuge mit Blaulicht, Fahrzeuge ohne Blaulicht, dazwischen mal andere Fahrzeuge, dann wieder Lücken von 500 Metern... Obwohl das erste Fahrzeug eine Flagge führte sah das alles ganz und garnicht nach einer zusammenhängenden Kolonne aus. Eher wie Einzelfahrer, die zufällig das gleiche Ziel haben. Da es bei dieser Fahrt um die Rückfahrt nach einem Einsatz ging frage ich mich, ob der Einsatz von Blaulicht und Kolonnenfahren überhaupt angemessen war. Es wird doch auch bei Solofahrt jeder Fahrer seine Dienststelle wiederfinden. rolleyes.gif

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 17:00

Gelehrt wird das in der Polizeiausbildung soweit ich weiß durchaus, in meiner Feuerwehrausbildung ist mir das bisher eher weniger untergekommen.
Das praktische Üben kommt vermutlich wie bei vielen Sachen zu kurz. Wobei die wenigsten Verkehrsteilnehmer auch etwas mit Verbänden anfangen können, was die korrekte Abhandlung nicht gerade vereinfacht ...

Man sollte aber dazu sagen, dass jeder Verband nach StVO auch Zwischenräume für den übrigen Verkehr lassen muss. Es kann also zum Konzept gehören, wenn der Verband "unterbrochen" wirkt.

Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 17:08

ZITAT
Die Klärung der Schuldfrage bei Verkehrsunfällen ist ja nicht umsonst so kompliziert und geht oft mit einer Teilschuld für beide aus, weil beide etwas hätten tun können, um den Unfall zu verhindern. Das lässt sich beim Einsatzfahrer nunmal nicht wegdiskutieren.


Warum diskutiert ihr dann darüber? Schuld ist wenn du das Problem zivilrechtlich siehst die falsche Formulierung. Strafrechtlich gelten ohne ganz andere Maßstäbe:

Die zivilrechtliche Haftung für die Schäden aus einem Verkehrsunfall setzt keine Schuld voraus, es handelt es sich um eine verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung, eine Strafbarkeit nach dem StGB setzt IMMER Schuld voraus! Du kannst nach dem Zivilrecht für einen Verkehrsunfall haften, obwohl du nichts falsch gemacht hast, deshalb bist du ja auch pflichtversichert.




Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 17:30

Es ging doch aber immer um den strafrechtlichen Aspekt, oder?
Die ursprüngliche Frage war ja, ob den Einsatzfahrer eine Schuld treffen kann, wenn er mit SoSi in eine Kreuzugn fährt und es dort zum Unfall kommt.
Und das ist ganz eindeutig so, wie etliche Urteile aus den vergangenen Jahrzehnten zeigen.

Zivilrechtlich wird das Ganze für mich persönlich eh erst bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz interessant.

Geschrieben von: stoenggi 12. Apr 2009, 17:45

Mal eine Frage zur Sache Unfall-Aufklärung:

In der Schweiz muss jedes Einsatzfahrzeug, welches mit Blaulicht und Martinshorn ausgestattet wird ein sog. RAG (Restweg Aufzeichnungs Gerät) installiert haben welches wie eine Blackbox im Flugzeug die Fahrzeugdaten aufzeichnet.

Ist sowas in DE ebenfalls Pflicht?

IMO sind das ganz gute Geräte: So können Sie sehr schnell zeigen wie schnell ein Einsatzfahrzeug effektiv in eine Kreuzung gefahren ist usw. Genauso schnell können Sie aber auch Rowdies die unter Blaulicht fahren offenlegen.

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 17:52

Nein, ist keine Pflicht.
Das Problem bei solchen Unfalldatenspeichern ist aber eben auch, wie es sich verhält, wenn sich der Fahrer durch diese Daten selbst belasten würde. Aber das ist nun wirklich ein Thema für die Juristen.

Geschrieben von: KSK Sniper 12. Apr 2009, 18:00

ZITAT(RPG7 @ 12. Apr 2009, 16:07) *
Spurwechsel werden vorher angekündigt bzw. befohlen und dann wechselt zuerst das hinterste Fahrzeug die Spur und macht so für den nachfolgenden Verkehr dicht. Nur so ist sichergestellt, das alle den Spurwechsel ohne Probleme machen können und keine fremden Fahrzeuge mit dabei sind.

Sehr gut! Ich hatte schon Zweifel in die Ausbildung der deutschen Polizei.. Dann war der Kolonnenführer wohl einfach nur unfähig. Danke!

Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 18:16

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 18:30) *
Es ging doch aber immer um den strafrechtlichen Aspekt, oder?
Die ursprüngliche Frage war ja, ob den Einsatzfahrer eine Schuld treffen kann, wenn er mit SoSi in eine Kreuzugn fährt und es dort zum Unfall kommt.
Und das ist ganz eindeutig so, wie etliche Urteile aus den vergangenen Jahrzehnten zeigen.

Zivilrechtlich wird das Ganze für mich persönlich eh erst bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz interessant.



Auch der Fahrer haftet, §§ 7, 18 StVG. Das du einen Anspruch auf Freistellung hast, wenn du nur leicht fahrlässig handelst, das ist schön, ändert aber an der Haftung im Außenverhältnis nichts.


Was dein Problem mit der "Blackbox" ist, das ist mir im Übrigen auch unklar.

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 18:31

Im § 18 StVG steht doch ausdrücklich, dass die Ersatzpflicht ausgeschlossen ist, wenn den Fahrzeugführer keine Schuld trifft.
Im Außenverhältnis haftet eben Träger der Feuerwehr, bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz bleibt dem der Rückgriff auf den einzelnen Feuerwehrangehörigen.
Wenn ich im Dienst einen Schaden verursache, richten sich die Ansprüche nicht gegen mich, sondern gegen meinen Dienstherren.

Ich habe mit den Unfalldatenschreibern gar kein Problem, aber ich kenne Leute, die sind der Meinung, dass sie sich im Fall eines Unfalls nicht selbst beschuldigen müssen und deswegen nicht damit einverstanden sind, dass ihre Tun und Unterlassen derart aufgezeichnet wird.

Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 18:36

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 19:31) *
Im § 18 StVG steht doch ausdrücklich, dass die Ersatzpflicht ausgeschlossen ist, wenn den Fahrzeugführer keine Schuld trifft.

Das ist korrekt, ich hab diesen Flüchtigkeitsfehler korrigiert.

Im Außenverhältnis haftet eben Träger der Feuerwehr, bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz bleibt dem der Rückgriff auf den einzelnen Feuerwehrangehörigen.
Wenn ich im Dienst einen Schaden verursache, richten sich die Ansprüche nicht gegen mich, sondern gegen meinen Dienstherren.

Das ist meines Erachtens nicht korrekt, was du mir da erzählst ist die sogenannte Haftungstrias im Arbeitsrecht. Die führt nur zu einem Freistellungsanspruch im Innenverhältnis, deine Haftung im Außenverhältnis besteht. Nicht verschuldensabhängig, da du ja nicht Halter bist, aber sie besteht.

Ich habe mit den Unfalldatenschreibern gar kein Problem, aber ich kenne Leute, die sind der Meinung, dass sie sich im Fall eines Unfalls nicht selbst beschuldigen müssen und deswegen nicht damit einverstanden sind, dass ihre Tun und Unterlassen derart aufgezeichnet wird.

Rechtlich gibt es da kein Problem. Sondern es handelt sich um eine "Befindlichkeitsstörung", die ich nachvollziehen kann, wer will schon sein Fahrverhalten aufgezeichnet haben.


Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 18:52

ZITAT(Wodka @ 12. Apr 2009, 19:36) *
ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 19:31) *

Im Außenverhältnis haftet eben Träger der Feuerwehr, bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz bleibt dem der Rückgriff auf den einzelnen Feuerwehrangehörigen.
Wenn ich im Dienst einen Schaden verursache, richten sich die Ansprüche nicht gegen mich, sondern gegen meinen Dienstherren.


Das ist meines Erachtens nicht korrekt, was du mir da erzählst ist die sogenannte Haftungstrias im Arbeitsrecht. Die führt nur zu einem Freistellungsanspruch im Innenverhältnis, deine Haftung im Außenverhältnis besteht. Nicht verschuldensabhängig, da du ja nicht Halter bist, aber sie besteht.

Ich habe gerade mal in meine Unterlagen geschaut, das ganze begründet sich auf § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG. Der Paragraph aus dem BGB begründet die Haftung gegenüber dem "Beamten", der Artikel aus dem GG leitet sie aber (mit Möglichkeit des Rückgriffs) auf den Staat über.
Wenn ich mir mal so die Urteile http://shop.lfv-nrw.org/index.php?time=1239558236&seite=produktdetail&artikelnummer=07&warengruppe=10100 anschaue, scheint sich das ganz gut mit meiner Meinung und dem, was ich gelernt habe, zu decken.

Gerade mal ein paar von diesen Entscheidungen rausgesucht, scheint recht eindeutig zu sein.
ZITAT
Kammergericht
Urteil vom 03.07.1975 – 12 U 405/75 –
Orientierungssätze:
Soweit die Amtshaftung nach § 839 BGB eingreift, haftet der Fahrer eines Fahrzeugs nicht selbst nach § 18 StVG.



Kammergericht
Urteil vom 26.10.1978 – 12 U 1030/78 –
Orientierungssätze:
Bei einer Einsatzfahrt eines Feuerwehrfahrzeugs kommen Ansprüche nach § 18 StVG gegen den Fahrer des Einsatzfahrzeuges nicht in Betracht. Eine persönliche Haftung des Fahrers des Einsatzfahrzeuges ist ausgeschlossen.



Landgericht Aachen
Teilurteil vom 13.05.1987 – 4 O 55/87 –
Orientierungssätze:
1. Die Gemeinde haftet für einen Schaden, den ein bei ihr als Beamter beschäftigter Fahrer eines Notarztwagens einem Dritten zufügt.

2. Die Haftungsübernahme der Gemeinde als Anstellungskörperschaft greift auch dann ein, wenn Ansprüche nach § 18 StVG geltend gemacht werden.

3. Die Haftungsübernahme durch die Anstellungskörperschaft erfolgt so, daß ein Schuldneraustausch stattfindet, der Beamte also selbst nicht mehr haftet.



Kammergericht
Urteil vom 16.12.1991 – 12 U 202/91 –
Orientierungssätze:
1. Bei einer Einsatzfahrt mit Sonderrecht handelt der Beamte in Ausübung eines ihm anvertrauten öffentlichen Amtes.
2. Aus diesem Grund tritt an die Stelle der persönlichen Haftung des Beamten aus § 18 StVG die Verantwortlichkeit des Staates, des Landes oder der sonstigen Körperschaft, in dessen Dienst der Beamte steht.



Landgericht Saarbrücken
Urteil vom 28.02.1992 – 16 O 1163/91 –
Orientierungssätze:
Weil der Fahrer eines Notarztwagens im Einsatz hoheitliche Aufgaben wahrnimmt, handelt es sich bei dem in § 18 StVG vermuteten Verschulden um eine Amtspflichtverletzung mit der Folge, daß die Haftung des Fahrers auf dessen Anstellungskörperschaft nach Art. 34 Grundgesetz übergeleitet wird.



Bundesgerichtshof
Urteil vom 04.06.1992 – III ZR 93/91 –
Orientierungssätze:
Die Ersatzpflicht des Kraftfahrzeugführers nach § 18 StVG wird als Verschuldenshaftung durch § 839 BGB verdrängt.



Bundesgerichtshof
Urteil vom 21.01.1993 – III ZR 189/91 –
Orientierungssätze:
Die Ersatzpflicht eines Kraftfahrzeugführers nach § 18 StVG wird durch die Verschuldenshaftung nach § 839 BGB verdrängt.


Es bestehen nebeneinander anscheinend:
1. die Haftung aus § 839 BGB/Art. 34 GG => Träger der Feuerwehr haftet
2. die Haftung des Halters aus dem StVG ==> Träger der Feuerwehr haftet
3. die Haftung des Fahrers aus dem StVG ==> der Fahrer haftet unter Umständen

Wenn ich mich recht erinnere, kommt erfahrungsgemäß immer 1 oder 2 vor 3 zum Zuge, gerade bei Ehrenamtlichen, was wegen der politischen Brisanz in gewisser Weise auch nachvollziehbar ist.

ZITAT(Wodka @ 12. Apr 2009, 19:36) *
ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 19:31) *

Ich habe mit den Unfalldatenschreibern gar kein Problem, aber ich kenne Leute, die sind der Meinung, dass sie sich im Fall eines Unfalls nicht selbst beschuldigen müssen und deswegen nicht damit einverstanden sind, dass ihre Tun und Unterlassen derart aufgezeichnet wird.


Rechtlich gibt es da kein Problem. Sondern es handelt sich um eine "Befindlichkeitsstörung", die ich nachvollziehen kann, wer will schon sein Fahrverhalten aufgezeichnet haben.

Die Frage, die da wenn ich mich recht erinnere von Gewerkschaftsseite behandelt wurde, war, ob derjenige dazu gezwungen werden kann, die Fahrzeuge mit dem UDS zu benutzen, gerade wenn es dann um etwaige Unfälle geht. Privat hat man ja die Möglichkeit, eine Löschtaste einbauen zu lassen (aber auch da muss man dann noch in der Lage sein, diese zu betätigen).

Geschrieben von: Autolyse 12. Apr 2009, 19:12

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 09:35) *
[...]
ZITAT(sdw)
Das sind innerorts dann 60 statt 50. Ich wette um Geld, daß du dann auf einer 4-spurigen Straße noch überholt wirst. Der Rahmen, in dem man sich bewegen kann ohne zu riskieren, daß man bei einem Unfall als Hauptschuldiger zur Rechenschaft gezogen wird, ist definitiv nicht der Rahmen in dem sich die Mehrheit der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland bewegt.

Wenn ich den Normalzustand störe, eine Gefahr verursache oder darstelle und dadurch etwas passiert, dann bin ich eben schonmal leicht Schuld.
Höheres Tempo auf freier Strecke ist für mich etwas deutlich anders als über Kreuzungen mit LZA hämmern (und ja, 20 oder 30 km/h sind da schon hämmern). Da verstehe ich schon aus eigenem Überlebenswillen wenig Spaß.

Wir fahren auf der Autobahn nachts, wenn sie frei ist (13 km Autobahn in beide Fahrtrichtungen zu betreuen + 4 km zur Auffahrt = lange Fahrtzeit) auch schonmal 110 oder 120 km/h, je nachdem was die Kiste so hergibt. Aber dafür muss das Fahrzeug dann auch ausgelegt sein. Innerorts würde ich mir eine deutliche Überschreitung der Geschwindigkeit auch nachts bei freien Straßen gut überlegen.

ZITAT(sdw)
Und es gibt nicht überall Einsatzgebiete mit vielen Ampeln. Oft sind es "nur" Kreuzungen mit Vorfahrtsregelungen und dafür lange Anfahrtswege, wie es eben auf dem Lande oder in kleineren Städten so üblich ist. Und dann ist eben ein Zeitvorteil doch, 80 statt 50 zu fahren auf gerader Strecke. Wenn man Anfahrten von 10km und mehr hat, dann summiert sich das auf.

Wenn die Umstände das hergeben, ist das ja auch möglich. Nur wenn dann etwas passiert, muss man sich fragen, ob die Bedingungen wirklich so waren oder ob der Fahrer nicht vielleicht einen Fehler begangen hat und damit den Unfall verschuldet hat.

Wenn Dir das nicht passt, darfst Du meiner Meinung nach gar nicht am Straßenverkehr teilnehmen, das Problem stellt sich als normaler Verkehrsteilnehmer ja genauso.
Die Klärung der Schuldfrage bei Verkehrsunfällen ist ja nicht umsonst so kompliziert und geht oft mit einer Teilschuld für beide aus, weil beide etwas hätten tun können, um den Unfall zu verhindern. Das lässt sich beim Einsatzfahrer nunmal nicht wegdiskutieren.
[...]

Ich komme auch vom Land, lange Anfahrtswege sind mir folglich nicht fremd, aber scheinbar verhalten sich die anderen Verkehrsteilnehmer nur bei uns öfter mal falsch und bei euch ausnahmslos korrekt und vorbildlich, denn bei uns steht man bei ziemlichen vielen Einsatzfahrten richtig in den Eisen und ist um jeden Meter froh, denn man als Puffer hat.
Da man Kreuzungen mit negativer Vorfahrtregelungen genauso zu behandeln hat wie Ampeln, sprich mit Schritt einfahren, wirst du die Zeit, die du da verlierst durch Rasen auch nicht mehr herausholen.
Aber hier stellt sich die Frage nicht: Es gibt eine Dienstanweisung dazu wie bei negativer Vorfahrtregelung zu verfahren ist und die besagt ganz klar, dass mit Schrittgeschwindigkeit eingefahren wird und damit ist das Thema durch.

Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 19:15

ZITAT
Es bestehen nebeneinander anscheinend:
1. die Haftung aus § 839 BGB/Art. 34 GG => Träger der Feuerwehr haftet
2. die Haftung des Halters aus dem StVG ==> Träger der Feuerwehr haftet
3. die Haftung des Fahrers aus dem StVG ==> der Fahrer haftet unter Umständen


Hachja, § 839 BGB, ich wusste da war was, blockt mir den schönen § 18 StVG, so eine Scheisse. Das ist der Fluch der Praxis, man schaut nicht mehr oft genug in das Gesetz, Nr. 3 ist dann übrigens auch Quatsch, er haftet nicht nach dem StVG, sondern nach dem § 839 BGB, allerdings bei normaler Fahrlässigkeit in der Tat selbst garnicht.

Nachdem wir jetzt das Zivilrecht in seine Bestandteile zerlegt haben zurück zum Punkt:

Für das Strafrecht braucht man immer eine Pflichtverletzung, für das Zivilrecht nicht, mag der Feuerwehrmann auch nicht ohne grobe Fahrlässigkeit haften, der öffentlich-rechtliche Träger haftet ganz sicher ohne jedes Verschulden.


--------------------------- Strich drunter ----------------------------- und zur Vertiefung: http://www.lz-bad-fredeburg.de/sonderr.pdf

Es ist ein völlig normaler Vorgang mit einem "Fahrtenschreiber/Unfalldatenschreiber" Aufzeichnungen zu machen, das verletzt auch nicht irgendwie die Privatsphäre, es handelt sich schließlich immer um Dienstfahrten. Das hat auch nichts mit der Selbstbelastungsfreiheit zu tun, denn im Falle des Falles belaset einen das Gerät wink.gif.






Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 19:26

ZITAT(Autolyse @ 12. Apr 2009, 20:12) *
ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 09:35) *
[...]
ZITAT(sdw)
Das sind innerorts dann 60 statt 50. Ich wette um Geld, daß du dann auf einer 4-spurigen Straße noch überholt wirst. Der Rahmen, in dem man sich bewegen kann ohne zu riskieren, daß man bei einem Unfall als Hauptschuldiger zur Rechenschaft gezogen wird, ist definitiv nicht der Rahmen in dem sich die Mehrheit der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland bewegt.

Wenn ich den Normalzustand störe, eine Gefahr verursache oder darstelle und dadurch etwas passiert, dann bin ich eben schonmal leicht Schuld.
Höheres Tempo auf freier Strecke ist für mich etwas deutlich anders als über Kreuzungen mit LZA hämmern (und ja, 20 oder 30 km/h sind da schon hämmern). Da verstehe ich schon aus eigenem Überlebenswillen wenig Spaß.

Wir fahren auf der Autobahn nachts, wenn sie frei ist (13 km Autobahn in beide Fahrtrichtungen zu betreuen + 4 km zur Auffahrt = lange Fahrtzeit) auch schonmal 110 oder 120 km/h, je nachdem was die Kiste so hergibt. Aber dafür muss das Fahrzeug dann auch ausgelegt sein. Innerorts würde ich mir eine deutliche Überschreitung der Geschwindigkeit auch nachts bei freien Straßen gut überlegen.

ZITAT(sdw)
Und es gibt nicht überall Einsatzgebiete mit vielen Ampeln. Oft sind es "nur" Kreuzungen mit Vorfahrtsregelungen und dafür lange Anfahrtswege, wie es eben auf dem Lande oder in kleineren Städten so üblich ist. Und dann ist eben ein Zeitvorteil doch, 80 statt 50 zu fahren auf gerader Strecke. Wenn man Anfahrten von 10km und mehr hat, dann summiert sich das auf.

Wenn die Umstände das hergeben, ist das ja auch möglich. Nur wenn dann etwas passiert, muss man sich fragen, ob die Bedingungen wirklich so waren oder ob der Fahrer nicht vielleicht einen Fehler begangen hat und damit den Unfall verschuldet hat.

Wenn Dir das nicht passt, darfst Du meiner Meinung nach gar nicht am Straßenverkehr teilnehmen, das Problem stellt sich als normaler Verkehrsteilnehmer ja genauso.
Die Klärung der Schuldfrage bei Verkehrsunfällen ist ja nicht umsonst so kompliziert und geht oft mit einer Teilschuld für beide aus, weil beide etwas hätten tun können, um den Unfall zu verhindern. Das lässt sich beim Einsatzfahrer nunmal nicht wegdiskutieren.
[...]

Ich komme auch vom Land, lange Anfahrtswege sind mir folglich nicht fremd, aber scheinbar verhalten sich die anderen Verkehrsteilnehmer nur bei uns öfter mal falsch und bei euch ausnahmslos korrekt und vorbildlich, denn bei uns steht man bei ziemlichen vielen Einsatzfahrten richtig in den Eisen und ist um jeden Meter froh, denn man als Puffer hat.
Da man Kreuzungen mit negativer Vorfahrtregelungen genauso zu behandeln hat wie Ampeln, sprich mit Schritt einfahren, wirst du die Zeit, die du da verlierst durch Rasen auch nicht mehr herausholen.
Aber hier stellt sich die Frage nicht: Es gibt eine Dienstanweisung dazu wie bei negativer Vorfahrtregelung zu verfahren ist und die besagt ganz klar, dass mit Schrittgeschwindigkeit eingefahren wird und damit ist das Thema durch.

Wen sprichst Du mit deinem Posting jetzt an, sdw oder mich?
Gerade weil die anderen Verkehrsteilnehmer sich häufig etwas seltsam verhalten, plädiere ich dafür, eher defensiv zu fahren und auch mit den Fehler anderer zu rechnen. Das fängt bei Ampeln offensichtlich an und hört bei Leuten, die rückwärts von einer Auffahrt auf die Straße setzen und dabei nur in eine Richtung blicken, während das Feuerwehrfahrzeug dort gerade sozusagen als Geisterfahrer links an einer Querungshilfe vorbeifährt (weil Ideallinie), noch nicht auf. Oder der PKW, der auf einer Landstraße langsam wird und an den rechten Fahrbahnrand fährt, das Einsatzfahrzeug deutet dies als Platzmachen und will überholen, der PKW setzt plötzlich den Blinker und biegt links in eine Auffahrt, wird vom Einsatzfahrzeug erfasst.

Mir selbst ist es auch schon mehrmals passiert, dass ich ein Einsatzfahrzeug erst sehr spät wahrgenommen habe. Ich unterstelle den Leuten deswegen nicht unbedingt Dummheit oder Vorsatz, das ist einfach ein großes Problem, auf dass sich der Einsatzfahrer einzustellen hat. Natürlich kann es auch trotz der angebrachten Vorsicht zu Unfällen kommen, aber deren Zahl dürfte dann schonmal geringer sein als bei sehr großen Geschwindigkeitsüberschreitungen (alles über 70 km/h innerorts sehe ich auch bei günstigsten Bedingungen als sehr kritisch an) oder dem Überfahren roter Ampeln. Mir geht es da ehrlich gesagt nicht zuletzt auch um meine Gesundheit.

http://www.rescue911.de/download.php?image_id=9
http://www.rescue911.de/download.php?image_id=123
http://www.rescue911.de/download.php?image_id=10355
Alle Fälle soweit ich weiß ohne oder mit geringem Personenschaden, aber das kann auch schnell anders ausgehen.

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 19:36

ZITAT(Wodka @ 12. Apr 2009, 20:15) *
Nachdem wir jetzt das Zivilrecht in seine Bestandteile zerlegt haben zurück zum Punkt:

Obwohl ich solche Diskussionen bisweilen ganz spannend finde, bestätigen sie mich doch immer wieder in meinem Entschluss, die Juristerei links liegen gelassen zu haben. biggrin.gif wink.gif

Dennoch erfordern sowohl meine berufliche Tätigkeit als auch mein Ehrenamt meiner Meinung nach gewisse Fertigkeiten, was den Umgang mit solchen und anderen Fragen angeht. Gerade bei der Feuerwehr ist das natürlich für die meisten ein wenig reizvolles Thema, hinterher ist dann das Staunen groß (in NRW sind zum Beispiel alle Feuerwehrangehörige Vollzugsdienstkräfte im Sinne des VwVG und gemäß FSHG befugt, Platzverweise auszusprechen und damit ggf. auch durchzusetzen - wie das in der Praxis aussehen würde ... Ist besser, wenn das nicht alle wissen).

Geschrieben von: Autolyse 12. Apr 2009, 20:40

Ich kann mir selbst im feuerwehraffinen NRW nicht vorstellen, dass jeder Hans & Franz auf einmal Befugnisse haben soll, die regelmäßig nur durch Beamte ausgeübt werden dürfen, denn dann bedürfte es für eine Unterbringung nach PsychKG nicht immer eines Feuerwehrbeamten.

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 21:13

Ist aber so, guck ruhig mal ins VwVG NRW in Verbindung mit dem FSHG. wink.gif biggrin.gif

Allerdings sind Feuerwehrangehörige eben nur Vollzugsdienstkräfte in den durch das FSHG vorgesehenen Fällen (§§ 7, 27, 28 FSHG. z. B. Platzverweis gegen Störer, Gestellung von Hilfsmitteln usw.). Das VwVG unterscheidet da auch nicht zwischen ehrenamtlichen FA und Feuerwehrbeamten, bei deinem PsychKG-Beispiel muss der Beamte zusätzlich durch die Stadt dazu befugt sein, so dass er zum Beispiel als Ordnungsbehörde tätig wird.

Wie das konkret in der Praxis aussehen würde, ist sicher eine spannende Sache, allerdings findet sich das Thema auch in den Lernzielen der Truppführerausbildung, erst recht bei Führungskräften, die als Einsatzleiter noch weitergehende Maßnahmen als einen Platzverweis ergreifen dürfen:

ZITAT
Der Lehrgangsteilnehmer kann die Möglichkeiten der Inanspruchnahme und Handlungspflichten von Personen sowie die besonderen Pflichten der Grundstückseigentümer und Besitzer im Feuerwehreinsatz nennen sowie angeben, welche Eingriffe von den Feuerwehrangehörigen bzw. beim Einsatz dienstlich tätigen Personen verfügt werden dürfen und welche dem Einsatzleiter vorbehalten sind.

Der Lehrgangsteilnehmer kann die im Feuerwehreinsatz einschränkbaren Grundrechte nennen und bespielhaft erläutern, bei welchen Veranlassungen eine Einschränkung in Frage kommt.

Der Lehrgangsteilnehmer kann wiedergeben, dass bei Nichteinhalten der Pflichten, die sich aus den Regelungen der Inanspruchnahme und Handlungspflichten von Personen sowie den Pflichten der Grundstückseigentümer und Besitzer ergeben, bei vorhandener Gefahr die Möglichkeit zur Durchführung von Vollstreckungsmaßnahmen (Anwendung von Zwangsmitteln) besteht.

Der Lehrgangsteilnehmer kann die möglichen Zwangsmittel nennen sowie die vorgeschriebene Art und Weise ihrer Anwendung beschreiben.

Der Lehrgangsteilnehmer kann wiedergeben, dass Widerstand gegen eine Ersatzvornahme oder Unmittelbaren Zwang mit Gewalt gebrochen werden kann, dass die Anwendung von Gewalt durch die Feuerwehr sich auf einfache körperliche Gewalt und einfache Hilfsmittel der körperlichen Gewalt beschränken muss und darüber hinausgehend die Vollzugshilfe der Polizei erforderlich ist.

Der Lehrgangsteilnehmer kann wiedergeben, dass diese Maßnahmen nicht zu Schäden führen dürfen, die erkennbar außer Verhältnis zu dem beabsichtigten Erfolg stehen, und dieses an Beispielen erläutern.

Der Lehrgangsteilnehmer kann wiedergeben, dass ein Schaden, den jemand im Rahmen einer Inanspruchnahme oder beim Wegräumen störender Gegenstände oder der Duldung ihrer Entfernung erleidet, von der Gemeinde des Schadenortes zu ersetzen ist.


Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 21:26

ZITAT(Autolyse @ 12. Apr 2009, 21:40) *
Ich kann mir selbst im feuerwehraffinen NRW nicht vorstellen, dass jeder Hans & Franz auf einmal Befugnisse haben soll, die regelmäßig nur durch Beamte ausgeübt werden dürfen, denn dann bedürfte es für eine Unterbringung nach PsychKG nicht immer eines Feuerwehrbeamten.


Was willst du jetzt denn mit der Unterbringung und was hat diese mit dem Vollzug zu tun? Richter ordnen eine Unterbringung an, sonst keiner, wer sie dann vollzieht, das ist doch im Grunde egal, wenn man eine Drehleiter braucht, dann gerne auch die Feuerwehr.



Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 21:38

Die Ordnungsbehörde ist aber am Verfahren beteiligt bzw. kann bei Gefahr im Verzug (jaja) auch ohne Richter tätig werden. Um sich da Arbeit zu sparen, haben einige Städte die Aufgaben der Ordnungsbehörde nach PsychKG eben den oder zumindest einigen Feuerwehrbeamten übertragen, weil die meist eh da sind (als Rettungsdienst) oder leichter zu erreichen sind als irgendein Rufdienst.

Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 21:51

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 22:38) *
Die Ordnungsbehörde ist aber am Verfahren beteiligt bzw. kann bei Gefahr im Verzug (jaja) auch ohne Richter tätig werden. Um sich da Arbeit zu sparen, haben einige Städte die Aufgaben der Ordnungsbehörde nach PsychKG eben den oder zumindest einigen Feuerwehrbeamten übertragen, weil die meist eh da sind (als Rettungsdienst) oder leichter zu erreichen sind als irgendein Rufdienst.


Und diese Feuerwehrleute machen dann bitte was?

Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 21:57

Weiß ich doch nicht, halt das was sonst der Onkel vom Ordnungsamt machen würde. Vermutlich schauen sie sich den Kunden erstmal an, sprechen ggf. mit ihm und veranlassen dann alles weitere.

Geschrieben von: Wodka 12. Apr 2009, 21:58

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 22:57) *
Weiß ich doch nicht, halt das was sonst der Onkel vom Ordnungsamt machen würde. Vermutlich schauen sie sich den Kunden erstmal an, sprechen ggf. mit ihm und verlassen dann alles weitere.


Freud!

Ist klar, dass das Ordnungsamt oder auch sonst jemand bei Gefahr im Verzug jemanden einweisen kann.


Geschrieben von: Camouflage 12. Apr 2009, 22:09

Um das "oder auch sonst jemand" geht es ja gerade, wer ist das? Laut PsychKG nur die Ordnungsbehoerde, eventuell noch die Polizei in Eilzuständigkeit.

Einige Städte machen dann eben nichts anderes, als einem Teil der Mitarbeiter der Behörde "Stadt XY - Der Oberbürgermeister", nämlich den Feuerwehrbeamten, die Befugnisse der Ordnungsbehörde für diesen Fall zu übertragen. Könnte man genau so mit dem netten Herrn vom Bauamt machen, nur haben halt die Feuerwehrbeamten gewisse Vorteile, was die Verfügbarkeit angeht. Außerdem sind sie gerade wenn im Rettungsdienst eventuell tätig näher an der Materie dran.
edit: Und das sieht dann halt für andere Beteiligte so aus, als müsste die Feuerwehr dabei sein. Dass das in dem Fall eigentlich jemand vom Ordnungsamt ist, der Feuerwehrklamotten trägt, weiß man ja nicht.

Geschrieben von: Autolyse 12. Apr 2009, 23:26

Der typische Ablauf einer Unterbringung ist ja, dass der Blaulichtakademiker der Ansicht ist, dass ein Patient einer Unterbringung aus den im Gesetz genannten Gründen bedarf. Die meisten Patienten sind nach ein wenig Überzeugungsarbeit sogar bereit mitzubekommen, nichtsdestoweniger bedarf es dazu trotzdem eines Ordnungsbeamten, der die dem Ordnungsamt zugewiesenen Maßnahmen trifft, und je nach örtlicher Regelung auch den Transport begleiten muss und in Städten mit einer Berufsfeuerwehr bekommt die diese undankbare Aufgabe zugeschoben, einfach weil sie da ist. Die Polizei ist eigentlich nur dann dabei, wenn unmittelbarer Zwang notwendig ist um den Patienten zum mitkommen zu bewegen oder grundsätzlich dort, wo es keine Verfügbarkeit von Ordnungsbeamten rund um die Uhr gibt, also faktisch überall dort, wo es keine Berufsfeuerwehr gibt oder eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften. Den Antrag ans Gericht stellt der Feuerwehrbeamte im Anschluss.

Geschrieben von: Autolyse 12. Apr 2009, 23:32

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 22:13) *
Ist aber so, guck ruhig mal ins VwVG NRW in Verbindung mit dem FSHG. wink.gif biggrin.gif

Allerdings sind Feuerwehrangehörige eben nur Vollzugsdienstkräfte in den durch das FSHG vorgesehenen Fällen (§§ 7, 27, 28 FSHG. z. B. Platzverweis gegen Störer, Gestellung von Hilfsmitteln usw.). Das VwVG unterscheidet da auch nicht zwischen ehrenamtlichen FA und Feuerwehrbeamten, bei deinem PsychKG-Beispiel muss der Beamte zusätzlich durch die Stadt dazu befugt sein, so dass er zum Beispiel als Ordnungsbehörde tätig wird.

[...]

Habe ich getan, allerdings steht in § 68 (1) Nr. 11, dass die Vollzugsdienstkräfte bei Feuerwehreinsatz & Co. diejenigen sind, die dort dienstlich tätig werden, sowie andere Personen in ihrem Auftrag. Dienstlich tätig werden kann doch üblicherweise nur derjenige, der in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis steht und damit Feuerwehrbeamter oder zumindest Ehrenbeamter ist und damit kann eben nicht jeder Hans & Franz eigenständig über Eingriffsrechte verfügen.

Geschrieben von: Wodka 13. Apr 2009, 00:06

ZITAT(Autolyse @ 13. Apr 2009, 00:26) *
Der typische Ablauf einer Unterbringung ist ja, dass der Blaulichtakademiker der Ansicht ist, dass ein Patient einer Unterbringung aus den im Gesetz genannten Gründen bedarf. Die meisten Patienten sind nach ein wenig Überzeugungsarbeit sogar bereit mitzubekommen, nichtsdestoweniger bedarf es dazu trotzdem eines Ordnungsbeamten, der die dem Ordnungsamt zugewiesenen Maßnahmen trifft, und je nach örtlicher Regelung auch den Transport begleiten muss und in Städten mit einer Berufsfeuerwehr bekommt die diese undankbare Aufgabe zugeschoben, einfach weil sie da ist. Die Polizei ist eigentlich nur dann dabei, wenn unmittelbarer Zwang notwendig ist um den Patienten zum mitkommen zu bewegen oder grundsätzlich dort, wo es keine Verfügbarkeit von Ordnungsbeamten rund um die Uhr gibt, also faktisch überall dort, wo es keine Berufsfeuerwehr gibt oder eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften. Den Antrag ans Gericht stellt der Feuerwehrbeamte im Anschluss.


Ja, bei Gericht wird dann eine Akte angelegt und wenn man Glück hat dann steht da eine ärztliche Diagnose drin, die man ansatzweise versteht, meistens naja..., jedenfalls scheint vielen ob Ärzten oder Vollzug nicht der Sinn klar zu sein, Eigen- und/oder Fremdgefährdung heisst zum Beispiel nicht: "Der Patient ist agressiv gegenüber den Pflegern, möchte nicht behandelt werden, auch Fluchtversuche sind kein Unterbringungsgrund, dito Beleidigung usw. ... .

Geschrieben von: Camouflage 13. Apr 2009, 08:21

ZITAT(Autolyse @ 13. Apr 2009, 00:32) *
ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 22:13) *
Ist aber so, guck ruhig mal ins VwVG NRW in Verbindung mit dem FSHG. wink.gif biggrin.gif

Allerdings sind Feuerwehrangehörige eben nur Vollzugsdienstkräfte in den durch das FSHG vorgesehenen Fällen (§§ 7, 27, 28 FSHG. z. B. Platzverweis gegen Störer, Gestellung von Hilfsmitteln usw.). Das VwVG unterscheidet da auch nicht zwischen ehrenamtlichen FA und Feuerwehrbeamten, bei deinem PsychKG-Beispiel muss der Beamte zusätzlich durch die Stadt dazu befugt sein, so dass er zum Beispiel als Ordnungsbehörde tätig wird.

[...]

Habe ich getan, allerdings steht in § 68 (1) Nr. 11, dass die Vollzugsdienstkräfte bei Feuerwehreinsatz & Co. diejenigen sind, die dort dienstlich tätig werden, sowie andere Personen in ihrem Auftrag. Dienstlich tätig werden kann doch üblicherweise nur derjenige, der in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis steht und damit Feuerwehrbeamter oder zumindest Ehrenbeamter ist und damit kann eben nicht jeder Hans & Franz eigenständig über Eingriffsrechte verfügen.

Wie kommst Du auf die Idee, normale Angehörige der FF stünden nicht in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis?
Ich werde durch den LdF (der ist Ehrenbeamter, das hat aber andere Gründe) in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde XY aufgenommen, ich habe einen Dienstausweis, der von der Gemeinde XY ausgestellt wurde. Sobald der Melder geht oder ich an einer Übung o.ä. teilnehme, werde ich als Feuerwehrmann dienstlich tätig (vgl. auch die vorgegangene Diskussion zur Amtshaftung).

Ansonsten wären die Eingriffsrechte aus dem FSHG auch ein zahnloser Tiger, was bringt mit die Möglichkeit eines Platzverweises, ohne diesen auch durchsetzen zu können (und nein, Vollzugshilfe durch die Polizei ist in der Mehrzahl der Fälle nicht möglich).

Das ist die Lage in NRW und ich hatte das Vergnügen, diese auch außerhalb der eigenen Feuerwehrausbildung von Dr. h.c. Klaus Schneider, seines Zeichens ehemaliger Vorsitzender Richter am OLG Hamm und Ehrenvorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes NRW, der in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich an der Erarbeitung des Regelwerkes für die Feuerwehren in NRW beteiligt war, gelehrt zu bekommen. wink.gif

Geschrieben von: stoenggi 13. Apr 2009, 09:07

ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 18:52) *
Nein, ist keine Pflicht.
Das Problem bei solchen Unfalldatenspeichern ist aber eben auch, wie es sich verhält, wenn sich der Fahrer durch diese Daten selbst belasten würde. Aber das ist nun wirklich ein Thema für die Juristen.


Genau das finde ich eben auch gut. Es gibt Reglen und Gesetze an die sich alle halten müssen. Wird die Einsatzfahrt _korrekt_ durchgeführt und es gibt einen Unfall habe ich so ein sicheres Protokoll zuhanden der Polizei, bzw. der Unfallermittlung.
Bin ich aber wie eine Wildsau gefahren und habe andere gefärdet und es kommt zum Unfall, ist es nur richtig wenn ich auch zur Rechenschaft gezogen werde. Ich habe auch auf der Anfahrt eine Verantwortung den Mitmenschen (und Kameraden hinten im Fahrzeug) gegenüber und bin lieber 1min später vor Ort als gar nie, weil ich auf einer Kreuzung einen Unfall gebaut habe.

Schon klar, klingt jetzt verdammt abgedroschen. Geht mir auch mehr darum die Möglichkeiten aufzuzeigen.

Geschrieben von: Autolyse 13. Apr 2009, 12:05

ZITAT(Camouflage @ 13. Apr 2009, 09:21) *
ZITAT(Autolyse @ 13. Apr 2009, 00:32) *
ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 22:13) *
Ist aber so, guck ruhig mal ins VwVG NRW in Verbindung mit dem FSHG. wink.gif biggrin.gif

Allerdings sind Feuerwehrangehörige eben nur Vollzugsdienstkräfte in den durch das FSHG vorgesehenen Fällen (§§ 7, 27, 28 FSHG. z. B. Platzverweis gegen Störer, Gestellung von Hilfsmitteln usw.). Das VwVG unterscheidet da auch nicht zwischen ehrenamtlichen FA und Feuerwehrbeamten, bei deinem PsychKG-Beispiel muss der Beamte zusätzlich durch die Stadt dazu befugt sein, so dass er zum Beispiel als Ordnungsbehörde tätig wird.

[...]

Habe ich getan, allerdings steht in § 68 (1) Nr. 11, dass die Vollzugsdienstkräfte bei Feuerwehreinsatz & Co. diejenigen sind, die dort dienstlich tätig werden, sowie andere Personen in ihrem Auftrag. Dienstlich tätig werden kann doch üblicherweise nur derjenige, der in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis steht und damit Feuerwehrbeamter oder zumindest Ehrenbeamter ist und damit kann eben nicht jeder Hans & Franz eigenständig über Eingriffsrechte verfügen.

Wie kommst Du auf die Idee, normale Angehörige der FF stünden nicht in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis?
Ich werde durch den LdF (der ist Ehrenbeamter, das hat aber andere Gründe) in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde XY aufgenommen, ich habe einen Dienstausweis, der von der Gemeinde XY ausgestellt wurde. Sobald der Melder geht oder ich an einer Übung o.ä. teilnehme, werde ich als Feuerwehrmann dienstlich tätig (vgl. auch die vorgegangene Diskussion zur Amtshaftung).

Ansonsten wären die Eingriffsrechte aus dem FSHG auch ein zahnloser Tiger, was bringt mit die Möglichkeit eines Platzverweises, ohne diesen auch durchsetzen zu können (und nein, Vollzugshilfe durch die Polizei ist in der Mehrzahl der Fälle nicht möglich).
[...]

Der §12 FSHG spricht nur von Aufnahme, nicht von der Begründung eines öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnisses, genauso wie die LVO FF.

Tatsache ist doch, dass das Eingriffsrechte sind und damit hoheitsrechtliche Befugnisse, die man nur Personen übertragen darf, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen, und das sind nur Beamte, Richter und Soldaten.

Wieso sollten die Vorschriften ein zahnloser Tiger sein, wenn es zu der Anordnung, die ja von der Durchsetzung zu trennen ist, eines Beamten bedarf? Wenn dem so wäre, wie du argumentierst, dann wäre der Nachsatz hinsichtlich der Personen, die in ihrem Auftrag handeln nicht notwendig, denn dies kann nur auf unterstelltes Personal zutreffen.

Geschrieben von: Camouflage 13. Apr 2009, 13:01

Es ist so und es ist auch so gewollt, glaube es mir einfach.
Oder ruf die Tage mal beim IdF an, vielleicht können die Dir das bestätigen. Ansonsten eventuell mal http://www.ralf-fischer-fredeburg.de/ per E-Mail fragen, der ist stv. Präsident des LFV NRW und soweit ich weiß ebenfalls Richter.

Das FSHG und die LVO sprechen von der "Aufnahme in den Dienst der FF", was soll das sonst sein, wenn nicht ein Dienstverhältnis? Wie in der vorhergegangenen Diskussion beleuchtet, gilt ja auch die Amtshaftung für Beamte (haftungsrechtlicher Beamtenbegriff).

Unser Ordnungsamtsleiter ist auch nur einfacher Angestellter und kein Beamter, Richter oder Soldat. Trotzdem nimmt er todsicher hoheitliche Aufgaben wahr und übt Eingriffe in die Rechte anderer aus.

Ich darf als Einsatzkraft einen Platzverweis aussprechen oder die Entfernung von störenden Gegenständen anordnen, das steht im FSHG. Und laut VwVG bin ich als im Feuerwehreinsatz dienstlich tätige Person in den Fällen des FSHG Vollzugskraft, ich darf diese Anordnungen also erforderlichenfalls auch durchsetzen.
Insofern ist diese Regelung nur konsequent, da ich im Feuerwehreinsatz nunmal nicht die Zeit habe, um auf einen "echten" Beamten zu warten, damit der dann mal die Leute dazu auffordert, sich aus dem Gefahrenbereich zu begeben (bei uns käme im übrigen auch keiner und auch die drei Ehrenbeamten sind nicht immer vor Ort). Wäre diese Regelung anders, wäre der Platzverweis des FSHG ein zahnloser Tiger.

Das mit den "in ihrem Auftrag tätigen Personen" ist dann zum Beispiel der Fall, wenn der Einsatzleiter Eingriffe in das Eigentum Unbeteiligter macht (das darf nur der Einsatzleiter, nicht jede Einsatzkraft), er kann mir dann sagen "Hol Dir das Holz von dem Lagerplatz dort hinten, falls erforderlich mit Zwang.". Ich als Einsatzkraft darf eigentlich nicht in das Eigentum eingreifen, da ich dazu gemäß FSHG nicht ermächtigt bin. Der Einsatzleiter darf das aber und da ich in seinem Auftrag tätig werde, bin ich auch in diesem Fall Vollzugskraft im Sinne des VwVG.

Das FSHG unterscheidet da übrigens auch zwischen Eingriffen in die Rechte von Störern (die darf jede Einsatzkraft vornehmen) und in die von Nichtstörern (die darf nur der Einsatzleiter).

Geschrieben von: Wodka 13. Apr 2009, 13:24

ZITAT(Autolyse @ 13. Apr 2009, 13:05) *
ZITAT(Camouflage @ 13. Apr 2009, 09:21) *
ZITAT(Autolyse @ 13. Apr 2009, 00:32) *
ZITAT(Camouflage @ 12. Apr 2009, 22:13) *
Ist aber so, guck ruhig mal ins VwVG NRW in Verbindung mit dem FSHG. wink.gif biggrin.gif

Allerdings sind Feuerwehrangehörige eben nur Vollzugsdienstkräfte in den durch das FSHG vorgesehenen Fällen (§§ 7, 27, 28 FSHG. z. B. Platzverweis gegen Störer, Gestellung von Hilfsmitteln usw.). Das VwVG unterscheidet da auch nicht zwischen ehrenamtlichen FA und Feuerwehrbeamten, bei deinem PsychKG-Beispiel muss der Beamte zusätzlich durch die Stadt dazu befugt sein, so dass er zum Beispiel als Ordnungsbehörde tätig wird.

[...]

Habe ich getan, allerdings steht in § 68 (1) Nr. 11, dass die Vollzugsdienstkräfte bei Feuerwehreinsatz & Co. diejenigen sind, die dort dienstlich tätig werden, sowie andere Personen in ihrem Auftrag. Dienstlich tätig werden kann doch üblicherweise nur derjenige, der in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis steht und damit Feuerwehrbeamter oder zumindest Ehrenbeamter ist und damit kann eben nicht jeder Hans & Franz eigenständig über Eingriffsrechte verfügen.

Wie kommst Du auf die Idee, normale Angehörige der FF stünden nicht in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis?
Ich werde durch den LdF (der ist Ehrenbeamter, das hat aber andere Gründe) in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde XY aufgenommen, ich habe einen Dienstausweis, der von der Gemeinde XY ausgestellt wurde. Sobald der Melder geht oder ich an einer Übung o.ä. teilnehme, werde ich als Feuerwehrmann dienstlich tätig (vgl. auch die vorgegangene Diskussion zur Amtshaftung).

Ansonsten wären die Eingriffsrechte aus dem FSHG auch ein zahnloser Tiger, was bringt mit die Möglichkeit eines Platzverweises, ohne diesen auch durchsetzen zu können (und nein, Vollzugshilfe durch die Polizei ist in der Mehrzahl der Fälle nicht möglich).
[...]

Der §12 FSHG spricht nur von Aufnahme, nicht von der Begründung eines öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnisses, genauso wie die LVO FF.

Tatsache ist doch, dass das Eingriffsrechte sind und damit hoheitsrechtliche Befugnisse, die man nur Personen übertragen darf, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen, und das sind nur Beamte, Richter und Soldaten.

Wieso sollten die Vorschriften ein zahnloser Tiger sein, wenn es zu der Anordnung, die ja von der Durchsetzung zu trennen ist, eines Beamten bedarf? Wenn dem so wäre, wie du argumentierst, dann wäre der Nachsatz hinsichtlich der Personen, die in ihrem Auftrag handeln nicht notwendig, denn dies kann nur auf unterstelltes Personal zutreffen.


???

Was ist das denn für eine sinnlose Diskussion, natürlich haben Feuerwehrleute auch Eingriffsrechte, wie sonst soll man ein Haus löschen?
Wenn die Feuerwehr handelt, dann handelt sie öffentlich-rechtlich (Ausnahmen brauchen wir hier nicht diskutieren) und sie hat auch die entsprechenden Befugnisse. Die Feuerwehrleute sind in aller Regel keine Beamte, sondern ganz normale Privatleute, deren Rechte und Pflichten sich aus dem entsprechenden Gesetz in Verbindung mit ihrer Zugehörigkeit zur Feuerwehr und ihrer dortigen Funktion ergibt. Diese Feuerwehrleute werden als Beamte im Rahmen vo § 839 BGB i.V.m Art. 34 GG behandelt. Sie üben hoheitliche Befugnisse aus.

Hoheitliche Befugnisse werden in Deutschland nebenbei ständig von Privaten wahrgenommen, die im staatlichen Auftrag handeln, sogenannte Beliehene, ein Abschleppunternehmen, das ein Auto abschleppt, das wird wenn es von Polizei-, Ordnungsamt gerufen wurde, hoheitlich tätig. Die Feuerwehr ist kein Beliehener, die handelt originär staatlich, da gibt es auch garkein Problem, entweder bildet das entsprechende Feuerwehrgesetz oder das Polizeigesetz die Rechtsgrundlage, wenn die Feuerwehr, wie auch die Polizei zur Gefahrabwehr tätig wird. Wie heisst es so schön "Feuerpolizeiliche Gründe gebieten es... ."








Geschrieben von: Camouflage 13. Apr 2009, 13:36

Die Eingriffsrechte sind nicht das Problem, die Besonderheit an der Regelung in NRW ist, dass die Einsatzkräfte auch Vollzugskräfte im Sinne des VwVG sind und damit den Platzverweis nicht nur aussprechen, sondern auch mit unmittelbarem Zwang durchsetzen dürfen und eben nicht auf Vollzugshilfe durch die Polizei angewiesen sind.

Das ist soweit ich weiß in der Form, dass jede Einsatzkraft den Platzverweis aussprechen und durchsetzen darf, in der Bundesrepublik ziemlich einzigartig.

Geschrieben von: Wodka 13. Apr 2009, 14:24

ZITAT(Camouflage @ 13. Apr 2009, 14:36) *
Die Eingriffsrechte sind nicht das Problem, die Besonderheit an der Regelung in NRW ist, dass die Einsatzkräfte auch Vollzugskräfte im Sinne des VwVG sind und damit den Platzverweis nicht nur aussprechen, sondern auch mit unmittelbarem Zwang durchsetzen dürfen und eben nicht auf Vollzugshilfe durch die Polizei angewiesen sind.

Das ist soweit ich weiß in der Form, dass jede Einsatzkraft den Platzverweis aussprechen und durchsetzen darf, in der Bundesrepublik ziemlich einzigartig.



Rechtsgrundlage:

§§ 7, 27, 28 FSHG

+

§ 68 I Nr. 11 VwVG NRW


------


Vollstreckungsbehörde ist aber immer die Behörde, die den Verwaltungsakt erlässt, ich gehe daher mal ganz fest davon aus, dass wenn auch nicht ausdrücklich normiert, jede Feuerwehr einen Platzverweis aussprechen und vollstrecken kann, Vollzugshilfe der Polizei nicht vergessen.
Es gibt ganz viele Behörden, die Vollstreckungsbehörde sind, kannst ja mal in den Katalog reinschauen, die meisten anderen Ländern haben einen solchen Katalog nicht, das ändert aber in der Sache nichts. Vielleicht kann sich ja mal ein Kollege zu konkreten Ablauf und den einschlägigen Vorschriften in seinem Bundesland äußern wink.gif








Geschrieben von: Autolyse 13. Apr 2009, 23:31

Ich wollte auch nie bezweifeln, dass die Feuerwehr öffentlich-rechtlich handelt etc.

Mir ist nur nicht ganz so klar, warum Otto Brömmelkamp der Ortsfeuerwehr Pusemuckel, die 2 Einsätze im Jahr fährt, und sich beim VU mit den Händen in den Hosentaschen als Gaffer in Einsatzkleidung betätigt, dieses Recht haben muss, wobei der freiwillige Polizeidienst das alles natürlich noch um Längen toppt...

Geschrieben von: Camouflage 14. Apr 2009, 09:15

ZITAT
Mir ist nur nicht ganz so klar, warum Otto Brömmelkamp der Ortsfeuerwehr Pusemuckel, die 2 Einsätze im Jahr fährt, und sich beim VU mit den Händen in den Hosentaschen als Gaffer in Einsatzkleidung betätigt, dieses Recht haben muss, wobei der freiwillige Polizeidienst das alles natürlich noch um Längen toppt...

Weil dieser Fall zumindest in NRW eher die Ausnahme ist und man im Gesetz schlecht Unterschiede machen kann, wer wann was darf.
Warum solche Rechte notwendig sind, habe ich oben schonmal beschrieben. Wir haben das in den vergangenen Jahren zweimal gebraucht, allerdings haben sich die Personen nach der zweiten, deutlichen Ansprache immer selbst entfernt. Es gibt eben eine gewisse Rechtssicherheit, wenn man weiß, was man darf und das dann auch entsprechend formulieren und androhen kann. Ich weiß auch nicht, was an einem Platzverweis so spektakulär ist, der selbe Otto Brömmelmann kann Dir, sofern er Einsatzleiter ist, sogar Dein Eigentum wegnehmen. Dass solche eine Regelung sinnvoll sein kann, will hoffentlich keiner bezweifeln?

Geschrieben von: Camouflage 23. Apr 2009, 18:59

Mich würde mal eben interessieren, wie ihr den Leinenbeutel im Innenangriff mitführt.
Neben diversen Speziallösungen sind mir für den Standard-Leinenbeutel folgende Methoden bekannt:
1) mit dem Riemen am Körper umgehängt
2) mit dem Haken am Haltegurt eingehakt
3) mit dem Haken am Flaschenspannband eingehakt (Riemen über die Flasche als "Verlustsicherung")

Ich tendiere derweil eigentlich zu 3), da man die Hände frei hat, der Beutel einigermaßen sicher sitzt und auch nicht im Weg ist. Nachteil bei dieser Lösung ist, dass man alleine fast nicht mehr drankommt. Wobei ich mit mir ausgemacht habe, dass die Situation, dass Trupppartner handlungsunfähig ist und der Leinenbeutel wird unbedingt gebraucht, eher unwahrscheinlich ist. Im IA brauche ich die Leine eigentlich eh nur zum Sichern von Personen, zum Aufziehen von Gerät und eventuall als Rückwegsicherung - vom Selbstretten bin ich nicht so überzeugt.

Geschrieben von: sdw 23. Apr 2009, 19:35

EDIT: Sobald der Benutzer seine Tastatur wieder im Griff hat, folgt hier ein Beitrag.

EDIT2:

Gar nicht.
Ist bei uns kein Standard-Equipment, welches mitgenommen wird. Und ich sehe auch nicht den zwingenden Grund, einen Leinenbeutel mitzunehmen. Wenn es sein müßte, erschien mir eine zeitlang Methode 3 auch durchaus praktikabel. Bis zu dem Tag, an dem ich mich mal furchtbar auf die Fresse gelegt habe (ohne PA), als ein auf den Rücken umgehängter Leinenbeutel ausgelaufen war und ich mich mit dem Ding total verheddert hatte. Da ist mir dann klar geworden, wie der Unfall 1995 in Köln mit BM Stampe in etwa abgelaufen sein muß.
Da wir auch keinen Haltegurt mitführen, bleibt dann eigentlich nur noch umhängen. Und das werde ich dann wohl auch tun, wenn ich mal in die Verlegenheit komme, einen Leinenbeutel unter PA transportieren zu müssen. Am Rande erwähnt, wir haben auf meine Initiative und anfänglich auf meine Kosten eine Rettungsschere Köln beschafft. Nachdem sie zuerst sehr kritisch beäugt wurde, ist inzwischen jeder der sie schon verwendet hat davon überzeugt. Wenn man schon den Leinenbeutel mitführt, sollte man sich auch darüber mal Gedanken machen.

Geschrieben von: Camouflage 24. Apr 2009, 06:28

Leine an sich ist nicht verkehrt, gerade wenn es mal übers Erdgeschoss hinausgeht. Die Beutel müssen natürlich anständig gepackt sein, damit die Leine nicht unkontrolliert auslaufen kann.

Geschrieben von: stoenggi 24. Apr 2009, 06:33

In der Schweiz hat jeder Trupp, der keine Leitung mitführt, eine Sicherungsleine mitzuführen. D.h. diese wird aussen am Objekt angeschlagen und der Trupp führt somit seine Rückwegsicherung mit. Das sind Leinen mit ca. 5mm Durchmesser, 100m lang *1) und gestopft in einem Seilsack verpackt.
Bei beiden Feuerwehren (WF und FW) wird der Leinenbeutel an der Hüfte mitgetragen. In der WF haben wir keinen Feuerwehrhaltegurt mehr, dort wird er mittels Karabiner an den Hüftgurt des PA geklippt, in der FW kommt er an den FW Haltegurt.
Wichtig ist vom Handling her gesehen vor allem eines: Nicht genau zwischen den Beinen tragen, weil das Nervt beide Säcke wink.gif sondern an einer Seite tragen. Da ein abgesuchter Raum ebenfalls mit dieser Leine markiert wird (nach dem Absuchen wird das Seil um die Türklinge geschlungen, bzw. mittels Mastwurf oder Sackstich festgeknotet) arbeitet man ständig damit -> Ein auslaufen ist mir noch nie untergekommen, auch nicht bei den anderen Trupps, weder in der Übung noch im Einsatz. Wichtig ist, dass das Stopfen sauber und seriös durchgeführt wird, sonst ist ein gewisses Potential zum auslafen vorhanden.
Da der Leinenbeutel am Einsatzort oder bei einer Person, die gerettet werden muss, vor Ort verbleibt (wird festgeknotet und zeit dem nachfolgenden, ablösenden Trupp wo er weiter zu machen hat) ist eine gute Erreichbarkeit und lösbarkeit unbedingt notwendig. Ein zusätzliches Festmachen über den PA käme bei mir nie in Frage, soviel ist klar.
In der WF ist an jedem PA auf Schulterhöhe ein Rescue-Tool angebracht, damit sich die TM im Notfall freischneiden können. In der FW ist nur am Truppführergerät ein Messer vorhanden, darum führe ich dort in der Hose zusätzlich noch ein privat beschafftes mit. Wo ich ans Seil gehe, führe ich ein Messer mit; auch im Kletter- und Bergsport.

Geschrieben von: sdw 24. Apr 2009, 06:39

Wenn du dir sicher bist, daß die Leine keinesfalls unbeabsichtigt auslaufen könnte, würde ich dir auch zu Methode 3 raten. Das Ding ist net im Weg, ist sicher befestigt, das Truppmitglied kommt gut dran. Eine Situation, in der man alleine ist und jetzt sofort die Leine braucht, da muß vorher schon einiges schiefgelaufen sein und außerdem ist das dann nicht das Einzige Problem. Von der "Selbstrettung" halte ich ohnehin nichts, in Höhen in denen das noch praktikabel wäre, wird man eher springen. Einfach weil man Zeitdruck hat. Hat man ohnehin noch Zeit, dann ist es immer möglich, von außen auch noch eine Leiter zu stellen. Und wenn da dann 6 Leiterteile der Steckleiter genutzt werden, dann ist das halt so.
Immer noch sicherer als sich mit Haltegurt und Seil und zufällig gefundenem Anschlagpunkt aus einem Fenster im 3.Stock abzuseilen mit PA auf dem Rücken und Kind im Arm. Wäre sicher ein schönes Bild, wenn auf einmal der Heizkörper oder sonst irgendwas hinterhergeflogen kommt, weil dem Ding keiner gesagt hat, daß es das laut FwDv gefälligst auszuhalten hat.
Aber darüber kann man wie immer lange diskutieren. Ich gehe da halt lieber mit gesundem Menschenverstand und Improvisationsvermögen heran als mit der wortgetreuen Interpretation irgend eines Pamphlets aus dem letzten Jahrhundert. Nur wie gesagt, ich rate dir, wenn ihr die Leine mitnehmt, sich mal Gedanken über die Rettungsschere Köln oder etwas vergleichbares zu machen, was man mit einer Hand und Handschuhen bedienen kann und mit dem man die Leine durchtrennen kann.

Geschrieben von: Camouflage 24. Apr 2009, 06:41

Primär geht es darum, eine Leine als Arbeitsgerät dabeizuhaben, also zum Festlegen von Leitern, zum Aufziehen von Gerät oder zum Sichern zu rettender Personen. Sprich: Man hat sie dabei, braucht sie u.U. aber nicht.
Wenn ich die Leine als Rückwegsicherung nutze, was bei uns eher die absolute Ausnahme ist, da meistens mit Schlauch vorgegangen wird, würde ich sie auch nicht am Spannband befestigen, sondern eher am Gurt oder am Bauchgurt des PA. Das hat für den o.g. Fall aber den Nachteil, dass sie immer irgendwo im Weg hängt. Neben der Flasche auf dem Rücken stört sie nicht wirklich.

Scheren haben wir derzeit nur für zwei Trupps in einer Tasche zusammen mit Keilen, Bandschlingen, Türkennzeichnungsmaterial etc. Ich arbeite daran, sowas für jeden PA oder im Fall der Bandschlinge für jeden AGT zu fordern. Wut Ding will Geile haben. Wir waren kürzlich auf dem Übungsgelände des IdF in Münster, da kamen solche Sachen dann zur Sprache, weil man einfach mal gut ausprobieren kann, was geht und was nicht.

Geschrieben von: Sheriff 4. May 2009, 20:43

ZITAT(Camouflage @ 23. Apr 2009, 19:59) *
Mich würde mal eben interessieren, wie ihr den Leinenbeutel im Innenangriff mitführt.
Neben diversen Speziallösungen sind mir für den Standard-Leinenbeutel folgende Methoden bekannt:
1) mit dem Riemen am Körper umgehängt
2) mit dem Haken am Haltegurt eingehakt
3) mit dem Haken am Flaschenspannband eingehakt (Riemen über die Flasche als "Verlustsicherung")

Ich tendiere derweil eigentlich zu 3), da man die Hände frei hat, der Beutel einigermaßen sicher sitzt und auch nicht im Weg ist. Nachteil bei dieser Lösung ist, dass man alleine fast nicht mehr drankommt. Wobei ich mit mir ausgemacht habe, dass die Situation, dass Trupppartner handlungsunfähig ist und der Leinenbeutel wird unbedingt gebraucht, eher unwahrscheinlich ist. Im IA brauche ich die Leine eigentlich eh nur zum Sichern von Personen, zum Aufziehen von Gerät und eventuall als Rückwegsicherung - vom Selbstretten bin ich nicht so überzeugt.


Der Führungsleinenbeutel (Modell Pentling) mit 50 Meter Führungsleine wird wie 3) mitgenommen, der Beutel mit der https://shop.wax.at/product_info.php?info=p258_Rettungsleine-30m-mit-Tragebeutel.html wird mit dem Riemen über die Flaschen angehängt.

Mfg

Geschrieben von: sdw 27. May 2009, 07:35

http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=560379#560379
rofl.gif
HUMVEES als Feuerwehrfahrzeuge... fantastische Idee. Mein bisheriger Kontakt mit diesen Fahrzeugen war zwar eher beschränkt aber ich wüßte jetzt nicht, wo er große Vorteil liegen sollte. Davon abgesehen, daß sie Sprit saufen ohne Ende und kein ingenieurstechnische Meisterleistung im Bereich Zuverlässigkeit darstellen. Zumindest wurde mir dieses Klischee von deutschen und amerikanischen Soldaten, die mit den Fahrzeugen dann doch mehr Kontakt hatten als nur von außen und mal beim vorbeifahren, vollumfänglich bestätigt.
Aber sollen sie mal diskutieren, bin gespannt wo das endet. biggrin.gif

Geschrieben von: Camouflage 27. May 2009, 07:56

Manche Leute leben einfach in einer Welt, deren Realität mit der meinigen keine große Schnittmenge aufweist.
Da ist die Idee, einen Humvee als Einsatzfahrzeug bei einer deutschen Feuerwehr zu nutzen, fast noch naheliegend.

Geschrieben von: sdw 27. May 2009, 08:03

Interschutz 2010 in Leipzig, ich spendier ein "Hopfenkaltgetränk" deiner Wahl beim sinnieren über die Anwendung von GMV im täglichen Feuerwehrleben. biggrin.gif
Wobei über "Alkohol und Feuerwehr" haben sie es ja auch mal wieder, wie mir gerade aufgefallen ist:

http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=560382#560382

Die Gutmenschen sterben echt nicht aus... hmpf.gif

Geschrieben von: Camouflage 27. May 2009, 08:26

Ich suche noch eine günstige Unterkunftsmöglichkeit in Leipzig ... Mal sehen, ob ich das nicht als Dienstreise durchkriege. wink.gif
Ansonsten sieht es ja schon schlecht aus, habe ich gehört. Die Messegesellschaft hat wohl massiv Hotelzimmer gebucht und die kosten ein Heidengeld - zuviel für Studenten jedenfalls.
Und mal eben ein Tagesausflug nach Leipzig lohnt sich auch nicht. sad.gif

Geschrieben von: sdw 27. May 2009, 08:40

Zeltplatz. wink.gif
Wurde das letzte mal von den Kameraden genutzt, die auf der Interschutz 2005 in Hannover unterwegs waren. Denke mal, daß sich auch für Leipzig hier wieder eine kleine Gruppe zusammenfindet. Das letzte mal mußte ich aufgrund einer Klausur leider verzichten.

Geschrieben von: Camouflage 27. May 2009, 19:13

Ich habe in Augsburg damals in einer Schule übernachtet, das hatte IIRC die örtliche FF organisiert. War zwar ganz nett, aber man wird ja seriöser - gerade wenn man aus der Branche kommt und nicht nur aus reinem Interesse an den roten Autos dorthin fährt. wink.gif
Von daher wird es wohl schon auf Fremdenzimmer/Pension/Hotel hinauslaufen, die Sache mit der Dienstreise muss ich mal verfolgen.


Geschrieben von: sdw 21. Jun 2009, 14:15

http://www.pfalzfotos.de/2009-Elmstein-Feuerwehruebung/index.html

Auch so kann man Samstagnachmittage verbringen. Übung mit 4 Feuerwehren, 2 DRK-Ortsvereinen, 1 Kriseninterventionsteam - Notfallseelsorge, 1 Hundestaffel (Flächen- und Fährtensuche). Lage war starke Rauchentwicklung in einem Gemeindekindergarten, in dem ein Spielenachmittag stattfand. Lage des Brandherdes unklar. Ging schon gut rund mit den ganzen Kräften die da vor Ort waren.
Neuer Zugführer der das erste Mal eine solche Lage als Einsatzleiter bewältigen mußte und dazu ein Einmann-Zugtrupp. Hat Spaß gemacht, war recht einsatznah und wir haben es aus meiner Sicht durchaus gut bewältigt. Auch wenn es in der Anfangsphase chaotisch war, gerade wenn man parallel über 4m-Funk Meldungen von eintreffenden Einheiten entgegennehmen muß, über 2m Kanal einen Teil des Einsatzstellenfunks mit abwickeln muß und auch noch so etwas wie eine Einsatzdokumentation versucht auf die Beine zu stellen.

Geschrieben von: Camouflage 21. Jun 2009, 16:56

Ich war kürzlich mal ersteintreffender, einsatzleitender Angriffstruppführer bei einer Scheune von gut 600 m² in Vollbrand mit akut bedrohtem Wohnhaus nebenan (da flossen schon die Rolladen weg). Personal mäßig (0:6), Wasserversorgung schwierig (160 Meter zu einem Hydranten auf einer 80er Leitung mitten in der Pampa), mit Eintreffen von weiteren Kräften war in den nächsten fünf Minuten nicht zu rechnen.
Das war spannend. wink.gif

Im Rahmen der Möglichkeiten ist es dann aber gut gelaufen, zumindest wurde das Wohnhaus gehalten (Riegelstellung mit zwei C-Rohren). Da ich als ATF mit PA ausgerüstet war, mangels GF aber quasi auch den EL spielen musste, bin ich dann zur Erkundung mit PA einmal um die Scheune gerannt ... Muss ich nicht dauernd haben. biggrin.gif wink.gif

Geschrieben von: KSK 21. Jun 2009, 17:18

ZITAT(sdw @ 21. Jun 2009, 15:15) *
http://www.pfalzfotos.de/2009-Elmstein-Feuerwehruebung/index.html

Auch so kann man Samstagnachmittage verbringen. Übung mit 4 Feuerwehren, 2 DRK-Ortsvereinen, 1 Kriseninterventionsteam - Notfallseelsorge, 1 Hundestaffel (Flächen- und Fährtensuche). Lage war starke Rauchentwicklung in einem Gemeindekindergarten, in dem ein Spielenachmittag stattfand. Lage des Brandherdes unklar. Ging schon gut rund mit den ganzen Kräften die da vor Ort waren.
Neuer Zugführer der das erste Mal eine solche Lage als Einsatzleiter bewältigen mußte und dazu ein Einmann-Zugtrupp. Hat Spaß gemacht, war recht einsatznah und wir haben es aus meiner Sicht durchaus gut bewältigt. Auch wenn es in der Anfangsphase chaotisch war, gerade wenn man parallel über 4m-Funk Meldungen von eintreffenden Einheiten entgegennehmen muß, über 2m Kanal einen Teil des Einsatzstellenfunks mit abwickeln muß und auch noch so etwas wie eine Einsatzdokumentation versucht auf die Beine zu stellen.


Von wie vielen Fahrzeugen/wie viel Personal sprechen wir da bei den 4 Wehren? Nach den Fotos zu urteilen sind es eher kleinere? (was das Ganze nicht minder schwierig gestaltet)
Und Hunde bei einem Brandeinsatz? Hört sich für mich irgendwie schon sehr konstruiert an, um die da sinnvoll unterbringen zu können tounge.gif Wie/wo genau wurden die eingesetzt?

Ansonsten habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass gemeinsame Übungen mehrerer Wehren und insbesondere auch mit andere Hilfsorganisationen viel zu selten durchgeführt werden. Von daher ein guter Ansatz, auch größere gemeinsame Vorhaben zu planen und zu realisieren xyxthumbs.gif

Geschrieben von: sdw 22. Jun 2009, 16:54

Meine FFW: 1 x LF8, 1 x TLF 16/24, 1 x MTW ("KDOW"), 1 x MTW ("ELW").
Dazu drei kleinere Feuerwehren mit je: 1 x TSF, 1 x MTW
Insgesamt waren wir 80 Leute von denen etwa 40-50 auf die Feuerwehren entfallen. Genaue Zahlen habe ich nicht parat.

===

Was die Hunde beim Brandeinsatz betrifft, so ist das natürlich ein künstliches Übungskonstrukt. Allerdings auch nicht ganz aus der Luft gegriffen, die "Übungslage" wie sie mitgeteilt wurde war so, daß es innerhalb des Gebäudes zu Verletzungen von Kindern kam (siehe Fotos --> Geschminkt!), Ursache könnte hier z.B. eine Gasexplosion sein. Vollkommen abwegig ist so etwas nicht. In der entstehenden Panik sind Kinder aus dem Gebäude gerannt, die verletzt waren. Und diese wurden dann durch die Hundestaffel sowohl mit Flächensuche als auch mit "Mantrail" gesucht.

Link zur Hundestaffel:
http://www.rhs-elmstein.de/31265.html

Klar ist das jetzt keine "Standardlage". Aber für die Rettungshundestaffel war das eine normale Übung wie sie ohnehin monatlich stattfindet. Nur eben unter verschäften Bedingungen (Viele Personen, laufende Motoren,... => Ablenkung für die Hunde). Dabei konnten sie die Zusammenarbeit mit DRK und zum ersten Mal auch mit dem Kriseninterventionsteam üben. Und für uns war das ein "Nebenschauplatz", sehr viel koordinieren muß man da ja nicht. Wir haben Rückmeldungen vom "Einsatzleiter" der Hundestaffel bekommen und das dann bei Bedarf ans DRK weitergeleitet. Der interne Funkverkehr der Hundestaffel erfolgt über handelsübliche "Walkie Talkies" bzw. über Handy. Natürlich werden bei Bedarf Feuerwehrleute mit Funkgerät abgestellt bzw. der "Abschnittsleiter Hundestaffel" erhält ein Funkgerät, ist ja aber nicht zwingend nötig und wir haben mehr mit direkter Absprache am "ELW" gearbeitet.

===

Und nicht zu vergessen, hinterher wurde in der Fahrzeughalle der Feuerwehr noch gemeinsam gegessen und getrunken. Finanziert durch Gemeinde und Kameradschaftskassen. So etwas ist für mich auch wichtig, wenn dadurch die Organisationen untereinander viel enger ins Gespräch kommen. Auf Ebene Führung gab es mit allen Beteiligten eine Nachbesprechung von mehr als 1h Länge. Und auch die "Mannschaften" haben sich natürlich noch bei Steak, Bratwurst, Pommes, Bier und Wasser ausgetauscht.
Das sind dann eben die "Soft-Skills". Kann man nicht quantifizieren aber sind gerade bei der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Wehren oder sogar verschiedenen Organisationen extrem wichtig. Wenn man die Leute auch persönlich kennt fällt die Zusammenarbeit viel leichter. Bei meiner Wehr ist es eigentlich normal, daß 2-3 große Gemeinschaftsübungen im Jahr laufen. Und das sind keine reinen Schauübungen sondern wirklich scharfe Übungen. Am Samstag ist auch vieles schiefgelaufen aber man soll aus einer Übung ja lernen und insgesamt haben wir uns wohl eine 2-3 verdient. wink.gif

Geschrieben von: sdw 22. Jun 2009, 17:05

ZITAT(Camouflage @ 21. Jun 2009, 17:56) *
Da ich als ATF mit PA ausgerüstet war, mangels GF aber quasi auch den EL spielen musste, bin ich dann zur Erkundung mit PA einmal um die Scheune gerannt ... Muss ich nicht dauernd haben. biggrin.gif wink.gif


rofl.gif
Gehen wir mal von einer Scheune 20x30m aus, was deine 600m² ergeben würde. Da du ja sicher 5m Abstand gehalten hast macht das ein Rechteck von 30x40m. Also etwa 140m Laufstrecke als Minimum. Mit: "PA, Maske, schwerer HUPF als Bekleidung, Flammschutzhaube, Stiefeln" macht das erstmal Spaß, ja.
Wie bist du denn vorgegangen?
Wenn ich das Objekt grob kennen würde, dazu die Lage des Hydranten bekannt, dann hätte ich den 1. Trupp + 1 Mann wohl noch vor Erkundung mit Haspel (n), Tragekörben, Rollschläuchen + Hydrant losgeschickt. Maschinist Pumpe anwerfen, Lichtmast und dann unterstützen. Zur Erkundung hat man dann noch einen Mann dabei, wenn der kompetent ist kann man ihn zum Wohnhaus schicken während man selbst um die Scheune eiert.
Aber alles abhängig vom Fahrzeug. Bin mal von halbwegs modernem TLF bzw. LF mit Wasser ausgegangen.

Geschrieben von: Camouflage 22. Jun 2009, 17:43

TLF 16/25, das Ganze am Sonntag Mittag
Ich denke jedem ist bewusst, dass es in der Praxis nicht so funktioniert, dass die Mannschaft sich hinter dem Fahrzeug aufstellt und wartet, bis der GF mit seiner Erkundung fertig ist.

Wir hatten ja auf Sicht schon die Lage, dass die Scheune in voller Ausdehnung brennt. Das ganze stellte sich so dar, dass es eine gute 100 Meter lange Anfahrt von der Straße auf die Giebelseite der brennenden Scheune zu gab, linker Hand befand sich parallel zur Scheune das Wohnhaus. Vor diesem Zwischenraum fand das Fahrzeug seinen Standplatz. Nach dem Absitzen, bin ich zu den Bewohnern, die mit einem Gartenschlauch versuchten, das Wohnhaus zu kühlen. Die Nachfrage ergab, dass keine Menschen und Tiere mehr in der Scheune seien, auch Gasflaschen, größere Mengen Treibstoff usw. wurde verneint, aber man weiß ja, wie das einzuschätzen ist. Wir hatten einen Trupp unter PA(mit mir als TF) und hätten noch einen zweiten Trupp stellen können. Denen hatte ich auf der Anfahrt schon gesagt, dass die sich im Falle eines Innenangriffs sofort als SiTr auszurüsten hätten.
In der hinteren Hälfte der Gebäude wurde der Abstand zu beiden Seiten von angebauten Garagen bzw. einem offenen Abdach eingeengt, so dass hier nicht nur durch die Wärmestrahlung, sondern auch durch Funken und Flammen die Gefahr der Brandübertragung bestand.
Die Jungs hatten schon den Schnellangriffsverteiler gesetzt und mit STK ein C-Rohr in diesen hinteren Bereich, der auch etwas verraucht war, vorgenommen. Wir haben dann den PA angeschlossen und dort grob die Flammen niedergeschlagen. Da ein Rohr auf die gesamte Länge des Gebäudes nicht ausreichte, hatte ich schon beschlossen, ein zweites Rohr durch den zweiten Trupp (ohne PA) im vorderen, nicht verrauchten Teil vorzunehmen. Wasser hatten wir ja für gut zehn Minuten mit zwei Rohren. Den sechsten Mann hatte ich losgeschickt, eine Wasserversorgung von der Straße aus aufzubauen (ich wusste, dass dort ein Hydrant lag). Das alles ging ziemlich fix.

Während der zweite Trupp also das Rohr vorbereitete, habe ich meinen TM gefragt, ob er sich in der Lage fühlt, das Feuer alleine in Schach zu halten, was dieser bejahte. Die Verrauchung war auch nur mäßig, es bestand ständiger Sicht- und Rufkontakt zum anderen Trupp und zum Maschinisten. Die haben dann also quasi zu Dritt zwei Rohre in der Riegelstellung vorgenommen, während ich um das Gebäude rum bin, um mir ein genaueres Bild der Lage zu verschaffen. Bei der Gelegenheit habe ich auch nochmal die Anwohner gefragt, was darin gelagert wurde (Futtermittel, Stroh, Landmaschinen und im hinteren Bereich waren Pferdeställe, diese aber leer). Auf de Rückweg dann noch schnelle eine RM abgesetzt (Lungenautomat kurz rausgeschraubt wink.gif ) und wieder zu meinem Trppmann.

War alles in allem ganz erfolgreich. Die Scheune war von Anfang an nicht zu retten, beim Eintreffen weiterer Kräfte war die Lage am Wohnhaus deutlich entspannter und wir hatten eine WV über den Hydranten stehen.

Geschrieben von: HannesKrötz 22. Jun 2009, 18:09

ZITAT
(Lungenautomat kurz rausgeschraubt wink.gif )


Hoffentlich bekommt das vom Feuerwehr Forum keiner mit biggrin.gif

Geschrieben von: Camouflage 22. Jun 2009, 22:19

Naja, war ja im Fahrzeug für die Rückmeldung, da war kein Rauch. wink.gif Ich dachte mir nur, dass es vielleicht arg seltsam aussieht, mit dem PA-Geräusch eine Rückmeldung abzugeben. wink.gif

Geschrieben von: techol2002 23. Jun 2009, 10:01

ZITAT(Camouflage @ 22. Jun 2009, 23:19) *
Naja, war ja im Fahrzeug für die Rückmeldung, da war kein Rauch. wink.gif Ich dachte mir nur, dass es vielleicht arg seltsam aussieht, mit dem PA-Geräusch eine Rückmeldung abzugeben. wink.gif


Antwort von der Leitstelle: Möge die Macht mit ihnen sein, Lord Vader rofl.gif

Geschrieben von: Kreuz As 23. Jun 2009, 16:23

KA:

"Sind in Stärke 1:18 raus zum Einsatz XXweg."

Leitstelle:

"Ich hoffe in mehr als einem Fahrzeug. Wenn nicht, wird sie Polizei am Einsatzort verhaften. Dafür sorge ich. Ende mit XX"

rofl.gif

Geschrieben von: stoenggi 9. Aug 2009, 17:48

Ist zwar noch recht früh, aber kommt sonst noch jemand aus dem Forum hier zum 3. Feuerwehr Fachseminar in Böblingen?

http://www.feuerwehr-boeblingen.de/index.php?id=1412


Geschrieben von: sdw 14. Aug 2009, 08:14

Hatte es bisher nicht vor. Hört sich aber interessant an. smile.gif

===

http://www.th-workshop.de/

TH Workshop in Neustadt an der Weinstraße. Feuerwehren und DRK aus der ganzen Umgebung waren beteiligt an beiden Tagen. Gerade der Umgang mit dem Spinebord zur Rettung aus einem Fahrzeug wurde intensiv geübt. Dazu Samstags zwei "kleine" Abschlußübungen und Sonntags eine große unter Beteiligung eines Buses. Sind einige gute Bilder dabei entstanden.

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Wurde vor 1h schön von einem Alarm geweckt. Im Gerätehaus stellte sich dann raus:"Katze auf Dach"... wallbash.gif
Wobei ich nicht ganz verstehe, warum zur Hölle ich noch eine kurze Sporthose über meine Boxershorts gezogen habe. Ziemlich sinnlose Aktion aber war eh wieder schön, die Hälfte der Leute kam gerade aus dem Bett, Nachtschichtler mit 1-2h Schlaf. Die haben mal richtig geflucht! rofl.gif

Geschrieben von: stoenggi 27. Aug 2009, 16:29

ZITAT(Nightwish @ 26. Aug 2009, 20:59) *
ZITAT(stoenggi @ 8. Aug 2009, 12:45) *
Ich habe mal wieder in mein zweites grosses Hobby investiert: Die Feuerwehr.

Dabei ein Planspiel Ausbildungs-Set und div. DVDs geordert.


Konkretisierung erbeten! Gerne auch im Feuerwehr-Thread!

Gruß,

Nightwish

Aufgrund der Nachfrage aus dem Anschaffungsthread:

Ich habe mir bei FWNetz ein Planspiel Ausbildungsset und ein paar DVDs gekauft. Nachfolgend meine ersten Eindrücke, allerdings kann ich noch nicht allzu tief darauf eingehen da ich vor 4h die Diplomarbeit eingereicht hatte und sich somit die Prioritäten etwas verschoben...

Das Planspiel-Set besteht (inkl. Ergänzungsset ABC Lagen) aus 2 DVDs, 1 CD, einem Foto-Booklet, Arbeitsmappen und zwei Riechproben.
Nach dem Einlegen der DVD kann man zwischen zwei Brand- und IMO zwei THL Szenarien wählen, je 1x für eine Gruppe und 1x für eine Zugsstärke.
Nach erfolgter Alarmierung "fährt" man mittels Kamera zum Einsatzort und kann dort aufgrund der Bilder das AAAACEEEE Schema abarbeiten. Stehen z.B. Figuren in der Gegend gibt es einen Zoom auf diese und die Befragung startet (z.B.: Sind noch Personen im Haus? Wo brennt es? Was brennt? Wie kommen wir zum Brandort? Ist die Tür verschlossen? Haben Sie einen Schlüssen? usw). Daraus kann man sich seine Taktik zurecht legen. Im Anschluss daran wird dann eine Musterlösung bekannt gegeben und ebenfalls begründet, z.B. auch besprochen ob ein Brand dieser Grösse mit Kleinlöschgeräten, HSR oder Wasserwerfer bekämpft werden sollte (oder nicht) und warum.
Zu guterletzt kommt dann noch die Befehlsgebung.
Alles in allem habe ich den Eindruck, dass man damit recht kurzweilige Taktik-Übungen abhalten kann die um einiges realistischer sind als unsere Std Hausrisse wo dann die Schadenlage vollumfänglich eingezeichnet wird aber keine Befragungen udgl. gemacht werden.
Wie gut solche Übungen beim Kdt und beim Kader ankommen wird sich noch zeigen müssen, in 8 tagen spielen wir das ganze einmal zu dritt durch.


Die DVDs beziehen sich auf folgende Themen:
- THL Grundlagen
- THL erweitert (PKW auf Seite, PKW auf Dach) -> beide noch nicht geschaut
- BigLift University (z.B. LKW auf PKW auf Person, LKW am Abhang, usw)
- Heavy Rescueing (Baugrubenabsicherungen usw)
- Einsatztaktik DLK
- Strahlrohrtraining (besonders gekauft für Lernsequenzen bevor man dann an die Praxis geht)
- VU 2009 Osnabrück

Die DVD Inhalte sind ok. Natürlich kann man keine High-Tech Hollywood Produktion erwarten, aber die zu vermittelden Lerninhalte werden ganz gut illustriert, so dass man bei Bedarf gutes Bildmaterial für Theorie-Abende hat (oder vorbereitend zur folgenden Praxis-Übung). Sie ersetzen sicher keine Grundausbilung, aber das ist auch nicht Ziel und Zweck davon (wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen). Wer nun aber Actiongeladene 30-60min erwartet wird sicher enttäuscht.

- - - - - - - - -

Da wir gerade wieder einmal in diesem Thread sind: Geht keiner von euch zur 3. FW Fachtagung in Böblingen?

Geschrieben von: Nightwish 27. Aug 2009, 20:25

Danke für deine Ausführungen! Liest sich interessant, werde ich mir mal anschauen.

Nein, bin nicht in Böblingen. VU habe ich irgendwie verpennt. Aber ich war das Mal davor in OS.

Gruß,

Nightwish

Geschrieben von: sdw 17. Sep 2009, 14:28

Rückmeldung zum Planspiel? Denke gerade selbst darüber nach, es mal zu bestellen.

===

Feuerwehrforum verteufelt gerade mal wieder "neumodischen Kram" wie die zusätzliche Alarmierung über Handy. biggrin.gif

Geschrieben von: Camouflage 18. Sep 2009, 14:56

Wir haben seit 1997 die digitale POCSAG-Alarmierung und schon länger (mit analoger Alarmierung) entsprechende Meldeempfänger ("TR-BOS zugelassen" um mal ein Forumsschlagwort zu bemühen) für jeden Feuerwehrangehörigen.

Dennoch betreiben wir seit mittlerweile sechs Jahren eine Handyalarmierung in Selbstbau-Lösung, also ohne ein kommerzielles System. Das Ganze funktioniert nach einigen Anlaufschwierigkeiten seit einiger Zeit sehr gut und zuverlässig, auch an Silvester. Wenn der Melder geht, ich meine Hose und Schuhe anziehe, die Treppe runter, aus der Haustür und im Auto bin, kommt die SMS.
Für mich ist das eine wertvolle Ergänzung zum DME, da es doch immer mal den Fall gibt, dass der DME nicht auslöst (Keller, Funkloch etc.). Die im Forum vorgetragene Meinung, dass die Alarmierung so ausgelegt sein müsse, dass auch mit diesen Ausfällen genügend Leute zusammen kommen, mag in der Theorie zwar stimmen, aber in der Realität sieht es doch schon lange anders aus. Wenn da tagsüber ein oder zwei Mann mehr kommen, weil sie die SMS bekamen, kann das einen Unterschied machen. Auch die Befürchtung, die Leute würden den DME dann daheim lassen, kann ich nicht bestätigen. Wer die Sache ernst nimmt, weiß, dass das Handy unzuverlässiger als der DME ist und verzichtet daher nicht auf diesen. Einige vergessen den DME schon einmal, aber das sind die, die auch ohne Handyalarmierung nicht unbedingt die verlässlichsten Feuerwehrmänner sind ...
Man sollte auch bedenken, dass ab einem gewissen Stand des Alarmierungsnetzes jede weitere Verbesserung (um dann doch noch ein, zwei oder mehr DME zusätzlich zu erreichen) unverhältnismäßig teuer wäre, weil dann für jeden Flecken mit schlechter Erreichbarkeit ein weiterer DAU errichtet, betrieben und ins System eingebunden werden muss. Der Kreis wird sich bedanken, wenn er das machen soll, weil ein FA in seiner Wohnung oder seinem Büro keinen Empfang hat. Dahingegen ist das Handy-Netz bereits verfügbar und man kann es mit relativ geringen Zusatzkosten nutzen. Daher ergänzen sich beide Systeme.

Fazit mal wieder: Im Feuerwehr-Forum werden große Reden geschwungen, die man nicht ernst nehmen kann und an der Realität vorbeigehen. In den letzten Wochen ist das sehr schlimm dort, ich lese daher da eigentlich nicht mehr mit, habe den SMS-Thread gerade nur überflogen, weil er hier erwähnt wurde.

edit: Achja, eine Quelle für die angebliche Pflicht, ein "TR-BOS zugelassenes" Alarmierungsmittel zu nutzen suche ich immer noch. Mir scheint das eher ein Totschlagargument derer zu sein, die absolut gegen die zusätzliche Nutzung von Handys bei der Alarmierung sind. Entscheidend ist, dass ich immer und zuverlässig ausreichend Kräfte in ausreichender Zeit zusammen bekomme. Wie ich das bewerkstellige, ist zweitrangig. Im übrigen sind viele Systeme, mit denen hauptamtliche Kräfte im Brandschutz und Rettungsdienst alarmiert werden (Hausrufanlagen, Gongs, Alarmfax, teilweise DECT-Telefone) meines Wissen auch nicht "TR-BOS zugelassen". wink.gif

Geschrieben von: sdw 18. Sep 2009, 15:47

biggrin.gif
Für mich ist das Feuerwehrforum immer wieder ein Quell der Belustigung. Meistens schreibe ich nichts dazu, nur bei Themen bei denen ich denke jemandem wirklich helfen zu können. Daß ich da jetzt wieder so tief mit reingerutsch bin, naja... passiert.

EDIT:
Aber bring doch mal deine Argumente dort. Könnte sicher lustig werden. Alternativ setze ich auch gerne einen Beitrag unter meinem Namen rein mit dem Hinweis:"Ein Kamerad der nicht genannt werden möchte meint dazu:"

Geschrieben von: Kreuz As 19. Sep 2009, 09:12

ZITAT(sdw @ 18. Sep 2009, 16:47) *
biggrin.gif
Für mich ist das Feuerwehrforum immer wieder ein Quell der Belustigung.


dito.gif

Der einzige Grund zum mitlesen da. biggrin.gif

Und das einzige Forum in dem ich gerne mal trollen würde.

rofl.gif lol.gif

Geschrieben von: Camouflage 19. Sep 2009, 09:25

Mir liegen, wenn ich dort mal mitlese, regelmäßig mal bitterböse Kommentare auf der Zunge, die als Stichelei da mit Sicherheit zu entsprechenden Reaktionen führen würden. wink.gif Allerdings habe ich für mich entschieden, dass man dort lieber nicht in Erscheinung treten sollte, wenn einem sein Ruf lieb ist. Feuerwehr-Deutschland ist nunmal ziemlich klein.

Heute bei mir eingetrudelt: https://www.skverlag.de/index.php?86&backPID=85&tt_products=284, ehemals als "B IV Handbuch für den Gruppen- und Zugführer" im Eigenvertrieb vielen Lehrgangsteilnehmern am IdF bekannt. Das Werk gibt es neuerdings in professioneller Ausführung von einem Verlag zu einem relativ günstigen Preis. Format DIN A6, abwaschbarer Einband, ungefähr 1 cm dick und damit m. E. ganz gut als Kompendium für die Jackentasche geeignet.


Außerdem hat mich diese Nacht mein Patron Pro FT terrorisiert, mind. fünfmal Feldstärkenalarm, der DME hatte über unterschiedliche Zeiträume keinen Empfang. Ich weiß noch nicht, ob es am Melder (der ist gerade aus der Werkstatt zurück) oder am Funknetz liegt. Ich habe vorhin meinen Boss 910 hier in den Raum geholt, der hat auch nur auf dem Fensterbrett Empfang. Der Patron steht auf dem Nachttisch im Ladegerät mit Zusatzantenne an einer Stelle, an der er vorher noch nie Empfangsprobleme hatte. Seltsam alles.

Geschrieben von: sdw 19. Sep 2009, 14:47

Funktioniert das Handynetz noch? wink.gif

Da ich eigentlich keine Ambitionen über die Freiwillige Feuerwehr hinaus habe, stört es mich nicht gar zu sehr, meinen Namen dort offen stehen zu haben. Aber die aktuelle Diskussion ist mal wieder ein Juwel... irgendwie war es mir klar, daß auch noch das Argument der "Bequemlichkeit" kommen wird. Sollte ich mich aber doch überraschenderweise irgendwann einmal bei einer BF oder WF bewerben, naja... könnte blöd werden aber so viel habe ich dort auch noch nicht geschrieben. Daß es wieder so ausartet, hätte ich auch nicht zwingend erwartet, im Nachhinein betrachtet war es aber klar. Eine abweichende Meinung, verbrennt den Ketzer!!! Ich habe allerdings bereits PMs erhalten, mit dem Inhalt daß die Personen meine Meinung teilweise oder ganz unterstützen und das genauso sehen. Die trauen sich aber wohl auch nicht, selbst etwas offen zu schreiben. Und dann wird mal wieder heraufbeschworen, daß alle bei denen es schlecht gelaufen ist schweigen.

Geschrieben von: Alexander 19. Sep 2009, 16:58

Und uns beschert die Abwrackprämie Spass & Auto´s zum Üben xyxthumbs.gif

http://img199.imageshack.us/i/bild1759.jpg/
http://img21.imageshack.us/i/bild1739.jpg/
http://img24.imageshack.us/i/bild1740.jpg/
http://img33.imageshack.us/i/bild1741.jpg/
http://img44.imageshack.us/i/bild1741.jpg/
http://img514.imageshack.us/i/bild1757.jpg/
http://img16.imageshack.us/i/bild1758r.jpg/

Geschrieben von: Camouflage 19. Sep 2009, 17:45

Haben wir vor mittlerweile einiger Zeit auch gemacht, dabei war die Fallhöhe für den Corsa wohl etwas großzügig bemessen. Naja, machte die Sache nur interessanter. wink.gif biggrin.gif

http://img22.imageshack.us/i/30187796.jpg/
http://img401.imageshack.us/i/95308218.jpg/
http://img401.imageshack.us/i/76155689.jpg/

Meine Wenigkeit in tragender Rolle:
http://img19.imageshack.us/i/15481859.jpg/
Das war nach der eigentlichen "Befreiung", als wir noch ausprobiert haben, wie man möglichst viel Raum erreicht, um an die Insassen im Fond heran zu kommen. Der Arm des Dummy war durch das zerstörte Seitenfenster geraten und zwischen Karosse und Straße eingeklemmt, was eine ziemliche Friemelei im Inneren des Fahrzeuges mit Pedalschneider und Rettungszylindern nach sich zog.
Nach der Entfernung der B-Säule folgt ein Schnitt oben parallel zum Schweller und ein Y-Schnitt vor der C-Säule in Richtung Radkasten, danach Umbiegen des Bleches mit Spreizer, die entstehende Öffnung war schon ganz gut, um auch im Inneren ordentlich arbeiten zu können.

BTW: Hat es einen Grund, dass ihr das Dach nur abklappt? Komplett abtrennen dauert kaum länger und ist insgesamt meiner Meinung nach die deutlich elegantere Lösung.

Geschrieben von: Alexander 20. Sep 2009, 08:18

Moment,waren ja nicht alle Bilder!Lebe hier im Outback ohne DSL!

Geschrieben von: Alexander 20. Sep 2009, 08:44

http://img44.imageshack.us/i/cimg0328s.jpg/
http://img35.imageshack.us/i/bild1742.jpg/
http://img17.imageshack.us/i/bild1744.jpg/
http://img199.imageshack.us/i/cimg0323c.jpg/

Geschrieben von: Alexander 20. Sep 2009, 09:18

http://img4.imageshack.us/i/cimg0345d.jpg/
http://img17.imageshack.us/i/cimg0336q.jpg/
http://img21.imageshack.us/i/cimg0338lq.jpg/
http://img27.imageshack.us/i/cimg0339l.jpg/
http://img121.imageshack.us/i/cimg0340.jpg/
http://img199.imageshack.us/i/cimg0342o.jpg/
http://img42.imageshack.us/i/cimg0343.jpg/
http://img43.imageshack.us/i/cimg0344f.jpg/

Geschrieben von: stoenggi 20. Sep 2009, 09:44

ZITAT(sdw @ 17. Sep 2009, 15:28) *
Rückmeldung zum Planspiel? Denke gerade selbst darüber nach, es mal zu bestellen.

===

Feuerwehrforum verteufelt gerade mal wieder "neumodischen Kram" wie die zusätzliche Alarmierung über Handy. biggrin.gif



Nun, ich habe es einmal selbst durchgeschaut und dann mit dem Kdt durchgespielt. Ich finde das Planspiel-Set sehr gelungen, jedoch ist es NICHT unbedingt als schnelle Taktische Einsatz-Lektion zu betrachten sondern vielmehr als Grundlagen-Repetition. Man kann sich sehr viel Zeit lassen (oder auch weniger, das hat man selbst in der Hand) beim analysieren der Situationen. Allerdings werden dann bei der folgenden Besprechung wirklich alle Merksprüche (z.B. AAAACEEEE) detailiert nochmals angeschaut, was den sehr ehrfahrenen Kollengen ggf. etwas zu lange dauern dürfte. Jedoch tut genau so eine Lektion allen ab und an gut und andererseits könnte man da ja auch vorspulen.

Das Bildmaterial ist sehr gelungen und ebenfalls sehr gut finden wir die geführten Interviews mit Passanten, da sie exemplarisch aufzeigen was man je nach Einsatz alles für Fragen stellen kann/soll.

Da nicht genau 100% gleich sind wie in der Schweiz werden wir nun eine Lage an unsere Reglemente anpassen (kleinigkeiten) und das ganze einmal in einer Kader-Taktik-Lektion durchspielen. Je nachdem wie gut dann das ganze anklang findet werden wir weitere Ereignisse selbst zusammenstellen, d.h. Lokalitäten in unserem Betrieb, die fast nicht zugänglich sind, so beüben.

Geschrieben von: Frankyfuckinfourfingers 28. Nov 2009, 18:43

ZITAT(MiC @ 24. Oct 2009, 14:10) *
Heute (mit entsprechendem Helm, aber ohne Atemschutzgerät)
http://www.marine.de/fileserving/PortalFiles/02DB070000000001/W27E7AFV082INFODE/Ausbildung_640.jpg?yw_repository=youatweb



Eine Frage, sind das eigentlich ex. Wehrmachtshelme, den sie erinnern von der Form her ziemlich daran?

Geschrieben von: General Gauder 28. Nov 2009, 18:57

Ich meine das ist die selbe Form aber aus Alu

General Gauder

Geschrieben von: Camouflage 28. Nov 2009, 19:01

Nein, das sind keine Ex-Wehrmachtshelme, auch wenn die Form sich sicher daraus ableitet und schon vor 1945 so bei den deutschen Feuerwehren verbreitet war. Schon im Kaiserreich waren die Feuerwehrhelme denen des Militärs recht ähnlich.
Nach dem Krieg waren die Helme dann i.d.R. aus Aluminium, diese sind heute noch weit verbreitet, auf dem Bild müsste einer zu sehen sein. Seit gut zehn Jahren gibt es Helme in dieser Form aus faserverstärktem Kunststoff oder Kunstharz mit Textileinlage.

Geschrieben von: Nightwish 29. Nov 2009, 11:36

Mmmh, ganz so pauschal auch nicht. Man kann sagen die deutschen Feuerwehrhelme nach DIN 14940 sind eine Weiterentwicklung des Feuerwehrhelms M34 (vereinheitlichte Vorgabe für einen Feuerwehr-Metallhelm von 1934). Sicherlich angelehnt an die 'typische' deutsch Helmform, aber doch anders: dünnere Stahlkalotte, oder Alu-kalotte, anderes Innenfutter und Montage... die späteren M34 kann man kaum von den DIN-Helmen unterscheiden und sie wurden auch sehr lange bei deutschen Feuerwehren getragen. Die DIN-Helme waren zunächst aus Stahlblech, mit Ausnahmen. Später wurde dann Alu die Regel, mit Ausnahmen.

ZITAT
Seit gut zehn Jahren gibt es Helme in dieser Form aus faserverstärktem Kunststoff oder Kunstharz mit Textileinlage.


Ja, die Schuberth F 120.

ZITAT
Ich empfinde den Helm sowohl von der Form her immer noch als sehr praktisch als auch von der Optik her als sehr ansprechend. Mit modernem Innenleben und aus zeitgemäßen Materialien kann der meinetwegen ruhig auch noch Jahrzehnte erhalten bleiben. Besser als die meisten 3/4- und eigentlich alle 1/1-Helme.


Ich finde das Modell auch recht ansprechend. Allerdings ist der Schutz des Hals- und Ohrenbereiches nicht so besonders, was gerade im Innenangriff sehr nachteilig ist. Modernere Helme bieten auch integrierte Visiere, was sehr praktisch ist.

Was sind 3/4 und 1/1 Helme?

Geschrieben von: Camouflage 29. Nov 2009, 12:45

ZITAT(Nightwish @ 29. Nov 2009, 11:36) *
Mmmh, ganz so pauschal auch nicht. Man kann sagen die deutschen Feuerwehrhelme nach DIN 14940 sind eine Weiterentwicklung des Feuerwehrhelms M34 (vereinheitlichte Vorgabe für einen Feuerwehr-Metallhelm von 1934). Sicherlich angelehnt an die 'typische' deutsch Helmform, aber doch anders: dünnere Stahlkalotte, oder Alu-kalotte, anderes Innenfutter und Montage... die späteren M34 kann man kaum von den DIN-Helmen unterscheiden und sie wurden auch sehr lange bei deutschen Feuerwehren getragen. Die DIN-Helme waren zunächst aus Stahlblech, mit Ausnahmen. Später wurde dann Alu die Regel, mit Ausnahmen.

Deswegen schrieb ich, sie leiten sich von der Form daraus ab. wink.gif

ZITAT
ZITAT
Seit gut zehn Jahren gibt es Helme in dieser Form aus faserverstärktem Kunststoff oder Kunstharz mit Textileinlage.

Ja, die Schuberth F 120.

Und früher die F100 und F110, alle noch im Umlauf. Teilweise eben auch aus PF-SF mit der bekannten Problematik der mangelnden Eignung für den Innenangriff.
Außerdem grundsätzlich auch noch Casco PF112, Bullard H2000 und H3000. Bei den Dräger HPS 4100 und 4300 ist die Ähnlichkeit nicht mehr so frappierend.

ZITAT
ZITAT
Ich empfinde den Helm sowohl von der Form her immer noch als sehr praktisch als auch von der Optik her als sehr ansprechend. Mit modernem Innenleben und aus zeitgemäßen Materialien kann der meinetwegen ruhig auch noch Jahrzehnte erhalten bleiben. Besser als die meisten 3/4- und eigentlich alle 1/1-Helme.


Ich finde das Modell auch recht ansprechend. Allerdings ist der Schutz des Hals- und Ohrenbereiches nicht so besonders, was gerade im Innenangriff sehr nachteilig ist. Modernere Helme bieten auch integrierte Visiere, was sehr praktisch ist.

Was heißt denn sehr nachteilig im Innenangriff konkret?
Von der Temperatur her setze ich eher auf Flammschutzhaube und Helmtuch, die Gefährdung durch mechanische Einwirkungen sehe ich eher im Bereich der Technischen Hilfe, da geht der Trend aber klar zu kleineren, leichten Helmen.

Fakt ist, dass es die eierlegende Wollmilchsau nicht geben kann.
Gegen massivere spricht meines Erachtens (nach einem längeren Tragetest) das höhere Gewicht, die schlechtere akustische Wahrnehmung, das Tragegefühl, Probleme mit der Beweglichkeit des Kopfes (insb. beim Hochsehen), die schlechtere Wärmeabfuhr, gerade im Sommer.
Das integrierte Visier ist häufig ein Witz, da es maximal als Augenschutz und nicht als vollwertiger Gesichtsschutz zählt. Beim AuerF1/Dräger Gallet habe ich das Visier gar nicht über meine normale Korrekturbrille drüber bekommen.

ZITAT
Was sind 3/4 und 1/1 Helme?

Früher hätte man die Form des klassischen deutschen Feuerwehrhelms als Halbschale (1/2) bezeichnet, die eines Auer F1 als Vollschale (1/1), Helme dazwischen dann eben als 3/4. In der aktuellen DIN EN 443 werden fünf Schutzzonen am Kopf und zwei Helmtypen (Typ A und Typ B) definiert. Typ A (mind. Zone 1a) ist die klassische Halbschale, Typ B eher eine 3/4-Schale (mind. Zone 1a und 1b). Im Detail müsste ich mir das aber nochmal angucken.

Wie gesagt, man kann nicht alle Anforderungen gleich gut erfüllen und es ist sicher auch ein wenig Geschmackssache, ich tendiere aber stark zur klassischen DIN-Form in moderner Ausführung (Werkstoffe, vor allem aber Innenleben) mit modularer Zusatzausstattung (Nackenschutz, Helmtuch, Visier, Helmlampenhalterung). Der ist grundsätzlich klein und einigermaßen leicht, bietet einen guten Tragekomfort auch im Sommer, gute Beweglichkeit und Wahrnehmung. Die größten Gefahren sind doch, dass man irgendwo anstößt oder dass man etwas auf den Kopf bekommt. Die Gefahr, dass etwas seitlich gegen Hinterkopf oder Hals schwingt, ist als eher gering anzusehen.

Geschrieben von: Nightwish 29. Nov 2009, 14:12

ZITAT(Camouflage @ 29. Nov 2009, 12:45) *
Deswegen schrieb ich, sie leiten sich von der Form daraus ab. wink.gif


Ja, ist schon klar! wink.gif

Man kann schon sagen, dass sich die Form bewährt hat. Das mit den PF-SF-Modellen ist eben ein Lernprozess gewesen. Aber gut, dass das im Brandcontainer geschah...

ZITAT
ZITAT
Ich empfinde den Helm sowohl von der Form her immer noch als sehr praktisch als auch von der Optik her als sehr ansprechend. Mit modernem Innenleben und aus zeitgemäßen Materialien kann der meinetwegen ruhig auch noch Jahrzehnte erhalten bleiben. Besser als die meisten 3/4- und eigentlich alle 1/1-Helme.

ZITAT
Ich finde das Modell auch recht ansprechend. Allerdings ist der Schutz des Hals- und Ohrenbereiches nicht so besonders, was gerade im Innenangriff sehr nachteilig ist. Modernere Helme bieten auch integrierte Visiere, was sehr praktisch ist.

ZITAT
Was heißt denn sehr nachteilig im Innenangriff konkret?

Von der Temperatur her setze ich eher auf Flammschutzhaube und Helmtuch, die Gefährdung durch mechanische Einwirkungen sehe ich eher im Bereich der Technischen Hilfe, da geht der Trend aber klar zu kleineren, leichten Helmen.


Mit sehr nachteilig meine ich, dass dieser Bereich eben nur durch durch Flammschutzhaube und/oder Helmtuch geschützt ist. Beides nicht schlecht, kann aber verrutschen. Außerdem bin ich der Meinung, dass dort ein tiefer gerzogener Helm Vorteile bietet. Die Hitzeabschirmung ist(kann ich allerdings nur aus einer sehr kurzen Testphase sagen) besser, zum Teil lassen sich die PA-Masken bündig mit dem Helm verbinden und die auch im Innenangriff nach meiner Meinung nicht zu vernachlässigende Gefahr der Verletzung durch mechanischen Einwirkung durch dazu noch heiße Materialien, wird gesenkt. Bei uns treten die wesentlichen Helmschäden (Kratzer usw.) im Innenangriff auf! Nachteilig ist sicher die Verschlechterung der akustischen Wahrnehmung. Aber da könnte man einen Kanal schaffen.

ZITAT
Fakt ist, dass es die eierlegende Wollmilchsau nicht geben kann.


Da geb ich dir recht!

ZITAT
Gegen massivere spricht meines Erachtens (nach einem längeren Tragetest) das höhere Gewicht, die schlechtere akustische Wahrnehmung, das Tragegefühl, Probleme mit der Beweglichkeit des Kopfes (insb. beim Hochsehen), die schlechtere Wärmeabfuhr, gerade im Sommer.


Bei Einsätzen im Freien ohne PA sehe kann ich mich deinen Ausführungen anschließen. Aber klar, man kann nicht zwei Helme beschaffen. In so fern ist ein Kompromiss zu finden.

ZITAT
Das integrierte Visier ist häufig ein Witz, da es maximal als Augenschutz und nicht als vollwertiger Gesichtsschutz zählt. Beim AuerF1/Dräger Gallet habe ich das Visier gar nicht über meine normale Korrekturbrille drüber bekommen.


Ich hatte da keine Probleme... mata.gif

ZITAT
Was sind 3/4 und 1/1 Helme?

ZITAT
Früher hätte man die Form des klassischen deutschen Feuerwehrhelms als Halbschale (1/2) bezeichnet, die eines Auer F1 als Vollschale (1/1), Helme dazwischen dann eben als 3/4. In der aktuellen DIN EN 443 werden fünf Schutzzonen am Kopf und zwei Helmtypen (Typ A und Typ B) definiert. Typ A (mind. Zone 1a) ist die klassische Halbschale, Typ B eher eine 3/4-Schale (mind. Zone 1a und 1b). Im Detail müsste ich mir das aber nochmal angucken.


Ah ja, dachte ich mir schon so.

ZITAT
Wie gesagt, man kann nicht alle Anforderungen gleich gut erfüllen und es ist sicher auch ein wenig Geschmackssache, ich tendiere aber stark zur klassischen DIN-Form in moderner Ausführung (Werkstoffe, vor allem aber Innenleben) mit modularer Zusatzausstattung (Nackenschutz, Helmtuch, Visier, Helmlampenhalterung). Der ist grundsätzlich klein und einigermaßen leicht, bietet einen guten Tragekomfort auch im Sommer, gute Beweglichkeit und Wahrnehmung. Die größten Gefahren sind doch, dass man irgendwo anstößt oder dass man etwas auf den Kopf bekommt. Die Gefahr, dass etwas seitlich gegen Hinterkopf oder Hals schwingt, ist als eher gering anzusehen.


Ich schätze die Gefahr einer seitlichen Krafteinwirkung nicht so gering ein. Und sei es nur durch eine eigene Schreckreaktion, mit der man den Kopf anschlägt.

Geschrieben von: Alexander 25. Dec 2009, 21:52

Ich hatte bis jetzt nur Probleme mit Helm/Masken Kombination und Überdruckverlust.

Geschrieben von: Camouflage 25. Dec 2009, 23:57

Von HMK bin ich eh kein Freund, die gute alte Kopfspinne oder so ein Netz, wie es die Amerikaner haben, sind in meinen Augen das Mittel der Wahl.

Ob Überdruck oder Normaldruck ist wohl in erster Linie eine Glaubensfrage, wer meint, durch ÜD einen Sicherheitsgewinn zu haben, kann meinetwegen das Geld in die Hand nehmen. Wir und andere benutzen seit Jahrzehnten ohne Probleme Normaldruckgeräte und werden das wohl auch noch weiterhin machen.

Geschrieben von: Alexander 7. Jan 2010, 22:37

Sehr Interessant ist auch gerade zu verfolgen das unser Dienstherr Scania Fahrgestelle mit Rosenbauer Aufbau für das Ausland beschafft hat.
Und nichteinmal die frage geklärt hat, wie diese im Einsatzland gewartet bzw. repariert werden.

Geschrieben von: Dragon46 17. May 2010, 18:00

Eine Frage, die mich beschäftigt: Was hat das LF 24 an Mehrbeladung gegenüber dem HLF 20/14? Es war mir bis dato nicht möglich, die Vornorm des LF 24 (noch die Norm des LF 24 NRW) im Internet zu finden...

Geschrieben von: Camouflage 17. May 2010, 18:40

Die damalige Vornorm bzw. die Richtlinie für das LF 24 NRW suche ich auch noch, beide sind aber wohl nicht mehr so einfach zu bekommen.
Größter Unterschied zu den LF 24 NRW dürfte sein, dass letztere eine fest eingebaute maschinelle Zugeinrichtung, einen fest eingebauten Stromerzeuger und einen Schaummitteltank besaßen.

Bei der Beladung sind es meines Wissens nach außer dem fehlenden Sprungrettungsgerät (nur noch "auf Wunsch des Bestellers) nur Kleinigkeiten bzw. Anpassungen an den Stand der Technik (Säbelsäge, Rettungsbrett, hydr. Rettungsgerät usw.). Das LF 24 hatte IIRC auch eine TP 8 an Bord.

Geschrieben von: Dragon46 17. May 2010, 20:30

http://www.feuerwehr-spenge.de/pdf/spenge/lf24.pdf findet man immerhin eine Beladungsliste. Allerdings von einer Feuerwehr selbst, was nicht unbedingt auf die Norm schliessen lassen muss.

Geschrieben von: stoenggi 19. May 2010, 06:49

ZITAT(Camouflage @ 26. Dec 2009, 00:57) *
Von HMK bin ich eh kein Freund, die gute alte Kopfspinne oder so ein Netz, wie es die Amerikaner haben, sind in meinen Augen das Mittel der Wahl.


Ich kenne beide Systeme. Da ich in zwei Feuerwehren tätig bin, arbeite ich 1x mit Kopfspinne (mit Netzeinsatz) und 1x mit HMK.
Einmal mit Rosenbauer Heros Helm, einmal mit Gallet F1.
Ich persönlich präferiere die Spinne gegenüber der HMK um Längen. Wir erleben immer wieder, dass die Masken bei der HMK falsch angezogen werden (Partnercheck sieht das dann eigentlich... sollte er zumindest...). Bei der Spinne geht das nicht.
Ausrüsten mit HMK und Nomex Haube -> Grosser Krampf und dauert unendlich lange. Wirklich übel. Ich bin noch der einzige, der mit Haube arbeitet, der Rest verwendet nur noch das Hollandtuch -> Mit all den Risiken sad.gif (Wobei zu sagen gilt, dass die Nomexhauben in der CH noch in weiten Teilen unbekannt oder gerne sogar verboten werden -> Ein Verbot, über welches ich mich aber immer hinwegsetze. Meine Sicherheit geht vor, sonst hänge ich die FW Klamotten an den Nagel).
Kommt dazu: Die Maske hält mit Spinne besser auf dem Kopf als mit HMK. Wir haben 2-3 AGT (von ca. 40), bei denen die Maske rinnt wenn sie den Kopf zu stark zur Seite neigen o.ä., was mit der Spinne nicht geschehen kann.


Geschrieben von: Nightwish 19. May 2010, 19:44

Danke für deinen Vergleich und den Einblick in die Lage der schweizer Feuerwehren!

Frage: Was meinst du mit "die Maske rinnt"? Sie rutscht? In Norddeutschland rinnen Flüssigkeiten > ein 'Rinnsal', deshalb die Frage.

Geschrieben von: Camouflage 19. May 2010, 20:10

Gestern erfahren, dass unser SW 2000-Tr (vom Bund) wohl gegen Ende seiner Laufbahn noch abgezogen und anderswo stationiert wird. sad.gif Nach fast 30 Jahren ...

Geschrieben von: Dragon46 19. May 2010, 20:47

Gibt es wenigstens Ersatz? Vielleicht was neues?

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