Panzerung des Leo2, Wer kennt sich damit aus? |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Panzerung des Leo2, Wer kennt sich damit aus? |
5. Nov 2002, 22:13 | Beitrag
#1
|
|
Grenadier Beiträge: 5 Gruppe: Members Mitglied seit: 04.11.2002 |
Hat sich zu nem interessanten Threat entwickelt! Find ich gut! Danke!
-------------------- Wer Minen sucht, ist Gott am nächsten!!!
|
|
|
8. Mar 2018, 22:36 | Beitrag
#2
|
|
Oberleutnant Beiträge: 1.100 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.06.2010 |
Ich denke, dass es sich um eine Vielzahl verschiedener Faktoren handelt:
- Der Leclerc war noch nicht reif für eine Serienfertigung. In Schweden wurde ein Vorserienfahrzeug getestet, welches noch einige Probleme mit der Technik hatte - so war der Kraftstoffverbrauch höher und die Zuverlässigkeit war gering. Vielleicht war die Panzerung auch noch nicht komplett ausgereift. - Der Leclerc hat laut französischen Angaben (im Vergleich zum Leopard 2A4) eínen höheren Rundumschutz, da die schweren Kettenschürzen eine größere Oberfläche abdecken. Zudem ist der Turmkorb mit Verbundpanzerung versehen, während der Leopard 2 dort nur eine dünne Schottung gegen Mittelkalibermunition hat (im Leopard 2 werden 15 Schuss bei Feindbeschuss "geopfert", die Trennung von Kampfraum und Munition sollte einen Schaden der Besatzung verhindern - der Leclerc kann sich das nicht erlauben, da die Ladeautomatik bei einem Treffer des Turmkorbs nicht mehr funktioniert). - Beim Leclerc wurde versucht, Gewicht durch ein kleineres Bauvolumen zu sparen; generell war ein starke Panzerung nicht unbedingt die Priorität. Der verwendete Höckerturm ist (wenn er nicht direkt von vorne beschossen wird) eine Schwachstelle, da der zentrale "Höcker" über keine Verbundpanzerung verfügen kann. Zudem ist die Panzerung der Kanonenblende sehr dünn (Schätzungen zufolge nur drei verschiedene Stahlbleche mit einer Dicke von jeweils 3 bis 4 Zentimeter). Das Verbundpanzerungsmodul der Kanonenblende eines Leopard 2A4 misst in etwa 42 Zentimeter. Ein Vorteil einer dünneren Panzerung der Kanonenblende ist weniger höhenrichtbare Masse, also ist es einfacher, die Kanone zu stabilisieren. - Die Schutzanforderungen für den Leclerc fielen wahrscheinlich geringer aus, als bei den anderen getesteten Fahrzeugen. Während der Entwicklung dienten Challenger 1, M1A1 Abrams und Leopard 2A4 als theoretische Vergleichsmuster, die nur gegen sowjetische 115 und 125 mm Munition auf mittlerer Distanz Schutz boten. Die schwedische 120-mm-Referenzmunition durchschlug 700 mm Panzerstahl, die sowjetische BM-22-Munition durchschlägt 360 mm Panzerstahl auf zwei Kilometern Distanz, die BM-42-Munition ganze 420 mm. Die DM33-Munition des Leopard 2 durschlägt 470 mm auf gleicher Entfernung. Wenn man bedenkt, dass die Grafik einen Einschlagwinkel von 20° vorrausetzt, könnte man einen frontalen Panzerschutz im Bereich 400-500 mm erwarten, was in etwa mit den frühen Leopard-2-Modellen und dem M1A1 vergleichbar sein sollte. - Spätere Ausführungen des Leclercs haben dickere Panzerung (abgesehen von Schwachstellen wie Kanonenblende und Höcker) und wiegen etwa 3 Tonnen mehr als die in Schweden erprobte Version. |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14. May 2024 - 06:06 |