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> Militärischer Wert bewaffneter Zivilisten, Sollte man aus mil. Gründen den ziv. Waffenbesitz erlauben?
Freestyler
Beitrag 27. Nov 2023, 12:23 | Beitrag #61
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ZITAT(Nite @ 27. Nov 2023, 10:57) *
Die Idee das effektive (!) Guerilla-Bewegungen aus sich selbst heraus, ohne tiefere paramilitärische Ausbildung, handlungsfähig sind ist ein Mythos, bei allen erfolgreichen Partisanenbewegungen war Ausbildung immer ein Thema, nur mit Waffen allein ist es nicht getan. Was oben genannte Bewegungen ebenfalls gemeinsam haben ist dass es Führungsstrukturen gab. Diese müssen zwar nicht unbedingt unseren militärischen Vorstellungen entsprechen, aber es gab sie.

Zusammenfassend braucht es für eine effektive Widerstandsbewegung also:
- lokale Unterstützung. Maos "Fisch im Wasser" ist ein Idealbild, eine unterstützendes Umfeld ist jedoch unerlässlich
- eine wie auch immer geartete Führungsstruktur die für Koordination, Unitiy of Effort, Kommunikation (!) und (extrem wichtig) die Koordination von militärischen mit politischen Zielen sorgt
- Know How, womit wir wieder sind Ausbildung sind
- Material (Waffen, Spengstoff, Kommunikationsmittel etc.)

Und weil die Idee sehr stark von amerikanischen Diskursen geprägt ist: auch die Minutemen waren nicht einfach bewaffnete Bürger, sondern hatten eine Organisationsstruktur, und selbst hier war der militärische Wert gering.
dito.gif Vollkommen richtig. Ich meine, dass ich es schonmal an einer anderen Stelle geschrieben habe, aber individualistischen Gesellschaften wie in (West-) Europa gefällt die Idee, dass nicht nur das Individuum bzw. eine kleine Gruppe von Individuen entscheidend ist, sondern auch, dass Dinge ohne vorbereitende Planung, Ausbildung, Standardisierung usw. einfach "passieren", d.h. der Zwang das vorher zu tun, entfällt. In Filmen sind das Schlachten, in denen ohne Formation gekämpft wird oder aber die Seite, die besser organisiert, ausgerüstet und ausgebildet ist (bzw. sein sollte), von der freiheitsliebenden, oberkörperfrei und gemischt-geschlechtlichen kämpfenden Seite besiegt wird.

Das findet sich z.B. auch in der Berichterstattung zum Ukraine-Krieg wieder, wenn - von der Waffenausgabe an Zivilisten ganz abgesehen, dazu wurde ja schon alles richtige gesagt - die Bedeutung von selbstständig agierenden Panzerabwehrtrupps und Drohneneinsatztrupps gegenüber der Artillerie insbesondere bei der Verteidigung von Kiew, aber auch generell, vollkommen überhöht dargestellt wird. Im Fall von FPV-Drohnen wird die Innovationsfähigkeit auf Seiten der Ukraine und deren Herstellung von Hand in kleinen Werkstätten als Graswurzel-Ansatz gefeiert, während Russland zwar Zeit brauchte, die FPV-Drohnen zu adaptieren, diese jetzt aber auf industrieller Basis herstellt (und überlegen ist).

Die Darsellung der Streitkräfte und der Kriegsführung des US-Unabhängigkeitskriegs in der Populärwissenschaft und in den Medien besteht nur aus glorifizierenden Mythen. Die siegreichen US-Streitkräfte waren den britischen (und europäischen) Streitkräften der damaligen Zeit ziemlich ähnlich: guter Thread zum Thema autoritäre/militaristische Staaten und Gesellschaften vs. liberale/demokratische Gesellschaften und ihre Streitkräfte. Gerade die Minutemen waren meines Wissens faktisch wehrpflichtige Milizionäre.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 27. Nov 2023, 12:54
 
goschi
Beitrag 27. Nov 2023, 13:15 | Beitrag #62
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ZITAT(Schwabo Elite @ 27. Nov 2023, 10:21) *
Der Begriff des Wehrbauern passt für die Antike aber kaum, denn im frühmittelalterlichen, germanischen und im späteren zentraleuropäischen Sinne (also karolingisch-ottonisches Reich) waren Wehrbauern privilegierte, aber unfreie Bauern, die zum Kriegsdienst verpflichtet wurden.

Das Konzept Wehrbauern führte ja u.a. zu den Kosaken, das waren bewusst mit vielen Freiheiten versehene Bauern aus Polen, Litauen Russland, usw, die in der osteuropäischen Steppe angesiedelt wurden, zum Schutz vor Tatarischen Überfällen. Die bildeten daraus dann eine eigenständige identität, waren aber eigentlich keine geschlossene Ethnie.
Und gab es nicht auch in Ungarn explizit Wehrbauern, die angesiedelt wurden zum Schutz vor den Magyaren?

Aber das waren dann eben keine Zivilisten, denen man Waffen gab, das waren ausgebildete Krieger, die sich selbst organisierten, im Grunde das, was auch in Europa zum Ritterstand führte. Womit wir wieder beim Thema wären, dass Ausbildung und Organisation zentral sind, nicht die Waffen.


ZITAT(Nite @ 27. Nov 2023, 10:57) *
in der Schweiz hat sich zumindest von Dach damit beschäftigt Ausbildungsgrundlagen zu schaffen,

Und wir reden von einer Zeit, in der 80%+ aller Schweizer Männer aktiv Wehrdienst geleistet hatten, fast 50% davon sogar noch aktiv in der Armee waren, bzw in Folgestrukturen (Landsturm) und man daher nicht von Zivilisten reden muss, sondern von Milizsdoldaten, die eben schon eine militärische Ausbildung und Organisation haben. Für diese gruppe waren von Dachs Anleitungen und Pläne gedacht.


ZITAT(Freestyler @ 27. Nov 2023, 12:23) *
von der freiheitsliebenden, oberkörperfrei und gemischt-geschlechtlichen kämpfenden Seite besiegt wird.

ich dachte kurz, es gehe dir ums Thema und hätte dir im Grunde zugestimmt, kA wieso du es immer nötig hast, noch sowas einzuschieben, du delegitimierst dich nur immer wieder selbst damit.. schade...
Wirkt zwanghaft provokativ.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Freestyler
Beitrag 27. Nov 2023, 13:32 | Beitrag #63
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Das ist ein Bezug auf Serien wie Barbarians, Vikings etc., die genau diese Stereotypen bedient und war nicht als Provokation gedacht wink.gif
 
400plus
Beitrag 27. Nov 2023, 13:59 | Beitrag #64
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ZITAT(Nite @ 27. Nov 2023, 10:57) *
Und weil die Idee sehr stark von amerikanischen Diskursen geprägt ist: auch die Minutemen waren nicht einfach bewaffnete Bürger, sondern hatten eine Organisationsstruktur, und selbst hier war der militärische Wert gering.


Und die Minutemen waren außerdem alle noch im "besten Alter". Bei "reguläre Einheiten gegen Bürgermiliz" kommt dann eher so was raus.
 
Sensei
Beitrag 27. Nov 2023, 15:52 | Beitrag #65
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ZITAT(Freestyler @ 27. Nov 2023, 12:23) *
Im Fall von FPV-Drohnen wird die Innovationsfähigkeit auf Seiten der Ukraine und deren Herstellung von Hand in kleinen Werkstätten als Graswurzel-Ansatz gefeiert, während Russland zwar Zeit brauchte, die FPV-Drohnen zu adaptieren, diese jetzt aber auf industrieller Basis herstellt (und überlegen ist).


Ich bitte um eine Quelle hierfür.
Ich höre nur Gegenteiliges ( Ukraine weiterhin den Russen im FPV-Bereich deutlich voraus, "Industrielle Produktion" von Drohnen kenne ich nur von den Lancet-Drohnen, beide Seiten kaufen die meisten Drohnen ein. )
 
Freestyler
Beitrag 27. Nov 2023, 22:48 | Beitrag #66
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Unter anderem:

1. Michael Kofman im Podcast bei War on the Rocks am 21.11.2023 - er berichtet darin auch, dass die Munition, die die ukrainischen Bastler für die Bewaffnung der FPV-Drohnen heranziehen, knapp wird (ja, er ist sich bewusst, wie absurd das klingt...) und dass die Modifizierung dieser Munition wohl recht gefährlich für die Bastler ist.

2. Die Washington Post vom 04.10.2023:

ZITAT
Russian units operate FPV drones in the same way but Moscow seems to have greater supplies, said a deputy company commander in the 80th Separate Assault Brigade with the call sign Swift.

https://www.washingtonpost.com/world/2023/1...ukraine-russia/


3. Die New York Times vom 30.09.2023:

ZITAT
Far from the front, volunteers and companies work to acquire as many F.P.V.s as possible, with Ukrainian suppliers saying soldiers probably need as many as 30,000 a month. Ukraine’s government has plans to secure 100,000 of the devices for the rest of the year, said Mr. Shchyhol, the Ukrainian official.
Ukrainians compete with Russians to buy F.P.V.s from Chinese firms that are willing to sell directly. Russians often have the advantage because they can bid higher and order larger batches. Selling to Russians is also politically safer for Chinese companies.

https://www.nytimes.com/2023/09/30/technolo...ones-china.html


4. Reuters vom 09.11.2023:

ZITAT
In a field in eastern Donetsk region where they had come to perform a test flight, drone pilots from the 80th Airborne Assault Brigade fighting near Bakhmut said Russia was gaining the upper hand through more organised supplies and greater spending.

"Their drones are always in the air, day and night. We can see they've implemented serial production of drones for reconnaissance, surveillance and for strikes," said a 34-year-old drone platoon commander, who introduced himself by the callsign "Komrad". While it is hard to assess Russian numerical superiority in FPVs accurately - and the experiences of the unit near Bakhmut provides only a snapshot of what is happening - Komrad estimated it at around double what Ukraine had on his sector of the front.

[...]

Russia has ramped up production of FPV drones this year. A Russian state-owned defence enterprise announced this May that it planned to start making up to 3,000 of the devices a month.

Samuel Bendett, Senior Adjunct Fellow at the Center for a New American Security, said Russia had significantly boosted FPV production through volunteer groups, which alone were likely making many thousands of drones a month, as well as the defence sector which was also expanding production of such drones.

https://www.reuters.com/world/europe/some-u...ost-2023-11-09/
 
goschi
Beitrag 28. Nov 2023, 07:07 | Beitrag #67
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Wieso nennst du das Bastler und nicht Werkstätten?
Das ist mittlerweile mindestens auf Manufaktur Niveau bis hin zu kleinen Industriebetrieben.

Weil es nicht deutschem Industriestandard entspricht?


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Slavomir
Beitrag 28. Nov 2023, 12:34 | Beitrag #68
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Gibt es in der letzten Zeit überhaupt Erfolgsgeschichten der "Bürgermilizen" bei einem ernsthaften Angriff?

Den 7.10 werte ich eigentlich als Erfolg, denn dort wo die "Milizionäre" vor Ort waren und Zeit hatten sich zu organisieren, haben sie die Ortschaften auch erfolgreich verteidigt.

Sonst fallem mir nur einige Beispiele aus Rhodesien ein, aber das ist ewig her.
 
Holzkopp
Beitrag 28. Nov 2023, 13:07 | Beitrag #69
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Ich bin mir unsicher, ob die Ereignisse des 7.10. ein gutes Beispiel für die Diskussion sind.

Denn das waren terroristische Angriffe durch Kräfte, die -ich vermute zumindest- keine umfassende militärisch-taktische Ausbildung hatten sondern für den "Terrorkampf" vorbereitet waren. Das ist ja nochmal was anderes als einen Zug Infanterie in einen Hinterhalt zu locken oder eine Ortschaft gegen diesen zu verteidigen.

Wenn z.B. aus statischen Positionen heraus verteidigt wird - Konzept der Blockhäuser der Briten in den südafrikanischen Kolonien- dann bekämpft man ja den Angreifer aus vordefinierten geschützten Positionen. Das ist ggf. auch noch einfacher zu trainieren als eine mobile Gefechtsführung gegen militärisch gut ausgebildeten Feind.

Ich habe zu wenig Kenntnis über die Art, wie am 7.10. erfolgreich verteidigt wurde, allerdings hat diese Form der "Ortsverteidigung" ja auch eine Historie in Israel. Die frühen Siedlungen hatten alle einen hohen Wachturm, der Feindannäherung frühzeitig aufgeklärt hat und dann konnten die Bewohner rechtzeitig Verteidigungspositionen einnehmen.

Für so ein Konzept reicht eine andere Ausbildung als eine vollständige Infanterieausbildung.

Aber wie gesagt, ich spekuliere weil ich nicht weiß wie die Abläufe am 7.10. jeweils waren.


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xena
Beitrag 28. Nov 2023, 14:39 | Beitrag #70
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Die Leute, die sich verteidigt haben, die hatten eine militärische Ausbildung, so wie die meisten Israelis. Dann sind wir wieder beim Thema Ausbildung.


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Glorfindel
Beitrag 28. Nov 2023, 14:50 | Beitrag #71
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...und sie haben sich gegen leichtbewaffnete Terroristen/Kämpfer verteidigt. Bereits gegen gewöhnliche reguläre Infanterie wären sie mangels Feuerkraft hoffnungslos unterlegen gewesen.


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Beitrag 28. Nov 2023, 14:56 | Beitrag #72
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ZITAT(Slavomir @ 28. Nov 2023, 12:34) *
Gibt es in der letzten Zeit überhaupt Erfolgsgeschichten der "Bürgermilizen" bei einem ernsthaften Angriff?
Die ursprünglichen Hoffnungen, Russland könne große Gebiete der Ukraine nicht dauerhaft besetzten weil der Widerstand der Bevölkerung (Partisanen etc) zu stark wäre, hat sich im Süden nicht bewahrheitet.
 
Glorfindel
Beitrag 28. Nov 2023, 15:06 | Beitrag #73
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Ich wüsste nicht, wer so eine Hoffnung hatte. Es ist aber so, dass die ablehnende Haltung der Bevölkerung und der Widerstand im Untergrund russische Kräfte bindet. Das ist aber wieder etwas völlig anderes.


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Nite
Beitrag 28. Nov 2023, 15:17 | Beitrag #74
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ZITAT(xena @ 28. Nov 2023, 14:39) *
Die Leute, die sich verteidigt haben, die hatten eine militärische Ausbildung, so wie die meisten Israelis. Dann sind wir wieder beim Thema Ausbildung.

Nicht nur das, zum Grossteil sind diese "Sicherheitskräfte" auch in lokalen Selbstverteidigungsorganisationen organisiert (Freestyler hat dazu meine ich schon einmal etwas geschrieben).

ZITAT(Slavomir @ 28. Nov 2023, 12:34) *
Sonst fallem mir nur einige Beispiele aus Rhodesien ein, aber das ist ewig her.

Auch das waren keine Zivilisten mit ihren privaten Waffen, sondern Reservekräfte die in die Sicherheitskräfte integriert waren, dementsprechend gab es neben Ausbildung und vom Staat gestellte Waffen auch Führungs- und Kommunikationsstrukturen.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 28. Nov 2023, 15:19


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Slavomir
Beitrag 28. Nov 2023, 15:52 | Beitrag #75
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ZITAT(Nite @ 28. Nov 2023, 15:17) *
Nicht nur das, zum Grossteil sind diese "Sicherheitskräfte" auch in lokalen Selbstverteidigungsorganisationen organisiert (Freestyler hat dazu meine ich schon einmal etwas geschrieben).

Ja, habe ich auch geschrieben 2 Seiten früher: Ausbildung und Organisation.
Ohne wird es nicht klappen.
ZITAT
Auch das waren keine Zivilisten mit ihren privaten Waffen, sondern Reservekräfte die in die Sicherheitskräfte integriert waren, dementsprechend gab es neben Ausbildung und vom Staat gestellte Waffen auch Führungs- und Kommunikationsstrukturen.

Auch Frauen waren dabei und normale Bauern/Landbesitzer.
 
xena
Beitrag 28. Nov 2023, 16:10 | Beitrag #76
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ZITAT(Slavomir @ 28. Nov 2023, 14:52) *
Auch Frauen waren dabei und normale Bauern/Landbesitzer.

Auch Frauen werden in der Israelischen Armee an der Waffe ausgebildet (Selbst Deutschland ist im 21. Jahrhundert angekommen). In Israel dienen auch die Frauen.


ZITAT(Glorfindel @ 28. Nov 2023, 13:50) *
...und sie haben sich gegen leichtbewaffnete Terroristen/Kämpfer verteidigt. Bereits gegen gewöhnliche reguläre Infanterie wären sie mangels Feuerkraft hoffnungslos unterlegen gewesen.

Sie haben sich nicht selbst in den Fuß geschossen und haben sich gegen ausgebildete Terroristen verteidigt. Das hätte eine ungeordnete Zivilistengruppe nicht hinbekommen.


Man kann es drehen und wenden wie man will. Waffen zur Verteidigung gegen äußere Feinde bringen nur mit entsprechender Ausbildung was.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 28. Nov 2023, 16:12


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Slavomir
Beitrag 28. Nov 2023, 16:13 | Beitrag #77
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ZITAT(xena @ 28. Nov 2023, 16:10) *
ZITAT(Slavomir @ 28. Nov 2023, 14:52) *
Auch Frauen waren dabei und normale Bauern/Landbesitzer.

Auch Frauen werden in der Israelischen Armee an der Waffe ausgebildet (Selbst Deutschland ist im 21. Jahrhundert angekommen). In Israel dienen auch die Frauen.

Hier gings um Rhodesien.
 
stefanpaul65
Beitrag 28. Nov 2023, 16:42 | Beitrag #78
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Zumal...
in der anfänglichen Fragestellung ging es um die "Bewaffnung"der Bevölkerung aus militärischen Gründen.
Die militärisch relevanten Waffen (Artilleriesysteme, Luftwaffe, alle Arten geschützter Fahrzeuge, Pioniermunition aller Arten u.a.m...) will/kann sich aus Gründen kein Zivilist zulegen, selbst wenn er dürfte...(Ausnahmen bestätigen die Regel).
Selbst für Partisanen/Counterterrorismus sind Sprengstoff, Zünder, ATW weit wichtiger als Handwaffen.

Der mehrfach gebrachte Hinweis auf Heimwehr/Miliz - Strukturen als unabdingbares Gerüst für das ganze...so leid es mir als altgedientem Reservisten auch tut, mit dem Niveau der freiwilligen Reservistenarbeit im VdRBw. e.V. ist es nicht weit genug her, da läuft zu wenig, da ist zu wenig da, man weiß eigentlich, was man bräuchte, aber bis die "Zeitenwende" zu den Reservisten durchgesickert ist...
Und es sind zu viele Spinner unter dem Anstrich "Reservist" unterwegs, Pescatore und Eder sind da nur die Spitze des Eisbergs.

PS: "Zuviele Spinner" sind sicherlich weder die Mehrheit noch sind es die Meinungsführer im VdRBw...aber mehr als man sich wünscht, um die ohne Sorgen mit Waffen auszustatten.


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Merowinger
Beitrag 28. Nov 2023, 17:23 | Beitrag #79
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ZITAT(Glorfindel @ 28. Nov 2023, 15:06) *
Ich wüsste nicht, wer so eine Hoffnung hatte.
Das war einmal Mehrheitsmeinung im WHQ, mich eingeschlossen.
 
Cuga
Beitrag 28. Nov 2023, 18:34 | Beitrag #80
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ZITAT(Merowinger @ 28. Nov 2023, 14:56) *
ZITAT(Slavomir @ 28. Nov 2023, 12:34) *
Gibt es in der letzten Zeit überhaupt Erfolgsgeschichten der "Bürgermilizen" bei einem ernsthaften Angriff?
Die ursprünglichen Hoffnungen, Russland könne große Gebiete der Ukraine nicht dauerhaft besetzten weil der Widerstand der Bevölkerung (Partisanen etc) zu stark wäre, hat sich im Süden nicht bewahrheitet.

Es gibt immer wieder Anschläge in den besetzten Gebieten auf russische Armeeangehörige. Man liest aber nicht von zerschlagen Partisanengruppen. Entsprechend gibt es schon Widerstand, mit Sicherheit unterstützt und auch koordiniert durch UA Spezialkräfte.

Der Widerstand durch „Partisanen“, also von NATO Geheimdiensten ausgestatteten und koordinierten Kräften wäre erst bei der Besetzung viel größerer Teile der Ukraine ein Thema geworden.
Bei der gegenwärtigen Bereitschaft Russlands Verluste hinzunehmen oder mittels Zapp Brannigan Taktiken zu erzeugen, wären solche Bewegungen wohl nicht geeignet gewesen die Russen zu beeindrucken.


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
Österreich ist wenn man den Balkan mit deutscher Bürokratie kreuzt
 
Kampfhamster
Beitrag 28. Nov 2023, 18:41 | Beitrag #81
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ZITAT(stefanpaul65 @ 28. Nov 2023, 16:42) *
Zumal...
in der anfänglichen Fragestellung ging es um die "Bewaffnung"der Bevölkerung aus militärischen Gründen.
Die militärisch relevanten Waffen (Artilleriesysteme, Luftwaffe, alle Arten geschützter Fahrzeuge, Pioniermunition aller Arten u.a.m...) will/kann sich aus Gründen kein Zivilist zulegen, selbst wenn er dürfte...(Ausnahmen bestätigen die Regel).
Selbst für Partisanen/Counterterrorismus sind Sprengstoff, Zünder, ATW weit wichtiger als Handwaffen.


wie man's nimmt.... biggrin.gif biggrin.gif

ZITAT
Der mehrfach gebrachte Hinweis auf Heimwehr/Miliz - Strukturen als unabdingbares Gerüst für das ganze...so leid es mir als altgedientem Reservisten auch tut, mit dem Niveau der freiwilligen Reservistenarbeit im VdRBw. e.V. ist es nicht weit genug her, da läuft zu wenig, da ist zu wenig da, man weiß eigentlich, was man bräuchte, aber bis die "Zeitenwende" zu den Reservisten durchgesickert ist...
Und es sind zu viele Spinner unter dem Anstrich "Reservist" unterwegs, Pescatore und Eder sind da nur die Spitze des Eisbergs.

PS: "Zuviele Spinner" sind sicherlich weder die Mehrheit noch sind es die Meinungsführer im VdRBw...aber mehr als man sich wünscht, um die ohne Sorgen mit Waffen auszustatten.


Der Beitrag wurde von Kampfhamster bearbeitet: 28. Nov 2023, 18:42


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Beitrag 28. Nov 2023, 19:34 | Beitrag #82
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Gab es nicht 2019 die Absicht von rechts angehauchten Kameraden, den Reservistenverband in McPom zu übernehmen? Das artete, wenn ich mich richtig erinnere, bei einer Vorstandssitzung in Neubrandenburg in Schreiduelle aus. Die OvWa hat sie dann komplett der Kaserne verwiesen. Reservisten werden ja nicht umsonst überprüft.
 
Slavomir
Beitrag 29. Nov 2023, 08:06 | Beitrag #83
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ZITAT(Elbroewer @ 28. Nov 2023, 19:34) *
Gab es nicht 2019 die Absicht von rechts angehauchten Kameraden, den Reservistenverband in McPom zu übernehmen? Das artete, wenn ich mich richtig erinnere, bei einer Vorstandssitzung in Neubrandenburg in Schreiduelle aus. Die OvWa hat sie dann komplett der Kaserne verwiesen. Reservisten werden ja nicht umsonst überprüft.

Ja, dazu in Nordsachsen, dann die Geschichten mit KSK.
 
Nightwish
Beitrag 29. Nov 2023, 08:25 | Beitrag #84
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Nicht oder kaum ausgebildet ohne übergeordnete Struktur halte ich das auch für sinnlos. Das führt nur zu unnötigen Verlusten und Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung.

Und die "Reserve" der Bundeswehr ist nur sinnvoll, wenn vernünftig und regelmäßig beordert, ausgebildet und geübt wird. Meine Erfahrung ab den Neunzigern ist aber, dass dies kaum stattgefunden hat und eben auf Freiwilligkeit und Eigeninitiative beruhte. Wenn man nicht wen kannte, der jemanden kennt, hat man selten Informationen / Zugang zu neuen Systemen bekommen, auf/an denen man eingesetzt werden sollte. Damals war meine "alte" Einheit auch noch um die Ecke, mein Mob-Truppenteil allerdings weiter weg. Für viele Reservisten aus meinem Umfeld ist eine Reserveübung allerdings auch die Besichtigung militärhistorischer Liegenschaften oder der Besuch eines Festivals für Militärmusik.

Zu den Heimatschutzverbänden kann ich nichts sagen, denke aber, dass sich da vieles noch etablieren muss und sich dann zeigen wird, wie sinnhaft das ist.


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lerne leiden, ohne zu klagen

manchmal geht der Horizont über die klassische BW-Schiessausbildung hinaus (Goschi)

Ich habe mit Debilen gesprochen, mit Debilen die einen Schulabschluss haben und mit Debilen die einen Schulabschluss vergeben.
 
Salzgraf
Beitrag 5. Dec 2023, 09:45 | Beitrag #85
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nachdem in Israel Waffen an Zivilisten verteilt wurden:
ZITAT
Am vergangenen Freitag schossen zwei Hamas-Terroristen auf eine Bushaltestelle in Jerusalem und töteten dabei drei Menschen, darunter eine schwangere Lehrerin. Der erste Mann, der sie bekämpft, ist ein örtlicher Anwalt, Doron Castleman. Ein Zivilist, der zufällig bewaffnet ist. Ein guter Kerl mit einer Waffe. Er tötet beide bewaffnete Männer und stoppt den Angriff, bevor noch mehr Menschen getötet werden könnten. Dann treffen IDF-Soldaten ein. Castleman erkennt, dass er möglicherweise mit einem der Angreifer verwechselt wird. Also lässt er seine Pistole fallen. Er kniet auf der Straße. Er hebt sein T-Shirt hoch, um zu zeigen, dass er keine Weste trägt. Er fragt sie auf Hebräisch, nicht zu schießen, und erklärt, wer er ist. Einer der Soldaten, ein Siedler mit bekennendem extremistischem Hintergrund, erschießt ihn trotzdem. Im Bauch. Vor der Kamera. Und geht weg. Als weitere Sicherheitskräfte eintreffen, gehen sie davon aus, dass Castleman ein Schütze war, und lassen ihn ausbluten


https://nitter.net/reider/status/1731113245027496280
https://en.wikipedia.org/wiki/2023_Givat_Shaul_shooting u.a. Quellen
 
Scipio32
Beitrag 5. Dec 2023, 10:42 | Beitrag #86
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Das scheint mir aber eher ein Argument gegen das Fehlverhalten des Siedlers zu sein, der eine nun offensichtlich unbewaffnete Person, die sich auch noch explizit ergeben hat niedergeschossen hat, als gegen bewaffnete Zivilisten.

Eher wird ein Verfechter auf die erfolgreiche Abwehr des Angriffs durch den Anwalt verweisen und dies als Argument für bewaffnete Zivilisten auslegen. Sozusagen bewaffnete Ersthelfer. (Denn Begriff hat tatsächlich jemand verwendet aber ich finde keine Quelle mehr dafür.)
 
goschi
Beitrag 5. Dec 2023, 11:23 | Beitrag #87
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Es zeigt halt auf wie tiefgreifend die Probleme in Israel sind, was den Umgang mit "Terrorverdächtigen" angeht, das hier war schlicht Mord durch den Soldaten.
Und es zeigt die Gefahren auf für die good Guys.

Das Thema "a good guy with a gun" ist ja auch nicht komplett in Abrede zu stellen, aber wieder: es brauch eben Ausbildung dieser Waffenträger, das geschieht in Israel durch Armee und auch eine nach meinem Empfinden hohe Sicherheitskultur im Thema Waffen.
Die USA die das Argument ja aufbringen haben halt als gegenstück keinerlei Sicherheitskultur, jeder Hillbillie ballert regelmässig andere über den Haufen, versehentlich wie absichtlich.

Also sind wir wieder beim Thema, wenn auch auf einem viel kleineren Thema: Es bedarf immer Ausbildung und Situationsbewusstsein, bei sowas wie Notwehr/Nothilfe (davon reden wir hier) "nur" für Waffe und Umgang mit der Situation, bei Militärischer Abwehr und davon handelt der Thread, eben auch explizit (und da wiederhole ich jetzt drölfzig schonmal getätigte Aussagen) militärische Ausbildung, Struktur und Logistik.

Einfach jeder ankommenden Person Waffen auszuhändigen, ist für beides kein probates Mittel, und Waffentragen sollte mindestens auch mit einer fundierten und soliden Ausbildung verbunden sein, ansonsten eben -> USA


Und ja "braucht Ausbildung" steht jetzt in jedem Absatz dieses Postings und in jedem posting hier, es ist eben der Kern.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Nite
Beitrag 5. Dec 2023, 14:27 | Beitrag #88
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Dazu kommt auch noch die taktische Ebene: unidentifizierte Bewaffnete unklarer Zugehörigkeit sind prinzipiell ein Albtraum.

Nicht umsonst haben zivil operierende Sicherheitskräfte hier entsprechende Lösungen gefunden, sei es das gelbe Tape auf den Waffen in Israel oder die orangenen Armbänder in Frankreich (um zwei bekanntere Beispiele zu nutzen):



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Scipio32
Beitrag 27. Dec 2023, 11:09 | Beitrag #89
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Ich hab hier noch einen Artikel, der die Situation in Polen beleuchtet:

https://www.leibniz-magazin.de/alle-artikel...itizen-soldiers

Dort ist man zum einen gewillt eine Territorialverteidigung zum anderen nehmen dort sehr viele Leute an Kursen teil, die militärische Kenntnisse vermitteln sollen.

Regierung und Gesellschaft scheinen sich da weitgehend einig zu sein, dass bei der Landesverteidigung alle ran müssen. In Anbetracht der gesellschaftlichen Hintergründe erscheint mir diese Haltung wenig überraschend.
 
 
 

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