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> Wendigkeit
kugelschreiber
Beitrag 27. Aug 2007, 18:59 | Beitrag #1
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Habe mich ein wenig über die Mirage-Familie informiert, dabei ist herausgekommen,
dass sie nicht sonderlich wendig sind, sondern für hohe Geschwindigkeit ausgelegt sind.
Das ist zunächst mal nicht schlimm, spielen doch die damaligen Konkurrenten F-104 und
MiG-21 in einer ähnlichen Liga.
Etwas überrascht war ich allerdings, dass anscheinend die Mirage 2000 ähnlich agil ist und damit
im Kurvenkampf den Konkurrenten der 80er unterlegen.
Jetzt mal eine blöde Frage eines aerodynamischen Laien. Wenn das delta in Sachen
Kurvenkampf von Nachteil ist - was ist denn beim Eurofighter so anders?

Der Beitrag wurde von kugelschreiber bearbeitet: 27. Aug 2007, 19:02
 
goschi
Beitrag 27. Aug 2007, 19:01 | Beitrag #2
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die Canards wink.gif
laienhaft ausgedrückt: die Verlegung des Schwerpunkts, wodurch eine eigentlich chronische Instabilität erreicht wird, welche mittels der Bordrechner ausgeglichen wird, und so eine recht enorme Wendigkeit ergibt.


--------------------
Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Tody
Beitrag 27. Aug 2007, 21:58 | Beitrag #3
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Der Schwerpunkt bleibt eigentlich, wo er ist. Der sogenannte Neutralpunkt, in dem die Auftriebskräfte angreifen, wird verschoben. Je näher Schwerpunkt und Neutralpunkt zusammen sind, desto unstabiler das Flugzeug. Stabil heisst, daß das Flugzeug bei einer Störung seiner Fluglage das Bestreben hat, die alte Lage wieder einzunehmen. Dieses Bestreben bedeutet auch, daß es sich gegen Manöver wehrt.
Damit das Flugzeug auch unstabil steuerbar ist, braucht man einen schnellen Flugregelcomputer. Das hatte man früher nicht.

Der Pfeilflügel ist übrigens nicht nur im Überschall von Vorteil, sondern vor allem im Tiefflug, da gepfeilte Flügel unempfindlicher gegen Böen sind.


--------------------
hach...
 
Tomcat1988
Beitrag 8. Sep 2007, 21:08 | Beitrag #4
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genau, also der Druckpunkt liegt vor dem Schwerpunkt, dass ist das ganze geheimniss, somit erreicht man eine Dynamische instabilität und der Flieger würde ohne Boardcomputer nicht steuerbar sein! Unterstützt wird dieser Effekt durch die Canards

Der Beitrag wurde von Tomcat1988 bearbeitet: 8. Sep 2007, 21:10
 
revolution
Beitrag 9. Sep 2007, 01:08 | Beitrag #5
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Die F-104 hat sicherlich nicht in der Liga einer Mig-21 gespielt. Die Mig-21 war/ist in Sachen Wendigkeit auch den Phantoms und Tigers überlegen. 

Im Übrigen verstehe ich den allgemeinen Hype um die Wendigkeit zumindest heutzutage nicht mehr. Kann es nicht sein, dass die Anstrengungen beim Design die dabei unternommen werden nicht so ganz im Verhältnis zur Praxisrelevanz stehen? Ich weiss ja nicht, 
ob es dazu Untersuchungen gibt, aber die meisten Luftkämpfe dürften heute vor allem im BVR ausgetragen werden und nicht im Dogfight. Und da spielt die Wendigkeit doch eher eine untergeordnete Rolle gegenüber Radar(signatur) und überlegenen Lenkwaffen.
 
Havoc
Beitrag 9. Sep 2007, 11:48 | Beitrag #6
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Mit aufkommen der Luft-Luft- Lenkwaffen hat auch geglaubt auf die "veralteten" Bordkanonen verzichten zu können (F4A - F4D). Vietnam hat dann Besseres gelehrt.

Die Mirage III war genau wie die F 104 Starfighter auf Geschwindigkeit ausgelegt, weil man glaubte mit Lenkwaffen nicht mehr in einen Dogfight gehen zu müssen. In den Luftkämpfen zwischen den pakistanischen F 104 gegen die indischen Mig 21 1973 konnten die Migs 4 F 104 ohne eigene Verluste abschießen, in dem sie die F 104 in langsamgeflogene enge Kurfenkämpfe zwangen. Wenn man berücksichtig, dass das Radar der Mig konstruktionsbedingt dem der F 104 unterlegen war, sollte man dem "First-look- first-kill"- Glauben im Stealth - Hype herunterschrauben.
Es hat schon einen Grund warum man damals der wendigeren YF 22 gegen über der YF 23 dem Vorzug gegeben hat obwohl letztere bessere Stealtheigenschaften hat. Und die Radar-Ingenieure schlafen schließlich auch nicht.
 
revolution
Beitrag 9. Sep 2007, 18:37 | Beitrag #7
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ZITAT
In den Luftkämpfen zwischen den pakistanischen F 104 gegen die indischen Mig 21 1973 konnten die Migs 4 F 104 ohne eigene Verluste abschießen, in dem sie die F 104 in langsamgeflogene enge Kurfenkämpfe zwangen.


Naja, Du bringst hier ein fast 40 Jahre altes Beispiel, das daher auch recht unpassend ist um meine Behauptung/These zu widerlegen. Die Abschüsse von 1971(!) waren zu einer Zeit, wo Luftkämpfe eben zwangläufig ohne Stealthtechnik und leistungsfähige Radare/AAMs im Export/Secondhand/Drittewelt-Einsatz so abliefen. Dazu muss man sich doch nur mal vor Augen führen, welche Muster in diesem Krieg da sonst noch in der Luft waren: Mysteres, F-86, Canberras, J-6/Mig-19, Hawker Hunter, usw,... ich mein: "hallo?" wink.gif

Ich sprach eben davon, dass diese Zeit aber rum ist und die Mehrzahl der Luftkämpfe heutzutage anders ablaufen dürften.

Im Übrigen war das Kackfass F-104 einer Mig-21 ohnehin hoffnungslos unterlegen. Beide Maschinen waren ähnlich schnell und hatten relativ gute Steigraten, der vermeintliche Vorteil der F-104 somit bereits neutralisiert. Mit dem Unterschied, dass man die Mig auch fliegen konnte und den Starfighter bekanntermaßen nicht, oder nur mit sehr viel Erfahrung. 

Übrigens mehr als ein paar Abschüsse einiger Brequet Alizé, Folland Gnats und Canberras ist den Pakistanis damit auch nicht gelungen. Deren "killer" waren die F-86, J-6 und Mirage III und die indischen Opfer überwiegend Hunter.  rolleyes.gif  

Lies daraus was Du magst, aber ausser dass mindestens eine der genannten Maschinen nix getaugt hat, sehe ich da nix bestätigt, oder widerlegt.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 9. Sep 2007, 18:39
 
Wodka
Beitrag 10. Sep 2007, 00:00 | Beitrag #8
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Auch ein leistungsfähiges Radar ist zu stören und auch heute noch gibt es Situationen in denen sich Flugzeuge bis auf Sichtkontakt nähern müssen. Man kann nicht jeden Fleck auf dem Radargerät, der da nicht sein soll, auf Verdacht abschießen, das hat sich in der Vergangenheit als schlecht herausgestellt. Manchmal ist es nötig, dass jemand hinfliegt und sich das unbekannte Flugobjekt aus der Nähe ansieht.
Geht man davon aus, dass jeder Luftkampf sich in der Zukunft ausser Sichtweite abspielen wird, dann kann man genauso gut unterstellen, dass es zu keinem Luftkampf kommt, weil keine gegnerische Maschine in die Luft kommt, da sowieso alle Maschinen in einem vernichtenden Erstschlag zerstört werden.
Sowas mag zutreffen, ist aber keineswegs zwingend.



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"Dass Atombomben auf Deutschland gefallen wären, hat eher strategische Gründe und sollte man nicht persönlich nehmen... ."
"Wenn ich groß bin, geh ich zur Volksarmee: Ich lade die Kanone, rumbumm bumm, rumbumm bumm... ."
 
Tomcat1988
Beitrag 10. Sep 2007, 15:08 | Beitrag #9
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Hierzu habe ich mich mal mit einem ehemaligen Tornado Pilot (Major) unterhalten, der meinte, dass du keine 0,5 Mio€ teure Rakete auf eine veraltete SU-24 abfeuern kannst bzw. sollst weil der andere Flieger nicht mal mehr so viel wert ist, sonder du mit dem Eurofighter ohne Probleme in einen Dogfight mit solch alten OST-Modellen gehen kannst, die damals in der entwicklungszeit des EF ja die größte bedrohung darstellten! Bei Kampfstarken Modellen kann man dann zu den Raketen langen!

Also scheint vielleicht auch die Wirtschaftlichkeit eine rolle zu spielen

Der Beitrag wurde von Tomcat1988 bearbeitet: 10. Sep 2007, 15:10
 
PaganEthos
Beitrag 10. Sep 2007, 15:26 | Beitrag #10
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ZITAT(Tomcat1988 @ 10. Sep 2007, 14:08) [snapback]898083[/snapback]
Hierzu habe ich mich mal mit einem ehemaligen Tornado Pilot (Major) unterhalten, der meinte, dass du keine 0,5 Mio€ teure Rakete auf eine veraltete SU-24 abfeuern kannst bzw. sollst


Ich denke im Zweifelsfall wird man lieber ne 500tausend € Rakete verschiessen als in nen Dogfight zu gehen.



Ich glaube die neu eingeführten Muster wie € Fighter oder F 22 sind deshalb so wendig und mit allen Extras ausgestattet weil man einfach für jeden Fall gerüstet sein will. Evtl. hat man ja aus der Geschichte gelernt xyxthumbs.gif
 
revolution
Beitrag 10. Sep 2007, 17:40 | Beitrag #11
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ZITAT
Hierzu habe ich mich mal mit einem ehemaligen Tornado Pilot (Major) unterhalten, der meinte, dass du keine 0,5 Mio€ teure Rakete auf eine veraltete SU-24 abfeuern kannst bzw. sollst weil der andere Flieger nicht mal mehr so viel wert ist, sonder du mit dem Eurofighter ohne Probleme in einen Dogfight mit solch alten OST-Modellen gehen kannst, die damals in der entwicklungszeit des EF ja die größte bedrohung darstellten! Bei Kampfstarken Modellen kann man dann zu den Raketen langen!


Davon abgesehen, dass ich eine SU-24 für einen nach wie vor noch recht potenten Jagdbomber halte (in seiner Disziplin sicherlich nicht viel schlechter als ein Tornado, mit ähnlich guten Tiefflugeigenschaften und vergl. Waffenlast), ist da sicherlich etwas dran. Insbesondere wenn man sich einer gegnerischen Überzahl an Flugzeugen stellt, gilt es mit den AAMs
hauszuhalten. Punkt für die Dogfighteignung. 

Aber ob Muster, wie der Eufi, F-22, F-35 Ikonen der Sparsamkeit sind, wage ich mal so angezweifelt in den Raum zu stellen. Somit weiss ich nicht, ob diese vermeintliche Sparsamkeit da unbedingt die antreibende Kraft war. Am ehesten mag dieser Grundgedanke für die europäischen Kunden des Eufi zutreffen, die einfach einen besonders leistungsstarken und allroundfähigen Ersatz für bestehende Muster brauchen. Die Amerikaner sind eigentlich mit ihren derzeitigen Mustern aber immernoch ziemlich gut aufgestellt. Sowohl bei der Bewaffnung, als auch bei der Wendigkeit. Aus technischer Sicht sinnvoll finde ich nach meiner Theorie aber durchaus deren Weg, ein besonderes Augenmerkt für die nächsten Generation auf den Stealthbereich zu legen. 
Wenn man dies als zukunftsweisend betrachtet, fühle ich mich dadurch in meiner Theorie irgendwo bestätigt, das man in erster Linie gedenkt in feindlichem Luftraum und -nach Möglichkeit- die Ziele aus der Distanz zu bekämpfen.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 10. Sep 2007, 17:45
 
Havoc
Beitrag 10. Sep 2007, 23:05 | Beitrag #12
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Luftkampf auf große Distanzen dank Stealth und BVR- Luft-Luft Raketen:

Funktioniert nur, wenn der Gegner Kampfflugzeuge einsetzt, deren Radarsignatur eine frühzeitige Erfassung erlaubt und das Nutzen des Geländes als natürlicher Radarschutzwall (Schluchten) nicht möglich ist.

Was aber passiert, wenn beide Seiten Flugzeuge einsetzen, die eine Radarerfassung erschweren. Neben der F 22 (Nach aktueller Lage nicht für den Export vorgesehen) und F 35 arbeiten schließlich andere Nationen (Russland- Indien am PAK FA; China an der J12 und J13;) an Tarnkappenjäger. Angenommen eine F 35 geht in einen Luftkampf gegen eine J 12 / J 13, wie sollen beide Flugzeuge einen Luftkampf im BVR- Bereich ausfechten, wenn eine Verringerung der Radasignatur um 95% eine Verkürzung der Erfassungsentfernung beim Radar um 50%, eine Siganturreduzierung von 99% eine Verkürzung der Erfassungsentfernung von 67% bewirkt? (Gem. Artikel: "Stealth wie lange noch?" Airpower.at 2003)

Die These Luftkämpfe werden zukünftig dank Stealth aus mittlerer bis großer Distanz ausgetragen setzt voraus, dass der zukünftige Gegner nicht in der Lage ist Stealthtechnologie zu entwickeln oder zu überwinden. Eine weitere Voraussetzung ist ein klares Luftlagebild bei dem eine Trennung zwischen Freund, Feind und Neutral möglich ist. Auch muss unterstellt werden, dass der BVR- Flugkörper Gegenmaßnahmen des gegnerischen Flugzeuges überwinden kann.

Dagegen spricht, dass es auf russischer und chinesischer Seite ebenfalls Stealthprojekte gibt und z.B MBB 1981-1987
mit der MBB Lampyridae Tarnkappentechnologie studiert hat. ECM -Systeme können eine eindeutige passive Radarerfassung verhindern und ein Tarnkappenflugzeug würde sich mit einem aktivem Radar enttarnen. Weiter ist Stealth spätestens seit der Enttarnung der F 117 eine Größe in der Radarentwicklung und Radargeräte neuer Generation sollten dank diverser Suchmodi im mehrfrequentem Bereich die Wirkung von Stealth reduzieren.
Derzeitige Kriege und Krisen haben multinationalen Charakter und in den Gebieten sind Diplomaten und Hilfsorganisationen aktiv, so dass eine klare Trennung zwischen Freund, Feind und Neutral bei einer Radarerfassung nicht immer gegeben ist.
Die Trefferquote einer Luft-Luft- Rakete dürfte im Krieg wegen Hintergrundstörungen und aktiven Selbstschutz des Ziels
unter 70% liegen. (Das Flugabwehrraketensystem Sea- Dart hat im Falklandkrieg eine Trefferquote von 51% - es wurde daher die Order ausgegeben auf ein Ziel zwei Raketen abzuschießen)







 
Praetorian
Beitrag 10. Sep 2007, 23:15 | Beitrag #13
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ZITAT(Havoc @ 11. Sep 2007, 00:05) [snapback]898147[/snapback]
(Das Flugabwehrraketensystem Sea- Dart hat im Falklandkrieg eine Trefferquote von 51% - es wurde daher die Order ausgegeben auf ein Ziel zwei Raketen abzuschießen)

Was in diesem Falle ein schlechtes Beispiel ist, da halbaktive Radarlenkung, anderes FK-Konzept, besondere Faktoren des maritimen AAW sowie lokaler Begebenheiten (Geographie, Taktiken der Argentinier, ROE der Briten etcpp).


--------------------
This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
 
Havoc
Beitrag 11. Sep 2007, 22:05 | Beitrag #14
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Ist mir klar, dass Sea-Dart nicht gerade ein Glanzpunkt für ein Beispiel ist aber ich habe auf die schnelle keine besseren Daten gegoogelt - leider. Hatte ursrünglich nach den Trefferquoten der Sidwinder im Falklandkrieg gesucht, radargestützte Luft-Luft-Raketen sind glaube ich damals nicht eingesetzt worden.
 
PW_93
Beitrag 12. Sep 2007, 18:27 | Beitrag #15
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ZITAT(Tomcat1988 @ 10. Sep 2007, 14:08) [snapback]898083[/snapback]
Hierzu habe ich mich mal mit einem ehemaligen Tornado Pilot (Major) unterhalten, der meinte, dass du keine 0,5 Mio€ teure Rakete auf eine veraltete SU-24 abfeuern kannst bzw. sollst weil der andere Flieger nicht mal mehr so viel wert ist, sonder du mit dem Eurofighter ohne Probleme in einen Dogfight mit solch alten OST-Modellen gehen kannst, die damals in der entwicklungszeit des EF ja die größte bedrohung darstellten! Bei Kampfstarken Modellen kann man dann zu den Raketen langen!


Also wenn ich den Auftrag hätte eine Su-24 abzuschießen wäre ich froh wenn ich sie mit einer Rakete treffen würde.

Die Aussage gegen einen nicht ganz harmlosen Jagdbomber in einen Dogfight zu gehen um Raketen zu "sparen" halte ich für ziemlich gewagt (um es mal vorsichtig auszudrücken) weil:
- Die Su-24 wahrscheinlich ziemlich schnell und tief unterwegs ist und ihr Heil der Flucht suchen wird. Auf gar keinen Fall wird sich der Pilot auf einen Luftkampf mit einem moderen Jäger einlassen (da stehen seine Chancen extrem schlecht).
- Den Gegenwert der Rakete stellt nicht nur die Su-24 dar (die dem Gegner aber auch deutlich mehr als 0,5Mio € wert sein dürfte) sondern der potentielle Schaden den ein erfolgreicher Angriff auf das Ziel der Su-24 verursacht. Wenn man sich in dem Zusammenhang mal die mögliche Bewaffnung einer Su-24 ansieht...


--------------------
Der Horizont eines Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null. Und das nennt er seinen Standpunkt.  Albert Einstein
 
Hummingbird
Beitrag 12. Sep 2007, 18:44 | Beitrag #16
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1:1 Duellsituationen sind heute wohl eher die Ausnahme. Wenn sich jemand an sein Ziel hängt um es mit der Bordkanone zu beschießen, dann sollte er sich schon sehr sicher sein das er den Rücken frei hat.
Ausserdem geht es darum den Gegner zuerst aufzufassen und zu vernichten. Was es kostet ist unwichtig.
 
revolution
Beitrag 12. Sep 2007, 18:53 | Beitrag #17
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@Havoc

...Die genannten 70% bzw 50% Trefferquote sind doch hervorragend, wenn sie der Praxiserfahrung des Krieges enstammen. Damit dürften sie wohl zu den effektivsten SAMs/AAMs weltweit gehört haben, die bis jetzt eingesetzt wurden.



 
Tomcat1988
Beitrag 12. Sep 2007, 19:32 | Beitrag #18
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ZITAT(PW_93 @ 12. Sep 2007, 17:27) [snapback]898363[/snapback]
ZITAT(Tomcat1988 @ 10. Sep 2007, 14:08) [snapback]898083[/snapback]
Hierzu habe ich mich mal mit einem ehemaligen Tornado Pilot (Major) unterhalten, der meinte, dass du keine 0,5 Mio€ teure Rakete auf eine veraltete SU-24 abfeuern kannst bzw. sollst weil der andere Flieger nicht mal mehr so viel wert ist, sonder du mit dem Eurofighter ohne Probleme in einen Dogfight mit solch alten OST-Modellen gehen kannst, die damals in der entwicklungszeit des EF ja die größte bedrohung darstellten! Bei Kampfstarken Modellen kann man dann zu den Raketen langen!


Also wenn ich den Auftrag hätte eine Su-24 abzuschießen wäre ich froh wenn ich sie mit einer Rakete treffen würde.

Die Aussage gegen einen nicht ganz harmlosen Jagdbomber in einen Dogfight zu gehen um Raketen zu "sparen" halte ich für ziemlich gewagt (um es mal vorsichtig auszudrücken) weil:
- Die Su-24 wahrscheinlich ziemlich schnell und tief unterwegs ist und ihr Heil der Flucht suchen wird. Auf gar keinen Fall wird sich der Pilot auf einen Luftkampf mit einem moderen Jäger einlassen (da stehen seine Chancen extrem schlecht).
- Den Gegenwert der Rakete stellt nicht nur die Su-24 dar (die dem Gegner aber auch deutlich mehr als 0,5Mio € wert sein dürfte) sondern der potentielle Schaden den ein erfolgreicher Angriff auf das Ziel der Su-24 verursacht. Wenn man sich in dem Zusammenhang mal die mögliche Bewaffnung einer Su-24 ansieht...


Ok das kann natürlich sein, ich will in meinem beispiel aber nicht unbedingt auf eine SU-24 eingehen, sondern auf alle alten Flieger aus dem "OSTEN" kannst auch ne MIG-21 nehmen! Du musst das natürlich auch auf die Masse der Flugzeuge beziehen 500 MIG-21 gegen 180 EF oder so!
 
Delta
Beitrag 12. Sep 2007, 20:15 | Beitrag #19
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Wenn man nach Argumenten fuer Wendigkeit und Agilitaet bei gleichzeitiger Meglichkeit zum schnellen Flug sucht, dann sollte man sich nicht so auf die Abfangrolle konzentrieren, sondern eher auf die Rollen und Missionen, die ein Mehrzweckkampfflugzeug heutzutage erfuellen muss. Ich erlaube mir dabei, mal den Kosovo- Krieg heranzuziehen, von dem mir jetzt 2 Beispiele noch grob gelaeufig sind. Das Thema ist jetzt nicht ganz so mein Fachgebiet, deshalb korrigiere man mich, wenn ich aus dem Gedaechtnis argen Unsinn verzapfe, aber mir war so, als ob die Serben damals recht clever vorgegangen sind, indem sie ihre Jaeger zum Grossteil zurueck- und in der Hinterhand gehalten haben um dann mit geringem Kraefteansatz auf einzelne Nato- (Jagd)bomber losgegangen sind, wenn diese abseits vom eigenen Screen gestellt werden konnten. Mir war so, dass auf diese Weise die eine F117 verloren gegangen ist, die nach visueller/infrarotaufklaerung keine Chance auf Entkommen mehr hatte.
Auf der anderen Seite scheint kein ECM- Tornado verloren gegangen zu sein, obwohl es auch dort des oefteren kritisch wurde:
Wegen massiver Kleinkaliberflugabwehr wurden die Tornados ja in Hoehen von ca. 3000-4000m gezwungen, worauf dann SAM- Radarcluster auf die Flieger aufgeschaltet wurden, wenn der Flieger schon in der Tiefe des Raums war. Ploetzlich von ziemlich vielen Seiten illuminiert blieb nach Schnellschuss HARM oft nur die Flucht Richtung Grenze. Ich hatte 2000 die Moeglichket einen Vortrag zweier beteiligter Piloten zu verfolgen. Unter anderem wurde auch das Replay des HUDs und des Bordfunks bei einer solchen Falle gezeigt. Ich muss schon sagen, ploetzliches Einsetzen aller Warnanlagen an Bord, ein sofort nach unten gezogener Immelmann mit 6g, der bei zuschaltendem Nachbrenner knapp 2km Hoehe gegen die Beschleunigung auf Mach 1,3 eintauscht sieht im HUD genauso beeindruckend chaotisch aus, wie die dazugehoerige Verstaendigung.
Der Stress wurde dann perfekt, als aus dem Hinterhalt ein serbischer Jaeger tief am Horizont auftauchte und meinte, jetzt mitmischen zu duerfen. Dem Tornado gelang es, sich im bodennahen Ueberschall unter Aufbrauchen fast saemtlicher Kraftstoffreserven aufs Meer hinauszuretten, die verfolgende MiG 29 hatte nicht genug Treibstoff um rechtzeitig heranzukommen und musste abdrehen.

Der Tornado konnte entkommen, weil er in Bodennaehe zuhause ist, zu nichts anderem ist das Teil gebaut worden und viele Flieger koennen ihm so tief nicht folgen. Jeder andere fliegende Backstein waer an diesem Tag vom Himmel geholt worden.

Was ich damit sagen will: Sobald die Tarnung auffliegt, gerade in einem offensiven Szenario, dann helfen nur noch Wendigkeit und/oder Geschwindigkeit um heimzukommen.

In einem Jaeger- Jaeger- Szenario mit zahlenmaessig gleichstarken Gegnern, sozusagen dem offenen Lufkampf auf breiter Front wird natuerlich erst BVR gewirkt, aber diese Waffen sind begrenzt verfuegbar (dummerweise je stealther desto eher) und irgendwann alle, kurz darauf endet man immer in einem Bereich, in dem es eine Rolle spielt, wie eng Kurven geflogen werden koennen ohne dabei gross an Energie zu verlieren. Wir reden da nicht ueber Kanonenentfernung, sondern ueber zweistellige Kilometerbereiche. Wenn es hier einem Flieger durch seine Flugleistungen gelingt, Hoehe und Position zu gewinnen und dabei weniger Treibstoff zu verbrauchen als der Gegner, dann muss der andere irgendwann mal abdrehen, muss den anderen hinter sich kommen lassen worauf er zu einem Ziel fuer Kurzstreckenlenkwaffen wird. Stealth hilft in diesem Fall nur, wenn man auch die Agilitaet hat, sich aus dem Sichtbereich zu bringen, wobei sich Stealth UND Nachbrenner praktisch ausschliessen (womit wir bei Supercruise waeren, vom Treibstoff sparen abgesehen), wenn der Stealthflieger mal aufgeklaert ist, muss auch er erst Meter machen um sich wieder unsichtbar machen zu koennen, der Sealth- Flieger hat halt mit etwas Glueck und guter Planung erstmal das Ueberraschungsmoment auf seiner Seite, der Rest kann durchaus klassisch laufen.



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Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.

Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities
Ironic it may seem, for us a chance exists to see
In us also lies the capacity to transcend
 
Tomcat1988
Beitrag 13. Sep 2007, 11:12 | Beitrag #20
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ein wunderbares Schlusswort
 
Ultra Magnus
Beitrag 13. Sep 2007, 14:07 | Beitrag #21
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Gibt es irgendwo, Sei es im Netz oder in gedruckter Form, eine ordentliche Dokumentation der Lufwaffeneinsätze über dem Kosovo. Wäre toll wenn mir da jemand weiterhelfen könnte, google spuckt nix brauchbares aus.



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"In politics it is necessary either to betray one's country or the electorate. I prefer to betray the electorate."
      -- Charles De Gaulle
 
kugelschreiber
Beitrag 22. Sep 2007, 09:43 | Beitrag #22
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Wie Diskussionen verlaufen könne. Weit mehr gelernt als ich wissen wollte.
Um nochma zu meiner Frage zurück zukehren.
In meiner Überlegung ging ich davon aus, dass dem EF ein gleichwertig modernes Flugzeug gegenübersteht, z.b. auch eine Mig-29 in beschriebenen Szenario. Und da dachte ich mir eben "hhmmmm, Delta macht steif, was macht der EF, wenn die Mig-29 oder die Flanker die mittelstrecken AAM übersteht????"
 
Havoc
Beitrag 23. Oct 2007, 00:05 | Beitrag #23
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Ich will jetzt kein Ef ist besser als F 35 oder umgekehrt Streitgespräch auf machen, deswegen pack ich es hier rein.

Ich musste mir in einem Amerikanischen Forum erklären lassen, dass die F-35 egen geringerem Verbraucheine größere Reichweite, agiler und überhaupt viiiel besser sei (Wunderwaffe Stealth).

Sorry- aber die Zahlen die ich gefunden habe erklären, dass der EF wendiger ist und eine größere Reichweite hat.

Hat hier jemand eine plausible Erklärung, ohne dass ich es als patriotischen Schachsinn verdächtigen muss? Ich mein die Amis wundern sich, dass der Ef überhaupt in die Luft kommt.
 
 
 

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