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> Neues von der Südfront?, die Lage in der Region Cherson
Glorfindel
Beitrag 15. Nov 2023, 01:29 | Beitrag #1
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Die Lage in der Region Cherson, wo ukrainische Truppen auf der linken Seite des Dnepr im sumpfigen Uferbereich operieren und (noch nicht verbundene Brückenköpfe gebildet haben, ist ein eigener Thread wert.

Zur Einstimmung:

ZITAT
Die Ukraine hat offenbar in den vergangenen Tagen im Ukraine-Krieg ihre militärische Präsenz am Ostufer des Dnipro ausgebaut. (...)

Nach Berichten der Kyiv Post errichteten ukrainische Streitkräfte an mindestens vier verschiedenen Orten entlang des östlichen Ufers des Flusses Verteidigungsstellungen. Obwohl diese Brückenköpfe laut der britischen Zeitung The Telegraph noch nicht miteinander verbunden sind, arbeiten die Truppen an einem weiteren Ausbau der Stellungen. Experten weisen darauf hin, dass das Gebiet feucht, sumpfig und dicht bewaldet ist (...)

Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Kontrolle über Gebiete im Dorf Krynky erlangt und führten Angriffe auf russische Stellungen im Süden durch, meldete indes das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) unter Berufung auf Militärblogger. (...)

https://www.fr.de/politik/panzer-ueberquert...r-92670071.html


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Glorfindel
Beitrag 17. Nov 2023, 16:19 | Beitrag #2
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Die Marineinfanterie der Ukraine bestätigte heute auf Facebook, dass sie Operationen auf der linken Uferseite des Dnepr durchführen würde und zusammen mit anderen Einheiten, mehrere Brückenköpfe errichtet hätte und den russischen Truppen grosse Verluste zugefügt hätten.
https://www.facebook.com/uafmarines

Soweit ich weiss, besteht ansonsten eine Nachrichtensperre von Seiten der Ukraine.


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SailorGN
Beitrag 17. Nov 2023, 21:04 | Beitrag #3
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Interessanterweise scheint es am Nordende der Oleshky-Dünen, ca, 8,5 km von Krynky entfernt, ein kleineres Stellungssystem von ca. 1,4 km länge und ca. 400 m Tiefe zu geben... Siehe google-Maps. Normalerweise wüsste ich nicht, warum man dort schanzen sollte. 400m vor der Stellung beginnt lichter Wald und es führt eine Sandpiste davor entlang... Die Stellung liegt locker in Reichentfernung von Ari am westlichen Dnepr-Ufer (12 km). Hat jemand ne Vermutung?


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ironduke57
Beitrag 17. Nov 2023, 21:10 | Beitrag #4
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Da wäre die versprochenen niederländischen M3 und die französischen EFA ganz praktisch.
Die wurde aber soweit ich weis noch nicht geliefert, obwohl die Schulung der Ukrainer an M3 schon seit Februar läuft.


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Like people in the U.S., we in Germany often feel that we really are the best country in the world.
Unlike them, we're not too naive anymore, and so we keep that kind of elementary-school bragging to ourselves.
But deep in our hearts, the feeling is indeed there.
 
Scipio32
Beitrag 17. Nov 2023, 21:17 | Beitrag #5
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Überdehnen die Ukrainer nicht ihre Kräfte, wenn sie immer neue Offensivoperationen starten?
 
General Gauder
Beitrag 17. Nov 2023, 21:21 | Beitrag #6
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ZITAT(Scipio32 @ 17. Nov 2023, 21:17) *
Überdehnen die Ukrainer nicht ihre Kräfte, wenn sie immer neue Offensivoperationen starten?

Ich glaube die Ukrainer würde das nicht machen wenn das eine ernste Gefahr darstellen würde.
 
Sensei
Beitrag 17. Nov 2023, 21:42 | Beitrag #7
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ZITAT(SailorGN @ 17. Nov 2023, 21:04) *
Interessanterweise scheint es am Nordende der Oleshky-Dünen, ca, 8,5 km von Krynky entfernt, ein kleineres Stellungssystem von ca. 1,4 km länge und ca. 400 m Tiefe zu geben... Siehe google-Maps. Normalerweise wüsste ich nicht, warum man dort schanzen sollte. 400m vor der Stellung beginnt lichter Wald und es führt eine Sandpiste davor entlang... Die Stellung liegt locker in Reichentfernung von Ari am westlichen Dnepr-Ufer (12 km). Hat jemand ne Vermutung?



Du meinst die rund um
46.6652743095841, 33.05167756860812
Und westlicher bei
46.65307345195219, 33.01112070129905

Bei Bing Maps sind diese noch nicht sichtbar.

Bei Deepstate werden diese Schanzungen schon aufgeführt:
https://deepstatemap.live/en#15/46.6646/33.0596

Für mich sehen konkret diese Schanzungen auch eher sinnbefreit aus.
Man könnte nur argumentieren, dass diese eine Haltelinie sein könnten, sodass Ukrainische Truppen nicht quer durch diese kleine Dünenlandschaft durchfahren können, um dann viel weiter im Süden im russischen Hinterland auftauchen zu können. Innerhalb der Dünenlandschaft dürfte ja kaum ein Russe stationiert sein.

Alternativ könne diese Landschaft auch ein Trainingsgelände sein.
 
Sensei
Beitrag 17. Nov 2023, 21:46 | Beitrag #8
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ZITAT(Scipio32 @ 17. Nov 2023, 21:17) *
Überdehnen die Ukrainer nicht ihre Kräfte, wenn sie immer neue Offensivoperationen starten?


Wo sieht man immer neue Offensivoperationen?
Im Moment gibt es anscheinend nur eine einzige laufende Offensivoperation - und das ist derzeit diese hier im Süden.


Man hat es auch schon munkeln gehört, dass Brückenköpfe, welche nicht genügend Russen binden und gleichzeitig keine guten Optionen bieten, wieder aufgegeben werden sollen.
 
Scipio32
Beitrag 17. Nov 2023, 21:53 | Beitrag #9
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Dann wurden die Operationen Richtung Asowsches Meer und in der Nähe von Bachmut eingestellt?
 
Sensei
Beitrag 17. Nov 2023, 22:07 | Beitrag #10
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Beide scheinen schon länger zumindest on hold zu stehen.
Im Süden war nach der Eroberung von Robotyne Anfang September die Luft raus.

Aber der Start und erst recht das Ende von Operationen werden natürlich nicht an die große Glocke gehängt.
Das lässt sich eher in der Rückschau ermitteln.
 
Salzgraf
Beitrag 18. Nov 2023, 00:02 | Beitrag #11
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ZITAT(Scipio32 @ 17. Nov 2023, 21:53) *
Dann wurden die Operationen Richtung Asowsches Meer und in der Nähe von Bachmut eingestellt?

Aus Bachmut und Kupiansk sollen die Ukrainer Truppen nach Awdiwka verlegt haben nachdem die Russen dort massiv angegriffen haben.
Zumindest im Bereich Bachmut passt es: da sind die Ukrainer nicht mehr im Vorwärtsgang (gelegentlich iom Rückwärtsgang) seit Awdiwka läuft.
 
Panzerchris
Beitrag 19. Nov 2023, 16:07 | Beitrag #12
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Am Ostufer des Dnjepr soll es für die UA angeblich voran gehen:

ZITAT
Ukraine meldet Vorstoß am russisch kontrollierten Dnipro-Ufer
10.41 Uhr: Der ukrainischen Armee ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russischen Streitkräfte am von Russland kontrollierten Ostufer des Flusses Dnipro in der Südukraine mehrere Kilometer zurückzudrängen. Die vorläufigen Schätzungen schwankten "zwischen drei und acht Kilometern", je nach der Beschaffenheit und Geografie des Ufers, erklärt Armeesprecherin Natalia Gumenjuk im ukrainischen Fernsehen.

Ob die Ukraine vollständig die Kontrolle über das Gebiet in der Region Cherson wiedererlangt hat und sich die Russen zurückgezogen haben, sagt sie nicht. "Der Feind setzt seinen Artilleriebeschuss auf dem rechten Ufer fort", erklärt Gumenjuk. Die Ukraine schätze die Zahl der russischen Soldaten in dem Gebiet auf "mehrere Zehntausend". "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", sagt die Sprecherin.

Sollten sich die jüngsten Berichte über den ukrainischen Vorstoß bestätigen, wäre dies der größte Erfolg der Ukraine gegen die russischen Streitkräfte seit mehreren Monaten. Die von Kiew im Juni gestartete Gegenoffensive verlief bislang schleppend und führte zunächst nur zu Rückeroberung einer Handvoll Dörfer im Süden und Osten des Landes.


https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine...nipro-ufer.html
 
ramke
Beitrag 19. Nov 2023, 16:47 | Beitrag #13
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Kritisch wird die Entfernung in welcher die ukrainische Artillerie nicht mehr wirken kann und genauso kritisch wird es für die Russen, die sich genau in dem Bereich noch befinden.


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Sensei
Beitrag 19. Nov 2023, 17:25 | Beitrag #14
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Ich sehe hierzu noch keine Bestätigungen.
Wir müssen wohl erst noch abwarten inwieweit sich diese Meldungen materialisieren.
 
Glorfindel
Beitrag 19. Nov 2023, 18:15 | Beitrag #15
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Bis jett war es eininfanteristisches Vorgehen im Zusammenhang mit Artillerieschlägen und Drohnenangriffe. Ich vermute, dass wir dies weiter sehen, v.a. auf russische Artillerie und Luftabwehr.


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Tyke
Beitrag 20. Nov 2023, 09:01 | Beitrag #16
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ZITAT(Sensei @ 17. Nov 2023, 22:07) *
Beide scheinen schon länger zumindest on hold zu stehen.
Im Süden war nach der Eroberung von Robotyne Anfang September die Luft raus.

Aber der Start und erst recht das Ende von Operationen werden natürlich nicht an die große Glocke gehängt.
Das lässt sich eher in der Rückschau ermitteln.


Meines erachtes, stimmt das mit "on hold" nicht. Man darf nur nicht davon ausgehen das ukrainische Offensiven das Ausmaß von Charkiv 22 haben. Wenn man sich die ISW Berichte anschaut, dann gibt es jeden Tag offensive Operationen der Ukraine, bei Robotyne, am Dnepr und manchmal auch im Osten bei Bakhmut.
Das Problem ist eben, zumindest nach meiner Einschätzung, dass die Ukr. Armee aus dem letzten Loch pfeift. Mehr als 10-20 Mann an einen Graben/Knick fahren ist einfach nicht mehr möglich, ohne das man seine Armee ausbluten lässt.
Und von daher wirds da auch nicht mehr groß Gebietsgewinne geben.
Hier war ja gerade irgendwo der Bericht, 15 Sturm-Z Soldaten werden nach vorne geschickt von den Russen, Pioniere laden ein Laster mit Minen aus, die ukr. Artillerie deckt sie ein und 6 Sturm-Zler kommen zurück. Sowas passiert wahrscheinlich an mehreren Stellen der Front, aber wenn selbst daraus null Kapital geschlagen werden kann, dann ist der Schluß ziemlich nahe, dass der Ukraine die Manpower fehlt.
 
ramke
Beitrag 21. Nov 2023, 13:13 | Beitrag #17
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WarGonzo's Update zu Krynky.

"In Richtung Kherson-Crimean griffen ukrainische Marinesoldaten, unterstützt von Artillerie, von Krynky aus am linken Ufer des Dnipro an und drangen in den Waldgürtel in der Nähe dieses Dorfes ein. Ziel ist es, die Fernstraße M-14 zu erreichen. Sollte dies gelingen, werden die Streitkräfte der RF ernsthafte Probleme bekommen."


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ramke
Beitrag 22. Nov 2023, 20:11 | Beitrag #18
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Von unten nach oben wurden so viele Erfolge gemeldet, dass shoigu doch glatt bei einer Sitzung von

13000 getöteten Ukrainer und 1200 zerstörterten Fahrzeugen am brückenkopf

Berichtet hat.

Ich weiß gar nicht wie man 1200 Fahrzeuge da überhaupt rüber bekommt. Ich denke, die Ukrainer möchten das auch gern wissen. Die anwesenden Generäle haben einfach nur ins leere geschaut.

Der Beitrag wurde von ramke bearbeitet: 22. Nov 2023, 20:12


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Thomas
Beitrag 22. Nov 2023, 21:05 | Beitrag #19
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1.200 Fahrzeuge hättest du da wahrscheinlich stapeln müssen.


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03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin
 
Tyke
Beitrag 22. Nov 2023, 21:08 | Beitrag #20
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Manchmal frage ich mich, ob Shoigu das selber ernst nimmt, oder auch einfach nur resigniert hat.

Ist quasi wie die Szene aus der Untergang mit dem Angriff Steiners, nur das in Putins Bunker der Angriff Steiners quasi die ganze russische Front aufgehalten hat.
 
Glorfindel
Beitrag 22. Nov 2023, 21:52 | Beitrag #21
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Er wird wissen, dass es nicht stimmt, was er da sagt. Die Ukrainer sind dort mit 500+ Mann da, die vorwiegend infanteristisch kämpfen, ansonsten ist es ein Drohnen- und Artilleriekrieg. Irgendwie muss man rechtfertigen, dass die russische Armee die Ukrainer am linken Dnepr-Ufer nicht rauswerfen kannen, also ist wohl das Narrativ: die greifen mit 20facher Überlegenheit an und erleiden massive Verluste. Eine Spiegelung der Situation in Awdijivka.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 22. Nov 2023, 21:53


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Salzgraf
Beitrag 1. Dec 2023, 20:13 | Beitrag #22
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Während der Milblogger im vorhergehenden Eintrag die Arbeitsweise seiner Leute im Industriegebiet von Awdiwka lobt, konzediert er hier, daß die ukrainische AKtion am südlichen Dnjeprufer aus ukrainischer Sicht sdehr sinnvoll sein und erwähnt, daß den Russen aktuell die Ressourcen fehlen, um den Brückenkopf zu beseitigen. Die Alternative, die ukrainer soweit vorrücken zu lassen, daß sie nicht mher unter dem Schirm des nördlichen Ufers stehen hält er für gewagt, weil dje die Autobahn M-14 nicht soweit weg ist:

ZITAT
Der Feind schafft ohne Umschweife gezielt Schwerpunkte, die unsere Streitkräfte anziehen, die unter anderen Umständen an anderen Orten mit größerer Wirksamkeit eingesetzt oder in Reserve gehalten (und nebenbei im Kampftraining) eingesetzt werden könnten. Diese Kräfte sind jedoch gezwungen, sich auf einen hartnäckigen und brutalen Kampf gegen die Brückenköpfe einzulassen, bei dem der Feind sie recht erfolgreich niedermürbt.(...)
Gleichzeitig muss der Feind nun eigentlich keinen Angriffsversuch mehr unternehmen – ihm genügen bedrohliche Bewegungen, die das Wasser auf die Probe stellen. Und genau das tut er.

Der Brückenkopf selbst zieht die Streitkräfte der gegnerischen Seite einfach durch die bloße Tatsache seiner Anwesenheit an, was in unserem Fall bereits für den Feind von Vorteil ist, und bedrohliche Bewegungen erhöhen nur die Masse des kollektiven Objekts mit ausreichend wirksamer Feuerwirkung, das der Feind erreichen kann leisten kann.

Darüber hinaus wird unter unseren Bedingungen der Kraftanziehungsfaktor durch die Nähe der Autobahn M-14, in deren Richtung der Feind bedrohliche Bewegungen unternimmt, noch verstärkt.

Theoretisch könnten die vom Feind auferlegten Spielregeln gebrochen werden – nicht, um den Brückenkopf mit Arbeitskräften zu umgeben, sondern im Gegenteil, um Ihre Streitkräfte von den Feuerwaffen des Feindes abzuziehen und ihm zu ermöglichen, mehr seiner Streitkräfte auf einem auszubilden spezifischen Abschnitt des linken Ufers und massiert dann die Schläge seiner eigenen Waffen, um die Wirkung desselben Schleifens radikal zu verstärken .

Dies erfordert jedoch eine zuverlässige Blockierung des Umfangs einer taktisch zulässigen Erweiterung des Brückenkopfes durch die Kombination von Mitteln zur Ferngewinnung und Brandvernichtung, die Schaffung eines dichten Brandstreifens, das Vorhandensein einer ausreichenden Anzahl geeigneter Überwachungs- und Kommunikationsmittel sowie im Allgemeinen die Organisation einer koordinierten und ununterbrochenen Interaktion aller beteiligten Elemente, von Beobachtungsposten bis hin zu hoher Präzision.

https://t.me/s/philologist_zov/712

Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 1. Dec 2023, 20:15
 
Freestyler
Beitrag 5. Dec 2023, 23:34 | Beitrag #23
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Die Meldungen zur Lage am Ostufer des Dnepr sind sehr widersprüchlich. In der New York Times (02.12.2023) und bei der BBC (04.12.2023) sind aktuell Berichte/Analysen erschienen:

ZITAT
Ukraine war: Soldier tells BBC of front-line 'hell'
Outnumbered and outgunned, one front-line soldier has given a sobering account of Ukraine's struggle to cling on to its foothold on the east bank of the vast Dnipro river. Several hundred Ukrainian soldiers have made it there as part of a counter-offensive launched six months ago.

Under relentless Russian fire, the soldier spent several weeks on the Russian-occupied side of the river as Ukraine sought to establish a bridgehead around the village of Krynky. The BBC is not naming him to protect his identity. His account, sent via a messaging app, speaks of troop boats blown out of the water, inexperienced reinforcements and a feeling of abandonment by Ukraine's military commanders. It highlights growing tensions as Ukraine's defence against Russia's invasion grinds to the end of another year. Ukraine's military told the BBC they are not commenting on the situation in that area for security reasons.

The Ukrainian soldier's quotes are below in bold.

"The entire river crossing is under constant fire. I've seen boats with my comrades on board just disappear into the water after being hit, lost forever to the Dnipro river.

"We must carry everything with us - generators, fuel and food. When you're setting up a bridgehead you need a lot of everything, but supplies weren't planned for this area.

"We thought after we made it there the enemy would flee and then we could calmly transport everything we needed, but it didn't turn out that way.

"When we arrived on the [eastern] bank, the enemy were waiting. Russians we managed to capture said their forces were tipped off about our landing so when we got there, they knew exactly where to find us. They threw everything at us - artillery, mortars and flame thrower systems. I thought I'd never get out."

[...]

"Every day we sat in the forest taking incoming fire. We were trapped - the roads and paths are all riddled with mines. The Russians cannot control everything, and we use it. But their drones are constantly buzzing in the air, ready to strike as soon as they see movement.

"Supplies were the weakest link. The Russians monitored our supply lines, so it became more difficult - there was a real lack of drinking water, despite our deliveries by boat and drone.

"We paid for a lot of our own kit - buying generators, power banks and warm clothes ourselves. Now the frosts are coming, things will only get worse - the real situation is being hushed up, so no-one will change anything.

"No-one knows the goals. Many believe that the command simply abandoned us. The guys believe that our presence had more political than military significance. But we just did our job and didn't get into strategy."

There's no doubt this crossing has forced some Russian forces to redeploy from other parts of the front line, such as their heavily defended positions in the Zaporizhzhia region, where Kyiv hoped there would have been a breakthrough sooner. BBC Russian recently spoke to some Russian troops who are defending the riverbank in that area. They said it was "suicide" for their soldiers to move there, saying they had lost many men in the fight and that they cannot dislodge the Ukrainians from their foothold.

[...]

"Mostly our losses were mistakes - someone didn't climb in that trench quickly enough; another guy hid badly. If someone isn't switched on, he'll be immediately targeted from everywhere.

"But thanks to our doctors, if we can get an injured soldier to the medics - he'll be saved. They're titans, Gods. But we can't get the remains of the fallen out. It's just too dangerous.

"At the same time our drones and missiles inflict a lot of losses on the enemy. We took prisoners of war once, but where to put them, if we have no way to cross the river even with our own injured comrades?"

[...]

"Several brigades were supposed to be posted here, not individual companies - we just don't have enough men.

"There are a lot of young guys among us. We need people, but trained people, not the green ones we have there now. There are guys who had spent just three weeks in training, and only managed to shoot a few times.

"It's a total nightmare. A year ago, I wouldn't have said that, but now, sorry, I'm fed up.

"Everyone who wanted to volunteer for war came a long time ago - it's too hard now to tempt people with money. Now we're getting those who didn't manage to escape the draft. You'll laugh at this, but some of our marines can't even swim."

[...]

"I got out after getting concussed from a mine, but one of my colleagues didn't make it - all that was left of him was his helmet.

"I feel like I escaped from hell, but the guys who replaced us last time got into even more hell than us.

"But the next rotation is due. My time to cross the river again is soon."

BBC


Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 5. Dec 2023, 23:36
 
Glorfindel
Beitrag 7. Dec 2023, 07:36 | Beitrag #24
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Bericht in der NZZ:

ZITAT
Am 28. November ist Generalmajor Wladimir Sawadski bei der Explosion einer Mine ums Leben gekommen. (...) Doch ein geheimdienstnaher Telegram-Kanal beschreibt einen Tod im besetzten Hinterland von Cherson: Gemäss der Nachricht fuhr der 45-jährige Sawadski «während der unbedachten Verlegung von Truppen» auf eine Mine, die eine andere russische Einheit zur Abwehr ukrainischer Sabotagegruppen gelegt hatte. (...) Egal, ob dies auf Kommunikationsprobleme oder Eigenmächtigkeit zurückzuführen ist: Es stellt der Organisation ein Armutszeugnis aus. (...) Russische Blogger beklagen sich seit längerem über mangelnde Koordination. Diese trug dazu bei, dass den Ukrainern Mitte Oktober ein erfolgreicher Vorstoss über den Fluss Dnipro gelang. Waren zuvor nur punktuell kleinere Einheiten sowie Gruppen von Partisanen südlich des Stroms präsent, konnten sich die Ukrainer seither an mehreren Orten festsetzen. Die stärkste Position bauten sie im Dorf Krinki auf. Moskau war gezwungen, Verstärkung an den Frontabschnitt zu verlegen, der wegen des breiten natürlichen Hindernisses nur schwach verteidigt gewesen war. Trotz Sturmangriffen und dem Beschuss der Stellungen mit täglich Dutzenden von schweren Flugzeugbomben gelang es den hastig zusammengewürfelten Einheiten bisher nicht, die Ukrainer zu vertreiben. (...)

Auch wenn vor allem Präsident Wolodimir Selenski die Überquerung des Dnipro regelmässig als Errichtung eines Brückenkopfs feiert, der die Grundlage für weitere Offensiven im Süden legen soll, bleibt die Präsenz der Ukrainer prekär. In den fast siebenwöchigen Kämpfen ist es ihnen nicht gelungen, mehr als einige Dutzend Quadratkilometer eines Gebiets zu erobern, das kaum Deckung bietet und teilweise sumpfig ist. Krinki selbst gleicht auf Satellitenbildern inzwischen einer Mondlandschaft.

Kiew kann zwar für sich in Anspruch nehmen, durch den Puffer die Stadt Cherson besser vor russischem Beschuss zu schützen. Die geschätzt 400 bis 500 Marineinfanteristen am Südufer erleiden dafür aber hohe Verluste, ihre Versorgung gestaltet sich schwierig. (...)

Moskau wirkt entschlossen, den Frontabschnitt zu verstärken. Ende Oktober übernahm Generaloberst Michail Teplinski die Befehlsgewalt über die Heeresgruppe «Dnjepr», eine der fünf in der Ukraine kämpfenden Gruppen von Grossverbänden. (...)

Teplinski soll nun Reserven an den Frontabschnitt gebracht und damit begonnen haben, für Ordnung zu sorgen. «Offiziere, die grob gegen Vorschriften verstossen und die ihnen anvertrauten Einheiten vernachlässigen, erhalten die Möglichkeit, sich bei den Sturmtruppen zu bewähren», schreiben die Autoren eines weiteren militärnahen Blogs, Schiwow Z, im milieutypischen stalinistischen Duktus. Im Klartext bedeutet dies, dass sie als «Kanonenfutter» in den fast sicheren Tod geschickt werden. (...)

Allerdings bleibt Teplinski exponiert – in mehrerer Hinsicht: Der Erfolgsdruck ist riesig, und im Generalstab gab es wiederholt Versuche, ihn wegen seiner Kritik an den Missständen in der Armeeführung und seiner mutmasslichen Nähe zum ermordeten Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zu entfernen. Seine Ankunft im Chersoner Hauptquartier überlebte Teplinski nur mit Glück: Am 1. November griffen die Ukrainer es mit Atacms-Raketen an. Laut russischen Quellen wurden mehrere seiner Stellvertreter getötet, er selbst möglicherweise verwundet. Die Russen haben guten Grund, nervös zu sein.


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Salzgraf
Beitrag 6. Jan 2024, 10:53 | Beitrag #25
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Der russische milblogger Sladkow, der typischerweise nur über russische Erfolge berichtet, schreibt hier https://t.me/s/Sladkov_plus/9468 über die aktuelle Situation bei Cherson:

ZITAT
RICHTUNG CHERSON, LINKES UFER DES DNIEPR. Der Feind fordert uns heraus: Er übernimmt die Kontrolle über den Himmel, und das macht unsere Position kompliziert. Die

UAVs der ukrainischen Streitkräfte operieren aggressiv und massenhaft.
Es ist für uns schwierig und gefährlich, uns an der Front und im Hinterland zu bewegen, da der Feind unsere Fahrzeuge, Geschütze und Infanteriegruppen mit FPV angreift und die Artillerie bequem auf unsere Straßen und Stellungen richtet. Und nachts verminen schwere Hubschrauber unsere Wege und Straßen und behindern die Bewegungen unserer Truppen. Die gleiche Situation besteht nicht nur in Krynki, sondern auch in Aleshki und Kakhovka.

Wir sind bereit, den ukrainischen Streitkräften in der Luft und in der Reichweite feindlicher Drohnen entgegenzutreten, werden jedoch durch den massiven Einsatz elektronischer Kriegsführung und elektronischer Kriegsausrüstung durch sie behindert. Das heißt, es gab eine solche Situation: Der Feind war in seinen Brückenköpfen gefangen, an unserem Ufer schlugen wir sein Volk und ließen nicht zu, dass Hilfe, Munition und Proviant zu den Brückenköpfen über den Dnjepr gebracht wurden.

Aber die ukrainischen Streitkräfte ergriffen Gegenmaßnahmen: Sie konzentrierten eine große Gruppe elektronischer Kriegsführung und UAVs in Richtung Cherson und hielten so unsere Drohnen, Aufklärungshubschrauber und Artillerieaufklärungshubschrauber fest.


Zusammengefasst konstantiert er eine massive Luftüberlegenheit >(bezogen auf den unteren Luftraum) für die Ukraine auf Grund von Drohnen und Eloka.
 
Sensei
Beitrag 6. Jan 2024, 15:01 | Beitrag #26
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Steht da wirklich "und hielten so unsere Drohnen, Aufklärungshubschrauber und Artillerieaufklärungshubschrauber fest"

Mit wäre nicht bewusst dass Russland so aggressiv Artillerieaufklärungshubschrauber eingesetzt.

Auch dafür kommen doch praktisch nur Drohnen zur Anwendung?

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 6. Jan 2024, 16:46
 
TTS
Beitrag 6. Jan 2024, 16:39 | Beitrag #27
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ZITAT(Sensei @ 6. Jan 2024, 15:01) *
Steht da wirklich "und hielten so unsere Drohnen, Aufklärungshubschrauber und Artillerieaufklärungshubschrauber fest"

Mit wäre nicht bewusst dass Russland so aggressiv Artillerieaufklärungshubschrauber eingesetzt.

Auch dafür kommen dich praktisch nur Drohnen zur Anwendung?


Das wird an der Übersetzung liegen und damit Quadcopter gemeint sein. Wenn man die übersetzten Begriffe aus dem Originalpost auf kyrillisch googelt ((коптеры-разведчики)), kommen auch nur Bilder von Quadcoptern und Drohnen bei herum.
 
Stefan Kotsch
Beitrag 6. Jan 2024, 17:45 | Beitrag #28
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Ja, der klassische Hubschrauber heisst auf russische immer schon Вертолёт / Vertolyot. Der Kopter wird als Bezeichnung meist nur im Sinne von UAV verwendet.
 
Salzgraf
Beitrag 29. Feb 2024, 09:09 | Beitrag #29
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nachdem die russische Armee in den letzten Wochen anscheinend in der Region Krinky (46.74168789381785, 33.09720428740083) erfolgreich war, scheint es eine erneute Landung der Ukrainer bei der Antonewsky Brücke (46.664298559668616, 32.72361337567895) zu geben:
ZITAT
Ich bin jetzt schon gezwungen, hier zu fragen😁

Geben Sie Antonovsky Dachas (in der Nähe der Brücke) einige schwere Waffen. Da gibt es wieder viele Wappen, einfach Genossen, sehr hohe Kommandeure, geben Sie diesen verdammten Datschen mehr schweres Zeug.

https://t.me/osetin20/7942
 
 
 

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