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> Erkenntnisse aus dem Ukrainekrieg - eine Zusammenstellung, eigentlich wussten wir es doch schon immer
Glorfindel
Beitrag 14. Nov 2022, 14:36 | Beitrag #61
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Nicht nur Artillerieeinschläge, sondern die Drohnen werfen je nach Grösse auch 40mm Granatwerfergranaten bzw. Handgranaten oder 82mm Mörsergranaten ab. Auch wird Brandmunition eingesetzt, u.a. Thermit. Schliesslich bietet ein Dach auch Sicht- und Witterungsschutz. Alles Gründe, um Stellungen zu überdachen.


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Salzgraf
Beitrag 14. Nov 2022, 15:06 | Beitrag #62
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ZITAT(Broensen @ 12. Nov 2022, 20:03) *
ZITAT(Merowinger @ 12. Nov 2022, 18:18) *
Personell ginge es nach hinten los wenn man Zivilisten durch Soldaten ersetzte.

Absolut. Je mehr "nichtkämpfende" Aufgaben die Bundeswehr selbst übernimmt, desto weniger Kampftruppen hat sie. Das Personalpotential ist in Deutschland einfach zu sehr begrenzt.
Vielmehr muss man sich Gedanken darüber machen, wie man entsprechendes Personal in eine Mobilisierung einbeziehen könnte.

Die Mitarbeiter der HIL bekommen im Spannungsfall morgen bei Arbeitsbeginn ein Einberufungsschreiben und eine Armbinde und arbeiten dann genauso weiter wie bisher aber halt als Soldaten im technischen Dienst. Oder sehe ich das falsch?
 
HGAbaddon
Beitrag 14. Nov 2022, 21:30 | Beitrag #63
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Beim durchscrollen durch diesen Thread habe ich es nicth gesehen, daher der Hinweis:
Im aktuellen Sicherheitspod geht es auch um Lehren aus dem aktuellen Geschehen. Sehr hörenswert!
https://sicherheitspod.de/


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Sensei
Beitrag 14. Nov 2022, 21:58 | Beitrag #64
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Den Podcast hatten wir schon diskutiert.
--
"Ukraine War: Wrong Lessons"
von 'The Chieftain' und 'Military History Visualized'

https://youtu.be/n1TJtfQcGd8
 
Glorfindel
Beitrag 14. Nov 2022, 23:13 | Beitrag #65
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ZITAT(HGAbaddon @ 14. Nov 2022, 21:30) *
Beim durchscrollen durch diesen Thread habe ich es nicth gesehen, daher der Hinweis:
Im aktuellen Sicherheitspod geht es auch um Lehren aus dem aktuellen Geschehen. Sehr hörenswert!
https://sicherheitspod.de/

Ich konnte mit diesem Podcast nicht soviel anfangen. Vielleicht weil ich vom miliärischen herkomme und wir nicht 60' benötigen um ein paar Schlüsse zu ziehen. Der Podcast hat mich aber dazu inspiriert diesen Chat zu eröffnen.


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Panzerchris
Beitrag 21. Nov 2022, 09:28 | Beitrag #66
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Der Einsatz von Drohnen aller Art ist ist nicht mehr wegzudenken. Derzeit entwickelt die Industrie schon Konzepte, und setzt diese teilweise auch um, Drohnen für Transportaufgaben zu nutzen. Daher mein Gedanke:
Die Transportzüge der Stabs- und Versorgungskompanien der Kampftruppenbataillone mit einer Drohnengruppe auszustatten, die leistungsstarke Kleindrohnen für Transportaufgaben verwendet, um Soldaten mit allerlei Verbrauchsgütern versorgen zu können. Dies könnte notwendig sein, wenn die Lage eine Versorgung auf normalem Wege nicht zuläßt, weil zu gefährlich.
Der Gedanke kam mir, weil vor ein paar Wochen in einer Sendung gezeigt wurde, wie in Neuseeland Drohnen mit 200kg Nutzlast zur Wiederaufforstung von Wäldern genutzt werden. Auch kenne ich einen Kameraden, der bei Kunduz kurzzeitig mit seiner Gruppe von den Taliban eingeschlossen wurde und ihnen die Munition ausging.
 
400plus
Beitrag 21. Nov 2022, 09:51 | Beitrag #67
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Irgendwo hatte ich mal Folien von der Bundeswehr zu einem Drohnen-Btl auf Divisionebene gesehen, das auch Transportdrohnen beinhaltete. Lief unter Mittleres Taktisches Drohnenbtl oder so etwas- findet das gerade jemand wieder?
 
Merowinger
Beitrag 30. Nov 2022, 16:52 | Beitrag #68
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Neues RUSI Papier (z.T. vorweggenommen durch Justin Bronk):
ZITAT
Preliminary Lessons in Conventional Warfighting from Russia’s Invasion of Ukraine: February-July 2022
Mykhaylo Zabrodskyi, Dr Jack Watling , Oleksandr V Danylyuk and Nick Reynolds

https://twitter.com/Jack_Watling/status/1597804242219470848
https://rusi.org/explore-our-research/publi...ruary-july-2022

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 30. Nov 2022, 16:54
 
Madner Kami
Beitrag 2. Dec 2022, 23:23 | Beitrag #69
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Ein Video des YouTube-Kanals "VisualPolitikDE" erklärt, warum der Winter für Russland kein Heilsbringer sein wird, sondern ein weiterer Stolperstein auf dem langen Weg nach ganz unten:

Darum zittert RUSSLAND vor dem WINTER in der UKRAINE! - VisualPolitik DE

Kurz zusammengefassst: Alle bereits existierenden Probleme werden durch den Winter potenziert: Mangelnde Logistik, schlechte Ausrüstung, Planung und fehlende Disziplin. In der Zwischenzeit liefern die Alliierten dicke Socken und die Finnen bringen den Ukrainern den Winterkrieg bei.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 2. Dec 2022, 23:26


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Madner Kami
Beitrag 4. Dec 2022, 14:17 | Beitrag #70
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Und auch Perun hat sich des Themas angenommen:

Winter & the War in Ukraine - Who is better prepared for winter conditions?

Eine trockenere aber tiefere Analyse als das vorhergenannte Video.


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400plus
Beitrag 6. Dec 2022, 21:50 | Beitrag #71
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Passt am besten hierher: Die ukrainische Territorialverteidigung bekämpft Drohnen mit Fla-Gruppen, die mit Maschinengewehren mit hoher Feuerrate bewaffnet sind:
https://twitter.com/DerAktenfresser/status/...218597124542465
https://www-currenttime-tv.translate.goog/a...;_x_tr_pto=wapp

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 6. Dec 2022, 21:51
 
Glorfindel
Beitrag 9. Dec 2022, 17:47 | Beitrag #72
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Preliminary Lessons in Conventional Warfighting from Russia’s Invasion of Ukraine: February–July 2022
ZITAT
- There is no sanctuary in modern warfare. The enemy can strike throughout operational depth. Survivability depends on dispersing ammunitions stocks, command and control, maintenance areas and aircraft. (...) Nor is setting up a headquarters in a civilian building sufficient to make it survivable. The British Army must consider the vulnerability of higher-echelon enablement. The RAF must consider how many deployable spares kits it has to enable dispersion of its fleets.

- Warfighting demands large initial stockpiles and significant slack capacity. Despite the prominence of anti-tank guided weapons in the public narrative, Ukraine blunted Russia’s attempt to seize Kyiv using massed fires from two artillery brigades. The difference in numbers between Russian and Ukrainian artillery was not as significant at the beginning of the conflict, with just over a 2:1 advantage (...) Evidently, no country in NATO, other than the US, has sufficient initial weapons stocks for warfighting or the industrial capacity to sustain largescale operations. This must be rectified if deterrence is to be credible and is equally a problem for the RAF and Royal Navy.

- Uncrewed aerial systems (UAS) and counter-UAS (CUAS) are essential across all branches and at all echelons. Although critical to competitiveness by providing situational awareness, 90% of UAS employed are lost. For the most part, UAS must be cheap and attritable. For land forces, they must be organic to units for the purposes of both situational awareness and target acquisition. The primary means of CUAS is EW. Another critical tactical requirement is to be alerted to the presence of UAS. For the Royal Navy, CUAS is critical for protecting vessels operating beyond the protection of a task force. For the RAF, the provision of look-down sensing to locate UAS to contribute to air defence is critical. This allows defensive resources to be prioritised on the right axes.

- The force must fight for the right to precision. Precision is not only vastly more efficient in the effects it delivers but also allows the force to reduce its logistics tail and thereby makes it more survivable. Precision weapons, however, are scarce and can be defeated by EW. (...)

- For land forces, the pervasive ISTAR on the modern battlefield and the layering of multiple sensors at the tactical level make concealment exceedingly difficult to sustain. Survivability is often afforded by being sufficiently dispersed to become an uneconomical target, by moving quickly enough to disrupt the enemy’s kill chain and thereby evade engagement, or by entering hardened structures. Shell scrapes and hasty defences can increase immediate survivability but also risk the force becoming fixed by fire while precision fires and specialist munitions do not leave these positions survivable. Forces instead should prioritise concentrating effects while only concentrating mass under favourable conditions – with an ability to offer mutual support beyond line of sight – and should give precedence to mobility as a critical component of their survivability.


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muckensen
Beitrag 7. Jan 2023, 06:09 | Beitrag #73
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ZITAT(goschi @ 6. Jan 2023, 21:39) *
grundsätzlich kann ein Kampfhubschrauber, richtig eingesetzt, enorm viel bewirken, das zeigten die letzten beiden Irakkriege.

Aber die vergleiche mit dem Vietnamkrieg greifen zu kurz, tatsache ist, dass durch allgegewärtige Manpads Kampfhubschrauber wesentlich angreifbarer wurden.
Aber auch diese können nicht aus dem nichts kommen und gerade die Fähigkeit sich in allen drei Dimensionen "beliebig" bewegen zu können, und damit eben Gelände zu eigenem Gunsten als Deckung zu nutzen, haben eben alle bisher verfügbaren Drohnen nicht, gerade MALE/HALE sind durch Flugabwehr sehr verletzlich (was der Ukrainekrieg auch gut beweist, auf beiden Seiten).

Dieser Krieg lässt definitiv keinen entweder/oder Schluss zu, weder zu Kampfhubschraubern, noch Panzer, noch anderen Dingen, aber das bitte ich im passendes Thread im PuG weiterzudiskutieren als generelles thema: http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...showtopic=31114
Völlig richtig, meiner bescheidenen Meinung nach. Vielleicht ist die angegebene Begründung ja nur eine Ausrede, und man verbrämt die Absage als militärische Vernunftentscheidung, weil man seine Moneten lieber anderswo ausgeben will. Sollte es aber wirklich die Linie des BMVg sein, dass der Ukrainekrieg zeige, dass Kampfhubschrauber keine Zukunft hätten, würde mich das nervös machen. Denn ich deute das als Bereitschaft, von der Seite zu lernen, die gerade am Verlieren ist.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Forodir
Beitrag 7. Jan 2023, 08:14 | Beitrag #74
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Ich würde das jetzt nicht überbewerten, die Art des heutigen Kampfhubschraubers hat sehr wahrscheinlich keine Zukunft mehr. Aber, ein Mutterschiff mit mehreren Drohnen und bewaffnet, mit weitreichendem System, eingebunden in einem Führungssystem wird nach wie vor ein Force multiplier sein. Denn wie andere schon richtig geschrieben haben, sind solche Systeme teuer, also müssen sie besser geschützt werden und eine bessere situational Awareness bekommen.
Die Entscheidung gegen das MKIII Update ist da meiner Meinung nach schon richtig, denn nicht nur ist der Tiger ein Kind aus einer anderen Zeit, er wurde auch oft genug verschlimmbessert. So wie er ist, kann er zum Fähigkeiteserhalt genutzt werden.

Ein Neuentwurf der ein anderes Konzept vorsieht, das von vorneherein eher auf einen modularen Ansatz zielt. Die Bewaffnung kann entweder am Hubschrauber selbst ausgetauscht werden oder noch einfacher, je nach Konfiguration nimmt man drei Attack-UAV und eine Recon-UAV mit oder im Verhältnis zwei zwei. Ich kann sogar so in der Luft aufmunitionieren (neue attack drone an Rendezvous Punkt schicken) oder meine Verluste ausgleichen oder je nach Auftrag neu Konfigurieren. So könnte ich mir das zumindest vorstellen.

Nicht der Kampfhubschrauber als solcher hat ausgedient, sondern er wird erweitert durch moderne technische Möglichkeiten.


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PzArt
Beitrag 7. Jan 2023, 08:28 | Beitrag #75
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Es schreibt ja auch keiner, dass man Hubschrauber gänzlich aufgeben will. Komischerweise kam die BW den ganzen KK ohne richtigen Kampfhubschrauber aus. Den reinen Panzerabwehrhubschrauber realisierte man auf Bo105. Das könnte man rein theoretisch jetzt auf H145M mit weit reichenden LFK genauso machen. Und wer sagt, dass in wenigen Jahren Drohnen eben nicht annähernd gleiches können wie Hubschrauber, was das ausnutzen natürlicher Deckung angeht, z.B verharren hinter Deckungen, nur kurz aufsteigen zur Aufklärung oder Wirkung und wieder weg/ runter. Die Technik wird gerade in diesen Bereichen nicht stehen bleiben.

Und der Tiger soll ja auch nicht sofort ausgemustert werden. Es ist von daher sicherlich kein vorschneller totaler Abgesang auf den (Kampf)hubschrauber, sondern lediglich ein vorsichtiges Abwarten und Konzentrieren auf neue Technik. Und falls die USA wirklich dann doch noch einen reinen neuen Kampfhubschrauber entwickeln, könnte man auch dann dort noch aufspringen, falls als notwendig empfunden. Anstelle jetzt noch auf den Zug eines mittelfristig in der Ablösung/ Ergänzung stehenden Systems wie den Apache zu setzen.

Was da teils wieder für ein Alarm ausbricht, nur weil man mal, durchaus nachvollziehbar, neu denkt, ist bedenklich. Gerade bei den Milliarden, um die es gerade bei so einem System geht. Das ist eben wesentlich teurer als ein paar Drohnen, Artilleriegeschütze, oder weitreichende LFK. Da muss neues Denken erlaubt sein.
 
Tankcommander
Beitrag 7. Jan 2023, 09:58 | Beitrag #76
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Noch eionmal zum Thema Kampfhubschrauber:

In einen YT-Vid wurde mal gesagt hätten die RU dort den modernisierten Mi-28 (ähnlich wie Apache Long Bow) eingestzt, den die Russen aber nicht so in Serie haben, gäbe es da weniger Verluste.
Weil diese Version die Infanterie (was MANPADS ja auch sind) aufklären könnte?

Ist da was dran?
Müssen Helis einfach nur moderner sein?
 
goschi
Beitrag 7. Jan 2023, 10:02 | Beitrag #77
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Das ist eine so allgemeine Aussage, dass sie sowohl richtig als auch falsch ist und sein kann.

"Infanterie aufklären" kann jeder Kampfhubschrauber mit halbwegs moderner Optronik (Stichwort WBG), aber Infanterie kann sich dagegen natürlich auch schützen, und moderner mit mehr und besseren Warnsystemen ist natürlich besser geschützt, ebenso wenn man mehr weiter reichende Abstandsaktive Waffen hat.

Aber das ist eben alles SO allgemein, das trifft irgendwie auf alles zu, was nach 1980 gebaut wurde.


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 7. Jan 2023, 10:45 | Beitrag #78
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Ich gehöre auch eher zur Fraktion, welche Kampfhubschrauber für ein Auslaufmodell halten. Natürlich, Kampfhubschrauber, gerade der AH-64, haben eine grosse Kampfkraft, sie sind aber extrem teuer und sehr verwundbar.

Eine Lehre aus dem Ukrainekrieg könnte diesbezüglich sein: lieber günstiger und dafür mehr. Es gibt mittlerweile auch schon bewaffnete Helikopterdrohnen.


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Xilver
Beitrag 7. Jan 2023, 11:23 | Beitrag #79
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Ich sehe die Problematik da eher vom Standpunkt der Bw. Wenn die Entwicklung an aktiven und passiven Sensoren in dem Tempo so weitergeht (in Bezug zu Manpads) die Überlebensfähigkeit eines Kampfhubschraubers zum Himmelfahrtskommando wird.

Da heißt es:

„ Entwickeln sich aktive und passive Sensoren sowie Abwehrwaffen weiter wie bisher, könnte in Zukunft fast jede Mission über feindlichem Territorium zum Selbstmordkommando werden, so die Befürchtung."

Die Entwicklung schreitet so schnell voran, dass der Selbstschutz nicht nachkommt. Und dafür sind Kampfhubschrauber einfach zu teuer.
 
Amorphium
Beitrag 7. Jan 2023, 11:41 | Beitrag #80
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ZITAT(Tankcommander @ 7. Jan 2023, 09:58) *
Noch eionmal zum Thema Kampfhubschrauber:

In einen YT-Vid wurde mal gesagt hätten die RU dort den modernisierten Mi-28 (ähnlich wie Apache Long Bow) eingestzt, den die Russen aber nicht so in Serie haben, gäbe es da weniger Verluste.
Weil diese Version die Infanterie (was MANPADS ja auch sind) aufklären könnte?

Ist da was dran?
Müssen Helis einfach nur moderner sein?

Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Mi-28 aufgrund seiner Wärmebildkamera für den Nachtkampf einsetzbar ist, vielleicht war das ja gemeint? Damit kann man Infantrie ja tatsächlich gut aufklären, abgeschossen wurden die Mi-28 aber trotzdem
 
Thomas
Beitrag 7. Jan 2023, 12:57 | Beitrag #81
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ZITAT(Glorfindel @ 7. Jan 2023, 10:45) *
Ich gehöre auch eher zur Fraktion, welche Kampfhubschrauber für ein Auslaufmodell halten. Natürlich, Kampfhubschrauber, gerade der AH-64, haben eine grosse Kampfkraft, sie sind aber extrem teuer und sehr verwundbar.

Eine Lehre aus dem Ukrainekrieg könnte diesbezüglich sein: lieber günstiger und dafür mehr. Es gibt mittlerweile auch schon bewaffnete Helikopterdrohnen.


Und genau diese Annahme ist falsch. In einem immer komplexeren Gefechtsfeld, kann man nicht mit immer billiger bestehen. Was nützen 100 billige Drohnen, die nicht einmal in die Nähe des Ziels kommen? Gar nichts. Und immer mehr Abstand haltende Waffenträger funktionieren nur, wenn das Gefechtsfeld groß genug ist und ich auch über die entsprechende Aufklärung verfüge.


Edit:
Dämliche Autokorrektur

Der Beitrag wurde von Thomas bearbeitet: 7. Jan 2023, 12:58


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PzArt
Beitrag 7. Jan 2023, 13:13 | Beitrag #82
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Und wer sagt, dass abstand haltende Waffenträger und Aufklärungstechnik zwingend der Kampfhubschrauber klassischen Zuschnitts sein muss? Das ist genauso unfug. Offen denken muss erlaubt sein und bleiben. Niemand sagt hier voreilig dem Kampfhubschrauber gänzlich ab, der Tiger bleibt noch eine Weile erhalten. Doch trotzdem kann und sollte man Alternativen im Blick haben. Und vielleicht nicht grade den Apache, wenn die USA ebenfalls schon die Nachfolge plant. Ggf. kann man sich ja auch mit deren Nachfolgeplanung mal beschäftigen.
 
Thomas
Beitrag 7. Jan 2023, 14:02 | Beitrag #83
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Ich habe überhaupt nicht geschrieben, daß Drohnen nicht ihren Platz haben, oder das Kampfhubschrauber das allein seelig machende sind. Aber diese absolute Hörigkeit auf "Drohnen sind die Zukunft für alles" nervt.


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Sensei
Beitrag 7. Jan 2023, 14:59 | Beitrag #84
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Bis darauf, dass keiner sagt:
"Drohnen sind die Zukunft von allem"

Ich kann ja verstehen, wenn du von einem Drohnen-Hype genervt bist.
Aber das sollte nicht dazu führen, das du dich in einer Verteidigung selbst zu nicht haltbaren Absolutaussagen hinreißen lässt.

ZITAT
Was nützen 100 billige Drohnen, die nicht einmal in die Nähe des Ziels kommen? Gar nichts.


Woher kommt die Einschätzung, dass 100 billige Drohnen nicht einmal in die Nähe des Ziels kommen. Während es eine, wesentlich größere Hubschrauber können?

ZITAT
Und immer mehr Abstand haltende Waffenträger funktionieren nur, wenn das Gefechtsfeld groß genug ist und ich auch über die entsprechende Aufklärung verfüge.


1. Abstand haltende Waffensysteme funktionieren auch in einem dicht gepacktem Gefechtsfeld - indem sie Abstand halten wink.gif
2. Tja.. Wo soll den bitte diese Aufklärung herkommen?! confused.gif

Sorry für die Antwort: ABER vllt können hier Drohnen eine Rolle spielen?
 
General Gauder
Beitrag 7. Jan 2023, 17:18 | Beitrag #85
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Ein Loyal Wingman Konzept mit einem eher schweren Hubschrauber der hauptsächlich weitreichende LFK und ggf. Operator für den Wingman beherbergt und eben einem kleinen Wingman der dann an der Front Ziele aufklärt und markiert wäre schon ein gutes Konzept in meinen Augen.
 
Merowinger
Beitrag 7. Jan 2023, 17:35 | Beitrag #86
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Allerdings nur wenn der kleine Wingman nicht zu teuer und zu angreifbar wird.
 
Racer
Beitrag 7. Jan 2023, 17:37 | Beitrag #87
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Ich könnte mir vorstellen, dass die Selbstschutzsysteme (zB aktive wie Laser gegen die Suchköpfe) gegen Manpads deutlich verbessert werden, bis zu einem Grad, bei dem Manpads fast wirkungslos sind. Dann bleiben "nur" noch Kanonen mit beschränkter Reichweite als direkte Gefahr. Damit würde das Kampfhubschrauber Konzept gleich wieder deutlich attraktiver.

Zudem: Was nützen all die langstrecken Waffen, wenn sie in ein paar Jahren vor dem Ziel abgeschossen werden?

Das wird sich vermutlich auch in Zukunft hin und her verschieben mit den technologischen Mitteln. Bleibt sicher spannend.
 
Forodir
Beitrag 7. Jan 2023, 17:57 | Beitrag #88
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ZITAT(Racer @ 7. Jan 2023, 17:37) *
Ich könnte mir vorstellen, dass die Selbstschutzsysteme (zB aktive wie Laser gegen die Suchköpfe) gegen Manpads deutlich verbessert werden, bis zu einem Grad, bei dem Manpads fast wirkungslos sind. Dann bleiben "nur" noch Kanonen mit beschränkter Reichweite als direkte Gefahr. Damit würde das Kampfhubschrauber Konzept gleich wieder deutlich attraktiver.

Zudem: Was nützen all die langstrecken Waffen, wenn sie in ein paar Jahren vor dem Ziel abgeschossen werden?

Das wird sich vermutlich auch in Zukunft hin und her verschieben mit den technologischen Mitteln. Bleibt sicher spannend.


Unwahrscheinlich, es zeigt eigentlich auch nichts in diese Richtung. Das Systeme besser werden ist ja für beide Seiten bestimmend, bisher konnte man immer sehen, dass eine Seite (offensiv oder defensiv) mal mehr, mal wenige die Nase vorne hatte, aber nie das eine Seite die andere derart obsolet machen würde.


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xena
Beitrag 7. Jan 2023, 18:06 | Beitrag #89
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Ich glaube, dass der Ukraine-Krieg zeigt, dass die Russen den Kampfhubschrauber falsch einsetzen. Die Deutsche Doktrin im Kalten Krieg lautete, dass der Kampfhubschrauber, also damals der Bo-105, sich über den eigenen Linien aufhalten und aus der Deckung heraus operieren sollte, also auch Deckung suchen sollte. D.h. nicht nur hinter Bäumen, sondern auch vor Bäumen, um die eigene Signatur zu verwischen, zwischen und hinter Häusern, Hügeln, Wälder usw. Nun, Mitteleuropa ist ziemlich durchwachsen mit vielen Möglichkeiten sich zu verstecken und die Waffen zur Anwendung zu bringen. Im Gegensatz dazu gibt es in der Ukraine Gegenden die ziemlich weitläufig und baumlos, flach sind, mit nur wenig Bebauung. Da kann man sich nicht verstecken. In einer solchen Gegend ist der Kampfhubschrauber natürlich verloren und wer ihn dort einsetzt, der handelt fahrlässig, was genau die Russen machen.

Den Abgesang des Kampfhubschraubers würde ich nicht einläuten wollen. Aber ich würde mir genau überlegen wo und wie man Kampfhubschrauber einsetzt. Muss ein Kampfhubschrauber die teure eierlegende Wollmichsau wie der Apache sein? Dazu muss man wissen, dass die USA lange Zeit eine Rivalität zwischen Air Force und Army wegen der fliegerischen Komponente hatte. Die Army würde sehr gerne eigene fliegerisches Zeug haben um von der Air Force unabhängiger zu sein. Darum hat man den Apache auch zu der Kampfmaschine gemacht die sie heute ist, weil man nichts größeres haben darf. Als mit der Cobra der Kampfhubschrauber erfunden wurde, da war der noch klein, einfach und wendig und hat somit per se schon wenig Angriffsfläche geboten. Mit dem Apache ist das ein großes, klobiges, teures Monstrum geworden, in dem man alles eingepackt hat was geht. Man darf nicht den Schluss ziehen, dass der Apache das Musterbeispiel für einen Kampfhubschrauber sein soll. Vieles was die Apache heute kann, könnte man eigentlich auch mit der A-10 machen. Vieles, aber nicht alles, was die A-10 kann, könnten heute Drohnen machen (tun sie inzwischen auch) und somit tun sie auch das was der Apache kann. Einiges ist hin und her substituierbar, aber nicht alles. Für mich ist die Frage nicht Hubschrauber oder Drohnen, sondern welches Mischungsverhältnis, welche Aufgaben für wen und wie der Kampfhubschrauber der Zukunft aussehen und wie der Kampfhubschrauber in Zukunft eingesetzt werden soll und das gleiche auch für Drohnen. Immer mehr rein packen, immer größer und immer teurer ist IMHO der falsche Weg für Kampfhubschrauber. Der Tiger war vom Konzept her eigentlich auf einem guten Weg, wenn er nicht so typisch europäisch/deutsch edel und teuer gemacht worden wäre und dazu noch in sinnlose drei Versionen.

Die Russen haben den Kampfhubschrauber ursprünglich als fliegenden Schützenpanzer entwickelt, um schnelle gezielte Überfälle zu machen, um schnell andere Schwerpunkte zu bilden. Am Anfang des Krieges wurde er nämlich durchaus sinnvoll eingesetzt, so richtig lehrbuchmäßig, dass alte Sowjetgeneräle stolz darauf gewesen wären, wenn auch die Luftsturmaktion wegen mangelnder Aufklärung mächtig in die Hose ging. Jetzt wird er nur noch als fliegende Artillerie verwendet und das oft ohne Deckung. In diesem Stellungskrieg ist der Hubschrauber das falsche Werkzeug und daraus darf man keine falschen Schlüsse ziehen.


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Salzgraf
Beitrag 8. Jan 2023, 00:28 | Beitrag #90
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ein Grundproblem ist doch, daß außer China und den USA niemand mehr Massenheere unterhält.
Ergo haben alle Staaten/Streitkräfte das Problem mit begrenzten Mannschaftsstärken und Budget möglichst viele Risiken zu minimieren und möglichst viele Optionen offenhalten.
Dementsprechend muss man Schwerpunkte setzen und hoffen, dass man richtig liegt.
Tendenziell sind solche Diskussionen wie die zwischen Apple, Linux(Android) und Windows.
 
 
 

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