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> Wie wird der Krieg in der Ukraine zu Ende gehen?, mögliche Szenarien
Glorfindel
Beitrag 13. Jan 2023, 12:04 | Beitrag #61
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Vielleicht noch zur Behauptung, Kriege würden immer durch Verhandlungen beendet und nicht durch militärische Lösungen. Ich habe versuchte ein paar zwischenstaatliche Konflikte aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts aufzulisten mit dem jeweiligen Ausgang:

ZITAT
- Koreakrieg 1950 - 53 - Resultat: Waffenstillstand, geringfügige territoriale Änderungen (Nordkorea (Aggressor) verliert netto 3'900km2). Waffenstillstand nach militärischem Patt. Nord- und Südkorea entwickeln sich in völlig andere Richtungen weiter.
- Vietnamkrieg 1955 - 1975 - Resultat: militärischer Sieg von Nordvietnam, Wiedervereinigung von Vietnam, militärische Niederlage der USA
- Zweiter Indisch-Pakistanischer Krieg 1965 - Resultat: Waffenstillstand, keine territoriale Änderungen
- Sechs-Tage-Krieg 1968 - Resultat: militärischer Sieg Israels
- Bangladeschkrieg 1971 - Resultat: militärische Niederlage von Pakistan. Ostpakistan wird als Bangladesch unabhängig.
- Yom Kippurkrieg 1973 - Resultat: israelischer militärischer Sieg nach Anfangserfolgen Ägyptens. Jahre später schliessen Israel und Ägypten Frieden.
- türkische Invasion auf Zypern 1974 - Resultat: Militärischer Sieg der Türkei. Diese besetzt mehr als einen Drittel von Zypern. Sturz der griechischen Junta.
- Ogaden-Krieg 1977-1978 - Resultat: Somalia (Aggressor) verliert den Krieg, nachdem die Sowjetunion mit Verbündeten auf Seiten Äthiopiens eingreifen.
- Sino-vietnamesischer Krieg 1979 - Resultat: Status quo ante bellum, die VR China (Aggressor) scheitert damit, Vietnam den eigenen Willen aufzuzwingen.
- Sowjetisch-Afghanische Krieg 1979 - 1989 - Resultat: die Sowjetunion (Aggressor) muss sich zurückziehen, Beginn des innerafghanischen Bürgerkrieg
- Falklandkrieg 1982: Resultat: militärischer Niederlage von Argentinien (Aggressor), Rücktritt von General Galtieri, Ende 1983 endet auch die argentinische Militärdiktatur
- Iran-Irakkrieg 1980-1988 - Resultat: militärische Pattsituation, keine territoriale Änderungen
- Krieg um Berg Karabach 1988-94 - Resultat: militärische Niederlage von Aserbaidschan.
- Golfkrieg 1991 - Resultat: militärische Niederlage Iraks (Aggressor), Aufstände im Irak, Saddam Hussein kann sich aber halten


Wenn man diese Kriege so betrachtet, dann sieht man, dass die Kriege kaum durch Verhandlungen mit einem Interessenausgleich endeten, sondern entweder indem sich eine Partei militärisch siegte (z.B. Israelisch-Arabischen-Kriege oder der Falklandkrieg) oder aber, indem es zu einer militärischen Pattsituation kam ohne (grössere) territoriale Änderungen (z.B. Koreakrieg, 2. Indo-pakistanischer Krieg, Sino-vietnamesischer Krieg, Golfkrieg 1991). Wenn man sich diese Liste so ansieht, dann muss man sagen, dass gemäss Erfahrung es höchst unwahrscheinlich ist, dass der Ukrainekrieg mittels "Interessenausgleich" dauerhaft gelöst wird.

Rein aus der Vergangenheit der letzten 75 Jahre geschlossen, müsste man sagen, es sind folgende Szenarien für eine Kriegsende wahrscheinlich und zwar in dieser Reihenfolge:
- militärische Niederlage von Russland, die Ukraine gewinnt sämtliche Gebiete zurück. Russland bleibt aussenpolitisch entweder isoliert oder die Regierung Putin wird gestürzt.
- militärische Pattsituation mit Waffenstillstand: keine Territoriale Änderungen zur Zeit vor dem 24.2.2022
- militärischer Sieg Russlands: Russland gewinnt nebst der Krim weitere Gebiete in der Ost- und Südukraine dazu.

Ein von Aussen vermittelter Waffenstillstand muss zumindest aus den Erfahrungen der Vergangenheit als höchst unwahrscheinliches Szenario angesehen werden.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 16. Feb 2023, 10:28


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Madner Kami
Beitrag 13. Jan 2023, 12:17 | Beitrag #62
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Nicht nur unwahrscheinlich, sondern unmöglich. Ein Krieg wird so lange geführt werden, solange zumindest eine der beteiligten Parteien der Meinung ist, aus der Fortführung des Krieges einen Vorteil ziehen zu können. Und selbst wenn ein Frieden von "außen" kommt, dann steht dahinter die Bedrohung des militärischen oder wirtschaftlichen Einschreitens, also der Parteinahme einer dritten Partei. Sowieso auch völlig logisch. Einen Krieg beginnt man nicht, wenn man nicht vom Sieg überzeugt ist, also muss zuerst eine Situation herbeigeführt werden, in der der Agressor für ihn erkennbar nicht mehr gewinnen kann.

Kurzum, Friedenspolitik bedeutet, einen Krieg ungewinnbar zu machen.


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muckensen
Beitrag 13. Jan 2023, 12:48 | Beitrag #63
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@Glorfindel
Und mit dem Vietnamkrieg findet sich sogar ein halbwegs aktuelles Beispiel für die militärische Niederlage einer Nuklearmacht gegen einen schwächeren Gegner, der Waffenhilfe einer rivalisierenden Nuklearmacht erhielt. Eigentlich erstaunlich, dass Varwick und Co., die ständig auf den Pfaden des Historizismus wandeln, sich an dieses für die Friedensbewegung so prägende Ereignis nicht erinnern wollen ...

Hast Du was dagegen, wenn ich Dich der Maischberger-Redaktion als Experte vorschlage? wink.gif


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Brünnhilde
Beitrag 13. Jan 2023, 12:56 | Beitrag #64
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ZITAT(Glorfindel @ 13. Jan 2023, 12:04) *
Wenn man sich diese Liste so ansieht, dann muss man sagen, dass gemäss Erfahrung es höchst unwahrscheinlich ist, dass der Ukrainekrieg mittels "Interessenausgleich" dauerhaft gelöst wird.


Kommt darauf an, wie diese Erfahrungen gewichtet werden.

Wenn Deutsche anführen, Kriege würden (nur) durch Verhandlungen beendet, spielt eben das kollektive Trauma des Dreißigjährigen Krieges die entscheidende Rolle.

Nichts hat den deutschen Michel so geprägt wie diese Epoche.

 
Glorfindel
Beitrag 13. Jan 2023, 13:07 | Beitrag #65
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Die letzten grösseren Kriege mit deutscher Beteiligung wurden militärisch entschieden, der 2. Weltkrieg, der 1. Weltkrieg und der dt. frz. AKrieg von 1870/71.


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goschi
Beitrag 13. Jan 2023, 13:15 | Beitrag #66
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den Vietnamkrieg 1975 verlor südvietnam, die USA als Kriegsteilnehmer waren da schon aus den Kampfhandlungen ausgeschieden und haben ihre Streitkräfte schon nahezu vollständig aus Vietnam zurückgezogen gehabt. (ähnlicher Verlauf wie in Afghanistan)

@Glorfindel, auch die Balkankriege, haben zwar als Bürgerkriege begonnen, liefen aber als Zwischenstaatliche Kriege weiter und endeten auch als solche und alle endeten entweder durch direkte Siege einer Kriegspartei (Kroatienkrieg) oder durch aktives Eingreifen und Drohung weiteren Eingreifens einer externen Partei (Bosnien-Krieg mit dem Camp David Abkommen und Kosovokrieg durch Einmarsch der KFOR-Kräfte in den Kosovo).

Kriege die effektiv diplomatisch gelöst wurden waren meistens lange Abnutzungskriege und/oder Bürgerkriege die dann mit Friedensabkommen, meistens forciert durch externe Mächte, zeitweise beigelegt wurden.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
400plus
Beitrag 13. Jan 2023, 13:16 | Beitrag #67
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Dass Kriege fast nur am Verhandlungstisch entschieden werden, ist halt auf einer gewissen Ebene auch eine Binse. Auch Frankreich 1871 und Deutschland 1918/19 hat verhandelt. Aber die Verhandlungsposition und- bereitschaft hing halt vom Kriegsverlauf ab...
 
ramke
Beitrag 13. Jan 2023, 13:24 | Beitrag #68
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Das hat doch alles schon Clausewitz festgestellt. Keine Ahnung, warum so einfache Basics bei denen so dermaßen abprallen.


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Merowinger
Beitrag 13. Jan 2023, 13:30 | Beitrag #69
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ZITAT(400plus @ 13. Jan 2023, 13:16) *
Dass Kriege fast nur am Verhandlungstisch entschieden werden, ist halt auf einer gewissen Ebene auch eine Binse.
Absolut. Kiew kann Moskau nicht besetzen und regieren, geschweige denn das gesamte Russland, selbst wenn die russische Armee so weiter macht wie bisher. Irgendwann wird es irgendwelche Vereinbarungen geben. Das umgekehrte Szenario ist immerhin im Bereich des Machbaren.
 
muckensen
Beitrag 13. Jan 2023, 13:39 | Beitrag #70
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ZITAT(Merowinger @ 13. Jan 2023, 13:30) *
ZITAT(400plus @ 13. Jan 2023, 13:16) *
Dass Kriege fast nur am Verhandlungstisch entschieden werden, ist halt auf einer gewissen Ebene auch eine Binse.
Absolut. Kiew kann Moskau nicht besetzen und regieren, geschweige denn das gesamte Russland, selbst wenn die russische Armee so weiter macht wie bisher. Irgendwann wird es irgendwelche Vereinbarungen geben. Das umgekehrte Szenario ist immerhin im Bereich des Machbaren.
Aber die Ukraine muss Russland doch gar nicht besetzen, es genügt, den Status quo ante wiederherzustellen. Dass Russland in dem Falle zur sofortigen Gegenoffensive imstande wäre, ist kein Muss, und es spricht sogar viel dagegen.

Natürlich enden die meisten Kriege letztlich mit einer diplomatischen Übereinkunft, aber diese Tatsache darf nicht dazu missbraucht werden, von der Ukraine Verhandlungsbereitschaft zu fordern, bevor die militärische Lage es ihr ermöglicht, Verhandlungsbereitschaft zu zeigen.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Scipio32
Beitrag 13. Jan 2023, 14:05 | Beitrag #71
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Für mehr als die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität würde die Ukraine mit Sicherheit auch keine Unterstützung bekommen.

Ich kann mir allerdings auch nur schwer vorstellen, dass Russland einer Vereinbarung zustimmt, die die territoriale Integrität der Ukraine beinhaltet aber wir werden sehen was kommt.
 
Glorfindel
Beitrag 13. Jan 2023, 14:13 | Beitrag #72
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ZITAT
@Glorfindel, auch die Balkankriege, haben zwar als Bürgerkriege begonnen, liefen aber als Zwischenstaatliche Kriege weiter und endeten auch als solche und alle endeten entweder durch direkte Siege einer Kriegspartei (Kroatienkrieg) oder durch aktives Eingreifen und Drohung weiteren Eingreifens einer externen Partei (Bosnien-Krieg mit dem Camp David Abkommen und Kosovokrieg durch Einmarsch der KFOR-Kräfte in den Kosovo).

Natürlich. Ich habe die Balkankriege bewusst weggelassen, weil sie etwas komplizierter sind, aber der kurze Krieg in Slowenien und der Krieg in Kroatien endeten durch klare Siege einer Partei und der Bosnienkrieg endete erst dann als die Serben - die ursprünglichen Aggressoren, soweit geschwächt waren, u.a. durch NATO-Luftschläge, aber auch die Aufrüstung der Kroaten und Bosnier, sowie durch den Wegfall der Krajna-Serben - dass sie einsehen mussten, dass sie nicht mehr gewinnen konnten. Man hat zuvor lange Zeit ergebnislos verhandelt und auch schon versucht, einen "Interessenausgleich" zu schaffen. Der Krieg im und um den Kosovo wurde durch die militärische Intervention der NATO beendet und der Krieg in Mazedonien wurde tatsächlich durch politische Verhandlungen gelöste, bevor er wirklich eskalierte. Es handelte sich hierbei um einen Bürgerkrieg und ich vermute, dass sich Bürgerkriege eher durch Verhandlungen lösen lassen. Das Problem dort ist ja meistens, dass die Nicht-Regierungspartei sich übergangen fühlen. Aber man muss zugeben, der Krieg in Mazedonien wurde durch Friedensverhandlungen beigelegt, welche teilweise auch von Aussen angeregt wurden. Mazedonien war allerdings - wie gesagt - eher ein Aufstand, hatte wenige bis keine zwischenstaatliche Berührungspunkte und der Konflikt forderte weit weniger Tote als die anderen Balkankriege.


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Glorfindel
Beitrag 13. Jan 2023, 14:24 | Beitrag #73
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ZITAT(Scipio32 @ 13. Jan 2023, 14:05) *
Für mehr als die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität würde die Ukraine mit Sicherheit auch keine Unterstützung bekommen.
(...)

Ich glaube, dass die Ukraine im Moment sich auch mit weniger zufrieden geben würde, z.B. dass die Krim und allenfalls auch der Donbass unter Internationale Verwaltung gestellt würde und dass erst in paar Jahren darüber entschieden würde, ob diese Gebiete wieder unter die Ukrainische Verwaltung gestellt würden. Ich sehe das Problem eher darin, dass Putin den Krieg gar nicht beenden kann, weil er sonst eingestehen müsste, dass die Kriegsziele nicht erreicht sind. Also führt er den Krieg einfach weiter.


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400plus
Beitrag 13. Jan 2023, 14:26 | Beitrag #74
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ZITAT(muckensen @ 13. Jan 2023, 13:39) *
Natürlich enden die meisten Kriege letztlich mit einer diplomatischen Übereinkunft, aber diese Tatsache darf nicht dazu missbraucht werden, von der Ukraine Verhandlungsbereitschaft zu fordern, bevor die militärische Lage es ihr ermöglicht, Verhandlungsbereitschaft zu zeigen.


Ja, mein Punkt ist ja gerade: Diese Tatsache sollte einfach überhaupt kein Argument sein, weil sie quasi nichts aussagt. (zumindest so lange Zelenski nicht "wir akzeptieren nichts außer der bedingungslosen Kapitulation Russlands" in den Äther haut)

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 13. Jan 2023, 14:30
 
Glorfindel
Beitrag 13. Jan 2023, 14:43 | Beitrag #75
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Die Kriege enden aber erst dann diplomatisch, wenn beide Parteien zur Einsicht gelangt sind, dass sie entweder nicht mehr siegen können (z.B. Iran-Irak-Krieg) oder dass es sich nicht mehr lohnt (Koreakrieg, Sino-Vietnamesischer Krieg). Viele Kriege wurden aber erst militärisch entschieden und dann machte man sich daran der Friedensstatus wieder herzustellen (Kosovokrieg, Falklandkrieg, Golfkrieg von 1991). Viele Kriege endeten aber mit einem Waffenstillstand und der Einstellung der Kampfhandlungen, ohne dass wirklich Frieden einkehrte (z.B. Sechstagekrieg). Einzelne Kriege führten auch zu dauerhaftem Frieden, aber erst ein paar Jahre später (Yom Kippur-Krieg in Bezug auf Israel und Ägypten).

Entgegen was z.B. Vad sagt, gibt es überhaupt keine Anzeichen, dass die russische Seite ein Interesse haben könnte, den Krieg einzustellen. Das zeigen meiner Meinung nach bereits die Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine, aber auch die innenpolitische Lage in Russland. Das sich Präsident Putin völlig verrechnet hat, ist derart offensichtlich, dass er - solange er noch irgendwie glaubt gewinnen zu können - einfach weiter macht. Er dürfte innenpolitisch stark angeschlagen sein und da gibt es durchaus Hardliner, die unbedingt den Krieg weiterführen wollen und bereit sind, Putin in den Rücken zu fallen, sollte dieser Zugeständnisse an die Ukraine machen (wie z.B. Rückzug auf die Positionen vom 24.2.2022).


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Merowinger
Beitrag 13. Jan 2023, 16:57 | Beitrag #76
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ZITAT(Glorfindel @ 13. Jan 2023, 12:04) *
Ich habe versuchte ein paar zwischenstaatliche Konflikte aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts aufzulisten
Wolfgang Schreiber war auch fleissig und hat etwas ähnliches zusammengetragen:
https://twitter.com/Ce_Moll/status/1613301153118453768
https://wissenschaft-und-frieden.de/artikel...-wird-gewinnen/
ZITAT
Nach mittlerweile fünf Monaten Krieg1 infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und angesichts der bisherigen Verluste an Menschenleben stellt sich immer drängender die Frage: Wie kann dieser Krieg beendet werden? Dieser Beitrag versucht den Krieg in der Ukraine in die Erkenntnisse der Forschung zur Beendigung von Kriegen einzuordnen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die bisher in diesem Krieg eingesetzten Mittel zur Beendigung (Sanktionen, Waffenlieferungen, diplomatischer Druck) gelegt.
[...]
Klassisch wurde bei Forschungen zu Kriegsbeendigungen zwischen zwei Typen unterschieden: Sieg beziehungsweise Niederlage einer Seite oder eine Verhandlungslösung, die formal in einem Friedensvertrag oder Waffenstillstand besiegelt wird. Von den 242 Kriegen, die laut AKUF-Datenbank seit dem Zweiten Weltkrieg beendet wurden, entfallen auf militärische Siege knapp 54 und auf Vereinbarungen etwa 43 Prozent der Kriegsbeendigungen.
Als Ergebnis der Erweiterung der UCDP-Datenbank um Kriegsbeendigungen wurde insbesondere die These aufgestellt, dass zwischen den beiden Grundtypen eine Verschiebung durch das Ende des Ost-West-Konflikts stattgefunden habe: Weniger militärische Entscheidungen und mehr Verhandlungslösungen. [...]

Faktoren bei der Beendigung von Kriegen 1945-2006

Militärische Situation 74,9 %
Militärische Überlegenheit 60,2 %
Pattsituation 12,8 %
Militärische Erfolge/Niederlagen 1,9 %
Direkte militärische Intervention 8,1 %
Indirekte Interventionen militärischer Art 17,1 %
Externer Druck 26,1 %
Politisch/wirtschaftliche Situation 18,5 %
Regierungswechsel 10,0 %
Heterogenität/Spaltung der Rebellen 14,2 %
Gefangennahme/Tod von Rebellenführern 3,8 %
Sonstiges 14,2 %

alle Nennungen 186,7 %

[...] Der wichtigste der nichtmilitärischen Faktoren ist Druck, der von Dritten auf eine oder alle Kriegsparteien in Form von intensiven diplomatischen Bemühungen oder Sanktionen ausgeübt wird. Insbesondere länger andauernde Kriege können die politische oder wirtschaftliche Situation eines Landes oder einer Region so stark beeinflussen, dass dies zu einer Kriegsbeendigung beiträgt. [...] Es muss an dieser Stelle deutlich gemahnt werden, dass auch schon King (1997) in seiner Studie für jeden der von ihm herausgearbeiteten Faktoren betonte, dass sie auch in die gegenteilige Richtung, also konflikteskalierend und kriegsverstetigend wirken können.
[...]
Kommen wir also zu den Faktoren, die NATO- und EU-Staaten derzeit als Mittel einsetzen. Da sind zunächst die indirekten militärischen Interventionen durch Waffenlieferungen für die Ukraine. Wie bereits oben bei der Erläuterung der Faktoren erwähnt, spielt dies für Kriegsbeendigungen vor allem dann eine positive Rolle, wenn diese Form der Unterstützung eingestellt wird. Waffenlieferungen führen im Gegenteil eher zu einer Verlängerung von Kriegen.
[...]
Insbesondere für die Erkenntnis, dass ein Krieg nicht zu gewinnen ist, brauchten Großmächte in der Regel lange: Dies galt für Vietnam ebenso wie für die Kriege sowohl der Sowjetunion als auch der USA in Afghanistan.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 13. Jan 2023, 17:22
 
Madner Kami
Beitrag 13. Jan 2023, 17:24 | Beitrag #77
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ZITAT(Merowinger @ 13. Jan 2023, 16:57) *
Kommen wir also zu den Faktoren, die NATO- und EU-Staaten derzeit als Mittel einsetzen. Da sind zunächst die indirekten militärischen Interventionen durch Waffenlieferungen für die Ukraine. Wie bereits oben bei der Erläuterung der Faktoren erwähnt, spielt dies für Kriegsbeendigungen vor allem dann eine positive Rolle, wenn diese Form der Unterstützung eingestellt wird. Waffenlieferungen führen im Gegenteil eher zu einer Verlängerung von Kriegen.


Das ist keine wissenschaftliche Untersuchung, das ist schlicht Bullshit. Natürlich geht ein Krieg ganz schnell zu Ende, wenn man der unterlegenen Seite keine Waffen mehr liefert. Woran das nur liegen könnte? Für eine Million Euro Forschungsgelder schreibe ich gerne ein Paper, das Gründe dafür erforschen könnte wallbash.gif

ZITAT(Merowinger @ 13. Jan 2023, 16:57) *
Insbesondere für die Erkenntnis, dass ein Krieg nicht zu gewinnen ist, brauchten Großmächte in der Regel lange: Dies galt für Vietnam ebenso wie für die Kriege sowohl der Sowjetunion als auch der USA in Afghanistan.


Das liegt notwendig daran, dass die Großmacht nicht militärisch besiegt wird. Die Erkenntnis dass ein Krieg nicht zu gewinnen ist, kommt demjenigen der in der Hauptstadt des Feindes steht, aus offensichtlichen Gründen nicht so schnell.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 13. Jan 2023, 17:30


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Ta152
Beitrag 13. Jan 2023, 20:48 | Beitrag #78
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ZITAT(muckensen @ 13. Jan 2023, 13:39) *
< snip >

Natürlich enden die meisten Kriege letztlich mit einer diplomatischen Übereinkunft, aber diese Tatsache darf nicht dazu missbraucht werden, von der Ukraine Verhandlungsbereitschaft zu fordern, bevor die militärische Lage es ihr ermöglicht, Verhandlungsbereitschaft zu zeigen.


Verhandlungsbereitschaft fordere ich von der Ukraine, aber ich fordere aktuell praktisch keine Kompromissbereitschaft. Das der zweite Satzteil ist dabei das wichtige und solange Russland keine Kompromissbereitschaft zeigt sind die Verhandlungen bzw. Vorbereitungen der Verhandlung ziemlich kurz.


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Ta152
Beitrag 13. Jan 2023, 20:54 | Beitrag #79
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ZITAT(Madner Kami @ 13. Jan 2023, 17:24) *
ZITAT(Merowinger @ 13. Jan 2023, 16:57) *
Kommen wir also zu den Faktoren, die NATO- und EU-Staaten derzeit als Mittel einsetzen. Da sind zunächst die indirekten militärischen Interventionen durch Waffenlieferungen für die Ukraine. Wie bereits oben bei der Erläuterung der Faktoren erwähnt, spielt dies für Kriegsbeendigungen vor allem dann eine positive Rolle, wenn diese Form der Unterstützung eingestellt wird. Waffenlieferungen führen im Gegenteil eher zu einer Verlängerung von Kriegen.


Das ist keine wissenschaftliche Untersuchung, das ist schlicht Bullshit. Natürlich geht ein Krieg ganz schnell zu Ende, wenn man der unterlegenen Seite keine Waffen mehr liefert. Woran das nur liegen könnte? Für eine Million Euro Forschungsgelder schreibe ich gerne ein Paper, das Gründe dafür erforschen könnte wallbash.gif

< snip >


Bei diesen sehr langen Kriegen war es meist so das beide Seiten ähnlich intensiv (da meist nachlagernd gesteuert) mit Waffenlieferungen unterstützt wurden.

Bei Ukraine/Russland sieht es dabei schlecht aus für Russland. Iran und Nord Korea sind von den Möglichkeiten absolut nicht mit USA und diversen weitern NATO Ländern vergleichbar. Der Westen ist vielleicht langsam, aber solange die Politische Unterstützung steht wird der Nachschub langfristig immer weiter steigen. Probematsch würde es höchsten werden wenn China auch anfangen würde zu liefern.


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Merowinger
Beitrag 14. Jan 2023, 00:29 | Beitrag #80
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ZITAT(Ta152 @ 13. Jan 2023, 20:54) *
Probematsch würde es höchsten werden wenn China auch anfangen würde zu liefern.
Das will ich unterstreichen.
 
Scipio32
Beitrag 14. Jan 2023, 06:01 | Beitrag #81
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Indien könnte theoretisch auch noch passende Güter liefern.
 
Madner Kami
Beitrag 14. Jan 2023, 09:36 | Beitrag #82
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Könnten. Dass sie nach einem Jahr aber immernoch nichts geliefert haben, dürfte eine klare Aussage für die Zukunft sein. Keiner von beiden würde seine westlichen Wirtschaftsverbindungen riskieren, um einen Failed State zu unterstützen, der nicht unmittelbar angegriffen wird.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 14. Jan 2023, 09:36


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SailorGN
Beitrag 14. Jan 2023, 13:07 | Beitrag #83
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Das Problem für China ist, dass eine offene materielle Unterstützung russlands die eigenen strategischen Pläne behindert bzw. die USA und andere in ihren Bestrebungen zur Eindämmung Chinas bestärkt. Das kann China im Moment gar nicht gebrauchen, der Fallout des russischen Überfalls in Form des De-Invests in China durch USA et al. ist heftig genug... jetzt hat man Corona Tür und Tor geöffnet, was ebenfalls massive Folgen haben wird. China muss sich jetzt erstmal mit sich selbst befassen, Corona hat das Fenster für China bzgl. Taiwan geschlossen und der russe hat es noch zugenagelt. Im Grunde könnte Xi auch nen heftigen plot-twist durchziehen und putin fallen lassen... um einerseits den Westen als Markt und Geldgeber zu halten, andererseits zu sehen, was man an Spezereien aus dem russischen Kadaver in Fernost picken könnte.


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
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Ta152
Beitrag 14. Jan 2023, 13:26 | Beitrag #84
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ZITAT(Scipio32 @ 14. Jan 2023, 06:01) *
Indien könnte theoretisch auch noch passende Güter liefern.


Aber auch eher nur LowTec, oder? So wirklich moderne Sachen stellen die nicht eigenständig her. Wenn dann vielleicht noch Sanktionen dazu komemn würden erst recht nicht.


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ramke
Beitrag 18. Jan 2023, 09:51 | Beitrag #85
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Wenn man sich den offiziellen Twitter Account der Russischen Botschaft in Schweden anschaut, bemerkt man, dass die Krim zur Ukraine bereits wieder gehört.

Und das Kosovo ist ein eigenes unabhängiges Land. tounge.gif







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400plus
Beitrag 18. Jan 2023, 10:01 | Beitrag #86
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Die planen vielleicht schon ihren Asylantrag in Schweden biggrin.gif
 
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Beitrag 24. Jan 2023, 15:07 | Beitrag #87
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ZITAT(Scipio32 @ 14. Jan 2023, 06:01) *
Indien könnte theoretisch auch noch passende Güter liefern.


Jeder kann liefern. Indien würde aber Sanktionen auferlegt bekommen, die ihm sehr wehtun. Deren Agrarwirtschaft und anderen Sektoren würde es nicht guttun, wenn man sie von schweren Maschinen, Computerbauteilen und Edelsteinen bzw. -metallen abschneiden würde.


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Merowinger
Beitrag 30. Jan 2023, 23:02 | Beitrag #88
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Ivan Krastev bei SRF Kultur: Viele Kriege enden an der/durch die Wahlurne. 2024 sind in Russland Präsidentschaftswahlen, wo Putins Kandidatur in Frage gestellt werden könnte. Im November 2024 wird in den USA gewählt.
https://www.youtube.com/watch?v=3VAVFn107Jk

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 30. Jan 2023, 23:08
 
Madner Kami
Beitrag 30. Jan 2023, 23:07 | Beitrag #89
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ZITAT(Merowinger @ 30. Jan 2023, 23:02) *
Ivan Krastev bei SRF Kultur: Viele Kriege enden an der/durch die Wahlurne. 2024 sind in Russland Präsidentschaftswahlen.
https://www.youtube.com/watch?v=3VAVFn107Jk


Du glaubst an freie, unmanipulierte Wahlen in Russland? confused.gif


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Merowinger
Beitrag 30. Jan 2023, 23:10 | Beitrag #90
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Ivan Krastev sagt, dass unzufriedene Matchzirkel womöglich eine neuerliche Kandidatur von Putin nicht mehr tragen würden falls der Krieg nicht Erfolge zeitigt. Er nennt die 100 Mrd Sondervermögen übrigens mehr als eine Zeitenwende, nämlich "Identitätswechsel". (Korrekt wäre: Das SV ist die Reaktion auf die Zeitwende = den Angriff). Den Konflikt bezeichnet Krastev als "Krieg um Identität", Putin schreib er "Identitätspanik" zu.

N.B.: Ich bin nicht Ivan Krastev.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 30. Jan 2023, 23:21
 
 
 

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