Soldaten und Messer, was ist zweckmässig, Bajonette, Kampfmesser, Multitools etc. |
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Soldaten und Messer, was ist zweckmässig, Bajonette, Kampfmesser, Multitools etc. |
14. May 2019, 17:28 | Beitrag
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Divisionär Beiträge: 10.038 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Das sehe ich ähnlich. Ich habe prinzipiell nichts gegen ein Bajonett und will die Entscheidung der Franzosen, auch eines für ihr neues Sturmgewehr zu beschaffen gar nicht kritisieren. Aber aus eigener Erfahrung bezweifle ich den praktischen Nutzen im Kampf dann doch. Mag zur Präsentation und für den Kopf vielleicht eine Rolle spielen, aber mich würde alleine schon das Gewicht und auch die Abmessungen stören, da gibt es andere Sachen die deutlich nützlicher sind und schleppen muss man eh genug. Natürlich mag es Ausnahmesituationen geben, in denen ein Bajonett immer noch mal Sinn ergeben kann. Aber diese stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zur alltäglichen Realität. Gleiches gilt übrigens auch für das KM2000 der Bundeswehr. Ich habe kaum jemanden gesehen der das Messer wirklich im Einsatz mitgeführt hat. Und die wenigen, welche es zunächst doch getan haben, sind doch relativ schnell wieder davon abgerückt. Schönes Ding, aber im Endeffekt ein relativ unnützes Stück Stahl. Ein Multitool würde den meisten Soldaten vermutlich deutlich mehr nutzen. http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1384716 Soldaten haben Messer, die Frage ist welche. Ich bin beim Durchlesen des obenstehenden Threads mitunter auf die Frage gekommen, welche Messer Soldaten überhaupt benötigen. In der Schweizer Armee ist das Taschenmesser quasi unentbehrlich, weil es für alles mögliche gebraucht wird, als Messer zum Essen (der Schweizer Soldat hat sonst nur noch das Feldbesteck, bestehend aus Löffel und Gabel), zum Schneiden von Schnur und anderen Dingen etc., Öffnen von Büchsen (zumindest zu meiner Zeit), Schraubenzieher, insbesondere um das Visier des Stumgewehrs richtig einzustellen und auch die Ahle immer wieder benutzt um Zeugs rauszukratzen, Löcher zu bohren etc. Ich wundere mich ja, wie man ohne Taschenmesser als Soldat auskommen kann (etwas schade finde ich, dass das Soldatenmesser/Bundeswehrmesser keinen Clip hat). Grössere Messer, wie das erwähnte KM 2000, Mehrzweckbajonette sind sicherlich interessant, wenn es ums Überleben im Feld geht. Auch wenn dies vielleicht nicht der häufigsten Realität im Einsatz entspricht, wird ja Überleben im Feld auch ausgebildet und trainiert. Auch sonst halte ich eine etwas stabilere Klinge als jene des Taschenmessers immer wieder für nützlich. Vielleicht täte es auch ein taktisches Klappmesser. Multitool habe ich selber nicht, wäre v.a. von der Zange her interessant. Benötigt man ab und zu, aber wirklich vermisst habe ich es nie (vielleicht weil ich kein Multitool besitze). Von dem her würde ich von den Usern mit militärischem Hintergrund gerne erfahren, welche Messer ihr nutzt bzw. genutzt habt, was ihr für sinnvoll haltet und weshalb. -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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22. Jun 2019, 22:25 | Beitrag
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Elder Forenmen Beiträge: 6.382 Gruppe: Ehrenmoderator Mitglied seit: 05.08.2001 |
Persönlich:
Einhandmesser - Spyderco Endura 4 mit Flachschliff - unter 100g schwer (pers. maximal Gewicht für Einhandmesser, ein leichter Gewichtsfetisch meinerseits ) - vollwertige Klinge mit fast 10 cm und dank dem Flachschliff super einsetzbar - dank Spyderhole problemlos auch mit Einsatzhandschuhe zu bedienen, ebenso der Backlock-Verluss Seit Jahre in meine Hostentasche eingeclippt, egal ob im Inland oder während des Afghanistaneinsatzes. Anwendungsgebiet sind einfach alles was es zu schneiden gibt, vom Brötchen schneiden, über Mun-Schläuche, Pi-Schur, etc. Tool - Victorinox SwissTool X - ständig am Mann/PlateCarrier und für jegliche gröbere Arbeiten gedacht, von der verklemmten Üb-Munition im Patronenlager, über MunKisten öffnen, Draht schneiden, etc. Wird aber höchstwahrscheinlich demnächst durch ein Leatherman MUT ergänzt aufgrund der mehr "waffentauglichen" Werkzeuge Feststehend - Böker Plus Colubris - massiver kurzer Stachel mit 12 cm Klinge - schneidet gut, kann aber auch (im Notfall) auch als Hebelwerkzeug eingesetzt werden - extrem griffig und kam vor allem bei groben Arbeiten zum Einsatz Habe ich während des Einsatz außerhalb des Camps am Gürtel (1st Line) getragen und keinen Tag bereut. Im Kameradenkreis bzw. in der Kompanie findet sich in den Hosentaschen eigentlich alle möglichen Modelle von den üblichen Markten wie Spyderco, CRKT, Cold Steel, Pohl Force & Co., ebenso wie Leatherman und Gerber Tools. Aber auch bei feststehenden Messern gibt es eine breite Palette. KM2000 und das neue BW Taschenmesser haben höchstens junge Kameraden (meist FWDL-Status), aber das mag insgesamt auch einfach an der Truppengattung bzw. Verwendung liegen. Der Beitrag wurde von Desert Hawk bearbeitet: 22. Jun 2019, 22:25 -------------------- "Klagt nicht, kämpft !"
"Real power can't be given, it must be taken" (The Godfather) ΜΟΛΩΝ ΛΑΒΕ! |
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