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> die deutschen Bauern und ihre Methoden von 1524 bis heute, Bauernopfer oder Bauernschläue?
Broensen
Beitrag 9. Jan 2024, 00:07 | Beitrag #31
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ZITAT(Marcus Marius @ 8. Jan 2024, 23:53) *
Das ist absolut vergleichbar mit einer mittelständischen Handwerkerfirma.

Stimmt. Ist ja auch vergleichbar. Und auch ein kleiner Handwerksbetrieb kann seinem Eigentümer etwas Wohlstand verschaffen, genauso ist es beim Bauern. Beide arbeiten auch hart dafür und tragen vor allem ein immenses Risiko. Hast du da ein-zweimal zu oft Pech, war's das mit deiner Existenz.
 
Marcus Marius
Beitrag 9. Jan 2024, 00:26 | Beitrag #32
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ZITAT(Broensen @ 9. Jan 2024, 00:01) *
die Kulturlandschaft unkontrolliertem Verfall ausgesetzt und auf der Südhalbkugel sterben ein paar mehr Menschen an Hunger, weil wir ihnen das Essen wegkaufen.


Das empfinde ich als einen Trugschluss. Zum einen ist "Verfall der Kulturlandschaft" ein wenig sehr hoch getragen. Nutzflächen der Natur zu überlassen, erst recht wenn man sie gezielt pflegt, ist per se kein Verfall. Von zum Beispiel mehr Wäldern in Deutschland würden nicht nur wir hier profitieren, sondern die ganze Welt. Zeitgleich wären die frei gewordenen Arbeitskräfte eine Resource, die, wenn man allen Zahlen glaubt, der deutschen Volkswirtschaft einen erheblichen Mehrgewinn bringen könnten. Auch muss man sich fragen: Ja was nun? Wenn die Kleinbetriebe aufgeben und alles an Großbetriebe geht, dann nutzen diese doch die Fläche weiter. Inwiefern "verfällt" dann die Kulturlandschaft, immerhin wird diese ja weiterhin bewirtschaftet? Und wegen Monokulturen? Die haben wir jetzt schon und es ist ein Problem, was sich durch Gesetze, Vorgaben und Auflagen regeln lässt.
Auch das Argument mit der weltweiten Hungersnot ist... abenteuerlich. Insbesondere wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich Landwirtschaft in vielen Ländern nicht lohnt, weil die europäischen und amerikanschen Landwirte so viel und so billig produzieren, dass arme Länder da garnicht erst einsteigen können, denn die Anschubfinanzierung der industriellen Landwirtschaft im vergleichbaren Maßstab, ist für die armen Länder garnicht erst möglich weil sie deren Bruttosozialprodukt um ein mehrfaches übersteigt. Ist es nicht vielmehr so, dass ein Ausstieg hier, einen Aufstieg anderswo ermöglicht? Dadurch mögen die Produkte kurzfristig teurer werden, aber langfristig würden die Menschen in solchen Ländern mehr Geld erwirtschaften, wodurch sich das relativieren würde.

ZITAT(Broensen @ 9. Jan 2024, 00:07) *
ZITAT(Marcus Marius @ 8. Jan 2024, 23:53) *
Das ist absolut vergleichbar mit einer mittelständischen Handwerkerfirma.

Stimmt. Ist ja auch vergleichbar. Und auch ein kleiner Handwerksbetrieb kann seinem Eigentümer etwas Wohlstand verschaffen, genauso ist es beim Bauern. Beide arbeiten auch hart dafür und tragen vor allem ein immenses Risiko. Hast du da ein-zweimal zu oft Pech, war's das mit deiner Existenz.


Das Problem ist aber eben, dass es schwierig ist sich mit solchen Feldern zu solidarisieren. Rechne ich in die ~2k€ netto die diese drei Personen jeweils verdienen noch so Sachen wie Miete und Co dazu, dann sind die bei einem effektiven Nettoeinkommen von an die 3k€. Das liegt 50% über dem, was ich nach Hause bringe und ich bin in meiner Branche schon einer der Besserverdienenden und ich habe keine 2 Millionen Euro die ich vererben, veräußern oder als Passiveinkommen nutzen könnte.

Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 9. Jan 2024, 00:57
 
DrLaser
Beitrag 9. Jan 2024, 07:16 | Beitrag #33
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ZITAT(Seneca @ 8. Jan 2024, 22:59) *
Die Bekleidungsfabriken in Deutschland gingen verloren, es gab keine Subventionen. Dafür entstanden neue Arbeitsplätze anderswo. Eine Dauersubventionierung der Bekleidungsfabriken wäre schädlich gewesen.

Hier kannst du selbst etwas tun! Ich kann mittlerweile Trigema auch abseits von Tennissocken und Poloshirt nur empfehlen.
Ich bin mir sicher, dass wir hier alle keine Fast-Fashion-Opfer sind und der ein oder andere Partner schon genervt über das Durchschnittsalter der Shirts im Schrank ist. Da sollten 15-20€ fürs T-Shirt mal drin sein.
Neulich lag meiner Bestellung eine Dankeskarte vom Angestellten an der Färbemaschine bei. Nettes Gimmick.


--------------------
ZITAT(Thomas @ 22. Aug 2023, 20:37) *
Könnt ihr bitte mal einen kompletten deutschen Satz diesbezüglich reden?

Subjekt-Prädikat-Beleidigung-Arschloch?!
 
Broensen
Beitrag 9. Jan 2024, 07:44 | Beitrag #34
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ZITAT(Marcus Marius @ 9. Jan 2024, 00:26) *
Nutzflächen der Natur zu überlassen, erst recht wenn man sie gezielt pflegt, ist per se kein Verfall. Von zum Beispiel mehr Wäldern in Deutschland würden nicht nur wir hier profitieren, sondern die ganze Welt.
Das kostet aber auch wieder Geld ohne direkten wirtschaftlichen Ertrag, also mindert es den Spareffekt an den Subventionen.
ZITAT
Wenn die Kleinbetriebe aufgeben und alles an Großbetriebe geht, dann nutzen diese doch die Fläche weiter.
Nicht in der gleichen Tiefe und auch nicht vollständig. Es wären nur ein paar Großunternehmen, die den verbleibenden Rest unter sich aufteilen, der bei einer Wirtschaftlischkeitsbetrachtung nicht hinten runter fällt.
ZITAT
abenteuerlich. Insbesondere wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich Landwirtschaft in vielen Ländern nicht lohnt, weil die europäischen und amerikanschen Landwirte so viel und so billig produzieren, dass arme Länder da garnicht erst einsteigen können, denn die Anschubfinanzierung der industriellen Landwirtschaft im vergleichbaren Maßstab, ist für die armen Länder garnicht erst möglich weil sie deren Bruttosozialprodukt um ein mehrfaches übersteigt. Ist es nicht vielmehr so, dass ein Ausstieg hier, einen Aufstieg anderswo ermöglicht? Dadurch mögen die Produkte kurzfristig teurer werden, aber langfristig würden die Menschen in solchen Ländern mehr Geld erwirtschaften, wodurch sich das relativieren würde.
Das halte ich wiederum für eine blauäugige Prognose. Die Marktmacht des Westens wird uns weiterhin bezahlbare Lebensmittel liefern, während die bisher nicht rentabel zu bewirtschaftenden Regionen weiterhin zu teuer für eine Erschließung sein werden, es sei denn, wir stecken das, was wir jetzt in unsere Agrarwirtschaft pumpen dann stattdessen in diesen Aufbau, nur halt mit weniger Ertrag als hierzulande.
ZITAT
Rechne ich in die ~2k€ netto die diese drei Personen jeweils verdienen noch so Sachen wie Miete und Co dazu...
Das sollte man so nicht tun, denn oft gehört das Wohnhaus heute gar nicht mehr zum Betriebsvermögen und ein Haus zu erben oder im Elternhaus mietfrei wohnen ist jetzt kein besonderes Privileg der Landwirte.
 
goschi
Beitrag 9. Jan 2024, 08:27 | Beitrag #35
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ZITAT(Broensen @ 9. Jan 2024, 00:01) *
Und es kommt zunehmend das Problem der Ausfallrisiken hinzu. Überschwemmungen, Dürreperioden, Hagelschäden .... Ernteausfälle in existenzgefährdenden Dimensionen werden immer häufiger. Da sollte man als Landwirt schon mal ein, zwei Jahre Einnahmeausfälle überbrücken können. Welcher Familienbetrieb kann sowas? Also selbst wenn da im Regelfall mal ein sechsstelliger Gewinn raus kommen sollte, kann der im nächsten Jahr schon wieder als Verlust unterm Strich stehen.

Sorry, aber das ist jetzt, wie manches, maximal idealisiert.
Es ist zu bezweifeln, dass ein Bauernbetrieb wirklich Rücklagen für zwei komplette jahre Ernteausfall hat, vor allem, weil es in unseren Breitengraden keine kompletten Ausfälle gibt, sondern Minderungen der Ernte und da gerade Kleinbauern (um die geht es ja) kaum Monokultur mit nur einem gut betreibt, ist dies definitiv kein Problem. Dafür gibt es Diversifizierung des Anbaus und übrigens bei letzten Ausfällen, zB im Bereich Obst wegen früher Wärme und folgendem Kälteeinbruch griffen Bundessdeutsche und EU Sicherheiten ein, genau dafür wink.gif
Und 24 Monate mit gemindertem Umsatz haben auch KMUs immer wieder zu beklagen.



Ich glaube niemand hier stellt in Abrede, dass die Landwirtschaft notwendig ist, aber ebenso gilt, dass es völlig falsche und kaputte Antriebe gibt für die Landwirtschaft, inkl. umweltschädlichem Verhalten.
Das Subventionssystem ist seit langem in allen westlichen Ländern am Arsch, fördert disfunktionale Dinge, verhindert zT aktiv Verbesserungen und eben, Landwirtschaftliche Betriebe sehen diese dann einfach als absolute Selbstverständlichkeit an.
und DAS ist das Problem, wo dann hier keinerlei Verständnis mehr aufkommt für Proteste, vor allem wenn sie dann noch in aktueller Form stattfinden (mit klarer Herkunft im rechtsextremen, reaktionären Wutbürgertum), die kleinste aller Subventionen, dazu eine, die wirklich schwer zu begründen ist, löst dann solche Proteste aus? Mit dieser Tonalität?
Da ist das Problem, dass purer Egoismus und ja Gier, sichtbar sind, keine vernünftige Argumentation, schlichtes "ich will, will, will, ich habe Recht auf, auf, auf"

Und es ist völlig okay, wenn ein Landwirtschaftsbetrieb zu einem gewissen Wohlstand führt, aber dann sollte man sich doch bitte nicht als arm und unterdrückt und vernachlässigt darstellen, nicht wenn man mal eben 5 bis 6-stellige Subventionen kriegt und 5-stellige Reingewinne ausweisen kann. Dann IST man gut gestellt und wohlhabend (im wahrsten Wortsinne).

Das Problem an Bauern ist, dass sie sich als Arm darstellen, während sie mit dem neuesten sehr grossen Fendt-Modell Blockaden fahren, wo es das dadurch ersetzte Modell oder zwei Nummern kleiner auch noch länger getan hätte...
aka, sie jammern auf einem Niveau, das viele nicht erreichen (können) und das auch direkt noch niveaulos.


Übrigens, die achso unzahlbaren Umbauten für tiergerechte Stallungen, usw?
Dafür gibt es explizit Staatshilfen, die genau das kompensieren...


--------------------
Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Tyke
Beitrag 9. Jan 2024, 09:36 | Beitrag #36
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ZITAT(Marcus Marius @ 9. Jan 2024, 00:26) *
ZITAT(Broensen @ 9. Jan 2024, 00:01) *
die Kulturlandschaft unkontrolliertem Verfall ausgesetzt und auf der Südhalbkugel sterben ein paar mehr Menschen an Hunger, weil wir ihnen das Essen wegkaufen.

Insbesondere wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich Landwirtschaft in vielen Ländern nicht lohnt, weil die europäischen und amerikanschen Landwirte so viel und so billig produzieren, dass arme Länder da garnicht erst einsteigen können, denn die Anschubfinanzierung der industriellen Landwirtschaft im vergleichbaren Maßstab, ist für die armen Länder garnicht erst möglich weil sie deren Bruttosozialprodukt um ein mehrfaches übersteigt. Ist es nicht vielmehr so, dass ein Ausstieg hier, einen Aufstieg anderswo ermöglicht? Dadurch mögen die Produkte kurzfristig teurer werden, aber langfristig würden die Menschen in solchen Ländern mehr Geld erwirtschaften, wodurch sich das relativieren würde.


Das stimmt so nicht, in welchen Ländern lohnt sich denn keine Landwirtschaft? Ich nehme jetzt mal den Vatikan, San Marino und vllt. noch ein paar Felshaufen im Meer aus der Gleichung raus.
Ansonsten hast du in jedem Land dieser Erde Landwirtschaft, und die lohnt sich im Regelfall immer recht gut. Außer, die EU ist involviert, denn dann wird das ganze kompliziert. Die EU setzt nämlich recht hohe Importzölle auf landwirtschaftliche Produkte. Im gleichen Atemzug exportiert die EU dann diese Produkte, die gleichzeitig noch subventioniert werden in andere Länder um dort die Märkte zu verschieben.


 
Scipio32
Beitrag 9. Jan 2024, 10:38 | Beitrag #37
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Gemäß dem nachfolgendem Artikel des Focus verhalten sich die Bauern ähnlich wie die letzte Generation, ein Beispiel:

ZITAT
Alexander Eichholtz, Personalrat der Berliner Charité, droht mit Strafanzeige. Auf X fragt er empört die protestierenden Bauern: „Geht es euch noch gut?“ Pflegekräfte, Ärzte, Essen-auf-Räder-Fahrer, Krankenschwestern und Hebammen habe man im Vorfeld dazu aufgerufen, sich erkennen zu geben. Dann würden sie auf dem Weg ins Krankenhaus nicht behindert. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern wurden Passierscheine angekündigt, er ist offenbar empört über die Bedingungen, die man erfüllen muss, um zur Arbeit zu kommen. „Das ist dieselbe Übergriffigkeit wie bei der Letzten Generation“, kritisiert Eicholtz.
Eine X-Nutzerin, die nach eigenen Angaben in der Geburtshilfe arbeitet, schreibt: "So liebe Bauern, nur zur Info, bei uns geht gar nichts mehr. Kollegen stecken schon 15 km vor der Stadt fest. Es geht nicht vor und zurück, Schulbusse mit Kindern stehen bei der Kälte im Stau. Schmiert euch eure Rettungsgassen und Kontrollen sonst wo hin.“


Edit: Weitere Fälle finden sich im Artikel.

Quelle: https://amp.focus.de/panorama/bauern-protes..._259556970.html

Der Beitrag wurde von Scipio32 bearbeitet: 9. Jan 2024, 10:44
 
Marcus Marius
Beitrag 9. Jan 2024, 16:50 | Beitrag #38
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ZITAT(Tyke @ 9. Jan 2024, 09:36) *
Das stimmt so nicht, in welchen Ländern lohnt sich denn keine Landwirtschaft? Ich nehme jetzt mal den Vatikan, San Marino und vllt. noch ein paar Felshaufen im Meer aus der Gleichung raus.
Ansonsten hast du in jedem Land dieser Erde Landwirtschaft, und die lohnt sich im Regelfall immer recht gut. Außer, die EU ist involviert, denn dann wird das ganze kompliziert. Die EU setzt nämlich recht hohe Importzölle auf landwirtschaftliche Produkte. Im gleichen Atemzug exportiert die EU dann diese Produkte, die gleichzeitig noch subventioniert werden in andere Länder um dort die Märkte zu verschieben.


Wolltest du mir jetzt widersprechen oder zustimmen?
 
Stefan Kotsch
Beitrag 9. Jan 2024, 17:34 | Beitrag #39
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ZITAT(DrLaser @ 8. Jan 2024, 07:16) *
ZITAT(Seneca @ 8. Jan 2024, 22:59) *
Die Bekleidungsfabriken in Deutschland gingen verloren, es gab keine Subventionen. Dafür entstanden neue Arbeitsplätze anderswo. Eine Dauersubventionierung der Bekleidungsfabriken wäre schädlich gewesen.

Hier kannst du selbst etwas tun! Ich kann mittlerweile Trigema auch abseits von Tennissocken und Poloshirt nur empfehlen.
...

Naja, ich denke so läuft das nicht. Ich bin als Privatmann in Grund auch nur Unternehmer (das Unternehmen einen Privathaushalt erfolgreich zu führen). Und hier gelten für mich die selben marktwirtschaftlichen Regeln wie für den "richtigen" Unternehmer. Da kaufe ich auch nach betriebwirtschjaftlichen Gesichtspunkten ein. Und nicht aus Solidarität mit dem am Hungertuch nagenden Unternehmer.

Vieles an den Vorwürfen der Bauer kann ich ja verstehen. Da hat die Regierung einen Schnellschuss abgegeben der nicht rund war. Ok.
Aber was beispielsweise die Fleisch oder Milchpreise anbgeht. Hier stellt sich der Preis auf dem Markt ein. Und wenn es zuviele Anbieter gibt, dann geht der Preis in den Keller. Es ist nicht Aufgabe des Staates die Preise zu Gunsten der Landwirte zu steuern, wie das regelmäßig gefordert wird. Dann bekommen wir am Ende wieder Planwirtschaft und Sozialismus.
Es ist ja überall zu beobachten, dass der Staat allmählich überbordet (aber Kernaufgaben nicjht mehr erfüllt werden).
 
MamaPapaZombie
Beitrag 9. Jan 2024, 18:03 | Beitrag #40
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Mein "Highlight" war bis jetzt der Herr hier:



--------------------


Click HERE to enlarge ... // #AFDnee - Faktencheck
 
Elbroewer
Beitrag 9. Jan 2024, 18:38 | Beitrag #41
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Wenn ich mir den Schal und die Mütze ansehe, könnte das auch eine Dame sein. Würde ja vom Thema her passen.
 
Marcus Marius
Beitrag 9. Jan 2024, 18:57 | Beitrag #42
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ZITAT(MamaPapaZombie @ 9. Jan 2024, 18:03) *
Mein "Highlight" war bis jetzt der Herr hier:

https://i.postimg.cc/8zYv1GTS/6129918-1-BC-z-Q-a-IX0j0.jpg


Hmtja, weis nicht. Zum schmunzeln animiert es, aber... Produkt kommt aus Österreich. Einfluss deutscher Subventionen auf österreichische Bauern setzte ich jetzt mal mit: "Eher nicht vorhanden." oder "Vorhanden, aber eine Streichung begünstigt eher österreichische Bauern, also mehr Titten und Muckis finanzierbar?" Also jetzt mal davon abgesehen, dass beim kurzen Überblick auf das Dargestellte der letzten paar Jahre tendentiell eher wenige Fotosubjekte dabei waren, die nach hart arbeitender, am Hungertuch nagender Landwirtschaft aussehen, sondern eher so Kategorie Profimodel mit Fleischkünstlermengenrabatt und 10+ Stunden Muckibude pro Tag (mit langer Dehydrierungsphase). Manche schneiden sich echt absichtlich ins Fleisch mit ihren Sprüchen, hat man manchmal das Gefühl.
 
Broensen
Beitrag 9. Jan 2024, 20:11 | Beitrag #43
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ZITAT(goschi @ 9. Jan 2024, 08:27) *
Sorry, aber das ist jetzt, wie manches, maximal idealisiert.
Geschenkt. Ich hab' ja direkt dazu geschrieben, dass ich da sicherlich einiges überdramatisiert hab'.
ZITAT
Es ist zu bezweifeln, dass ein Bauernbetrieb wirklich Rücklagen für zwei komplette jahre Ernteausfall hat, vor allem, weil es in unseren Breitengraden keine kompletten Ausfälle gibt, sondern Minderungen der Ernte und da gerade Kleinbauern (um die geht es ja) kaum Monokultur mit nur einem gut betreibt, ist dies definitiv kein Problem.
Einer meiner Kunden konnte nach dem Hochwasser 22 zumindest seine gesamten Flächen auf einmal abschreiben, weil die komplett im Ruhrtal liegen. Da durfte nicht mal mehr Gras von den Flächen verfüttert werden, weil da theoretisch sonst was mit angespült worden sein könnte.
Aber natürlich sind zwei Jahreserträge ohne Ausfallkompensationen übertrieben gewesen.
ZITAT
aber ebenso gilt, dass es völlig falsche und kaputte Antriebe gibt für die Landwirtschaft, inkl. umweltschädlichem Verhalten.
Das Subventionssystem ist seit langem in allen westlichen Ländern am Arsch, fördert disfunktionale Dinge, verhindert zT aktiv Verbesserungen und eben, Landwirtschaftliche Betriebe sehen diese dann einfach als absolute Selbstverständlichkeit an.
und DAS ist das Problem, wo dann hier keinerlei Verständnis mehr aufkommt für Proteste, vor allem wenn sie dann noch in aktueller Form stattfinden (mit klarer Herkunft im rechtsextremen, reaktionären Wutbürgertum), die kleinste aller Subventionen, dazu eine, die wirklich schwer zu begründen ist, löst dann solche Proteste aus? Mit dieser Tonalität?
Da ist das Problem, dass purer Egoismus und ja Gier, sichtbar sind, keine vernünftige Argumentation, schlichtes "ich will, will, will, ich habe Recht auf, auf, auf"
Da bin ich voll und ganz dabei. Gerade weil ich da ein bisschen Einblick habe, weiß ich auch, wieviel da schief läuft. Darum geht es mir auch nicht. Ich wollte mich der Aussage entgegenstellen, dass wir es insgesamt gut verkraften könnten, unsere Landwirtschaft deutlich weniger zu subventionieren. Das halte ich für eine absolute Fehlannahme. Eine umfangreiche Neuausrichtung des Subventionsapparats wäre jedoch sicher angebracht und die Subventionierung des Verbrauchs fossiler Energieträger ist auch eigentlich immer falsch.

Die aktuellen Proteste sehe ich ja selbst kritisch, auch wenn die geplanten Subventionsabbaumaßnahmen ohne ein begleitendes Konzept durchaus kritikwürdig sind.
ZITAT
Übrigens, die achso unzahlbaren Umbauten für tiergerechte Stallungen, usw?
Dafür gibt es explizit Staatshilfen, die genau das kompensieren...
Das täuscht. Bzw. deckt das bei weitem nicht das ab, was man investieren muss, um marktfähig zu bleiben. Wir bauen z.B. vorwiegend landwirtschaftlich betriebene Reitanlagen und da wird so gut wie gar nichts in der Richtung gefördert, während die Anforderungen -zu Recht- immer weiter hoch gehen.
 
Marcus Marius
Beitrag 9. Jan 2024, 20:16 | Beitrag #44
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na ist doch schön, dass wir, wenn wir Übertreibungen nicht als Argument nutzen, doch einigermaßen am gleichen Strang ziehen. Aber eine Frage hätte ich:

ZITAT(Broensen @ 9. Jan 2024, 20:11) *
vorwiegend landwirtschaftlich betriebene Reitanlagen


Was kann man sich darunter bzw. "landwirtschaftlicher Reiterei" vorstellen?
 
General Gauder
Beitrag 9. Jan 2024, 21:03 | Beitrag #45
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ZITAT(Marcus Marius @ 8. Jan 2024, 23:53) *
ZITAT(General Gauder @ 8. Jan 2024, 22:56) *
Also anhand eigener Erfahrung mit immerhin 37ha bewirtschafteter Fläche kann ich die Zahlen so überhaupt nicht nachvollziehen.
Also es ist jetzt 10 Jahre her das wir die Viehwirtschaft aufgegeben haben und nur noch ein wenig Ackerbau nebenher machen aber der Reingewinn war in etwa bei ca. 10k€ mehr nicht.
Ich würde mal schätzen das es sich bei den 40ha um Eigenland handelt und dann noch vermutlich 160ha oder mehr dazu gepachtet werden.


Reingewinn nachdem du ihr euch selbst bezahlt habt oder danach? Das wird bei solchen Rechnungen immer gerne unterschlagen, nebst so Sachen wie keine Miete weil eigener Hof usw. Vielleicht kannst du ja auch mal die Rechnungen die zum Beispiel im von Ramke verlinkten Post gemacht wurden aufdröseln und uns deine Wahrnehmung des Ganzen schildern? Da vertraue ich dir mehr als einem gesichtslosen Account im Internet.

ZITAT(General Gauder @ 8. Jan 2024, 22:56) *
Was man auch noch dazu sagen muss wenn man von 165k€ Gewinn spricht dann werden dvon Rücklagen gebildet um damit in den eigenen Betrieb zu investieren. Als Mittelständischer Landwirt ist es normal wärend seines Berufslebens mehrmals ein paar Millionen zu Investieren, die Maschinen und auch Stallungen bzw. Gehöfte müssen ständig in Schuss gehalten werden, das alles kostet verdammt viel Geld. Man kann das nicht mit dem Gehalt eines normalen Angestellten/Arbeiters vergleichen, der passendere Vergleich ist der Handerkermeister mit 3 Gesellen.
Hier zu behaupten diese Menschen seien reich ist einfach falsch.


Ja weis nicht. Es wurde auch die Anmerkung gemacht, dass es sich hier um einen vergleichsweise kleinen Betrieb handelt, der ungefähr 2 Millionen Euro wert ist und drei Personen ein Nettoeinkommen von über 2.000€ monatlich ermöglicht. Reich mag das noch nicht sein aber ich finde das schon alles andere als arm und bewegt sich absolut im Bereich von wohlhabend, insbesondere wenn man in Betracht zieht, dass von dem Einkommen keine Miete, Strom usw. bezahlt werden müssen. Das ist absolut vergleichbar mit einer mittelständischen Handwerkerfirma. Umgekehrt wurde natürlich auch ganz spitzfindig und, meiner Meinung nach zurecht, gefragt: Wenn es sich nicht lohnt, warum verkauft oder verpachtet man nicht das Land und geht einer "normalen" Arbeit nach?

Sowieso stellt sich die Frage: Subventionen bezahlt ja der Steuerzahler, der ja zeitgleich der Verbraucher ist. Andernorts wurde die Rechnung gemacht, dass der Liter Milch für den Verbraucher durch die Abschaffung der Dieselsteuerermäßigung um sagenhafte 0,0049 CENT steigen würde. So wirklich dramatisch wirkt das auf mich nicht. Volkswirtschaftlich ist es ja eh ein Nullsummenspiel, weil von der linken Hand in die Rechte umgelegt wird. Wo ist da das Problem? Es wird dann gerne auf die Handelskonzerne verwiesen, die die Preise drücken, aber da sollte man doch durch Bauernverbände ausreichend Druck aufbauen können, um das zu adressieren und selbst wenn nicht: Wie sinnvoll ist die Produktion eines Gutes, wenn eine Preissteigerung um 0,0049 Cent pro Liter das Gut "unbezahlbar" werden lässt? Wäre man da nicht von vornherein besser beraten das sein zu lassen und was anderes zu produzieren?

Welches Gehalt? wink.gif

Ich als Sohn durfte mithelfen und Zuhause umsonst wohnen, das wars ansonsten wurde und werden mit den Gewinnen aus der Landwirtschaft allerlei Dinge bezahlt die so anfallen wie total Renovierung des Hauses usw.

Aber man kann sagen das man von einem Hektar ohne Pacht etwa 800€ Gewinn erwirtschaftet, deshalb kann ich diese Zahlen im Leben nicht nachvollziehen 3 Personen ein 2k€ Netto-Gehalt zu zahlen geht bei der geringen Fläche nie im Leben, es sei denn das ist irgend ein Weingut oder so. wink.gif
Mehr Geld kann man mit der Haltung von Tieren machen aber das hängt auch wieder stark von der Art ab und wie der entsprechende Preis sich entwickelt, z.B. war letztes Jahr ein recht gutes für die Schweinemast aber etliche Jahre vorher hat man quasi zum Nulltarif gearbeitet, weil der Schweinepreis im Keller war.
Wenn da in dem Reddit Post steht das der Landwirt bis zu 800€ an Pacht bezahlt dann weiß ich das er Tiere hält und die Flächen nur als Ausgleich benötigt, er verdient mit diesen Flächen also nur indirekt wenn er einen guten Preis für seine Tiere erzielen kann. Oder er hat eine Bio-Kuh aber das ist ein anderes Thema

ZITAT(goschi @ 9. Jan 2024, 08:27) *
ZITAT(Broensen @ 9. Jan 2024, 00:01) *
Und es kommt zunehmend das Problem der Ausfallrisiken hinzu. Überschwemmungen, Dürreperioden, Hagelschäden .... Ernteausfälle in existenzgefährdenden Dimensionen werden immer häufiger. Da sollte man als Landwirt schon mal ein, zwei Jahre Einnahmeausfälle überbrücken können. Welcher Familienbetrieb kann sowas? Also selbst wenn da im Regelfall mal ein sechsstelliger Gewinn raus kommen sollte, kann der im nächsten Jahr schon wieder als Verlust unterm Strich stehen.

Sorry, aber das ist jetzt, wie manches, maximal idealisiert.
Es ist zu bezweifeln, dass ein Bauernbetrieb wirklich Rücklagen für zwei komplette jahre Ernteausfall hat, vor allem, weil es in unseren Breitengraden keine kompletten Ausfälle gibt, sondern Minderungen der Ernte und da gerade Kleinbauern (um die geht es ja) kaum Monokultur mit nur einem gut betreibt, ist dies definitiv kein Problem. Dafür gibt es Diversifizierung des Anbaus und übrigens bei letzten Ausfällen, zB im Bereich Obst wegen früher Wärme und folgendem Kälteeinbruch griffen Bundessdeutsche und EU Sicherheiten ein, genau dafür wink.gif
Und 24 Monate mit gemindertem Umsatz haben auch KMUs immer wieder zu beklagen.



Ich glaube niemand hier stellt in Abrede, dass die Landwirtschaft notwendig ist, aber ebenso gilt, dass es völlig falsche und kaputte Antriebe gibt für die Landwirtschaft, inkl. umweltschädlichem Verhalten.
Das Subventionssystem ist seit langem in allen westlichen Ländern am Arsch, fördert disfunktionale Dinge, verhindert zT aktiv Verbesserungen und eben, Landwirtschaftliche Betriebe sehen diese dann einfach als absolute Selbstverständlichkeit an.
und DAS ist das Problem, wo dann hier keinerlei Verständnis mehr aufkommt für Proteste, vor allem wenn sie dann noch in aktueller Form stattfinden (mit klarer Herkunft im rechtsextremen, reaktionären Wutbürgertum), die kleinste aller Subventionen, dazu eine, die wirklich schwer zu begründen ist, löst dann solche Proteste aus? Mit dieser Tonalität?
Da ist das Problem, dass purer Egoismus und ja Gier, sichtbar sind, keine vernünftige Argumentation, schlichtes "ich will, will, will, ich habe Recht auf, auf, auf"

Und es ist völlig okay, wenn ein Landwirtschaftsbetrieb zu einem gewissen Wohlstand führt, aber dann sollte man sich doch bitte nicht als arm und unterdrückt und vernachlässigt darstellen, nicht wenn man mal eben 5 bis 6-stellige Subventionen kriegt und 5-stellige Reingewinne ausweisen kann. Dann IST man gut gestellt und wohlhabend (im wahrsten Wortsinne).

Das Problem an Bauern ist, dass sie sich als Arm darstellen, während sie mit dem neuesten sehr grossen Fendt-Modell Blockaden fahren, wo es das dadurch ersetzte Modell oder zwei Nummern kleiner auch noch länger getan hätte...
aka, sie jammern auf einem Niveau, das viele nicht erreichen (können) und das auch direkt noch niveaulos.


Übrigens, die achso unzahlbaren Umbauten für tiergerechte Stallungen, usw?
Dafür gibt es explizit Staatshilfen, die genau das kompensieren...

Den großen Fendt haben die meisten tatsächlich damit sie ihn von der Steuer absetzen können, der wird für Zeitraum X gefahren bis er abgeschrieben ist und dann gegen einen neuen eingehandelt damit man wieder etwas hat zum Abschreiben.

Und was die Umbauten angeht klar gibt es da Hilfen. Trotzdem kostet ein neuer Stall etwa 1 Million und die musst du irgendwie erwirtschaften. Man kann davon ausgehen das man alle 10-15 Jahre einen neuen Stall oder vergleichbar große Investition braucht. Wenn du gebaut hast und das ganze anhand der bestehenden Regeln durchgeplant hast und dir dann plötzlich Subventionen gestrichen werden die du fest eingeplant hast kann dich das schon recht schnell in Schieflage versetzen, wenn du einfach mal ein zwei schlechte Jahre in Folge hast, in denen du nicht so gut verdienst, auch generelle Ernteausfälle kann es sehr wohl individuell geben ich habe z.B. einen Bekannten der letztes Jahr seine komplette Gerste, Triticale und Weizen abschreiben musste weil er aufgrund der Witterung nicht auf die Äcker kam und schließlich das Getreide am Halm vergammelt ist. Wenn dir das in einem Jahr mit miesen Preisen bei den Endprodukten passiert dann kann es das ganz schnell gewesen sein und davor haben die meisten Landwirte Angst.

Der Beitrag wurde von General Gauder bearbeitet: 9. Jan 2024, 21:18
 
KSK
Beitrag 9. Jan 2024, 21:14 | Beitrag #46
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ZITAT(General Gauder @ 9. Jan 2024, 21:03) *
Welches Gehalt? wink.gif

Ich als Sohn durfte mithelfen und Zuhause umsonst wohnen, das wars ansonsten wurde und werden mit den Gewinnen aus der Landwirtschaft allerlei Dinge bezahlt die so anfallen wie total Renovierung des Hauses usw.

Öhm... also Dinge die Nicht-Landwirte wovon bezahlen? Meist von ihrem Netto-Gehalt wink.gif
 
General Gauder
Beitrag 9. Jan 2024, 21:24 | Beitrag #47
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ZITAT(KSK @ 9. Jan 2024, 21:14) *
ZITAT(General Gauder @ 9. Jan 2024, 21:03) *
Welches Gehalt? wink.gif

Ich als Sohn durfte mithelfen und Zuhause umsonst wohnen, das wars ansonsten wurde und werden mit den Gewinnen aus der Landwirtschaft allerlei Dinge bezahlt die so anfallen wie total Renovierung des Hauses usw.

Öhm... also Dinge die Nicht-Landwirte wovon bezahlen? Meist von ihrem Netto-Gehalt wink.gif

Ja, das habe ich ja nicht abgestritten, aber ich habe kein Gehalt wink.gif
Es gibt eben Jahre wo man minus gemacht hat und in anderen konnte man 20-30k€ Gewinn erwirtschaften.

Wie gesagt wir machen hier nur noch ein wenig Ackerbau nebenher, zum Leben würde das aber nicht reichen, deshalb gehe ich ja auch arbeiten

Der Beitrag wurde von General Gauder bearbeitet: 9. Jan 2024, 21:26
 
Scipio32
Beitrag 9. Jan 2024, 21:31 | Beitrag #48
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Wenn man diesem Artikel des Volksverpetzers glauben schenkt, gibt es wohl ein Problem der Ungleichverteilung on Subventionen unter den Bauern und damit natürlich auch der Einkommen:

ZITAT
Die andauernden Proteste der Bauern trotz Rücknahme der meisten Subventionskürzungen zeigen: Das Problem ist größer als nur eine einzelne Maßnahme. Während Teile der Kritik an der Regierung berechtigt sind, spielt auch die elitäre Lobbyarbeit des Deutschen Bauernverbandes eine Rolle. Dieser Verband spaltet die Landwirte in eine gut vernetzte Oberschicht, die die meisten Subventionen in die eigene Tasche bekommt, und den großen Rest, der um seine Existenz bangen muss. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die wir alle stärker hinterfragen sollten.


Quelle: https://www.volksverpetzer.de/analyse/bauer...frage-probleme/

Das benachteiligt dann natürlich kleinere Höfe, die nicht so viel vom großen Kuchen abbekommen, und denen dann jeder weitere Verlust natürlich noch mehr we tut bzw. die dann auch keine so großen Rücklagen bilden können um Investitionen finanzieren zu können.
 
400plus
Beitrag 9. Jan 2024, 21:33 | Beitrag #49
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ZITAT(General Gauder @ 9. Jan 2024, 21:03) *
Aber man kann sagen das man von einem Hektar ohne Pacht etwa 800€ Gewinn erwirtschaftet, deshalb kann ich diese Zahlen im Leben nicht nachvollziehen 3 Personen ein 2k€ Netto-Gehalt zu zahlen geht bei der geringen Fläche nie im Leben, es sei denn das ist irgend ein Weingut oder so. wink.gif


Er sagt ja, dass man den Boden bei ihm für 800 Euro pro Hektar verpachten kann, das ist dann von Rebflächen nicht weit entfernt wink.gif
 
Nite
Beitrag 9. Jan 2024, 21:36 | Beitrag #50
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Der Bauernverband betreibt hier geschickte Propaganda: Politik und Lobbyismus für die Grossbauern und Konzerne betreiben, dabei aber immer schön das Image der kleinbäuerlichen, idyllischen Familienbetriebe hochalten, und es funktioniert. Ironischerweise gehen Kleinbauern die bei den Protesten mitmischen hier genau für diejenigen auf die Strasse die sie ruinieren.


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goschi
Beitrag 9. Jan 2024, 21:57 | Beitrag #51
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ZITAT(General Gauder @ 9. Jan 2024, 21:03) *
Und was die Umbauten angeht klar gibt es da Hilfen. Trotzdem kostet ein neuer Stall etwa 1 Million und die musst du irgendwie erwirtschaften. Man kann davon ausgehen das man alle 10-15 Jahre einen neuen Stall oder vergleichbar große Investition braucht. Wenn du gebaut hast und das ganze anhand der bestehenden Regeln durchgeplant hast und dir dann plötzlich Subventionen gestrichen werden die du fest eingeplant hast kann dich das schon recht schnell in Schieflage versetzen, wenn du einfach mal ein zwei schlechte Jahre in Folge hast, in denen du nicht so gut verdienst, auch generelle Ernteausfälle kann es sehr wohl individuell geben ich habe z.B. einen Bekannten der letztes Jahr seine komplette Gerste, Triticale und Weizen abschreiben musste weil er aufgrund der Witterung nicht auf die Äcker kam und schließlich das Getreide am Halm vergammelt ist. Wenn dir das in einem Jahr mit miesen Preisen bei den Endprodukten passiert dann kann es das ganz schnell gewesen sein und davor haben die meisten Landwirte Angst.

Nochmal:
Das sind alles Sachen, die andere Kleinunternehmer auch müssen, frag mal einen Werkzeugmacher-Betrieb (sind oft auch kleine Klitschen) so für seinen maschinenpark amortisieren muss?
Desswegen gibt es Amortisation, die wird übrigens zT steuerlich geltend gemacht wink.gif

Der Punkt ist, ich wiederhole mich, Bauern sind nicht Arm, es sind einfach Kleinunternehmer, mit aber immensen staatlichen Zuschüssen, manche (zB die kompletten EU-Zuschüsse) nahezu ohne Bedingung, einfach "dafür, dass es euch gibt", das ergibt halt schlicht auch wenig Toleranz von allen anderen, die komplett auf eigenes Risiko wirtschaften müssen.
Natürlich hat es Risiken Kleinunternehmer zu sein, willkommen in der Welt, haben alle anderen auch...

Und DAS ist es, diese ignorante Selbstgefälligkeit, sich mit unendlich schlechtem Benehmen bei jeder Gelegenheit heulend ins Rampenlicht zu stellen, wieso sollte man das goutieren?
Damit verspielt man halt jeglichen Respekt und verdient sich keinen.
Wenn dann vorgerechnet wird, mit Zahlen, die jeder Kleinunternehmer auch stemmen muss, aber bei Selbstdarstellung als einzige Opfer? ne du, da gehe ich null mit.



@Broensen, was sind "landwirtschaftlich betriebene Reitanlagen?"
Und ich sprach von Ställen für Nutztiere, da werden bei gestiegenen Anforderungen ziemlich hohe Ausgleichszahlungen und Förderungen geleistet, die sollen natürlich nicht den ganzen Stall zahlen 8tun sie zT aber wohl durchaus), sondern die Differenz der neuen Anforderungen...

Wieder sowas, natürlich haben bauern nicht den Anspruch zu haben, dass ihnen alles bezahlt wird, nochmal: Kleinunternehmen tragen diese Risiken sonst auch.


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
General Gauder
Beitrag 9. Jan 2024, 23:31 | Beitrag #52
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ZITAT(goschi @ 9. Jan 2024, 21:57) *
ZITAT(General Gauder @ 9. Jan 2024, 21:03) *
Und was die Umbauten angeht klar gibt es da Hilfen. Trotzdem kostet ein neuer Stall etwa 1 Million und die musst du irgendwie erwirtschaften. Man kann davon ausgehen das man alle 10-15 Jahre einen neuen Stall oder vergleichbar große Investition braucht. Wenn du gebaut hast und das ganze anhand der bestehenden Regeln durchgeplant hast und dir dann plötzlich Subventionen gestrichen werden die du fest eingeplant hast kann dich das schon recht schnell in Schieflage versetzen, wenn du einfach mal ein zwei schlechte Jahre in Folge hast, in denen du nicht so gut verdienst, auch generelle Ernteausfälle kann es sehr wohl individuell geben ich habe z.B. einen Bekannten der letztes Jahr seine komplette Gerste, Triticale und Weizen abschreiben musste weil er aufgrund der Witterung nicht auf die Äcker kam und schließlich das Getreide am Halm vergammelt ist. Wenn dir das in einem Jahr mit miesen Preisen bei den Endprodukten passiert dann kann es das ganz schnell gewesen sein und davor haben die meisten Landwirte Angst.

Nochmal:
Das sind alles Sachen, die andere Kleinunternehmer auch müssen, frag mal einen Werkzeugmacher-Betrieb (sind oft auch kleine Klitschen) so für seinen maschinenpark amortisieren muss?
Desswegen gibt es Amortisation, die wird übrigens zT steuerlich geltend gemacht wink.gif

Der Punkt ist, ich wiederhole mich, Bauern sind nicht Arm, es sind einfach Kleinunternehmer, mit aber immensen staatlichen Zuschüssen, manche (zB die kompletten EU-Zuschüsse) nahezu ohne Bedingung, einfach "dafür, dass es euch gibt", das ergibt halt schlicht auch wenig Toleranz von allen anderen, die komplett auf eigenes Risiko wirtschaften müssen.
Natürlich hat es Risiken Kleinunternehmer zu sein, willkommen in der Welt, haben alle anderen auch...

Und DAS ist es, diese ignorante Selbstgefälligkeit, sich mit unendlich schlechtem Benehmen bei jeder Gelegenheit heulend ins Rampenlicht zu stellen, wieso sollte man das goutieren?
Damit verspielt man halt jeglichen Respekt und verdient sich keinen.
Wenn dann vorgerechnet wird, mit Zahlen, die jeder Kleinunternehmer auch stemmen muss, aber bei Selbstdarstellung als einzige Opfer? ne du, da gehe ich null mit.



@Broensen, was sind "landwirtschaftlich betriebene Reitanlagen?"
Und ich sprach von Ställen für Nutztiere, da werden bei gestiegenen Anforderungen ziemlich hohe Ausgleichszahlungen und Förderungen geleistet, die sollen natürlich nicht den ganzen Stall zahlen 8tun sie zT aber wohl durchaus), sondern die Differenz der neuen Anforderungen...

Wieder sowas, natürlich haben bauern nicht den Anspruch zu haben, dass ihnen alles bezahlt wird, nochmal: Kleinunternehmen tragen diese Risiken sonst auch.

Und nochmal, ich habe kein Problem damit wenn man die Subventionen abschaffen würde, ich habe ein Problem damit das man dies als Schnellschuss gemacht hat.
Wenn man die Subventionen abschaffen will gerne aber dann soll das über einen längeren Zeitraum schrittweise passieren. Die Idealisierte bäuerliche Landwirtschaft die künstlich am Leben erhalten wird halte ich schon seit mehr als 10 Jahren für falsch, aber du kannst den Leuten nicht einfach über Nacht einen Teil ihres Einkommens nehmen und ja solche Maßnahmen treiben diese Leute eben auch in die Hände der Rattenfänger und man muss sich nicht wundern warum sie kein Grün wählen und auch anderen Leuten stößt dieses Verhalten eben sauer auf und ist der Grund warum sich Handwerker und LKW-Fahrer mit den Bauern solidarisiert haben.
Ich habe es hier schon mal geschrieben es geht bei diesen Protesten überhaupt nicht um die Sachgründe, sondern darum das sich weite Teile er Bevölkerung von der jetzigen Regierung verarscht vorkommen, weil diese Ihre Probleme (Haushalt) auf sie abwälzt.
 
Nite
Beitrag 10. Jan 2024, 09:50 | Beitrag #53
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Der Bauernverband hat jetzt eine Kampagne gestartet ("Faktenchecks") bei der er versucht mit semantischen Tricks ("Basisprämie") die Subventionen klein zu rechnen.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 10. Jan 2024, 11:57


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SailorGN
Beitrag 10. Jan 2024, 10:25 | Beitrag #54
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Diese "Verarsche" ist auch Gefühl aus Unwissenheit. Fakt ist, dass die Ampel (das Finanzministerium!) hier ganz schludrig und unsauber bei der Umwidmung der Mittel gearbeitet hat und das absehbar schiefgegangen ist. Die "Anti-Ampel-Stimmung" ist etwas völlig irrationales, was vor allem auch darauf beruht, dass die Menschen nach Jahrzehnten Merkel-Bleizeit es nicht mehr gewohnt sind, das Politik aktiv agiert und eben auch mal alte Zöpfe abschneidet. Das sieht man schon daran, dass sich hier Menschen aus Gier "solidarisieren", die sich aufgrund der sehr ungleichen Subventionierungslage spinnefeind sein müssten: Bauern bzw. landwirtschaftliche Betriebe genießen staatliche Vorteile ggü. anderen Kleinunternehmern und Selbstständigen, die über die Direktzahlungen hinausgehen. Beispiel Baurecht: als priviligierter Betrieb kann der Bauer auf seinem Hof fast alles bauen, was er möchte, solange es irgendwie mit dem Betrieb im Zusammenhang steht... bspw. "Mitarbeiterwohnungen". Versuche mal als Handwerker im Aussenbereich dein Betriebsgelände irgendwie legal zu pimpen^^. Bauern rechnen über ihre Betriebe einen Großteil der Wohnkosten ab, durch die (gewollte bauliche) NIchttrennbarkeit von Betriebs- und Wohnbereich können die ihre Nebenkosten und Baukosten als Betriebskosten anrechnen. Gleiches gilt für PKW. Über die Vorteile, die sich aus der Eigenschaft "Nicht-Kaufmann" gemäß HGB ergeben will ich gar nicht erst anfangen^^

Was besonders perfide an der Bauernschaft ist: Erst kommen sie an mit "Kauft regional, saisonal!" um die Zwischenhändler zu eliminieren (und das für Preise, wo neben den Zwischenkosten auch noch ne zusätzliche Marge dazukommt), mit Hofläden, wo der Kunde die Logistikkosten durch seine Anreise trägt und jetzt versuchen Sie, genau diese Kunden als Geiseln zu nehmen und dazu zu bewegen, doch bitte für noch mehr Gratis-Geschlabber für ihre Tröge zu sorgen? Diese Perfidie sehen grade Städter nicht, die sich hier in Hamburg mit "Ein Herz für Bauern" Schilder entblöden.

Grundsätzlich ist auch die Landwirtschaft Wirtschaft in einer Marktwirtschaft: Entweder man passt sich an den Markt an oder man macht Schluss. Größenkonsolidierung und Spezialisierung ist durch jede Branche gegangen, ausgerechnet die Bauern heulen darüber (obwohl sie hintenrum diese Sachen mitmachen, da wird sich im Hintergrund fast geprügelt, wenn jemand seinen Nebenerwerbshof dichtmacht und drei andere Haupterwerber heiß auf bewegliches und unbewegliches Anlagevermögen zum Schnäppchenpreis sind^^). Gleichzeitig ziehen gerade die Bauernverbände bei "zuviel Innovation" ihrer Mitglieder gern mal rabiat die Notbremse, Stichwort Agrosolar (gleichzeitige Nutzung von Flächen für Anbau und PV).... wobei man sich nicht zu schade ist, Flächen, die für Anbau/Bewirtschaftung (oder überteuertem Verkauf als Bauerwartungsland^^) mäßig (bis un-)geeignet sind (Autobahnbegleitstreifen entlang der A7 bspw.) mit PV-Anlagen zuzukleistern und dafür Förderung+EEG abzukassieren. Das erste was Jungbauern lernen ist klagen ohne zu leiden.


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Scipio32
Beitrag 10. Jan 2024, 10:50 | Beitrag #55
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Hier hat sich mal jemand mit dem Unterschied zwischen Klimaklebern und Landwirten im Bezug auf die Straßenblockaden befasst:

ZITAT
Grundsätzlich gilt also, dass solche Straßenblockaden nur dann erlaubt sind, wenn sie bei den Behörden rechtzeitig angemeldet wurden. Was genau Landwirte alles bei ihrer angemeldeten Blockadeaktion dürfen, regeln die Auflagen der Behörden. Dazu gehören beispielsweise Fragen wie die, ob auch Traktoren auf Autobahnen dürfen und wenn ja, wie lange.


Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuertte...stisch-100.html

Der Beitrag wurde von Scipio32 bearbeitet: 10. Jan 2024, 12:01
 
Sensei
Beitrag 10. Jan 2024, 11:55 | Beitrag #56
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ZITAT
Steuerrückerstattung beim Agrardiesel ist keine „Subvention“
Die geplante Streichung der Agrardieselrückerstattung ist eine Steuererhöhung. Bislang zahlen Landwirte einen reduzierten Steuersatz auf Agrardiesel, um diesen auf den EU-Durchschnitt zu bringen. Die bisherige Agrardieselrückerstattung stellt die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Landwirte innerhalb der EU her. Zudem sind Landwirte in der Regel mit ihren Traktoren mehrheitlich auf landwirtschaftlichen Wegen und Feldern und eben nicht auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs, für deren Unterhalt die Dieselsteuer gedacht war.

Übrigens: Niemand käme auf die Idee, die Mineralölsteuer für Heizöl auf das Niveau der Energiesteuer für Diesel anzuheben (6,14 Cent/Liter gegenüber +47,04 Cent/Liter) und würde das ernsthaft als Subventionsabbau bezeichnen.


Uff.
Hier nur einmal die erste Frage von der Webseite des Faktenchecks.

Ich glaub, der Faktencheck braucht einmal einen Faktencheck.

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 10. Jan 2024, 11:56
 
General Gauder
Beitrag 10. Jan 2024, 13:29 | Beitrag #57
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ZITAT(Sensei @ 10. Jan 2024, 11:55) *
ZITAT
Steuerrückerstattung beim Agrardiesel ist keine „Subvention“
Die geplante Streichung der Agrardieselrückerstattung ist eine Steuererhöhung. Bislang zahlen Landwirte einen reduzierten Steuersatz auf Agrardiesel, um diesen auf den EU-Durchschnitt zu bringen. Die bisherige Agrardieselrückerstattung stellt die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Landwirte innerhalb der EU her. Zudem sind Landwirte in der Regel mit ihren Traktoren mehrheitlich auf landwirtschaftlichen Wegen und Feldern und eben nicht auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs, für deren Unterhalt die Dieselsteuer gedacht war.

Übrigens: Niemand käme auf die Idee, die Mineralölsteuer für Heizöl auf das Niveau der Energiesteuer für Diesel anzuheben (6,14 Cent/Liter gegenüber +47,04 Cent/Liter) und würde das ernsthaft als Subventionsabbau bezeichnen.


Uff.
Hier nur einmal die erste Frage von der Webseite des Faktenchecks.

Ich glaub, der Faktencheck braucht einmal einen Faktencheck.

Warum? Das stimmt alles was da steht, kann man nicht gut finden aber falsch ist das nicht
 
Nite
Beitrag 10. Jan 2024, 14:53 | Beitrag #58
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ZITAT(General Gauder @ 10. Jan 2024, 13:29) *
ZITAT(Sensei @ 10. Jan 2024, 11:55) *
ZITAT
Steuerrückerstattung beim Agrardiesel ist keine „Subvention“
Die geplante Streichung der Agrardieselrückerstattung ist eine Steuererhöhung. Bislang zahlen Landwirte einen reduzierten Steuersatz auf Agrardiesel, um diesen auf den EU-Durchschnitt zu bringen. Die bisherige Agrardieselrückerstattung stellt die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Landwirte innerhalb der EU her. Zudem sind Landwirte in der Regel mit ihren Traktoren mehrheitlich auf landwirtschaftlichen Wegen und Feldern und eben nicht auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs, für deren Unterhalt die Dieselsteuer gedacht war.

Übrigens: Niemand käme auf die Idee, die Mineralölsteuer für Heizöl auf das Niveau der Energiesteuer für Diesel anzuheben (6,14 Cent/Liter gegenüber +47,04 Cent/Liter) und würde das ernsthaft als Subventionsabbau bezeichnen.


Uff.
Hier nur einmal die erste Frage von der Webseite des Faktenchecks.

Ich glaub, der Faktencheck braucht einmal einen Faktencheck.

Warum? Das stimmt alles was da steht, kann man nicht gut finden aber falsch ist das nicht

Auch eine Steuersubvention ist eine Subvention. Die Argumentation dass es kein Wegfall einer Subvention sei, sondern eine Steuererhöhung ist argumentatives Blendwerk.


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Sensei
Beitrag 10. Jan 2024, 16:46 | Beitrag #59
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ZITAT
Warum? Das stimmt alles was da steht, kann man nicht gut finden aber falsch ist das nicht


ZITAT
Zudem sind Landwirte in der Regel mit ihren Traktoren mehrheitlich auf landwirtschaftlichen Wegen und Feldern und eben nicht auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs, für deren Unterhalt die Dieselsteuer gedacht war.


Steuern haben grundsätzlich keine Zweckbindung. ... "Rauchen für die Krankenkasse" ist genauso Unsinn.

ZITAT
Übrigens: Niemand käme auf die Idee, die Mineralölsteuer für Heizöl auf das Niveau der Energiesteuer für Diesel anzuheben (6,14 Cent/Liter gegenüber +47,04 Cent/Liter) und würde das ernsthaft als Subventionsabbau bezeichnen.


Nicht nur finden sich mit Sicherheit auch Leute, die auf diese Idee kommen würden (was das "Niemand" ungültig werden lässt).

Auch wird man an diese Steuervergünstigung tatsächlich mittelfristig auch noch einmal rangehen. Und die Steuersätze anpassen müssen.


Außerdem:
Es ist eine Frage, ob Steuervergünstigungen per Definition eine Subvention sind.
Und eine ganz andere, ob eine Steuervergünstigung/Subvention gerechtfertigt oder sinnvoll ist.
Es gibt z.b. auch sinnvolle Subvention.

Beide Fragen werden hier in der Antwort vermengt.
 
400plus
Beitrag 10. Jan 2024, 17:09 | Beitrag #60
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ZITAT(Sensei @ 10. Jan 2024, 16:46) *
Steuern haben grundsätzlich keine Zweckbindung. ... "Rauchen für die Krankenkasse" ist genauso Unsinn.


Das stimmt natürlich im juristischen Sinn, aber politisch werden nicht erst seit des Kaisers Sektsteuer viele Erhöhungen oder Einführungen mit "wir brauchen Geld für (hier spezifisches X einfügen)" begründet.
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 27. April 2024 - 23:44