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> Griechenland: Finanzkrise und Beziehungen zu Deutschland, Inklusive Entschädigungs-/Reparationsforderungen
Seydlitz
Beitrag 24. Jan 2015, 20:54 | Beitrag #1
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Der ein oder andere wird es ja wahrscheinlich in den letzten Tagen schon mal wahrgenommen haben:
focus.de
Ich mache hier mal ein neues Thema auf,habe nichts gefunden wo es so richtig reinpasst.
Wie seht ihr denn diese Geschichte?
Zusätzlich steht ja auch eine vielleicht nicht ganz unwichtige Wahl in Griechenland an,könnte hier auch behandelt werden.

Ich habe den Link eingefügt,weil ich selten eine so einstimmige Meinung in den Kommentaren gesehen habe.
Ich persönlich habe von der rechtlichen Seite keine Ahnung.Mag sein dass Griechenland Anspruch auf eine Entschädigung hat.Dass das dritte Reich Griechenland besetzt hat steht wohl außer Frage,dass die Besetzung auch sehr Gewalttätig wahr auch.
Nur wie seht ihr das ganze im heutigen Kontext?
Gerade auch mit den Finanziellen Hilfen der Euro Länder,bzw den deutschen Anteil daran?


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Black Hawk
Beitrag 24. Jan 2015, 22:35 | Beitrag #2
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Die Frage nach etwaigen Schulden bzw. Reperationen wurde doch durch das Londoner Schuldenabkommen von 1952(Vorkriegsschulden und Festlegung, dass die Reparationsfrage auf einen späteren Friendesvertrag verschoben werden sollte), sowie die Zwei-plus-Verträge endgültig geklärt. In beiden Fällen wird doch rechtlich bindend ausgesagt, dass Deutschland bzw. BRD keine weiteren Zahlungen mehr zu leisten hat.


Der Beitrag wurde von Black Hawk bearbeitet: 24. Jan 2015, 22:36


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Was mach ich hier?
 
schießmuskel
Beitrag 24. Jan 2015, 23:36 | Beitrag #3
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Nein geklärt ist da gar nichts. Wie oben genannt wurde das Thema verschoben und mit dem 2 plus 4 Vertrag haben sich die beiden Deutschlands und die Siegermächte geeinigt. Griechenland war da nicht beteiligt und selbst wenn man Griechenland in drm Vertragswerk aussen vor gelassen hat und man juristisch gesehen nichts zurück zahlen muss, gibt es eine moralische Verpflichtung. Nicht nur für den Kredit der nach heutigem Maßstab Milliarden Euro schwer ist, sondern auch für die immensen Schäden und toten die Deutschland verursacht hat. Man finanziert ja Israel auch bis heute direkt oder indirekt mit Milliarden Subventionen die alle primär auf der historischen schuld Deutschlands beruhen.

Also wenn man den Griechen schon keine Entschädigung zahlt und auch nicht den Kredit, dann sollte man den Kredit wenigstens mit den griechischen aktuellen schulden verrechnen. Sonst müsste Deutschland ja halb Europa nachträglich entschädigen, zumindest die Länder die nicht zu den primären Siegermächten gehörten.


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400plus
Beitrag 25. Jan 2015, 11:48 | Beitrag #4
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ZITAT(schießmuskel @ 25. Jan 2015, 00:36) *
Also wenn man den Griechen schon keine Entschädigung zahlt und auch nicht den Kredit, dann sollte man den Kredit wenigstens mit den griechischen aktuellen schulden verrechnen. Sonst müsste Deutschland ja halb Europa nachträglich entschädigen, zumindest die Länder die nicht zu den primären Siegermächten gehörten.


Eh? Ist doch gerade umgekehrt: Wenn man jetzt Griechenland aus diesem Grund entgegen kommt, werden wahrscheinlich jetzt oder in der Zukunft auch andere Länder sich darauf berufen und Forderungen anstellen.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 25. Jan 2015, 11:48
 
SailorGN
Beitrag 25. Jan 2015, 12:27 | Beitrag #5
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Gaaanz ruhig, schießmuskel. Erstens weiss man spätestens seit den Pariser Vorortverträgen 1919, dass Reparationspolitik ein gaaanz empfindliches Thema ist. Zweitens waren die Reparationsfragen mit "Nicht-Großmachtstaaten" wie eben Griechenland idR auch mit Gegenstand der Abkommen mit Deutschland (oder den beiden Deutschlands) bei der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen. Aus den verschiedensten Gründen wurden damals entweder Regelungen getroffen oder auf formale Reparationen verzichtet. Insofern ist es verwunderlich, dass die Sache JETZT erst aufs Tapet gebracht wird. Drittens wäre ein Neuverhandeln sowohl rechtlich als auch moralisch verwerflich... weil man bestehende Verträge nicht einfach so aushebelt und sich moralisch die Frage stellen muss, warum man diese moralische Verpflichtung beim "ersten Mal" eben ignoriert hat. Schliesslich ist das heutige Deutschland ja kaum das Deutschland der 40iger Jahre und die "Schuld" wird immer abstrakter.

Die Frage der "Subvention" Israels ist da anders, sie ist Teil eines gesamtdeutschen politischen Konsenses. Zwar wird dieser auch immer mehr in Frage gestellt, trotzdem war und ist diese Politik "beschlossen" und wurde lange Zeit von Mehrheiten mitgetragen, bzw. nicht in Frage gestellt. Wenn nun einige Leute anfangen wollen, historische Schuld in Euro und Cent auszudrücken, ist das eigentlich ziemlich pervers und kleinkariert... was soll den ein toter Grieche kosten? Und warum berechnet man dann nicht noch gleich die Subventionen in Form der Gastarbeiter nach D ein, die EU-Fördergelder anteilig von D und die "Zinsgewinne" durch die billigen Kredite dank des Euros? Deutsche Politiker haben sich maßgeblich für die Mitgliedschaft Griechenlands in der EU und damit im Euro eingesetzt, entgegen der nicht erfüllten Kriterien.... wieviel ist das wert? Und wer zahlt die Folgekosten Deutschlands, die durch die Beinahepleite Griechenlands entstanden sind? Schuld und Verantwortung können ganz schön besch...eiden sein, nicht? wink.gif


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schießmuskel
Beitrag 25. Jan 2015, 13:23 | Beitrag #6
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Moment Sailor... Das es Verträge gibt die die Nachkriegsordnung regeln und damit auch die Reparationsforderung ist mir bewusst, nur wurden diese Verträge von den Siegern mit den besiegten gemacht. Ein land wie Griechenland, wurde da einfach übergangen. Es gibt de Facto und de Jure keinen bilateralen Vertrag zwischen der BRD und Griechenland der explizit die Verhältnisse regelte. nach dem krieg war das nicht möglich, Deutschland war geteilt (Frage der Rechtsnachfolge), Griechenland im Bürgerkrieg und die Kommunistische Bedrohung. Spätestens nach der Wiedervereinigung aber hätte man sich mit der Thematik auseinandersetzten können.

Das In der Deutschen Politik Konsens über Kompensationen an Israel bestand, stelle ich nicht in Frage. Nur warum besteht dieser Konsens dann nicht auch für alle anderen Opfer bzw. Staaten. Ob ein völlig unschuldiger Jude in einem KZ von der SS umgebracht wurde oder ein völlig Unschuldiger Grieche in seinen Dorf von der Wehrmacht, ist nur ein formeller Unterschied in der Hierarchie und der Zuständigkeit. Die Gesamtverantwortung trug Deutschland. Wenn man historische Schuld nicht in Euro und Cent ausdrücken soll, weil das pervers und kleinkariert ist, dann sollte man diese Schuld auch nicht in Form von Milliarden schweren U Booten und Kriegsschiffen ausdrücken. Wie viele U Boote sind 6 Millionen tote Juden Wert? Eu Fördergelder zu berechnen entfällt, da diese aus einem Gesamteuropäischen Pool verteilt werden und auch Deutschland aus diesem Pool Gelder bezieht, es geht hier um ein rein bilaterales Abkommen zwischen BRD und HEL. Gastarbeiter entfallen auch, da diese brav ihre Steuern an den Fiskus entrichtet haben, was die mit ihrem Nettoverdienst machen ist deren private Angelegenheit und betrifft nicht die zwischen staatliche Ebene.

Mir ist im Endeffekt auch klar, dass Griechenland sich diese Misere selbst eingebrockt hat. Wenn keiner Steuerne zahlt und alle über ihre Verhältnisse leben, dann geht es halt nicht gut. Auch diese Narrative von der Schuld der Politiker und Banken ist Unfug. Es haben alle hinterzogen und betrogen, von oben bis unten. ich war selbst ein paar mal in den letzten 10 Jahren auf Kreta und ich habe nie auch nur eine Rechnung erhalten egal ob auf dem Markt oder am Kiosk etc. Das Griechenland jetzt damit kommt ist doch klar, sie sind in finanzieller Not und Deutschland gehört zu den Ländern die Griechenland stark unter Druck setzten. Dann ist deren einziger Strohhalm sich auf den krieg zu berufen.


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SailorGN
Beitrag 25. Jan 2015, 16:28 | Beitrag #7
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Negative, ghostrider... schon während des Kalten Krieges hätte man sich drum kümmern können, für alle westlichen Bündnisstaaten war die BRD ja "Ansprechpartner". Beim Londoner Schuldenabkommen war Griechenland und die BRD vertreten und Griechenland zählte zu den Ländern, die den Erlass bzw. die Halbierung der Schulden damals mitgemacht hatten. Insofern ist das ein de facto Vertrag. In diesem Vertrag wurden die Schulden in Höhe von damals 13 Mrd. DM auf 6 Mrd. DM reduziert und durch das Wirtschaftswunder wenig später komplett getilgt.

Die Mitfinanzierung von Ubooten ist im Gegensatz zu den griechischen Forderungen ein freiwilliges Angebot an den Staat Israel. In Israel wird nicht dafür demonstriert und quasi ein Abbezahlen der Schuld gefordert. Im Übrigen gibt und gab es für Einzelverbrechen und Opfergruppen entsprechende privatrechtliche Entschädigungen, die explizit zur Wiedergutmachung individuellen Unrechts geschaffen wurden, zB der Zwangsarbeiterfonds. Sich als ganzes Land hinzustellen und 70 Jahre danach kollektiv Geld zu fordern... gehts noch? Das machen nicht mal die Israelis ... oder Polen oder oder oder...

Die EU ist eben nicht rein bilateral und es geht auch um die EU. Ohne deutsche Fürsprache wäre Griechenland nicht in EU/EEG/Euro-Raum gekommen und damit auch nicht in den Genuss entsprechender Gelder, wobei D immer ein Netto- Zahler war, dessen Wirtschaftsleistung und Zahlungen an die EU diverse Förderprogramme erst möglich gemacht haben. Genau wie die Gastarbeiter: Die Möglichkeit, in D Nettolöhne in harter Währung einzufahren und damit daheim sonstwas zu machen hat nicht jedes "Kriegsgegnerland" erhalten. Somit war dies ein wirtschaftlicher Vorteil zugunsten Griechenlands im Vergleich zu schlimmer durch die Wehrmacht verheerten Länder im Osten Europas. Auf die Vorteile, die Griechenland durch den Euro bekommen hat, nämlich überhaupt erst billige Staatsverschuldung durchziehen zu können, wurde gar nicht eingegangen.... in meiner bescheidenen Meinung nämlich ein systematischer Missbrauch des gemeinschaftlichen Vertrauens.

Nein, der Krieg ist der bequemste Strohhalm, weil es dann "Geld für lau" gäbe. Ein anderer ist: Die Arschbacken zusammenkneifen und die Augiasställe ausmisten... aber dazu müsste man ja Gewohnheiten und Verhalten ändern. Das tut weh und das will keiner. Bestes Beispiel: Man hat für morgens 9 Uhr eine Tiefkühlwarenübernahme vereinbart... der Kühlwagen war um 13 uhr da, der Fahrer unfreundlich und die Ware war tlw. angetaut... Schriftliche Absprachen werden nicht eingehalten und auf einmal versteht man dann kein Englisch mehr... aber zur Relativierung: In ITA und Spanien ist es nicht anders. Nur kann man damit keine verlässlichen Geschäfte machen.


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schießmuskel
Beitrag 25. Jan 2015, 16:57 | Beitrag #8
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Schön das Deutschland Israel freiwillig U Boote finanziert wegen dem schlechten Gewissen, nur kann man dieses Gewissen auch bei den Griechen haben. Das Deutschland netto Zahler ist stimmt, nur wenn es umgekehrt wäre, könnte Deutschland theoretisch auch mehr bekommen als es einzahlt. Das EU Fördergeld ist keine Benachteiligung Deutschland bzw. Bevorteilung Griechenlands, es sind die aktuellen wirtschaftlichen Umstände die Deutschland zu einem Nettozahler machen. Das hat alles nichts mit dem krieg und dem damals gewährten Kredit zu tun.

Ich sage es nochmal, die Gastarbeiter haben damit auch nichts zu tun. Was im krieg passiert ist, war der deutsche Staat mit seiner exekutiven Gewalt auf der einen bzw. der griechische auf der anderen. Nur weil griechische Menschen als privat Personen bei einen privaten Unternehmen in Deutschland schuften durften, ist das keine Wiedergutmachung. Weil das Geld was Zakis hier verdient erstens versteuert wird und zweitens weder dem griechischen Staat zur Verfügung steht noch den Familien der Opfer des Kriegs.

Im Prinzip gebe ich dir recht, Griechenland hat sich das alles selbst zuzuschreiben. Man hat über die Verhältnisse gelebt und dann das vertrauen und den guten Willen der Eu Länder missbraucht. Als dann alles aufzufliegen drohte, hat man bewusst Bilanzen gefälscht. Ein geradezu unverschämtes und egoistisches verhalten von Seiten der Griechen. Jetzt wo an mal die Arschbacken zusammenkneifen muss und einen die Euros nicht mehr ohne zu fragen hinterher getragen werden, ist man beleidigt und fühlt sich unterdrückt. Klar beruft man sich dann auf den krieg, was anderes hat man halt nicht. Nur das Asoziale verhalten Griechenlands, macht diese Schuld Deutschlands deshalb nicht weg.


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xena
Beitrag 25. Jan 2015, 17:39 | Beitrag #9
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Naja, alles was recht ist, aber 70 Jahre danach kann man so langsam als verjährt betrachten. Sonst kann man auch anfangen Frankreich wegen der napoleonischen kriege anzugehen. Warum fragen die Griechen nicht in Italien an? Die haben schließlich angefangen in Griechenland... Kam Deutschland nicht den Italienern zur Hilfe? Kann man das dann nicht eher als Mittäterschaft (oder Mitläufer) bezeichnen und der Haupttäter ist Italien? Was ist wenn jetzt auch noch Libyen und Tunesien daher kommen, Afrikakorps und so... Neee... irgendwo hat das ganze mal ein Ende.


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ChrisCRTS
Beitrag 25. Jan 2015, 18:53 | Beitrag #10
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Ich muss etwas dazu sagen. Das Thema "Entschädigung" ist nicht neu in Griechenland.
Viele Parteien, auch Rechtsparteien, sprechen bei Wahlkämpfe darüber.
Nur es ist jetzt das erste mal das so eine Partei in die macht kommt.





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wiesel
Beitrag 25. Jan 2015, 19:04 | Beitrag #11
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ZITAT(xena @ 25. Jan 2015, 17:39) *
Naja, alles was recht ist, aber 70 Jahre danach kann man so langsam als verjährt betrachten. Sonst kann man auch anfangen Frankreich wegen der napoleonischen kriege anzugehen. Warum fragen die Griechen nicht in Italien an? Die haben schließlich angefangen in Griechenland... Kam Deutschland nicht den Italienern zur Hilfe? Kann man das dann nicht eher als Mittäterschaft (oder Mitläufer) bezeichnen und der Haupttäter ist Italien? Was ist wenn jetzt auch noch Libyen und Tunesien daher kommen, Afrikakorps und so... Neee... irgendwo hat das ganze mal ein Ende.


Da muss ich Xena recht geben. Irgendwann hat das ganze mal ein Ende. In zig Jahren kommen sie immer noch und verlangen nach Entschädigung. pillepalle.gif
 
SailorGN
Beitrag 25. Jan 2015, 19:44 | Beitrag #12
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Italien hat sich in den 40igern mit 105mio US-Dollar und der Abgabe des Dodekanes aus der Affäre gezogen... Für die Sekundärstaaten gabs in Paris ne eigene Verhandlung, ohne Strafmaßnahmen, weil Partisanen auf Seiten der Alliierten (!) gekämpft hätten... Für Griechenland wären in der Tat Italiener die Hauptschuldigen, da die Kriegserklärung Italien -> Griechenland ein Alleingang der Italiener war. Aber das wird wirklich langsam sehr abstrakt, zumal die Italiener nicht wirklich erfolgreich alleine waren.

Zu den
ZITAT
der aus Gründen der Rasse, des Glaubens oder der Weltanschauung von nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen betroffenen Staatsangehörigen, die durch diese Verfolgungsmaßnahmen Freiheitsschäden oder Gesundheitsschädigungen erlitten haben, sowie besonders auch zugunsten der Hinterbliebenen der infolge dieser Verfolgungsmaßnahmen Umgekommenen
zahlte die BRD in den 60igern damals 115 mio DM an Griechenland, womit alle weiteren Ansprüche geklärt sein sollten.

Zu den auch öfter genannten Vorkriegsschulden(auch aus dem Versailler Vertrag): diese sind meines Wissens nach über das Londoner Abkommen abgegolten. Letzte Zahlung war 2010.

Reparationen: Seit 2+4 Vertrag erledigt. Mit Absicht wurde es so gestaltet, dass nicht jeder Drittstaat nun nach individuellen Regelungen schreien konnte.


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schießmuskel
Beitrag 25. Jan 2015, 21:21 | Beitrag #13
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Italien hat das ganze zwar angezettelt, wurde aber binnen kürzester Zeit von den Griechen wieder vertrieben und auf albanischem Boden nochmals geschlagen. Das war auch so ziemlich der ganze Beitrag den Italien in dieser Sache geleistet hat. Erst das Eingreifen Deutschlands hat die jahrelange Besatzung die Deportation, die Repressalien etc. möglich gemacht.


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Black Hawk
Beitrag 26. Jan 2015, 08:23 | Beitrag #14
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ZITAT(sailorGN @ 25. Jan 2015, 21:44) *
Zu den auch öfter genannten Vorkriegsschulden(auch aus dem Versailler Vertrag): diese sind meines Wissens nach über das Londoner Abkommen abgegolten. Letzte Zahlung war 2010.


Das ist korrekt.
Rein aus Interesse hab ich mich noch mal eingelesen.In meinem Anfangspost bin ich davon ausgegangen, dass man von griechischer Seite alle potenziellen Schulden bzw. Reperationen aus der ersten Hälfte des 20. Jhr einfordert. Dem ist aber nicht so. Man bezieht sich nur auf den 2. Weltkrieg.


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Was mach ich hier?
 
SailorGN
Beitrag 26. Jan 2015, 09:08 | Beitrag #15
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Zumindest ist das Geschehen des 2. Weltkrieges, also allg. Reparationen und die Zwangsanleihe, der einzige Punkt, der irgendwie als ungeklärt gelten kann... auch wenn manche Griechen das anders sehen und dabei geflissentlich zB die 115 mio DM aus den 60igern vergessen. Wenn davon nix bei den Betroffenen angekommen ist, dann ist das sicher nicht Schuld der BRD. Die Frage der Reparationen wurde über den 2+4-Vertrag "geklärt".


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Beitrag 26. Jan 2015, 10:42 | Beitrag #16
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ZITAT(Black Hawk @ 26. Jan 2015, 09:23) *
.In meinem Anfangspost bin ich davon ausgegangen, dass man von griechischer Seite alle potenziellen Schulden bzw. Reperationen aus der ersten Hälfte des 20. Jhr einfordert. Dem ist aber nicht so. Man bezieht sich nur auf den 2. Weltkrieg.


Waeren fuer Reparationen aus dem 1. Weltkrieg nicht ohnehin eher Bulgarien und die Tuerkei "Ansprechpartner"?
 
Sparta
Beitrag 26. Jan 2015, 11:13 | Beitrag #17
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Erste Meldungen kommen gerade das die Regierung angeblich steht. Man Koaliert mit den Rechten von den Unabhängigen Griechen. Möglicherweise heute noch die Vereidigung.
ntv.de


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Du kannst im Inet alles sein - ein Einhorn, Superman, Harry Potter etc - warum sich allerdings soviel entscheiden ein Arschloch zu sein entzieht sich meiner Kenntnis
 
SailorGN
Beitrag 26. Jan 2015, 11:36 | Beitrag #18
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Na mal sehen was das wird^^ Schönes "Links"-Bündnis, haben die anhand der Ukraine nicht gelernt, dass man "Faschisten" bekämpfen muss? Hoffentlich gibt kein Mitglied der Troika nach, die EZB hat ja schon abgewunken.


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Markus11
Beitrag 26. Jan 2015, 14:27 | Beitrag #19
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An die Ökonomen, gibt es irgendeine (noch so kleine) realistische Chance dass der Euro (im Vergleich zum Dollar) in nächster Zeit wieder an Wert steigt?
 
Kameratt
Beitrag 26. Jan 2015, 14:35 | Beitrag #20
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Chancen gibt es immer. Die Frage ist nur, wie groß die sind und was man unter nächster Zeit versteht. biggrin.gif Ich bin zwar kein Experte, aber die Zeichen dafür sind schlecht. Anleihenkäufe, schwache Konjunktur und jetzt Griechenland sprechen dagegen.
 
xena
Beitrag 26. Jan 2015, 15:48 | Beitrag #21
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Was mir jetzt gerade recht ist, weil ich einige Produkte im Dollarraum verkaufe und in Dollar abrechne und einen starken Euro nicht gebrauchen kann und ein USA Urlaub derzeit nicht geplant ist. biggrin.gif


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400plus
Beitrag 26. Jan 2015, 16:03 | Beitrag #22
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ZITAT(Markus11 @ 26. Jan 2015, 14:27) *
An die Ökonomen, gibt es irgendeine (noch so kleine) realistische Chance dass der Euro (im Vergleich zum Dollar) in nächster Zeit wieder an Wert steigt?


Naja, gerade in der kurzen Frist sind Wechselkurse seeehr unberechenbar, und es kommt auch drauf an, was du an "Wert steigen" meinst. Werte wie vor 3-4 Wochen sind aus den von Kameratt genannten Gruenden eher unwahrscheinlich. In der kurzen Frist ist es aber nicht unplausibel, dass die Kurse ein wenig steigen, da gerade Wechselkurse auch gerne mal "Ueberschiessen". Fuer den Schweizer Franken gehen (gingen?) z.B. viele Beobachter (darunter SNB-Chef Jordan) davon aus, dass sich der Kurs ein wenig erhoehen wird, da die erste Marktreaktion als "zu heftig" empfunden wurde. Falls der Dollar bei der QE-Ankuendigung auch etwas ueberreagiert hat, gaebe es diese Entwicklung moeglicherweise auch hier. Zumindest scheint die Wahl in Griechenland ihn heute relativ unbeeindruckt gelassen zu haben, nach einem anfaenglichen Dip ist der Euro gegenueber dem Dollar jetzt sogar wieder mehr wert als am Wochenende: http://www.xe.com/currencycharts/?from=EUR...USD&view=1W
Aber wie lange diese kleine Aufwaertsbewegung noch andauert? Keine Ahnung wink.gif

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 26. Jan 2015, 16:05
 
goschi
Beitrag 26. Jan 2015, 16:14 | Beitrag #23
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Grundsätzlich profitiert die Eurozone aktuell mehr von einem etwas geschwächten €uro, als sie darunter leidet, entsprechend hat die EZB wenig Interesse, dessen Kurs zu stärken, höchstens auf dem aktuell tiefen Niveau zu stabilisieren.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Freestyler
Beitrag 26. Jan 2015, 17:40 | Beitrag #24
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ZITAT(400plus @ 26. Jan 2015, 16:03) *
Naja, gerade in der kurzen Frist sind Wechselkurse seeehr unberechenbar, und es kommt auch drauf an, was du an "Wert steigen" meinst.

In der kurzen Frist (ein bis zwei Monate) sind Wechselkurse überhaupt nicht berechenbar, mehrere Studien haben gezeigt, dass die durchschnittliche Abweichung von der prozentualen Änderungsrate eines Random Walks vom tatsächlichen Wechselkurs geringer sind als alle finanzmathematischen / ökonomischen Modelle und auch geringer als die des Terminzinses und der Swap Rate.
 
400plus
Beitrag 26. Jan 2015, 18:46 | Beitrag #25
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Ja, war ein wenig ein Euphemismus wink.gif
 
SailorGN
Beitrag 29. Jan 2015, 19:08 | Beitrag #26
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Naja, die Griechen selbst... oder zumindest Teile der Bevölkerung... sehen die neue Regierung und ihre ersten Maßnahmen doch sehr... unwillig: Sowohl die Börse als auch die gr. Finanzmärkte sind im freien Fall, erstere auf einem 2 Jahrestief, der Anleihemarkt jenseits von Gut und Böse. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass man hier in Zeitlupe einen bösen Unfall mit ansehen muss... und ich wette, die Leidtragenden werden nicht Tzipras und seine national---sozialistische Koalition sein, sondern die griechischen Wähler.


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ChrisCRTS
Beitrag 29. Jan 2015, 21:35 | Beitrag #27
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ZITAT
die Leidtragenden werden nicht Tzipras und seine national---sozialistische Koalition sein, sondern die griechischen Wähler


Die die Syriza gewählt haben, sahen wie ihre Einkommen, um 40% und mehr, schrumpfte. Arbeitslosigkeit um 28%, 60% bei jüngere Menschen, und eine unsichere Zukunft.
Ja, denen ging gut, und jetzt werden die leiden.


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schießmuskel
Beitrag 29. Jan 2015, 22:19 | Beitrag #28
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Entschuldigung aber sind die griechischen Wähler dumm oder naiv? Die wissen das ihr Land pleite ist und das auch keiner mehr an sie Geld verleiht. Dann wählen die sich einen Typen der sagt wir zahlen keinen schulden ab und alle bekommen mehr Geld, um es mal extrem zu simplifizieren. Jeder normale Mensche muss sich doch fragen von welchem Geld bitte. Es ist weder Geld vorhanden noch ist jemand bereit welches zu leihen. Darüber hinaus ist das eine so absurde Regierungskoalition, die sich lediglich über ihre Ablehnung der EU Maßnahmen einig ist. Es ist abzusehen, dass diese Regierung mit samt ihren Forderungen und versprechen den Bach runter geht und Griechenland noch ärmer da steht als vorher.


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Beitrag 30. Jan 2015, 14:05 | Beitrag #29
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Tschuldigung, aber die Jugendarbeitslosigkeit war bereits vor der Krise enorm hoch, was am gr. Arbeitsrecht liegt und nicht an der Troika. Die griechischen Wähler werden sich den Schuh anziehen müssen, denn die griechische Regierung wird KEIN Wunder wirken, im Gegenteil. Anstatt sich mal hinzusetzen und darüber nachzudenken, ob nicht vieleicht was grundsätzlich falsch gelaufen ist im Lande von Gyros und Sokrates wird auf die Deutschen geschimpft, auf die EU, auf jeden anderen als sich selbst. Niemand fragt sich anscheinend, ob die vorherigen Gehälter überhaupt dauerhaft zahlbar gewesen sind... dass Steuern einen Zweck erfüllen... das man dauerhaft nicht mit "Fakelaki" eine Wirtschaft am Leben erhält.... sondern dass es etwas wie "Realität" gibt. Aber stattdessen wendet man sich an den eurasischen Meister der Realitätsverzerrung und hofft auf den Rubelregen^^


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Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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schießmuskel
Beitrag 30. Jan 2015, 14:54 | Beitrag #30
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Hauptmann
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Ja genau mit Russland holt man sich ja auch einen in jeder Hinsicht wahrhaft potenten Gönner. rofl.gif
Dann sollen die beiden mal glücklich werden miteinander sie haben einander verdient.


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