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> Wettkampf um die Vorherrschaft in der Halbleiterindustrie, Technologiekrieg zwischen den USA, China und weiteren Staaten
Glorfindel
Beitrag 13. Sep 2023, 08:06 | Beitrag #1
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Interview auf SpOn mit dem Historiker Chris Miller. Miller betont die Bedeutung der Halbleiterindustrie für die strategische Verteidigungspolitik der USA und zeigt auf, wie diese Industrie im Wettbewerb zwischen den USA und China immer wichtiger wird. Die USA gewannen seiner Meinung nach den Kalten Krieg in erster Linie aufgrund ihrer Fähigkeit, schnellere Computer und Mikrochips zu entwickeln und diese Technologie in ihre Rüstungsindustrie zu integrieren. Heute hängen moderne Streitkräfte stark von Halbleitern ab.

Der Wettbewerb erstreckt sich jedoch über die USA und China hinaus, da Länder wie Japan, Taiwan (mit der sehr bedeutenden Firma TSMC) und die Niederlande ebenfalls eine wichtige Rolle in der Halbleiterindustrie spielen. China startet aus einer schwächeren Position und versucht nun, aufzuholen, aber der Abstand zur Spitze der Chipindustrie bleibt groß. Die Politisierung der Chipindustrie habe begonnen als China vor einigen Jahren begann, seine eigene Chipindustrie auszubauen. Die USA und andere Länder betrachten China nun nicht mehr nur als Handelspartner, sondern als systemische Herausforderung.

Miller hebt hervor, dass die USA und China in einem raschen technologischen Wettlauf um die Vorherrschaft in der Halbleiterindustrie stehen. China könnte zwar bald die modernsten Chips produzieren, aber die Chipindustrie entwickelt sich ständig weiter. Die Frage ist, wer in der militärischen Anwendung von Technologie, insbesondere künstlicher Intelligenz, besser ist.


ZITAT
[i]
Das Buch beschreibt den Zusammenhang zwischen der Halbleiterindustrie und ihren strategisch-verteidigungspolitischen Aspekten – und ist zugleich ein Ausblick darauf, wie viel wichtiger das alles angesichts des Wettbewerbs zwischen China und den USA künftig wird. Denn die Streitkräfte beider Länder verlassen sich immer mehr auf Halbleiter. (...)

(...) Länder wie Japan und Taiwan haben sich in dieser Frage bereits vor den USA bewegt. Und wenn man hinzunimmt, wie sich nun auch die in dieser Branche wichtigen Niederlande mit den USA abstimmen, dann sieht man, dass hier mehr als nur zwei Staaten involviert sind. (...)

China startet von einer sehr schwachen Position aus, und sie ist in den vergangenen zwei Jahren noch schwächer geworden. Das, worauf die Chinesen hinauswollen, wird für ihre Industrie sehr schwierig zu erreichen sein. (...)

Als Xi Jinping 2014 zum Angriff blies, dachte die US-Regierung noch gar nicht an Halbleiter. Die Politisierung der Chipindustrie kam von vielen Seiten, aber den ersten Schritt in dieser jüngsten Phase hat China unternommen. (...)

40 Jahre lang transferierten die USA, Japan, Korea und Europa sehr viel Technologie nach China. Noch vor zehn Jahren galt China vor allem als Handelspartner. Heute zeigen die Sicherheitsstrategien dieser Länder, dass China nicht mehr als Wettbewerber, sondern als systemischer Herausforderer betrachtet wird. (...)

Wir dachten alle, dass sich China, wenn es tiefer in die Weltwirtschaft integriert wird, wenn seine Mittelschicht wächst und sich das Land technologisch entwickelt, auch politisch an uns annähern wird. Das hat sich als Irrtum erwiesen. (...)

China versucht in einem Wettlauf mitzuhalten, der wohl der schnellste in der Geschichte der Menschheit ist. Vielleicht wird das Land gegen Ende dieses Jahrzehnts in der Lage sein, die modernsten Chips zu produzieren, die man heute herstellen kann. Aber die Spitze der Chipindustrie bleibt ja nicht stehen, sie bewegt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit weiter. Insofern ist der Abstand bis auf Weiteres sehr groß. Eine andere Frage ist das militärische Gleichgewicht. Amerika war immer erfolgreich darin, Technologie aus dem zivilen Bereich sehr schnell militärisch nutzbar zu machen. Das war der Kern der sogenannten Offset-Strategie …

Und im Augenblick ist die Frage offen, wer in dieser Strategie besser ist – China oder die USA. (...) Ich fürchte, dass China größere Risiken eingehen und neue Technik schneller einsetzen wird. Wir müssen ja in jedem Zusammenhang vorsichtig sein, wie wir künstliche Intelligenz einsetzen, aber vor allem, wenn es um militärische Anwendungen geht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass China dabei rücksichtsloser sein wird als wir. (...)

Die Halbleiterindustrie ist hochgradig arbeitsteilig: US-Unternehmen sind führend im Design vieler Chips, europäische, asiatische und abermals amerikanische Firmen im Bau der Maschinen, die zu ihrer Produktion gebraucht werden, in Südostasien werden Mikrochips produziert, getestet und verpackt. China wiederum, das etwa 15 Prozent der weltweit hergestellten Halbleiter herstellt, ist seinerseits der größte Importeur – und selbst diese Aufzählung ist eine grobe Vereinfachung.

Eine Sonderstellung in dieser global vernetzten Industrie kommt der Inselrepublik Taiwan zu. Dort werden rund die Hälfte aller und etwa 90 Prozent der leistungsfähigsten Chips produziert, die meisten von einem einzigen Unternehmen, der »Taiwan Semiconductor Manufacturing Company «, kurz TSMC. (...)


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 13. Sep 2023, 16:48


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goschi
Beitrag 13. Sep 2023, 08:45 | Beitrag #2
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ZITAT(Glorfindel @ 13. Sep 2023, 09:06) *
Die USA gewannen seiner Meinung nach den Kalten Krieg in erster Linie aufgrund ihrer Fähigkeit, schnellere Computer und Mikrochips zu entwickeln und diese Technologie in ihre Rüstungsindustrie zu integrieren.

Das halte ich mal für eine völlig unzureichende Verkürzung der Geschichte hmpf.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 13. Sep 2023, 09:05 | Beitrag #3
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Natürlich ist es das. Das kommunistische System hatte sich selbst an die Wand gefahren. Der Rückstand in der Computertechnologie war nur Ausdruck der Krise. Die kommunistische Planwirtschaft war zudem nicht in der Lage genügend Konsumgüter herzustellen, es gab auch eine Knappheit, was die nachgefragten Lebensmittel betrifft. Schliesslich war die Sowjetunion in den 1980er Jahren geschwächt, durch drei Ereignisse (Afghanistankrieg, Tschernobil, Erdbeben von Spitak), welche sie nur mit grosser Mühe bewältigen konnte. Bis Gorbatschow an die Macht kam, hatte sich eine bleierne Zeit über das Land gelegt, die sich durch die Greise Staatsführung - welche zwar die Defizite des Systems teilweise erkannt hatte, aber nicht in der Lage war, rechtzeitig Reformen einzuleiten - manifestiert.

Meiner Meinung nach ist die Sowjetunion v.a. an sich selbst gescheitert.

Ich glaube aber, dass Miller, was die Bedeutung der Halbleiterindustrie für das Militär und aber auch für den Konflikt mit China betrifft, durchaus Recht haben könnte. Auch dass man sich dessen im Westen gar nicht bewusst war, was sich nun geändert hat. Der Versuch z.B. durch Deutschland, mittels industriepolitischer Massnahmen die Halbleiterindustrie im Land anzusiedeln, ist durchaus auch in diesem Zusammenhang zu sehen.


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Salzgraf
Beitrag 13. Sep 2023, 11:42 | Beitrag #4
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Die Bedeutung der Mikroelektronik im Kalten Krieg mag so sein, aber die Frage ist, ob dies auch für die Zukunft gilt. Irgendwann ist der Grenznutzen eines neuen Technologieschrittes nicht mehr relevant.
 
xena
Beitrag 13. Sep 2023, 13:42 | Beitrag #5
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Jo. Irgend wann ist die Technologie so hoch entwickelt, dass es egal ist ob die nun 10 Jahre älter oder jünger ist. Sie gibt sich nicht mehr viel. Im Militär werden eh viele eher ältere Chips verwendet. Für die benötigte Rechenleistung von Waffen ist es egal ob die Chips 10 Jahre alt sind. Es sind immer noch Lenkwaffen und Torpedos im Dienst die 40 Jahre alte Chiptechnologie verwendet. Dieser Faktor spielt nur im Computerbereich eine Rolle, bei der Analyse- und Auswertungstechnik, also Radar, Sonar und bei C3I usw.


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Glorfindel
Beitrag 13. Sep 2023, 16:17 | Beitrag #6
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Es gibt wohl gute Gründe, weshalb die Halbleitertechnologie als Schlüsseltechnologie angesehen wird und weshalb ein Lieferverbot durch die USA erlassen wurde. Und es scheint absehbar zu sein, dass KI auch vor dem Schlachtfeld nicht haltmacht und da wird Rechenleistung benötigt. Kommt dazu, dass auch die Kosten noch ein Faktor sind.


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Madner Kami
Beitrag 13. Sep 2023, 16:22 | Beitrag #7
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ZITAT(xena @ 13. Sep 2023, 14:42) *
Dieser Faktor spielt nur im Computerbereich eine Rolle, bei der Analyse- und Auswertungstechnik, also Radar, Sonar und bei C3I usw.


Also bei allem was das moderne Gefechtsfeld heutzutage bestimmt: Elektronische Informationsverarbeitung.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 13. Sep 2023, 16:23


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Glorfindel
Beitrag 13. Sep 2023, 16:45 | Beitrag #8
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ZITAT
Die chinesische Halbleiter-Branche hinke der Konkurrenz um Jahre hinterher. Dies sagt niemand Geringeres als Gerald Yin, Gründer des führenden chinesischen Chip-Maschinen-Herstellers AMEC. (...)

An der jährlichen Konferenz der chinesischen Halbleiter-Branche sagte Yin diesen Monat, das wahre Ziel der USA sei, Chinas Mikrochip-Branche mindestens fünf Generationen hinter den modernsten Fertigungstechnologien zu halten.

Die Biden-Regierung beabsichtigte mit ihrem Exportbann, Chinas Halbleiter-Hersteller auf 28 Nanometer (nm) als modernsten Chipfertigungs-Prozess festzunageln, während die Weltspitze deutlich schnellere und effizientere Chips im 3- bis 14-Nanometer-Verfahren produziere.

Marktführer Taiwan Semiconductor (TSMC) und Samsung aus Südkorea können inzwischen 3-nm-Chips der neusten Generation fertigen – allerdings noch mit hoher Ausschussquote. Zwischen 3-nm- und 28-nm-Chips liegen rund fünf Generationen. Yin bezeichnete darum die zuletzt erneut verschärften US-Sanktionen gegen chinesische Halbleiter-Hersteller als die bislang «tödlichsten». (...)

Doch vor genau einem Jahr elektrisierte der erste 7-nm-Chip aus China die gesamte Halbleiter-Branche – und Washington. Chinas grösstem Chip-Hersteller Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) war es gelungen, einen modernen 7-nm-Chip zu entwickeln, der einem Chip des taiwanischen Technologieführers TSMC ähnelt. Hochrangige SMIC-Manager belegten zuvor leitende Positionen bei TSMC. (...)

Chinas Problem: Rund 80 bis 90 Prozent der weltweit modernsten Chip-Maschinen stammen vom niederländischen ASML-Konzern. Kein anderes Unternehmen kann qualitativ gleichwertige Belichtungsmaschinen in ähnlichen Mengen liefern und ohne diese Maschinen sind Chips der neusten Generation in China bis auf Weiteres nicht produzierbar.

Die USA übten daher starken Druck auf die Niederlande und ASML aus, um zu verhindern, dass Chip-Maschinen der neusten Generationen an autoritäre Länder wie China gelangen. Dies ist möglich, weil die ASML-Maschinen auch Know-how aus den USA enthalten.

Im März 2023 verhängte die niederländische Regierung entsprechende Verbote für den Export nach China. Ab September wird der Export weiter beschränkt. ASML darf dann nur noch ältere Maschinen an chinesische Hersteller verkaufen, die sich zwar grundsätzlich für die 7-nm-Fertigung eignen, aber eben langsamer arbeiten und eine höhere Ausschussquote aufweisen.

ASML dominiert den Markt für Lithografie-Systeme, da es den Einsatz der sogenannten «Extrem Ultravioletten Strahlung» (EUV) weltweit führend beherrscht. Diese Technologie ist notwendig, um Hochleistungschips zu produzieren.

Samsung und der mit Abstand grösste Chip-Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan setzen deshalb für ihre kleinsten und leistungsfähigsten Chips, die etwa in Smartphones, Computern und Nvidia-Grafikkarten zum Einsatz kommen, auf Maschinen von ASML. (...)

Vorerst bleibt China vom patentierten Chip-Design und Hochpräzisionsmaschinen aus dem Westen abhängig. Ein weiteres Problem: Wegen der US-Sanktionen dürfen US-Bürger ohne behördliche Genehmigung nicht mehr für chinesische Unternehmen an moderner Halbleitertechnologie arbeiten. (...)

Yin gibt sich bezüglich US-Sanktionen gleichwohl kämpferisch: «Wir können das nicht akzeptieren», sagte er bei seiner Rede. Er glaube, dass China in wenigen Jahren eine wettbewerbsfähige Maschinen-Industrie für Halbleitertechnik habe. Dies dank eines Heeres an Chinesen, die wie er in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bei US-Unternehmen tätig waren und nicht zuletzt wegen der US-Sanktionen zurückgekehrt seien.

Umgekehrt fehlt es der Halbleiter-Industrie in den USA an allen Ecken und Enden an Fachkräften. Wie die EU versuchen die USA mit Milliarden-Subventionen die heimische Chip-Fertigung auszubauen. Auf beiden Seiten des Atlantiks ist dabei der Fachkräftemangel das grösste Problem. Halbleiter-Maschinen sind komplexer als ein Spaceshuttle und müssen kontinuierlich gewartet werden. (...)

Derweil schreitet die Chip-Entwicklung rasant voran: Bei Marktführer TSMC sollen bereits 2-nm-Chips in die Testproduktion gehen, die vermutlich in rund zwei Jahren in Smartphones und Laptops auftauchen werden. An dieser Generation könnte sich der chinesische Drache noch länger die Zähne ausbeissen.

https://www.watson.ch/digital/wirtschaft/50...ationen-zurueck


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Salzgraf
Beitrag 13. Sep 2023, 17:10 | Beitrag #9
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ZITAT(Madner Kami @ 13. Sep 2023, 17:22) *
ZITAT(xena @ 13. Sep 2023, 14:42) *
Dieser Faktor spielt nur im Computerbereich eine Rolle, bei der Analyse- und Auswertungstechnik, also Radar, Sonar und bei C3I usw.


Also bei allem was das moderne Gefechtsfeld heutzutage bestimmt: Elektronische Informationsverarbeitung.

solang der Mensch die finale Entscheidung über den Waffeneinsatz (man-in-the-loop) trifft, ist es irrelevant, ob das Ergebnis nach 12 oder 15 Millisekunden auf dem Display erscheint.
Genauso dürfte es in 99% der Einsatze es irrelevant sein, ob die Rechner eines MBT 147 oder 195 Watt ziehen.
Oder ob der Sensor in der Rakete Handtellergroß oder nur halbhandtellergroß ist.
Vor 30 Jahren waren die Technologiesprünge größer, so daß dadurch über die praktische Anwendbarkeit entschieden wurde.

Aus dieser Überlegung folgt nicht, daß man den Chinesen alles liefern soll. Lücken in der Technologie reduzieren den Marktanteil im zivilen Bereich (weniger Einnahmen), erfordern die Allokation von Mitteln für die Entwicklung der Mikroelektronik, die anderswo (Militärtechnik?) fehlen usw. usf.
 
Madner Kami
Beitrag 13. Sep 2023, 17:31 | Beitrag #10
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Wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Der Blick auf die Leistungsfähigkeit eines einzelnen Prozessors ist zu myopisch. Lass es mich mal so erklären: Klar macht es für den Soldaten am Boden keinen Unterschied, ob er 5.56 oder 5.55 verschießt. Er wird die gleichen Ziele auf die gleiche Entfernung mit der praktisch gleichen Energie gleich zuverlässig treffen. Aber dann kommt die ganze Kette an Logistik dahinter. Ob man 50.000.000 Schuss transportiert oder 50.090.090 Schuss ist ein Unterschied. Ob man 500.000.000 Schuss herstellt oder 500.909.090 ist ein Unterschied. Ob man 100t Material verbraucht oder 99,82t Material verbraucht, ist ein Unterschied. Ob man zur Herstellung 100GWh investiert oder 99,82GWh ist ein Unterschied. Mikroprozessoren sind heutzutage für so viele Dinge relevant, dass sich selbst bei kleinsten Unterschieden über die gesamte Wirkkette betrachtet, massive Differenzen aufbauen. Anders ausgedrückt, im Zweifelsfalle ist das der Unterschied dazwischen, ob du in einem verbrachten Minenfeld die Lage aller Minen nachvollziehen und das in deine Planung einbauen kannst, oder ob du nur 99.99% der Lage aller Minen dem Feld nachvollziehen kannst. Es ist die Masse an kleinen Dingen, die das große Ganze verändernd bestimmen und das wird umso mehr entscheidend, je mehr Informationen du in der gleichen Zeit verwerten kannst.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 13. Sep 2023, 17:34


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goschi
Beitrag 13. Sep 2023, 17:49 | Beitrag #11
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ZITAT(Salzgraf @ 13. Sep 2023, 18:10) *
solang der Mensch die finale Entscheidung über den Waffeneinsatz (man-in-the-loop) trifft, ist es irrelevant, ob das Ergebnis nach 12 oder 15 Millisekunden auf dem Display erscheint.
Genauso dürfte es in 99% der Einsatze es irrelevant sein, ob die Rechner eines MBT 147 oder 195 Watt ziehen.
Oder ob der Sensor in der Rakete Handtellergroß oder nur halbhandtellergroß ist.
Vor 30 Jahren waren die Technologiesprünge größer, so daß dadurch über die praktische Anwendbarkeit entschieden wurde.

Ich glaube du hast keine Ahnung, was Informationstechnologie 2023 leisten kann, gegenüber der von 2010, geschweige denn 1995.
Und das ist durchaus auch militärisch relevant, sehr, sehr, sehr relevant, in SO vielen Gesichtspunkten.

Deine Beispiele sind auch lächerlich, weil das nicht der Faktor ist, wie IT funktionert.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 13. Sep 2023, 18:04 | Beitrag #12
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Ich glaube auch, dass in vielen Bereichen der Kriegsführung hohe Rechenleistung sehr entscheidend sein kann, insbesondere beim Einbezug von AI. Nur so als Beispiel Targeting: Wo man frühere hunderte oder noch mehr Offiziere benötigte, welche Ziele mit welcher Priorisierung bekämpft werden, können heute Computerprogramme das Targeting übernehmen. Oder Drohnen, welche selbständig Ziele identifizieren und auch bekämpfen. Da sind keine menschlichen Entscheidungsträger mehr beteiligt. Und nein, Menschen entscheiden nicht besser als Programme.


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xena
Beitrag 13. Sep 2023, 18:05 | Beitrag #13
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Naja, das ganze IT Gedöns ist so komplex und abgehoben, dass man keine pauschalen Aussagen machen kann was besser ist und was nicht und wie es sich entwickelt usw. Eine Freundin ist in der Softwareentwicklung, auch ganz tief unterhalb der üblichen Anwenderprogrammierung. Sie meint, dass die Rechenleistung heute zum Teil verpufft, weil heute nicht mehr so effektiv programmiert wird wie früher. Einerseits weil die Zeit fehlt, andererseits, weil die Spezialisten fehlen, die das können und man nimmt dann so Baukastensysteme, die zwar ihren Job machen, aber völlig ineffizent sind und das Gedöns wird auch immer komplexer. Es sind also auch in dieser Branche so Quartettkartenvergleiche. In der Realität nutzt man aber die wirkliche Leistung gar nicht.


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Madner Kami
Beitrag 13. Sep 2023, 18:06 | Beitrag #14
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ZITAT(xena @ 13. Sep 2023, 19:05) *
Naja, das ganze IT Gedöns ist so komplex und abgehoben, dass man keine pauschalen Aussagen machen kann was besser ist und was nicht und wie es sich entwickelt usw. Eine Freundin ist in der Softwareentwicklung, auch ganz tief unterhalb der üblichen Anwenderprogrammierung. Sie meint, dass die Rechenleistung heute zum Teil verpufft, weil heute nicht mehr so effektiv programmiert wird wie früher. Einerseits weil die Zeit fehlt, andererseits, weil die Spezialisten fehlen, die das können und man nimmt dann so Baukastensysteme, die zwar ihren Job machen, aber völlig ineffizent sind und das Gedöns wird auch immer komplexer. Es sind also auch in dieser Branche so Quartettkartenvergleiche. In der Realität nutzt man aber die wirkliche Leistung gar nicht.


Oh man... facepalm.gif Ja, man geht heute sehr verschwenderisch mit Resourcen um und viele Firmen verkacken die Optimierung massivst. Davon unbelassen ist der Fakt, dass man sehr viel mehr mit sehr viel weniger machen kann, als noch vor 5 Jahren und vor allem auch Dinge tun kann, die man vor 5 Jahren noch nicht konnte. Man schaue sich zum Beispiel einfach mal an, was Engines wie Unreal 5.3 machen und vergleiche die Ergebnisse mit dem was 5.0 (2022) macht.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 13. Sep 2023, 18:11


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Sensei
Beitrag 13. Sep 2023, 18:15 | Beitrag #15
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+1

Ja, Hardwarenahe Programmierung in Maschinensprache kann sich heutzutage kaum einer erlauben.
Und dafür gibt es gute Gründe.

Autos werden heutzutage auch nicht mehr mit Hammer und Feile zusammengedengelt.

ABER was Xena daraus folgert ist bollux. So funktioniert die IT nicht.
(Hier spricht ein Programmmierer)

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 13. Sep 2023, 18:18
 
goschi
Beitrag 13. Sep 2023, 18:17 | Beitrag #16
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ZITAT(Glorfindel @ 13. Sep 2023, 19:04) *
Ich glaube auch, dass in vielen Bereichen der Kriegsführung hohe Rechenleistung sehr entscheidend sein kann, insbesondere beim Einbezug von AI. Nur so als Beispiel Targeting: Wo man frühere hunderte oder noch mehr Offiziere benötigte, welche Ziele mit welcher Priorisierung bekämpft werden, können heute Computerprogramme das Targeting übernehmen. Oder Drohnen, welche selbständig Ziele identifizieren und auch bekämpfen. Da sind keine menschlichen Entscheidungsträger mehr beteiligt. Und nein, Menschen entscheiden nicht besser als Programme.

Es ist noch grundlegender

Die ganzen Quadcopter-Drohnen wären vor 20 Jahren gar nicht möglich gewesen, weil es keine Gyrosensoren gab die schnell genug präzise genug waren, um lageänderungen zu kennen, keine Steuerungshardware, die schnell genug war, diese Informationen zu analysieren und keine Software, die daraus einfache stabile Fluglagen generiert.
All das benötigte wäre vor 20 Jahren schlicht zu schwer gewesen, um von den durch damals zu leistungsschwache Akkus angetrieben in die Luft gehoben werden zu können.

Moderne informationstechnologie, sprich Prozessorgeschwindigkeiten, baugrössen, miniaturisierte elektronische Bauteile, usw haben da eine Technologie ermöglicht, die vorher schlicht nicht möglich war.


Jetzt sind die Quadcopter-Drohnen nicht das einzige moderne, es geht zB um Sensorfusion verschiedener optischer Systeme, wenn heute in Echtzeit für den Anwender ohne jeden Lag Wärmebild, Restlichtverstärkung und Echtfarbenbild kombiniert wird, mit Rechnergesteuerter Hervorhebung von Merkmalen und da reden wir mittlerweile von ... Handtellergrosser hardware...
Oder wie heute Radardaten, akustische Daten, usw kombiniert und ausgewertet werden können.
Wir reden von elektronischer Kriegsführung
wir reden von Verschlüsselungstechnologie in jedem Kleinstfunkgerät, die noch vor 20 jahren ein Rucksackgerät für weniger Sicherheit bedurfte

und SOOOOO vieles mehr.


Wir erleben gerade was Bildgeneration, was Massive Language Models können, wir erleben wie Alexa einem hilft den Wecker zu stellen und Echo einem aus gesummtem Lärm das passende Lied vorschlägt.

DAS ist Informationstechnologie.
Und nie waren die Sprünge schneller, grösser als heute...


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
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Slavomir
Beitrag 13. Sep 2023, 18:28 | Beitrag #17
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ZITAT(goschi @ 13. Sep 2023, 19:17) *
DAS ist Informationstechnologie.
Und nie waren die Sprünge schneller, grösser als heute...

Wobei die Frage ist, was davon auf die Hardwareentwicklung und was auf die Software zurückzuführen ist.
 
goschi
Beitrag 13. Sep 2023, 18:30 | Beitrag #18
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ZITAT(Slavomir @ 13. Sep 2023, 19:28) *
ZITAT(goschi @ 13. Sep 2023, 19:17) *
DAS ist Informationstechnologie.
Und nie waren die Sprünge schneller, grösser als heute...

Wobei die Frage ist, was davon auf die Hardwareentwicklung und was auf die Software zurückzuführen ist.

beides ist synonym zu sehen.
das kann man nicht trennen.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
General Gauder
Beitrag 13. Sep 2023, 20:26 | Beitrag #19
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ZITAT(goschi @ 13. Sep 2023, 19:30) *
ZITAT(Slavomir @ 13. Sep 2023, 19:28) *
ZITAT(goschi @ 13. Sep 2023, 19:17) *
DAS ist Informationstechnologie.
Und nie waren die Sprünge schneller, grösser als heute...

Wobei die Frage ist, was davon auf die Hardwareentwicklung und was auf die Software zurückzuführen ist.

beides ist synonym zu sehen.
das kann man nicht trennen.

Je leistungsfähiger meine Hardware ist, desto komplexere Programme kann ich schreiben die dann eben auch viel mehr und vor allem bessere Ergebnisse liefern.
 
SailorGN
Beitrag 13. Sep 2023, 20:34 | Beitrag #20
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Was man nicht unterschätzen sollte ist die westliche Fähigkeit, gescheite Mensch-Maschine-Interfaces herzustellen. Gerade bei Man-in-the-loop entscheidet eine gute Visualisierung und sinnvolle Menü-Führung über Stehzeit und Effizienz des Bedieners.

Was die Elektronik in Waffen (FK, Torpedos etc) angeht: Hier hat die Friedensdividende massiv zugeschlagen. Man hat seit den 90igern nicht wirklich durchgehend die neuen Technologien und die Möglichkeiten neuer Chips in die Waffen gebracht... tlw. auch weil man die Bedien-Elemente hätte nach-/aufrüsten müssen. Ich will gar nicht schätzen, was ein DM2A4 mit modernster Computertechnik so könnte... dabei hatte der schon vor 20 Jahren exzellente Glasfaseranbindung wink.gif Genauso wird es heute sicher Experimente mit KI und IR-Suchköpfen geben... Der Invest in die Grundlagen ist halt hoch. Aber man sollte nicht unterschätzen, dass die Militärs zumindest im Stillen immer schauen, was möglich ist und tlw. deutlich voraus sind. Der militärische Traum von Drohnen kommt aus den 80igern.


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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Slavomir
Beitrag 14. Sep 2023, 08:56 | Beitrag #21
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ZITAT(goschi @ 13. Sep 2023, 19:30) *
beides ist synonym zu sehen.
das kann man nicht trennen.

Ja, zum gewissen Grad schon. Die Frage ist, wie weit braucht man die Spitzentechnologie bei den militärischen Assets. Reicht der Stand von vor 10 Jahren aus (Puma z. B. hat die Hardware mit dem technologischen Stand von 2005-20015 drin)? kann man durch die bessere Software nachholen?

Tesla schafft ihre älteren Autos durch die Softwarenupdates zu verbessern und die Reichweite zu steigern (oder verringern, wenn sie es vermasseln) ohne was an der Hardware zu verändern.
 
goschi
Beitrag 14. Sep 2023, 10:24 | Beitrag #22
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dann brauchst du in zehn Jahren trotzdem den Stand von Heute, d.h. du kannst nicht stehen bleiben.
Und nochmal: gerade Tesla als Beispiel zeigt, das funktioniert eben nur, weil es die hardware (hier nicht nur Akku, sondern eben auch Rechnerarchitektur) das hergibt, also die Hardware potent ist. Tesla ist eben bis heute führend bei Elektromobilität (nicht Fahrhilfen sind gemeint, sondern die grundlegende Technologie von UI/UX/Systemarchitektur), weil sie Hard- und Software aus eigenem Haus bieten und die jeweils absolut führender Stand ist.

Darum eben, Hardware und Software sind synonym zu sehen und müssen immer auf dem jeweils aktuellsten Stand sein, weil eben Entwicklung und Nutzung lange gehen und es dann Aufwuchspotential haben sollte.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Tyke
Beitrag 14. Sep 2023, 10:48 | Beitrag #23
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Man muss hier auch nochmal hinzufügen, dass es ja nicht nur um die primäre Auswirkung von verbesserter Hardware geht. Sondern man hat ja in erster Linie auch sekundären Einfluss. Mehr Rechenleistung erlaubt auch stärkere akademische Rechenleistung. Und diese erhöht den Erkenntnisstand. Und das wiederum ermöglicht neue spezifische Anwendungen.
Militärforschung ist ja immer auch gekoppelt an ziviler Forschung, auch wenn das nicht immer so erkenntlich ist.
 
Sensei
Beitrag 14. Sep 2023, 12:26 | Beitrag #24
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Noch mehr als das:

Potenter werdende Zivil-IT ermöglicht es auch immer mehr, Out of the shelf Hardware zu verwenden (oder, als ein Teilschritt: wenn sie als Basis für Abwandlungen fürs Militär genommen werden).

Hochgenaue Gyroskope und GPS Antennen waren früher eine hochspezielle Anwendung.
Das ist heutzutage nicht mehr der Fall.

WENN man allerdings keine zivile IT-Basis hat, dann fehlt auch dem Militär eine wichtige Quelle von Knowhow
 
Glorfindel
Beitrag 17. Oct 2023, 23:42 | Beitrag #25
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Neue Exportbeschränkungen: Die USA verschärfen im Chip-Krieg mit China die Gangart
ZITAT
Die Vereinigten Staaten haben neue Massnahmen ergriffen, um den Verkauf von hochentwickelten Chips amerikanischer Hersteller für Anwendungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) nach China zu erschweren. (...)

Der Schritt erfolgt, nachdem die Regierung von Präsident Joe Biden im Oktober 2022 umfassende Beschränkungen für die Lieferung von hochentwickelten Grafikchips (GPU) und Produktionsgeräten für solche Chips nach China erlassen hat. Nun werden einige Schlupflöcher der im vergangenen Jahr erlassenen Exportbeschränkungen geschlossen. Sie nehmen unter anderem KI-Chips ins Visier, deren Kapazitäten bis jetzt knapp unter der technischen Schwelle der für den Export verbotenen Chips liegen.

Die im Oktober 2022 erlassenen Regeln führten dazu, dass Nvidia – der weltweit führende Anbieter von KI-Chips – zwei seiner fortschrittlichsten Varianten nicht mehr nach China liefern durfte. Die Grafikchips sind für die Entwicklung von KI-Chatbots und anderen Anwendungen in diesem Bereich zentral.

Doch schon bald hatte Nvidia neue Varianten (A800 und H800) für den chinesischen Markt entwickelt, die von der Rechenleistung her zwar gleich stark waren, aber nur über eine beschränkte Bandbreite verfügten und daher nicht von den Exportkontrollen betroffen waren. Nun ist auch der Export dieser Chips verboten. (...)


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Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
 
 

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