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WHQ Forum _ Medienforum _ 10 Kriegsfilme die man gesehen haben muss

Geschrieben von: Glorfindel 24. Apr 2024, 22:36

Ein (Teil-)Thread, den ich schon seit langer Zeit eröffnen wollte, eine Zusammenstellung von populärkulturellen Werken zeitüberdauernder Bedeutung. Hier ein Vorschlag bezüglich zehn Kriegsfilmen, die man gesehen haben sollte:

- 1917, 2019, Sam Mendes
- Dunkirk, 2017, Christopher Nolan
- Black Hawk Down, 2001, Ridley Scott
- Thin Red Line, 1998, Terrence Malick
- Saving Privat Ryan, 1998, Steven Spielberg
- Full Metal Jacket, 1987, Stanley Kubrick
- Platoon, 1986, Oliver Stone
- Aplocalypse Now, 1979, Francis Ford Coppola
- La Bataille d'Alger, 1966, Gillo Pontecorvo
- La 317e Section, 1965, Pierre Schoendoerffer

Fünf dieser Filme habe ich damals im Kino gesehen (die Neueren), sechs habe ich auf DVD. Lediglich die zwei neusten habe ich nur zwei Mal gesehen.

In der weitere Auswahl für mich waren Paths of Glory (Kubrick ist aber bereits vertreten) und die Brücke (1959) von Bernhard Wicki und trotz aller Schwächen sollte man wohl auch The longest Day (1962) kennen. Lawrence of Arabia von 1962 würde ich als Monumentalfilm einordnen und läuft ausserhalb jeglicher Konkurrenz. Den habe ich nach der ersten Restaurierung zirka 1989 ebenfalls im Kino gesehen.

Geschrieben von: 400plus 25. Apr 2024, 06:37

"Das Boot" und "Master and Commander" gehören für mich auf jeden Fall in die Top 10. "Die Brücke von Arnheim" würde ich in die erweiterte Auswahl nehmen. Ein weniger bekannter, aber sehr guter Film ist auch "Ich kämpfe niemals wieder" über den Nez-Percé-Krieg.

Bezüglich James Ryan bin ich gespalten, die ersten 30 Minuten sind wahrscheinlich unter den allerbesten Kriegsfilmszenen, die je gedreht wurden, danach wird mir der Film zu seicht und holzschnittartig, teilweise richtig cringe (Steamboat Willie...). Da würde ich eher "Letters from Iwo Jima" und "Der Untergang" aufnehmen.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 07:35

Das Boot würde ich jetzt auch dazu zählen. Das Boot sollte man als Film-Fan kennen und hat die die letzten vierzig Jahre auch gut überdauert. Master & Commander würde ich jetzt nicht als klassischen Kriegsfilm einordnen.

Geschrieben von: General Gauder 25. Apr 2024, 08:14

Was ist mit Im Westen nichts neues? Die Versionen von 1930 und 1979 finde ich beide richtig gut

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 08:59

Vermutlich habe ich nur jenen von 1930 gesehen, mag mich jedoch nicht mehr genau daran erinnern.

Ich habe ChatGPT bemüht. Dieser ist allerdings eher Blockbuster lastig und meint folgendes:

ZITAT
Saving Private Ryan (Der Soldat James Ryan) - Regie: Steven Spielberg
Apocalypse Now - Regie: Francis Ford Coppola
The Bridge on the River Kwai (Die Brücke am Kwai) - Regie: David Lean
Full Metal Jacket - Regie: Stanley Kubrick
Platoon - Regie: Oliver Stone
Dunkirk - Regie: Christopher Nolan
The Deer Hunter (Die durch die Hölle gehen) - Regie: Michael Cimino
Paths of Glory (Wege zum Ruhm) - Regie: Stanley Kubrick
Das Boot - Regie: Wolfgang Petersen
Black Hawk Down - Regie: Ridley Scott


Ja, die Geschmäcker sind verschieden. Ich bleib grundsätzich bei meiner Liste.

Geschrieben von: xena 25. Apr 2024, 13:32

Wie hieß nochmal der Film den viele als Steilvorlage für Folter genommen haben? Der sollte auch auf der Liste stehen. Und dann war noch Midway. Boah, ich habe schon so viele Kriegsfilme gesehen, dass mir die nicht mehr alle einfallen, vor lauter Bäumen...

Geschrieben von: 400plus 25. Apr 2024, 13:52

Meinst du Zero Dark Thirty?

Geschrieben von: Almeran 25. Apr 2024, 13:54

Hätte eher auf "https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Algier" getippt.

Geschrieben von: Nite 25. Apr 2024, 14:05

Passend zu Battle of Algiers (und dem Thema Folter):
- Lost Command / Sie fürchten weder Tod noch Teufel, 1966

Verfilmung von Larteguys "Les Centurions"

Geschrieben von: skape 25. Apr 2024, 14:52

The Hurt Locker und A Bridge Too Far fehlen mir noch.

Geschrieben von: Panzerchris 25. Apr 2024, 15:48

Der Film "Luftschlacht um England" von 1969 war auch nicht so verkehrt, zumal hier noch viele originale, in spanischer Lizenz gefertigte Flugzeuge für die Luftwaffe zum Einsatz kamen.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 16:10

ZITAT(Almeran @ 25. Apr 2024, 13:54) *
Hätte eher auf "https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Algier" getippt.

Ja, wahrscheinlich. Der Film ist bestrebt um möglichst grosse Authenzität (auch wenn die frz. Truppen in diesem Film mit BTR-152 herumfahren und nicht mit Half-Tracks) und wurde auch an Originalschauplätzen gedreht, rund acht Jahre nach den realen Ereignissen. Der im Film mitspielende Yacef Saâdi war während der Schlacht von Algier ein Anführer des FNL. Er spielt sich selber. Jean Martin, der selber in der Resistance war und in Indochina kämpfte, spielt den frz. Fallschirmjägeroberst Mathieu (angelehnt an bekannte frz. Offiziere wie Massu, Bigeard, Trinquier und Pierre Paul Jeanpierre) hervorragend. Régisseur Gillo Pontecorvo vertrat klar antikoloniale Standpunkte. Trotzdem ist ihm ein Film gelungen, der wohl Kritik, aber auch Verständnis für beide Seite beinhaltet. Es heisst, dass der Film in den 1970er Jahren tatsächlich in Südamerika als "Lehrfilm" für Folter genutzt wurde - kann aber auch viel Legende sein. Eine der Lehren, die der Film zieht, ist folgende: Ein militärischer Sieg, wie ihn die Franzosen in den der Schlacht um Algier erreichten, in einem Befreiungskampf nicht das entscheidende ist.

Es gibt die https://www.nytimes.com/2003/09/07/weekinreview/the-world-film-studies-what-does-the-pentagon-see-in-battle-of-algiers.html, dass vor oder während der Irakinvasion 2003 hohe Offiziere und Beamte im Pentagon sich den Film angeschaut hätten, sogar Donald Rumsfeld soll dabei gewesen sein, um darauf Schlüsse zu ziehen.

Die Musik ist übrigens teilweise von Ennio Moricone.

Für mich ein sehr spannender und eindrücklicher Film.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 16:19

Ach ja, in Frankreich war der Film Bataille d'Alger eine zeitlang verboten, wie übrigen Stanley Kubriks Paths of Glory auch und es gab, als der Film dann gezeigt werden durfte, Anschläge auf Kinos.

Geschrieben von: xena 25. Apr 2024, 16:25

Aus der Söldner-Ecke wären die "Wildgänse kommen" (The Wild Geese) auch ganz nett und es gab noch andere die in diese Kerbe geschlagen haben, die mir gerade nicht einfallen. Man müsste alle Filme aufzählen um dann daraus die 10 Besten heraus zu suchen, weil es so viele gibt, ich könnte nicht aus dem Stand einfach so sagen, welche von denen in die Top 10 gehören könnten.

Geschrieben von: ramke 25. Apr 2024, 16:27

ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 05:37) *
Bezüglich James Ryan bin ich gespalten, die ersten 30 Minuten sind wahrscheinlich unter den allerbesten Kriegsfilmszenen, die je gedreht wurden, danach wird mir der Film zu seicht und holzschnittartig, teilweise richtig cringe (Steamboat Willie...). Da würde ich eher "Letters from Iwo Jima" und "Der Untergang" aufnehmen.


Inszenierung, setting und Atmosphäre waren den ganzen Film über schon genial, aber ich habe wie du meine Probleme mit dem Film nach den ersten 30min.

Geschrieben von: ede144 25. Apr 2024, 17:03

ZITAT(ramke @ 25. Apr 2024, 17:27) *
ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 05:37) *
Bezüglich James Ryan bin ich gespalten, die ersten 30 Minuten sind wahrscheinlich unter den allerbesten Kriegsfilmszenen, die je gedreht wurden, danach wird mir der Film zu seicht und holzschnittartig, teilweise richtig cringe (Steamboat Willie...). Da würde ich eher "Letters from Iwo Jima" und "Der Untergang" aufnehmen.


Inszenierung, setting und Atmosphäre waren den ganzen Film über schon genial, aber ich habe wie du meine Probleme mit dem Film nach den ersten 30min.

Als ich den Film im Kino gesehen habe, saß ein älterer Herr in der Nähe, der hatte beim Rausgehen noch Tränen in den Augen.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 17:04

Was Filme wie "Die Wildgänse kommen" (McLaglen), "Steiner - Das eiserne Kreuz" (Sam Peckinpah ), aber auch "Luftschlacht um England", "Die Brücke von Arnheim" oder "Sie fürchten weder Tod noch Teufel" so sind diese Filme alle handwerklich gut gemacht, sehr aufwendig inszeniert und können meistens mit einem ziemlichen Aufgebot an Stars aufwarten. In dieser Reihe könnte man vielleicht noch "der längste Tag" nennen. Von der Handlung sind sie allerdings meistens nicht so stark wie "Apocalypse now" oder das erwähnte "Bataille d'Alger", auch wenn es Filme sind, die man heute noch schauen kann und dann und mal auch im TV ausgestrahlt werden. Dies im Gegensatz zu ganz vielen sonstigen Kriegsfilmen aus dieser Zeit.

Den Exot, den ich vorgebacht habe, ist ja "La 317e Section". Aber ich finde den immer noch weit besser als die 60er und 70er Jahre Massenwahre, sonst hätte ich ihn ja nicht genannt und mag ihn auch mehr als Schoendoerffers Dien Bien Phu. Meiner Meinung nach ist auch das Boot oder Paths of Glory spezieller als die genannten Filme. Und ja, ich mag "Steiner - das Eiserne Kreuz" auch als Film, trotz sehr fragwürdigem Inhalt. Aber gesehen haben muss man den heute nicht mehr und die nun wirklich unkritische Darstellung des Krieges stört heute.

Für mich selber kommt auch ein American Sniper oder ein Lone Survivor (ich habe beide ebenfalls im Kino gesehen) nicht an Black Hawk Down heran, auch wenn ich jetzt aus dem Stehgreif nicht sagen kann wieso. Vielleicht fehlt es Intensität.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 17:12

ZITAT(ede144 @ 25. Apr 2024, 17:03) *
ZITAT(ramke @ 25. Apr 2024, 17:27) *
ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 05:37) *
Bezüglich James Ryan bin ich gespalten (...)

Inszenierung, setting und Atmosphäre waren den ganzen Film über schon genial, aber ich habe wie du meine Probleme mit dem Film nach den ersten 30min.

Als ich den Film im Kino gesehen habe, saß ein älterer Herr in der Nähe, der hatte beim Rausgehen noch Tränen in den Augen.

Als ich den Private Ryan gesehen habe im Kino, hat mein (mir unbekannter) Sitznachbar vor Beginn eine Diskussion über die Schweizer Armee angefangen bzw. mir seine (sehr kritische) Sichtweise erklärt (in der Schweiz haben die allermeisten Männer das Gefühl, sie wüssten fast alles über die Armee). Während dem Film hat er dann die amerikanischen Protagonisten angefeurt (so etwa "Zeigt es diesen Nazi-Schweinen!". Da mag ich mich noch daran erinnern, obwohl es mehr als ein Vierteljahrhundert her ist.

Geschrieben von: General Gauder 25. Apr 2024, 17:21

Was ist mit https://de.wikipedia.org/wiki/Waterloo_(1970)? Oder ist das auch eher die Kategorie Monumental Film?

€ https://de.wikipedia.org/wiki/Gettysburg_(Film) fällt mir auch noch ein.

Geschrieben von: Elster 25. Apr 2024, 17:26

ZITAT(General Gauder @ 25. Apr 2024, 18:21) *
Was ist mit https://de.wikipedia.org/wiki/Waterloo_(1970)? Oder ist das auch eher die Kategorie Monumental Film?

€ https://de.wikipedia.org/wiki/Gettysburg_(Film) fällt mir auch noch ein.


Ich sekundiere zu Waterloo! Allein schon die schiere Anzahl an Komparsen und die Geschichten über Rod Steiger machen den Film besonders.

Gettysburg finde ich ebenfalls sehr gut, wenngleich die heroische 1990er-Jahre-Musik und die deutsche Synchronisation ("Die ganze Dschänkie-Kavallerie!") heutzutage echt gewöhnungsbedürftig sind. Ich war selber mal in Gettysburg und habe habe im Film viele Szenen wiedererkannt. Schade, dass die indirekte Fortsetzung Gods&Generals dann eher den Lost-Cause-Weg eingeschlagen hat.

Ich kann auch noch den finnischen Film Unknown Soldier von 2018 empfehlen (oder besser noch: Die erweiterte Serie). Der Film ist die Verfilmung des Buchs Tuntematon sotilas von Väinö Linna aus dem Jahr 1954, das auf deutsch unter den Titeln Kreuze in Karelien, Der unbekannte Soldat und Kriegsroman erschien und begleitet eine finnische MG-Kompanie während des Fortsetzungskrieges gegen die Rote Armee. Sehr eindrückliche Waldkampfszenen.

Geschrieben von: 400plus 25. Apr 2024, 18:10

Zu Gettysburg habe ich ein bisschen eine Hassliebe. Gut gemacht (die Musik finde ich eigentlich cool), gutes Ensemble, viel Detailtreue mit den ganzen Reenactor-Statisten, Originalschauplatz, alles top. Aber es hat halt schon eine etwas einseitige Sicht auf die Schlacht aus der Warte von Longstreet und Chamberlain. Je mehr ich über die Schlacht gelesen habe, desto mehr hat mich das genervt biggrin.gif Oh ja, "Gods and Generals" ist ein ganz übles Machwerk. Handwerklich schlecht gemacht, und über das Historische sagen wir lieber nichts hmpf.gif

Geschrieben von: General Gauder 25. Apr 2024, 18:44

ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 19:10) *
Zu Gettysburg habe ich ein bisschen eine Hassliebe. Gut gemacht (die Musik finde ich eigentlich cool), gutes Ensemble, viel Detailtreue mit den ganzen Reenactor-Statisten, Originalschauplatz, alles top. Aber es hat halt schon eine etwas einseitige Sicht auf die Schlacht aus der Warte von Longstreet und Chamberlain. Je mehr ich über die Schlacht gelesen habe, desto mehr hat mich das genervt biggrin.gif Oh ja, "Gods and Generals" ist ein ganz übles Machwerk. Handwerklich schlecht gemacht, und über das Historische sagen wir lieber nichts hmpf.gif

Das Problem bei Gettysburg ist halt das du dich für einen Film auf wenige Dinge konzentrieren musst in dem Fall wurden Longstreet und Chamberlain gewählt. Und auch so ist der Film mit 4,5h schon ein ganz schönes Brett.
Gods and Generals ist aber wirklich sehr übel. hmpf.gif Ist vielleicht besser das der geplante dritte Teil über den Bürgerkrieg dann doch nichts geworden ist wink.gif

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 20:16

Wenn wir vom Sezessionskrieg sprechen könnte man allenfalls Glory in Erwägung ziehen.

Geschrieben von: Panzerpionier 25. Apr 2024, 20:33

ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 07:37) *
Bezüglich James Ryan bin ich gespalten, die ersten 30 Minuten sind wahrscheinlich unter den allerbesten Kriegsfilmszenen, die je gedreht wurden, danach wird mir der Film zu seicht und holzschnittartig, teilweise richtig cringe (Steamboat Willie...).

Ja, so geht es mir auch bei diesem Film. Hinzu kommt noch, dass es zwar im 2. Weltkrieg die "Sole Survivor"-Politik der US-Armee gab, aber die ganze Story, dass mitten während der Schlacht um die Normandie ein Trupp Soldaten nichts besseres zu tun hat, als an der gesamten Front nach einem Soldaten zu suchen, um ihn nach Hause zu schicken, ist doch sehr unrealistisch. So etwas gab es in der Normandie einfach nicht. Sergeant Frederick William "Fritz" Niland wurde zwar in die USA zurück verschifft, nachdem sein Bruder Bob in der Normandie gefallen ist, aber extra nach ihm an der gesamten Front gesucht wurde nicht, so wie es bei Der Soldat James Ryan dargestellt wurde.

Da fand ich bspw. die Serie Band of Brothers wesentlich besser und auch realistischer.

Geschrieben von: Broensen 25. Apr 2024, 20:49

Meine Top-Ten-Kriegsfilme heißen Band of Brothers.

Geschrieben von: Panzerpionier 25. Apr 2024, 21:07

ZITAT(Glorfindel @ 25. Apr 2024, 18:04) *
Aber ich finde den immer noch weit besser als die 60er und 70er Jahre Massenwahre, sonst hätte ich ihn ja nicht genannt und mag ihn auch mehr als Schoendoerffers Dien Bien Phu. Meiner Meinung nach ist auch das Boot oder Paths of Glory spezieller als die genannten Filme. Und ja, ich mag "Steiner - das Eiserne Kreuz" auch als Film, trotz sehr fragwürdigem Inhalt. Aber gesehen haben muss man den heute nicht mehr und die nun wirklich unkritische Darstellung des Krieges stört heute.


Bei der 60er und 70er Jahre Massenwahre fällt mir noch Die letzte Schlacht (1965) von Ken Annakin ein. Obwohl der Film teilweise recht unrealistisch ist, da nur US-Tanks daran teilnehmen und gegen Ende des Films in einer US-Wüste gedreht wurde (Ardennenschlacht), finde ich ihn doch unterhaltsam und amüsant. Aber klar, zu den Top Ten gehört er bei weitem nicht annähernd.

Bei "Steiner - das Eiserne Kreuz" finde ich den ersten Teil um Klassen besser als den Zweiten. Und ja, der Inhalt ist fragwürdig. Aber gerade die ungeschminkte Darstellung des Krieges aus der Sicht eines deutschen Soldaten an der Ostfront macht den Film so interessant und fast schon einzigartig unter den Kriegsfilmen. Man muss den Film mit seinem Inhalt halt persönlich richtig einordnen können.

Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 21:22

ZITAT(Broensen @ 25. Apr 2024, 20:49) *
Meine Top-Ten-Kriegsfilme heißen Band of Brothers.

Das ist aber kein Film, sondern eine Miniserie.

ZITAT(Panzerpionier @ 25. Apr 2024, 20:33) *
(...) die ganze Story, dass mitten während der Schlacht um die Normandie ein Trupp Soldaten nichts besseres zu tun hat, als an der gesamten Front nach einem Soldaten zu suchen, um ihn nach Hause zu schicken, ist doch sehr unrealistisch. So etwas gab es in der Normandie einfach nicht. (...)
(...)

Es ist ein Spielfilm. Da geht es nicht zwingend darum, die Wirklichkeit 1 zu 1 darzustellen, sondern es geht darum, den Zuschauer zu packen und zum Staunen zu bringen, ihm die Atmosphäre von etwas zu vermitteln und ihn zu unterhalten. Die meisten von mir erwähnten Filme sind um grosse Realität bemüht, aber z.B. Apocalypse Now enthält diverse fantastische Elemente, trotzdem ist es ein bedeutender Film. Auch The thin red Line (welche viele Leute als langweilig empfinden) und Full Metal Jacket enthalten Szenen, welche aus künstlerischen Gründen eingefügt worden sind und nicht wegen Realismus. Die Story, dass da ein Trupp Soldaten diesen James Ryan suchen gehen, fand ich jetzt nicht völlig schlecht, auch wenn zugegebenermassen die ersten 30 Minuten den bleibenden Eindruck hinterlassen.

Geschrieben von: Panzerpionier 25. Apr 2024, 21:57

ZITAT(Glorfindel @ 25. Apr 2024, 22:22) *
ZITAT(Broensen @ 25. Apr 2024, 20:49) *
Meine Top-Ten-Kriegsfilme heißen Band of Brothers.

Das ist aber kein Film, sondern eine Miniserie.

ZITAT(Panzerpionier @ 25. Apr 2024, 20:33) *
(...) die ganze Story, dass mitten während der Schlacht um die Normandie ein Trupp Soldaten nichts besseres zu tun hat, als an der gesamten Front nach einem Soldaten zu suchen, um ihn nach Hause zu schicken, ist doch sehr unrealistisch. So etwas gab es in der Normandie einfach nicht. (...)
(...)

Es ist ein Spielfilm. Da geht es nicht zwingend darum, die Wirklichkeit 1 zu 1 darzustellen, sondern es geht darum, den Zuschauer zu packen und zum Staunen zu bringen, ihm die Atmosphäre von etwas zu vermitteln und ihn zu unterhalten. Die meisten von mir erwähnten Filme sind um grosse Realität bemüht, aber z.B. Apocalypse Now enthält diverse fantastische Elemente, trotzdem ist es ein bedeutender Film. Auch The red Line (welche viele Leute als langweilig empfinden) und Full Metal Jacket enthalten Szenen, welche aus künstlerischen Gründen eingefügt worden sind und nicht wegen Realismus. Die Story, dass da ein Trupp Soldaten diesen James Ryan suchen gehen, fand ich jetzt nicht völlig schlecht, auch wenn zugegebenermassen die ersten 30 Minuten den bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ja, ich weiß schon was du meinst. Auch ich finde bei Der Soldat James Ryan die ersten 30 Minuten absolut super gemacht und wirklich überwältigend. Was den Realismus in Kriegsfilmen betrifft, da bin ich auch etwas speziell. Ich habe mir den Film während meiner Bundeswehrzeit zusammen mit Kameraden zweimal im Kino angeschaut. Von ihnen hatte keiner auch nur das geringste Problem mit der Story, während es mir ständig im Kopf herumspuckte, dass man das auch besser hätte machen können. Hatte den Film auch zuerst auf VHS und heute auf DVD, wie alle sehr guten und gute Kriegsfilme. Wobei Der Soldat James Ryan bei mir eher zu den guten und nicht zu den sehr guten Kriegsfilmen gehört. Full Metal Jacket und Platoon gehören auch bei mir zu den Top Ten. Neuere Kriegsfilme wie 1917 und Im Westen nichts Neues habe ich leider noch nicht gesehen. Das kommt aber auch noch.

Geschrieben von: 400plus 25. Apr 2024, 21:58

ZITAT(Glorfindel @ 25. Apr 2024, 18:04) *
Für mich selber kommt auch ein American Sniper oder ein Lone Survivor (ich habe beide ebenfalls im Kino gesehen) nicht an Black Hawk Down heran, auch wenn ich jetzt aus dem Stehgreif nicht sagen kann wieso. Vielleicht fehlt es Intensität.


Definitiv. Die atmopshärische Dichte von Black Hawk Down wird von den anderen nicht erreicht. Am ehesten noch (wenn auch auf andere Art) kommt da Generation Kill ran, aber dann sind wir wieder bei den Serien.


Geschrieben von: Glorfindel 25. Apr 2024, 22:29

ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 21:58) *
ZITAT(Glorfindel @ 25. Apr 2024, 18:04) *
Für mich selber kommt auch ein American Sniper oder ein Lone Survivor (ich habe beide ebenfalls im Kino gesehen) nicht an Black Hawk Down heran, auch wenn ich jetzt aus dem Stehgreif nicht sagen kann wieso. Vielleicht fehlt es Intensität.


Definitiv. Die atmopshärische Dichte von Black Hawk Down wird von den anderen nicht erreicht. Am ehesten noch (wenn auch auf andere Art) kommt da Generation Kill ran, aber dann sind wir wieder bei den Serien.

Schon bevor Du dies geschrieben hast, bin ich zum Schluss gekommen, dass es die dichtere Atmosphäre ist, in der der Zuschauer tiefer eintauchen kann. Etwas was auch z.B. das Boot gegenüber anderen Filmen um 1980 herum auszeichnet.

Btw: Ich glaube nicht, dass Kriegsfilme den Schrecken des Krieges irgendwie wirklich rüberbringen können (Das ist aber ein Thema für sich und wird jeder etwas anders sehen). Sie können allenfalls, wenn sie gut gemacht sind, zum Denken anregen.

Geschrieben von: Panzerpionier 25. Apr 2024, 23:00

ZITAT(Glorfindel @ 25. Apr 2024, 23:29) *
Btw: Ich glaube nicht, dass Kriegsfilme den Schrecken des Krieges irgendwie wirklich rüberbringen können (Das ist aber ein Thema für sich und wird jeder etwas anders sehen). Sie können allenfalls, wenn sie gut gemacht sind, zum Denken anregen.

Absolut, genau so sehe ich das auch. Und auch mit der Meinung, dass das jeder etwas anderst sieht, hast du absolut Recht. Als bspw. in den 80er Jahren Die Brücke von Arnheim in der ARD lief, war dieser Film für meine Mutter unerträglich, während ich ihn für wirklich gut gemacht hielt. So sind halt die verschiedenen Sichtweisen. Auch ich bin der Meinung, dass Kriegsfilme nicht den Schrecken des Krieges irgendwie rüberbringen können. Die NSFW-Videos aus der Ukraine hingegen, können mir den Schrecken des Krieges sehr gut verdeutlichen. Da sieht man wirklich was Krieg tatsächlich bedeutet.

Geschrieben von: Delta 25. Apr 2024, 23:02

Wenn auch Dokus zählen, kann ich Dear America - Letters Home from Vietnam empfehlen. Bildmaterial aus Vietnam (und der Ausbildung davor), unterlegt mit Musik der Zeit (und einem Score, der an den von Abigail Mead/Vivian Kubrick aus FMJ erinnert) und vorgelesener Feldpost. Gabs nur auf VHS und mittlerweile auf https://www.youtube.com/watch?v=bTnnsnr5zSo. Der fängt das Gefühl und "die Vibes" dieses Kriegs gut ein, die auch FMJ und Platoon vermitteln wollten, nur halt mit Originalbildern.
Hab ich (ich meine sogar über dieses Forum) nach einer ziemlich langen Schnitzeljagd gefunden, weil ich wissen wollte, woher die Textpassagen aus https://www.youtube.com/watch?v=ZaJiNyWgWDw stammen. OT-Empfehlung: Wer spät-90er GothMetal im Stil von Paradise Lost, Moonspell etc. mag: Secret Discovery! wink.gif

Insbesondere diese Passage hier hatte es mir angetan (im Film ab 11:20), die fängt die "Spannung" des Dschungelkriegs ein, wie nichts, was ich davor oder danach gehört habe:

ZITAT
Dear Red! Anyone over here who walks more than 50 feet through elefant grass schould automatically get the purple heart! Try imagine grass posessing razor sharp edges, 15 feet high, so thick it cuts visibility to one yard. And try to imagine walking through it while all around you are men possessing the latest automatic weapons who desperatly want to kill you. You would be amazed at how much a man can age on one patrol. We're all scared. One can easily see this emotion in the eyes of each indidual. One might hide it with his mouth, another might hide it with his actions, there's no way around it: We're all scared!


Ansonsten fällt mir von den Monumentalschinken noch Tora, Tora, Tora ein, der Pearl Harbor-Film aus den 60ern. Den hab ich mindestens ein halbes Dutzend mal gesehen und steht bei mir im Regal direkt neben Brücke von Arnheim und Der längste Tag.

Stalingrad von Vilsmaier hatte einige starke Szenen, besonders als die Pioniere die ersten Male in den Feuerkampf gingen.

08/15 ist ein Klassiker, obwohl er wohl auch als Miniserie zählen kann und der Krieg weniger im Fokus steht als innere Mechanismen deutscher Armeen, die ich als Soldat in der Bw auch noch wiedererkannt habe.

Wenn man sehen will, wie dämlich und kurz Krieg für schlecht ausgebildete junge Soldaten ist, dann ist sicherlich auch Die Brücke sehenswert.

Vergleichbar und mir in Erinnerung geblieben ist Yamato, der das Leben, Ausbildung, Kampf und Untergang einer Flakbesatzung auf dem Pott nachzeichnet und den Drill und Geist in der IJN möglicherweise ganz gut einfängt. (Wie ich das schreibe sehe ich, dass das in Japan 2005/2006 ein ziemlich erfolgreicher Film war; CGI ist ziemlich meh, aber darum gehts in dem Film auch nicht. Gut sind die Szenen, wo die Kamera auf dieses eine Flakgeschütz hält, während rundherum die letzte Schlacht tobt).

Grundsätzlich muss ich ja sagen, dass mich die letzten 2 Jahre Twitter und Telegram mehr abgestumpft haben, als 9 Monate Afghanistan und ich mittlerweile soviel echtes "live"-Combatfootage gesehen habe, dass die Nachstellung im Film dagegen selten ankommt. Ich habe die letzten 2 Jahre hunderte, wenn nicht tausende ukrainische und russische Soldaten fast in Echtzeit kämpfen und sterben sehen; bevor ich diesen Post schreibe hatte ich gerade in 1080p gesehen, wie zwei russische Soldaten versuchen, eine AT-Mine aufzunehmen und die dabei explodiert. Vor drei Tagen hockten zwei russische Soldaten an irgendeiner Front (Lyman oder NE Avdiivka) in einem Schützengraben und nahmen ihr vermutlich letztes Video auf und beschrieben, wie es ist, ohne Führung oder Unterstütung unter Beschuss in der Greyzone zu sitzen. Das hinterlässt in jeder Hinsicht Spuren, aber v.a. in Hinsicht auf "Kriegsfilme". Es fallen mir auf Anhieb wenig Kampfszenen ein, die mich heute noch "mitnehmen", ohne einfach Actionkino zu sein... vielleicht Teile der Eröffnung von Private Ryan und der Ambush in FMJ. Der letzte "Im Westen nichts Neues" ist technisch ziemlich gut gemacht, aber er kommt halt nicht an die Realität ran und deshalb reißen mich die Kampfszenen nicht mehr aus dem Sitz. Unter dem Eindruck ist es für einen guten Kriegsfilm eher wichtig, ein Gefühl für die Zeit, für den Krieg und die Menschen die ihn kämpfen zu vermitteln. Weil das kann Combatfootage nicht. Deshalb finde ich auch Apocalypse Now großartig, weil er ein Gefühl für einen völlig chaotischen Krieg, der sich irgendwie auf dem Schlachtfeld verselbständigt hat und dessen politische und strategische Ziele nicht mehr mit der taktischen Realität übereinstimmt, vermittelt. Ich finde die Kilgore-Szenen inklusive Ritt der Walküren tolles Actionkino, aber getriggert werde ich bei Martin Sheens Spiegelfechterei am Anfang und ganz besonders bei dieser Szene mit den eingeflogenen Playmates auf dieser völlig von der Realität entrückten Logistikbasis und diesem Gefecht in der Wildnis an der Brücke mit der M79. Weil das bringt mich voll zurück in meine eigenen Einsätze in Afghanistan mit der Realität entrücktem Treiben in Marmal und bedeutungslosen Gefechten in der Wildnis irgendwo in der Gegend zwischen Maymanneh und Ghormach, die 2009 ständig stattgefunden haben, ohne dass es irgend etwas bedeutet hätte, und wovon - wenn man genau hinsieht - nicht mal das RC N wusste.

Geschrieben von: Glorfindel 26. Apr 2024, 00:11

ZITAT(Delta @ 25. Apr 2024, 23:02) *
Wenn auch Dokus zählen, kann ich Dear America - Letters Home from Vietnam empfehlen. Bildmaterial aus Vietnam (und der Ausbildung davor), unterlegt mit Musik der Zeit (und einem Score, der an den von Abigail Mead/Vivian Kubrick aus FMJ erinnert) und vorgelesener Feldpost. Gabs nur auf VHS und mittlerweile auf https://www.youtube.com/watch?v=bTnnsnr5zSo.


ZITAT
Ansonsten fällt mir von den Monumentalschinken noch Tora, Tora, Tora ein, der Pearl Harbor-Film aus den 60ern.

xyxthumbs.gif ein Klassiker

ZITAT
Wenn man sehen will, wie dämlich und kurz Krieg für schlecht ausgebildete junge Soldaten ist, dann ist sicherlich auch Die Brücke sehenswert.

Habe ich auch schon erwähnt. Hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Habe ich sicher zwanzig Jahre nicht mehr gesehen, der empathische Englischlehrer, der nette Feldwebel, auch der Umstand, dass die Jungs an diese Brücke beordert wurden, weil man glaubte, dort würde nicht gekämpft, und der missglückte Einsatz der Panzerfaust sind mir in Erinnerung geblieben. Spricht schon mal für den Film.

ZITAT
Grundsätzlich muss ich ja sagen, dass mich die letzten 2 Jahre Twitter und Telegram mehr abgestumpft haben,

Ist leider vermutlich so. Besonders kommt die sehr hohe Intensität der Kämpfe hier dazu, verbunden mit dem hohen Risko für den einzelnen Soldaten und seine Kameraden.

ZITAT
Unter dem Eindruck ist es für einen guten Kriegsfilm eher wichtig, ein Gefühl für die Zeit, für den Krieg und die Menschen die ihn kämpfen zu vermitteln. Weil das kann Combatfootage nicht. Deshalb finde ich auch Apocalypse Now großartig, weil er ein Gefühl für einen völlig chaotischen Krieg, der sich irgendwie auf dem Schlachtfeld verselbständigt hat und dessen politische und strategische Ziele nicht mehr mit der taktischen Realität übereinstimmt, vermittelt. Ich finde die Kilgore-Szenen inklusive Ritt der Walküren tolles Actionkino, aber getriggert werde ich bei Martin Sheens Spiegelfechterei am Anfang und ganz besonders bei dieser Szene mit den eingeflogenen Playmates auf dieser völlig von der Realität entrückten Logistikbasis und diesem Gefecht in der Wildnis an der Brücke mit der M79. Weil das bringt mich voll zurück in meine eigenen Einsätze in Afghanistan mit der Realität entrücktem Treiben in Marmal und bedeutungslosen Gefechten in der Wildnis irgendwo in der Gegend zwischen Maymanneh und Ghormach (...)

Apocalypse now ist ja wirklich eine Reise ins Herz der Finsternis, von der Anfangsszene im Hotelzimmer bis zum Finale in dieser Tempelanlage des Wahnsinns und des Todes. Es ist ein Gleichnis für den Krieg, ohne Anspruch eine Abbildung der direkten Realität zu sein. Viele Szenen prägen sich einem einfach ein, der Ritt der Walküren / Helikopterballet (übrigens zitiert von Ridley Scott in Black Hawk Down; ich meine sogar in einer GI Joe-Folge, welche ich in den späten 80er auf Super Channel gesehen habr), eine Szene die Filmgeschichte gemacht hat, die Playmates im Dschungel, sogar die (weggeschnittene / im Director Cutt enthaltene) Szene mit den frz. Siedlern.

Als ich diesen Film das erste Mal gesehen habe, in einer heute nicht mehr erhältlichen/ gesendeten Version, gab es am Schluss einen Napaleinsatz. Ich wsr frog, dass Kurtz und seine Truppen in Flamnen aufgegangen sind. Nur das wollte Ford Coppola gar nicht sagen, sondern es hätte nur ein Abspann sein sollem
N, weshalb diese Version aus dem Verkehr gezohen wurde.

Die Szene war iirc so: Irgend ein Funkspruch aus Willards Funkgerät. Schwarzer Himmel, die Bamen der Beteiligten werden eingeblendet.. Ein oder zwei kleine weisse Flecke falken wie Leuchtgeschosse runter. Alles schwarz. Napalm explodiert und der Titel " Apocalypse now" wird eingeblendet.

Geschrieben von: Marcus Marius 26. Apr 2024, 11:48

ZITAT(400plus @ 25. Apr 2024, 07:37) *
"Letters from Iwo Jima"


Gerne vergessen wird, dass "Letters from Iwo Jima" ein Teil einer Duologie ist. "Flags of our Fathers" zeigt die gleiche Geschichte aus Sicht der Amerikaner und ist ebenso sehenswert.

Geschrieben von: Sensei 26. Apr 2024, 11:54

1917
Master & Commander
Alexander
Rogue one tounge.gif

Geschrieben von: Panzerpionier 26. Apr 2024, 12:34

ZITAT(Delta @ 26. Apr 2024, 00:02) *
Grundsätzlich muss ich ja sagen, dass mich die letzten 2 Jahre Twitter und Telegram mehr abgestumpft haben, als 9 Monate Afghanistan und ich mittlerweile soviel echtes "live"-Combatfootage gesehen habe, dass die Nachstellung im Film dagegen selten ankommt. Ich habe die letzten 2 Jahre hunderte, wenn nicht tausende ukrainische und russische Soldaten fast in Echtzeit kämpfen und sterben sehen;

So ähnlich geht es mir auch. Wir sind abgestumpft, weil wir uns fast tagtäglich mit dem Thema Krieg und Gewalt beschäftigen. Wobei ich sagen muss, dass ich mich schon während meiner Zeit in der Bundeswehr durch den Kosovo-Einsatz, quasi selbst abgestumpft habe. Und da war ich in unserer PzPiKp 550 auch kein Einzelfall. Als wir Ende Februar 1999 den Marschbefehl nach Mazedonien bekamen, war das Ende des Kosovo-Krieges noch nicht absehbar. Als im März 99 dann die Bombardements
gegen serbische Stellungen, die Industrie und Infrastuktur begannen, hatten wir alle es zwar vermutet und gehofft, dass Serbien dem militärischen Druck nachgibt und sich zurückzieht, aber sicher war das nicht. Wir hatten zum damaligen Zeitpunkt also schon damit gerechnet, dass es unter Umständen auch zu einer Bodenoffensive im Kosovo kommen könnte. Deshalb wurden wir dann auch auf den Truppenübungsplätzen Heuberg und Münsingen ständig intensiv ausgebildet. Auch Handgranatenwerfen und schiessen mit der Panzerfaust standen auf dem Programm. Also Dinge, die in Pioniereinheiten sonst eher selten geübt werden. Auch Bilder von zerfetzten Minenopfern hat man uns gezeigt, um uns schon einmal seelisch und moralisch auf die Schrecken des Krieges vorzubereiten.
Als unsere PzPiKp 550 dann Anfang Juli 99 im Kosovo einrückte, lagen in den zerbombten oder abgefackelten Häusern auch noch vereinzelt tote und halbverweste serbische Soldaten und UÇK-Kämpfer. Fast alle von uns hat das so ziemlich kalt gelassen.
Man denkt sich: Okey, schade um den Menschen, ist jetzt halt so, aber das lässt sich leider nicht mehr ändern.
Heute als Eisenbahner kommt mir diese Abgestumpftheit sehr zugute, da wir es immer mal wieder mit Suizidenten zu tun haben. Da gibt es auch ganz schlimme Bilder, wenn sich die Person völlig zerfetzt und diffamiert um die Räder gewickelt hat oder manchmal nur noch Gulasch übrig bleibt. Es gibt, zum Glück selten, Kollegen und Kolleginnen die das nicht so einfach wegstecken können und psychische Probleme und/ oder Albträume bekommen. Das kann ich auch sehr gut nachvollziehen, da das einen völlig unvorbereitet trifft, wenn man sich nicht schon voher mit den Themen Tod und Gewalt auseinandergesetzt hat.

ZITAT(Delta @ 26. Apr 2024, 00:02) *
Das hinterlässt in jeder Hinsicht Spuren, aber v.a. in Hinsicht auf "Kriegsfilme". Es fallen mir auf Anhieb wenig Kampfszenen ein, die mich heute noch "mitnehmen", ohne einfach Actionkino zu sein... vielleicht Teile der Eröffnung von Private Ryan und der Ambush in FMJ. Der letzte "Im Westen nichts Neues" ist technisch ziemlich gut gemacht, aber er kommt halt nicht an die Realität ran und deshalb reißen mich die Kampfszenen nicht mehr aus dem Sitz. Unter dem Eindruck ist es für einen guten Kriegsfilm eher wichtig, ein Gefühl für die Zeit, für den Krieg und die Menschen die ihn kämpfen zu vermitteln. Weil das kann Combatfootage nicht.

Yep, so sehe ich das auch. Für mich ist es auch am wichtigsten ein Gefühl für die Zeit, für den Krieg und die Menschen die ihn kämpfen zu bekommen. Actionkino ist für mich nicht mehr so interessant und eher zweitrangig.

Geschrieben von: Xizor 26. Apr 2024, 14:36

Gilt They Shall Not Grow Old als Film oder Dokumentation?

Ansonsten haben mir We Were Soldiers (bis auf das Ende) und Greyhound gut gefallen, wenn auch nicht unbedingt Top 10.

Geschrieben von: xena 26. Apr 2024, 14:47

Ich guck mir diese ganzen Internetvideos über Ukraine usw gar nicht an. So sensationsgeil jedes Detail sehen zu müssen bin ich nicht. Ich will mich nicht abstumpfen.

Filme sollen ja auch nicht die Realität des Krieges 1:1 darstellen. Sie sollen den Wahnsinn des Krieges rüber bringen (was z.B. Apocalypse Now ganz gut macht), das was Krieg mit Menschen macht. Es soll zum nachdenken über Krieg anregen, moralisieren, Geschichte zurecht rücken und verständlich machen usw. Sie sollen aber ganz sicher nicht das Publikum zum kotzen bringen.

Geschrieben von: Glorfindel 26. Apr 2024, 14:57

...und Unterhalten sollten Kriegsfilme schon auch.

Geschrieben von: Whuffo 26. Apr 2024, 18:16

ZITAT(Glorfindel @ 26. Apr 2024, 13:57) *
...und Unterhalten sollten Kriegsfilme schon auch.


Ein Film soll:
- Geld einspielen
- Unterhalten
- Geld einspielen

Deshalb wird er gedreht. Filmstudios sind nicht altruistisch... und (Kriegs-)Filme sind keine Dokus oder Lehrfilme.


https://en.wikipedia.org/wiki/American_Sniper
ZITAT
The film grossed over $547 million worldwide, making it the 13th highest-grossing film of 2014, the highest-grossing film with a wide release during the month of January, and Eastwood's highest-grossing film to date.


Geschrieben von: Forodir 26. Apr 2024, 19:37

Naja , für die großen Studios mag das gelten, aber Filme werden auch aus anderen Gründen gemacht. Ein Francis F. Coppola oder Stanley Kubrick erzählen Geschichten und möchten den Zuschauer auch erreichen, gerade bei (Anti)Kriegsfilmen gibt es da eine sehr große Spanne wie wir ja hier sehen zwischen simpler Unterhaltungsindustrie, Propaganda und Message geleiteten Themen.

Geschrieben von: Glorfindel 26. Apr 2024, 21:57

Film ist auch Kunst und gute Filme werden auch der Liebe zum Film gemacht. Das ist wie bei der Literatur der Malerei und der Musik. Narürlich gibt es Filme, welche nur gemacht werden wegen dem Geld und kein Mitwirkender ist Stolz darauf (-》 Armagedon). Aber beim guten Film ist dies nicht so. Apocalypse now war ein riesen Risiko und Coppola wollte den zwingend machen. Die Dreharbeiten gingen brutal lange und das Budget massiv überschritten, worauf Coppola praktisch sein ganzes Vermögen in den Film investierte.

Es kommt auch immer wieder vor, dass Regisseure Blockbuster drehen, um anschliessend ihre Herzensprojekte verwirklichen zu können. Die pauschale Aussage: "(Jeder) Film ist einfach primär Kommerz!" halte ich für grundfalsch.

Geschrieben von: General Gauder 26. Apr 2024, 22:31

ZITAT(Glorfindel @ 26. Apr 2024, 22:57) *
Film ist auch Kunst und gute Filme wegen auch der Liebe zum Film gemacht. Das ist wie bei der Literatur der Malerei und der Musik. Narürlich gibt es Filme, welche nur gemacht werden wegen dem Geld und kein Mitwirkender ist Stolz darauf (-》 Armagedon). Aber beim guten Film ist dies nicht so. Apocalypse now war ein riesen Risiko und Coppola wollte den zwingend machen. Die Dreharbeiten gingen brutal lange und das Budget massiv überschritten, worauf Coppola praktisch sein ganzes Vermögen in den Film investierte.

Es kommt auch immer wieder vor, dass Regisseure Blockbuster drehen, um anschliessend ihre Herzensprojekte verwirklichen zu können. Die pauschale Aussage: "(Jeder) Film ist einfach primär Kommerz!" halte ich für grundfalsch.

Im Fall von Apocalypse now kann man sich die wiedrigkeiten mit denen Coppola leben musste sehr gut in https://de.wikipedia.org/wiki/Hearts_of_Darkness_%E2%80%93_Reise_ins_Herz_der_Finsternis ansehen, die Doku ist zumindest für mich fast genauso gut wie der Film selbst.


Bezüglich der Qualität von Filmen bzw. deren Aussage ist auch immer die Frage (speziell bei Kriegsfilmen) welche politische Botschaft möchte ich transportieren, Machwerke wie Battlefield Earth oder um bei Kriegsfilmen zu bleiben The Green Berets haben ganz klar die Motivation als propagandistisches Instrument die Massen für die Narative des Regisseurs zu beeinflussen, Gewinn oder Verlust ist dann wenn auch nicht unbedingt irrelevant, erst an zweiter Stelle wichtig.

Geschrieben von: Broensen 27. Apr 2024, 03:03

ZITAT(General Gauder @ 26. Apr 2024, 23:31) *
Bezüglich der Qualität von Filmen bzw. deren Aussage ist auch immer die Frage (speziell bei Kriegsfilmen) welche politische Botschaft möchte ich transportieren, Machwerke wie Battlefield Earth oder um bei Kriegsfilmen zu bleiben The Green Berets haben ganz klar die Motivation als propagandistisches Instrument die Massen für die Narative des Regisseurs zu beeinflussen, Gewinn oder Verlust ist dann wenn auch nicht unbedingt irrelevant, erst an zweiter Stelle wichtig.

Speziell dieser Film zeigt mMn recht gut, wie ein Propagandafilm so über's Ziel hinausschießen kann, dass er eher schon zum Anti-Kriegsfilm wird, wenn man ihn auch nur mit einem Funken Intelligenz betrachtet.

Geschrieben von: lswhqf 27. Apr 2024, 12:14

Kanonenboot am Yangtse-Kiang

Kanonenbootpolitik und das Leben an der Grenze zum Krieg.

Geschrieben von: xena 27. Apr 2024, 13:56

ZITAT(Glorfindel @ 26. Apr 2024, 13:57) *
...und Unterhalten sollten Kriegsfilme schon auch.

Das ist ja schon alles mit drin. Um Themen an den Mann/Frau zu bringen, müssen sie natürlich unterhalten.

Natürlich müssen die auch Geld einspielen, aber das ist die geschäftliche Seite. Ich bleib bei den Gründen Filme zu machen, bzw eine bestimmte Art Filme zu machen, denn wenn es nur ums Geld ginge, könnte man alles mögliche machen und muss keine Kriegsfilme machen. Also bleiben wir mal beim Thema.

Geschrieben von: Panzerpionier 27. Apr 2024, 14:03

Der relativ neue Film Napoleon (2023) würde mich interessieren. Schon alleine deshalb, um in diese Epoche einzutauchen. Die Kritiken zu diesem fallen allerdings durchwachsen aus. Kennt schon jemand den Film?

Geschrieben von: General Gauder 27. Apr 2024, 14:46

ZITAT(Panzerpionier @ 27. Apr 2024, 15:03) *
Der relativ neue Film Napoleon (2023) würde mich interessieren. Schon alleine deshalb, um in diese Epoche einzutauchen. Die Kritiken zu diesem fallen allerdings durchwachsen aus. Kennt schon jemand den Film?

Wenn du in die Epoche eintauchen willst, dann schau dir nicht Napoleon an.

Geschrieben von: xena 27. Apr 2024, 15:12

Es gibt doch schon zig Napoleon Filme wo man in die Epoche gut eintauchen kann.

Geschrieben von: Glorfindel 27. Apr 2024, 17:00

ZITAT(Panzerpionier @ 27. Apr 2024, 14:03) *
Der relativ neue Film Napoleon (2023) würde mich interessieren. Schon alleine deshalb, um in diese Epoche einzutauchen. Die Kritiken zu diesem fallen allerdings durchwachsen aus. Kennt schon jemand den Film?


ZITAT(Glorfindel @ 3. Dec 2023, 23:53) *
Napoleon von Ridley Scott
Auch wenn es offensichtlich ist, dass man Napoleon in einem zweienhalbstündigen Spielfilm nicht gerecht werden kann, zeichnet der Film ein zu stark vereinfachtes, falsches Bild von Napoleon. Der Film beschränkt sich mehr oder weniger auf das Verhältnis von Napoleon zu Josephine und zeigt nur ausschnittsweise ein paar Episoden aus seinem Leben. Weshalb er nachhaltig Europa, insbesonders Frankreich, bis heute prägt, wird nicht deutlich. Ich habe kein Problem, wenn in solchen Filmen nicht jedes Detail stimmt, aber hier stimmt eigentlich fast nichts. Die unzutreffende Darstellung der Schlachten des napoleonischen Zeitalter in der Art der Battle of the Bastards von GoT oder das Napoleon im Film bei Waterloo den Kavallerieangriff anführt und Austerlitz im Gebirge ist, sind da noch die kleinsten Fehler. Der Film ist nicht nur für Frankreich ein Ärgernis, sondern auch für mich. Ich glaube, Ridley Scott hat Napoleon in keiner Weise verstanden.

2/10

Geschrieben von: Panzerpionier 27. Apr 2024, 17:30

@Glorfindel

Okey, Danke! Das hat mir schon mal sehr weitergeholfen, um den Film ein wenig einschätzen zu können. xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Holzkopp 28. Apr 2024, 00:25

Ich fand auch https://de.wikipedia.org/wiki/Neunte_Kompanie ganz sehenswert, es gibt wenige russische Kriegsfilme, die im Westen bekannt wurden.

Der Film taugt nicht als historische Erzählung, aber ich fand ihn athmosphärisch gut gemacht.

Geschrieben von: Camouflage 28. Apr 2024, 03:08

Neben den bereits genannten fallen mir noch ein paar prägende Kriegs- und Antikriegsfilme (mehr oder weniger) ein, die ich in meiner Jugend gesehen und positiv in Erinnerung behalten habe:

Gesprengte Ketten
Das dreckige Dutzend
Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Catch-22 – Der böse Trick
WarGames – Kriegsspiele
MASH
Three Kings

Nicht direkt ein Kriegsfilm, aber auch beeindruckend: The Killing Fields – Schreiendes Land. Der Film handelt von der Terrorherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha. Leider nur ein einziges Mal im TV gesehen und die VHS-Aufzeichnung hat damals versagt.

Was das Ende von Apocalypse Now angeht: Ich müsste nachsehen, ich habe diverse Versionen auf VHS, DVD und Blu-ray hier im Regal stehen, aber ich meine, dass der Abspann mit dem Napalmeinsatz in Falschfarben am Ende bei mehreren davon gezeigt wird.

Geschrieben von: Panzerchris 28. Apr 2024, 05:49

Folgender Kriegsfilm von 1989 ist auch sehenswert: Winterkrieg

https://de.wikipedia.org/wiki/Winterkrieg_(Film)

Geschrieben von: Wildboar 28. Apr 2024, 11:04

Ja, Killing Fields, fand ich auch sehr beeindruckend. Bewegend gemacht, zeigt er die ganze menschenverachtende Absurdität der Roten Khmer.

Geschrieben von: TTS 28. Apr 2024, 11:07

ZITAT(Panzerpionier @ 27. Apr 2024, 15:03) *
Der relativ neue Film Napoleon (2023) würde mich interessieren. Schon alleine deshalb, um in diese Epoche einzutauchen. Die Kritiken zu diesem fallen allerdings durchwachsen aus. Kennt schon jemand den Film?


Im Zweifel das kostenlose 7-Tage-Probeabo bei Apple-TV abschliessen und den selbst ansehn. Dabei kann man dann auch noch "Masters of the Air" und "Greyhound" mitnehmen. smile.gif

Geschrieben von: Jackace 28. Apr 2024, 12:28

Top 10 find ich schlicht zu wenig, irgendwie moechte ich auch garnicht alle Filme gegeneinander abwaegen- zu viele grossartige fallen raus und werden dadurch unnoetig abgewertet.
Mir kamen noch Patton, Ran und Come and See in den Sinn. Manche wie The Deer Hunter sehe ich nicht gerne, dann schon lieber seichte olle Kamellen wie Sink the Bismarck, The Dambusters oder Duell im Atlantik.

Geschrieben von: Reitlehrer 28. Apr 2024, 19:35

Evtl. ein wenig vergessen:

"Die Nackten und die Toten" nach dem gleichnamigen Buch von Norman Mailer, wobei das Buch auch lohnt.


Wahrscheinlich nicht bedeutsam und prägend für die Kategorie Kriegsfilm, aber immer unterhaltsam:

"Unternehmen Petticoat"

Hier ja erst kürzlich mit "LKW versenkt" zitiert.

Geschrieben von: Elster 28. Apr 2024, 20:22

ZITAT(Jackace @ 28. Apr 2024, 13:28) *
Top 10 find ich schlicht zu wenig, irgendwie moechte ich auch garnicht alle Filme gegeneinander abwaegen- zu viele grossartige fallen raus und werden dadurch unnoetig abgewertet.
Mir kamen noch Patton, Ran und Come and See in den Sinn. Manche wie The Deer Hunter sehe ich nicht gerne, dann schon lieber seichte olle Kamellen wie Sink the Bismarck, The Dambusters oder Duell im Atlantik.



Zu den Dambuster habe ich noch eine nette Anekdote: Ich bin in der Nähe der Möhnetalsperre aufgewachsen und in der Stadt Werl zur Schule gegangen. Dort befand sich das Studio des Fotografenmeisters Hartmut Euler, der sich auch als Fotoarchivar mit der Lokalgeschichte beschäftigt hat und mit seinen Fotobüchern wie "Als Deutschlands Dämme brachen" auch überregional bekannt wurde. Vor Jahren hat er da Besuch von Peter Jackson bekommen, der damals für ein Filmprojekt über den Angriff auf die Talsperren recherchiert hat:
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/werl/werler-fotografenmeister-buchautor-helmuth-euler-86-verstorben-13575508.html

Von dem Projekt hat man seit einigen Jahren nichts mehr gehört, aber viele Regisseure tragen ja ihre Ideen Jahre und Jahrzehnte mit sich herum, bevor sie sie verwirklichen können. Vielleicht erleben wir ja irgendwann eine Neuverfilmung.

Geschrieben von: Broensen 28. Apr 2024, 23:05

ZITAT(Elster @ 28. Apr 2024, 21:22) *
Ich bin in der Nähe der Möhnetalsperre aufgewachsen
Hallo, Ex-Nachbar. biggrin.gif

Geschrieben von: Elster 29. Apr 2024, 17:38

ZITAT(Broensen @ 29. Apr 2024, 00:05) *
ZITAT(Elster @ 28. Apr 2024, 21:22) *
Ich bin in der Nähe der Möhnetalsperre aufgewachsen
Hallo, Ex-Nachbar. biggrin.gif


Grüße an den Rand des Sauerlands! wink.gif

Geschrieben von: Ta152 30. Apr 2024, 08:54

Sehr empfehlenswert ist auch https://de.wikipedia.org/wiki/Luftwaffenhelfer_(Film)

Geschrieben von: Sensei 30. Apr 2024, 09:27

ZITAT(xena @ 27. Apr 2024, 14:56) *
ZITAT(Glorfindel @ 26. Apr 2024, 13:57) *
...und Unterhalten sollten Kriegsfilme schon auch.

Das ist ja schon alles mit drin. Um Themen an den Mann/Frau zu bringen, müssen sie natürlich unterhalten.

Natürlich müssen die auch Geld einspielen, aber das ist die geschäftliche Seite. Ich bleib bei den Gründen Filme zu machen, bzw eine bestimmte Art Filme zu machen, denn wenn es nur ums Geld ginge, könnte man alles mögliche machen und muss keine Kriegsfilme machen. Also bleiben wir mal beim Thema.


Es gibt die Unterscheidung zwischen Kriegs- und Antikriegsfilme.

Bei kriegsfilmen steht dann die Faszination des Krieges, der Gefahr und der Gewalt im Vordergrund.

BEIDE Genres haben ihre Berechtigung.
---

Nein klassischer Kriegsfilm, aber schon ein satirischer Film über den Krieg und die Propaganda:
- Dogs of war

Auch gelagert, aber noch faktischen am realen Afghanistan Krieg :
- von Löwen und Lämmern

WW2 aus chinesischer Perspektive:
- The eight hundred

Geschrieben von: Reitlehrer 30. Apr 2024, 11:58

Ein wenig untergegangen ist bislang

"Krieg und Frieden"

Geschrieben von: Sensei 30. Apr 2024, 13:04

Was ist eigentlich ein Kriegsfilm?

Nur Spielfilme?
Zählen Filme der Antike dazu?
Ungewöhnliche Orte (z.b. Azteken, Zeit der streitenden Reiche/China)?
Klein- und Bürgerkriege?
Krieg nicht im Mittelpunkt? (Dr Schiwago , Fackeln im Sturm..)

Fantastisches? (Star wars/ die Ringkriege)

Geschrieben von: 400plus 30. Apr 2024, 15:07

Gute Frage. Ich würde sagen:
- Nur Spielfilme
- Antike, ungewöhnliche Orten, Klein/Bürgerkriege: Alles ja
- Krieg und hier v.a das Kampfgeschehen sollte im Mittelpunkt stehen, wobei es da natürlich einen Graubereich gibt. "Dr Schiwago" und "Fackeln im Sturm", aber auch "Unterwegs nach Cold Mountain" würde ich nicht zählen, "Der Untergang" schon.

Geschrieben von: Glorfindel 30. Apr 2024, 16:01

ZITAT(Wikipedia)
Der Kriegsfilm als Filmgenre umfasst diejenigen Spielfilme, also Kino- oder Fernsehfilme, in denen die kriegerischen Auseinandersetzungen den Hintergrund für die handelnden Personen abgeben und deren Handlungsstränge ganz oder zum großen Teil in einem Kriegsszenario verlaufen. In Abgrenzung zum Abenteuerfilm, Historien- oder Antikenfilm mit Schlachtenszenen versteht man unter dem Genre Kriegsfilm die filmische Reflexion technisierter moderner Kriege.1

1Definition Genre Kriegsfilm: Filmgenres: Kriegsfilm, ed. Stiglegger/Klein/Traber, reclam, 2006, S. 10. und weiter: „Der Krieg im Kriegsfilm handelt immer auch von der Moderne und der spezifischen Entwicklung von Nationalstaaten.“ ebd., S. 10.

Bei Kriegsfilmen geht es somit um den moderenen Krieg und die Moderne. Ich denke, dass einer der ersten modernen, teilweise industrialiserte Krieg, der Sezessionskrieg war. Da gab es zwar noch Lineartaktik, Vorderlader und Kavallerieangriffe, aber auch schon Schützengräben, Gatling, Eisenbahn, Kanonenboote etc.

Geschrieben von: ramke 30. Apr 2024, 21:27

ZITAT(Broensen @ 28. Apr 2024, 22:05) *
ZITAT(Elster @ 28. Apr 2024, 21:22) *
Ich bin in der Nähe der Möhnetalsperre aufgewachsen
Hallo, Ex-Nachbar. biggrin.gif

Hello ihr wink.gif

Um dem post noch was zu geben: hat jemand mal "the big parade" gesehen?

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 2. May 2024, 21:26

Hacksaw Ridge
Memphis Belle


Geschrieben von: bill kilgore 6. May 2024, 11:55

ZITAT(Delta @ 26. Apr 2024, 00:02) *
Wenn auch Dokus zählen, [...]

https://en.wikipedia.org/wiki/Little_Dieter_Needs_to_Fly von Werner Herzog. Gehört auch in den Doku-Kanon.
ZITAT(Camouflage @ 28. Apr 2024, 04:08) *
[...]

Was das Ende von Apocalypse Now angeht: Ich müsste nachsehen, ich habe diverse Versionen auf VHS, DVD und Blu-ray hier im Regal stehen, aber ich meine, dass der Abspann mit dem Napalmeinsatz in Falschfarben am Ende bei mehreren davon gezeigt wird.


Ich sollte (überraschung!) alle Fassungen haben. Ok, bis auf die Cannes-Fassung von 1979...
Das Ende mit der Tempelsprengung war in der ursprünglichen Kinofassung auf Betreiben des Verleihs enthalten. Die folgenden (Redux, Final Cut) blenden einfach in Schwarz über.
Ansonsten muss ich zu dem Film nichts sagen biggrin.gif

Was mir noch fehlt:

The Pacific: alleine wegen der hervoragenden Umsetzung der Vorlagen
Dunkirk: Alles was Nolan anfasst wird gut. Mein persönliches Highlight: Das Sounddesign und die Umsetzung der Spitfire im Luftkampf.
Masters of the Air: nicht schlecht, aber das man gerade bei den CGIs pfuscht, hat mich ein wenig geärgert. Die Vorlage ist empfehlenswert, ich würde sie für mehr Hintergrund zuerst lesen.

Geschrieben von: Scipio32 6. May 2024, 12:21

Gehört eurer Meinung nach der 5-teiler "Befreiung" auch in die Reihe der Filme, die man gesehen haben muss?

Wikiartikel: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Befreiung_(Film)

Geschrieben von: Father Christmas 6. May 2024, 14:55

An "Waltz with Bashir" habe ich gute Erinnerungen.

Bei "Catch 22" ist das Buch absolut lesenswert, aber ich finde der Film reicht nicht an die Vielschichtigkeit der Geschichte ran.

Geschrieben von: bill kilgore 6. May 2024, 14:58

ZITAT(Father Christmas @ 6. May 2024, 15:55) *
Bei "Catch 22" ist das Buch absolut lesenswert, aber ich finde der Film reicht nicht an die Vielschichtigkeit der Geschichte ran.

Das Buch hab ich seit es Camouflage vor 20 Jahren empfohlen hat auf der Liste ( biggrin.gif ), aber die Serie war nicht schlecht.

Ein weiterer Klassiker: https://en.wikipedia.org/wiki/La_Grande_Illusion

Geschrieben von: Merowinger 6. May 2024, 17:17

Es gab da mind. eine beeindruckende Dokumentation über den Falklandkrieg aus britischer Sicht, die in meinen Augen nicht fehlen darf. Sie hat das Bild von einem modernen Seekrieg nachhaltig geprägt.

Geschrieben von: Forodir 6. May 2024, 19:52

ZITAT(bill kilgore @ 6. May 2024, 12:55) *
...
Dunkirk: Alles was Nolan anfasst wird gut. Mein persönliches Highlight: Das Sounddesign und die Umsetzung der Spitfire im Luftkampf.
...


Ich muss zugeben, ich fand zwar Dunkirk ästhetisch sehr gelungen, aber insgesamt einfach unbefriedigend. Der ganze Film hat bei mir nicht die Dringlichkeit hinüberbringen können und die Verzweiflung des Kessels, der sich immer mehr schloss. Der Film war einfach zu langsam, im Tempo allgemein und man wusste zwar (auf einer abstrakten Ebene), dass die Deutschen den Kessel langsam eindrücken, aber man hat davon so gut wie nichts gesehen bzw. es nicht richtig fühlen können. Es waren Einzelschicksale, die miteinander verwoben waren, aber insgesamt hat da der große Überblick manchmal gefehlt, warum die Evakuierung eine derartige Leistung war.

Ein anderer Film der recht guten Kritiken bekommen hatte, war 1917 und das habe ich überhaupt nicht verstanden, er zeigt eben nicht die Mechanisierung des Krieges, zeigte nicht die Brutalität der Stellungskämpfe und machte Einzelpersonen zu den Trägern der Handlung, was halt ziemlich entgegen dem Gefühl war, was der Erste Weltkrieg bei den Soldaten erweckte.

Geschrieben von: Father Christmas 6. May 2024, 19:59

ZITAT(bill kilgore @ 6. May 2024, 15:58) *
ZITAT(Father Christmas @ 6. May 2024, 15:55) *
Bei "Catch 22" ist das Buch absolut lesenswert, aber ich finde der Film reicht nicht an die Vielschichtigkeit der Geschichte ran.

Das Buch hab ich seit es Camouflage vor 20 Jahren empfohlen hat auf der Liste ( biggrin.gif ), [...]


Tu dir den Gefallen und lies es (im Original).
Als ich es das erste Mal gelesen habe - ich habe im ICE laut gelacht - und das tue ich sehr selten. Selbst meine Freundin fand es gut und das auch ohne militärisches Hintergrundwissen.

Geschrieben von: Merowinger 6. May 2024, 20:12

++1

Geschrieben von: Glorfindel 6. May 2024, 20:19

Ich habe sowohl Dunkirk wie auch 1917 im Kino gesehen und fand beide beeindruckend und nich 0815-Ware. Ist aber natürlich Geschmacksache. Für mich sind das Filme mit grosser atmosphärischer Dichte. Viele können auch mit the Thin Red Line nichts anfangen. Ich finde den Film super.

_________________________________


Noch nicht erwähnt haben wir Jarhead. Habe ich auch im Kino gesehen und fand ich auch gut (und besser als Three Kings, den ich auch im Kino gesehen habe). Es gibt da auch ein paar eindrückliche Szenen (z.B als Football im C-Schutzanzug und diverse andere). Auch die Pointe, dass die Sniper stundenlang den einen entscheidrnden Schuss vorbereiten, schliesslich jedoch die Luftwaffe mit viel Bums die Sache beendet, fand ich sehr passend. Aber auch Jarhead kommt für mich an FMJ nicht ganz heran.

Geschrieben von: Almeran 7. May 2024, 09:05

ZITAT(Father Christmas @ 6. May 2024, 20:59) *
ZITAT(bill kilgore @ 6. May 2024, 15:58) *
ZITAT(Father Christmas @ 6. May 2024, 15:55) *
Bei "Catch 22" ist das Buch absolut lesenswert, aber ich finde der Film reicht nicht an die Vielschichtigkeit der Geschichte ran.

Das Buch hab ich seit es Camouflage vor 20 Jahren empfohlen hat auf der Liste ( biggrin.gif ), [...]


Tu dir den Gefallen und lies es (im Original).
Als ich es das erste Mal gelesen habe - ich habe im ICE laut gelacht - und das tue ich sehr selten. Selbst meine Freundin fand es gut und das auch ohne militärisches Hintergrundwissen.

Lustig, ich lese Catch-22 seit etwa 1,5 Jahren und komme nicht voran, weil ich immer nach spätestens 20 Minuten todmüde werde oder einschlafe lol.gif

Geschrieben von: Wacher 8. May 2024, 21:01

Mir fehlt in der ganzen Diskussion The Unknown Soldier

Geschrieben von: P.Paule 9. May 2024, 07:25

Hallo

Ging mir genauso mit catch-22 als ich es mal vor ein paar jahren versuchte zu lessen .
Film : STARSHIP TROOPERS

P.Paule

Geschrieben von: Forodir 9. May 2024, 12:36

ZITAT(Glorfindel @ 6. May 2024, 21:19) *
Ich habe sowohl Dunkirk wie auch 1917 im Kino gesehen und fand beide beeindruckend und nich 0815-Ware. Ist aber natürlich Geschmacksache. Für mich sind das Filme mit grosser atmosphärischer Dichte. Viele können auch mit the Thin Red Line nichts anfangen. Ich finde den Film super.


Es ging mit da noch nicht mal so um Geschmack, beide waren gut gemacht und sahen auch toll aus, aber ehrlich gesagt fehlte mir die atmosphärische Dichte komplett, dafür ist irgendwie der tatsächliche Krieg zu sehr im Hinttergrund.

Dein Beispiel The Thin Red Line fand ich deswegen um einiges dichter in der Atmosphäre, weil die Soldaten zwar als Einzelperson im Mittelpunkt standen, aber sie eben auf den Krieg um sie herum reagierten bzw. die Kämpfe sie wirklich beeinflussten, das Gefühl hatte ich einfach nicht bei 1917 oder Dunkirk.

Handwerklich gut aber für mich beide von der Atmosphäre schwache Filme, die einfach das nicht herüberbringen konnten, was das setting hergegeben hätte.

Aber ja, ist natürlich Geschmacksache und Präferenz.

Geschrieben von: Merowinger 9. May 2024, 12:48

ZITAT(P.Paule @ 9. May 2024, 08:25) *
Ging mir genauso mit catch-22 als ich es mal vor ein paar jahren versuchte zu lessen .
Film : STARSHIP TROOPERS
Nach etwa 20 Jahren habe ich es noch immer nicht geschafft, Catch 22 bis zum Ende zu lesen. Ihr habt also noch Zeit. wink.gif Starship Troopers: Besser das Buch lesen, und dann auf jeder Seite überlegen ob man der Gedankenwelt von Heinlein zustimmen will oder ob er den Leser auf den Arm nimmt.

Geschrieben von: Panzerpionier 9. May 2024, 18:52

Zu den Kriegsfilmen fallen mir noch Duell – Enemy at the Gates (2001, von Jean-Jacques Annaud), Fury (Herz aus Stahl, 2014, von David Ayer) 1944 (Brüder - Feinde, 2015, von von Elmo Nüganen) und Dresden (2006, von Roland Suso Richter) ein.
Duell – Enemy at the Gates ist sehr gut und spannend gemacht. Bei Fury fehlt hingegen ein wenig die Spannung. Den Film 1944 kenne ich nur in Ausschnitten. Die Kritiken, die ich dazu gehört und gelesen habe, fallen aber alle sehr gut aus.
Werde mir den Film mal reinziehen, wenn es die Zeit erlaubt und ich Bock darauf habe. Die DVD steht schon lange im Regal des Fernsehtisches.
Dresden ist zwar ganz nett gemacht, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Für das, was sich damals während der Luftangriffe auf Dresden abgespielt hat, fehlt dem Film die Dramatik. Der Film dreht sich zu sehr, um das Schicksal der Familie Mauth und die Liebesromanze, was zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Man hätte die Bombardierung Dresdens viel ausführlicher und spannender darstellen können. Der Film ist zu sehr Thriller/Romanze und zu wenig Kriegsfilm.

Geschrieben von: 400plus 9. May 2024, 18:56

Dresden ist doch die typische ZDF-Feiertags-Zweiteiler-Schmonzette biggrin.gif

Fury und Duell habe ich nie ganze angeschaut, aber die Teile, die ich gesehen habe, haben mich an die schwächeren Teile von James Ryan erinnert.

Geschrieben von: Nite 9. May 2024, 19:38

Duell ist ein Actionfilm vor der Kulisse von Stalingrad, inklusive Superhero und Supervillain, letzterer hat sogar einen https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/CoolTrain

ZITAT(400plus @ 9. May 2024, 19:56) *
Dresden ist doch die typische ZDF-Feiertags-Zweiteiler-Schmonzette biggrin.gif

Irgendwie haben die alle dieselbe Handlung: gute Deutsche die mit allem nichts zu tun haben geraten irgendwie zwischen die Fronten von evil Nazis und "you gotta do what you gotta do to win"-Alliierten.

Geschrieben von: 400plus 9. May 2024, 19:52

Ich dachte mehr an Adlon, Wanderhure etc. Da ist es immer die eigentlich unmögliche Liebesbeziehunge über alle Schranken (bei Dresden mit einem Engländer?] hinweg biggrin.gif

Geschrieben von: Panzerpionier 9. May 2024, 20:11

Der Film The Day After – Der Tag danach (1983, von Nicholas Meyer) ist ein Film im typischen Stil der 80er Jahre. Der Film konnte damals zwar den Otto Normalverbraucher in den USA, in Europa, einschließlich Deutschland schockieren, aber die wirklichen Schrecken eines Atomkrieges konnte er nur ansatzweise darstellen. Wobei man fairerweise sagen muss, dass ein realistischer Film über einen Atomkrieg in den 80er Jahren sehr teuer in der Produktion geworden wäre. Mit der Technik von heute, wäre da sicherlich mehr möglich. Alles in allem ist er ein guter Film, vor allem wenn man ihn in der Kontext der 80er Jahre stellt.

Geschrieben von: General Gauder 9. May 2024, 20:22

Fury und Duell blalala sind furchtbar hmpf.gif

Geschrieben von: Panzerpionier 9. May 2024, 20:25

ZITAT(400plus @ 9. May 2024, 20:52) *
Ich dachte mehr an Adlon, Wanderhure etc. Da ist es immer die eigentlich unmögliche Liebesbeziehunge über alle Schranken (bei Dresden mit einem Engländer?] hinweg biggrin.gif

Ja, das gleiche Muster zeigt sich auch bei dem Film Die Flucht (2007, von Kai Wessel). In diesen Filmen kommt halt der typisch deutsche Wunsch nach Versöhnung und Vergebung zum Ausdruck. Das ist ja keineswegs etwas Negatives, nur tut es eben den Filmen nicht gut.

Geschrieben von: Glorfindel 10. May 2024, 11:06

ZITAT(Panzerpionier @ 9. May 2024, 18:52) *
Zu den Kriegsfilmen fallen mir noch Duell – Enemy at the Gates (2001, von Jean-Jacques Annaud)
(...)
Duell – Enemy at the Gates ist sehr gut und spannend gemacht.

Ja, der Film ist sehr gut und spannend gemacht. Es gibt aber ein paar Aber hier:
Wie nite sagte:
ZITAT
Duell ist ein Actionfilm vor der Kulisse von Stalingrad, inklusive Superhero und Supervillain, letzterer hat sogar einen Cool Train

- der Film beinhaltet doch etliche historische Ungenauigkeiten oder Verfälschungen
- der Film zelebriert einen Heldenmythos, anstatt ihn zu hinterfragen
- der Film benutzt die Schlacht von Stalingrad um eine persönliche Auseinandersetzung des russischen Scharfschützen Ztaisew mit dem deutschen König zu zelebrieren. Dazu wird auch noch eine Liebesgeschichte eingeflochten
- die Darstellung des Grauens des Krieges kann man in diesem Film durchaus hinterfragen.
- und noch weitere Punkte

Geschrieben von: Nite 10. May 2024, 11:38

ZITAT(Panzerpionier @ 9. May 2024, 21:25) *
In diesen Filmen kommt halt der typisch deutsche Wunsch nach Versöhnung und Vergebung zum Ausdruck. Das ist ja keineswegs etwas Negatives, nur tut es eben den Filmen nicht gut.

Die Art wie dies in diesen Schmonzetten transportiert wird, nämlich verzweifelt einen "guten Deutschen" ("Opa war kein Nazi, die Nazis waren andere") in den Mittelpunkt zu stellen, ist allerdings eher symptomatisch für die deutsch Aufarbeitung und keinesfalls positiv zu werten.

Geschrieben von: Glorfindel 10. May 2024, 13:53

Das Thema 2. Weltkrieg für einen deutschen TV-Spielfilm ist auch schwierig, ich würde fast schon sagen "toxisch". Es gibt da diverse Zielkonflikte. So möchten Zuschauer allgemein eigentlich immer Liebesgeschichten sehen. In Kriegsfilmen sind diese eigentlich immer unangebracht. Liebesdrama mit Kriegsfilm zu vermischen ist meistens problematisch, gerade unter dem Hintergrund des 2. Weltkrieg. Es gibt zwar z.B. "der englische Patient" oder auch "Doktor Schiwago". Das sind aber eher Liebensdramen unter dem Hintergrund Krieg und keine Kriegsfilme. Die Vermischung von Liebesgeschichten und Krieg in Dresden oder die Flucht halte ich für problematisch.

Geschrieben von: xena 10. May 2024, 15:18

Das siehst Du als Waffennarr so. tounge.gif
Aber das Volk mag Liebesbeziehungen nahezu überall. Kein Sujet ist unpassend, dass sich da nicht auch noch eine Beziehung bilden könnte. Purer Krieg, sinnloses Gemätzel, das mag der Zuschauer nicht. Es muss auch eine menschliche Komponente dabei sein, sonst guckt sich das keiner an, außer ... naja, ihr wisst ja.

Wir haben The Day after damals zerrissen. Uns war allen klar, dass ein Atomkrieg damals viel zu schmonzig dargestellt wurde. Und am Ende ritten die Protagonisten typisch Ami-mäßig, nach einem Atomschlag wohlgemerkt, mit ihren Gäulen in die Abendsonne... Andererseits, wenn man diesen mit allen Details gezeigt hätte, will nicht wissen was das aus den Leuten gemacht hätte. Zu viel Friedensbewegung wollte man auch nicht haben, immerhin hing damals ein nicht unerheblicher Teil der US Industrie von der Wehrindustrie ab, also auch ein Teil des Wohlstandes der Amis. Es gab eine gute BBC Doku in S/W die das auch ganz gut rüber gebracht hat. Das wollte keine sehen weil zu realistisch. Dabei hat man noch nicht mal den nuklearen Winter mit dazu genommen, weil die Studien dazu kamen erst später. Aber die Briten waren zumindest ehrlich und haben gezeigt, dass es nach einem Atomkrieg keine Hilfe und keine Hoffnung gibt. Die s/w Ästhetik gab dem ganzen noch eine zusätzliche Dramatik.

Geschrieben von: Glorfindel 10. May 2024, 16:03

ZITAT
Aber das Volk mag Liebesbeziehungen nahezu überall. Kein Sujet ist unpassend, dass sich da nicht auch noch eine Beziehung bilden könnte. Purer Krieg, sinnloses Gemätzel, das mag der Zuschauer nicht. Es muss auch eine menschliche Komponente dabei sein, sonst guckt sich das keiner an, außer ... naja, ihr wisst ja.

Das ist grundsätzlich richtig, damit werden die Filme aber was den "Anspruch" betrifft, nicht besser und im Endeffekt auch nicht sehenswerter. Es ist klar, die Leute wollen Liebesdrama sehen verbunden mit grossartiger Schauplätzen (Venedig, Paris, Rom, Zermatt, Rio und weiss nicht was) und noch etwas Action dazu, garniert mit einer kleinen Prise (pseudo-) Humor (Legolas und Gimli wetteifern um Kills).

Es gibt vermutlich gute Gründe, weshalb in den von Kritikern am meisten genannten Filmen, wenn es um die Nennung der besten Kriegsfilme geht, kaum Liebesgeschichten auftauchen.

Zum Zeigen des Atomkrieges:

Vielleicht gibt es gute Spielefilme zu den Atomwaffeneinsätze gegen Japan. Das wäre einmal ein Ansatz. Ansosten haben wir ja z.B. Dr. Stragelove ganz generell zum Atomwaffeneinsatz.

Geschrieben von: xena 10. May 2024, 16:39

Bei Dr. Strangelove geht es um den Kriegsirrsinn allgemein und was ein kleiner Fehler in der Kette für dramatische Folgen haben kann, die leicht die ganze Zivilisation in den Abgrund ziehen kann. Es war nebenbei auch ein kleiner Seitenhieb wegen der ganzen Deutschen Figuren die dort in der Wehrindustrie unterwegs waren, Nazis die man ohne Entnazifizierung einfach von der Stange weg in die USA geholt hat. Den Atomkrieg als solchen zeigt es nicht.

Geschrieben von: Sensei 10. May 2024, 18:30

Weder The Day after noch Strangelove noch Die Flucht sind Kriegsfilme im engeren Sinne.

Definitionsdiskussion hatten wir oben schon .)

Geschrieben von: ramke 10. May 2024, 18:54

Ich bemerke grad, dass der hauptmann noch nicht genannt wurde.

Der Film hatte mich echt mitgenommen. Wie der Charakter aufgebaut wird und wie er feststellt, dass er nur noch voran kann um das ganze Konstrukt und sich am leben zu erhalten.

Großartig auch gespielt von hubacher, der den hauptmann mimt. Er nutzt quasi im Film die Sprüche seiner vorgesetzten und wird dadurch so authentisch, dass jeder auf ihn reinfällt.

Geschrieben von: Camouflage 10. May 2024, 18:57

Ja, Der Hauptmann fand ich auch eindringlich.

Geschrieben von: lswhqf 10. May 2024, 20:51

Codition Red von 1990

https://de.wikipedia.org/wiki/Condition_Red

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