Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
209 Seiten V  « < 76 77 78 79 80 > »   
Closed TopicStart new topic
> Bw-Strukturreform, Sammelthread
ede144
Beitrag 3. Jul 2018, 07:29 | Beitrag #2311
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 664



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.04.2015


ZITAT(PzArt @ 3. Jul 2018, 05:56) *
Ich bin gespannt was dann tatsächlich in der mittelfristigen Finanzplanung steht. Die 675 Millionen in 2019 sind erstmal besser als nichts, auch das mit der zusätzlichen Rücklagemöglichkeit dürfte die Finanzierung flexibler aufstellen. Der große Wurf ist das indes jedoch sicher nicht.

Nur um auf ca. 1,5 Prozent des BIP zu kommen, wie angekündigt, müssen in der mittelfristigen Finanzplanung ab 2020 dann ganz andere Zahlen her. Da würde man von zwingend 3-4 Milliarden Steigerung per Anno reden. Mal sehen ob da wirklich der Mut vorhanden ist das anzugehen.


Alles andere als die Rücklagemöglichkeit wäre mal wieder Selbstbetrug der Parlamentarier gewesen. Erst den Haushalt ein dreiviertel Jahr später beschließen und dann beschweren das nicht alles ausgegeben werden konnte. Die BW ist ja eine Parlamentsarmee xyxthumbs.gif
 
PzArt
Beitrag 3. Jul 2018, 11:50 | Beitrag #2312
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.532



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.12.2016


https://augengeradeaus.net/2018/07/planung-...nde-nato-quote/

Alles nicht der wirklich große Wurf. Wie leider zu erwarten.
 
Stille
Beitrag 5. Jul 2018, 17:51 | Beitrag #2313
+Quote PostProfile CardPM
Grenadier
Beiträge: 18



Gruppe: Members
Mitglied seit: 11.01.2018


Interessanter Bericht!.

https://www.welt.de/politik/deutschland/art...arden-Euro.html
 
Scipio32
Beitrag 5. Jul 2018, 19:13 | Beitrag #2314
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.011



Gruppe: Members
Mitglied seit: 28.07.2014


ZITAT(Stille @ 5. Jul 2018, 18:51) *


Fremdschäm!

Aber ein beinahe doppelt so hoher Wehreta ist politisch einfach nicht durchsetzbar.

Da wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern oder sieht das hier jemand anders.
 
v. Manstein
Beitrag 5. Jul 2018, 22:33 | Beitrag #2315
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.049



Gruppe: Members
Mitglied seit: 28.01.2004


Iwo. Zum Fremdschämen ist das bestimmt nicht. Als ob mehr Geld alle Probleme löst, mitnichten!

De Etat ist von 2015 bis auf 2019 um fast 10 Mrd Euro oder 30% gestiegen, alleine zwischen 2018 und 2019 wird EP.14 um 11,4% oder 4,3 Mrd Euro steigen. Was wollt ihr denn mehr?

Die BW ist verkopft, verkrustet und hyperbürokratisch. Mehr Geld hilft hier nicht weiter, weil wir gar nicht die Leute im BAAINBw haben, um alle die neuen Projekte zu planen und umzusetzen. Das Mehr-Geld würde doch ungenutzt wieder an den Finanzminister zurückgegeben.

Andere Länder machen es vor. Das Stichwort ist Effizienz und Effektivität, beides fehlt der BW zur Gänze. Die BW braucht keine 60 Mrd. Euro um 185.000 Mann/Frau "read for combat" zu bekommen. Ich glaube schon, dass wir auf dem richtigen Weg sind seit 2015, nur wird es lange dauern, 25 Jahre Stillstand, Abbau und Runterwirtschaften in ein paar Jahren auszugleichen. Das klappt nicht mal in der Industrie.


--------------------
"Meine Meinung steht fest - bitte verwirren Sie mich nicht mit Fakten"
 
PzArt
Beitrag 6. Jul 2018, 06:28 | Beitrag #2316
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.532



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.12.2016



https://www.hartpunkt.de/leidenberger-erwar...chaeftsmodells/

"Man wolle sich bei der Aufstellung der beiden voll digitalisierten Divisionen – wie im Plan Heer bis 2032 vorgesehen – von traditionellen Vorgaben etwas lösen, um die Möglichkeiten der Technologie besser zu nutzen"

Vieles ist im Fluss. Auch die Aufteilung in Heer/ zentraler Sanitätsdienst und SKB wird wohl wieder überdacht.

 
Freestyler
Beitrag 6. Jul 2018, 07:01 | Beitrag #2317
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.983



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 15.08.2005


Dass das Überdenken von ZSan und SKB als großen Wurf verkauft, sagt einiges aus... Aber natürlich aufgrund von Landes- und Bündnisverteidigung, bei denen ja irgendwie alles andersTM ist. Und der Rest vom Artikel liest sich wie ein Artikel aus der SuT à la "kauft unsere neue, überteuerte und nicht erprobte Technologie", weil alles ist jetzt andersTM.

Edit 1: Die Bezeichnung "verändertes Geschäftsmodell" sagt auch einiges aus. Dass die Bundeswehr keine Wirtschaftsunternehmen ist, ist offenbar noch nicht angekommen. Oder man erhofft sich durch die Nutzung solcher unmilitärischer Bezeichnungen mehr politische und gesellschaftliche Akzeptanz.

Edit 2: Es ist bemerkenswert, dass die Aspekte "Ausbildung" und "Führung(-sprozess/-sphilosophie)" überhaupt keine Beachtung finden. Die Digitalisierung und ihre vermeintlichen Vorteile dominieren alles.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 6. Jul 2018, 07:17
 
PzArt
Beitrag 6. Jul 2018, 07:32 | Beitrag #2318
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.532



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.12.2016


@Edit 1:
Die Bezeichnung verwirrte mich auch bereits in der Überschrift. Aber durch den Vergleich mit der Autoindustrie nehme ich an, dass General Leidenberger lediglich bei dem Begriff geblieben ist um den Wandel verdeutlichen zu können.

@Edit 2:
Die Stellungnahme erfolgte auf einer DWT-Konferenz (Rüstungslobby). Dort dürften leider der Natur der Sache nach Themen wie Ausbildung und Führung nicht so präsent sein wie neue Umsatz generierende Technologie...
 
Dave76
Beitrag 24. Jul 2018, 14:55 | Beitrag #2319
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 15.459



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 13.01.2005


ZITAT
Bundeswehr als Söldnerarmee
Jetzt bekommen wir die Quittung
Von Michael Wolffsohn am 24. Juli 2018

Die Deutschen konnten sich der Bundeswehr lange guten Gewissens entziehen. Das könnte sich nun rächen. Denn die Truppe könnte laut Plänen der Regierung zur Söldnerarmee werden und damit zu einem Fremdkörper im Staat

https://www.cicero.de/innenpolitik/bundeswe...l-wolffsohn?amp


--------------------
"avenidas/avenidas y flores/flores/flores y mujeres/avenidas/avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/un admirador" - Eugen Gomringer
"Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying." - Arthur C. Clarke
Proud member of Versoffener Sauhaufen™!
#natoforum
 
PzArt
Beitrag 24. Jul 2018, 15:38 | Beitrag #2320
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.532



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.12.2016


Ein extrem zweischneidiges Schwert ist das. Mir persönlich wäre da ein Aufleben der Wehrpflicht wie in Schweden allemal lieber. Allerdings halte ich leider auch diesen Gedanken kaum für realistisch.
 
xena
Beitrag 24. Jul 2018, 16:05 | Beitrag #2321
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.893



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Im Frieden ist eine Söldnerarmee doch der Normalfall. Wichtig ist, dass die parlamentarische Kontrolle funktioniert und, dass weiterhin demokratisch freiheitliche Werte in der BW vermittelt werden und die "Söldner" Deutsche sind und diese Werte schon mitbringen. Wichtig ist auch, dass man Extremisten gleich erkennt und raus wirft (siehe parlamentarische Kontrolle!).

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 24. Jul 2018, 16:08


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Schwabo Elite
Beitrag 24. Jul 2018, 16:27 | Beitrag #2322
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


Die Frage ist auch, wie eine Wehrpflicht aussehen müsste, um a) zeitgemäß zu sein und keine Ungleichbehandlung darzustellen wie in den Jahren kurz vor ihrer Abschaffung und b) attraktiv für die Bundeswehr sein zu können. Denn eine für die Truppe attraktive Wehrpflicht muss möglichst lange dauern. Alles unter einem Jahr ist Unsinn, wirklich brauchbar sind eigentlich nur 15 Monate oder mehr. Das bedeutet zeitgleich aber, dass man ca. 450.000 Männer - oder bei einer gleichberechtigten Wehrpflicht knapp 900.000 Personen - jährlich durch das System schleusen müsste. Damit sind wir sofort beim Thema Wehrersatzdienst, denn den bräuchte die Bundeswehr dann, um Personal buchstäblich zu entgehen. Wenn anderthalb Jahre gedient würde (der Einfachheit der Rechnung halber) befinden sich ja stets zwei Jahrgänge in einem Durchgang.

Diese Menge müssen auch die Dienststellen des Wehrersatzdienstes aufnehmen können: Anderthalb Jahre als billiger Polizist - gleichwertig zum einfachen Dienst, der seit über 40 Jahren abgeschafft wurde - rumzulaufen, täte der Sichtbarkeit der Polzeien vielleicht noch gut. Aber wer braucht so viele Pflegekräfte ohne Ausbildung, wenn gleichzeitig gute Bezahlung in der Pflege wichtig wäre. Man schafft da leicht Lohndumping durch Zivis; nicht das erste Mal und heute mit Grund für die Malaise. Zeitgleich darf die Bundeswehr die ganzen Wehrdienstleistenden nicht ins Ausland schicken, wenn sie nicht freiwillig Dienst leisten. Was macht man mit solchen Mengen an Personal, wenn nicht einmal die Verbände exisitieren? Macht man ein Milizangebot nach dem Motto: Entweder zwölf Monate mit Reserveübungen von ein bis zwei Wochen für die nächsten zehn, zwanzig Jahre oder zwei Jahre durchdienen, dann aber mit Auslandsverwendung? Was ist da die Gleichstellung zum Wehrersatzdienst? Dienen die prinzipiell zwei Jahre durch oder haben die eine Wahl jährlich zu Verfügung zu stehen? Es ist ja nicht überall so "leicht" integrierbar, wie z. B. in einer freiwilligen Feuerwehr oder dem THW. Wer will schon Pfleger haben, die vor zehn Jahren ausgbildet wurden und dann zwischen Weihnachten und Neujahr fünf Nachtschichten "pro patriae" schieben müssen?

Ich bin ein großer Freund der Wehrpflicht für alle Geschlechter, aber wir haben in Deutschland eine hohe Kultur des Rechts und der Bürgerfreiheiten. Und dazu muss es auch noch praktikabel sein. Wehrpflicht heißt bei uns eben auch "Zivis" produzieren. Und da sehe ich fast die größeren Probleme, wie wir sozialverträglich die zu erwartenden Mengen verwenden könnten. Denn wenn man heute 800.000-900.000 Leute pro Jahr mustern und zum Dienst verpflichten wollte, würde wohl die Mehrheit den Dienst an der Waffe verweigern. Wenn das nur 3/4 von 800.000 wären, reden wir über 600.000 neue Pfleger, Polizisten, Feuerwehrleute, Sozialarbeitergehilfen, Kindergartenpraktikanten etc. Die müssen irgendwie nicht nur finanziert werden (wer ist zuständig, wieviel gibt die öffentliche Hand dazu?), sie müssen auch on-top zum bisherigen Personalschlüssel kommen. Denn sonst nimmt der Zivi dem Pfleger den Job weg oder verhindert zumindest den Lohnkampf. Genau an dieser Übersättigung krankte das alte System ja auch.

Es bleibt also insgesamt ein zu großes Projekt für alle aktuell denkbaren Regierungen.


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
ede144
Beitrag 24. Jul 2018, 17:40 | Beitrag #2323
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 664



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.04.2015


ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2018, 17:27) *
Die Frage ist auch, wie eine Wehrpflicht aussehen müsste, um a) zeitgemäß zu sein und keine Ungleichbehandlung darzustellen wie in den Jahren kurz vor ihrer Abschaffung und b) attraktiv für die Bundeswehr sein zu können. Denn eine für die Truppe attraktive Wehrpflicht muss möglichst lange dauern. Alles unter einem Jahr ist Unsinn, wirklich brauchbar sind eigentlich nur 15 Monate oder mehr. Das bedeutet zeitgleich aber, dass man ca. 450.000 Männer - oder bei einer gleichberechtigten Wehrpflicht knapp 900.000 Personen - jährlich durch das System schleusen müsste. Damit sind wir sofort beim Thema Wehrersatzdienst, denn den bräuchte die Bundeswehr dann, um Personal buchstäblich zu entgehen. Wenn anderthalb Jahre gedient würde (der Einfachheit der Rechnung halber) befinden sich ja stets zwei Jahrgänge in einem Durchgang.

Diese Menge müssen auch die Dienststellen des Wehrersatzdienstes aufnehmen können: Anderthalb Jahre als billiger Polizist - gleichwertig zum einfachen Dienst, der seit über 40 Jahren abgeschafft wurde - rumzulaufen, täte der Sichtbarkeit der Polzeien vielleicht noch gut. Aber wer braucht so viele Pflegekräfte ohne Ausbildung, wenn gleichzeitig gute Bezahlung in der Pflege wichtig wäre. Man schafft da leicht Lohndumping durch Zivis; nicht das erste Mal und heute mit Grund für die Malaise. Zeitgleich darf die Bundeswehr die ganzen Wehrdienstleistenden nicht ins Ausland schicken, wenn sie nicht freiwillig Dienst leisten. Was macht man mit solchen Mengen an Personal, wenn nicht einmal die Verbände exisitieren? Macht man ein Milizangebot nach dem Motto: Entweder zwölf Monate mit Reserveübungen von ein bis zwei Wochen für die nächsten zehn, zwanzig Jahre oder zwei Jahre durchdienen, dann aber mit Auslandsverwendung? Was ist da die Gleichstellung zum Wehrersatzdienst? Dienen die prinzipiell zwei Jahre durch oder haben die eine Wahl jährlich zu Verfügung zu stehen? Es ist ja nicht überall so "leicht" integrierbar, wie z. B. in einer freiwilligen Feuerwehr oder dem THW. Wer will schon Pfleger haben, die vor zehn Jahren ausgbildet wurden und dann zwischen Weihnachten und Neujahr fünf Nachtschichten "pro patriae" schieben müssen?

Ich bin ein großer Freund der Wehrpflicht für alle Geschlechter, aber wir haben in Deutschland eine hohe Kultur des Rechts und der Bürgerfreiheiten. Und dazu muss es auch noch praktikabel sein. Wehrpflicht heißt bei uns eben auch "Zivis" produzieren. Und da sehe ich fast die größeren Probleme, wie wir sozialverträglich die zu erwartenden Mengen verwenden könnten. Denn wenn man heute 800.000-900.000 Leute pro Jahr mustern und zum Dienst verpflichten wollte, würde wohl die Mehrheit den Dienst an der Waffe verweigern. Wenn das nur 3/4 von 800.000 wären, reden wir über 600.000 neue Pfleger, Polizisten, Feuerwehrleute, Sozialarbeitergehilfen, Kindergartenpraktikanten etc. Die müssen irgendwie nicht nur finanziert werden (wer ist zuständig, wieviel gibt die öffentliche Hand dazu?), sie müssen auch on-top zum bisherigen Personalschlüssel kommen. Denn sonst nimmt der Zivi dem Pfleger den Job weg oder verhindert zumindest den Lohnkampf. Genau an dieser Übersättigung krankte das alte System ja auch.

Es bleibt also insgesamt ein zu großes Projekt für alle aktuell denkbaren Regierungen.


Da die BW Personalmangel hat und aufwachsen soll, wäre die Wehrpflicht wirklich eine mögliche Lösung. Und wie man die Zivis einsetzen kann hatten wir ja auch schon mal, also warum nicht. Und warum man für Betten machen und Essen austeilen eine 3 jährige Ausbildung bzw. Studium braucht erschließt sich mir nicht ganz. Für eine freiwillige Feuerwehr ist ein Zivi etwas schwierig, weil da ist in der Regel keiner, wenn nicht gerade Einsatz oder Ausbildung ist.
Das man dafür wieder ein Amt braucht, das die Zivis verwaltet ist selbstverständlich und die BW braucht dann halt wieder die Ausbildungskapazität und natürlich die Reservistenverbände. Damit bekommt man eine Aufwuchsfähigkeit und die Manpower um mal woanders auszuhelfen.
Dass das nicht billig ist, ist auch klar.
 
Schwabo Elite
Beitrag 24. Jul 2018, 18:27 | Beitrag #2324
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


Du entdifferenzierst das Thema jetzt bis zur Sinnlosigkeit.


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
ede144
Beitrag 24. Jul 2018, 18:41 | Beitrag #2325
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 664



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.04.2015


ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2018, 19:27) *
Du entdifferenzierst das Thema jetzt bis zur Sinnlosigkeit.


Warum? Wir hatten das schonmal und das Gejammere war groß wie die Zivis abgeschaft wurden. Wenn Wehrpflicht, dann wieder richtig und nicht die 6 Monate Alibiveranstaltung.
Es geht einfach darum eine Entscheidung zu treffen und sie umzusetzen.
 
General Gauder
Beitrag 24. Jul 2018, 19:24 | Beitrag #2326
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.554



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 01.10.2005


Gerade in der Pflege und der Freiwilligen Feuerwehr suchen sie doch händeringend nach Personal,
Und der Zivieldienst war eigentlich auch die beste Werbung für eben jene Berufe da viele sich solche einen Beruf eigentlich nicht vorstellen können.
Und was die Werhrpflichtigen angeht mit kluger Planung sollte es eigentlich gehen bzw. man bildet einfach Auslandseinheiten in die dann abkommandiert wird und die freien stellen in den Stammeinheiten werden dann von Wehrpflichtigen und Reservisten bestückt.
 
Nite
Beitrag 24. Jul 2018, 19:36 | Beitrag #2327
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.472



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 05.06.2002


ZITAT(General Gauder @ 24. Jul 2018, 20:24) *
bzw. man bildet einfach Auslandseinheiten in die dann abkommandiert wird und die freien stellen in den Stammeinheiten werden dann von Wehrpflichtigen und Reservisten bestückt.

Sprich wir machen wieder den Rückschritt in die 90er und betreiben für jedes Kontingent den großen Heldenklau um dann wild zusammengewürfelte Einheiten in den Einsatz zu schicken?


--------------------
#flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
 
Hummingbird
Beitrag 24. Jul 2018, 19:52 | Beitrag #2328
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2018, 17:27) *
Anderthalb Jahre als billiger Polizist - gleichwertig zum einfachen Dienst, der seit über 40 Jahren abgeschafft wurde - rumzulaufen, täte der Sichtbarkeit der Polzeien vielleicht noch gut.
Was der Bürger von schlecht ausgebildeten "Polizisten" hat, sieht man deutlich in den USA. Man stelle sich vor, dass Verkehrskontrollen flächendeckend von Wehrersatzdienstleistenden als Beschäftigungsmaßnahme durchgeführt werden. Danke, nein!
 
Schwabo Elite
Beitrag 24. Jul 2018, 20:12 | Beitrag #2329
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


ZITAT(Hummingbird @ 24. Jul 2018, 20:52) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2018, 17:27) *
Anderthalb Jahre als billiger Polizist - gleichwertig zum einfachen Dienst, der seit über 40 Jahren abgeschafft wurde - rumzulaufen, täte der Sichtbarkeit der Polzeien vielleicht noch gut.
Was der Bürger von schlecht ausgebildeten "Polizisten" hat, sieht man deutlich in den USA. Man stelle sich vor, dass Verkehrskontrollen flächendeckend von Wehrersatzdienstleistenden als Beschäftigungsmaßnahme durchgeführt werden. Danke, nein!


Danke für das out-of-context-Zitat, deswegen steht da das "vielleicht noch", denn was danach kommt ist das größere und ausdifferenziertere Problem. Abgesehen davon, dass in den USA das Problem "kurze Ausbildung" ein ganz anderes ist: Dort wird nämlich nicht per se kurz ausgebildet, sondern das regeln die verantwortlichen Zivilbehörden und die sind nicht selten klamme Städte. Zwischen acht Wochen und zwei Jahren Polizeiakademie gibt's da alles. Und das Problem besteht dennoch querschnittlich. Sprich: Es sind nicht allein die Ausbildungszeiten, es geht um Polizeikultur. Und da sind wir in Deutschland gänzlich anders aufgestellt. Dennoch, auch hier gibt kurz ausgebildete polizeiähnliche Strukturen, nennt sich Wachpolizei und wird nicht unkritisch gesehen, dennoch hat Hessen z. B. 350 Dienstposten geschaffen. Damit wird auch klar, was dimensional möglich wird bei knapp 900.000 Wehrdienstpflichtigen pro Jahr: nicht viel.


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
Schwabo Elite
Beitrag 24. Jul 2018, 20:16 | Beitrag #2330
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


ZITAT(Nite @ 24. Jul 2018, 20:36) *
ZITAT(General Gauder @ 24. Jul 2018, 20:24) *
bzw. man bildet einfach Auslandseinheiten in die dann abkommandiert wird und die freien stellen in den Stammeinheiten werden dann von Wehrpflichtigen und Reservisten bestückt.

Sprich wir machen wieder den Rückschritt in die 90er und betreiben für jedes Kontingent den großen Heldenklau um dann wild zusammengewürfelte Einheiten in den Einsatz zu schicken?
Richtig. Und alle SaZ ab Feldwebel aufwärts, die in nicht-auslandseinsatzbefähigten Einheiten landen wissen genau: Sie werden nie Berufssoldaten werden, weil ihnen die Auslandsverwendung mit Befehlsfunktion fehlt. Damit wird nicht nur die Struktur wieder Operation Heldenklau, sondern auch die Moral. Es sei denn man rotiert noch mehr durch, womit wir wieder bei der Familienfreundlichkeit wären.
Wehrpflicht ist eine gute Sache, aus vielen Gründen, auch zivilsgesellschaftlich. Aber für eine Truppe im Einsatz ist die Wehrpflicht nur eine Option, wenn Wehrdienstleistende im Ausland eingesetzt werden können. Und das ist bei uns weder gesetzlich machbar noch sollten wir das wollen.


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
der_finne
Beitrag 24. Jul 2018, 20:23 | Beitrag #2331
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 665



Gruppe: Members
Mitglied seit: 25.04.2009


ZITAT(General Gauder @ 24. Jul 2018, 20:24) *
Gerade in der Pflege und der Freiwilligen Feuerwehr suchen sie doch händeringend nach Personal,
Und der Zivieldienst war eigentlich auch die beste Werbung für eben jene Berufe da viele sich solche einen Beruf eigentlich nicht vorstellen können.


Gleiches galt doch afaik für die BW. Viele verpflichteten sich nach der Wehrpflicht und hätten es sich vorher nicht vorstellen können.

ZITAT(General Gauder @ 24. Jul 2018, 20:24) *
Und was die Werhrpflichtigen angeht mit kluger Planung sollte es eigentlich gehen bzw. man bildet einfach Auslandseinheiten in die dann abkommandiert wird und die freien stellen in den Stammeinheiten werden dann von Wehrpflichtigen und Reservisten bestückt.

 
General Gauder
Beitrag 24. Jul 2018, 21:01 | Beitrag #2332
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.554



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 01.10.2005


ZITAT(Nite @ 24. Jul 2018, 20:36) *
ZITAT(General Gauder @ 24. Jul 2018, 20:24) *
bzw. man bildet einfach Auslandseinheiten in die dann abkommandiert wird und die freien stellen in den Stammeinheiten werden dann von Wehrpflichtigen und Reservisten bestückt.

Sprich wir machen wieder den Rückschritt in die 90er und betreiben für jedes Kontingent den großen Heldenklau um dann wild zusammengewürfelte Einheiten in den Einsatz zu schicken?

Das System wie es zum schluss betrieben wurde war auch nicht gerade das gelbe vom Ei.
2010 war mein Battalion quasi in zwei Teile zerlegt, auf der einen Seite Team Hotel bestehend aus 2 zerrupften Kompanien die mit auch und krach eine Panzerkompanie stellen konnten und auf der anderen Seite die 4. Einsatzkompanie die so extrem aufgeblät war das ganze Züge nur einen einzigen Dienstgrad hatten. Das waren auch wild zusammen gewürfelte Haufen die obendrein auch noch in kurzer Zeit das Infanteristenhandwerk lernen sollten und vorher eigentlich nur mit Dickblechautos durch die Heide gebrettert sind. Vom Chaos bei der ersten möchte ich erst garnicht reden.

Wenn man nun also dazu über geht und sagen wir pro Battalion 1-2 Kompanien Wehrpflichtige und 1-2 SAZ Kompanien (die Gewichtung müsste man dann entscheiden wenn man belastare Zahlen hat) aufstellt muss man eben nicht mehr Aktion Heldenklau betreiben. Die Dienstgrade werden dann aus den anderen Kompanien abkommandiert oder Reservisten herangezogen (Ich hatte z.B. nen HF der als Reservist den Ausbilder in meiner AGA für 3 Monate gegeben hat). Die SAZ Kompanien werden dann an die Auslandsbattalione geschlossen abkommandiert, das währe zumindest aus meiner Sicht ein wesentlich besseres System. Das Problem bei der BW mit den Grundis war doch das sie mit der Gieskanne verteilt wurden und dem entsprechend es keinen einzigen Verband (außer viel leicht KSK) gab den man geschlossen verlegen konnte.
 
Hummingbird
Beitrag 24. Jul 2018, 21:04 | Beitrag #2333
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2018, 21:12) *
Danke für das out-of-context-Zitat, deswegen steht da das "vielleicht noch", denn was danach kommt ist das größere und ausdifferenziertere Problem. Abgesehen davon, dass in den USA das Problem "kurze Ausbildung" ein ganz anderes ist: Dort wird nämlich nicht per se kurz ausgebildet, sondern das regeln die verantwortlichen Zivilbehörden und die sind nicht selten klamme Städte. Zwischen acht Wochen und zwei Jahren Polizeiakademie gibt's da alles. Und das Problem besteht dennoch querschnittlich. Sprich: Es sind nicht allein die Ausbildungszeiten, es geht um Polizeikultur.
Was glaubst du denn, welche Qualität du bei 15 Monaten Gesamttdienst - inclusive Ausbildungszeit - bekommst? Und welcher Streifenpolizist in den USA geht denn erst mal zwei Jahre auf eine Akademie, bevor er auf die Bevölkerung losgelassen wird? Selbstverständlich lässt sich das Problem mit den US Polizeien nicht ausschließlich an der mangelhaften Ausbildung festmachen. Darum geht es hier auch nicht.
 
ede144
Beitrag 24. Jul 2018, 21:46 | Beitrag #2334
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 664



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.04.2015


ZITAT(Hummingbird @ 24. Jul 2018, 22:04) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2018, 21:12) *
Danke für das out-of-context-Zitat, deswegen steht da das "vielleicht noch", denn was danach kommt ist das größere und ausdifferenziertere Problem. Abgesehen davon, dass in den USA das Problem "kurze Ausbildung" ein ganz anderes ist: Dort wird nämlich nicht per se kurz ausgebildet, sondern das regeln die verantwortlichen Zivilbehörden und die sind nicht selten klamme Städte. Zwischen acht Wochen und zwei Jahren Polizeiakademie gibt's da alles. Und das Problem besteht dennoch querschnittlich. Sprich: Es sind nicht allein die Ausbildungszeiten, es geht um Polizeikultur.
Was glaubst du denn, welche Qualität du bei 15 Monaten Gesamttdienst - inclusive Ausbildungszeit - bekommst? Und welcher Streifenpolizist in den USA geht denn erst mal zwei Jahre auf eine Akademie, bevor er auf die Bevölkerung losgelassen wird? Selbstverständlich lässt sich das Problem mit den US Polizeien nicht ausschließlich an der mangelhaften Ausbildung festmachen. Darum geht es hier auch nicht.


Also waren die Einjährigen nach der Wende auch schlechte Polizisten die wild um sich schießen? Ich glaube nicht das man die Polizeien der beiden Länder so einfach vergleichen kann. Hätten wir ein ähnliches Waffenrecht wie die USA, wären unsere Polizisten auch schießfreudiger.
 
Hummingbird
Beitrag 24. Jul 2018, 21:52 | Beitrag #2335
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


Die Qualität der US Polizeien einzig am Schusswaffengebrauch zu messen, ist viel zu kurz gedacht. Aber du darfst mir gerne erklären wie sinnvoll es ist bei 15 Monate Wehrdienst einen Polizisten nach 12 Monaten Ausbildung dann noch ganze 3 Monate im Einsatz zu haben.
 
SailorGN
Beitrag 25. Jul 2018, 07:02 | Beitrag #2336
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.433



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


Selbst ein Jahr Ausbildung ist für qualitativ hochwertige Arbeit bei Polizei, Pflege, soziale Arbeit oder auch BW ziemlich wenig. Dazu kommt: Diese Menschen werden "gezwungen" bestimmte Tätigkeiten zu tun und im Gegensatz zur BW (wo Krieg eigentlich immer "nur" theoretisch möglich war) müssten sie sich bei Polizei und Pflege mit extremen Realitäten auseinandersetzen. Neben der körperlichen Eignung steht da für mich vor allem die psychische in Frage. Große Teile der Ausbildung bei Pflege und Polizei sollen die Leute ja darauf vorbereiten, das fiele bei Dienstverpflichteten weg...


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Havoc
Beitrag 25. Jul 2018, 07:18 | Beitrag #2337
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.420



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.01.2006


Verstehe jetzt den Kontext US- Polizei und 15 Monate Wehrpflicht nicht so ganz. Ein Polizist muss schon deutlich mehr können als Schießausbildung und Bewegen im Feld.


Für einen vernünftigen Einsatz von Wehrpflichtigen müssen die eine entsprechend große Zeitspanne dienen, gleichzeitig hat die Bundeswehr eine Bedarf X an Wehrpflichtigen und den muss sie aus einem Personenkreis Y an Zwangsverpflichteter einziehen.
Und an dem Punkt sehe ich ein großes Problem mit der Wehrgerechtigkeit, wenn durch zu viele Ausschlusskriterien, wie Geschlecht, Tauglichkeitsgrad, doppelte Staatsangehörigkeit etc., ein großer Teil der Zwangsverpflichteten nicht dienen muss. Es der Bundeswehr nicht geholfen, wenn der Wehrdienst wegen fehlender Wehrgerechtigkeit vom Verfassungsgericht gekippt wird.

Bevor man über Eu- Bürger bei der Bundeswehr und Wehrdienst nachdenkt, sollte man vielleicht mal den Gedankengang verfolgen, ob man nicht Dienststellen, die man mit Wehrpflichtigen / EU- Ausländern besetzen möchte, mit Soldaten (deutsche Staatsbürger) mit den abgeschafften Tauglichkeitsgraden T3 und T7 besetzen könnte.
Dann gibt es neben den Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit eben noch den SaZ T3/T7 und bei dem fehlt in der Tätigkeitsbeschreibung dann der weltweite Einsatz und die Verwendungsmöglichkeiten ist im Vergleich zum SaZ eingeschränkter.

 
Schwabo Elite
Beitrag 25. Jul 2018, 09:33 | Beitrag #2338
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


ZITAT(Hummingbird @ 24. Jul 2018, 22:04) *
Was glaubst du denn, welche Qualität du bei 15 Monaten Gesamttdienst - inclusive Ausbildungszeit - bekommst? Und welcher Streifenpolizist in den USA geht denn erst mal zwei Jahre auf eine Akademie, bevor er auf die Bevölkerung losgelassen wird? Selbstverständlich lässt sich das Problem mit den US Polizeien nicht ausschließlich an der mangelhaften Ausbildung festmachen. Darum geht es hier auch nicht.

Das sind zwei Fragen in einer:
Wehrdienst von 15-18 Monaten entspricht der Wehrdienstdauer in den Hochphasen des Kalten Krieges. In sechs Monaten kann man so ziemlich jeden zu einem guten Kampftruppensoldaten ausbilden. Wir reden ja weiterhin hier über Mannschaften und nicht das alte sowjetische System Leute im Wehrdienst zu Unteroffizierstypen auszubilden. Es blieben dann im Kalten Krieg neun bis zwölf Monate für eine größere Gefechtsübung, vielleicht sogar zwei und dann wird abgerödelt.

Das Polizeiwesen wird, ich erwähnte es, in den USA normalerweise von den Kommunen geregelt. Man geht nicht als "einfacher Streifenpolizist" zwei Jahre auf die Akademie, aber je nach Karrieretyp satteln insbesondere US-Polizisten einen Bachelor-Studienabschluss auf. Einfache Streifenpolizisten in New York werden sechs Monate auf die Akademie geschickt und haben dann eine weitere achtzehnmonatige Probe- und Ausbildungszeit in ihrem Revier. Das Los Angeles Police Department handhabt es ähnlich (31-32 Wochen Akademiezeit), aber die Ausbildungs- und Probezeit nach der Akademie dauert nur zwölf Monate. Boston macht es traditionell umgekehrt: zwei Jahren "training on the job" folgt die Akademiezeit (29 Wochen), wobei die zweijährige Kadettenzeit zuvor zwischen 2009 und 2016 abgeschafft war, weil Geld fehlte. Und genau das sind dann die Limits beim US-System: Das kommunale Budget bestimmt die Ausbildungsdauer. Dadurch entstehen aber nicht zwingend mehr Tote durch Schusswaffen. Das ist vor allem auch eine Frage des Mindset und der Gewaltkultur in einem Land. Für 2015 war Boston nicht einmal unter den Top 10 der Toten durch Polizeischusswaffen: https://www.bettergov.org/news/fatal-shooti...ggest-us-cities

Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 25. Jul 2018, 09:35


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
Hummingbird
Beitrag 25. Jul 2018, 13:13 | Beitrag #2339
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(Havoc @ 25. Jul 2018, 08:18) *
Verstehe jetzt den Kontext US- Polizei und 15 Monate Wehrpflicht nicht so ganz. Ein Polizist muss schon deutlich mehr können als Schießausbildung und Bewegen im Feld.
Leider nicht wirklich.

http://www.discoverpolicing.org/what_does_...ng_academy_life

Seit ich amerikanische "Polizisten" kenne, habe ich die deutsche Polizei wirklich zu schätzen gelernt. Wir sollten sehr, sehr vorsichtig damit sein, den guten Standard den wir haben, zu demontieren.

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 25. Jul 2018, 13:19
 
Hummingbird
Beitrag 25. Jul 2018, 15:54 | Beitrag #2340
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2018, 10:33) *
Man geht nicht als "einfacher Streifenpolizist" zwei Jahre auf die Akademie, aber je nach Karrieretyp satteln insbesondere US-Polizisten einen Bachelor-Studienabschluss auf.
Ich dachte es wäre selbstverständlich, das wir nicht vom gehobenen Dienst sprechen, wenn wir einen Wehrersatzdienst diskutieren.
 
 
 

209 Seiten V  « < 76 77 78 79 80 > » 
Closed TopicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 16. April 2024 - 20:32