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> Nordkorea, Stoffsammlung
Sparta
Beitrag 15. Oct 2013, 20:51 | Beitrag #691
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In einer Auflistung über das Material von Nordkorea, kann Janes sein, war die rede von Artillerieschiffen. Welche von den genannten Klassen wäre damit den gemeint? Auch würde ich gerne ein paar Bilder von diesen Einheiten sehen. Google lässt mich im Stich dabei....


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Du kannst im Inet alles sein - ein Einhorn, Superman, Harry Potter etc - warum sich allerdings soviel entscheiden ein Arschloch zu sein entzieht sich meiner Kenntnis
 
Seneca
Beitrag 7. Aug 2017, 18:50 | Beitrag #692
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Nordkorea hat bekanntlich 2 Interkontinentalraketen getestet- die wesentlichen Teile stammen wahrscheinlich aus Russland.
ZITAT
Pjöngjang testet einfach mal eine Interkontinentalrakete – obwohl es strenge Sanktionen gegen das Land gibt. Wie kann das sein? Kenner sagen: Ein mächtiges Land hat die Pionierarbeit geleistet....Robert Schmucker kann darüber Auskunft geben. Der Raketenbauingenieur arbeitete Anfang der siebziger Jahre für die Nasa am Triebwerk des Space Shuttle, danach war er Forschungsleiter im deutschen Raketenprogramm, baute Feststoffraketen für Bayern-Chemie und war UN-Waffeninspekteur im Irak. Heute ist Schmucker 74 Jahre alt und lehrt immer noch als Professor an der Technischen Universität München. Wie kaum ein anderer überblickt er die technischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Sein Urteil über die Hwasong-14 fällt harsch aus: „Alle wesentlichen Teile dieser Rakete stammen aus Russland.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland...rue#pageIndex_2
Ich halte es für wahrscheinlich, dass Putin bewusst Nordkorea mit Raketentechnologie versorgt um den USA zu schaden . Die Sanktionen trägt Putin scheinbar mit - agiert aber insgeheim ganz anders.
 
Kameratt
Beitrag 8. Aug 2017, 18:31 | Beitrag #693
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Ich halte es für wahrscheinlich, dass Nordkorea seine Technologien aus der Ukraine bezieht oder bezogen hat. Die erwähnten RD-250 wurden für die SS9-Raktete aus ukrainischer Produktion entwickelt, sodass diese dort bestens bekannt sind. Mehr noch: Auf der Homepage des Raketenherstellers Yuzhmash wird das RD-261-Triebwerk in der Produktion aufgeführt. Dabei handelt es sich lediglich um das dreifach gebündelte RD-250-Triebwerk.
http://webcache.googleusercontent.com/sear...lient=firefox-b

Aufgrund der prekären Lage der ukrainischen Luft- und Raumfahrtindustrie, wäre es durchaus möglich, dass jemand sich auf diese Weise sein Gehalt aufgebessert hat. Praktisch das gesamte Know-how, das die Ukraine von der Sowjetunion geerbt hat, ist in der einen oder anderen Form in Asien, hauptsächlich China, gelandet. Selbst nuklear bestückbare Marschflugkörper großer Reichweite wurden von der Ukraine an den Iran und China verkauft.
 
Warhammer
Beitrag 8. Aug 2017, 19:12 | Beitrag #694
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Generell hat das Ende der Sowjetunion zu einem großen Technologieausverkauf geführt. Da sind ja nicht nur die fertigen Produkte und Pläne die man verschachert hat, sondern auch Köpfe aus allen Ecken der Union. Und Nordkorea mag zwar ein armes Land sein, aber um einige wichtige Individuen für Atom- und Raketentechnik zu kaufen (bzw. deren Wissen) reicht das trotzdem locker.


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Glorfindel
Beitrag 10. Aug 2017, 10:03 | Beitrag #695
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ZITAT
Nordkorea treibt Planungen für einen Beschuss der Gewässer rund um die US-Insel Guam voran. Dabei sollen Mittelstreckenraketen vom Typ Hwasong-12 etwa 30 bis 40 Kilometer von der Insel entfernt einschlagen, sagte der Befehlshaber des nordkoreanischen Raketenkommandos, General Kim Rak Gyom. Die Geschosse würden zuvor Japan überfliegen.

Auf der Insel Guam befindet sich ein wichtiger US-Militärstützpunkt im Pazifik. Von dort starten regelmäßig Bomber zu Flügen über die Koreanische Halbinsel.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-08...ff-drohung-guam

ZITAT
US-Präsident Donald Trump hat im Streit mit Nordkorea der Führung in Pjöngjang indirekt militärische Gewalt angedroht: Wenn Nordkorea seine Drohungen fortsetze, werde diesen mit "Feuer, Wut und Macht, wie die Welt es so noch nicht gesehen hat" begegnet, sagte Trump vor Journalisten in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey. Es sei für Nordkorea besser, den USA nicht weiter zu drohen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/dona...-a-1161963.html

Ich persönlich glaube ja, dass man weder die nordkoreanische Drohungen ernst nehmen muss noch jene von Trump. Trump imitiert oft die Karikatur eines US-Präsidenten, er sagte spontan Dinge, von denen er das Gefühl hat, die könnte ein US-Präsident sagen, ohne gross darüber zu überlegen und obwohl die Aussagen, für einen vernünftigen Menschen keinen Sinn machen. Und Nordkorea ist zwar eine schlimme Diktatur, aber deren Führung agiert nicht völlig irrationale, sondern v.a. im Bestreben an der Macht zu bleiben. Ich bin mir fast sicher, dass ein Angriff auf Guam einen Krieg mit den USA zur Folge hätte und ein Einsatz von Nuklearwaffen durch Nordkorea würde von den USA entsprechend vergolten werden und zwar vermutlich mit einem Angriff auf die nordkoreanische Führung (einem sog. sinnvollen Atomschlag).

Zu Trump liesse sich vermutlich täglich was Interessantes schreiben, von dem her ist Trump für die Welt ein Gewinn. Eigentlich hätte er schon lange einen eigenen Thread verdient.


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Warhammer
Beitrag 10. Aug 2017, 18:56 | Beitrag #696
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Es geht ja aber gar nicht um einen direkten Angriff. Man will ein paar IRBM direkt in die Gewässer vor Guam schießen.

Das versetzt die USA in eine blöde Lage. Es ist eigentlich noch kein Kriegsgrund, kann aber trotzdem nicht einfach ignoriert werden. Man muss dann also eigentlich zeigen, ob die eigene Raketenabwehr. (In diesem Fall THAAD und wahrscheinlich SM-3 befähigte AEGIS DDG/CG) wirklich das hält, was man sich von den darin versenkten Milliarden verspricht.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Amis wirklich sicher sind eine IRBM Salve auch wirklich abzufangen. Das kann peinlich werden. Im Wndeffekt sagen die Nordkoreaner "lass sehen" um so einen potenziellen US Bluff aufzudecken.


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wittmann456
Beitrag 10. Aug 2017, 19:35 | Beitrag #697
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ZITAT
Japan will Kims Raketen abschiessen


https://www.nzz.ch/international/nordkorea-...ssen-ld.1310217

Japan hat da eine klare Meinung...


 
Warhammer
Beitrag 10. Aug 2017, 20:04 | Beitrag #698
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Wobei da wirklich nur SM-3 als Möglichkeit bleibt. Die IRBMs werden wohl weit außerhalb der Reichweite der PAC-3 vorbeifliegen.


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Seydlitz
Beitrag 10. Aug 2017, 21:00 | Beitrag #699
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Die Frage wäre ja auch, was Nordkorea unter "ein paar" (See?)Meilen vor Guam ins Meer schießen versteht. Heute im Radio kam einmal ein Wert von ~40km auf. Ich habe große Zweifel, das,s Nordkorea diese Präzision auch gewährleisten kann. Zumal sie ja bis jetzt, glaube ich, ausschließlich einzelne Raketen gestartet haben.


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KSK
Beitrag 10. Aug 2017, 23:12 | Beitrag #700
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ZITAT(Seydlitz @ 10. Aug 2017, 22:00) *
Die Frage wäre ja auch, was Nordkorea unter "ein paar" (See?)Meilen vor Guam ins Meer schießen versteht. Heute im Radio kam einmal ein Wert von ~40km auf. Ich habe große Zweifel, das,s Nordkorea diese Präzision auch gewährleisten kann. Zumal sie ja bis jetzt, glaube ich, ausschließlich einzelne Raketen gestartet haben.

Ich denke es wird nicht dazu kommen das herauszufinden. Selbst wenn Kim allen Ernstes so blöd sein wird, Raketen auch nur in die Richtung von Guam abzufeuern wird man diese abfangen. Ich glaube nicht, dass Nordkorea über genug weitreichende Raketen verfügt um die Abwehrkapazitäten Japans und der USA vor/auf Guam zu überfordern.
Interessant wird es wie im Falle eines Angriffs dann tatsächlich die weitere Reaktion gegenüber Nordkorea aussehen wird. Bei dem ganzen innenpolitischen Gezeter von Trump funktionieren die demokratischen Instrumente und Kontrollorgane bisher ja gut, aber kann er was (spontane) militärische Entscheidungen angeht überhaupt eingebremst werden?

Der Beitrag wurde von KSK bearbeitet: 10. Aug 2017, 23:32
 
xena
Beitrag 10. Aug 2017, 23:49 | Beitrag #701
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Also wenn die USA Atomwaffen auf Nordkorea wirft dann gibt es Fall-out in China und Südkorea. Damit würde mehr Schaden angerichtet als nötig. Den Chinesen wird es nicht gefallen.


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Schwabo Elite
Beitrag 11. Aug 2017, 00:45 | Beitrag #702
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ZITAT(Seydlitz @ 10. Aug 2017, 22:00) *
Die Frage wäre ja auch, was Nordkorea unter "ein paar" (See?)Meilen vor Guam ins Meer schießen versteht. Heute im Radio kam einmal ein Wert von ~40km auf. Ich habe große Zweifel, das,s Nordkorea diese Präzision auch gewährleisten kann. Zumal sie ja bis jetzt, glaube ich, ausschließlich einzelne Raketen gestartet haben.


Ich bezweifle auch, dass NK für so eine Aktion einen Gutteil seines Spaltmaterials aufbrauchen will. Wieviel Nuklearwaffen kann das Land aktuell besitzen? Zwei Dutzend? Warum diese reduzieren, wenn dadurch die strategische Situation nur schlechter werden kann?


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revolution
Beitrag 11. Aug 2017, 07:14 | Beitrag #703
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Wie meinst du das? In so einen "Sprengkopf" kann man auch Konfetti packen.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 11. Aug 2017, 07:15
 
der_finne
Beitrag 11. Aug 2017, 07:41 | Beitrag #704
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ZITAT(revolution @ 11. Aug 2017, 08:14) *
Wie meinst du das? In so einen "Sprengkopf" kann man auch Konfetti packen.


Ich denke auch nicht das die vorhaben nen atomaren Erstschlag zu führen. Das Problem dürfte eher sein das man halt nicht sicher sein kann was in der Rakete steckt und ob sie wirklich 40km vor Guam ins Meer stürzt. Das ist ja doch recht nah dran.
 
Warhammer
Beitrag 11. Aug 2017, 09:23 | Beitrag #705
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Und die Kapazitäten die Raketen abzufangen mag theoretisch vorhanden sein. Aber ob die Systeme außerhalb von geplanten Tests wirklich in der Lage sind eine Salve IRBMs abzufangen bleibt abzuwarten. Die Testverläufe der verschiedenen Systeme waren ja oft auch nicht ohne Probleme. Und einige Verbesserungen, wie z.B. die neuen SM-3, sind noch gar nicht in den Streitkräften angekommen.


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Glorfindel
Beitrag 11. Aug 2017, 10:16 | Beitrag #706
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ZITAT(Warhammer @ 10. Aug 2017, 18:56) *
Das versetzt die USA in eine blöde Lage. Es ist eigentlich noch kein Kriegsgrund, kann aber trotzdem nicht einfach ignoriert werden. Man muss dann also eigentlich zeigen, ob die eigene Raketenabwehr. (In diesem Fall THAAD und wahrscheinlich SM-3 befähigte AEGIS DDG/CG) wirklich das hält, was man sich von den darin versenkten Milliarden verspricht.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Amis wirklich sicher sind eine IRBM Salve auch wirklich abzufangen. Das kann peinlich werden. Im Wndeffekt sagen die Nordkoreaner "lass sehen" um so einen potenziellen US Bluff aufzudecken.

Wenn Nordkorea das machen würde, dann bieten sie den Amerikaner einen Vorwand, ihrerseits zu versuchen, dass nordkoreanische WMD-Potential durch Luftschläge anzugreifen. Ich glaube die Amerikaner werden versuchen, falls sie irgendwie dazu technisch in der Lage sind, nordkoreanische Raketen abzuschiessen. Falls ihnen dies nur teilweise gelingen würde, wäre dies ein massiver Erfolg. Wenn es nicht gelingt, arbeitet man halt weiterhin daran. Ein nordkoreanischer Atomschlag, da bin ich fast überzeugt, würde ebenfalls mit einem Atomschlag beantwortet werden. Meiner Ansicht nach gebietet dies die Logik der nuklearen Abschreckung.

ZITAT(xena @ 10. Aug 2017, 23:49) *
Also wenn die USA Atomwaffen auf Nordkorea wirft dann gibt es Fall-out in China und Südkorea. Damit würde mehr Schaden angerichtet als nötig. Den Chinesen wird es nicht gefallen.


Ein gezielter Schlag dürfte nicht übermässig dramatisch sein. Die Amerikaner würden wohl auch nicht die allergrösste Bombe im Arsenal nehmen, um Kollateralschäden in China und Südkorea zu vermeiden.


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SailorGN
Beitrag 11. Aug 2017, 10:44 | Beitrag #707
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Ein Antwortschlag ist eine Möglichkeit, aber aus Sicht der US-Militärs keine wahrscheinliche... Trump würde sofort zur Bombe greifen, aber grundsätzlich ist dies beim Einsatz einer Bombe durch NK gegen Guam nicht nötig. Die Logik der nuklearen Abschreckung basiert mMn auf dem Austausch massiver Schläge zwischen Staaten, welche das Potential haben, den jeweiligen Gegner zu verglasen. Eine Bombe dagegen ist erstmal EINE Bombe. Wenn sie dann nicht gegen die Kontinentale USA gerichtet ist, können die USA auch mit massiven konventionellen Schlägen gegen die Nordkoreaner vorgehen, ohne dritte Atommächte übermäßig zu beunruhigen. Der Schaden für NK wäre der gleiche, die Auswirkungen auf Dritte umso geringer... und man würde "maßvoll" dastehen, weil man eben nicht der 1:1 Logik folgt, sondern flexibel antwortet. NK wäre so oder so im Anus, mit konventioneller Kriegsführung würde man dagegen den Druck auf China durch die ökonomischen Folgen (Massenflucht) erhöhen.


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Dave76
Beitrag 11. Aug 2017, 13:02 | Beitrag #708
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ZITAT(SailorGN @ 11. Aug 2017, 11:44) *
Ein Antwortschlag ist eine Möglichkeit, aber aus Sicht der US-Militärs keine wahrscheinliche... Trump würde sofort zur Bombe greifen, aber grundsätzlich ist dies beim Einsatz einer Bombe durch NK gegen Guam nicht nötig. Die Logik der nuklearen Abschreckung basiert mMn auf dem Austausch massiver Schläge zwischen Staaten, welche das Potential haben, den jeweiligen Gegner zu verglasen. Eine Bombe dagegen ist erstmal EINE Bombe.
[...]

Eine konventionelle 'Bombe' oder eine Atombombe? Bitte präziser, das ist ja ein himmelweiter Unterschied.

Wenn NK tatsächlich einen oder mehrere atomar-bestückte Flugkörper gen Guam schickt, dürfte dies mit Sicherheit das Ende des Regimes bedeuten, daß weiß auch Kim und die nordkoreanische Führungsriege.

Auch ein nicht-atomarer Angriff (selbst wenn nur in die Nähe Guams gefeuert würde) würde meiner Meinung nach einen begrenzten, konventionellen Gegenschlag der Amerikaner zur Folge haben (müssen). Man würde zumindest die Abschussplattformen versuchen zu zerstören und etwaige Kontroll- und Fertigungseinrichtungen. Die Frage (und die Gefahr) ist, ob ein solcher, begrenzter Gegenschlag wiederum einen weiteren Schlag Nordkoreas provozieren würde, etwa einen Artillerieschlag gegen grenznah Ziele (Seoul). Eine gefährliche Eskalationsspirale.


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Glorfindel
Beitrag 11. Aug 2017, 13:41 | Beitrag #709
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Ein Atomschlag sollte zwar meiner Meinung nach mit einem Atomschlag vergolten werden, allerdings frage ich mich beim genaueren Nachdenken darüber tatsächlich, ob man die zu erreichenden Zielen mit konventionellen Mitteln nicht besser erreicht. Was sind denn die Ziele? Sicherlich die oberste nordkoreanische Führung, die möglichen Nuklearwaffen und die Trägersysteme sowie die nordkoreanische militärische Verkehrsinfrastruktur, um die Mobilisierung zu behindern. Alle Ziele könnte man zwar mit Atomwaffen bekämpfen, es erscheint mir aber angesichts des Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht sinnvoll. Ich frage mich allerdings dann, ob man nicht dann mit voller Wucht und allem was man hat, zuschlagen sollte, um das vollständige nordkoreanische atomare Programme auszulöschen und die Infrastruktur derart lahm legen, dass keine geordnete Mobilisierung der nordkoreanischen Streitkräfte mehr möglich ist. Ich glaube aber, dass die Nordkoreaner genügend Angst vor den Amerikanern haben, dass sie nichts machen werden.


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xena
Beitrag 11. Aug 2017, 13:54 | Beitrag #710
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Ich glaube kaum, dass genug Assets vor Ort sind, um das Land so zu beschädigen, dass kaum eine Mobilisierung möglich wäre. Das hat man auch nicht mit dem Aufmarsch vor dem Irak geschafft. Es braucht Zeit ein Land konventionell ins Abseits zu bomben, somit bleibt genug Zeit für eine Mobilisierung. Nordkorea lebt aber eh in einer Art Dauermobilisierung und entsprechende Zerstörungen wird man mit Sicherheit eingeplant haben. Es wird zu massiven Kämpfen zwischen Nord- und Südkorea kommen, mit entsprechenden Folgen für die Weltwirtschaft und dem Handel mit Konsumgüter die aus Südkorea kommen. Und wenn sich China dann wieder einmischen wird, in der einen oder anderen Form, dann wird es zu massiven weltwirtschaftlichen Problemen führen, von denen auch wir betroffen sein werden. Und China wird sich einmischen, um den Pufferstaat zu erhalten, in der einen oder anderen Form, mit oder ohne Kim.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 11. Aug 2017, 13:55


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SailorGN
Beitrag 11. Aug 2017, 14:48 | Beitrag #711
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@Dave: Ich meine einen Einzel- oder "Kleinserien"-Angriff mit Atomwaffen. Einen Unterschied macht es grundsätzlich schon, im gegenwärtigen Fall ist es aber fast schon unerheblich, weil ein Gegenschlag unausweichlich ist. Alles andere kann sich Trump (und auch die USA) nicht leisten. Die Frage ist, wogegen sich der Gegenangriff richten sollte... die massive Bedrohung Seouls durch NK ist ein Risikofaktor, den man erst recht nicht atomar niederkämpfen kann. Dazu kommt die umfangreiche Verbunkerung/Verlegung von Anlagen (bis hin zu ganzen Einheiten) unter Tage. Die Fähigkeit zum Überfall auf SK ist der größte Trumpf der Nordkoreaner, da sie jeden Angriff damit vergelten können. Siegen können sie nicht, nur die Verluste in die Höhe treiben...

Was China tun wird ist mMn sehr unsicher, weil der bisherige Status Quo sehr bequem war... Ein Eröffnungsschlag der Nordkoreaner ist da sehr nachteilig, weil China sich zum Erhalt des Status Quo auf die Seite der Aggressoren schlagen müsste, was für die regionalen Hegemonieambitionen Gift ist. Ich vermute, dass China versuchen wird in ein paar Tagen den Großen Vermittler raushängen zu lassen... um dafür von Trump anderweitig Zugeständnisse zu verlangen. NK wird auf Umwegen irgendwelche Dinge bekommen und die nächsten 2 Jahre wieder still werden.


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Beitrag 11. Aug 2017, 14:55 | Beitrag #712
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Ich glaube nicht, dass Nordkorea etwas bekommt. Die haben gar kein geeignetes Druckmittel, wenn Trump nicht darauf eingehen will.


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Beitrag 11. Aug 2017, 15:19 | Beitrag #713
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Hmm, die Frage ist, ob Trump darauf Einfluss hat oder ob er auf die regionalen Partner hören muss... im Zweifelsfall gibts immer noch die Variante, dass man geheim verhandelt und später liefert. In der Sache will (und kann) keiner das Gesicht verlieren wollen, also wird es auf einen wie auch immer gearteten Deal hinauslaufen.


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Beitrag 11. Aug 2017, 15:30 | Beitrag #714
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...bei Verhandlungen wird es aber von Seiten der USA vermutlich auch nicht mehr wie Pseudo-Zugeständnisse geben (wir kritisieren Nordkorea nicht mehr so laut oder wie führen gemeinsame Manöver mit ROK nur noch ohne grossen Presserummel durch) und zwar deshalb, weil Nordkorea gar nichts zu bieten hat, insbesondere fehlt denen die Glaubwürdigkeit, dass sie sich an Abmachungen halten würden. Ist jedenfalls meine Meinung.


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Beitrag 11. Aug 2017, 16:11 | Beitrag #715
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Interessanter Kommentar in der NZZ zur Thematik:

ZITAT
Atomares Säbelrasseln im Pazifik

Hysterie ist kein Rezept gegen Nordkorea

Kommentar von Andreas Rüesch 11.8.2017

Präsident Trump hat mit seinen harschen Äusserungen in ein Wespennest gestochen. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass er in der Nordkorea-Politik manches folgerichtiger macht als seine Vorgänger.

https://www.nzz.ch/meinung/atomares-saebelr...orea-ld.1310280


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Beitrag 11. Aug 2017, 16:53 | Beitrag #716
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Die Global Times, also im Prinzip das englische Sprachrohr der KP Chinas, schreibt:

ZITAT
Beijing is not able to persuade Washington or Pyongyang to back down at this time. It needs to make clear its stance to all sides and make them understand that when their actions jeopardize China's interests, China will respond with a firm hand.

China should also make clear that if North Korea launches missiles that threaten US soil first and the US retaliates, China will stay neutral. If the US and South Korea carry out strikes and try to overthrow the North Korean regime and change the political pattern of the Korean Peninsula, China will prevent them from doing so.

http://www.globaltimes.cn/content/1060791....h4KkoKI.twitter


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Beitrag 11. Aug 2017, 16:58 | Beitrag #717
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@Glorfindel: Natürlich fehlt die Glaubwürdigkeit... aber das ist nicht so wichtig in dem Metier, es geht um die "Beruhigung" der Situation. Ob es in 2-3 Jahren wieder hochkocht interessiert jetzt niemanden, am allerwenigsten Trump. Nordkorea ist wie die Straßengang, die Leuten Schutzgeld abpresst. Da gibts im Grunde nur 2 Möglichkeiten... zahlen oder zerschlagen... und letzteres wird im Falle NKs deutlichst teurer als ab und zu ein paar Brosamen zu schicken.

@Dave: Interessant, aber... die Analyse des von Trump Gesagten mag zwar zutreffend sein, damit tut er sich und den USA/seiner Politik keinen Gefallen. Beim Aufeinandertreffen von "Alpha-Männchen" in der internationalen Politik ist Rhetorik extrem wichtig, da kommt es auf Zwischentöne und Interpretationen an. Gleichzeitig ist die Atombombe Kims stärkstes Erpressungsintrument. Die Bedrohung Südkoreas interessiert John Doe in den Usa oder Max Mustermann in Deutschland nicht. Interkontinentalraketen um die Bombe in amerikanischen Vorstädten zu parken ist das beste Ding, was Kim haben kann, damit bekommt er Aufmerksamkeit und kann politischen Druck durch die Wähler erzeugen. Daher wird er die Bombe niemalsnicht aufgeben.


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Beitrag 11. Aug 2017, 19:54 | Beitrag #718
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ZITAT(SailorGN @ 11. Aug 2017, 17:58) *
Die Bedrohung Südkoreas interessiert John Doe in den Usa oder Max Mustermann in Deutschland nicht.
Im Lokalfernsehen in Los Angeles lief gerade ein Beitrag über einen Hersteller von Luftschutzcontainern für den Zivilmarkt und der verkauft mittlerweile in zwei Tagen soviel wie zuvor in einem Jahr. Das nur als Randanekdote. wink.gif

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 11. Aug 2017, 19:55
 
Warhammer
Beitrag 11. Aug 2017, 20:03 | Beitrag #719
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Wie kommen hier eigentlich alle auf Atomschläge?

Die Nordkoreaner haben gesagt, sie planen ein paar IRBMs 30-40 km vor Guam ins Wasser zu feuern. Im Zweifelsfall haben die nicht mal einen komventionellen Sprengkopf an Bord. Das soll eine Demonstration der Möglichkeiten werden und kein echter Angriff.

Und nur einen Teil der Raketen abzufangen wäre eben kein Erfolg der Amis. Schließlich wissen dann alle, dass ein paar Sprenköpfe im Ernstfall durchgekommen wären.

Eine solche Demonstration ist auch sehr knifflig als Anlass zu nehmen, um dann wirklich gegen das Nordkoreanische Festland loszuschlagen.


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Hummingbird
Beitrag 11. Aug 2017, 20:14 | Beitrag #720
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ZITAT(Warhammer @ 11. Aug 2017, 21:03) *
Wie kommen hier eigentlich alle auf Atomschläge?
Trumps Ausspruch "...they will be met with fire and fury, like the world has never seen...", macht diese Assoziation naheliegend.
 
 
 

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