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> U-Boot mit zweitem Propeller, Wiesowarumweshalb?
Ta152
Beitrag 20. Jun 2009, 20:28 | Beitrag #1
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ZITAT(revolution @ 1. Jun 2009, 19:06) *

< snip >


Warum hat das U-Boot 2 Schrauben?

Der Beitrag wurde von Praetorian bearbeitet: 5. Jul 2009, 00:16
Bearbeitungsgrund: Ausgelagert


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Praetorian
Beitrag 20. Jun 2009, 20:42 | Beitrag #2
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Ausfahrbarer Notantrieb


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MiC
Beitrag 21. Jun 2009, 10:26 | Beitrag #3
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Dient das nicht zum Manövrieren?


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revolution
Beitrag 21. Jun 2009, 11:00 | Beitrag #4
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Wenn man sich die Konstruktion näher ansieht, würde ich darauf tippen, dass man diesen Hilfsantrieb zur kurzfristigen Erhöhung der Manövrierbarkeit zuschalten kann.

 
Ta152
Beitrag 21. Jun 2009, 13:04 | Beitrag #5
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ZITAT(Praetorian @ 20. Jun 2009, 21:42) *
Ausfahrbarer Notantrieb



ZITAT(revolution @ 21. Jun 2009, 12:00) *
Wenn man sich die Konstruktion näher ansieht, würde ich darauf tippen, dass man diesen Hilfsantrieb zur kurzfristigen Erhöhung der Manövrierbarkeit zuschalten kann.
< snip >


Irgendwie erschließen sich mir beide Ideen nicht. In einem Notfall wird man doch schnellstens auftauchen, was hilft einen dann ein Notantrieb der über der Wasserlinie ist.

Und wofür muß man unter Wasser stark manövrieren? Ich gehe mal davon aus das man heutzutage nicht mehr vor hat in Gegnerische Häfen zu fahren.


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Praetorian
Beitrag 21. Jun 2009, 14:04 | Beitrag #6
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ZITAT(revolution @ 21. Jun 2009, 12:00) *
Wenn man sich die Konstruktion näher ansieht, würde ich darauf tippen, dass man diesen Hilfsantrieb zur kurzfristigen Erhöhung der Manövrierbarkeit zuschalten kann.

Wenn die Antriebsleistung mit dem angenommenen "Hauptantrieb" ausgelastet ist, hilft auch kein zuschaltbarer "Hilfsantrieb" - ganz abgesehen davon, daß das Ding hydrodynamisch bei größeren U-Geschwindigkeiten betrachtet als Strömungswiderstand mehr schadet als mit seiner minimalen Vortriebswirkung nützt.

Es gibt einige Beispiele für Boote mit Takehome-Antrieb, um bei Ausfall der Haupt-Antriebsanlage Manövrierfähigkeit und geringe Beweglichkeit zu erhalten (ein aktuelles Neubaubeispiel wären die britischen Astute), wenn kein Auftauchen möglich (bspw. bei Packeislage, zerstörten Tauchzellen, erschöpften Pressluftvorräten) oder erwünscht ist. Da die iranischen Boote mit einiger Wahrscheinlichkeit auch noch Sonderaufgaben erfüllen, ist das gar nicht mal so undenkbar.


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revolution
Beitrag 21. Jun 2009, 23:36 | Beitrag #7
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ZITAT(Praetorian @ 21. Jun 2009, 15:04) *
Wenn die Antriebsleistung mit dem angenommenen "Hauptantrieb" ausgelastet ist, hilft auch kein zuschaltbarer "Hilfsantrieb" - ganz abgesehen davon, daß das Ding hydrodynamisch bei größeren U-Geschwindigkeiten betrachtet als Strömungswiderstand mehr schadet als mit seiner minimalen Vortriebswirkung nützt.


Wenn der "Hilfsantrieb" direkt auf das Ruder drückt, wie hier zu sehen, müssten sich eigentlich ein engerer Wendekreis ergeben als ohne.
 
Praetorian
Beitrag 21. Jun 2009, 23:42 | Beitrag #8
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...was es durch eine unreine Anströmung gleich wieder zunichte macht.


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MiC
Beitrag 22. Jun 2009, 10:49 | Beitrag #9
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Wenn der Hilfsantrieb schwenkbar gelagert ist brauch er doch auch nicht auf das Ruder zu wirken? Ich denke der Antrieb denkt zum engen manövrieren bei geringer Geschwindigkeit um besser zu staffeln. Können denn die kleinen Dinger Minen legen?


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revolution
Beitrag 26. Jul 2009, 01:38 | Beitrag #10
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ZITAT
Können denn die kleinen Dinger Minen legen?


Ja, angeblich sollen sie das können.
 
Starscream
Beitrag 26. Jul 2009, 21:08 | Beitrag #11
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Der zweite Propeller dürfte für Situationen gedacht sein, in denen der normale Antrieb (besser) ausgeschaltet ist.
Dazu könnte etwa das Absetzen von Tauchern sein. Diese könnten beim Ausstieg durch die große Schiffsschraube gefährdet sein.
In diesem Zusammenhang ist auch anzumerken, das die Ghadir-Klasse doch ziemlich der nordkoreanischen Yugo-Klasse ähnelt.


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Praetorian
Beitrag 26. Jul 2009, 21:46 | Beitrag #12
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ZITAT(Starscream @ 26. Jul 2009, 22:08) *
Dazu könnte etwa das Absetzen von Tauchern sein. Diese könnten beim Ausstieg durch die große Schiffsschraube gefährdet sein.

Selbstverständlich steigen Kampfschwimmer bei Vorwärtsfahrt aus und auch aus einer Schleuse am Heck.
Kein Wunder, daß die Iraner dann genau deswegen einen ausfahrbaren Hilfspropeller einbauen, schlau, wie sie sind.

hmpf.gif


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Thomas
Beitrag 27. Jul 2009, 06:50 | Beitrag #13
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Hast du es noch nicht gehört? Mit der Wasserschwallanlage der 212er können zielsichere Kommandanten die humane Einwegdrohne sogar durch das Bugstrahlruder anderer Schiffe hindurschiessen. Man spricht in diesem Zusammenhang angeblich von Tunnelspielen wink.gif


sorry für OT, aber solch einen Stuß habe ich schon lange nicht mehr gehört.


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Starscream
Beitrag 28. Jul 2009, 18:46 | Beitrag #14
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@Thor=LWN=
Was aber, wenn die "humane Einwegdrohne" durch den Turm aussteigt, wie dies bei der Yugo-Klasse der Fall ist?
Im übrigen ist nicht jeder Staat so technisch fortgeschritten wie Deutschland.
Auch könnte man aus irgendwelchen anderen Gründen auf die "Tunnelspiele" verzichten.




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Thomas
Beitrag 28. Jul 2009, 22:47 | Beitrag #15
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Deutschland ist soweit technisch fortgeschritten, daß schon vor fast 40 Jahren Wasserschwallanlagen zum Austossen von Torpedos verbaut wurden.

Um jetzt aber noch einmal ernsthaft auf dein Gefährdungszenario einzugehen, ohne Verfahren deutscher U-Bootfahrer zu nennen oder offenzulegen:
Kein U-Bootkommandant wird auf die Idee kommen das Ein- oder Ausschleusende Personal durch Maschinenkommandos zu gefährden.


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Bürger von Leng
Beitrag 29. Jul 2009, 12:11 | Beitrag #16
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vielleicht ist das ding gar kein antrieb sondern dient dazu bei fahrt unter wasser die batterien zu laden??? o.ä.


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Wirbelschlepper
Beitrag 29. Jul 2009, 12:18 | Beitrag #17
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ZITAT
vielleicht ist das ding gar kein antrieb sondern dient dazu bei fahrt unter wasser die batterien zu laden??? o.ä.


Warum solten die die Leistung dafür nicht direkt dem Antrieb entnehmen und stattdessen den energetisch denkbar ungünstigsten weg nehmen?
 
Parsifal
Beitrag 29. Jul 2009, 16:40 | Beitrag #18
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ZITAT(Bürger von Leng @ 29. Jul 2009, 13:11) *
vielleicht ist das ding gar kein antrieb sondern dient dazu bei fahrt unter wasser die batterien zu laden??? o.ä.


Ein Scherz, oder?


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Pille1234
Beitrag 29. Jul 2009, 17:06 | Beitrag #19
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ZITAT(Parsifal @ 29. Jul 2009, 17:40) *
Ein Scherz, oder?

Wieso?



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Thomas
Beitrag 29. Jul 2009, 18:37 | Beitrag #20
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Das kann nur ein Scherz sein, oder eine Vermutung die auf absolut Null Kenntnissen der Physik beruht. Nichtsdestoweniger werde ich das gern einmal kurz darlegen:
Wenn das Boot getaucht fährt, dann bezieht es die Energie für den Antrieb aus Batterien. Brennstoffzellen und Stirling-Kreismotor bleiben da jetzt mal aussen vor, es wird später klar weswegen. Mit dieser elektrischen Energie wird ein auf der Welle sitzender Fahrmotor betrieben. Der Motor der 212 hat mit 90 und ein paar zerquetschten Prozent (Nennleistung) einen sehr hohen Wirkungsgrad. Andere liegen je nach Technologiestand zwischen 60 und 85%. Hier haben wir also schon die ersten Verluste. Arbeitet der Fahrmotor über ein Getriebe auf die Welle, dann verringert sich der Wirkungsgrad weiter.
Energieverluste sind also sehr schlecht für den Fahrbereich des Bootes.
Nun wollen wir unseren Energiespeicher wieder aufladen. Das geht per Strom von Land oder aber unterwegs. Früher hatte man auf der/den Welle/n auch jeweils einen Dieselmotor, um das Boot bei Überwasser-/Schnorchelfahrt anzutreiben. Dabei konnte man die E-Motoren auf die Wellen Schalten, um "in Ladung" zu fahren. Später wurden die E-Motoren besser und man erkannte, daß man weniger Platz und Leistung (bei den Dieseln) benötigt, wenn man die Diesel nicht auf die Welle wirken läßt, sondern über einen Generator elektrischen Strom erzeugt und diesen in die Batterien speist. Angenehmer Nebeneffekt: Der Wirkungsgrad konnte gesteigert werden.

Jetzt mißachten wir alles, was wir soeben gelernt haben und folgen mal dem schlechten Beispiel von Oben:
Unser Mopped fährt getaucht. Sonst könnte der Propeller ja nicht mitlaufen. Einen Diesel zur Stromerzeugung haben wir nicht. Wir haben ja unseren tollen, Außenluft unabhängigen Außenbordsgenerator.
1. Wir nehmen also Strom aus den Batterien und treiben damit den Fahrmotor an -> Energieverlust
2. Der Motor dreht mit der Welle den Propeller und dieser setzt entsprechend seines Wirkungsgrades die Bewegungsenergie in Vorschub um -> Energierverlust
3. Das Boot bewegt sich nun durch das Medium Wasser. Das am Rumpf vorbeiströmende Wasser wirkt auf die Blätter unseres kleinen Generators und dreht diesen wiederum gemäß seines Wirkungsgrades -> Energieverlust und höherer Fahrtwiderstand -> noch mehr Energieverlust, weil um die Geschwindigkeit zu halten muss man "mehr Gas geben"
4. Diese Drehbewegung wird wiederum gemäß des Wirkungsgrades in elektrischen Strom umgewandelt und wieder in die Batterien gespeist -> Energieverlust

Jetzt frage ich diejenigen für die ich das jetzt geschrieben habe ganz ruhig und ernsthaft:
Wozu sollte ich Energie aus den Batterien nehmen, nur um sie unter immensen Verlusten wieder in die Batterie zu tun? Seht ihr jetzt ein, daß ein solcher Vorschlag bei anderen Forumsteilnehmern nur als schlechter Witz aufgefaßt wird?

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und hoffe etwas Licht ins Dunkel der Physik gebracht zu haben.


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D-FENCE
Beitrag 29. Jul 2009, 20:39 | Beitrag #21
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Nach diesem Exkurs in die Welt des Energieerhaltungssatzes möchte ich mal meine Überlegung zu dem Schiffsschräubchen äußern: Könnte es sein, daß das Ding irgendwas mit Schleichfahrt zu tun hat? Also ein extra Antrieb, um möglichst leise noch etwas Bewegung zu erreichen?


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Eine Ehe kann (ferner) aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusstlosigkeit oder vorübergehender Störung der Geistestätigkeit befand.
Bürgerliches Gesetzbuch, §1314
 
Schwabo Elite
Beitrag 29. Jul 2009, 22:41 | Beitrag #22
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Auch dabei halte ich einen langsamdrehenden großen Propeller für sinnvoller. Ich bin da nicht so versiert, aber kleine Propeller müssten doch schneller kavitieren und eben wegen der benötigten höheren Drehzahlen mehr Geräusche produzieren, oder?


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Schwabo Elite
Beitrag 29. Jul 2009, 22:43 | Beitrag #23
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ZITAT(Thor=LWN= @ 29. Jul 2009, 19:37) *
Das kann nur ein Scherz sein, oder eine Vermutung die auf absolut Null Kenntnissen der Physik beruht. Nichtsdestoweniger werde ich das gern einmal kurz darlegen:
Wenn das Boot getaucht fährt, dann bezieht es die Energie für den Antrieb aus Batterien. Brennstoffzellen und Stirling-Kreismotor bleiben da jetzt mal aussen vor, es wird später klar weswegen. Mit dieser elektrischen Energie wird ein auf der Welle sitzender Fahrmotor betrieben. Der Motor der 212 hat mit 90 und ein paar zerquetschten Prozent (Nennleistung) einen sehr hohen Wirkungsgrad. Andere liegen je nach Technologiestand zwischen 60 und 85%. Hier haben wir also schon die ersten Verluste. Arbeitet der Fahrmotor über ein Getriebe auf die Welle, dann verringert sich der Wirkungsgrad weiter.
Energieverluste sind also sehr schlecht für den Fahrbereich des Bootes.
Nun wollen wir unseren Energiespeicher wieder aufladen. Das geht per Strom von Land oder aber unterwegs. Früher hatte man auf der/den Welle/n auch jeweils einen Dieselmotor, um das Boot bei Überwasser-/Schnorchelfahrt anzutreiben. Dabei konnte man die E-Motoren auf die Wellen Schalten, um "in Ladung" zu fahren. Später wurden die E-Motoren besser und man erkannte, daß man weniger Platz und Leistung (bei den Dieseln) benötigt, wenn man die Diesel nicht auf die Welle wirken läßt, sondern über einen Generator elektrischen Strom erzeugt und diesen in die Batterien speist. Angenehmer Nebeneffekt: Der Wirkungsgrad konnte gesteigert werden.

Jetzt mißachten wir alles, was wir soeben gelernt haben und folgen mal dem schlechten Beispiel von Oben:
Unser Mopped fährt getaucht. Sonst könnte der Propeller ja nicht mitlaufen. Einen Diesel zur Stromerzeugung haben wir nicht. Wir haben ja unseren tollen, Außenluft unabhängigen Außenbordsgenerator.
1. Wir nehmen also Strom aus den Batterien und treiben damit den Fahrmotor an -> Energieverlust
2. Der Motor dreht mit der Welle den Propeller und dieser setzt entsprechend seines Wirkungsgrades die Bewegungsenergie in Vorschub um -> Energierverlust
3. Das Boot bewegt sich nun durch das Medium Wasser. Das am Rumpf vorbeiströmende Wasser wirkt auf die Blätter unseres kleinen Generators und dreht diesen wiederum gemäß seines Wirkungsgrades -> Energieverlust und höherer Fahrtwiderstand -> noch mehr Energieverlust, weil um die Geschwindigkeit zu halten muss man "mehr Gas geben"
4. Diese Drehbewegung wird wiederum gemäß des Wirkungsgrades in elektrischen Strom umgewandelt und wieder in die Batterien gespeist -> Energieverlust

Jetzt frage ich diejenigen für die ich das jetzt geschrieben habe ganz ruhig und ernsthaft:
Wozu sollte ich Energie aus den Batterien nehmen, nur um sie unter immensen Verlusten wieder in die Batterie zu tun? Seht ihr jetzt ein, daß ein solcher Vorschlag bei anderen Forumsteilnehmern nur als schlechter Witz aufgefaßt wird?

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Danke, Abkürzung = Newton. Man kann nicht aus der eigenen Bewegung Energie ziehen um die eigene Bewegung aufrecht zu erhalten. Sonst würde man Energie aus nichts erzeugen und eine Perpetuomobile erzeugen. Das geht einfach nicht, punkt.


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Thomas
Beitrag 29. Jul 2009, 23:59 | Beitrag #24
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Moderne Siebenblättrige Sichelpropeller bei U-Booten sind sind auf Vortrieb optimiert. Sie sollen ein gegebenes Maß an Schub bei geringstmöglichen Drehzahlen bewirken. Ein kleiner Propeller ist also NICHT für Schleichfahrt geeignet. Ganz im Gegenteil. Ein mathematisch optimaler Propeller für ein 2000t Boot hätte AFAIR einen Durchmesser von annähernd 30m bei 1,irgendwas Umdrehungen pro Minute. Daß so ein Teil für die Praxis nicht taugt ist glaube ich selbsterklärend.

Nun zurück zu dem kleinen U-Boot vom Eingangspost. Schaut mal auf das Bild. Was fällt uns da auf? Richtig. Der große Propeller sitzt HINTER der Schraube. Wie bei fast allen anderen modernen (Jünger als 40 Jahre) Konstruktionen auch. Das ist Strömungstechnisch für die Schraube und ihren Schwall sehr gut. Für die Manövereigenschaften ist das schlecht. Die Ruder bei allen Schiffen und Flugzeugen wirken dadurch, daß sie Auftrieb in eine bestimmte Richtung erzeugen. Als Faustregel gilt dabei ein Drittel der Kraft durch Druck und zwei Drittel der Kraft durch Sog. Dies gilt vor allem bei Schiffen für den "Normalbetrieb", also bei einer gewissen Mindestgeschwindigkeit. Es gibt zwar ein paar hydrodynamische Tricks für geringe Geschwindigkeiten, aber die würden hier den Rahmen sprengen und auf dem Foto kann man eindeutig erkennen, daß sie dort nicht zum Einsatz kommen.
Und dann gibt es bei geringsten Geschwinddigkeiten (unterhalb von idR 3,5 Knoten) noch die Möglichkeit durch die Umlenkung des Schraubenschwalls eine Steuerwirkung zu erzielen. Diese wird von Laien häufig als die Hauptursache für die Steuerwirkung angesehen. Das ist aber leider schlicht falsch. Ein Schiff ist kein Auto und das Ruder im Wasser kein Reifen auf der Straße. Dazu muß der Propeller aber VOR dem Ruder sitzen.
Der kleine Propeller besticht durch ein sehr simples Vierblattdesign mit Fächerblättern in einer Kortdüse. Aufgrund des Nabendurchmesser ist die technische Möglichkeit der Blattwinkelverstellung möglich aber äußerst unwahrscheinlich. Dieses kleine Teil erzeugt einen auf das (obere? gibt es zwei? wahrscheinlich) Ruder gerichteten Schraubenschwall. Ja. Verbunden mit einer Menge Lärm bei geringstem Wirkungsgrad.

Soweit die Fakten. Jetzt kommen wir zu meiner persönlichen Ansicht:
Das Teil ist eine Manövrierhilfe für den Hafen. Sonst nichts. Da bin ich mir zu 99,9% sicher. Auch wenn ich es hier an dieser Stelle nur aus Indizien ableiten und nicht beweisen kann.


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Beitrag 30. Jul 2009, 00:21 | Beitrag #25
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ZITAT(Thor=LWN= @ 30. Jul 2009, 00:59) *
Soweit die Fakten. Jetzt kommen wir zu meiner persönlichen Ansicht:
Das Teil ist eine Manövrierhilfe für den Hafen. Sonst nichts. Da bin ich mir zu 99,9% sicher. Auch wenn ich es hier an dieser Stelle nur aus Indizien ableiten und nicht beweisen kann.

Dem würde aber widersprechen, dass das Teil wie auf dem 2. Bild zu sehen ist vollständig über der Wasserlinie liegt. Selbst wenn das Boot bei normaler Kampfbeladung tiefer im Wasser liegt würde der Propeller dennoch mindestens zur Hälfte in der Luft rotieren. Da hätte man das Teil wohl sinnvoller nach unten ausgefahren oder?
Ich denke Praetorian liegt da mit seiner Einschätzung richtig.


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Thomas
Beitrag 30. Jul 2009, 09:16 | Beitrag #26
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Die Eintauchtiefe ist etwas, was beim U-Boot dermaßen variabel ist, daß du das Teil sogar oben auf dem Turm draufbauen kannst und du kannst es immernoch benutzen, wenn du willst. Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Fakt bleibt jedoch, daß die Eintauchtiefe mit einer Kampfbeladung nichts. aber auch rein garnichts zu tun hat. Das Boot taucht aufgrund seines Gewichts mindestens bis zu einem bestimmten Punkt ein. Alles darüber hinaus ist eine Frage dessen was gewünscht ist, also wie viel Wasserballast genommen wird.
Und wozu das Teil auf der Unterseite einbauen? Damit habe ich nur etwas unterm Rumpf hängen, was irgendwo anschlägt und kaputt geht bei ominösen Sondereinsätzen. Außerdem reserviert man den Stauraum im unteren Teil des Bootes immer für Batterien. U-Boote fahren Gewichtsstabil. Nicht Formstabil zur See. Und so war oberhalb der Welle halt noch ein bisschen Platz übrig, daß man das Teil dort unterbringen konnte.

Jetzt entkräften wir mal Praetorians erste Vermutung es sei keine Manövrierhilfe, da es die Wirkung durch unsaubere Anströmung zunichte mache:
1. Ist eine unsaubere Anströmung immernoch besser als gar keine
2. Bau das Ding drehbar gelagert und du hast über den gelenkten Schraubenschwall eine hervorragende Steuerwirkung.

Warum wird das Ding kein take home drive sein?
Was will man eigentlich mit einem take home drive? Man ist irgendwo weit ab vom Schuß und benötigt einen Hilfsantrieb, mit dem man sich im Notfall aus einer Gefahrenzone bewegen oder sich davon fernhalten kann bis der Schlepper eintrifft. Schon rein aus der Definition ergibt sich für ein Klein-U-Boot (das Teil fällt eigentlich nicht mal unter Küsten-U-Boot) nicht der geringste Sinn für den Einbau eines solchen.
Ja natürlich. Boote wie die Astute Klasse verfügen über solche Systeme. Das Teil wird aber auch weit von heimischen Gewässern weg eingesetzt und ist ca. 8000t groß. Das ist ca. das 50-fache (bitte noch einmal langsam lesen. 50 * Ghadir ist ungefähr eine Astute) an Verdrängung der 120-150t eines Ghadir.
Der Hauptantrieb dieser Iranischen Kopie eines Nordkoreanischen Versuchs von vor 50 Jahren ein Infiltrationsmittel zu bauen ist kleiner als der take home drive einer Astute.
Kosten und Nutzen klaffen hier einfach zu weit auseinander.


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Beitrag 30. Jul 2009, 10:56 | Beitrag #27
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Warum ist der kleine Propeller eigentlich einziehbar und bei der Zuwasserlassung ausgefahren?


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revolution
Beitrag 30. Jul 2009, 14:43 | Beitrag #28
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ZITAT(Thor=LWN= @ 30. Jul 2009, 10:16) *
dieser Iranischen Kopie eines Nordkoreanischen Versuchs von vor 50 Jahren ein Infiltrationsmittel zu bauen


Frage mich, wer dieses Gerücht zuerst in die Welt gesetzt hat. Es hat vielleicht Ähnlichkeiten zur Sang-O Klasse, aber die Yugo Klasse (die Du wohl ansprichst) ist nochmal ein ganzes Stück kleiner.

ZITAT
The hull was launched in 2006. In 2007 the Iranian navy unveiled a submarine, named the Qadir (also written Ghadir), first of a number of planned midget submarines of the Yono class. Some observers suggested that the Qadir was otherwise similar to the North Korean Yugo boats, leading observers to suggest that this was an Iranian design based heavy on that class. But the Ghadir was 50% longer than the Yugo, and in fact resembled the North Korean Sang-O Class coastal submarines.

http://www.globalsecurity.org/military/world/iran/ghadir.htm

ZITAT("Schwabo Elite")
Warum ist der kleine Propeller eigentlich einziehbar und bei der Zuwasserlassung ausgefahren?


Vermutlich um anschließend genau das zu tun, wofür er da ist. Als Manövrierhilfe dienen.


Falls es jemandem bei genauerer Betrachtung des Bildes von Beitrag #4 aufgefallen ist:
- Das Ruder scheint geteilt. Kann aber auch die Spiegelungen nur so ausschauen..
- Weiterhin schauen rechts oben im Bild zwei Köpfe auf dem Wasser. Die fahren gerade mit einem SDV.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 30. Jul 2009, 14:53
 
Wirbelschlepper
Beitrag 30. Jul 2009, 16:42 | Beitrag #29
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ZITAT
- Das Ruder scheint geteilt. Kann aber auch die Spiegelungen nur so ausschauen..


Es ist "geteilt" da ja die Schraube hinter dem Ruder sitzt und der Lufthaken noch nicht zur Luftwelle weiterentwickelt wurde wink.gif. Ist auf bild 1 noch besser zu sehen, was du aber mit dem geteilten Ruder andeuten willst bleibt verborgen.
 
Praetorian
Beitrag 30. Jul 2009, 16:49 | Beitrag #30
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ZITAT(Wirbelschlepper @ 30. Jul 2009, 17:42) *
was du aber mit dem geteilten Ruder andeuten willst bleibt verborgen.

Vermutlich das:



Das nennt man Lichtbrechung und hat nichts mit geteilten Rudern zu tun.


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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. March 2024 - 17:52