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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Terrorverdacht gegen Bundeswehrangehörigen

Geschrieben von: SpezPi(Ppl)301 27. Apr 2017, 11:01

http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-1145085.html
WTF? Das läßt aber eine Menge Fragen zum Asylverfahren zu.....gebürtiger Offenbacher als Syrer?

Geschrieben von: Black Hawk 27. Apr 2017, 12:00

Wird bei Offizieren nicht grundsätzlich eine Sicherheitsüberprüfung inklusiver Abgleich der biometrischen Daten vorgenommen? Sprich waren seine Fingerabdrücke nicht schon "im System"vorhanden? (Gut, falls das so ist, wird das BAMF wohl kaum jeden Antragsteller mit heimischen Datensätzen vergleichen.)
Oder spinn ich mir da grad was zusammen?

Geschrieben von: SailorGN 27. Apr 2017, 12:28

Biometrik bei SÜ wäre mir neu^^ Genauso wie der daraus folgende Datenabgleich mit BAMF-Datenbanken... dort liegt ja das Schreckgespenst der Datenschützer, die allgemeine Vernetzung aller dem Staat bekannter Daten OHNE Anfangsverdacht und richterlicher Ermächtigung. "Das System" darf es gesetzlich nicht geben.

Bei der SÜ wird jedoch auch das Umfeld geprüft und eventuelle Querverbindungen zu relevanten Registern (vglb. Führungszeugnis) abgefragt.

Geschrieben von: Black Hawk 27. Apr 2017, 12:32

Danke für die Aufklärung. xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Schneeball 27. Apr 2017, 13:22

ZITAT(Black Hawk @ 27. Apr 2017, 13:00) *
Wird bei Offizieren nicht grundsätzlich eine Sicherheitsüberprüfung inklusiver Abgleich der biometrischen Daten vorgenommen? Sprich waren seine Fingerabdrücke nicht schon "im System"vorhanden? (Gut, falls das so ist, wird das BAMF wohl kaum jeden Antragsteller mit heimischen Datensätzen vergleichen.)
Oder spinn ich mir da grad was zusammen?


Das BAMF hat ja selber keine vollständigen Datensätze:
https://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-fingerabdruecke-101.html


Geschrieben von: kato 27. Apr 2017, 14:59

ZITAT(Black Hawk @ 27. Apr 2017, 13:00) *
Wird bei Offizieren nicht grundsätzlich eine Sicherheitsüberprüfung inklusiver Abgleich der biometrischen Daten vorgenommen?

Da der gute Mann 28 ist dürfte er seinen letzten Personalausweis vor der Zwangserhebung biometrischer Merkmale im Perso erhalten haben.

Geschrieben von: kato 27. Apr 2017, 16:37

ZITAT(SpezPi(Ppl)301 @ 27. Apr 2017, 12:01) *
gebürtiger Offenbacher als Syrer?

Offenbach hat einen Migrationshintergrundanteil von etwa 60%, der verlautbarte Vorname des Mannes ist italienischer Provenienz. Und der durchschnittliche Syrer sieht dem durchschnittlichen Offenbacher jetzt nicht gerade unähnlich. Oder, wenn man nach Frankfurtern entsprechender politischer Couleur geht auch andersrum.

Die Sache mit der Sprache ist da das deutlich schrägere.

Geschrieben von: Malefiz 27. Apr 2017, 20:18

ZITAT(kato @ 27. Apr 2017, 17:37) *
Die Sache mit der Sprache ist da das deutlich schrägere.


Wieso? Solange er ein Englisch mit nicht-deutschem Akzent faken kann, sollte das recht einfach gewesen sein. In der ganzen Kette der Flüchtlings"versorgung" sind Dolmetscher immernoch oft der Flaschenhals. Da freut man sich über jeden, der auch mit Mitarbeitern ohne Arabischkenntnissen reden kann, so erhält man Valenzen.

Geschrieben von: kato 27. Apr 2017, 20:21

ZITAT(Malefiz @ 27. Apr 2017, 21:18) *
Solange er ein Englisch mit nicht-deutschem Akzent faken kann, sollte das recht einfach gewesen sein.

War allerdings gebrochenes Französisch in diesem Fall.

Geschrieben von: schießmuskel 27. Apr 2017, 20:23

Also wenn der Plan von diesem Oberleutnant tatsächlich war einen Anschlag zu verüben, um das dann den Flüchtlingen in die Schule zu schieben, dann ist der Oberleutnant nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte.

Mal angenommen der legt eine Bombe und es kommen Menschen zu schaden oder sterben, dann wird er ja seine Asylpapiere hinterlassen um die Flüchtlinge zu diskreditieren. Dann gibt es einen riesen Medienrummel und alle wollen wissen wer der Täter war wo er gewohnt hat wer ihn kannte usw. .Da wird so eine gewaltige Suchmaschine angeworfen von Behörden und Medien , dass es nur eine Frage von wenigen Tagen ist , bis es auffliegen wird daß der vermeintliche Attentäter der Oberleutnant ist.

Das andere Skurrile ist, dass er sich als christlicher Flüchtling hat registrieren lassen. Sprich der Anschlag würde dann nicht mal den Islamisten zugerechnet.

Geschrieben von: Schwabo Elite 27. Apr 2017, 20:54

ZITAT(schießmuskel @ 27. Apr 2017, 21:23) *
Also wenn der Plan von diesem Oberleutnant tatsächlich war einen Anschlag zu verüben, um das dann den Flüchtlingen in die Schule zu schieben, dann ist der Oberleutnant nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte.

Das dürfte die beste psychische Analyse sein, die wir hier schaffen können. Also sollten wir uns nicht weiter an Psychogrammen versuchen.

Danke!

SE Mod

Geschrieben von: Slavomir 27. Apr 2017, 21:12

ZITAT(SailorGN @ 27. Apr 2017, 13:28) *
Genauso wie der daraus folgende Datenabgleich mit BAMF-Datenbanken... dort liegt ja das Schreckgespenst der Datenschützer, die allgemeine Vernetzung aller dem Staat bekannter Daten OHNE Anfangsverdacht und richterlicher Ermächtigung.

Bei der Aktenanlage gleicht BAMF die Fingerabdrücke mit der Datenbank bei der BKA, wenn dort etwas gespeichert ist, sieht man dass dort eben was ist (mehr nicht) und ob zu der Person schon eine Akte gibt oder nicht. Aber das Verfahren gibt es seit Ende 2015 und erst 2016 wurde es in allen Ankunftszentren etabliert. Davor konnte man reinrutschen. Das Schnellverfahren mit den Syrern war auch äußerst lückenhaft. Das müssen mir heute noch ausbaden.

ZITAT(Malefiz @ 27. Apr 2017, 21:18) *
Wieso? Solange er ein Englisch mit nicht-deutschem Akzent faken kann, sollte das recht einfach gewesen sein. In der ganzen Kette der Flüchtlings"versorgung" sind Dolmetscher immernoch oft der Flaschenhals. Da freut man sich über jeden, der auch mit Mitarbeitern ohne Arabischkenntnissen reden kann, so erhält man Valenzen.

Die Dolmetscher werden mittlerweile streng ausgesiebt. 2015 war das aber noch anders.
Wenn der Antragsteller Englisch konnte, hat man das auch ausgenutzt. Mittlerweile muss ein Dolmetscher dabei sein.

Geschrieben von: Merowinger 27. Apr 2017, 21:37

Leider sind (waren) dann noch bis zu 3/4 der Fingerabdrücke fehlerhaft genommen bzw. verarbeitet und somit unbrauchbar, was vor ein paar Wochen bekannt wurde.

Geschrieben von: SailorGN 27. Apr 2017, 21:37

Heftig, dass gleich drei Sachen anscheinend zusammenkommen: Ein "abstruses" Schema um an Geld zu kommen, rechtskonservative/rechtsextreme Einstellung und versuchter Waffenschmuggel. Einzeln habe ich Ansätze davon öfters bei Soldaten erlebt, aber alles zusammen? Wird richtig spannend zu sehen, was da rauskommt.

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Apr 2017, 00:12

Verurteilung wegen Sozialhilfebetrug. wink.gif

Geschrieben von: Markus11 28. Apr 2017, 08:19

ZITAT(SailorGN @ 27. Apr 2017, 21:37) *
Heftig, dass gleich drei Sachen anscheinend zusammenkommen: Ein "abstruses" Schema um an Geld zu kommen, rechtskonservative/rechtsextreme Einstellung und versuchter Waffenschmuggel. Einzeln habe ich Ansätze davon öfters bei Soldaten erlebt, aber alles zusammen? Wird richtig spannend zu sehen, was da rauskommt.


Waffenschmuggel würde ja auch dazu passen um an Geld zu kommen. Aber so ein Aufwand für (bis dato bekannt?) eine Pistole? Da gab es pro Monat sicherlich mehr Geld für den Asylstatus.

Geschrieben von: MeckieMesser 28. Apr 2017, 10:10

ZITAT(SailorGN @ 27. Apr 2017, 22:37) *
Heftig, dass gleich drei Sachen anscheinend zusammenkommen: Ein "abstruses" Schema um an Geld zu kommen, rechtskonservative/rechtsextreme Einstellung und versuchter Waffenschmuggel. Einzeln habe ich Ansätze davon öfters bei Soldaten erlebt, aber alles zusammen? Wird richtig spannend zu sehen, was da rauskommt.


Das hat doch das Zeug zum ZDF Dreiteiler mit unseren Weltstars vom ÖR

Geschrieben von: 400plus 28. Apr 2017, 10:47

Freue mich schon auf Veronica Ferres als vdL.

ZITAT(kato @ 27. Apr 2017, 20:21) *
ZITAT(Malefiz @ 27. Apr 2017, 21:18) *
Solange er ein Englisch mit nicht-deutschem Akzent faken kann, sollte das recht einfach gewesen sein.

War allerdings gebrochenes Französisch in diesem Fall.


So gebrochen sollte es hoffentlich nicht sein, wenn er bei der D/F-Brigade war wink.gif

Geschrieben von: kato 28. Apr 2017, 11:15

Zumindest im Supermarkt in Illkirch kommt man problemlos mit Deutsch und einem "je ne parlez pas francais" zurecht. wink.gif

Geschrieben von: kato 28. Apr 2017, 20:58

Auf Basis http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-mad-sucht-moegliche-mitwisser-von-franco-a-a-1145415.html SPON-Artikels und minimalem Googeln: Wieviele Offiziere springen bitte bei der Bundeswehr heutzutage im S3 eines Bataillons rum? (als OLt war er ja wohl kaum "der" S3)

Geschrieben von: Glorfindel 28. Apr 2017, 21:22

ZITAT(kato @ 28. Apr 2017, 20:58) *
Auf Basis http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-mad-sucht-moegliche-mitwisser-von-franco-a-a-1145415.html SPON-Artikels und minimalem Googeln: Wieviele Offiziere springen bitte bei der Bundeswehr heutzutage im S3 eines Bataillons rum? (als OLt war er ja wohl kaum "der" S3)

Neben dem S3, vermutlich zwei, allenfalls drei.

Geschrieben von: Malefiz 29. Apr 2017, 14:41

ZITAT(400plus @ 28. Apr 2017, 11:47) *
So gebrochen sollte es hoffentlich nicht sein, wenn er bei der D/F-Brigade war wink.gif


Mit gutem Französisch gebrochenes imitieren ist einfacher als umgekehrt

Geschrieben von: 400plus 29. Apr 2017, 14:44

Das stimmt, aber wenn man der https://www.welt.de/politik/deutschland/article164090839/Bei-seiner-Festnahme-war-Franco-A-koerperlich-am-Ende.html glaubt, gab er sich als französischer Abstammung aus und gab an, kein Arabisch, sondern nur Französisch zu sprechen. Da wäre dann gebrochenes Französisch eher ungewöhnlich.

Geschrieben von: Forodir 29. Apr 2017, 15:02

ZITAT(Glorfindel @ 28. Apr 2017, 22:22) *
ZITAT(kato @ 28. Apr 2017, 20:58) *
Auf Basis http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-mad-sucht-moegliche-mitwisser-von-franco-a-a-1145415.html SPON-Artikels und minimalem Googeln: Wieviele Offiziere springen bitte bei der Bundeswehr heutzutage im S3 eines Bataillons rum? (als OLt war er ja wohl kaum "der" S3)

Neben dem S3, vermutlich zwei, allenfalls drei.


Bei der Artillerie sind es 5 im Moment tounge.gif ,..hängt halt von der Truppengattung ab. Bei einem Infanterie Bataillon würde ich sogar nur noch von einem Stellvertreter ausgehen.

Geschrieben von: KSK 29. Apr 2017, 15:31

ZITAT(Forodir @ 29. Apr 2017, 16:02) *
Bei der Artillerie sind es 5 im Moment tounge.gif ,..hängt halt von der Truppengattung ab. Bei einem Infanterie Bataillon würde ich sogar nur noch von einem Stellvertreter ausgehen.

Was für Dienstgrad sind das und was machen die?

Geschrieben von: Forodir 29. Apr 2017, 16:00

Der S3 Major, sein Stellvertreter Hauptmann A12, Ein Oberstleutnant der die JFSCG führt und sonst den Anteil JF im Btl unter seiner Fittiche hat, Ein Oberleutnant/Hauptmann für das Lagezentrum und ein Hauptmann A12 der für das Fliegerische im Zusammenhang mit Drohne da ist.

Geschrieben von: MeckieMesser 29. Apr 2017, 16:30

Er hat 2014 eine rechtsradikale Masterarbeit geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-hatte-schon-2014-hinweise-auf-rechte-gesinnung-von-franco-a-a-1145466.html

So rechts, dass er eine neue Arbeit schreiben musste. Kein Aktenvermerk. Wow.

Geschrieben von: 400plus 29. Apr 2017, 16:47

Naja, rechtsradikale Passagen (bzw "sich nicht von entsprechenden Denkern oder Philosophen distanzierte"), nicht die ganze Arbeit. Und es gab ja offenbar ein Gespräch, in dem er sich zufriedenstellend erklären konnte, mir ist also nicht so ganz klar, was die Handlungsalternativen der Bundeswehr gewesen wären. Ein Aktenvermerk wäre ja auch nicht zum BAMF gegangen wink.gif Ich will das nicht verharmlosen, aber man sollte da vielleicht auch mal abwarten, was am Schluss rauskommt. Gerade der Spiegel benutzt den ganzen Fall teilweise auch wieder für ein bisschen Bundeswehr-Bashing. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soldat-unter-terrorverdacht-wie-franco-a-zum-fluechtling-wurde-a-1145376.html zum Beispiel:

"Geradezu obskur wirkt im Nachhinein, dass der Offizier A., der sich als der Syrer David Benjamin ausgab, ausgerechnet einem Kameraden gegenüber saß. So war als Befrager ein von der Bundeswehr ans Bamf ausgeliehene Soldat eingesetzt, so steht es jedenfalls in den Akten. Auch ihm fiel jedoch nicht auf, dass auf der anderen Seite kein Syrer, sondern ein Oberleutnant aus seiner Truppe Platz genommen hatte."

Skandalös- die 170.000 Mann der Bundeswehr kennen sich etwa nicht alle persönlich? Ungeheuerlich! hmpf.gif

Geschrieben von: Merowinger 29. Apr 2017, 18:38

Bislang frage ich mich, wo der handfeste Skandal ist: Die Chat Nachrichten haben wir noch nicht gesehen, reichen diese aus um die Absicht eines konkreten Anschlags zu untermauern? Alles andere ist rechts, teilweise merkwürdig, aber noch kein wirklich dicker Skandal. Rechtsorientierte und rechtsextreme Soldaten gibt es bekanntlich immer wieder. Interessanter wäre die Frage, ob er bereits an Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte o.ä. beteiligt war. Das einige Flüchtlinge lügen und behaupten, Syrer zu sein, ist auch nicht neu.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Apr 2017, 19:00

...auch dass sich irgendwer irgendwo anmelden kann und Leistungen bekommt ist ja schon lange bekannt. So hat der Berlin-Attentäter Anis Amris an vierzehn verschiedenen Orten Asyl beantragt und auch Sozialleistungen mehrmals erhalten.

Geschrieben von: kato 29. Apr 2017, 19:10

ZITAT(Merowinger @ 29. Apr 2017, 19:38) *
Bislang frage ich mich, wo der handfeste Skandal ist: Die Chat Nachrichten haben wir noch nicht gesehen, reichen diese aus um die Absicht eines konkreten Anschlags zu untermauern?

Die Springerpresse behauptet - auf Basis einer recht dürftigen Informantenkette - er hätte eine Todesliste geführt.

Geschrieben von: Markus11 29. Apr 2017, 19:16

Die Medien konkurieren um die (gefühlt) immer kürzere Aufmerksamkeitsspanne der Bevölkerung, da wird dann einfach alles als Skandal bezeichnet. (Und die langweiligen Richtigstellungen im Kleingedruckten interessieren dann eh keinen mehr, schließlich gibt es schon den nächsten Skandal.)

Man muss sich nur die Inflation an Clickbait in den sozialen Medien ansehen, und wieviele Superlative verwendet werden. Unglaublich, wird euch verblüffen, schockiert, Skandal,...irgendwo hier im Pug wurde es ja mal gesagt, die nüchternen dpa Meldungen zieht sich keiner rein.

Abwarten und Tee trinken.

Nach Ockham sage ich mal: es ging ihm ums Geld.

Edit: Rechtschreibung, Handy Bildschirm stirbt langsam.

Geschrieben von: schießmuskel 30. Apr 2017, 12:16

Für lausige 300 Ocken im Monat mehr seine Karriere als Offizier aus Spiel setzten und dafür eine doppelte Identität irgendwo in Bayern annehmen ?

Geschrieben von: SailorGN 30. Apr 2017, 19:01

@schiessmuskel: Es gab Offiziere/Anwärter, die haben für ein paar Öcken im Monat versucht, Kameraden Versicherungen anzuquatschen... tlw. mit Anrufen nachts um 2 und ständigen Besuchen^^ Offizier heisst nicht moralischer Übermensch.

Ich frage mich nur, wie man bei der Biografie auch nur auf den Verdacht "Netzwerk" kommt... überall "Einzelgänger" und alle dt. Absolventen frz. Offizierschulen die ich kenne glänzen nicht grade mit der dafür erforderlichen Sozialkompetenz. Was die Masterarbeit angeht... es gibt Leute, die fangen 3 mal an, bis es klappt. Allerdings ist mir bisher kein Fall bekannt, wo offen entsprechendes Gedankengut geäussert wurde... Gerade in meinem Studienbereich Geschichte wäre da deutlich Raum für Versuche gewesen.

Geschrieben von: schießmuskel 30. Apr 2017, 19:40

ZITAT(SailorGN @ 30. Apr 2017, 20:01) *
@schiessmuskel: Es gab Offiziere/Anwärter, die haben für ein paar Öcken im Monat versucht, Kameraden Versicherungen anzuquatschen... tlw. mit Anrufen nachts um 2 und ständigen Besuchen^^ Offizier heisst nicht moralischer Übermensch.

Ich frage mich nur, wie man bei der Biografie auch nur auf den Verdacht "Netzwerk" kommt... überall "Einzelgänger" und alle dt. Absolventen frz. Offizierschulen die ich kenne glänzen nicht grade mit der dafür erforderlichen Sozialkompetenz. Was die Masterarbeit angeht... es gibt Leute, die fangen 3 mal an, bis es klappt. Allerdings ist mir bisher kein Fall bekannt, wo offen entsprechendes Gedankengut geäussert wurde... Gerade in meinem Studienbereich Geschichte wäre da deutlich Raum für Versuche gewesen.


Ja können sie ja gerne tun, damit gefährdet man aber nicht seine karriere oder gar Freiheit. Im schlimmsten Fall leidet dann der betreffende Offizier an einem immer kleiner werdenden Sozialem Umfeld. Das nimmt man vielleicht für ein paar Ocken in kauf, was der Oberleutnant da gemacht hat ist eine konkrete Straftat von Betrug im besten Fall und im schlimmsten Fall Terrorismus. Willst du das jetzt ernsthaft mit dem Aufschwatzen einer Versicherung vergleichen?

Geschrieben von: SailorGN 30. Apr 2017, 19:47

Doch, es hat die Karriere einiger Offiziere und OA gekostet... weil es nämlich Nötigung war. Mal ganz ehrlich, es fliegen mehr OA/Offze als das Gelaber von "Korpsgeist" vortäuscht. Nicht nur wegen solcher Aktionen, gern genommen sind auch BTMs oder Trunkenheitsfahrten. Dazu drehen immer mal wieder Extremismusvorwürfe die Runde, was entsprechende interne Wellen schlägt und für die Betroffenen mindestens unangenehm ist.

Geschrieben von: Slavomir 30. Apr 2017, 19:48

ZITAT(Merowinger @ 29. Apr 2017, 19:38) *
Das einige Flüchtlinge lügen und behaupten, Syrer zu sein, ist auch nicht neu.

Dabei sollten sie es nicht so leicht haben, mit der Geschichte durchzukommen. Ein Syrer, der kein Arabisch spricht, sollte den Anhörer schon nachdenklich machen, was aber in diesem Fall nicht geschehen ist.

Geschrieben von: MeckieMesser 1. May 2017, 09:19

ZITAT(400plus @ 29. Apr 2017, 17:47) *
Naja, rechtsradikale Passagen (bzw "sich nicht von entsprechenden Denkern oder Philosophen distanzierte"), nicht die ganze Arbeit. Und es gab ja offenbar ein Gespräch, in dem er sich zufriedenstellend erklären konnte, mir ist also nicht so ganz klar, was die Handlungsalternativen der Bundeswehr gewesen wären. Ein Aktenvermerk wäre ja auch nicht zum BAMF gegangen wink.gif Ich will das nicht verharmlosen, aber man sollte da vielleicht auch mal abwarten, was am Schluss rauskommt. Gerade der Spiegel benutzt den ganzen Fall teilweise auch wieder für ein bisschen Bundeswehr-Bashing. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soldat-unter-terrorverdacht-wie-franco-a-zum-fluechtling-wurde-a-1145376.html zum Beispiel:

"Geradezu obskur wirkt im Nachhinein, dass der Offizier A., der sich als der Syrer David Benjamin ausgab, ausgerechnet einem Kameraden gegenüber saß. So war als Befrager ein von der Bundeswehr ans Bamf ausgeliehene Soldat eingesetzt, so steht es jedenfalls in den Akten. Auch ihm fiel jedoch nicht auf, dass auf der anderen Seite kein Syrer, sondern ein Oberleutnant aus seiner Truppe Platz genommen hatte."

Skandalös- die 170.000 Mann der Bundeswehr kennen sich etwa nicht alle persönlich? Ungeheuerlich! hmpf.gif


Immerhin genug um die ganze Arbeit neu schreiben zu müssen.
Für mich klingt das wieder nach dem Klassiker: Charakterliche Veränderung befohlen - Problem gelöst.

Ich erinnere mich noch an den Umgang mit Rechten in der BW. White Power Jacken wurde auf Stube und beim letzten Antritt in Zivil gedultet.
Meinem Kameraden neben mir mit Afroamerikansichen Wurzeln ist schlecht geworden.
Vor allem: Damals im D/A Korps!

Wahrscheinlich macht das jede Kompanie anders. Aber es schien mir damals anno 2003 auch keine Strategie im Umgang zu geben.
Wie ist das heute?

Geschrieben von: SailorGN 1. May 2017, 10:08

Der umgang scheint ziemlich heterogen zu sein. Aber gerade bei den Offizieren an den OS der TSK und den Unis ist die Schwelle sehr niedrig... d.h. schon für den Schlüsselanhänger "Hart und Zäh" in Altdeutsch konnte man ein Gespräch mit dem Vorgesetzten bekommen. Meldungen hinsichtlich einschlägiger Bands oder Äusserungen bei Festivitäten wurde konsequent nachgegangen und auch die Profs/Truppenfachlehrer hatten da massiv ein Auge drauf. Im Zweifels-/Verdachtsfall wird da schonmal ein stv.Insp tätig...

In der Truppe dagegen kommt es meiner Meinung nach massiv auf den Kontakt zwischen den Soldaten und Vorgesetzten an. Der KpCh weiss nicht alles und der Kdr bekommt eh nie alles mit, insbesondere wenn der Kontakt zwischen den FW und den Offzen schlecht ist. Oder die Vorgesetzten sind unsicher... oder selbst belastet... Es liegt nun mal in der Natur der Streitkräfte, dass sie eher konservativ denkende Menschen anziehen, linksalternative bilden die absolute Ausnahme. Das ist für den Pluralismus in der Truppe schade, zumal in weiten Teilen der BW rückwärtsgewandte Traditionen tot oder am Aussterben sind.

Geschrieben von: Forodir 1. May 2017, 11:46

ZITAT(MeckieMesser @ 1. May 2017, 10:19) *
Wahrscheinlich macht das jede Kompanie anders. Aber es schien mir damals anno 2003 auch keine Strategie im Umgang zu geben.
Wie ist das heute?


Was meinst du mit Strategie? Das Rechte Äußerungen und Gedankengut in der Truppe verboten sind ist durch Erlass und sonstiges geregelt, aber es muss doch klar sein das man trotz allem nicht jeden in den Kopf schauen kann oder wie soll man eine 100% Überwachung hinbekommen? Wir reden hier immer noch davon das auch Bw angehörige freie Staatsbürger sind mit eigenen Meinungen und Überzeugungen. Dort jemanden festzunageln beim Übergang von Rechtskonservativ zu Rechtsextremismus ist gar nicht so einfach wie manche sich das vorstellen, leider machen die meisten eben nicht den Fehler mit Hitlergruß durch die Kaserne zu marschieren.

Außerdem muss der Person auch eine Möglichkeit gegeben werden sich zu ändern, gerade junge Menschen neigen dazu ihr Weltbild öfters zu ändern dazu muss man ihm auch die Chance geben. Daher finde ich es nicht so ungewöhnlich das dem Kameraden nach seiner vermasselten Arbeit eine zweite Möglichkeit gegeben wurde, danach hätte man vielleicht öfters mal schauen sollen wie es bei ihm aussieht, aber wie gesagt wenn das jemand verheimlichen will bekommt er das hin.

edit: Ach ja, wenn dir der Umstand bekannt war dann hätte eine Beschwerde oder Meldung ausgereicht um den Stein ins Rollen zu bringen, es liegt also in erster Linie an dem Umfeld das so etwas bekannt wird, die Vorgesetzten kennen die einzelnen Soldaten gar nicht so gut als das sie das könnten.

Geschrieben von: kato 1. May 2017, 12:01

ZITAT(Forodir @ 1. May 2017, 12:46) *
Wir reden hier immer noch davon das auch Bw angehörige freie Staatsbürger sind mit eigenen Meinungen und Überzeugungen.

Der Form halber:
"Seine Rechte werden im Rahmen der Erfordernisse des militärischen Dienstes durch seine gesetzlich begründeten Pflichten beschränkt."
§6 Soldatengesetz.

Die Einschränkung die dabei den Themenkomplex betrifft findet sich dann in §8 und §15 Soldatengesetz. Und als Offizier gilt dies übrigens auch nach Dienstzeitende lebenslang.

Geschrieben von: KSK 1. May 2017, 12:24

ZITAT(kato @ 1. May 2017, 13:01) *
ZITAT(Forodir @ 1. May 2017, 12:46) *
Wir reden hier immer noch davon das auch Bw angehörige freie Staatsbürger sind mit eigenen Meinungen und Überzeugungen.

Der Form halber:
"Seine Rechte werden im Rahmen der Erfordernisse des militärischen Dienstes durch seine gesetzlich begründeten Pflichten beschränkt."
§6 Soldatengesetz.

Die Einschränkung die dabei den Themenkomplex betrifft findet sich dann in §8 und §15 Soldatengesetz. Und als Offizier gilt dies übrigens auch nach Dienstzeitende lebenslang.

Wie kommst du darauf?

Geschrieben von: kato 1. May 2017, 12:46

ZITAT(KSK @ 1. May 2017, 13:24) *
Wie kommst du darauf?

§17 (3) SG: Ein Offizier oder Unteroffizier muss auch nach seinem Ausscheiden aus dem Wehrdienst der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, die für seine Wiederverwendung in seinem Dienstgrad erforderlich sind.
§23 (2) 2. SG: Es gilt als Dienstvergehen, wenn sich ein Offizier oder Unteroffizier nach seinem Ausscheiden aus dem Wehrdienst gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes betätigt oder durch unwürdiges Verhalten nicht der Achtung und dem Vertrauen gerecht wird, die für seine Wiederverwendung als Vorgesetzter erforderlich sind

Man kann hier zwar die gesetzliche Grundpflicht als solche durchaus als nicht mehr gültig deklarieren, allerdings ist die Treuebindung insbesondere im Bezug auf die FGDO nicht aufgehoben.

Geschrieben von: General Gauder 1. May 2017, 12:52

ZITAT(kato @ 1. May 2017, 13:46) *
ZITAT(KSK @ 1. May 2017, 13:24) *
Wie kommst du darauf?

§17 (3) SG: Ein Offizier oder Unteroffizier muss auch nach seinem Ausscheiden aus dem Wehrdienst der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, die für seine Wiederverwendung in seinem Dienstgrad erforderlich sind.
§23 (2) 2. SG: Es gilt als Dienstvergehen, wenn sich ein Offizier oder Unteroffizier nach seinem Ausscheiden aus dem Wehrdienst gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes betätigt oder durch unwürdiges Verhalten nicht der Achtung und dem Vertrauen gerecht wird, die für seine Wiederverwendung als Vorgesetzter erforderlich sind

Man kann hier zwar die gesetzliche Grundpflicht als solche durchaus als nicht mehr gültig deklarieren, allerdings ist die Treuebindung insbesondere im Bezug auf die FGDO nicht aufgehoben.

Die einzige Konsequenz ist also das man im zweifelsfall nicht mehr als Offizier wiedereingestellt werden kann sehe ich das richtig?

Geschrieben von: kato 1. May 2017, 13:05

ZITAT(General Gauder @ 1. May 2017, 13:52) *
Die einzige Konsequenz ist also das man im zweifelsfall nicht mehr als Offizier wiedereingestellt werden kann sehe ich das richtig?

Nein, man kann auch nach WDO diszipliniert werden - allerdings nur mit Aberkennung oder Herabsetzung des Dienstgrades. Das hat allerdings deutlich Auswirkungen auf die Versorgungsbezüge, was faktisch einer Pensionskürzung (um bis zu 50%) gleichkommt.

Geschrieben von: Forodir 1. May 2017, 13:37

ZITAT(kato @ 1. May 2017, 13:01) *
ZITAT(Forodir @ 1. May 2017, 12:46) *
Wir reden hier immer noch davon das auch Bw angehörige freie Staatsbürger sind mit eigenen Meinungen und Überzeugungen.

Der Form halber:
"Seine Rechte werden im Rahmen der Erfordernisse des militärischen Dienstes durch seine gesetzlich begründeten Pflichten beschränkt."
§6 Soldatengesetz.

Die Einschränkung die dabei den Themenkomplex betrifft findet sich dann in §8 und §15 Soldatengesetz. Und als Offizier gilt dies übrigens auch nach Dienstzeitende lebenslang.


Richtig, und solange sie der FDGO nicht widerspricht ist es dem Soldaten unbenommen diese Überzeugungen zu haben, oder sogar in einer Partei zu sein die halt nicht verboten ist auch wenn ich als Kamerad das nicht wirklich befürworten würde.

Geschrieben von: SailorGN 1. May 2017, 13:46

Da frage ich mich aber wie das gehen soll, wenn man ausgeschieden ist und die Beiträge an die Rentenkasse bereits bezahlt wurden. Unabhängig von der Intention des Gesetzes ist das Ganze in meinen Augen nicht haltbar, wenn das Dienstverhältnis vertragsgerecht beendet wurde. Bei Berufssoldaten mag das anders aussehen, da sie ja Pensionsempfänger sind. Aber problematisch wirds bei ehemaligen Soldaten schon mit der Disziplinargewalt, wer ermittelt in diesem Fall? Wichtig ist dabei meiner Meinung nach das Wort "Wiederverwendung". Davon unmittelbar betroffen sind eigentlich nur Resis, wenn man von der Möglichkeit des V-Falles absieht.

Geschrieben von: xena 1. May 2017, 14:45

ZITAT(SailorGN @ 30. Apr 2017, 18:01) *
Ich frage mich nur, wie man bei der Biografie auch nur auf den Verdacht "Netzwerk" kommt... überall "Einzelgänger" und alle dt. Absolventen frz. Offizierschulen die ich kenne glänzen nicht grade mit der dafür erforderlichen Sozialkompetenz.
Dann wären sie aber nicht gerade als Offizier, der Menschen führen muss, geeignet. Menschen führen ohne Sozialkompetenz ist nicht gerade ideal...

Geschrieben von: SailorGN 1. May 2017, 19:44

Naja, die Beispiele die mir bekannt sind gehen so... nach dem, was ich an Umgangston bei den Franzosen (noch schlimmer bei den Amis und am schlimmsten bei den Briten) erlebt habe, ist das dort normal. Für die dt. Streitkräfte kommen sie eher autoritär und kühl (bis arrogant) rüber. Trotzdem haben sie sich genauso gekümmert wie andere... kamen eben nur nicht so gut rüber.

Geschrieben von: Schwabo Elite 1. May 2017, 22:24

ZITAT(xena @ 1. May 2017, 15:45) *
ZITAT(SailorGN @ 30. Apr 2017, 18:01) *
Ich frage mich nur, wie man bei der Biografie auch nur auf den Verdacht "Netzwerk" kommt... überall "Einzelgänger" und alle dt. Absolventen frz. Offizierschulen die ich kenne glänzen nicht grade mit der dafür erforderlichen Sozialkompetenz.
Dann wären sie aber nicht gerade als Offizier, der Menschen führen muss, geeignet. Menschen führen ohne Sozialkompetenz ist nicht gerade ideal...

Passiert aber ständig. In allen Firmen, Ämtern und Schulen. wink.gif

Geschrieben von: KSK 1. May 2017, 22:25

ZITAT(kato @ 1. May 2017, 13:46) *
Man kann hier zwar die gesetzliche Grundpflicht als solche durchaus als nicht mehr gültig deklarieren, allerdings ist die Treuebindung insbesondere im Bezug auf die FGDO nicht aufgehoben.

Auf die FDGO bezogen sicher, der §8 SG ist in meinen Augen aber ohnehin kaum greifbar, da er abgesehen von Extremfällen sehr viel Interpretationsspielraum lässt. §15 ist nach DZE im Grunde irrelevant, daher meine Frage.

Geschrieben von: Madner Kami 1. May 2017, 23:43

ZITAT(xena @ 1. May 2017, 15:45) *
ZITAT(SailorGN @ 30. Apr 2017, 18:01) *
Ich frage mich nur, wie man bei der Biografie auch nur auf den Verdacht "Netzwerk" kommt... überall "Einzelgänger" und alle dt. Absolventen frz. Offizierschulen die ich kenne glänzen nicht grade mit der dafür erforderlichen Sozialkompetenz.
Dann wären sie aber nicht gerade als Offizier, der Menschen führen muss, geeignet. Menschen führen ohne Sozialkompetenz ist nicht gerade ideal...


Meritokratische Hierarchien ohne Abstiegsmöglichkeiten haben es so an sich, dass nicht die Besten der Besten in der besten für sie geeigneten Position landen, sondern, dass jede Person bis zum Punkt persönlicher Inkompetenz befördert wird.

Geschrieben von: Schneeball 2. May 2017, 10:10

Die Geschichte beginnt immer mehr zu stinken, da häufen sich schon wieder die "Zufälle":

Geradezu obskur wirkt im Nachhinein, dass der Offizier A., der sich als der Syrer David Benjamin ausgab, ausgerechnet einem Kameraden gegenüber saß. So war als Befrager ein von der Bundeswehr ans Bamf ausgeliehene Soldat eingesetzt, so steht es jedenfalls in den Akten. Auch ihm fiel jedoch nicht auf, dass auf der anderen Seite kein Syrer, sondern ein Oberleutnant aus seiner Truppe Platz genommen hatte.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soldat-unter-terrorverdacht-wie-franco-a-zum-fluechtling-wurde-a-1145376.html

Es ist auch fraglich, wie so ein Mensch überhaupt Soldat, geschweige denn Offizier sein kann:

Die frühen Hinweise auf die Gesinnung des Soldaten stammen in der Tat nicht aus der Akte des 28-Jährigen. Vielmehr meldete sich am Freitag ein Soldat aus eigenen Stücken bei seinen Vorgesetzten. Er erinnerte sich, dass die französischen Professoren im Offizierslehrgang von Franco A. 2014 dessen Master-Arbeit als extremistisch und unvereinbar mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung eingestuft hatten.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-hatte-schon-2014-hinweise-auf-rechte-gesinnung-von-franco-a-a-1145466.html

Selbstverständlich ein bedauernswerter Einzelfall!1!11!


Kann jemand was zu seiner Einheit sagen? Ist dieses Jägerbataillon 291 ein ganz normaler Verband von Stoppelhopsern? Die Vita des Kommandeurs liest sich für einen Aussenstehenden jedenfalls schon etwas speziell:
http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/start/dienstst/10pzdiv/gldg/dfbrig/gliederung/jgbtl291/!ut/p/z1/hY9BC4JAEIX_kbNqah1XTFNKQjFzL7HoYhu2K8smHfrxrQTepDk8mPdmvmGAwBWIoBPvqeZS0MH0DfFv_m6TJk6JTqja2whnRRZX9tFFjgsXqP-NEBOjlcIIyo5BYxjBKiP1oQQCpGNWKwXTs2omNDfaK6qlskap9DAnL6VMYvEOGmRHIfKWU_YHH-oki4PAjdKwmIEPOtH3skvb-Wlo7lR0AzvLFv-M8Rlv89zrvygWW-I!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0M0UE10AJRJFU1L30I6

Wie weit verbreitet ist es, zB. Lehrgangsteilnehmer an der "School of Advanced Warfighting" zu sein? Meine Zeit in der Armee ist jetzt schon fast 20 Jahre her und in der Schweiz hat man solche Dinge eh nicht gemacht.

Geschrieben von: SailorGN 2. May 2017, 10:31

Ganz tolle Analyse.

Ich weiss nicht, in wie weit bei Lehrgängen im Ausland Einzelarbeiten in die Akte in der Heimat einfließen. Selbst in D verbleiben die Studienarbeiten an der Uni, das Abschlusszeugnis geht rüber. Da man sowohl in D als auch bei ausländischen Lehrgängen immer noch dt. Disziplinarvorgesetzten untersteht, muss so ein Vorkommnis diesem erstmal zur Kenntnis gelangen. Sprich, der Prof muss Bescheid sagen. Da aber bspw. an den dt. Unis (auch BW-Unis) die Freiheit der Lehre gilt, ist dies nicht als Pflicht zu sehen, sondern liegt im Ermessen des jeweiligen Profs. Nebenbei ist da auch die Frage, in wie fern die Inhalte der Masterarbeit bei den frz. Profs als strafrechtlich relevant gesehen wurden, da sich die Rechtsprechung (und Sensibilität) in diesen Dingen unterscheiden kann.

Was den Kommandeur angeht: was ist daran "speziell"? http://www.mcuf.org/mcu_saw.html ist ein https://www.mca-marines.org/gazette/2015/06/saw-experience vor der Stabsausbildung. Ich gehe mal davon aus, dass du, schneeball, hier eine Querverbindung zu https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_John_F._Kennedy_Special_Warfare_Center_and_School siehst, die aber so nicht existiert. Darüber hinaus ist es in Deutschland und der Nato Normalität, dass angehende Kommandeure und Generäle Auslandslehrgänge besuchen... genauso wie ausländische Offiziere hier mit ausgebildet werden... entsprechende Leistungsbewertungen vorausgesetzt.

Geschrieben von: Schneeball 2. May 2017, 10:39

ZITAT(SailorGN @ 2. May 2017, 11:31) *
Ganz tolle Analyse.

Ich weiss nicht, in wie weit bei Lehrgängen im Ausland Einzelarbeiten in die Akte in der Heimat einfließen. Selbst in D verbleiben die Studienarbeiten an der Uni, das Abschlusszeugnis geht rüber. Da man sowohl in D als auch bei ausländischen Lehrgängen immer noch dt. Disziplinarvorgesetzten untersteht, muss so ein Vorkommnis diesem erstmal zur Kenntnis gelangen. Sprich, der Prof muss Bescheid sagen. Da aber bspw. an den dt. Unis (auch BW-Unis) die Freiheit der Lehre gilt, ist dies nicht als Pflicht zu sehen, sondern liegt im Ermessen des jeweiligen Profs. Nebenbei ist da auch die Frage, in wie fern die Inhalte der Masterarbeit bei den frz. Profs als strafrechtlich relevant gesehen wurden, da sich die Rechtsprechung (und Sensibilität) in diesen Dingen unterscheiden kann.

Was den Kommandeur angeht: was ist daran "speziell"? http://www.mcuf.org/mcu_saw.html ist ein https://www.mca-marines.org/gazette/2015/06/saw-experience vor der Stabsausbildung. Ich gehe mal davon aus, dass du, schneeball, hier eine Querverbindung zu https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_John_F._Kennedy_Special_Warfare_Center_and_School siehst, die aber so nicht existiert. Darüber hinaus ist es in Deutschland und der Nato Normalität, dass angehende Kommandeure und Generäle Auslandslehrgänge besuchen... genauso wie ausländische Offiziere hier mit ausgebildet werden... entsprechende Leistungsbewertungen vorausgesetzt.


Ich analysiere da nichts, ich habe nur zwei "Zufälle" gepostet und eine Frage. Ich frage da nach, weil ich nie in der BW war und nichts über euere Ausbildung weiss. Die Frage dient tatsächlich dem Erkenntnisgewinn, darum danke für die kompetente Antwort!

Geschrieben von: Merowinger 2. May 2017, 10:44

Bei knapp 180.000 Soldaten ist es natürlich verwunderlich, dass ein Soldat im BAMF den anderen Soldaten nicht sofort erkennt. pillepalle.gif
Nein, das Jägerbataillon 291 ist nicht "normal", denn es gehört zur Deutsch-Französischen Brigade und ist in Frankreich beheimatet.

Geschrieben von: kato 2. May 2017, 12:30

ZITAT(Merowinger @ 2. May 2017, 11:44) *
Bei knapp 180.000 Soldaten ist es natürlich verwunderlich, dass ein Soldat im BAMF den anderen Soldaten nicht sofort erkennt. pillepalle.gif

Etwas einschränkend: Hätte der Soldat sich 80 km südlich als Flüchtling gemeldet wäre er zu dem Zeitpunkt mutmaßlich durchaus auf Kameraden gestoßen, die ihn aus dem täglichen Dienst kennen.

Geschrieben von: xena 2. May 2017, 13:40

Er wird wohl gewusst haben, dass Kameraden von ihm dort tätig gewesen waren, darum wohl nach Bayern.

Naja, es ist halt schon eine schräge Geschichte... Was es nicht so alles gibt... rofl.gif



Das mit der rechten Gesinnung ist schon ein Problem bei der Bundeswehr. Irgend wie tut sich die BW schwer damit die eignen Leute mit entsprechenden "Problem" auszusortieren, warum auch immer. In den 50er Jahren wurden die Grundsätze der heutigen BW festgelegt, aber Teile der BW scheinen sich von diesen Grundsätzen zu entfernen. Die Probleme nehmen immer weiter zu, immer mehr Skandale und immer mehr abstruse Rituale unter den Soldaten und teils deren unmittelbare Vorgesetzte kommen zutage. Das sollte schon zu Denken geben und das sollte man nicht alles unter falsch verstandener Kameradschaft unter den Teppich kehren.

Geschrieben von: Nite 2. May 2017, 14:02

Ich würde nicht von entfernen sprechen, vielmehr sind manche nie bei den Grundsätzen der inneren Führung angekommen. Und das seit dem Bestehen der Bw. Kritik an der inneren Führung gibt es seit es die Bundeswehr gibt. Ich erinnere hier nur an die Debatte innere Führung vs. Einsatzarmee die vor einigen Jahren geführt wurde, wobei ich hier feststellen muss dass sich hier bei den Kritikern der IF offenbart hat dass die Prinzipien eben jener offenbar nicht verstanden wurden. Hier könnte man fragen ob ein Vermittlungsproblem vorliegt oder ob die IF als Leitbild zu komplex ist, wobei das hier vom Thema wegführt.

Auch das Probleme zunehmen würde ich so nicht unterschreiben, vielmehr scheinen diese im Moment wieder im Fokus zu stehen. Dazu kommt auch dass im Zeitalter von Smartphones und sozialen Medien Dinge weitaus schneller öffentlich werden. Gegeben hat es derartige Probleme immer, und nach meinem persönlichen Einblick würde ich eher sagen dass es früher noch weitaus schlimmer war.

Geschrieben von: SailorGN 2. May 2017, 14:48

Die Bundeswehr hat heute weniger ein Problem damit als noch in den 90igern. Das Problem liegt in der Wahrnehmung durch Aussenstehende. Nicht jede Person, die aufgrund von Auffälligkeiten welcher Art auch immer diszipliniert (bis hin zum Rauswurf) wird, geht damit an die Presse. Nicht jeder Fall, bei dem gegen Soldaten wegen XYZ (es gibt ja durchaus noch mehr Verfehlungen, da ist die BW insgesamt auch "nur" ein Spiegel der Gesellschaft) wird publik... schon gar nicht die Fälle, wo alles reibungslos läuft. IdR wird ermittelt, je nach Vorwurf auch mit Feldjägern und MAD... Das kann je nach Vorgesetztem schon bei "BöhseOnkelz" oberhalb Zimmerlautstärke losgehen... oder eben bei entsprechenden Schwarzweißroten Schlüsselanhängern mit altdeutschen Schriftzügen.

Das Problem liegt meiner Meinung nach in der Lust am Skandal. Soldaten, die ihren Dienst tun sind keine Titelstory. Findet man dann einen, der was Böses™ tut, ist das Geschrei umso lauter.

Geschrieben von: Glorfindel 2. May 2017, 14:53

ZITAT(SailorGN @ 2. May 2017, 14:48) *
(...)
Das Problem liegt meiner Meinung nach in der Lust am Skandal. (...)

Das ist einmal das eine Problem. Das andere ist, wie Politiker auf Probleme reagieren. Nämlich überschnell und v.a. auf Medienwirkung bedacht. Man sollte zuerst das Ganze einmal untersuchen und erst dann Schlüsse ziehen.

Geschrieben von: Malefiz 2. May 2017, 15:05

ZITAT(SailorGN @ 2. May 2017, 15:48) *
Das Problem liegt meiner Meinung nach in der Lust am Skandal. Soldaten, die ihren Dienst tun sind keine Titelstory. Findet man dann einen, der was Böses™ tut, ist das Geschrei umso lauter.


Naja, das hat weniger mit "Lust am Skandal" als mit normaler journalistischer Arbeit bzw journalistischem Auftrag zu tun. Das erleben alle Berufsgruppen und Industrien so. Eine vermehrte Berichterstattung über soetwas ist auch wünschenswert, da es das Bewusstsein für derartige Dinge verschärft. Dann guckt und hört man vielleicht mal genauer hin, wenn einem was komisch vorkommt.

Geschrieben von: 400plus 2. May 2017, 15:15

Dass berichtet wird wuerde ich auch weniger auf die "Lust am Skandal" schieben. Das "wie" dann teilweise schon eher, das beste Beispiel ist doch diese Nichtmerkwuerdigkeit, dass der angebliche Fluechtling von einem Soldaten befragt wurde, und dieser nichts merkte. Im Gegensatz zum Spiegel kann ich darin weder ein "merkwuerdiges Detail" noch etwas "geradezu obskur" Wirkendes sehen. Bei der schieren Groesse der Bw waere eher merkwuerdig, wenn sich die beiden gekannt haetten wink.gif

Aehnlich ist es beim A400M oder allgemeiner Berichterstattung zur Einsatzbereitschaft, da kommt auch jede lockere Schraube lustvoll auf die Titelseite. Endlich kann man mal wieder "Pannenflieger" schreiben! wink.gif

Geschrieben von: kato 2. May 2017, 15:31

Kleines Detail am Rande: Zu den Anschuldigungen kommt laut GI (!) mögliche Unterschlagung/Diebstahl von Munition hinzu.

Geschrieben von: SailorGN 2. May 2017, 15:38

Die Berichterstattung ist das eine, genauso wie medialer Druck zur Aufarbeitung solcher Vorkommnisse. Das andere ist der Eindruck gegenüber Aussenstehenden, welcher durch die Konzentration auf Missstände entsteht. Die Einordnung in das Gesamtbild fehlt. Dafür muss medial mehr getan werden, was aber an den Kapazitäten (qualitativ und quantitativ) bei allen Medien scheitert.

Geschrieben von: xena 2. May 2017, 15:48

Sieht so aus, dass der Kerle irgend etwas kriminelles vor hatte. Wäre schon interessant was. Auch wenn er ein Nazi ist, muss sein Vorhaben nicht unbedingt in die Nazi-Ecke zu verorten sein, wenn er nur wegen Geld jemanden oder ein Geschäft überfallen wollte. Nur wie das mit dem Scheinasylanten zusammen passt, das ist schon etwas schräg... Evtl. wollte er demonstrieren wie einfach das geht, wegen der Debatte des Missbrauches letztes Jahr. Oder er wollte Taten Asylanten zuschieben (dann wäre es doch eine Sache aus der Rechten Ecke). Keine Ahnung. Bin gespannt was da so raus kommt.

Geschrieben von: Praetorian 2. May 2017, 16:23

ZITAT(xena @ 2. May 2017, 16:48) *
Sieht so aus, dass der Kerle irgend etwas kriminelles vor hatte.

No shit, Sherlock hmpf.gif

Geschrieben von: 400plus 2. May 2017, 17:01

ZITAT(400plus @ 29. Apr 2017, 16:47) *
Naja, rechtsradikale Passagen (bzw "sich nicht von entsprechenden Denkern oder Philosophen distanzierte"), nicht die ganze Arbeit. Und es gab ja offenbar ein Gespräch, in dem er sich zufriedenstellend erklären konnte, mir ist also nicht so ganz klar, was die Handlungsalternativen der Bundeswehr gewesen wären. Ein Aktenvermerk wäre ja auch nicht zum BAMF gegangen wink.gif Ich will das nicht verharmlosen, aber man sollte da vielleicht auch mal abwarten, was am Schluss rauskommt.


Inzwischen gibt es in der Hinsicht wohl Neues, das tatsaechlich kein gutes Licht auf die Bw-internen Ablaeufe im Zusammenhang mit dieser Masterarbeit wirft:
http://augengeradeaus.net/2017/05/ministerium-sieht-im-fall-franco-a-rechtes-netzwerk-in-der-truppe/

Geschrieben von: Malefiz 2. May 2017, 17:06

ZITAT
Bei dem Text handelt es sich nach Art und Inhalt nachweislich nicht um eine akademische Qualifikationsarbeit, sondern um einen radikalnationalistischen, rassistischen Appell, den der Verfasser mit einigem Aufwand auf eine pseudowissenschaftliche Art zu unterfüttern versucht.
<snip>
Die deutschen Dsiziplinarermittlungen bzw. das entsprechende Verfahren wurden jedoch nicht zu Ende geführt – weil sonst die Übernahme als Berufssoldat gefährdet gewesen wäre. Diese „existentiellen“ Folgen einer disziplinaren Würdigung wären jedoch nicht mehr angemessen, heißt es in einer Stellungnahme des Wehrdisziplinaranwalts beim Streitkräfteamt.


Jesus, wenn das stimmt....

Geschrieben von: Dave76 2. May 2017, 18:21

ZITAT
Kritik an von der Leyen aus der Truppe

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Bartels, hat Verteidigungsministerin von der Leyen für die Führungsprobleme in der Bundeswehr verantwortlich gemacht.

Führung fange von oben an, sagte der SPD-Politiker im Hinblick auf die Kritik der Ministerin an der Truppe. Ähnlich äußerte sich der Arbeitskreis Darmstädter Signal. Der Sprecher des Zusammenschlusses kritischer Bundeswehrsoldaten, Kling, sagte im Deutschlandfunk, das Verteidigungsministerium trage die Hauptschuld an den Problemen der Bundeswehr. Selbst Generäle trauten sich nicht mehr, Kritik zu üben, aus Angst davor, bei der Ministerin in Ungnade zu fallen. Probleme könnten in der Truppe nicht mehr aufgearbeitet werden, weil von der Leyen in den Medien vorpresche und vorverurteile.

Auch der Bundeswehrverband kritisierte die Verteidigungsministerin. Von der Leyen hatte der Bundeswehr zuletzt Führungsschwäche und einen falsch verstandenen Korpsgeist vorgeworfen. Sie bezog sich damit auf Fälle von Misshandlung und die Festnahme eines mutmaßlich rechtsextremen Offiziers.

http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-kritik-an-von-der-leyen-aus-der-truppe.1939.de.html?drn:news_id=740109

Geschrieben von: SailorGN 2. May 2017, 19:12

ZITAT(Malefiz @ 2. May 2017, 16:06) *
ZITAT
Bei dem Text handelt es sich nach Art und Inhalt nachweislich nicht um eine akademische Qualifikationsarbeit, sondern um einen radikalnationalistischen, rassistischen Appell, den der Verfasser mit einigem Aufwand auf eine pseudowissenschaftliche Art zu unterfüttern versucht.
<snip>
Die deutschen Dsiziplinarermittlungen bzw. das entsprechende Verfahren wurden jedoch nicht zu Ende geführt – weil sonst die Übernahme als Berufssoldat gefährdet gewesen wäre. Diese „existentiellen“ Folgen einer disziplinaren Würdigung wären jedoch nicht mehr angemessen, heißt es in einer Stellungnahme des Wehrdisziplinaranwalts beim Streitkräfteamt.


Jesus, wenn das stimmt....


... dann bin ich froh, nicht mehr dienen zu müssen^^. Ich hab ja schon einige Verrenkungen miterlebt, um Leute zum BS zu bekommen, aber das wäre der Gipfel. Das deckt sich auch nicht mit der Wehrdisziplinaranwaltschaft, die ich beobachtender Weise erlebt habe. Da wurde immer noch versucht, diese gerade nicht zu belästigen, weil deren Empfehlungen (und ggf. truppendienstgerichtliche Würdigungen) deutlich heftiger ausgefallen wären/sind. Zumal wenn es schon den Franzosen auffällt^^

Edit: Nachdem ich mir mal den Brief von Frau vdL durchgelesen habe, komme ich nicht zu dem drastischen Schluss wie ihn die Presse zieht. Gleichwohl trifft sie den Nagel auch nicht auf den Kopf: Persönlich halte ich eben nicht falsch verstandenen Korpsgeist als ursächlich, sondern mangelnde Rückendeckung bei internen Ermittlungen. "Vertuscht" wird doch nur, wenn man sich selbst vor dem Resultat der eigenen Ermittlungen fürchten muss. Daher müssen Vorgesetzte in der BW nicht gescholten, sondern gestärkt werden... und zwar nicht mit Blitzbesuchen inklusive Pressetrossgeschwader bei laufenden Ermittlungen, sondern eben mit der Verteidigung (sic) vor aufdringlicher Presse. Alle Betroffenen in so einer "Affäre" haben auch als Soldaten Persönlichkeitsrechte und die disziplanren Ermittlungen sind zunächst Sache der Disziplinarvorgesetzten...

Geschrieben von: Forodir 2. May 2017, 19:55

Sie hat mit ihren Statement unnötig und mutwilig eine menge Geschirr zerschlagen, reiht sich aber in ihren Führungsstill gut ein, alles andere hätte mich eher überrascht. Die Aufregung verstehe ich immer noch nicht, es wurde eine Fehler in der Einschätzung gemacht von diesem "noch" Kameraden, ein Fehler der aber nirgends ein Netzwerk nahelegt oder gänzlich die Bw insgesamt ins rechte Lager rückt, hier wurde einfach zu sehr milde walten gelassen worden, warum das so war kann man nur spekulieren, aber das ein Wehrdisziplinaranwalt Rechts ist halte ich doch für sehr gewagt.

Genauso das ein Hakenkreuz in einem G36 Gehäuse geritzt gefunden wurde macht natürlich den gesamten Standort zu einem braunen Sumpf, man sollte mal vielleicht die Realität anerkennen das man einen Prozentsatz Spinner immer dabei hat, der sogar unter dem durchschnitt in der Bevölkerung liegen dürfte.

Geschrieben von: Malefiz 2. May 2017, 22:16

ZITAT(Forodir @ 2. May 2017, 20:55) *
Genauso das ein Hakenkreuz in einem G36 Gehäuse geritzt gefunden wurde macht natürlich den gesamten Standort zu einem braunen Sumpf, man sollte mal vielleicht die Realität anerkennen das man einen Prozentsatz Spinner immer dabei hat, der sogar unter dem durchschnitt in der Bevölkerung liegen dürfte.


1. Halbsatz: Frage ist, wieso das niemandem auffällt. Ein G36 sieht ja nicht nur ein Soldat. Und je nach dem, wie groß betroffenes Hakenkreuz war halte ich es für möglich, dass sowas bekannt war.
2. Halbsatz: Ja, nur leider kann man sich diese Spinner nicht leisten. Immerhin werden diese Spinner staatlich bewaffnet und im Umgang mit diesen Waffen (und ggf. Sprengstoffe und dergleichen mehr) geschult. Da sollte man eine gewisse Sicherheit voraussetzen können, nur zuverlässige Soldaten zu haben.
3. Halbsatz: Eeehm, ich glaube nicht. Allein schon aus dem Umstand, dass die politisch Linke eher dem Pazifismus zugeneigt ist und die politisch Rechte (nicht nur die Ganzrechtsausleger, schon ab Mitte) eher so Dinge wie Tradition und eben auch einen gewissen "Militarismus" pflegt. Ich kann das jetzt genauso wenig belegen wie du, aber die Erfahrung zeigte doch, dass früher alle die, die links der SPD geblinkt haben im Krankenhaus Betten schieben waren, während die CDU Söhne brav 9 Monate über Stock und Stein hüpften.

Geschrieben von: Turtlegrim 3. May 2017, 09:56

ZITAT(Malefiz @ 2. May 2017, 22:16) *
ZITAT(Forodir @ 2. May 2017, 20:55) *
.

Da sollte man eine gewisse Sicherheit voraussetzen können, nur zuverlässige Soldaten zu haben.


Das ist Wunschdenken. Bei der Bundeswehr muss man mittlerweile froh sein, wenn man überhaupt Personal bekommt. Und das was kommt lässt Karrierecentertypen nur weinend den Kopf schütteln. Hatte mich erst letztens mit ein paar von denen unterhalten. Die sind gezwungen auch Leute einzuladen die im Jogginganzug kommen und ihre Bewerbungsunterlagen vergessen haben soviel dazu.

Und den Unmut bei der Truppe gegenüber Frau VdL kann ich schon nachvollziehen. Ist ein Pauschalurteil. Gemeckert zurücklehen und andere das machen (ausbaden) lassen. Das sie jetzt die USA Reise abgesagt hat ist mE nach Augenwischerei.

Geschrieben von: SailorGN 3. May 2017, 12:16

Jupp, Reise absagen und dann aber 100 Großkopfeten einladen sieht nicht nach "Arbeitskreis" aus, sondern nach kollektiven Anschiss... oder eben Alibi. In meinen Augen liegt das Grundproblem in einem Kulturkonflikt. Beide Seiten verstehen sich nicht. Die Ablehnungshaltung der "Truppe" war ziemlich groß, aber auch die Herangehensweise von Frau vdL suboptimal. Die Anliegen der Ministerin, bzw. ihre (fachlichen) Prioritäten sind an sich nicht zu bemängeln, weil es aktuelle Themen sind... und ihr Brief zu sexueller Belästigung, bzw. die Empörung darin ist nachvollziehbar. Aber (warum auch immer) schafft sie es nicht, diese Prioritäten in die Truppe zu verkaufen... es entsteht der Eindruck, dass sie sich an die Spitze der Empörungswellen von aussen stellt, statt sich vor die Truppe zu stellen.

Geschrieben von: ede144 3. May 2017, 12:57

ZITAT(Turtlegrim @ 3. May 2017, 10:56) *
ZITAT(Malefiz @ 2. May 2017, 22:16) *
ZITAT(Forodir @ 2. May 2017, 20:55) *
.

Da sollte man eine gewisse Sicherheit voraussetzen können, nur zuverlässige Soldaten zu haben.


Das ist Wunschdenken. Bei der Bundeswehr muss man mittlerweile froh sein, wenn man überhaupt Personal bekommt. Und das was kommt lässt Karrierecentertypen nur weinend den Kopf schütteln. Hatte mich erst letztens mit ein paar von denen unterhalten. Die sind gezwungen auch Leute einzuladen die im Jogginganzug kommen und ihre Bewerbungsunterlagen vergessen haben soviel dazu.

Und den Unmut bei der Truppe gegenüber Frau VdL kann ich schon nachvollziehen. Ist ein Pauschalurteil. Gemeckert zurücklehen und andere das machen (ausbaden) lassen. Das sie jetzt die USA Reise abgesagt hat ist mE nach Augenwischerei.


Da kenne ich aber auch das genaue Gegenteil: Sohn eines Freundes überlegt nach dem Abi was jetzt tun? Er bewirbt sich auch bei der BW. Er wird eingelanden und macht 3 Tage Assessmentcenter. Am Ende sitzt er einem Karrierecentertypen gegenüber, der ihm einen Vertrag vorlegt und ihm erklärt sowas hätte er ja noch nie erlebt. Junior nimmt den Vertrag und geht nach Hause. Zum Ende der Bedenkzeit sagt er telefonisch ab. Das Center nimmt das kommentarlos an.

So funktioniert Wettbewert um die besten Köpfe wohl eher nicht.

Geschrieben von: schießmuskel 3. May 2017, 13:05

ZITAT
sowas hätte er ja noch nie erlebt.


Was hat er noch nie erlebt?

Geschrieben von: Markus11 3. May 2017, 13:11

Vorhin auf NTV gehört dass der Soldat auch mehrere Monate lang zusätzlich H4 bezogen haben soll. Würde zur These passen dass es ihm ums Geld ging/er eine gewisse kriminelle Energie hat.

Die Motive zur Beschaffung von zusätzlichen Geldmitteln würden mich interessieren. Oft ist das ja teurem Suchtverhalten wie Drogen oder Spielsucht geschuldet, oder Schulden generell. Bin gespannt was da noch ans Licht kommt.

Geschrieben von: EK 89/2 3. May 2017, 13:18

So eben auf SpOn "Merkel sichert von der Leyen volle Unterstützung zu".
Wenn Mutti ihr jetzt noch das "uneingeschränkte Vertrauen" ausspricht, wird die Bilderbuchkarriere wohl demnächst einen kleinen Knacks bekommen rofl.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 3. May 2017, 13:33

ZITAT(schießmuskel @ 3. May 2017, 14:05) *
ZITAT
sowas hätte er ja noch nie erlebt.


Was hat er noch nie erlebt?


Ich deute das im positiven Sinne.

Geschrieben von: kato 3. May 2017, 13:49

Laut SPON - nur am Rande erwähnt, nicht im Fokus - war der (vormals nicht genannte) französische "Dozent", der 2014 die Masterarbeit so deutlich bemängelte, Antoine Windeck - damals als Brigadegeneral Kommandeur von St.Cyr. Derzeit Generalmajor und Kommandeur des Centre de doctrine d'emploi des forces, d.h. des französischen Äquivalents des Heeresentwicklungsamts.

Geschrieben von: xena 3. May 2017, 13:58

Die Zeichen gehen anscheinend immer deutlicher in Richtung Nazi.

Geschrieben von: Malefiz 3. May 2017, 14:11

ZITAT(Turtlegrim @ 3. May 2017, 10:56) *
Das ist Wunschdenken. Bei der Bundeswehr muss man mittlerweile froh sein, wenn man überhaupt Personal bekommt. Und das was kommt lässt Karrierecentertypen nur weinend den Kopf schütteln. Hatte mich erst letztens mit ein paar von denen unterhalten. Die sind gezwungen auch Leute einzuladen die im Jogginganzug kommen und ihre Bewerbungsunterlagen vergessen haben soviel dazu.


Sorry, aber wenn man so weit ist, dass man offensichtliche Nazis nicht rausschmeißen möchte, weil man sonst die Stellen nicht besetzt kriegt ist es Zeit den Laden dicht zu machen. Es ist ja auch ein ganz gewaltiger Unterschied zwischen dem Jogginganzug Schluffel, der es einfach nicht gebacken bekommt und jemandem, der rassistische Hetzreden in akademisches Gewand zu gießen versucht. Ersterer ist möglicherweise dienstuntauglich, da nicht motivierbar, der andere ist ganz sicher dienstuntauglich, da er sich offensichtlich nicht dem Grundgesetz verpflichtet fühlt und seinen Diensteid mit soviel Aufrichtigkeit abgegeben hat wie U-Boot Christen das Vaterunser zu Heiligabend.

Geschrieben von: ede144 3. May 2017, 14:25

ZITAT(schießmuskel @ 3. May 2017, 14:05) *
ZITAT
sowas hätte er ja noch nie erlebt.


Was hat er noch nie erlebt?


Das mit Abschluß der 3 Tage schon ein Vertragsangebot auf den Tisch gelegt wird

Geschrieben von: Schneeball 3. May 2017, 15:44

ZITAT(400plus @ 2. May 2017, 16:15) *
Dass berichtet wird wuerde ich auch weniger auf die "Lust am Skandal" schieben. Das "wie" dann teilweise schon eher, das beste Beispiel ist doch diese Nichtmerkwuerdigkeit, dass der angebliche Fluechtling von einem Soldaten befragt wurde, und dieser nichts merkte. Im Gegensatz zum Spiegel kann ich darin weder ein "merkwuerdiges Detail" noch etwas "geradezu obskur" Wirkendes sehen. Bei der schieren Groesse der Bw waere eher merkwuerdig, wenn sich die beiden gekannt haetten wink.gif


Niemand geht ernsthaft davon aus, dass in einer 180 000 Mann starken Truppe jeder jeden kennt oder schon mal gesehen hat. Merkwürdig dabei ist, dass ein Europäer als Syrer durchgeht und das niemandem aufgefallen ist. Man muss schon beide Augen ganz fest zumachen, um das zu glauben. Menschen aus dem Nahen Osten sehen einfach anders aus als Spanier, Deutsche, Polen oder Italiener. Alleine schon der Name, David Benjamin.. bitte. Die Sache mit der Sprache ist dann eine andere, noch offensichtlichere Baustelle.

Ich weiss nicht, was mir mehr Angst macht: der Gedanke daran, dass da irgendwelche Verschwörer am Werk sein sollen oder der Gedanke, dass die Behörden so komplett unfähig sein sollen ihren Job zu machen. Es geht hier nicht um die Planung einer Reise zum Mars sondern darum, festzustellen ob Person x aus der Region kommen könnte und seine Geschichte glaubhaft ist. Wie kann man nur so kolossal versagen?

Geschrieben von: schießmuskel 3. May 2017, 15:53

ZITAT(ede144 @ 3. May 2017, 15:25) *
ZITAT(schießmuskel @ 3. May 2017, 14:05) *
ZITAT
sowas hätte er ja noch nie erlebt.


Was hat er noch nie erlebt?


Das mit Abschluß der 3 Tage schon ein Vertragsangebot auf den Tisch gelegt wird


OK verstehe aber nicht warum das nicht für die Bundeswehr sprechen soll? Der Mann kommt schneidet offensichtlich gut ab und bekommt einen Vertrag angeboten und ein deutliches Lob. Ich meine warum bewirbt man sich und macht drei Tage Assesment mit? Damit man die Stelle bekommt!
Was hätte die BW den tun sollen stattdessen.

Lieber Schneeball befasse dich doch nochmal mit dem Fall bevor du von Verschwörung und oder Unfähigkeit redest.
Der Mann hat sich als in Syrien lebender Christ französischer Herkunft ausgegeben, nicht als Araber!

Geschrieben von: 400plus 3. May 2017, 16:10

ZITAT(Schneeball @ 3. May 2017, 15:44) *
Niemand geht ernsthaft davon aus, dass in einer 180 000 Mann starken Truppe jeder jeden kennt oder schon mal gesehen hat. Merkwürdig dabei ist, dass ein Europäer als Syrer durchgeht und das niemandem aufgefallen ist. Man muss schon beide Augen ganz fest zumachen, um das zu glauben. Menschen aus dem Nahen Osten sehen einfach anders aus als Spanier, Deutsche, Polen oder Italiener. Alleine schon der Name, David Benjamin.. bitte. Die Sache mit der Sprache ist dann eine andere, noch offensichtlichere Baustelle.


Das hat aber nichts mit der BW zu tun, sondern mit dem BAMF. Mal abgesehen davon, dass die Geschichte so unglaubwuerdig jetzt nicht ist.

Geschrieben von: Nite 3. May 2017, 16:11

ZITAT(Schneeball @ 3. May 2017, 16:44) *
Menschen aus dem Nahen Osten sehen einfach anders aus als Spanier, Deutsche, Polen oder Italiener.

hm

Geschrieben von: xena 3. May 2017, 16:25

Ich kenne Italiener, die könnten einfache Gemüter nach Syrien verorten und ich kenne Syrer, die schauen aus wie Franzosen... äh... oder so ähnlich... Schmarrn... rolleyes.gif

Er hat seine Rolle einfach gut gespielt.

Geschrieben von: kato 3. May 2017, 17:33

Zum Aussehen: Die Bild hat - mutmaßlich wie regelmäßig nicht unbedingt mit Einverständnis - Bilder des Mannes abgedruckt, inklusive einer angeblichen Aufnahme die bei der Aufnahme als Flüchtling entstanden sein soll. Sehr offenbacherisches Aussehen auf letzterem, allerdings übertrieben - dem Vermieter ist er angeblich dann nämlich aufgefallen, weil seine Haare "zu lang" gewesen seien.

Geschrieben von: Havoc 3. May 2017, 21:37

ZITAT(400plus @ 3. May 2017, 15:10) *
ZITAT(Schneeball @ 3. May 2017, 15:44) *
Niemand geht ernsthaft davon aus, dass in einer 180 000 Mann starken Truppe jeder jeden kennt oder schon mal gesehen hat. Merkwürdig dabei ist, dass ein Europäer als Syrer durchgeht und das niemandem aufgefallen ist. Man muss schon beide Augen ganz fest zumachen, um das zu glauben. Menschen aus dem Nahen Osten sehen einfach anders aus als Spanier, Deutsche, Polen oder Italiener. Alleine schon der Name, David Benjamin.. bitte. Die Sache mit der Sprache ist dann eine andere, noch offensichtlichere Baustelle.


Das hat aber nichts mit der BW zu tun, sondern mit dem BAMF. Mal abgesehen davon, dass die Geschichte so unglaubwuerdig jetzt nicht ist.


Sie ist so ungewöhnlich, dass ein Faktencheck erfolgen hätte müssen. Da in Syrien die Amtssprache Hocharabisch ist und eine allgemeine Schulpflicht herrscht(e) hätte er zumindest Hocharabisch sprechen und verstehen können müssen.

Geschrieben von: Merowinger 3. May 2017, 22:15

Am Rande: Der Nachname von A. und der Geburtsname von UvdL sind identisch - die Sache kann ihr schon deshalb nicht gefallen.

Geschrieben von: Turtlegrim 4. May 2017, 15:04

ZITAT(Malefiz @ 3. May 2017, 15:11) *
ZITAT(Turtlegrim @ 3. May 2017, 10:56) *
Das ist Wunschdenken. Bei der Bundeswehr muss man mittlerweile froh sein, wenn man überhaupt Personal bekommt. Und das was kommt lässt Karrierecentertypen nur weinend den Kopf schütteln. Hatte mich erst letztens mit ein paar von denen unterhalten. Die sind gezwungen auch Leute einzuladen die im Jogginganzug kommen und ihre Bewerbungsunterlagen vergessen haben soviel dazu.


Sorry, aber wenn man so weit ist, dass man offensichtliche Nazis nicht rausschmeißen möchte, weil man sonst die Stellen nicht besetzt kriegt ist es Zeit den Laden dicht zu machen. Es ist ja auch ein ganz gewaltiger Unterschied zwischen dem Jogginganzug Schluffel, der es einfach nicht gebacken bekommt und jemandem, der rassistische Hetzreden in akademisches Gewand zu gießen versucht. Ersterer ist möglicherweise dienstuntauglich, da nicht motivierbar, der andere ist ganz sicher dienstuntauglich, da er sich offensichtlich nicht dem Grundgesetz verpflichtet fühlt und seinen Diensteid mit soviel Aufrichtigkeit abgegeben hat wie U-Boot Christen das Vaterunser zu Heiligabend.


Ich wollte damit nicht ausdrücken, das man offensichtlich rechtsgesinnte Leute, nicht rausschmeißen soll um die Stellen besetzt zu halten. Selbstverständlich nicht.
Ich wollte damit nur aufzeigen, unter welchem Druck die KC bei der Personalgewinnung stehen und das die Auswahl (Ausnahmen natürlich ausgenommen) nicht mehr so groß ist. Die zivile Wirtschaft schläft halt nicht und ist mitunter deutlich attraktiver.

Geschrieben von: SailorGN 4. May 2017, 18:14

Die KC sind aber auch nicht für die SÜ und Gesinnungsschnüffelei zuständig. Natürlich sollten Kandidaten mit entsprechenden Äusserungen, Tattoos, etc. möglichst nicht verpflichtet werden, aber die meisten Fälle erkennt man ja eben erst in der Truppe. Die KC beschaffen das Personal, näher kennenlernen tut man es erst in der AGA und danach. Wenn bei dem OL die Gesinnung erst durch die Masterarbeit erkannt wurde, dann hat er sich zuvor 4 Jahre bereits in der BW "unerkannt" bewegt. Das ist weit weg von der Offizierprüfzentrale und der ersten SÜ...

Geschrieben von: Schwabo Elite 4. May 2017, 21:16

ZITAT(ede144 @ 3. May 2017, 15:25) *
ZITAT(schießmuskel @ 3. May 2017, 14:05) *
ZITAT
sowas hätte er ja noch nie erlebt.


Was hat er noch nie erlebt?


Das mit Abschluß der 3 Tage schon ein Vertragsangebot auf den Tisch gelegt wird


mata.gif

Das ist völlig üblich. Uns wurde damals an der OPZ erzählt, dass ein Teil sofort den Vertrag bekäme und der Rest auf die Warteliste gesetzt würde. Etwa hälftig wenn ich mich recht erinnere. Natürlich nach den 75 Prozent Ausschuss gerechnet.

Geschrieben von: Schwabo Elite 4. May 2017, 21:28

ZITAT(Schneeball @ 3. May 2017, 16:44) *
Merkwürdig dabei ist, dass ein Europäer als Syrer durchgeht und das niemandem aufgefallen ist. Man muss schon beide Augen ganz fest zumachen, um das zu glauben. Menschen aus dem Nahen Osten sehen einfach anders aus als Spanier, Deutsche, Polen oder Italiener. Alleine schon der Name, David Benjamin.. bitte. Die Sache mit der Sprache ist dann eine andere, noch offensichtlichere Baustelle.
Du bist nicht weit rum gekommen, oder? Sowas hör ich sonst nur von ganz rechts außen.

Ich hab in Syrien sowohl Leute gesehen, die prima nach Süditalien oder Griechenland gepasst hätten, als auch umgekehrt. Gar kein Problem. Aber interessant, dass Du das lateinisch-katholisch geprägte Europa als phenotypisch identisch imaginierst. Ganz ehrlich, das verblüfft mich mehr als es mich entsetzt. Wenn ich denke, was an Hautfarben und anderen biometrischen Erkennungsmerkmalen so alles zwischen der Ostsee und Gibraltar existiert.

Und zum Namen: Wenn jemand sich als nicht-arabischer oder nicht-muslimischer Syrer ausgibt, dann sind weder David (Dāwūd) noch Benjamin (Binyāmīn/Benyaameen) regional untypirsch. Insbesondere nicht bei arabischen, armenischen oder chaldäischen Christen oder Alawiten. Immer hin sind das Namen aus einer der drei heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen.

Natürlich riecht der Name ex-post betrachtet nach kultureller Unkenntnis oder stereotypen Vorstellungen über die Region. Aber da würde ich mich mit einem Urteil arg zurückhalten ohne den Verdächtigen vernommen zu haben.

Geschrieben von: Seneca 4. May 2017, 21:50

Eine intelligente Stichelei von Berthold Kohler in der FAZ in Richtung von der Leyen:

ZITAT
Die Geister, die Ursula von der Leyen erst drei Jahre nach ihrem Amtsantritt als Verteidigungsministerin, aber noch rechtzeitig vor der Bundestagswahl in ihrer Truppe entdeckt haben will, wird sie nicht mehr los. Ein Abgrund von völkischem Gedankengut und Wehrmachtsverherrlichung, welche Kasernenbar sie auch betritt! Wie schlampig müssen ihre Vorgänger und die Besatzungsmächte bei der Entnazifizierung gearbeitet haben!

ZITAT
Auch diesmal muss man angesichts der sich ausbreitenden Hysterie ergänzen: Die Bundeswehr ist in keiner Weise eine verkappte Wehrmacht – abgesehen von den Phantasien einzelner Wirrköpfe, die man in der Zivilgesellschaft ganz sicher nicht weniger häufig findet als in ihren Streitkräften.


Den letzten Satz kann ich aus meinem eigenem , kleinen Blickwinkel als ehemaliger Wehrpflichtiger/Reservist und Zivilist bestätigen.

Geschrieben von: Turtlegrim 5. May 2017, 06:40

ZITAT(SailorGN @ 4. May 2017, 19:14) *
Die KC sind aber auch nicht für die SÜ und Gesinnungsschnüffelei zuständig. ........Das ist weit weg von der Offizierprüfzentrale und der ersten SÜ...


Naja so nicht mehr ganz korrekt. Eine SÜ wird mittlerweile direkt bei der Einplanung mitgemacht. Hintergrund ist ursprünglich diese ganze Terrorgeschichte.
Wobei nach dem Vorfall sicher auch dieser Aspekt genauer betrachtet werden wird.

Geschrieben von: SailorGN 7. May 2017, 16:13

Naja, die Frage ist, inwieweit Ü1 und in Teilen Ü2 ggü. Einzelgängern wirksam sein können... und in wie fern man den Aufwand bei jedem Rekruten durchziehen kann. Wenn da nicht irgendwelche Akten bei Polizei/VerfSchutz vorhanden sind wird das nix... dazu hat der MAD schlichtweg keine Kapazitäten, der Sinn erschliesst sich mir nicht ganz und letztendlich ist es grundrechtlich bedenklich, tiefe Gesinnungsschnüffelei ohne Anlass durchzuführen. Da kommen wir ganz schnell zum Radikalenerlass^^ Wichtiger ist es, Vorgesetzte zu stärken, damit diese eben wirksam tätig werden können, sobald ein Verdachtsmoment entsteht. Das sollte eigentlich klar sein, verwundert aber in diesem Fall deutlich. Daher wäre es hochinteressant, mal einen Blick in die Bewertungen der OPZ und der vorherigen Vorgesetzten bei Franco zu werfen. Nach St. Cyr kommt man nicht wegen guten Aussehens, sondern da muss früh eine Perspektive gesehen worden sein, zumal die Aussage "BS-Perspektive bei der Masterarbeit" zumindest vor 10 Jahren noch sehr aussergewöhnlich war. IdR wartete man damit bis frühestens zur ersten Truppenbeurteilung.

http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-generalinspekteur-laesst-alle-kasernen.1939.de.html?drn:news_id=742084 Was wohl passiert, wenn jemand herausfindet, dass ganze Kasernen aus den Händen der Nazis stammen? Inklusive mehr oder minder professionell entfernter "Dekorationen" rofl.gif

Geschrieben von: xena 7. May 2017, 16:23

Es ist keine Hexenjagd. Den Nazis dürfen bei der BW keine Freiräume gewährt werden. Mir ist es egal, wenn in der BW Nazis dienen und die ihren Kopf für uns hin halten, solange sie ihre Gesinnung für sich behalten. Ist mir genau so wurscht ob dort Muselmanen, Katholen oder sonst wer dient. Aber es darf nicht sein, dass die dort ihre Gesinnung fröhlich ausleben und verbreiten.

Geschrieben von: SailorGN 7. May 2017, 17:02

Es ist eine... denn sie bezieht sich erstmal "nur" auf Äusserlichkeiten und wird, sobald was gefunden wird, eben nicht auf den Rausschmiss der Schuldigen, sondern auf Sündenböcke hinauslaufen. Anstatt die Ursachen mal differenziert anzuschauen (nämlich warum immer wieder die Wehrmacht als devotionalienwürdig hochpoppt), wird medieenwirksam Symptombekämpfung betrieben. Leider ist die Wehrmacht nun mal Teil der jüngeren deutschen Militärgeschichte und dazu noch einer, der angesichts seiner Dimensionen (in jeder Hinsicht) geradezu zum Mythenbau einlädt... Zweitens wird gerade bei wichtigen engen Verbündeten (insb. Briten und US-Amerikaner) die militärische(!) Leistung der Wehrmacht immer wieder gelobt wird... und insbesondere die Verbrechen im Osten marginalisiert werden. Drittens sind die offiziellen Traditionslinien der BW überaus schwach und bieten gerade beim Heer kaum Identifikation; im Gegensatz zum EisernenKreuzfetischismus des WK2. Viertens greift man wie selbstverständlich integrale Bestandteile des Erfolges der Wehrmacht ("Auftragstaktik", Rolle der Unterführer, enge Verbindung/Durchlässigkeit zwischen Uffz und Offz) auf.

Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Dilemma Verbrechen und "vorbildliche Pflichterfüllung" hat leider nie stattgefunden. Gerade in den 90igern hätte man über "oral history" die Sicht eben jener "Täter" analysieren können. Letztendlich muss man schauen, dass man eben auch "normale Soldaten" in der Wehrmacht hatte und damit auch die Möglichkeit besteht, die Wehrmacht in die Tradition einzubauen.

Geschrieben von: schießmuskel 7. May 2017, 17:46

Also wenn das jetzt ein Skandal wird weil da Wehrmachtsdevotionalien in irgendwelchen kaseren und Stuben hängen, dann können die den laden dicht machen. Zu meiner Zeit 2002 hing auf jeder zweiten Stube ein Wehrmachtsposter, Infanterie Königin der Waffen, Fallschirmjäger Meldungen bei allen Wehrbezirkskommandos, klagt nicht kämpft etc. vom Uffzkeller brauche ich gar nicht erst anzufangen was da so alles an der Wand hing und in Vitrienen stand. Keine Ahnung ob das jetzt repräsentativ ist für die ganze BW aber wie es aussieht schon.

Geschrieben von: Turtlegrim 8. May 2017, 05:27

Um noch mal auf die Sü´s zurückzukommen. Ja, es ist wirklich angedacht bei jedem neuen Rekruten eine Ü1 einzuleiten, eventl. auch Ü2, abhängig von der Tätigkeit.
Inwiefern das kapazitätsmäßig vom MAD, trotz Aufstockung, gefangen werden kann, muss man sehen.
Ich habe da so meine Zweifel. Und ich muss Sailor zustimmen. Gibt es keine Akte fällt der erstmal nicht auf.
Wenn jemand so viel Grips hat, wie dieser OL dann schon dreimal nicht bei einer einfachen SÜ1 eventl. sogar 2.

Davon ab das die KC das wahrscheinlich auch nicht gestemmt kriegen, mangels Masse und Ahnung.

Geschrieben von: Kameratt 8. May 2017, 22:48

ZITAT(SailorGN @ 7. May 2017, 18:02) *
Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Dilemma Verbrechen und "vorbildliche Pflichterfüllung" hat leider nie stattgefunden. Gerade in den 90igern hätte man über "oral history" die Sicht eben jener "Täter" analysieren können. Letztendlich muss man schauen, dass man eben auch "normale Soldaten" in der Wehrmacht hatte und damit auch die Möglichkeit besteht, die Wehrmacht in die Tradition einzubauen.

Vor allem lernt jeder Soldat schon in der Grundausbildung den Sinn und Zweck der Bundeswehr und welche Befehle rechtswidrig sind und nicht ausgeführt werden dürfen. Es wäre doch naheliegend hier anzusetzen, um diesen wesentlichen Unterschied zur Wehrmacht zu verdeutlichen, um ihre militärische Tradition mit der politischen Tradition der Bundeswehr zu verknüpfen.

Geschrieben von: Turtlegrim 9. May 2017, 06:14

ZITAT(Kameratt @ 8. May 2017, 23:48) *
ZITAT(SailorGN @ 7. May 2017, 18:02) *
Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Dilemma Verbrechen und "vorbildliche Pflichterfüllung" hat leider nie stattgefunden. Gerade in den 90igern hätte man über "oral history" die Sicht eben jener "Täter" analysieren können. Letztendlich muss man schauen, dass man eben auch "normale Soldaten" in der Wehrmacht hatte und damit auch die Möglichkeit besteht, die Wehrmacht in die Tradition einzubauen.

Vor allem lernt jeder Soldat schon in der Grundausbildung den Sinn und Zweck der Bundeswehr und welche Befehle rechtswidrig sind und nicht ausgeführt werden dürfen. Es wäre doch naheliegend hier anzusetzen, um diesen wesentlichen Unterschied zur Wehrmacht zu verdeutlichen, um ihre militärische Tradition mit der politischen Tradition der Bundeswehr zu verknüpfen.


Also soweit es meine Laufbahn betrifft, wird alle Nase lang und überall darüber belehrt. In meiner GA war es sogar verboten, beim Abstand messen die rechte auf die Schulter des Vordermanns zu legen, um ja auch nicht den Hauch eines Verdachtmomentes aufkommen zu lassen.

Geschrieben von: kato 9. May 2017, 06:14

ZITAT(schießmuskel @ 7. May 2017, 18:46) *
Keine Ahnung ob das jetzt repräsentativ ist für die ganze BW aber wie es aussieht schon.

Bei uns (1999/2000) hätte man sich dafür nen Diszi von den Vorgesetzten eingehandelt. Sofort und konsequent ohne zu fackeln. Hatten einen entsprechenden Fall mit einem GWDL, in dessen Spind eine kommentierte Ausgabe von Mein Kampf gefunden wurde. Gab ne kleinere vorübergehende Soldkürzung und als Außenwirkung faktische Beförderungsaussetzung.

Geschrieben von: KSK 9. May 2017, 06:21

Darf sich das Wachbataillon künftig eigentlich noch mit K98k sehen lassen? confused.gif hmpf.gif

Für mich ein gutes Beispiel der gespielten politischen Empörung. Da lassen sich die Herren Politiker jahrzehntelang direkt vor ihrer Nase das Gewehr, das nur aus Wehrmachtszeiten stammen kann, präsentieren und jetzt plötzlich kann es ja gar nicht sein dass aus traditionsgründen Wehrmachtsmaterial in Kasernen liegt oder gar ausgestellt wird. wallbash.gif

Geschrieben von: Turtlegrim 9. May 2017, 06:22

Auch das hatten wir. Bei dem Typen wussten wir es. Hat irgendwann auch der MAD mitbekommen. War ne Sache von einer Woche. Auskleidung, Rückzahlung der Bezüge, unehrenhafte Entlassung und für unterwegs noch nen Diszi to Go.


EDIT: Jetzt soll ein Bundeswehrsoldat aus Köln wohl rechtes Gut über Twitter verbreitet haben.

Kam zumindest im Radio. Offizielles dazu hab ich noch nicht gefunden.

Geschrieben von: Der Weisse Hai 9. May 2017, 10:51

ZITAT(Schwabo Elite @ 4. May 2017, 20:28) *
ZITAT(Schneeball @ 3. May 2017, 16:44) *
Merkwürdig dabei ist, dass ein Europäer als Syrer durchgeht und das niemandem aufgefallen ist. Man muss schon beide Augen ganz fest zumachen, um das zu glauben. Menschen aus dem Nahen Osten sehen einfach anders aus als Spanier, Deutsche, Polen oder Italiener. Alleine schon der Name, David Benjamin.. bitte. Die Sache mit der Sprache ist dann eine andere, noch offensichtlichere Baustelle.
Du bist nicht weit rum gekommen, oder?


Zumindestens nicht bis nach Offenbach! biggrin.gif

DWH



Geschrieben von: SailorGN 9. May 2017, 11:36

http://www.deutschlandfunk.de/linken-politikerin-ulla-jelpke-die-bundeswehr-ist-eine.694.de.html?dram:article_id=385721 Linken-Politikerin Ulla Jelpke rofl.gif mata.gif wallbash.gif: eek.gif facepalm.gif

Mal abgesehen von der persönlichen Verwirrtheit beider Interviewparteien ("Razzien angeordnet durch GenInsp" Aussage der Interviewführenden)... wirklich Substanz gibts da ja nicht, nur Pauschalität. Die Aussage

ZITAT
Aber wir haben jährlich – das zeigt meine kleine Anfrage jedes Jahr – etwa 300 Fälle, die auffällig sind. Das heißt, hier ist man am untersuchen.
Fakt ist aber, dass im Grunde genommen, ich sage mal, "Neger aufklatschen" oder ähnliche Dinge, die gerufen werden von Soldaten, Hitler-Gruß zeigen und andere Auffälligkeiten eben nicht dazu führen, dass erstens die Soldaten nicht mehr an der Waffe ausgebildet werden und zweitens, dass sie die Bundeswehr verlassen müssen.
ist in der ersten Hälfte ja erstmal ok, nur beweist sie den "Fakt", dass diese Vorkommnisse "straffrei" sind, nicht.

Oder hier:
ZITAT
Ich meine, wenn man guckt, dass jeder Bundestagsmitarbeiter, der im Sicherheitsbereich tätig ist, überprüft wird, dann fragt man sich natürlich, warum passiert das nicht bei der Bundeswehr. Und das ist eine Maßnahme, die halte ich für richtig, weil hier geht es um Sicherheitsfragen. Aber das allein wird natürlich das Problem nicht lösen, wenn man sagt, wir machen jetzt eine Überprüfung für die Neuen, die kommen, sondern da muss insgesamt die Bundeswehr...
a) Jeder Soldat mit Zugang zu entsprechenden Sicherheitsbereichen wird überprüft und b) auch verpflichtete Mitarbeiter und Mitglieder des BT halten sich nicht daran. Da sollte erstmal die eigene Fraktion hochnotpeinlich befragt werden.

Geschrieben von: Turtlegrim 9. May 2017, 12:10

ZITAT(SailorGN @ 9. May 2017, 12:36) *
http://www.deutschlandfunk.de/linken-politikerin-ulla-jelpke-die-bundeswehr-ist-eine.694.de.html?dram:article_id=385721 Linken-Politikerin Ulla Jelpke

Mal abgesehen von der persönlichen Verwirrtheit beider Interviewparteien ("Razzien angeordnet durch GenInsp" Aussage der Interviewführenden)...


eieiei Bundeswehr eine Traditionssäule...? tock.gif Was ist das denn für ein Quatsch. Die Bundeswehr hat sich von jeher davon distanziert. Damals war es der personellen Situation geschuldet das mitunter auch ehemalige Wehrmachtssoldaten übernommen wurden. Das heißt aber nicht das die Tradtionspflege mit übernommen wurde oder sich gar bis in die heutige Zeit retten konnte.
Weiterhin bin ich überzeugt, das derartige Spinner überall rumlaufen. Bei der Bundeswehr, aufgrund ihres Auftrags und der Art der Arbeit fällt das nur eher auf, weil es doch sensiblerer Bereiche sind, als mitunter in der Zivilwirtschaft.
Aber seit ihrer Gründung besteht das Prinzip der BW auf der freiheitlich demokratischen Ordnung.

Und das Wort Razzien mata.gif finde ich im Kontext doch stark überzogen. Natürlich wird jetzt in jeder Kaserne geforscht. Das Wort Razzia impliziert aber, zumindest bei mir, immer eine totale Durchsuchung am besten noch mit Feldjägern und Schnüffelhunden. Also man kann auch übertreiben.

Geschrieben von: Father Christmas 9. May 2017, 12:24

Ein weiterer Olt wurde festgenommen: http://www.sueddeutsche.de/politik/rechtsextremismus-weiterer-bundeswehrsoldat-unter-terrorverdacht-festgenommen-1.3497311!amp

Geschrieben von: schießmuskel 9. May 2017, 12:45

Das die Wehrmacht nicht traditionstiftent für die BW ist, steht schon seit ihrer Gründung fest und wird auch immer wieder wiederholt. De facto aber ist das völlig anders und jeder der Soldat war muss das auch wissen und mitbekommen haben, wie im Dienst und in der Freizeit immer wieder Bezug zu Soldaten und Einheiten und Verbänden der Wehrmacht genommen wird und diese positiv dargestellt werden. Dabei wird sich in der Regel auf die soldatische Leistung bezogen. Nur leider ist das eine Differenzierung die nicht jeder im kopf hinbekommt. Auch die oberste Führung, bis ins Ministerium, verwischt da deutlich die Grenzen wenn Kasernen, Standtorte, Verbände und Schiffe nach Soldaten der Wehrmacht benannt werden.

Geschrieben von: Turtlegrim 9. May 2017, 14:02

http://www.n-tv.de/politik/MAD-Offizier-steht-unter-Neonazi-Verdacht-article19829718.html

jetzt geht's aber mal Schlag auf Schlag, wobei hier wohl eher der Politiker im Vordergrund steht und der Offizier gerade ins aktuelle Bild passt.

Das ist die Meldung die ich heute morgen schon gesucht habe.

Geschrieben von: kato 9. May 2017, 16:29

ZITAT(Turtlegrim @ 9. May 2017, 15:02) *
wobei hier wohl eher der Politiker im Vordergrund steht und der Offizier gerade ins aktuelle Bild passt.

Etwas polemisch könnte sich der Offizier auf Kurt Tucholsky berufen. Gut, passt als AfD-Politiker inhaltlich http://www.textlog.de/tucholsky-deutschland-1930.html...

Geschrieben von: Merowinger 9. May 2017, 17:42

SPON hat http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fall-franco-a-hinweise-auf-konkrete-anschlagsplaene-gefunden-a-1146876.html, die Vorwürfe werden konkreter und übler. Was bislang fehlt ist ein Fund von Langwaffen oder Sprengstoff.

Geschrieben von: kato 9. May 2017, 19:22

Aus SPON-Artikel:

ZITAT
Nach SPIEGEL-Informationen haben die Fahnder mehrere merkwürdige Indizien entdeckt, die auf weitere Mitwisser oder gar Komplizen unter den Kameraden von A. hinweisen. So versuchte zum Beispiel der Vize-Kommandeur des Standorts in Illkirch nach der Festnahme von A., ihn unter Vorwänden in der Haft zu sprechen.

Langsam wirds "interessant".

Geschrieben von: SailorGN 10. May 2017, 21:01

"Interessant"? ist es schon lange... und die unprofessionelle Berichterstattung tut ihr Übriges. Wer oder was ist ein Vize-Kommandeur? Ich kenne Vize-Admiral, das ist ein Dienstgrad. Wenn die SpOn Gratispraktikanten den Stellvertretenden Kommandeur meinen, fragt sich immer noch, was "des Standorts" heisst. Stellvertretender Kasernenkommandant? Kann es wohl nicht sein, zumindest wäre das dann ein Franzose^^ Wenn es der Stellvertretende Battallionskommandeur ist, dann handelt es sich dabei um den S3, den direkten Vorgesetzten des Verdächtigen und der hat menschlich auch jenseits irgendwelcher Komplzenschaft gute Gründe, von seinem Mitarbeiter in irgendeiner Form Antworten zu verlangen.

Was mich aber am meisten verwundert: Ein Stabsmitarbeiter eines Infanteriebattallions, der bei dienstlichen Schiessen dienstliche Munition abzweigt, muss dann nach Schwarzmarktwaffen schauen?! Und dann besorgt er sich schwarz ne alte Pistole, deren Munition er gar nicht über die BW organisieren kann? Das ist ne echt bescheidene Planung für nen OL^^

Geschrieben von: Merowinger 11. May 2017, 00:20

Ist gelöst: War ein Vorgesetzter, der das Uniformtrageverbot zu übermitteln hatte.
Zur Pistole: Ich glaube eher nicht, dass genau die für einen Anschlag vorgesehen war.

Geschrieben von: Turtlegrim 11. May 2017, 05:09

Trotzdem bleibt die Frage, warum er sich schwarz eine Pistole besorgen muss. Bei der Menge an Munition sollte er doch auch irgendwie regeln können, dass eine Waffe weg ist.
Das ist fast wie Bier mit in die Kneipe nehmen.

Frau v.d.L hat sich gestern übrigens im Verteidigungsausschuss äußern müssen. Wie ich fast erwartet habe, ging es darum, was sie nicht alles tut und getan hat.
Antworten ist sie wohl schuldig geblieben.
http://www.tagesschau.de/100sekunden/index.html

aber man will den Traditionserlass überarbeiten und mal wieder eine Menge Reformen anstoßen. (Als wenn der nicht seit 9 Jahren versucht wird zu überarbeiten) rolleyes.gif
Bin mal gespannt wie sie ihren Kopf aus so einer engen Schlinge kriegt. Der Job wird nicht umsonst Schleudersitz genannt.

Geschrieben von: KSK 11. May 2017, 05:57

ZITAT(Turtlegrim @ 11. May 2017, 06:09) *
Trotzdem bleibt die Frage, warum er sich schwarz eine Pistole besorgen muss. Bei der Menge an Munition sollte er doch auch irgendwie regeln können, dass eine Waffe weg ist.
Das ist fast wie Bier mit in die Kneipe nehmen.

Ich vermute fast, dass der Schwarzmarkt der einfachere und vor allem unauffälligere Weg war.

Geschrieben von: Col. Breytenbach 11. May 2017, 07:03

Zwischen Munition (Verbrauchsmaterial) und einer Waffe ist ein kleeeiiiner Unterschied.


Geschrieben von: schießmuskel 11. May 2017, 08:24

Normalerweise ist es richtig schwer im Vergleich zu Munition auch eine richtige Waffe abzuzweigen. Wobei im Alltag ist es schon möglich. Ich allein hätte in nur 10 Monaten Wehrdienst 2 mal eine Waffe hätte abzweigen können. Das erstmal sollten wir ein paar Wölfe und 2 Tonner abrüsten und reinigen mit denen wir auf Übung waren. Da finde ich unter dem Sitz von "meinem" Wolf eine P8.
Beim zweiten Mal liegt ein G36 nach dem Waffen und Ausrüstung reinigen im Waschkeller.
Von daher dürfte ein OL mit mehr Kompetenzen und Dienstzeit auch die ein oder andere Gelegenheit gehabt haben Waffen abzuzweigen.



Geschrieben von: Seneca 11. May 2017, 08:50

Rechtsextremismus in der Bundeswehr ... es wird von Jahr zu Jahr schlimmer ... ?

ZITAT
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat seit dem Ende der Wehrpflicht mehr als 2500 rechtsextremistische Verdachtsfälle bei der Bundeswehr registriert. Das berichtete die „Rheinische Post“ am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Dabei zeigte sich demnach eine deutlich abnehmende Tendenz von 585 Fällen im Jahr 2010 auf 227 Fälle im vergangenen Jahr. In diesem Jahr ging der MAD bislang 104 rechtsextremistischen Verdachtsfällen nach. Der Verdacht habe sich allerdings nur in einem bis 7,2 Prozent der Fälle und damit in einem ganz geringen Teil erhärtet.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/militaerischer-abschirmdienst-knapp-2500-rechtsextreme-verdachtsfaelle-seit-ende-der-wehrpflicht-15010299.html

Geschrieben von: Tankcommander 11. May 2017, 12:51

ZITAT(Seneca @ 11. May 2017, 09:50) *
Rechtsextremismus in der Bundeswehr ... es wird von Jahr zu Jahr schlimmer ... ?
ZITAT
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat seit dem Ende der Wehrpflicht mehr als 2500 rechtsextremistische Verdachtsfälle bei der Bundeswehr registriert. Das berichtete die „Rheinische Post“ am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Dabei zeigte sich demnach eine deutlich abnehmende Tendenz von 585 Fällen im Jahr 2010 auf 227 Fälle im vergangenen Jahr. In diesem Jahr ging der MAD bislang 104 rechtsextremistischen Verdachtsfällen nach. Der Verdacht habe sich allerdings nur in einem bis 7,2 Prozent der Fälle und damit in einem ganz geringen Teil erhärtet.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/militaerischer-abschirmdienst-knapp-2500-rechtsextreme-verdachtsfaelle-seit-ende-der-wehrpflicht-15010299.html



Nun die Rechten wollen halt immer zur Bundeswehr, wegen der "Soldatenehre" usw, etc.

Und die BW braucht Freiwillige ein Teufelskreis.

Das einzige was der MAD wohl feststellen könnte, wäre Parteienzugehörigkeit/ Gruppierungen, Vorstrafen etc. Dann gegebenenfalls noch verdächtige Tätowierungen bei der Musterung.

Geschrieben von: der_finne 11. May 2017, 19:58

ZITAT(Seneca @ 11. May 2017, 09:50) *
Rechtsextremismus in der Bundeswehr ... es wird von Jahr zu Jahr schlimmer ... ?
ZITAT
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat seit dem Ende der Wehrpflicht mehr als 2500 rechtsextremistische Verdachtsfälle bei der Bundeswehr registriert. Das berichtete die „Rheinische Post“ am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Dabei zeigte sich demnach eine deutlich abnehmende Tendenz von 585 Fällen im Jahr 2010 auf 227 Fälle im vergangenen Jahr. In diesem Jahr ging der MAD bislang 104 rechtsextremistischen Verdachtsfällen nach. Der Verdacht habe sich allerdings nur in einem bis 7,2 Prozent der Fälle und damit in einem ganz geringen Teil erhärtet.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/militaerischer-abschirmdienst-knapp-2500-rechtsextreme-verdachtsfaelle-seit-ende-der-wehrpflicht-15010299.html


Erhärtet hatte sich im aktuellen Fall ja auch erstmal nix...

Geschrieben von: kato 12. May 2017, 19:23

ZITAT(SailorGN @ 10. May 2017, 22:01) *
"Interessant"? ist es schon lange... und die unprofessionelle Berichterstattung tut ihr Übriges.

Es wird wieder weniger interessant: Der Spiegel hyped gerade, dass wohl - von der Beschreibung her - eine Kopie des Anarchist Cookbook gefunden wurde.

Geschrieben von: Black Hawk 12. May 2017, 19:55

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/verteidigungsministerium-stoppt-bundeswehr-liederbuch-a-1147482.html

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/helmut-schmidt-wehrmachtsuniform-bundeswehr-uni-foto

Jetzt wird es lächerlich.

Geschrieben von: kato 12. May 2017, 20:26

Lächerlich ist relativ. Die BwUni sollte sich aber vielleicht auch fragen ob es nicht http://www.mopo.de/image/15391144/max/1920/1080/5afcd8e339167f1bd38473717f2227e2/hQ/000101-255-jpg.jpg Bilder von Helmut Schmidt auch täten, die tatsächlich etwas mit seinem Wirken im Bezug auf die Bundesrepublik und die Bundeswehr im besonderen zu tun haben. Das Wehrmachtsuniform-Foto ist allenfalls in einer historischen Reihung gut aufgehoben - quasi Helmut Schmidt und seine Militärbezüge im Wandel der Zeiten - als Wehrmachtssoldat, im Rahmen der Sturmflut, als Verteidigungsminister, vor polnischen Soldaten in Warschau oder sowjetischen Soldaten in Moskau etc. Alleinstehend reduziert es den Mann auf wenige Jahre, die seinem Wirken nicht gerecht werden und die in dieser Reduktion - insbesondere bei Betrachtung des Wehrmachtssoldaten Schmidt an sich - keine Vorbildfunktion für die dort ausgebildeten Soldaten haben soll oder kann.

Geschrieben von: Black Hawk 12. May 2017, 20:46

Mit "lächerlich" meine ich primär den ganzen Aktionismus.
Aber dein Ansatz zeigt doch, wie man sinnvoll die Biographie Schmidts in einen Kontext setzen kann, ohne gleich in blinden Aktionismus zu verfallen.


Geschrieben von: Seneca 14. May 2017, 06:39

Frau von der Leyen hat das "Talent", den Anschein zu erwecken, die Bundeswehr hätte bislang eine Nähe zu Wehrmacht gehabt und nun endlich würde sie, von der Leyen, 62 Jahre nach Gründung der Bundeswehr die überfällige Hinwendung zu Demokratie und Rechtsstaat einleiten.

ZITAT
"Ich finde, die Bundeswehr muss nach innen und außen klar signalisieren, dass sie nicht in der Tradition der Wehrmacht steht", sagte die CDU-Politikerin der "Bild am Sonntag".

http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-von-der-leyen-skandal-103.html

Dieser Satz von von der Leyen ist unterstellend. Genauso unterstellend und sinnlos wie der Satz : "Ich finde, die CDU muss nach innen und außen klar signalisieren, dass sie nicht in der Tradition der NSDAP steht".

Aktuelle Tendenzen:
ZITAT
So sank die Zahl festgestellter Rechtsextremisten um mehr als 90 Prozent von 47 Personen im Jahre 2010 auf drei im vergangenen Jahr. Die Zahl der Personen, über die Erkenntnisse wegen rechtsextremistischer Einstellung gewonnen wurden, sank im gleichen Zeitraum von 172 auf 31.

ww.faz.net/aktuell/politik/inland/umgang-mit-rechtsextremismus-wehrbeauftragter-kritisiert-von-der-leyen-15014137.html

Geschrieben von: MeckieMesser 14. May 2017, 08:03

@Seneca
Die Bundeswehr hat es doch selbst verbockt. Wehrmachtssoldaten als großes Porträt an der Kasernen(außen!)wand, Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform, ...
Das sind ja alles Symbole, die quasi öffentlich sind und nicht in der Stube versteckt sind.
Jetzt basht die Presse ordentlich - vielleicht wird manches gehyped - aber der Anlass ist absolut brechtigt. Sonst ändert sich da überhaupt nichts.

Ich hab jetzt noch kein Himmler Bild an der CDU Parteizentrale gesehen und glaube die CDU geht strikter gegen Nazisymbolik um.
Andernfalls wäre die Partei auch ganz schnell weg vom Fenster.

Geschrieben von: Seneca 14. May 2017, 09:00

@Meckimesser: Es geht um die Einordnung und Relevanz. Die Bundeswehr hat keine relevante Nähe zur Wehrmacht. Einzelne Verstöße gegen die Traditionsordnung muss man abstellen, das ist bisher geschehen und geschieht auch weiterhin. Von der Leyen bauscht aber die immer kleiner werdende Zahl von Vorfällen extrem auf und stellt damit die Bundeswehr unter Generalverdacht. Auch das Wort " Säuberungen" welches sie verwendete ist völlig unpassend. Die Soldaten der Bundeswehr hätten mehr Unterstützung und Empathie durch von der Leyen verdient. Dazu scheint sie nicht fähig oder willens.

Geschrieben von: Warhammer 14. May 2017, 10:35

Tatsächlich finde ich die Wortwahl "Säuberungen" auch sehr unglücklich. Insbesondere wenn man sich hinstellt und etwaigen ungehörigen Umgang mit unserer Geschichte aufarbeiten will...

Geschrieben von: Seydlitz 14. May 2017, 10:48

Ich sehe das genauso wie @Seneca
Ich bin niemand der Frau von der von Leyen pauschal als Verteidigungsministerin ablehnt, bloß weil sie eine Frau ist. Es gibt durchaus positive Entwicklungen in ihrer Amtszeit.
Aber in diesem Fall findet ein Pauschalisierung der gesamten Bundeswehr statt, ehemalige Soldaten eingeschlossen. In der Öffentlichkeit und der Presse entsteht überwiegend das Bild einer ewiggestrigen Truppe, quasi eines Wehrmachts-Fanclubs.
Millionen Menschen haben in dieser Armee gedient, der Fall dieser Oberleutnante ist der mir einzig bekannte Vorfall, in dem aktive Soldaten sich solch einem Extremismus zugewandt haben.
Auch der Umgang mit der Wehrmacht war doch über Jahrzehnte kein großes Problem. Mir wurde in meiner Feldwebelausbildung auch durchaus anhand von Unteroffizieren der Wehrmacht die positiven Auswirkungen der Auftragstaktik erklärt.
Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform, nein unglaublich. Aber bestem einfach alles totschweigen was vor der Bundesrepublik war, Stunde Null wörtlich genommen.
Einerseits steht die Bundeswehr natürlich als der Wehrmacht nachfolgende Armee in einer gewissen Verbindung zu letzterer, alleine schon der Tatsache geschuldet das sich ihr Anfangspersonal, was die Führungskräfte angeht, logischerweise aus ehemaligen Wehrmachtsangehörigen rekrutierte. Das gleiche trifft für die Taktik zu, natürlich hat man versucht die militärisch effektiven Denkweisen zu übernehmen. Die Gründungsväter der Bundeswehr waren auch ehemalige und haben es trotzdem geschafft sowas wie das Konzept der inneren Führung zu entwickeln. Das ist aber alles schon Jahrzehnte her und hat anscheinend einigermaßen funktioniert. Heute steht irgendwo ein "Klagt nicht, Kämpft" an der Wand, und man fällt aus allen Wolken.
Das wiederholt Verfehlungen passiert sind, steht außer Frage. Mir persönlich kommt der Fall des Oberleutnants auch sehr merkwürdig vor, insbesondere der Umgang mit seiner Masterarbeit. Die Konsequenzen die daraus gezogen worden sind, bzw gerade nicht, sind fast schon unglaublich. Wir reden hier ja von einer Führungskraft, jemand der als Berufssoldat in der Offizierslaufbahn Führungsaufgaben übernehmen soll. Da muss man doch genauer oder scharfsinniger Urteilen. In diesem Punkt ist die Bundeswehr, respektive der Teil, der für den Fall zuständig war, schon selbst schuld.
Aber das Vorpreschen der Ministerin und die resultierende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, insbesondere der jüngeren Generation, welche kaum oder gar nicht mehr selbst Dienen musste, ist verheerend für das Ansehen der Bundeswehr.

Geschrieben von: MeckieMesser 15. May 2017, 06:38

ZITAT(Seneca @ 14. May 2017, 10:00) *
@Meckimesser: Es geht um die Einordnung und Relevanz. Die Bundeswehr hat keine relevante Nähe zur Wehrmacht. Einzelne Verstöße gegen die Traditionsordnung muss man abstellen, das ist bisher geschehen und geschieht auch weiterhin. Von der Leyen bauscht aber die immer kleiner werdende Zahl von Vorfällen extrem auf und stellt damit die Bundeswehr unter Generalverdacht. Auch das Wort " Säuberungen" welches sie verwendete ist völlig unpassend. Die Soldaten der Bundeswehr hätten mehr Unterstützung und Empathie durch von der Leyen verdient. Dazu scheint sie nicht fähig oder willens.


"Säuberung" etc geht gar nicht. Absolute bei Dir!

Trotzdem scheint die Distanzierung zur Wehrmacht einfach nicht konsequent gewesen zu sein. Wenn einen Wehrmachtssoldaten an der Kasernenwand 5m Hoch begrüßen ist das kein Einzelfall. Steng genommen ist eine ganze Kaserne der Meldepflicht nicht nachgekommen.
Andere Fundorte bestätigen das Bild. Ein Aufenthaltsraum oder ein Flur in einer Uni sind jetzt auch nicht unbedingt mit der privaten Stube vergleichbar.
In den Stuben wird ja noch mehr weggeschaut.

Das das ganze in den Medien überzeichnet wird darf niemand überraschen. Es geht nicht um das x-te aus dem Ruder gelaufene Beschaffungsprojekt.
Wehrmachtssymbolik und eine Terrorzelle ist schon ein anderes Kaliber.

Wenn ich die politische Verantwortung hätte würde ich auch alles überprüfen lassen. Die bisherigen Kontrollmechanismen - wenn existent - wären mir nicht genug.

Geschrieben von: Forodir 15. May 2017, 07:03

Das solche dinge auch geschichtlichen charakter haben ist schon bekannt und auch im erlass geregelt. Dummerweise sind wir nun mal eine deutsche Armee auf deutschen Boden und leben in vielrn Kasernen die das Baujahr 1933 bis 1945 tragen.
Als Soldat werde ich mich vom professionellen Standpunkt nie von der Wehrmacht distanzieren können das ist aber ungleich mit der verherrlichung der Nazi Gräul.

Geschrieben von: SailorGN 15. May 2017, 07:04

Wie soll man sich konsequent von etwas distanzieren, was elementarer Bestandteil der jüngeren nationalen Geschichte und Teil einer selbstverschuldeten nationalen Katastrophe ist? Jeder hat Verwandte in der Wehrmacht gehabt, die ersten Generäle und hochrangigen Politiker kamen von dort und elementare Grundsätze der BW basieren auf Wehrmachts-, Reichswehr- und kaiserlich preußischen Konzepten... und das soll nun weggeschoben und "plötzlich" dagewesen sein? Die meisten Kasernen waren 1955 "auf einmal" da? Sorry, aber das ist naives Wunschdenken, zumal die BW eben nicht mehrheitlich linksgrünprogressive Weltverbesserer anzieht. Die haben nämlich so ihre Probleme mit früh aufstehen und Risiken eingehen fürs "Vaterland".

Geschrieben von: MeckieMesser 15. May 2017, 07:51

Was soll das für ein Argument sein - "Die Kasernen gibt es nicht seit 1955"? Die gab es auch schon vor 1933. Und seit 45 wurde 3 mal renoviert. Kein Grund die Wehrmacht heroisch an die Wand zu pinseln.

Aber ich glaube Ihr verwechselt die Verherrlichung mit der Reflexion. Keiner sagt, mann darf nicht aus den fachlichen Methoden der Wehrmacht lernen. Die aktuellen Vorfälle beziehen sich aber auf die Verherrlichung der Wehmacht. Ich kann nicht einfach eine Seite ausblenden und auf die Tatsache verweisen, dass es nunmal Teil unserer Geschichte ist.
Dann malt neben den Wehrmachtssoldaten im Aufenthaltsraum bitte die Zivilisten am Galgen. Wenn schon Geschichte, dann bitte komplett.

@SailorGN:
Die "Linke Volksverräter" und "Vaterland" Pauschalisierung zu fahren hilft auch nicht weiter.
Um 7:00 sinnlos anzutreten hat auch mir nicht gefallen. Obwohl ich früh aufstehe.
Und die BW zieht gerade bei Mannschaften jetzt auch nicht unbedingt den cleveren Patrioten an.
Ein Zug ohne Schulabschluss unter den Mannschaften wurde bei uns in der Nachbarkompanie mal tatsächlich realisiert.

Geschrieben von: kato 15. May 2017, 10:47

Es wäre ggf. auch mal interessant zusammenzurechnen, wieviele Kasernen der Bundeswehr (insgesamt, aber insbesondere heute genutzte) überhaupt ehemalige Wehrmachtskasernen waren. So besonders viele waren das nämlich nicht - der Großteil wurde tatsächlich zwischen 1955 und ca 1965 neu gebaut.
Der Großteil der Wehrmachts- und Reichswehrkasernen wurde zumindest im Süden durch die US Army weiter genutzt und in Einzelfällen - z.B. bei beiden heute noch aktiven Kasernen in München - Ende der 60er durch die Bundeswehr übernommen.

Geschrieben von: Nite 15. May 2017, 11:07

ZITAT(Forodir @ 15. May 2017, 08:03) *
Das solche dinge auch geschichtlichen charakter haben ist schon bekannt und auch im erlass geregelt. Dummerweise sind wir nun mal eine deutsche Armee auf deutschen Boden und leben in vielrn Kasernen die das Baujahr 1933 bis 1945 tragen.
Als Soldat werde ich mich vom professionellen Standpunkt nie von der Wehrmacht distanzieren können das ist aber ungleich mit der verherrlichung der Nazi Gräul.



ZITAT(SailorGN @ 15. May 2017, 08:04) *
Wie soll man sich konsequent von etwas distanzieren, was elementarer Bestandteil der jüngeren nationalen Geschichte und Teil einer selbstverschuldeten nationalen Katastrophe ist? Jeder hat Verwandte in der Wehrmacht gehabt, die ersten Generäle und hochrangigen Politiker kamen von dort und elementare Grundsätze der BW basieren auf Wehrmachts-, Reichswehr- und kaiserlich preußischen Konzepten... und das soll nun weggeschoben und "plötzlich" dagewesen sein? Die meisten Kasernen waren 1955 "auf einmal" da? Sorry, aber das ist naives Wunschdenken, zumal die BW eben nicht mehrheitlich linksgrünprogressive Weltverbesserer anzieht. Die haben nämlich so ihre Probleme mit früh aufstehen und Risiken eingehen fürs "Vaterland".

Hier muss man allerdings klar trennen zwischen Geschichte und Tradition.

Geschrieben von: SailorGN 15. May 2017, 16:25

@Meckie: Verräter habe ich nie geschrieben^^ Ich habe lediglich meine Erfahrungen mit beiden Seiten auch auf Hochschulniveau wink.gif

@Nite: Natürlich. Es ist jedoch so, dass Tradition auf der Vergangenheit aufbaut und damit auch "Geschichte" ist. Das kann man höchst selektiv machen, dann bekommt man einen Staat wie Nordkorea. Oder man will sich wirklich mit den gewünschten Traditionen der Geschichte stellen, dann muss man ungeschönt darauf schauen. Man kann in einer freien Gesellschaft keine Tradition "mit Lücken" bauen, ohne sich auch mit den Lücken zu befassen. In der ganzen Diskussion wird über Tradition geredet, dieser Begriff und seine (gewünschte) Bedeutung aber weder definiert, noch die Sicht der Rezipienten beachtet. Der pauschale Satz "Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen." ist zwar toll gemeint, geht aber an der Wirklichkeit vorbei, was auch gesehen wird: "Politisch-historische Bildung trägt entscheidend zur Entwicklung eines verfassungskonformen Traditionsverständnisses und einer zeitgemäßen Traditionspflege bei. Dies fordert, den Gesamtbestand der deutschen Geschichte in die Betrachtung einzubeziehen und nichts auszuklammern." Da beisst sich der Traditionserlass selbst. Auch bei "Die Pflichten des Soldaten - Treue, Tapferkeit, Gehorsam, Kameradschaft, Wahrhaftigkeit, Verschwiegenheit sowie beispielhaftes und fürsorgliches Verhalten der Vorgesetzten - erlangen in unserer Zeit sittlichen Rang durch die Bindung an das Grundgesetz." ist die Diskussion ganz schnell im Ambivalenten: Das waren auch Werte der Wehrmacht... und übrigens auch der NVA.

Wenn nun wieder Leute ankommen, die Kasernen und Einheiten umbenennen wollen, bitte sehr. Diskussion ist immer gut, aber dann bitte auch richtig. Dann muss man auch die entsprechenden Personen durchleuchten und entsprechendes Fehlverhalten benennen. Allein die "Mitgliedschaft" in der Wehrmacht als ehrenrühriges Attribut ist da zu schwach, vor allem vor dem Hintergrund der Wehrpflicht im Krieg und dem Vorgehen der Militärgerichtsbarkeit ggü. Deserteuren.

Achtung Ironie/Trolling: Ich frage mich, wann der erste Soldat ankommt und die Ausbildung/Tätigkeit am MG3 verweigert, weil es ja weitgehend mit der Wehrmachtswaffe MG42 vergleichbar ist.

Geschrieben von: 400plus 15. May 2017, 17:21

ZITAT(SailorGN @ 15. May 2017, 16:25) *
Auch bei "Die Pflichten des Soldaten - Treue, Tapferkeit, Gehorsam, Kameradschaft, Wahrhaftigkeit, Verschwiegenheit sowie beispielhaftes und fürsorgliches Verhalten der Vorgesetzten - erlangen in unserer Zeit sittlichen Rang durch die Bindung an das Grundgesetz." ist die Diskussion ganz schnell im Ambivalenten: Das waren auch Werte der Wehrmacht... und übrigens auch der NVA.


Sowohl Wermacht als auch NVA fehlte allerdings die Bindung an das Grundgesetz, so gesehen sehe ich bei dem Satz jetzt eigentlich wenig Raum fuer Unklarheiten in der Hinsicht wink.gif Und wenn dem Satz dann auch noch ein "Alles militärische Tun muss sich an den Normen des Rechtsstaats und des Völkerrechts orientieren." sollte sich eigentlich jeder Verweis auf DDR und Drittes Reich erledigt haben.

Geschrieben von: kato 15. May 2017, 18:01

ZITAT(SailorGN @ 15. May 2017, 17:25) *
Wenn nun wieder Leute ankommen, die Kasernen und Einheiten umbenennen wollen, bitte sehr. Diskussion ist immer gut, aber dann bitte auch richtig. Dann muss man auch die entsprechenden Personen durchleuchten und entsprechendes Fehlverhalten benennen.

Ich bin für eine generelle Umbenennung aller Kasernen weg von Personennamen und hin zu neutralen Standortbezeichnungen. Personen und deren Historie sind immer subjektiver Betrachtung unterworfen, und sei es durch spätere - posthume - Verwendung und Instrumentalisierung. Bei der Bundeswehr gab es so einen Trend mal in den 60ern mit den Neubaukasernen, die aber leider in den Folgejahren dann oft infolge des umgreifenden Personenkults in Kombination mit einer wenig feinfühligen Traditionslinie umbenannt wurden. Wird leider auch gerne untern Tisch gekehrt, dass beispielsweise die Rommelkaserne in Dornstadt eben nicht immer nach GFM Rommel benannt war. Auch die Wehrmachts-Altbauten hatten vor ihrer Umbenennung Mitte der 60er - hin zu Wehrmachtsgenerälen mit Organisation-Gehlen-Bezug - oft neutrale(re) Namen.

Geschrieben von: 400plus 15. May 2017, 19:00

Das waere wahrscheinlich das Einfachste, und bei der Marine hat das ja auch geklappt- von Wehrmachtsoffizieren hin zu Bundeslaendern.

Geschrieben von: SailorGN 15. May 2017, 19:39

An den Benennungen in den 60igern und dem damaligen Revival der Wehrmachtstitel sieht man ja die Ambivalenz. Warum ist man politisch(!) damals nicht ohne die Wehrmachtsbezüge ausgekommen? Damit zeigt sich für mich die moralische Beliebigkeit der Diskussion, man folgt halt dem Zeitgeist. Mir gehts auch nicht um irgendwelche Namen, sondern darum, dass man sich mit Tradition auseinander setzt. Man kann sie zwar verordnen, aber das ist keine Garantie dafür, dass sie auch gelebt wird. Im Zweifelsfall schwenkt der "Rezipient/Empfänger" auf eigenes Brauchtum um, womit die Tradition zur Hülse wird.

@400plus: Die Frage ist doch, worin die Bindung an das GG besteht. Nur in diesem Satz ist schwach... und den liest wahrscheinlich nicht mal jeder Soldat. Ein großer Teil der "Faszination" der Wehrmacht für Soldaten liegt darin, dass zumindest der gezeigte/geäusserte Zusammenhalt zwischen Streitkräften und (Unrechts-)Staat bzw. Volk deutlich größer war als heute. Soldat war jemand, dieses Prestige reizt. Die Herausforderung, dem die Tradition der BW nicht gerecht wird, ist der fehlende Ersatz bestimmter Wahrnehmungsaspekte durch das GG, die Regierung, das Volk. Sowas kann man nicht herbeireden mit einem Erlass.

Geschrieben von: Merowinger 15. May 2017, 19:58

Vielleicht noch kürzer: Die Wehrmacht war mächtig und gefürchtet.

Wobei mir damals ™ in der Marine sehr wenig bis nichts an Folklore im Sinne von fehlgeleitetem Traditionsverständnis aufgefallen ist. Braucht sie auch nicht, denn die Welt der "Seefahrt" bietet mehr als genug an.

Geschrieben von: Seydlitz 15. May 2017, 20:12

Für mich geht hier (und erst recht auch in der Presse) einiges unter, bzw geht durcheinander.
Ist erster Linie geht es um den/die Soldaten, welche im Verdacht stehen eine schwere Terroristische Tat geplant zu haben. Die korrekte Bezeichnung habe ich leider gerade nicht parat. Und vor allem geht es um den deutlichen Fehler im Umgang mit der Masterarbeit. Da müssen Konsequenzen gezogen werden, personeller Art.
Diese ganze Wehrmachtsdebatte mit Kasernennamen, Ex Kanzlern usw. wird doch hier vermischt.
Offensichtlich lief da in Illkirch einiges schief, aber spektakuläre neue Erkenntnisse in Richtung Bundeswehr=Wehrmacht Fan-Club gibt es bis jetzt nicht. Was natürlich auch daran liegen kann, dass man die Untersuchung aller Liegenschaften erst ankündigt.. .
Kernfrage ist, was hat den Oberleutnant bewogen diese Richtung einzuschlagen, bzw. noch weiter zu gehen?
Und warum wurde trotz Meldung und Gutachten eine komplett falsche Entscheidung gefällt?

Zu den Namen. Die allerwenigsten Soldaten wird es interessieren, welchen Namen ihre Kaserne trägt. Regionale Namen, Ortsnamen, Waffengattungen, alles eine gute Sache. Aber die Namen, an denen man sich jetzt stößt, sind aus meiner Sicht in einer anderen Zeit mit anderer Denkweise als heute entstanden. Beispielweise die jetzige Debatte um die Lent-Kaserne, oder auch Marseille. Das waren früher "Kriegshelden", die Spitzen der Bundeswehr waren ehemalige Kameraden, diese heutige differenzierte Sichtweise auf die Wehrmacht gab es so noch nicht. Ein Großteil der damaligen (60er -70er Jahre) männlichen Bevölkerung waren ebenfalls ehemalige Wehrmachtsangehörige. Ist doch völlig klar das "wir" das heute anders sehen.
Dieser Kontext findet aber kaum Beachtung in der jetzigen Debatte.
Und auch die bestimmt in Teilen vorhandene "Faszination" für die Wehrmacht ließe sich unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutieren, aber man tendiert zurzeit eher in Richtung schwarz weiß.

Geschrieben von: Xanopos 16. May 2017, 19:53

ZITAT
Berliner Betroffene, die auf einer "Todesliste" rechtsgerichteter Bundeswehrsoldaten um den Oberleutnant Franco A. standen, waren nach Einschätzung der Polizei nicht wirklich gefährdet. "Konkrete Tatvorbereitungen waren nicht erkennbar", sagte Berlins Polizeipräsident Klaus Kandtim Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. "Da war null Planungsleistung erkennbar."

http://www.rp-online.de/politik/polizei-franco-a-bereitete-keine-konkrete-tat-vor-aid-1.6823216

Geschrieben von: Merowinger 16. May 2017, 20:12

So habe ich das erwartet. Das widerspricht allerdings nicht dem Tatvorwurf der https://dejure.org/gesetze/StGB/89a.html, denn es liegt a) eine "Todesliste" vor und b) wurde mindestens Munition beschafft - das genügt, daher auch die Unterssuchungshaft für jetzt 4 (?) Verdächtige. Nach Waffen wird ja bekanntlich noch gesucht. "Vorbereitung" <> konkrete Planung.

Geschrieben von: der_finne 30. May 2017, 17:44

Umstrukturierung:

http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-mad-soll-verteidigungsministerium-unterstellt.1939.de.html?drn:news_id=751008

Zudem wird die Streitkräftebasis umstrukturiert.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/ursula-von-der-leyen-mad-militaergeheimdienst-verteidigung

Geschrieben von: Malefiz 30. May 2017, 17:47

ZITAT
Nun sollen sie direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt werden, ähnlich wie der Bundesnachrichtendienst dem Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Verfassungsschutz dem Kanzleramt.


Aus dem Zeit Artikel

Ist das nicht umgekehrt? Oder habe ich etwas verpasst.

Geschrieben von: der_finne 30. May 2017, 18:14

ZITAT(Malefiz @ 30. May 2017, 18:47) *
ZITAT
Nun sollen sie direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt werden, ähnlich wie der Bundesnachrichtendienst dem Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Verfassungsschutz dem Kanzleramt.


Aus dem Zeit Artikel

Ist das nicht umgekehrt? Oder habe ich etwas verpasst.


Doch, hast recht.

Geschrieben von: Seneca 20. Oct 2018, 11:34

Die "Tagesschau" greift die Debatte über Schikanierungen (Pfullendorf) und Rechtsextremismus in der Bundeswehr retrospektiv auf.
Frau von der Leyen attestierte ja damals der Bundeswehr ein "Haltungsproblem"(später schwächte sie das etwas ab) und in manchen Kasernen wurden Stuben durchsucht, um Devotionalien aus der Vor-Bundeswehrzeit zu entfernen. Das Problem des Rechsextremismus in der Bundeswehr schien Frau von der Leyen so groß, dass sie dies in einem Atemzug mit der weltpolitischen Sicherheitslage nannte:

ZITAT
Die Ministerin räumte nun Defizite im Umgang mit rechtsextremen Tendenzen in der Bundeswehr ein. Dem "Spiegel" sagte von der Leyen: "Die drastisch verschärfte Sicherheitslage von der Krim über den IS bis Mali und die großen Reformen der Legislatur beim Personal, im Rüstungsbereich, bei den Finanzen, bei Cyber haben von Tag eins an viel Kraft und Aufmerksamkeit gekostet." Heute wünsche sie sich, "wir hätten uns ebenso früh und systematisch um verdeckte rechtsextreme Tendenzen gekümmert".

https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article164305182/Von-der-Leyen-laesst-ihre-Generaele-filzen.html
Der Kriminologe Christian Pfeiffer sollte die innere Verfasstheit der Bundeswehr im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums prüfen - doch das Projekt wird nun nicht weiter verfolgt :
ZITAT
Der Kriminologe Christian Pfeiffer sollte erheben, wie rechtsradikal die Armee ist. Doch daraus wurde nichts. Auf Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios teilte das Ministerium mit: Das Projekt mit dem Kriminologen Pfeiffer werde in dieser Form nicht weiter verfolgt. Studien zu Extremismus innerhalb und außerhalb der Bundeswehr würden regelmäßig durch das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erstellt.

https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-franco-103.html

Mir scheint, Frau von der Leyen hat die damaligen Probleme unnötig dramatisiert. Vermutlich hat sie gefürchtet, dass eine eher abwartende, nüchterne Haltung dazu geführt hätte, dass in den Medien Vorwürfe der Verharmlosung, des Verschleppens oder gar des Vertuschens aufgekommen wären. Von der Leyen wollte sich sehr forsch an die Spitze der Diskussion setzen , sich im Beschuldigungseifer von niemandem übertreffen lassen und damit moralisch unangreifbar machen. Dies ging allerdings zu Lasten der Bundeswehr und ihrer Soldaten.


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