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> Besatzungskonzepte
Jackace
Beitrag 28. May 2011, 10:51 | Beitrag #1
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In den letzten Jahren kommen immer mehr Schiffe mit hohem Automatisierungsgrad in Mode, in einer Doku sah ich mal eine kleine Schiffsklasse (Visby?) bei der nur 2 Mann ausreichten um alle wesentlichen Funktionen auszuüben.
Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren wieviele Mann Besatzung man überhaupt mindestens braucht. Welche Funktionsstellen müssen besetzt werden? Wie lange sollte eine Schicht dauern?
Die K130 wird laut Wiki mit 58 Mann besetzt, die rund ein Drittel grössere LCS-2 mit nur 15-50 Mann, warum ist das so?
 
Merowinger
Beitrag 28. May 2011, 17:39 | Beitrag #2
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Das ist und bleibt eine gute Frage, aber ich halte die Antwort einmal kurz. Es geht um:

* Durchhaltefähigkeit (das Manko der Visby)
* Flexibilität und Umgehen mit unvorhergesehenen und z.T. höchst unwahrscheinlichen Situationen
* Komplexe, weit gefächerte Aufgaben und viel Technik

Das drückt sich dann z.B. aus in:
* 2 oder gar 3 sich abwechselnden Wachen = "Schichten"
* Brand- und Leckbekämpfung durch "viele Menschen"
* komplizierte technische Systeme die spezielle und aufwendige Ausbildung verlangen

Ein Containerfrachter benötigt ~20 Mann, ein grosser DGzRS Kreuzer 4. Dort wird die Technik jedoch möglichst einfach gehalten, damit man sich auf die jeweils wesentliche Aufgabe konzentrieren kann. Niemand dort muss sich mit militärischem Lagebild und Kommunikationswegen, der Luftabwehr, Hubschrauberbetrieb oder simplem "auf der Pier Wache stehen" auseinandersetzen - denn es sind ja neben der eigentlichen Aufgabe "Seefahrt" keine militärischen Gerätschaften im Spiel.

Und trotzdem kann man sich fragen, warum ein Dickschiff den Anleger mit 20+ Soldaten fährt, während eine Autofähre das auch mit 2 Personen schafft: Es hat/hatte also auch etwas mit kurzen Dienstzeiten = wenig professioneller Erfahrung und der Notwendigkeit zu tun, Unerfahrene permanent einzubinden und auszubilden, aber auch mit der Tatsache, dass die besagte Fähre 20 Jahre lang genau nur zwischen Hafen A und Hafen B und "ihrem" Liegeplatz pendelt. Bislang spielten die Personalkosten in der Handelsschiffahrt eine wesentlich grössere Rolle als in den Marinen, aber in Zeiten knapper Budgets und wegfallender Wehrpflicht gestaltet sieht das auch für die Marinen mittlerweile anders aus.

P.S.: Auf die schnelle habe ich jetzt nur eine halbwegs detaillierte Besatzungsliste eines Jaguar Schnellboots gefunden.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 28. May 2011, 18:04
 
SailorGN
Beitrag 31. May 2011, 20:16 | Beitrag #3
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Oberstleutnant
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Merowinger hat schon einen Goßteil der relevanten Sachen genannt. Dazu kommt noch Materialerhaltung in See. Die Fregatten der Marine sollten in der Lage sein, kleinere Defekte und vor allem Gefechtsschäden in Eigenregie zu reparieren. Die Standkraft einer Marineeinheit ist bedeutend höher als die eines Handelsschiffes. Dazu kommt die Aufgabenverteilung, bzw. Häufung. Manche Leute an Bord haben je nach Manöver x verschiedene Aufgaben. Bei den Booten ist das ausgeprägter als bei den Schiffen....


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