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> NVA Fahrzeuge, Keine T-62???
Dirk
Beitrag 21. Sep 2004, 11:50 | Beitrag #1
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Habe in dem Begleitbuch zur Ausstellung im Panzermuseum Munster gelesen, das die NVA nie den T-62 in ihrem Arsenal hatte.

1.) Stimmt das?
2.) Wenn ja, warum nicht, wollte man direkt auf T-72 wechseln?? Oder galten die NVA-Truppen neben den in der DDR stationierten Truppen nur als zweite Wahl? Nach dem Motto "Wir Russen haben ja den modernen Kram, überlaßt uns das mal... ab in die 2. Reihe?


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Ta152
Beitrag 21. Sep 2004, 12:22 | Beitrag #2
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Ja, Ja.

Die Sowjetunion hat eigentlich immer zwei Panzerlinien Produziert. Die Billige T-55, T-72 und die teure T-62, T-64, T-80. Mit den teureren Konstruktion wurden auch in der UDSSR nur spezielle Verbände ausgestattet.


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Stefan Kotsch
Beitrag 21. Sep 2004, 17:22 | Beitrag #3
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Der T-62 lag auf der Linie des T-55, also eher ein "Billigpanzer".
Die DDR hatte aber kein Geld um auf allen Gebieten, auf denen es sicher nötig gewesen wäre, die neuste Technik zu kaufen.
Also wollte/musste man den T-55 solange nutzen bis das übernächste Modell verfügbar ist. Die Einführung des T-80 soll für Ende der 80er Jahre geplant gewesen sein.

Im Übrigen hatten die Russen schon ein Interesse daran die Partnerstreitkräfte stark zu machen. Allein, die finanzielle Situation lies das nicht zu. Diese Problematik kommt uns ja auch heute sehr bekannt vor...
 
D-FENCE
Beitrag 21. Sep 2004, 19:53 | Beitrag #4
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Sicher?

Meines Wissens wollte die DDR als Nachfolger für den T55 ab 1975 (oder war es 78? ) in der Tschechoslowakei gefertigte T64 beziehen, aber zum einen lief die Fertigung dort nicht wie geplant an und zum anderen wurde innerhalb des Bündnisses der T72 als Nachfolger des T55 bestimmt. Also eher eine politische Entscheidung als eine ökonomische. Die ökonomische Komponente kam erst später ins Spiel, als die DDR nicht genügend T72 kaufen konnte und dafür die T55AM/AM(P) auf AM2/AM2(P) bzw AM2B/AM2(P) modernisierte.
Ich kann ja nochmal beim Spielberger nachschlagen, aber irgendwie in der obigen Art isses mir im Gedächtnis geblieben.


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Eine Ehe kann (ferner) aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusstlosigkeit oder vorübergehender Störung der Geistestätigkeit befand.
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Sergeant
Beitrag 21. Sep 2004, 20:15 | Beitrag #5
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QUOTE(D-FENCE @ 21.09.2004, 20:53)
...ab 1975 (oder war es 78? ) in der Tschechoslowakei gefertigte T64 beziehen, aber zum einen lief die Fertigung dort nicht wie geplant an ......

Also das wäre mir jetzt neu mata.gif
muss aber natürlich nicht heissen dass es nicht stimmt.


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Die technische Entwicklung in unserer Gesellschaft hat in ihrem Voranschreiten nicht vor, auf die Entwicklung des menschlichen Geistes zu warten.
( http://www.t-64.de )
 
WGT
Beitrag 21. Sep 2004, 20:28 | Beitrag #6
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@Stefan Kotsch
QUOTE
Die Einführung des T-80 soll für Ende der 80er Jahre geplant gewesen sein.

Das ist wohl eher ein Gerücht.
Davon ist mir nichts bekannt, das ist wohl eher ein Wunschdenken.Die NVA wäre bis heute noch mit den modernisierten T-55 und den T-72 rumgefahren.
Der T-80 wurde ja erst ab Mitte der 80er Jahre in größeren Stückzahlen bei den Sowjetischen Streitkräften eingeführt.

@D-FENCE

QUOTE
Meines Wissens wollte die DDR als Nachfolger für den T55 ab 1975 (oder war es 78? ) in der Tschechoslowakei gefertigte T64 beziehen

Wo hast du diesen Unfug gehört?Das ist ja nun völliger Blödsinn.
 
D-FENCE
Beitrag 21. Sep 2004, 21:19 | Beitrag #7
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QUOTE(WGT @ 21.09.2004, 21:28)
@D-FENCE

QUOTE
Meines Wissens wollte die DDR als Nachfolger für den T55 ab 1975 (oder war es 78? ) in der Tschechoslowakei gefertigte T64 beziehen

Wo hast du diesen Unfug gehört?Das ist ja nun völliger Blödsinn.

Inzwischen habe ich die entsprechende Passage in "Die Kampfpanzer der NVA" (Band 16 der Serie "Militärfahrzeuge") von Spielberger/Siegert/Hanske gefunden und zitiere wörtlich:

"Bereits 1971, als die Perspektivplanung für die Ausstattung der NVA mit Panzern für den Zeitraum 1971 bis 1975 aufgestellt wurde, legte man den Zeitraum für die Einführung den T 55-Nachfolgetyps fest. Diese Einführung sollte 1973 präzisiert und im Zeitraum des Fünfjahrplanes  1976-1980 erfolgen. Unklar war, welcher Panzer die Nachfolge des T 55 antritt. Es sollte sich um den gegenwärtig modernsten Kampfpanzer des Warschauer Paktes handeln, der eine dreiköpfige Besatzung und eine 115 mm Glattrohrkanone besaß.  Im "Fünfjahrplanvorschlag Import 1976-1980" wurde im Juni 1975 erstmalig erwähnt, daß der Kampfpanzer  T 64A ab 1978 in die NVA eingeführt werden sollte. Dazu war vorgesehen, 1978 vier Kampfpanzer T 64A aus der UdSSR plus 8 Panzerkanonen 115 mm und 8 Motoren für den T 64A zum Stückpreis von 999.987,10 Rubel einzukaufen. Alle weiteren Importe sollten über die CSSR abgewickelt werden. Im Juli 1975 wurde das Projekt T 64A völlig fallengelassen, da die CSSR zum einen mit der Produktion des T 64A, wenn überhaupt, nicht vor 1980 beginnen würde. Zum anderen wurde für den Warschauer Pakt der T 72 als Nachfolger bestimmt."

Du darfst Deine Bemerkung mit dem "völligen Blödsinn" gern mit entsprechenden Quellen untermauern. Ich bin durchaus offen für fundierte Erkenntnisse.


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Stefan Kotsch
Beitrag 21. Sep 2004, 22:08 | Beitrag #8
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Hatte der T-64 zu der Zeit nicht schon die 125 mm D-81, ich denke schon. In der CSSR ist auch nie nur ein einziger  T-64 gebaut worden.

Es gibt noch ein anderes Buch, von den ex Generälen der NVA. Da wird der T-64 überhaupt nicht erwähnt. Und diese Herren saßen sicher näher dran als die Verfasser von "Die Kampfpanzer der NVA".
Da glaub ich mal eher denen, die beruflich direkt damit zu tun hatten. Viele Andere haben erwiesenermaßen oft schon oberflächlich und fehlerhaft rechergiert.

Und, mit dem T-64 hätten wir uns damals wohl einen Haufen Stress auf den Hals geholt.
 
WGT
Beitrag 21. Sep 2004, 22:18 | Beitrag #9
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QUOTE(D-FENCE @ 21.09.2004, 22:19)
Es sollte sich um den gegenwärtig modernsten Kampfpanzer des Warschauer Paktes handeln, der eine dreiköpfige Besatzung und eine 115 mm Glattrohrkanone besaß.  Im "Fünfjahrplanvorschlag Import 1976-1980" wurde im Juni 1975 erstmalig erwähnt, daß der Kampfpanzer  T 64A ab 1978 in die NVA eingeführt werden sollte. Dazu war vorgesehen, 1978 vier Kampfpanzer T 64A aus der UdSSR plus 8 Panzerkanonen 115 mm und 8 Motoren für den T 64A zum Stückpreis von 999.987,10 Rubel einzukaufen.

Ein Buch ist für mich keine offizielle Quelle,oder ist im Buch ein Originaldokument abgebildet das diese Aussage belegt? Ansonsten kann in Büchern viel geschrieben stehen.
Die Herrn Autoren mit NVA Bezug sollten aber schon wissen das es 1971 und erst recht 1975 längst schon bekannt war, das der T-64A keine 115mm Kanone hatte, sondern 125mm.
Die 115mm Kanone hatte nur der T-64, aber nicht mehr der "A".
Oder ist diesen NVA-Offizieren (Autoren) etwa auch entgangen das zu dieser Zeit (1975) die ersten T-64A gerade bei der GSSD eingeführt wurde und in der DDR herumfuhren?
 
Sergeant
Beitrag 21. Sep 2004, 22:32 | Beitrag #10
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QUOTE(WGT @ 21.09.2004, 23:18)
Die Herrn Autoren mit NVA Bezug sollten aber schon wissen das es 1971 und erst recht 1975 längst schon bekannt war, das der T-64A keine 115mm Kanone hatte, sondern 125mm.
Die 115mm Kanone hatte nur der T-64, aber nicht mehr der "A".

dito.gif


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Sergeant
Beitrag 21. Sep 2004, 22:34 | Beitrag #11
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QUOTE(Stefan Kotsch @ 21.09.2004, 23:08)
......Und, mit dem T-64 hätten wir uns damals wohl einen Haufen Stress auf den Hals geholt.

biggrin.gif
ja der Motor könnte ruhig einbißchen anders sein.


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Gepard B2L
Beitrag 22. Sep 2004, 00:09 | Beitrag #12
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QUOTE
Die Herrn Autoren mit NVA Bezug sollten aber schon wissen das es 1971 und erst recht 1975 längst schon bekannt war, das der T-64A keine 115mm Kanone hatte, sondern 125mm.
Die 115mm Kanone hatte nur der T-64, aber nicht mehr der "A".


In dem von D-Fence zitierten Ausschnitt steht ja auch nicht, dass der T64A eine 115mm Kanone hatte, sondern nur, dass 4 T64A plus 8 Kanonen 115mm aus der UDSSR beschafft werden sollten.
 
Dirk
Beitrag 22. Sep 2004, 08:11 | Beitrag #13
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Es freut mich das dieses Thema so detailliert diskutiert wird. Na da hab ich ja was losgetreten...  :rofl
Trotzdem danke für die Infos.


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harmlos
Beitrag 22. Sep 2004, 11:47 | Beitrag #14
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QUOTE(Ta152 @ 21.09.2004, 13:22)
Ja, Ja.

Die Sowjetunion hat eigentlich immer zwei Panzerlinien Produziert. Die Billige T-55, T-72 und die teure T-62, T-64, T-80. Mit den teureren Konstruktion wurden auch in der UDSSR nur spezielle Verbände ausgestattet.

Wobei das laut einer Diskussion auf Tank-net Unsinn sein soll, da die Preise der beiden Linien vergleichbar sind. Grund für die Doppelproduktion sind Einflußnahmen der zwei Herstellerfirmen...


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Bei irgendeinem fremden Mann, der sie bestimmt nicht brauchen kann.
 
xena
Beitrag 23. Sep 2004, 17:36 | Beitrag #15
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Bllig und teuer sind Schlagworte, die nichts mit der Realität zu tun haben. Tatsache ist, daß die Linie T-54, T-55 und T-62 eine fortlaufende Entwicklung darstellt. Als der T-62 in Massenproduktion ging, wurde der T-55 eingestellt. Mit dem T-72 wurde ein gänzlich neues Modell eingeführt und als dessen Massenproduktion los ging, wurde der T-62 eingestellt. Erst seit dem Doppel T-72 und T-64/T-80 gibts zwei parallele Modelle. Der T-64 war hingegen ein Zwischenmodell zum T-80. Eigentlich zum Zwischenmodell geworden, als die Probleme deutlich wurden.

Es war also nicht immer so, daß die Russen ein teures und ein billiges Modell hatten. Es war eher so, daß sie schon immer zwischen Kampftruppen der ersten Linie, der zweiten Linie und Reservetruppen unterschieden haben. Die vorderen Verbände bekamen immer die neuesten Sachen, während die Truppen der zweiten Linie und die Reserve die älteren, noch verwendbaren Geräte bekamen.

Xena


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D-FENCE
Beitrag 25. Sep 2004, 20:10 | Beitrag #16
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QUOTE(WGT @ 21.09.2004, 23:18)
Ein Buch ist für mich keine offizielle Quelle,oder ist im Buch ein Originaldokument abgebildet das diese Aussage belegt? Ansonsten kann in Büchern viel geschrieben stehen.
Die Herrn Autoren mit NVA Bezug sollten aber schon wissen das es 1971 und erst recht 1975 längst schon bekannt war, das der T-64A keine 115mm Kanone hatte, sondern 125mm.
Die 115mm Kanone hatte nur der T-64, aber nicht mehr der "A".
Oder ist diesen NVA-Offizieren (Autoren) etwa auch entgangen das zu dieser Zeit (1975) die ersten T-64A gerade bei der GSSD eingeführt wurde und in der DDR herumfuhren?


Die Quelle ist im Zitat erwähnt:
Fünfjahrplanvorschlag Import 1976-1980
Dieser wurde vom Außenhandelsministerium erstellt, also von Zivilisten bzw mehr oder weniger militärisch kompetenten Genossen. Das könnte die Ungereimtheiten bezüglich der Kanonen und auch das von Stefan Kotsch angeführte "Nicht wissen" bzw "Nichts davon gehört" der NVA-Generäle erklären.
Wenn jemand eine Idee hat, wo man besagtes Dokument einsehen kann: Her damit!

Ansonsten würde ich, insofern daran allgemeines Interesse besteht, mal einen der Autoren kontaktieren.

QUOTE(Dirk @ 22.09.2004, 09:11)
Es freut mich das dieses Thema so detailliert diskutiert wird. Na da hab ich ja was losgetreten...  

Iss schon ok, es gab ja bisher keine Toten. biggrin.gif Wir sind ja hier nicht in dem Forum mit dem plärrigen Mädchen! Bild: http://home.t-online.de/home/bullitt667/smilies/data/rudel.gif (Bild automatisch entfernt)
 wink.gif

@Stefan Kotsch:
Kannst Du dieses "andere Buch" mal genauer benennen? Ich erweitere meine Sammlung gelegentlich um das eine oder andere Buch, vielleicht isses ja mal ein Kandidat.


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