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> Medienkritik, Wie Massenmedien uns beeinflussen (wollen?)
Seydlitz
Beitrag 14. Apr 2017, 21:59 | Beitrag #31
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Sehe ich ähnlich. Völlig "Neutrale" Medien, wie sie hier von manchen erträumt werden, kann es so kaum geben, weil immer noch Menschen (Journalisten) die Berichte, Artikel, Nachrichten und Reportagen erstellen. Und diese befinden sich in den allermeisten Fällen halt auch in einem Angestellten bzw Abhängigkeitsverhältnis. Wobei das absolut nicht bedeutet, dass der jeweilige Journalist von seinem Arbeitgeber gezwungen wird, die Unternehmensphilosophie zu vertreten. Zudem wird ein Journalist, welcher ja auch ein denkendes Wesen ist, sprich eigene politische und- oder sonstige Vorstellungen besitzt, nicht bei einem Unternehmen anheuern, was den eigenen Vorstellungen komplett gegensätzlich gegenüber steht.
In einem Staat mit freiheitlich demokratischen Werten gibt es eine freie Presselandschaft, sprich von (Informations-) Unternehmen, welche Positionen von Links über die Mitte bis Rechts vertreten. Die jeweiligen Grenzen (Extremismus) sind Gesetzlich geregelt, es gibt eine mehr oder weniger unabhängige Justiz, welche diese Grenze überwacht bzw. vermeintliche Streitfälle regelt.
Das häufig auftauchende Argument der Einheitspresse, merkwürdigerweise gegenüber der "westlichen" Presse, und nicht gegen Länder, welche in Sachen Pressefreiheit eher auf den hinteres Rängen rangieren, verwundert mich doch immer wieder. Gefühlt gibt es in Deutschland doch eine recht weit gefasste Presselandschaft, in der mehr oder weniger jeder seinen persönlichen Standpunkt in bestimmten politischen oder Gesellschaftlichen Themen wiederfinden sollte. Natürlich nicht immer im gleichem Medium oder Unternehmen, dazu gibt es wohl doch zuviel Vielfalt wink.gif

Ein Problem sehe ich eher in der Geschwindigkeit, in der heute Informationen verlangt werden. Mancher beansprucht quasi eine Liveschaltung, oder halt eine sehr kurze Zeitspanne nach einem Ereignis.
Qualitativ guter Journalismus benötigt aber halt eine gewisse Zeit, denn Informationen müssen überprüft werden, Quellen erst mal aufgetan werden etc. Also werden relativ schnell ungeprüfte oder nur oberflächlich überprüfte Infos veröffentlicht, gerade was die online Medien betrifft. Genauer recherchierte Beiträge erscheinen dann auch häufig erst 2-3 Tage nach dem jeweiligen Ereignis.
Und auch die Presse muss ihre Angestellten irgendwie bezahlen, sprich sie müssen auch Geld durch den Verkauf ihrer Arbeit einnehmen. Durch Leser, welche sich ausschließlich oder überwiegend auf kostenfreie online Informationen abstützen, entsteht auch Druck. Die Anzahl an kostenpflichtigen +Mitgliedschaften für "gute" Artikel steigt gefühlt. Und auch eine gedruckte Ausgabe, gerade zum Wochenende, hat für mich deutlich mehr Qualität.


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Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
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Hummingbird
Beitrag 14. Apr 2017, 22:51 | Beitrag #32
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ZITAT(Seydlitz @ 14. Apr 2017, 22:59) *
Wobei das absolut nicht bedeutet, dass der jeweilige Journalist von seinem Arbeitgeber gezwungen wird, die Unternehmensphilosophie zu vertreten.
Das kommt aber leider häufig vor, dass Berichterstattung aus Rücksichtnahme auf Werbekunden unterbunden wird. Gerade bei kleinen, privatwirtschaftlichen Medienbetrieben ist das leider sehr häufig der Fall. Stell dir z.B. vor, ein privater Fernsehsender kommt in die Breduille, unangenehme Nachrichten über einen wichtigen Werbekunden verbreiten zu sollen. Oder ob sich ein Redakteur einer Lokalzeitung es sich erlauben kann oder will, es sich mit dem Oberbürgermeister zu verscherzen und dadurch schlichtweg im Zugang zu wichtigen Veranstaltungen ausgeschlossen wird. Auch bei internationalen Veranstaltungen sind die Plätze für Medienvertreter begrenzt und da wird schlichtweg selektiert, wer eine Akkreditierung erhält. Aber bei großen Veranstaltungen wo eine entsprechend große Medienpräsenz vorhanden ist, wirkt sich das weniger extrem aus, als bei kleinen Medienunternehmen auf lokaler Ebene. Seit durch das Internet immer mehr für den Konsumenten kostenlose Medien frei verfügbar geworden sind und ein dementsprechender Preisverfall eingetreten ist, wird auch immer deutlicher, das Qualitätsjournalismus schlichtweg Geld kostet. Und woher dieses Geld kommt, ist immer eine wichtige Frage.
 
Seydlitz
Beitrag 15. Apr 2017, 00:13 | Beitrag #33
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Ich stimme dir zu, dass qualitativ guter Journalismus nicht zum Nulltarif zu haben ist.
Aber wie häufig es vorkommt, dass Rücksicht z.B. auf Werbekunden genommen wird, darüber lässt sich streiten. "Häufig" würde ich ,natürlich auch nur gefühlt, nicht verwenden. Das es Rücksichtnahme gibt, keine Frage.
Ein privater Fernsehsender ist ja doch eher keine ganz kleine Nummer. Extremfälle sind mir jetzt spontan nicht bekannt. So z.B der VW Abgasskandal. Und in der Politik gibt es aus meiner Sicht einfach schlicht zu viele Quellen, welche bereitwillig Informationen weitergeben. Gerade die Lokalpolitik empfinde ich in Punkto Berichterstattung zuweilen ganz unterhaltsam, auch durch veröffentlichte Leserbriefe.
Das ist aber natürlich auch nur meine eigene Wahrnehmung im Heimatlandkreis, gut möglich das es andere Beispiele gibt.
Und abschließend, falls ein Journalist sich in seiner Berichterstattung zu sehr eingeschränkt fühlt, sollte er die Konsequenzen ziehen und den Arbeitgeber wechseln. Ich weiß das klingt jetzt erstmal sehr leicht gesagt, gerade für Lokalreporter, welche in ihrer Region gerne ihren Job behalten möchten. Aber im Endeffekt geht es jedem anderen Arbeitnehmer genauso, kommt man partout nicht mit den Arbeitsbedingungen klar, ist es auf Dauer besser sich umzuorientieren.
Es gibt wie gesagt mit Sicherheit unterschiedlichste Einschränkungen, aber doch empfinde Deutschland als gut aufgestellt, was das Angebot an unabhängiger Presse betrifft.


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Hummingbird
Beitrag 15. Apr 2017, 00:31 | Beitrag #34
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ZITAT(Seydlitz @ 15. Apr 2017, 01:13) *
So z.B der VW Abgasskandal.
Wie gesagt, je größer der Fokus, desto breiter wird das Spektrum der Berichterstattung und desto weniger "Rücksichtnahmen" gibt es. Aber gerade auf lokaler Ebene, wo nicht viele unterschiedliche Medien am Werk sind, die sich eine unabhängige Berichterstattung erlauben können, sind derartige "Rücksichtnahmen" nicht gerade selten.
 
Redeagle
Beitrag 15. Apr 2017, 12:01 | Beitrag #35
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Da stimme ich euch zu.

Bei russiches Quellen weiß man das sie politisch eingefärbt sind .... Nur im Westen wird man schnell getäuscht.

Es gibt auch wenige Zeitungen (oder Medien allgemein) die wirklich unabhängig sind. Oft ist es so, dass Zeitungsvielfalt/ TV/Radio Sendervielfalt nur Optisch existiert aber eben dem gleichen Besitzer/Konzern angehören.

Man kann sich mal informieren z.b. wieviele Zeitungen an seinem Kiosk verkauft werden und wem diese Zeitungen wirklich gehören. Mit etwas Elan kann man das erweitern und Überegional weiter schauen. Mit etwas fleiß ergänzt man noch die politische Ausrichtung der Besizer.

Beispiel Köln:
ZITAT
Wikipedia: Der Verlag DuMont verfügt in der Kölner Medienlandschaft über eine enorme Meinungsmacht, da – abgesehen von der Lokalausgabe der Bild-Zeitung – alle lokalen Tageszeitungen in Köln und den umliegenden Gemeinden im Verlag M. DuMont Schauberg erscheinen.

( in Köln ist quasi alles im Besitz von " DuMont", oder in Hannover - Niedersachsen bis Rostock gehört alles zur Familie "Matt"; oder andersherum was gehört alles zu"Bertelsmann", ...."Springer" usw.. )


Was ich damit sagen möchte ist das uns eine Informationsvielfalt vorgegaukelt wird, die es so in dem Ausmaß gar nicht gibt.
Heißt also wenn was weiß ich es 10 Zeitungen gibt wovon 7 das Selbe schreiben (weil sie direkt/indirekt zusammen gehören) und die drei anderen eben nicht... wem glaub ich dann, wenn ich die Verstrickungen nicht kenne?
Was auch wichtig ist (fnde ich) sind die vielzitieren Forschungsinstitue /Stiftungen.... wer steht denn hier dahinter ? ...Umfragen usw.



Etwas OT aber spielt in die selbe Schiene :
Vielleich etwas zu simpel gedacht : Was z.B. für mich ein Unding ist sind Wahltrends im Vorfeld einer Wahl. Viele Menschen lassen sich "einfangen" weil sie eben zu den Gewinnern gehören wollen.

Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 15. Apr 2017, 13:03


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„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“ Benjamin Franklin
"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein." (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen.“
 
Warhammer
Beitrag 15. Apr 2017, 13:45 | Beitrag #36
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Für dich ist das ein Unding. Wieder andere möchten das gerne wissen, weil es sie interessiert.

Das hat mMn nun wirklich nichts mit gutem oder schlechtem Journalismus zu tun.

Das ist generell ein Problem bei der Besprechung von Medien. Ichvhab sehr häufig das Gefühl, dass gerade die Strömungen die derzeit am meisten Medienkritik üben da oft viele Dinge mit reinwerden, die ihnen einfach nicht gefallen und der eigene nAgenda/dem eigenen Meinungsbild widersprechen.

Geht oft einher mit einem gewissen Alleinvertretungsanspruch der eigenen Meinung.


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Redeagle
Beitrag 15. Apr 2017, 14:09 | Beitrag #37
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Deswegen schrieb ich ja auch "Etwas OT" wink.gif Dennoch kann man mit solchen Trends Meinungen beeinflussen.

BTT: Ich wollte mit dem Text lediglich aufzeigen das die Medienvielfalt, genauer betrachtet, viel kleiner ist als die Meisten allgemein denken. Mit dieser "sugerierten" Vielfalt an Produkten, die das Gleiche berichten (weil sie zusammengehören) lässt sich nunmal die Meinungshoheit erringen und Menschen beeinflussen.

Allerdings da geb ich Euch Recht: Es passiert einen ganz schnell, dass man genau das Gegneteil des Artikelns annimmt eben weil man weiß das der Artikel "mir die geläufige Meinung aufzwingen möchte".. Quasi so eine Art Abwehrhaltung.. Doch versuche ich anders ran zu gehen. Auch ich Lese Spon & Co. Ich frage mich "Wer profitiert davon, macht das alles überhaupt so Sinn?!" .. Mittlerweile lese ich soweit (International) quer (vorsicht Ironie) das man fast sagen kann "die Wahrheit" liegt irgendwo zwischen SPON und RT

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Ich möchte an der Stelle auch das WHQ-Forum loben die Meinungen sind oft heftig Konträr, aber genau auf diese Weise erfährt man sehr viel Hintergrundwissen und/oder über Nebenschauplätze die man gar nicht im Blick hatte.

Das WHQ ist für mich eine wichtige Quelle geworden im Bereich der Informationsbeschaffung abseits der Standartmedien. xyxthumbs.gif

Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 15. Apr 2017, 14:30


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400plus
Beitrag 15. Apr 2017, 14:36 | Beitrag #38
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ZITAT(Redeagle @ 15. Apr 2017, 13:01) *
Was ich damit sagen möchte ist das uns eine Informationsvielfalt vorgegaukelt wird, die es so in dem Ausmaß gar nicht gibt.
Heißt also wenn was weiß ich es 10 Zeitungen gibt wovon 7 das Selbe schreiben (weil sie direkt/indirekt zusammen gehören) und die drei anderen eben nicht... wem glaub ich dann, wenn ich die Verstrickungen nicht kenne?


Das mag regional (wo es meistens ohnehin nur 2-3 Lokalzeitungen gibt, wenn überhaupt) vielleicht noch zutreffen, aber überregional sind die meisten großen Blätter einfach null verbandelt. Der Spiegel gehört den Augstein-Erben, den Mitarbeitern und Gruner & Jahr; die FAZ hat ihre eigene Fazit-Stiftung. Die SZ gehört zur Südwestdeutsche Medien Holding (da sieht man auch schön, dass selbst wirtschaftliche "Verwandschaft" nicht unbedingt zu ähnlicher Berichterstattung führt, denn zur gleichen Holding gehört auch der Schwarzwälder Bote). Die Zeit gehört zu Holtzbrinck, Welt und Bild zu Springer, die taz hat ihre eigene Genossenschaft, die NZZ ist eine AG. Alles Zeitungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung und unterschiedlichen Eigentümern.
 
Redeagle
Beitrag 15. Apr 2017, 14:40 | Beitrag #39
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Geh noch ein paar Ebenen weiter hoch.
Soweit ich weiß gehört SZ der Famile Schaub der auch ein Großteil der Ostdeutschen Zeitungen gehören.
Gruner und Jahr gehört meines Wissens nach mittlerweile zu Berttelsmann.

Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 15. Apr 2017, 14:50


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Beitrag 15. Apr 2017, 14:47 | Beitrag #40
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Ich sprach ja explizit von den Überregionalen, auch zur SWMH gehören neben der SZ noch die Stuttgarter Nachrichten, die Stuttgarter Zeitung, der Schwarzwälder Bote u.a. Die großen 5-6 überregionalen Zeitungen im deutschsprachigen Raum sind aber trotzdem alle wirtschaftlich unabhängig voneinander und haben auch alle eine eigene politische Ausrichtung.

PS: Wir hatten das Thema auch hier schonmal.
 
Redeagle
Beitrag 15. Apr 2017, 14:57 | Beitrag #41
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Ich weiß nicht ob diese Details der Medienkonzerne zuweit Off Topic werden? (Frage an die Mod´s, ist diese Art Dikussion erwünscht? )

Familie Schaub und die SZ Wikipedia:

ZITAT
Keimzelle der Medien Union GmbH ist die Tageszeitung Die Rheinpfalz mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein. Diese Zeitung wurde 1945 durch den Verleger Josef Schaub, den Vater des heutigen Hauptgesellschafters der Medien Union, Dieter Schaub, mit Einwilligung der damaligen französischen Besatzungsmacht gegründet. Ausgehend von dieser Zeitung wurde nach und nach durch Zukäufe die heutige Medien-Union gebildet.

Ein Geschäftsführer der Rheinpfalz-Gruppe ist der Vorsitzende der Geschäftsführung des Süddeutschen Verlages (siehe Süddeutscher Verlag).

Die Medien Union GmbH ist zu 44,36 % an der Südwestdeutschen Medien Holding GmbH (SWMH) beteiligt, die unter anderem die Stuttgarter Nachrichten sowie die Stuttgarter Zeitung publiziert. Die Süddeutsche Zeitung, die größte überregionale Abo-Tageszeitung in Deutschland, gehört seit 2002 zu 18,75 % der SWMH, mit Wirkung zum 29. Februar 2008 zu 81,75 %.

Zur Medien Union GmbH gehören des Weiteren die Freie Presse mit Sitz in Chemnitz und die Westermann Druck- und Verlagsgruppe mit Sitz in Braunschweig, außerdem die Jobware Online-Service GmbH mit Sitz in Paderborn und der Walhalla-Fachverlag in Regensburg.


das finde ich schon überregional.

Familie Schaub ist nur ein Beispiel.. Familie Funk wäre noch zu erwähnen oder halt Springer, Bertelsman aber vielleicht sollte man sich nicht zu sehr und zu tief in den Konzernen verrennen.. wie sie intern struckturiert und organisiert sind kann man von außen nicht wirklich sagen. Oder um zum Thema zurückzukommen " wie es die Art des unabhängigen Journalismuses beeinflusst" ist Spekulation.



Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 15. Apr 2017, 15:17


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400plus
Beitrag 15. Apr 2017, 15:01 | Beitrag #42
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Ich meinte, dass die einzelnen Zeitungen lokal sind, mit Ausnahme der SZ.
 
Seydlitz
Beitrag 15. Apr 2017, 15:11 | Beitrag #43
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Das würde aber auch implizieren, dass die Zeitungen, welche alle den gleichen Besitzer haben, auch wirklich von diesem angeleitet sind, auch die selbe Meinung zu vertreten. Vielleicht etwas kompliziert geraten der Satz.
Sprich die Zeitungen wären gleichschaltet und würden angeleitet bzw. überwacht werden. Aber nur weil jemand, meinetwegen eine Familie, mehrere Zeitungen besitzt, bedeutet dass nun mal nicht ,dass diese auch wirklich alle die gleiche Meinung vertreten. Zumal solch eine Einflussnahme doch wohl auch auffallen würde, die Journalisten müssten ja von Irgendjemanden "Beaufsichtigt" werden, um die vom Besitzer gewünschte Meinung zu vermitteln. Das ist mir doch sehr weit her geholt. Rein wirtschaftlich gesehen würde es wohl auch mehr Sinn machen, wenn ein Besitzer mehrerer Zeitungen auch unterschiedliche Zielgruppen abdeckt, anstatt sich auf eine Sichtweise und damit Kundengruppe festzulegen. (mehrere Zeitungen berichten das selbe)
Alle hier von @400plus genannten Medien sind in privater Hand. RT ist hingegen ein vom russischen Staat finanzierter (Propaganda) Sender. Ob man es hören will oder nicht, dass sind aus meiner Sicht deutliche Unterschiede.


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Redeagle
Beitrag 15. Apr 2017, 15:20 | Beitrag #44
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ZITAT(400plus @ 15. Apr 2017, 16:01) *
Ich meinte, dass die einzelnen Zeitungen lokal sind, mit Ausnahme der SZ.


Auch die Freie Presse wird in ganz Sachsen gelesen und ist der SZ im Süden gleichzusetzen.

Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 15. Apr 2017, 15:21


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400plus
Beitrag 15. Apr 2017, 15:21 | Beitrag #45
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ZITAT(Seydlitz @ 15. Apr 2017, 16:11) *
Sprich die Zeitungen wären gleichschaltet und würden angeleitet bzw. überwacht werden. Aber nur weil jemand, meinetwegen eine Familie, mehrere Zeitungen besitzt, bedeutet dass nun mal nicht ,dass diese auch wirklich alle die gleiche Meinung vertreten. Zumal solch eine Einflussnahme doch wohl auch auffallen würde, die Journalisten müssten ja von Irgendjemanden "Beaufsichtigt" werden, um die vom Besitzer gewünschte Meinung zu vermitteln. Das ist mir doch sehr weit her geholt. Rein wirtschaftlich gesehen würde es wohl auch mehr Sinn machen, wenn ein Besitzer mehrerer Zeitungen auch unterschiedliche Zielgruppen abdeckt, anstatt sich auf eine Sichtweise und damit Kundengruppe festzulegen. (mehrere Zeitungen berichten das selbe)


Ja, sehe ich auch so. Dazu kommt ja auch noch, dass die Eigentümerstrukturen ja oft komplexer sind, als "Y gehört zu X". Gruner & Jahr hält beim Spiegel nur 25.5%, und auch die SZ gehört nicht der Familie Schaub alleine- der Großteil des Süddeutschen Verlages gehört zur SWMH, diese wiederum gehört zu 44% der Medien Union, die wiederum mehrheitlich (aber nicht vollständig) der Familie Schaub gehört.

ZITAT(Redeagle @ 15. Apr 2017, 16:20) *
Auch die Freie Presse wird in ganz Sachsen gelesen und ist der SZ im Süden gleichzusetzen.


Die SZ hat aber bundesweite Verbreitung, genau wie die FAZ, Zeit, Welt, taz, Bild (und meintwegen die Frankfurter Rundschau und das Handelsblatt). Die Freie Presse nunmal nicht, deswegen wird sie normalerweise nicht zu den überregionalen Zeitungen gezählt.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 15. Apr 2017, 15:26
 
Crazy Butcher
Beitrag 15. Apr 2017, 15:22 | Beitrag #46
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Den ersten Punkt wollte ich auch gerade erwähnen. Den Besitzer interessiert in erster Linie eine hohe Auflage. Da muss nicht unbedingt eine politische Färbung hinter stehen. Man will möglichst viele Leser erreichen und versucht auch möglichst viele Richtungen abzudecken und kauft entsprechend ein. Die Qualität und letztenendlich auch Richtung der einzelnen Medien entsteht mMn innerhalb der Zeitunsgredaktion und kommt nicht zwangsläufig von Außen.


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Beitrag 15. Apr 2017, 15:46 | Beitrag #47
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ZITAT(Crazy Butcher @ 15. Apr 2017, 16:22) *
Den ersten Punkt wollte ich auch gerade erwähnen. Den Besitzer interessiert in erster Linie eine hohe Auflage. Da muss nicht unbedingt eine politische Färbung hinter stehen. Man will möglichst viele Leser erreichen und versucht auch möglichst viele Richtungen abzudecken und kauft entsprechend ein.


Interessante Studie hierzu: Gentzkow & Shapiro 2010

 
SailorGN
Beitrag 15. Apr 2017, 16:49 | Beitrag #48
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Die Medienholdings in D sind das Ergebnis langer und schmerzhafter Konsolidierungsmaßnahmen. Die Auflagen gehen bei den meisten Verlagen zurück, damit auch Werbeeinnahmen und andere Erlöse. Gemeinsame Holdings machen die Akquise von Anzeigenkunden leichter und bringen in manchen Bereichen (bspw. Sport) auch Synergieefekte (nur noch ein Schreiberling statt drei). Grundsätzlich hat aber keine Holding/Unternehmen wirklich Interesse an "Gleichschaltung", weil das bei uns ein absoluter Auflagenkiller wäre. Deshalb werden tlw. auch defizitäre Regionalzeitungen am Leben gehalten, weil sie trotz Minus signifikante Auflagenzahlen für die Gruppe bringen. Ausserdem erschliesst Vielfalt auch Konsumentengruppen, weshalb es trotz Printflaute immer wieder Versuche gibt, neue Nischenblätter/Magazine zu etablieren.

Natürlich kann man aber auch sehen, dass bestimmte Ausrichtung auch bestimmte Typen Redakteure/Journalisten anzieht. Ein taz-lesender Journalistikstudent geht nicht zur BLÖD, aber nicht nur wegen der "Peergroup Redaktion" sondern auch wegen des Konsumentenkreises. Zurück zur Einheitspresse ala Neues Deutschland oder VB geht nicht, weil die Informationslandschaft zu vielfältig ist und der Konsument andere Möglichkeiten hat (und fordern würde).


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der_finne
Beitrag 15. Apr 2017, 17:41 | Beitrag #49
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ZITAT(Seydlitz @ 15. Apr 2017, 16:11) *
Das würde aber auch implizieren, dass die Zeitungen, welche alle den gleichen Besitzer haben, auch wirklich von diesem angeleitet sind, auch die selbe Meinung zu vertreten. Vielleicht etwas kompliziert geraten der Satz.
Sprich die Zeitungen wären gleichschaltet und würden angeleitet bzw. überwacht werden. Aber nur weil jemand, meinetwegen eine Familie, mehrere Zeitungen besitzt, bedeutet dass nun mal nicht ,dass diese auch wirklich alle die gleiche Meinung vertreten. Zumal solch eine Einflussnahme doch wohl auch auffallen würde, die Journalisten müssten ja von Irgendjemanden "Beaufsichtigt" werden, um die vom Besitzer gewünschte Meinung zu vermitteln. Das ist mir doch sehr weit her geholt. Rein wirtschaftlich gesehen würde es wohl auch mehr Sinn machen, wenn ein Besitzer mehrerer Zeitungen auch unterschiedliche Zielgruppen abdeckt, anstatt sich auf eine Sichtweise und damit Kundengruppe festzulegen. (mehrere Zeitungen berichten das selbe)
Alle hier von @400plus genannten Medien sind in privater Hand. RT ist hingegen ein vom russischen Staat finanzierter (Propaganda) Sender. Ob man es hören will oder nicht, dass sind aus meiner Sicht deutliche Unterschiede.


Zumindest für Springer ist das ja mehr oder weniger bekannt das, egal ob Welt oder Bild, in eine bestimmte Richtung geschrieben wird. Immer pro Israel und pro USA. Siehe auch deren Grundsätze:

„1. Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas.
2. Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes.
3. Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
4. Die Ablehnung jeglicher Art von Totalitarismus.
5. Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.“

http://www.axelspringer.de/artikel/Die-Essentials_40218.html

Zur Auflockerung hält man sich noch ein, zwei "Freigeister", genauso macht SPON es umgekehrt mit Fleischhauer. Fox dürfte dann die nächste Stufe sein.

Wundert mich das das Argument immer kommt, man kann klar Leute nach Meinung anstellen und in der Branche auch sehr schnell austauschen.
 
Col. Breytenbach
Beitrag 15. Apr 2017, 19:06 | Beitrag #50
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ZITAT(SailorGN @ 15. Apr 2017, 17:49) *
[...] Grundsätzlich hat aber keine Holding/Unternehmen wirklich Interesse an "Gleichschaltung", weil das bei uns ein absoluter Auflagenkiller wäre. Deshalb werden tlw. auch defizitäre Regionalzeitungen am Leben gehalten, weil sie trotz Minus signifikante Auflagenzahlen für die Gruppe bringen. [...]


"Gleichschaltung" ist das falsche Wort. DuMont hat aber 2016 mit der Zusammenlegung der Redaktionen eines Boulevardblatts ("Berliner Kurier") mit einer seriösen Traditionszeitung ("Berliner Zeitung") in einer "Berliner Newsroom GmbH" gezeigt wohin die Reise geht. Ähnliches gab es schon bei "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" sowie "Berliner Morgenpost" und "Welt". Neu ist, das Zusammenlegen von seriöser Zeitung und Boulevard.

Durch die Verkleinerungen der Redaktionen Deutschlandweit kommt es dazu, dass Internationale und Nationale "News" fast ausschließlich von der dpa übernommen werden. Man hat dadurch oft den Eindruck, dass "alle dasselbe schreiben".


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Seydlitz
Beitrag 15. Apr 2017, 22:12 | Beitrag #51
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ZITAT(der_finne @ 15. Apr 2017, 16:41) *
Zumindest für Springer ist das ja mehr oder weniger bekannt das, egal ob Welt oder Bild, in eine bestimmte Richtung geschrieben wird. Immer pro Israel und pro USA. Siehe auch deren Grundsätze:

„1. Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas.
2. Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes.
3. Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
4. Die Ablehnung jeglicher Art von Totalitarismus.
5. Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.“

http://www.axelspringer.de/artikel/Die-Essentials_40218.html

Zur Auflockerung hält man sich noch ein, zwei "Freigeister", genauso macht SPON es umgekehrt mit Fleischhauer. Fox dürfte dann die nächste Stufe sein.

Wundert mich das das Argument immer kommt, man kann klar Leute nach Meinung anstellen und in der Branche auch sehr schnell austauschen.

Genau diese Grundsätze kamen schon mal, ich gehe aber gerne wieder darauf ein.
Punkt 1 ist hoffe ich mal nicht wirklich umstritten, sollte eher löblich sein. Eintreten für die freiheitlichen Rechtsstaat, Förderung der Einigungsbemühungen, was sollte jetzt genau dagegen sprechen?
Punkt 2, Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, ist vielleicht mittlerweile etwas überholt, aber doch von der Intention her nachvollziehbar. In die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes kann man natürlich wunderbar alles mögliche reininterpretieren, "Immer pro Israel" erkenne ich aber nicht. Das ist einfach nur plump.
Punkt 3, Unterstützung des transatlantischen Bündnisses bedeutet aus meiner Sicht eben nicht, dass man die NATO nur durch die Rosarote Brille beurteiltet. Auch Kritik kann angebracht werden.
Punkt 4 braucht man auch nicht weiter behandeln.
Punkt 5 kann man natürlich kritisieren, aber die Frage ob Kommunistische Planwirtschaft oder Kapitalismus in Reinform (mit ihren jeweiligen Abwandlungen,ist nicht mein Spezialgebiet) bessere Alternativen sind, muss jeder für sich beantworten.
Ich bin nun wahrlich kein Verteidiger der Bild, aber ganz so einfach wie "Immer pro Israel und USA" kann man sich das meiner Meinung nach nicht machen.


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der_finne
Beitrag 16. Apr 2017, 06:38 | Beitrag #52
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ZITAT(Seydlitz @ 15. Apr 2017, 23:12) *
ZITAT(der_finne @ 15. Apr 2017, 16:41) *
Zumindest für Springer ist das ja mehr oder weniger bekannt das, egal ob Welt oder Bild, in eine bestimmte Richtung geschrieben wird. Immer pro Israel und pro USA. Siehe auch deren Grundsätze:

„1. Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas.
2. Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes.
3. Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
4. Die Ablehnung jeglicher Art von Totalitarismus.
5. Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.“

http://www.axelspringer.de/artikel/Die-Essentials_40218.html

Zur Auflockerung hält man sich noch ein, zwei "Freigeister", genauso macht SPON es umgekehrt mit Fleischhauer. Fox dürfte dann die nächste Stufe sein.

Wundert mich das das Argument immer kommt, man kann klar Leute nach Meinung anstellen und in der Branche auch sehr schnell austauschen.

Genau diese Grundsätze kamen schon mal, ich gehe aber gerne wieder darauf ein.
Punkt 1 ist hoffe ich mal nicht wirklich umstritten, sollte eher löblich sein. Eintreten für die freiheitlichen Rechtsstaat, Förderung der Einigungsbemühungen, was sollte jetzt genau dagegen sprechen?
Punkt 2, Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, ist vielleicht mittlerweile etwas überholt, aber doch von der Intention her nachvollziehbar. In die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes kann man natürlich wunderbar alles mögliche reininterpretieren, "Immer pro Israel" erkenne ich aber nicht. Das ist einfach nur plump.
Punkt 3, Unterstützung des transatlantischen Bündnisses bedeutet aus meiner Sicht eben nicht, dass man die NATO nur durch die Rosarote Brille beurteiltet. Auch Kritik kann angebracht werden.
Punkt 4 braucht man auch nicht weiter behandeln.
Punkt 5 kann man natürlich kritisieren, aber die Frage ob Kommunistische Planwirtschaft oder Kapitalismus in Reinform (mit ihren jeweiligen Abwandlungen,ist nicht mein Spezialgebiet) bessere Alternativen sind, muss jeder für sich beantworten.
Ich bin nun wahrlich kein Verteidiger der Bild, aber ganz so einfach wie "Immer pro Israel und USA" kann man sich das meiner Meinung nach nicht machen.


Da braucht man gar nicht drüber zu diskutieren weil das erstens gar nicht die Frage war. Die Behauptung war nämlich das es sowas ja schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht gäbe und zwotens ist das seit Jahrzehnten gelebte Praxis. Das man sich dann aber an ner zugespitzten Aussage aufhängt ist typisch.
 
Seydlitz
Beitrag 16. Apr 2017, 11:32 | Beitrag #53
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Dann nochmal anders.
ZITAT(der_finne @ 15. Apr 2017, 16:41) *
Wundert mich das das Argument immer kommt, man kann klar Leute nach Meinung anstellen und in der Branche auch sehr schnell austauschen.

Sicherlich kann man Leute nach einer gewissen Systematik anstellen und im Endeffekt auch wieder entlassen.
Nun ist aber die Axel Springer SE keine kleine Klitsche, sondern ein Unternehmen mit 15.000 Mitarbeitern~. Das macht es aus meiner Sicht ungleich schwieriger alle Angestellten auf Linie zu bekommen, ohne das etwas von massiver Einschränkung/Vorgabe an die Öffentlichkeit dringt. Mir ist klar, dass die Bild natürlich eine andere Kategorie ist als die Welt. Und wie gesagt will ich die Praxis der Bild auch nicht verteidigen.
Aber das du aus den aufgeführten Grundsätzen eine, nett gesagt, sehr einfache Verallgemeinerung herleitest [Immer pro Israel und USA], sehe ich halt anders.
Man könnte da natürlich drüber diskutieren, aber da besteht anscheinend kein Bedarf deinerseits.


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Dave76
Beitrag 16. Apr 2017, 11:41 | Beitrag #54
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ZITAT(Redeagle @ 15. Apr 2017, 15:09) *
[...] das man fast sagen kann "die Wahrheit" liegt irgendwo zwischen SPON und RT

Nein, aber das ist natürlich genau der Relativierungsmist, den uns hier und anderswo einige gerne immer wieder verkaufen möchten. "Die Wahrheit" liegt nicht irgendwo zwischen SpOn und RT, denn das würde ja vorrausetzen, dass man es hier mit zwei grundsätzlich nach ähnlich strukturierten journalistischen Grundsätzen arbeitenden Medien zu tun hätte. Doch ist dies natürlich leider maximal weit von der Wahrheit entfernt, haben wir es doch im Falle von RT mit einem staatlichen Propagandasender zu tun, welcher die Weltsicht des Kreml in die Welt bläst, wohingegen man bei SpOn (so sehr ich diesen auch oftmals sehr kritisch sehe) es vielleicht oftmals einfach mit schlecht recherchiertem Journalismus, oder auch mit politisch-ideolgischem Einfärbungen zu tun bekommt. Aber dass man es mit einem von der Merkelregierung kontrollierten Propagandaoutlet zu tun hätte, bei welchem man dann durch den gleichzeitigen Genuss von RT irgedwo in der Mitte bei einer vermeintlichen Wahrheit ankommt, ist doch vollkommen absurd.

Ich halte diese Ansicht für nicht nur extrem naiv, sondern auch für sehr gefährlich.

Der Beitrag wurde von Dave76 bearbeitet: 16. Apr 2017, 11:45


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Beitrag 16. Apr 2017, 12:54 | Beitrag #55
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Zumal das in eine ähnliche Kerbe schlägt, wie sie der Kreml mit seinen Desinformationskampagnen fährt.

Wie bei MH70 oder auch dem Angriff auf den Hilfskonvoi in Syrien gesehen veröffentlicht man einfach eine Menge diffuser Aussagen. Gerne auch über die eigenen Organe wie RT und vollkommen egal, ob man sich auch ständig selber widerspricht.

Dann heißt es wieder, es gebe ja gar nicht die eine Wahrheit und es würde ja so viele Möglichkeiten. Gerne gewürzt mit einer Prise VT und Cui Bono.

Das verblüffende ist, dass es ja immer wieder klappt. Egal ob man bei grünen Männchen, Passagiermaschinen jagenden Su-25 oder auch Aussagen wie "wir wussten überhaupt nicht wo der Hilfskonvoi ist" nur um danm zwei Tage später Dronenvideos gezeigt zu bekommen, belogen wird. Die üblichen Verdächtigen greifen immer wieder nach diesem Unsinn um ihr Weltbild zu bestätigen und greifen so dem Propagandaplan des Kreml ordentlich unter die Arme.

Sieht man doch hier auch. Da gibt es einmal die, die eine andere Meinung vertreten und den Quatsch zwar auch verteidigen, aber ansonsten klassische User sind, die sich auch in den Technikforen rumtreiben und wertvolle Beiträge bringen. Und dann gibt es die Fraktion, die immer nur zu bestimmten Zeiten ins PuG geschneit bekommt.


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Beitrag 16. Apr 2017, 14:17 | Beitrag #56
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ZITAT(Dave76 @ 16. Apr 2017, 12:41) *
ZITAT(Redeagle @ 15. Apr 2017, 15:09) *
[...] das man fast sagen kann "die Wahrheit" liegt irgendwo zwischen SPON und RT

Nein, aber das ist natürlich genau der Relativierungsmist, den uns hier und anderswo einige gerne immer wieder verkaufen möchten. "Die Wahrheit" liegt nicht irgendwo zwischen SpOn und RT, denn das würde ja vorrausetzen, dass man es hier mit zwei grundsätzlich nach ähnlich strukturierten journalistischen Grundsätzen arbeitenden Medien zu tun hätte. Doch ist dies natürlich leider maximal weit von der Wahrheit entfernt, haben wir es doch im Falle von RT mit einem staatlichen Propagandasender zu tun, welcher die Weltsicht des Kreml in die Welt bläst, wohingegen man bei SpOn (so sehr ich diesen auch oftmals sehr kritisch sehe) es vielleicht oftmals einfach mit schlecht recherchiertem Journalismus, oder auch mit politisch-ideolgischem Einfärbungen zu tun bekommt. Aber dass man es mit einem von der Merkelregierung kontrollierten Propagandaoutlet zu tun hätte, bei welchem man dann durch den gleichzeitigen Genuss von RT irgedwo in der Mitte bei einer vermeintlichen Wahrheit ankommt, ist doch vollkommen absurd.

Ich halte diese Ansicht für nicht nur extrem naiv, sondern auch für sehr gefährlich.

Deswegen schrieb ich Vorsicht Ironie wink.gif

Merkel macht keine aktive Propaganda über diese Medien, vielmehr macht Merkel das was ihr die Lobby aufträgt. (Seh ich auch in meiner Firma wenn unsere Chefs mal wieder in Berlin "zu Besuch" waren thefinger.gif ). Dazu zählen eben auch die Medienkonzerne. Aber das steht auf einen anderen Blatt.

Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 16. Apr 2017, 14:25


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„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen.“
 
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Beitrag 16. Apr 2017, 15:41 | Beitrag #57
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ZITAT(Redeagle @ 16. Apr 2017, 15:17) *
Merkel macht keine aktive Propaganda über diese Medien, vielmehr macht Merkel das was ihr die Lobby aufträgt. (Seh ich auch in meiner Firma wenn unsere Chefs mal wieder in Berlin "zu Besuch" waren thefinger.gif ). Dazu zählen eben auch die Medienkonzerne. Aber das steht auf einen anderen Blatt.


Und was genau ist diese ominöse LobbyTM?
 
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Beitrag 16. Apr 2017, 16:57 | Beitrag #58
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Merkel macht nicht was ihr die Lobby Aufträgt.
Es gibt nicht "die Lobby" , sondern dutzende mit Teil divergierenden Interessen.
Und wenn "macht" das auch nicht Merkel, sondern die Regierung/Kabinett.
Und die Entscheidungen die Merkel und ihr Kabinett treffen werden auch nicht fremdgesteuert, sondern besten Falls beeinflusst.
Die Regierung "macht" das was das Resultat mehrerer Faktoren ist, wie z.b. aussenpolitische Faktoren, Meinungsumfragen, Berichterstattung, Lobbiearbeit, petsönliche Meinung , Parteiinteressen usw
Einfach zu plakativ zu sagen, dass Merkel macht was die" Lobby" ihr sagt , ist genauso ein Unsinn und gefährlicher Relativismuss wie die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Spon und RT

Hier von einer die Regierung steuernden allmächtigen Lobby zu sprechen geht schon in Richtung die weisen von Zion.


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Beitrag 16. Apr 2017, 17:03 | Beitrag #59
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ZITAT(Redeagle @ 15. Apr 2017, 15:09) *
Ich frage mich "Wer profitiert davon, macht das alles überhaupt so Sinn?!"

Cui bono gleitet allerdings ganz schnell in einen Fehlschluss ab wenn man es als einziges Kriterium heranzieht. Oftmals sind die Gewinner einer Entwicklung diejenigen die auf den Zug aufspringen, damit gerechnet haben oder schlicht und einfach diejenigen welche am flexibelsten und schnellsten auf Entwicklungen reagieren können. Außerdem geht eine Beschränkung auf cui bono davon aus das alles nach Plan verlaufen ist.
Ansonsten wären die Verkäufer von Regenschirmen für den Regen verantwortlich.


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Redeagle
Beitrag 17. Apr 2017, 10:13 | Beitrag #60
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Wer glaubt das Konzerne/Banken nur zum Spaß auf Regierungsbesuche fliegen und jede Woche im Kanzleramt ein und ausgehen oder Regierungsmitgliedern Nebenjobs in Aufsichtsräten anbieten, das da noch unabhängige freie Entscheidungen möglich sein sollen? Sorry der ist ziemlich naiv.

In dem Rüstungskonzern, in dem ich tätig bin, bekomme ich einiges davon mit. Darauf werde ich hier nicht weiter eingehen. Zumal es komplett am Thema vorbeiläuft.

Bin zwar kein Mod

.........aber BTT würde ich sagen.

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Achja danke Freestyler für den Hinweis xyxthumbs.gif

Diskreditieren, Lächerlich machen , benutzen gekürzter Zitate (die als sollches einen anderen Sinn ergeben) oder benutzen falschen Bildmaterials ist ebenfalls ein beliebtes Stilmittel.

Ein simples Beispiel für Stilmittel in den meisten Massenmedien (ich bin kein AFD Fan sondern geb nur den Text im Ansatz wieder):

1) Bundespräsident wird mit einem Ei beworfen : " Störenfried tätlicher Angriff" FOTO dazu : " schreiende geifernde Masse"
2) Torte auf AFD Chefin , "Aktivist und seine Protestaktion" das FOTO hierzu : "Aktivist in stolzer Haltung abgelichtet"

Für mich ein und die selbe Straftat und sollte in beiden Fällen als solche benannt und behandelt werden.

Der Beitrag wurde von Redeagle bearbeitet: 17. Apr 2017, 11:18


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„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen.“
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. March 2024 - 12:37