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> Iran, Trends, Entwicklungen, Sicherheitspolitik
Praetorian
Beitrag 25. Jun 2017, 19:49 | Beitrag #2641
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Die letzten Beiträge wurden entfernt. Liebe Leute, wir sind kein Tourismusforum. Reisetips für den Iran sind hier fehl am Platz.

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revolution
Beitrag 25. Jun 2017, 20:06 | Beitrag #2642
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Das WHQ ist ein Kochstudio und das WHQ gibt Kauftipps. Aber keine Reisetipps, nachdem zwei/drei Beiträge zuvor danach gefragt wurde.
Die Befragung von Jugendlichen zum Thema Liebe und Beziehung sind ebenfalls ungewünscht im Politik und Geschichte Forum

Na klar. thefinger.gif
 
Nite
Beitrag 25. Jun 2017, 21:02 | Beitrag #2643
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Das Thema heißt immer noch "Iran - Trends, Entwicklungen, Sicherheitspolitik" mit naturgemäß starkem Fokus auf letzterem.
Es steht dir jedoch jederzeit frei ein Tourismus-Topic zu eröffnen.


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revolution
Beitrag 1. Jul 2017, 10:56 | Beitrag #2644
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ZITAT
1953: Irans gestohlene Demokratie

Vor fast 65 Jahren stürzte die CIA Irans demokratisch gewählten Premier Mossadegh. Erst jetzt veröffentlichte das US-Außenministerium Dokumente, die das gesamte Ausmaß der US-Verwicklungen in den Putsch zeigen.

Dabei war die Welt zwischen Washington und Teheran kurz nach dem Zweiten Weltkrieg noch in Ordnung. Das renommierte Time-Magazin hatte Irans Premierminister Mohammed Mossadegh sogar zum Mann des Jahres 1951 gewählt. Denn er hatte es gewagt, die britische Ölförderung im Iran zu verstaatlichen. Dafür zollten ihm auch hochrangige US-Politiker Respekt. "In den USA hatte man zu der Zeit große Sympathien für die antikolonialen Freiheitsbewegungen in der Dritten Welt", sagt Jürgen Martschukat, Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Erfurt: "Mossadegh wurde sogar als eine Art 'Benjamin Franklin Irans' gehandelt."

Weniger begeistert waren die Briten. In deren Händen hatte die iranische Ölförderung seit Anfang des 20. Jahrhunderts gelegen. Die Anglo-Iranian Oil Company (AIOC) hatte dem Empire jedes Jahr gewaltige Gewinne beschert. "Jahrzehntelang wurde das iranische Öl von den Briten buchstäblich geraubt," erzählt der in Berlin lebende iranische Publizist Bahman Nirumand. "Der Iran bekam nur ein Handgeld für das Öl, das die Briten förderten." Vehement forderten Teheraner Politiker daher seit Ende der 1940er Jahre eine gerechtere Verteilung der Erlöse. Doch Großbritannien zeigte sich stur und beharrte auf der Erfüllung der lukrativen Verträge. Als Mohammed Mossadegh 1951 zum Premierminister gewählt wurde, eskalierte die Situation: In seiner ersten Amtshandlung löste Mossadegh am 20. März 1951 einseitig den Kontrakt mit der AIOC auf und verstaatlichte die Ölindustrie.

London reagierte empört, drohte mit einem Einmarsch und rief Washington zu Hilfe. Doch die US-Regierung unter Präsident Harry S. Truman winkte ab. Natürlich waren die Briten Verbündete. Doch Washington hatte kein Interesse an einer anhaltenden Schwächung Teherans. Zu groß war die Angst, den Iran in die Arme der kommunistischen UdSSR zu treiben. Zudem trugen aus Sicht Trumans die Briten durch ihre starre Haltung eine Mitschuld an der Eskalation.

Die CIA und der Sturz

Die Haltung der USA änderte sich, nachdem Dwight D. Eisenhower Ende 1952 Truman als US-Präsident ablöste. Zwei Jahre lang hatten Iraner und Briten ergebnislos verhandelt, die Positionen waren völlig festgefahren, die Stimmung geradezu feindselig. Großbritannien hatte ein vollständiges Ölembargo gegen den Iran verhängt. Die Wirtschaft des Landes lag am Boden. Radikale Kräfte wie die kommunistische Tudeh-Partei bekamen im Iran immer mehr Zulauf.

Im Sommer 1953 startete der US-Geheimdienst in Teheran die "Operation Ajax": Die CIA bestach Politiker, Offiziere und Geistliche und wiegelte sie zur Opposition gegen Mossadegh auf. Gleichzeitig überredete sie den Schah Reza Pahlavi, Mossadegh per Dekret seines Amtes zu entheben. Am 19. August kam es zu einer Straßenschlacht zwischen Mossadegh-Anhängern und Putschisten vor dem Privathaus des Premierministers. "Man wunderte sich über die Menschen, die da gegen Mossadegh demonstrierten", erzählt Bahman Nirumand, der den Putsch als Schüler in Teheran aus nächster Nähe miterlebte: "Da waren ganz schlimme Killerbanden darunter, und arme Menschen aus dem Süden der Stadt, die man mit Geld bestochen hatte." Als dann das Schah-treue Militär eingriff, wurde Mossadegh gestürzt und das demokratische Experiment im Iran fand ein jähes Ende.
...
Kurzfristig war der Putsch von 1953 den Amerikanern von großem Nutzen. Denn er sicherte den USA 25 Jahre lang die Treue des Schahs und den nahezu ungehinderten Zugriff auf die iranischen Ölreserven. Doch langfristig erwies sich der Umsturz als großer Fehler. "Unter Historikern ist man sich da relativ einig", so Martschukat. Denn noch Anfang der 1950er Jahre waren die USA nicht nur im Iran, sondern im gesamten Mittleren Osten beliebt: "Als ein Staat, der sich selbst aus dem Zustand des Kolonialismus von Europa befreit hatte, hatten die USA Modellcharakter", erläutert der Historiker. Bis man sich dazu entschloss, aus knallharten wirtschaftlichen Interessen eine Demokratie zu stürzen und sie durch eine Diktatur zu ersetzen. "Da haben die USA sicher einiges verspielt."
http://www.dw.com/de/1953-irans-gestohlene...atie/a-17008768


Mir leuchtet in meinem Rechtsverständnis nicht ein, warum der Iranische Staat zu Reparationszahlungen an den Ölkonzern BP (ehemals: "Anglo-Iranian Oil Company") wegen der zeitweise Verstaatlichung verpflichtet wurde, aber selbst keinerlei Entschädigung für den gut 60 Jahre dauernden Diebstahls von Erdöl erhalten hat. Genauso wenig hat der Iran jemals irgendeine Entschädigungen, geschweige denn Anerkennung, dafür erhalten, dass Briten und Sowjets die iranischen Nahrungsmittel bis hin zur Hungersnot mit Tausenden von Toten für die eigene Kriegs-Logistik in die eigen Länder abgeführt haben.

Umso frecher, die neuerlichen Äusserungen der Amerikaner, einen erneuten Regime-Change anzustreben:

ZITAT
Regimewechsel in Teheran?
Nach Aussagen von US-Außenminister Tillerson arbeiten die USA am Regimewechsel in Teheran. Offizielle Politik ist das noch nicht und seine Worte lassen Interpretationsspielraum. Aber die Nervosität in Nahost steigt.

Bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus erklärte Tillerson wörtlich: "Die US-Politik ist darauf ausgelegt, unter Bezug auf Elemente innerhalb des Irans einen friedlichen Übergang der Regierung zu bewirken". Der US-Außenminister hatte damit auf eine Frage des republikanischen Abgeordneten Ted Poe geantwortet. Der Texaner hatte dezidiert gefragt, ob die USA auf einen Regimewechsel hinarbeiteten. Tillerson hatte seiner Antwort allerdings vorausgeschickt, die Iran-Politik der Trump-Administration werde noch entwickelt und sei dem Präsidenten noch nicht vorgelegt worden. Auch deshalb warnt Ali Fathollah-Nejad davor, in Tillersons Äußerungen bereits das klare Bekenntnis zum Regimewechsel zu sehen. Im DW-Interview plädiert der Iran-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, DGAP, für Differenzierung: "Natürlich gibt es Stellen in seinen Aussagen, die in Richtung Regimewechsel weisen. Aber es gibt auch andere Schwerpunkte einer durchaus konfrontativeren amerikanischen Iran-Politik - was sich aber in erster Linie auf Irans regionale Rolle fokussiert", so Fathollah-Nejad.

Erinnerung an Putsch von 1953
Die iranische Regierung jedenfalls hat den Ball aus Washington aufgenommen und am Donnerstag die Äußerungen Tillersons scharf zurückgewiesen - als "interventionistisch und in grober Verletzung der Normen internationalen Rechts", wie Außenamtssprecher Bahram Qassemi sagte.
http://www.dw.com/de/regimewechsel-in-teheran/a-39283541


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 1. Jul 2017, 11:21
 
Freestyler
Beitrag 1. Jul 2017, 16:33 | Beitrag #2645
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Ach, Mal wieder ein Artikel über den Vorzeigedemokraten Mossadegh lol.gif rolleyes.gif

ZITAT(revolution @ 1. Jul 2017, 11:56) *
Mir leuchtet in meinem Rechtsverständnis nicht ein, warum der Iranische Staat zu Reparationszahlungen an den Ölkonzern BP (ehemals: "Anglo-Iranian Oil Company") wegen der zeitweise Verstaatlichung verpflichtet wurde, aber selbst keinerlei Entschädigung für den gut 60 Jahre dauernden Diebstahls von Erdöl erhalten hat.

Du verwechselt hier Recht mit (deiner individuellen) Moral. Die Verträge zwischen AIOC und Persien waren vollkommen rechtmäßig, die Verstaatlichung der Erdölindustrie war es nicht. Moralisch waren die Verträge und die darauffolgende Verteilung der Einnahmen auch gar nicht fragwürdig:
1. Als Unternehmen trug AOIC die vollen und uneingeschränkten finanziellen, rechtlichen und politischen Risiken dieser Unternehmung - und diese Risiken sind gerade bei (neo-) patrimonialen Regimen im Falle Persiens (und des Iran heute immer noch) erheblich.
2. AOIC baute und wartete die gesamte Up- und Downstreaminfrastruktur.
3. Aus den beiden oberen Punkten folgt, dass die Einnahmen aus der Erdölindustrie klassische ökonomische Renten darstell(t)en: Persien erhielt Royalties, weil sich das Erdöl zufällig auf seinem Staatsgebiet befand, die politischen, rechtlichen, finanziellen und operativ-geschäftlichen Risiken und damit verbundenen Kosten der Förderung, Weiterverarbeitung usw. aber komplett durch AIOC gerne wurden.

Statt ein nationalistisches, antiwestliches Narrativ zu pflegen, würde hier wie in so vielen anderen Fällen auch eine kritische und differenzierte Betrachtung zweckmäßig sein: Warum z.B. strebte Persien nicht einen stärkeren iranischen Anteil bei der Arbeit, inkl. der Ausbildung iranischer Mitarbeiter, und einen höheren Anteil bei der Weiterverarbeitung des Erdöls an? Wie wurden die von AIOC gezahlten Royalties investiert?

Zumindest letzte Frage kann recht einfach beantwortet werden: in westliche Luxusgüter für die iranische Elite, in ein gigantisches Patronagenetzwerk (aus dem auch Mossadegh auch hervorging) und einen noch größeren Repressionsapperat usw. - jedenfalls kam fast nichts der breiten Masse der iranischen Bevölkerung zugute. Und die Verantwortung hierfür, die letztendlich zur Revolution führten, trägt ausschließlich die iranische Elite und keine ausländischen Mächte.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 1. Jul 2017, 16:34
 
revolution
Beitrag 1. Jul 2017, 17:40 | Beitrag #2646
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ZITAT(Freestyler @ 1. Jul 2017, 17:33) *
Du verwechselt hier Recht mit (deiner individuellen) Moral.


Wenn ein ausländischer Geheimdienst in einem fremden Land aus geopolitischen-wirtschaftlichen Interessen heraus einen Staatstreich gegen eine demokratisch gewählte Regierung anzettelt um eine eigene absolutistische Marionette in Position zu bringen, dann widerspricht dass sicherlich nicht nur meiner persönlichen Wertevorstellung, sondern glasklar auch dem Völkerrecht.

Die vermeintlich rechtsgültigen Verträge der späteren Anglo Iranian Oil Company basieren auf einer Lizenzvergabe durch die Vichy Monarchie der damaligen Kajaren-Dynastie an das Unternehmen d`Arc aus dem Jahr 1909, in einem kolonialen Kontext, wo der Norden des Iran vom Zarenreich und der Süden von der Britischen Kolonialmacht besetzt war. Dieses vermeintlich rechtsgültige Stück Papier in den Händen der Briten beruht insofern auf Glasperlenhandel einer Kolonialmacht mit dem Statthalter des "Gastlandes" bei vorgehaltener Waffe. Das ist im Jahr 1953 nicht nur aus moralischen Gründen, sondern wohlmöglich auch juristisch legitimiert anzufechten.

Deine Philosophie, Recht über Moral zu stellen, halte ich übrigens, unabhängig von diesem Kontext, i.A. für höchst zweifelhaft.

ZITAT
Statt ein nationalistisches, antiwestliches Narrativ zu pflegen, würde hier wie in so vielen anderen Fällen auch eine kritische und differenzierte Betrachtung zweckmäßig sein


lol.gif

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 1. Jul 2017, 17:50
 
revolution
Beitrag 18. Jul 2017, 23:14 | Beitrag #2647
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Die USA und Iran belegen sich gegenseitig mit Sanktionen:

ZITAT
Weitere Sanktionen gegen den Iran
Stand: 18.07.2017 17:20 Uhr



Am Montag hatte Präsident Trump noch erklärt, der Iran erfülle die Bedingungen des Atomabkommens - nun hat die US-Regierung neue Sanktionen gegen das Land verhängt. Betroffen sind 18 Personen und Einrichtungen, die das Raketenprogramm unterstützt haben sollen.

Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Das Außenministerium in Washington verkündete die Strafmaßnahmen gegen 18 Personen oder Einrichtungen, die in Zusammenhang mit dem Raketenprogramm oder der iranischen Revolutionsgarde stünden. Die Betroffenen hätten Drohnen und anderes Militärgerät für die iranische Armee oder die Revolutionsgarde entwickelt, hieß es. Zudem seien damit auch "terroristische" Gruppen im Nahen Osten unterstützt worden.
https://www.tagesschau.de/ausland/usa-sankt...n-iran-101.html


ZITAT
US military, intelligence bodies harbor terrorists in region: Iranian lawmakers
Tue Jul 18, 2017 4:1PM


Iranian lawmakers have passed a single-urgency bill, which designates US military forces and intelligence services as supporters of terrorist groups in the Middle East.

The bill, whose single urgency was passed on the Parliament floor on Tuesday, read, “In view of the overt support provided to terrorist groups by the US government and the country’s military and intelligence forces and repeated confessions by American officials to having created terrorist groups and offered them all-out support, from the standpoint of the Islamic Republic of Iran, the entirety of the United States’ military and intelligence forces are considered as supporters of terrorist groups in the region.”
Therefore, the bill added, the following persons and entities would be subject to penalties outlined in the legislation:

1. US military and intelligence organizations and senior US commanders and officials supporting terrorist groups;

2. American persons playing an effective part in the activities of the above-mentioned US military and intelligence forces;

3. American persons with an effective role in organizing, financing or conducting acts of terror against the interests of the Iranian government or nationals;

4. American persons directly or indirectly supporting the terrorist anti-Iran Mujahedin-e Khalq Organization (MKO) or other extremist and terrorist groups including Daesh and al-Nusra Front, aka Jabhat Fateh al-Sham;

5. American persons supporting the Israeli regime’s state terrorism against the Palestinian and Lebanese people.


The bill has foreseen various penalties for persons and entities to which it applies, including a ban on the issuing of visas for them to enter Iran, seizure of all their assets in the Islamic Republic and freezing of their accounts with Iranian banks.

It obliges the Iranian administration to allocate over 250 million dollars to the General Staff of the Armed Forces of the Islamic Republic in order to expand the country’s missile program, increase the Islamic Republic’s deterrent power, for counter-terrorism operations, and to maintain regional stability and support the Islamic Revolution Guards Corps (IRGC).

It also urges the Iranian administration to give over 250 million dollars to the IRGC's Qods Force to help it fight terrorism in the region.
http://presstv.com/Detail/2017/07/18/52889...orist-MKO-Daesh


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Dave76
Beitrag 10. Aug 2017, 17:11 | Beitrag #2648
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ZITAT
Israel-Verbot

Iran wirft Kapitän der Nationalmannschaft aus dem Kader

Die iranische Nationalelf muss ohne ihren Kapitän und dessen Stellvertreter zur WM nach Russland. Beide wurden gesperrt, da sie gegen ein Team aus Israel gespielt hatten.

10. August 2017

[...]

"Die beiden Spieler haben die rote Linie überschritten und wurden daher aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen", teilte der Vizesportminister Mohamed Resa Dawarsani mit. Für sein Sportministerium seien die Verpflichtungen der Spieler mit Blick auf die Werte des Volkes und die Rechte der Palästinenser wichtiger als die Pflichten bei ihrem Verein.
Iranischen Sportlern ist es seit mehr als 38 Jahren verboten, gegen israelische Konkurrenten anzutreten. Genau dies haben Schojaei und Hajsafi aber getan: In der vergangenen Woche spielten sie im Rahmen der Europa-League-Qualifikation mit ihrem griechischen Verein Panionios Athen gegen das israelische Team von Maccabi Tel Aviv.

[...]

http://www.zeit.de/sport/2017-08/iran-isra...kapitaen-sperre


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Glorfindel
Beitrag 10. Aug 2017, 17:18 | Beitrag #2649
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Es lebe der Sport!

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Nite
Beitrag 6. Sep 2017, 00:12 | Beitrag #2650
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#WORLD NEWSSEPTEMBER 3, 2017 / 2:59 PM / 2 DAYS AGO
Iran re-imposes death sentence on spiritual figure that supreme court quashed
Reuters Staff
2 MIN READ

DUBAI (Reuters) - An Iranian court has re-imposed the death penalty on the founder of a spiritual movement after the first sentence was struck down by the supreme court, the judiciary said on Sunday.

Mohammad Ali Taheri, founder of Erfan Halgheh which calls itself “Interuniversalism” in English, was arrested in 2011 and given five years in prison for “insulting Islamic sanctities”.

He was sentenced to death by a Revolutionary Court in 2015 for “corruption on earth” but the Supreme Court later quashed the sentence.

[...]

Reuters


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revolution
Beitrag 7. Sep 2017, 11:57 | Beitrag #2651
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ZITAT
Calls for Iran naval coordination with US laughable: Top commander
Tue Sep 5, 2017 9:56AM

The chairman of the Chiefs of Staff of the Iranian Armed Forces has described as “laughable” calls by the United States that Iran coordinate its naval activities in the Persian Gulf with American forces there.

“Unfortunately, a country from the other side of the world… assumes special rights [for itself] in the Persian Gulf and says ‘Iran should coordinate with us if it wants to approach us,’ which is precisely [an instance of] excessive demand,” Major General Baqeri said.

The top Iranian commander suggested that the foreign forces in the region would take no responsibility to safeguard Iranian interests and should expect no coordination from Iran, either.
http://www.presstv.ir/Detail/2017/09/05/53...on-US-laughable


ZITAT
Iran will wieder mit Saudi-Arabien reden

Nach der Eskalation im vergangenen Jahr nähern sich die verfeindeten Länder an. In Teheran und Riad sollen sich Delegationen treffen und diplomatische Kontakte aufbauen.
3. September 2017, 13:10 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, jr

Der Iran plant nach eigenen Angaben wieder erste diplomatische Kontakte mit seinem Erzrivalen Saudi-Arabien. Die Treffen sollen sowohl in Teheran als auch in Riad in der Woche nach Beendigung der islamischen Pilgerfahrt Hadsch stattfinden, teilte Irans Außenamtssprecher Bahram Ghassemi mit. Geplant sei, dass die Besucher die Botschaftsgebäude im jeweils anderen Land besichtigen, die seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen leerstehen.


Saudi-Arabien hatte den Kontakt abgebrochen, nachdem Demonstranten im vergangenen Jahr die saudische Botschaft in Teheran gestürmt und Teile des Gebäudes angezündet hatten. Damit protestierten sie gegen die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr Baker al-Nimr im sunnitischen Saudi-Arabien. Irans Präsident Hassan Ruhani verurteilte den Angriff allerdings und erklärte sich bereit, für die entstandenen Schäden an der Botschaft zu bezahlen.

Seit Wochen sendet der Iran nun Versöhnungssignale. Ruhani sagte, der Iran lade alle Nachbarstaaten ein, gemeinsam eine stabile und friedliche Region ohne Terror und Gewalt aufzubauen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/201...che-beziehungen


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 7. Sep 2017, 11:59
 
revolution
Beitrag 26. Sep 2017, 15:15 | Beitrag #2652
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ZITAT
INTERNATIONAL
Iran tries to reconcile Syria and Hamas, rebuilding alliance

Associated Press
Beirut, September 24, 2017 00:00 IST
Updated: September 24, 2017 04:12 IST

Tehran is creating a bloc of support across the region to counter Israel and the United States’ Arab allies

Iran is working to restore a lost link in its network of alliances in West Asia, trying to bring Hamas fully back into the fold after the Palestinian militant group had a bitter fall-out with Iranian ally Syria over that country’s civil war.

Iran and its Lebanese ally Hezbollah are quietly trying to mediate a reconciliation between Syria and Hamas. If they succeed, it would shore up a weak spot in the alliance at a time when Iran has strengthened ties with Syria and Iraq, building a bloc of support across the region to counter Israel and the United States’ Arab allies. But when Syria tipped into civil war, Hamas broke with President Bashar al-Assad and sided with the rebels fighting to oust him. The rebels are largely Sunni Muslims, like Hamas, and scenes of Sunni civilian deaths raised an outcry across the region against Mr. Assad, who belongs to the minority Alawite sect.

A bulwark

Iran, meanwhile, has been one of Assad’s strongest backers since the crisis in Syria began in 2011, pumping billions of dollars into the economy and sending advisers as well as Iranian-backed fighters to help him stay in power. Hezbollah sent thousands of fighters, helping tip the war in Assad’s favour against the rebels and is now helping in the fight against the Islamic State.

The reconciliation attempt comes after Hamas elected a new leadership and its main backers — Qatar and Turkey, both strong supporters of the rebels in Syria — have sought to improve relations with Iran. Since Yehiyeh Sinwar took over Hamas leadership in the Gaza Strip in February, the group has been rebuilding those relations.

http://www.thehindu.com/todays-paper/tp-in...cle19745244.ece


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 26. Sep 2017, 15:20
 
Nite
Beitrag 1. Nov 2017, 23:11 | Beitrag #2653
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ZITAT
Analysis: CIA releases massive trove of Osama bin Laden’s files
BY THOMAS JOSCELYN & BILL ROGGIO | November 1, 2017 | billroggio@gmail.com |

[...]

The files provide new details concerning al Qaeda’s relationship with Iran.

One never-before-seen 19-page document contains a senior jihadist’s assessment of the group’s relationship with Iran. The author explains that Iran offered some “Saudi brothers” in al Qaeda “everything they needed,” including “money, arms” and “training in Hezbollah camps in Lebanon, in exchange for striking American interests in Saudi Arabia and the Gulf.” Iranian intelligence facilitated the travel of some operatives with visas, while sheltering others. Abu Hafs al-Mauritani, an influential ideologue prior to 9/11, helped negotiate a safe haven for his jihadi comrades inside Iran. But the author of the file, who is clearly well-connected, indicates that al Qaeda’s men violated the terms of the agreement and Iran eventually cracked down on the Sunni jihadists’ network, detaining some personnel. Still, the author explains that al Qaeda is not at war with Iran and some of their “interests intersect,” especially when it comes to being an “enemy of America.”

Bin Laden’s files show the two sides have had heated disagreements. There has been hostility between the two. Al Qaeda even penned a letter to Ayatollah Khamenei demanding the release of family members held in Iranian custody. Other files show that al Qaeda kidnapped an Iranian diplomat to exchange for its men and women. Bin Laden himself considered plans to counter Iran’s influence throughout the Middle East, which he viewed as pernicious.

However, bin Laden urged caution when it came to threatening Iran. In a previously released letter, bin Laden described Iran as al Qaeda’s “main artery for funds, personnel, and communication.” And despite their differences, Iran continued to provide crucial support for al Qaeda’s operations.

[...]

Long War Journal


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revolution
Beitrag 2. Nov 2017, 07:43 | Beitrag #2654
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Bei all diesen Ländern die dort ganz offensichtlich ideologisch und logistisch mit sunnitischen Extremisten und Terroristen kooperieren (Pakistan, Saudi Arabien, Katar, Türkei, USA, Israel, ..) gerade den schiitischen Iran mit seiner ganz eigenen anderen Klientel unter Zuhilfenahme eines vermeintlichen Zeugen als vermeintlicher Al-Kaida Helfer hervorzuheben, betont nochmals die vollkommene Lächerlichkeit der Stigmatisierung und US Propaganda gegen das Land. So werden sie in Washington und Riad die Extremisten nicht besiegen, aber das wollen sie ja auch nicht.
 
Nite
Beitrag 3. Nov 2017, 13:53 | Beitrag #2655
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Vor allem zeigt es wie die "der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Logik alle Gegensätze übertünchen kann. Daran ändert auch "es kann nicht sein was nicht sein darf", Whataboutismus und die üblichen Verschwörungstheorien nichts.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 3. Nov 2017, 13:54


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Kameratt
Beitrag 3. Nov 2017, 14:31 | Beitrag #2656
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Die Unterstützung oder Duldung vieler Sunni-Extremisten seitens der USA ist aber auch anders kaum zu erklären.
 
Nite
Beitrag 3. Nov 2017, 17:08 | Beitrag #2657
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Und (off topic) tu quoque würde es jetzt besser machen?
Das als Antwort nur reflexhaftes "ja aber die Amis" kommt ist bezeichnend.
Das Thema des Threads ist Iran, zum Thema USA gibt es unzählige Topics, und bei Bedarf kann man gerne ein weiteres aufmachen.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 3. Nov 2017, 17:12


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xena
Beitrag 3. Nov 2017, 18:30 | Beitrag #2658
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Formulieren wir es anders: Es ist nicht verwunderlich, dass der Iran so handelt, denn so handeln alle... tounge.gif

Dann erhebt sich die Frage, warum man sich speziell über den Iran aufregen sollte, wenn eh alle so handeln?


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Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Nite
Beitrag 3. Nov 2017, 18:31 | Beitrag #2659
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Wer regt sich denn auf?


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Karl mags
Beitrag 3. Nov 2017, 19:41 | Beitrag #2660
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Ist es handfest erwiesen, dass der Iran mit AQ unter einer Decke gekuschelt hat? Die Informationen hat der CIA zur Verfügung gestellt und da würde ich den Kontext des aktuellen Konfliktes mit dem Iran nicht außer acht lassen. Der CIA ist kein neutrales wissenschaftliches Institut, oder eine Institution der UN! Es ist der Auslandsgeheimdienst der Weltmacht USA, mit ganz eigenen Interessen und einer schmutzigen Weste.

Ich wäre bei solchen Infos sehr sehr vorsichtig, um es dezent zu formulieren! Wurde dem Irak nicht kurz vor dem Krieg 2003 ("Axis of evil" 29.01.2002 G. Bush jun.) vorgeworfen massiv AQ unterstützt zu haben?

Der Feind meines Feindes ist eben nicht automatisch mein Freund! Für gläubige Sunniten sind Schiiten, sogar noch unter den Christen und Juden angesiedelt. Christen und Juden gelten als noch nicht vom Weg des Propheten Überzeugte, Schiiten gelten hingegen als Abtrünnige und damit als Verräter. Das AQ mit dem Iran von sich aus zusammengearbeitet hat wage ich schwer zu bezweifeln. Und auch umgekehrt hatte der Iran mit AQ direkt oder Altlasten von AQ zu kämpfen. Der IS ist eine von vielen Nachfolgeorganisationen von AQ, bitte nicht vergessen.

Ein zweiter Punkt...
Welchen Vorteil hätte der Iran von irgendwelchen schwachsinnigen Terroranschlägen in Europa und den USA? Dem Iran geht es um Einfluss, Macht und Geld! Die iranische Elite besteht nicht komplett aus religiösen Spinner, sondern die meisten kalkulieren rational und kühl. Ahmadinedschad ist zwar religiös, seine Politik war aber eher sehr nationalistisch als fundamental religiös geprägt. Der Iran finanziert zwar die Hisbollah, jedoch geht es dabei aber eher um Einfluss auf die östliche Mittelmeerregion als um die reine Verbreitung von Terror. Teilweise sind die Beziehungen zwischen Hisbollah und Iran eher historisch und es bleibt zu bezweifeln, dass die Verbindung auf religiöser und ideologischer Ebene bestand hat und nicht einer politischen und wirtschaftlichen Ebene weichen wird. Ich persönlich glaube, dass der Iran sehr gut mit dem Staat Israel leben könnte, aber dann seinen Einfluss in Palästina und im Libanon verliert.

Ok...lange Rede kurzer Sinn. Ich zweifel die Infos einfach an! mata.gif

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 3. Nov 2017, 19:45
 
revolution
Beitrag 3. Nov 2017, 21:14 | Beitrag #2661
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Der Teil über den Iran im CIA Bericht basiert auf den Aussagen eines vermeintlichen Al-Kaida Kronzeugen.
Warum wurden die Untersuchungen zur saudischen Verwicklung in 9/11 eingestellt? 15 der 19 Attentäter waren Saudis. Bin Laden war Saudi. Der Wahabismus ist saudische Staatsreligion. Die Taliban wurden von US Verbündeten Pakistan und Saudi Arabien aufgebaut und finanziert. Die Iraner standen damals gemeinsam mit Indien auf der anderen Seite der Stellvertreterkonflikte in Afghanistan. Sie haben gegen die Taliban gekämpft und die Nordallianz mit aufgebaut. Das Ziel deren Anführers Shah Massoud war es die Taliban zu besiegen und eine demokratische Staatsform einzusetzen. Die US Armee hat von den Iranern Koordinaten von Zielen in Afghanistan erhalten und 9/11 stets aufs schärfste verurteilt. Überhaupt hat mWn noch nie ein Iraner irgendwo im Westen einen islamistischen Terroranschlag verübt. Warum wird nicht gegen Saudi Arabien ermittelt? Vielleicht weil die Saudis damit gedroht haben für den Fall ihr Kapital aus den USA abzuziehen? Eine Verwicklung des Iran stattdessen in diesem Zusammenhang zu hypen und vor einem US Gericht tatsächlich noch zu Schadensersatzzahlungen in Höhe von 7,6 Mrd an die Hinterbliebenen von 9/11 zu verurteilen ist doch ein schlechter Scherz.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 3. Nov 2017, 21:58
 
SailorGN
Beitrag 4. Nov 2017, 19:51 | Beitrag #2662
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Man kann nicht ausschliessen, dass es vereinzelte Kontakte und vieleicht sogar Unterstützungsangebote gab/gibt. Aber es wird niemals staatliche Doktrin sein, das passt weder ins strategische Konzept des Irans, noch viel weniger in die derzeitige Situation. Der Wahhabismus hat von Afghanistan über den Jemen bis nach Syrien die "Klientel" des Iran (Schiiten wie die Hasara, Houthis) zum Feind Nr. 1 erklärt, es starben deutlich mehr Schiiten durch sunnitischen Terror als Amerikaner. Spätestens mit dem IS sind alle Brücken verbrannt. Gleichwohl kann es in der Vergangenheit auf beiden Seiten Überlegungen gegeben haben, vor allem vor dem Hintergrund der amerikanischen Truppen im Irak und Afghanistan. Aber gerade erstere haben dem Iran die Möglichkeit gegeben, im Irak (und damit auch weiter nach Westen) Fuß zu fassen und in Afghanistan haben sie indirekt die Hasaras mit beschützt, bzw. den Taliban mehr Ziele geboten. Die Haltung der USA zum Jemen ist sicher nicht befriedigend, aber die USA interveniert auch nicht gegen die Interessen des Irans dort. Letztendlich ist eine rein rhetorische Verdammung der USA ohne konkrete Aktionen das beste für den Iran...


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Freestyler
Beitrag 5. Nov 2017, 21:50 | Beitrag #2663
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Al-Qaida kämpft gegen die zionistischen Kreuzzügler (Israel und die Vereinigten Staaten) und gegen das aus ihrer Sicht apostatische Regime in Saudi-Arabien. Alle drei Staaten lehnen das iranische Vormachtstreben im Nahen Osten insgesamt und am Persischen Golf speziell ab. Wenn der Iran al-Qaida unterstützt (wie geringfügig auch immer) und deren Fähigkeit, Ziele in Saudi-Arabien anzugreifen, stärkt oder auch nur die gefühlte Bedrohung durch al-Qaida in Saudi-Arabien erhöht, hilft das insofern dem Iran, dass Saudi-Arabien zusätzliche Ressourcen für die innere Sicherheit aufwenden muss und diese nicht zur Verfügung stehen, um das iranische Vormachtstreben einzuschränken. Zudem diskreditiert jeder Anschlag islamistischer Terrorgruppen, deren Ideologien dem Wahhabismus oder Salafismus nahe stehen, das wahhabitisch legitimierte saudische Regime. Darüber, dass al-Qaida das saudische Regime nicht stürzen kann, ist sich der Iran sicherlich bewusst, und ist auch nicht Ziel dieser Unterstützung.
 
Karl mags
Beitrag 5. Nov 2017, 22:12 | Beitrag #2664
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ZITAT(Freestyler @ 5. Nov 2017, 21:50) *
Al-Qaida kämpft gegen die zionistischen Kreuzzügler (Israel und die Vereinigten Staaten) und gegen das aus ihrer Sicht apostatische Regime in Saudi-Arabien. Alle drei Staaten lehnen das iranische Vormachtstreben im Nahen Osten insgesamt und am Persischen Golf speziell ab. Wenn der Iran al-Qaida unterstützt (wie geringfügig auch immer) und deren Fähigkeit, Ziele in Saudi-Arabien anzugreifen, stärkt oder auch nur die gefühlte Bedrohung durch al-Qaida in Saudi-Arabien erhöht, hilft das insofern dem Iran, dass Saudi-Arabien zusätzliche Ressourcen für die innere Sicherheit aufwenden muss und diese nicht zur Verfügung stehen, um das iranische Vormachtstreben einzuschränken. Zudem diskreditiert jeder Anschlag islamistischer Terrorgruppen, deren Ideologien dem Wahhabismus oder Salafismus nahe stehen, das wahhabitisch legitimierte saudische Regime. Darüber, dass al-Qaida das saudische Regime nicht stürzen kann, ist sich der Iran sicherlich bewusst, und ist auch nicht Ziel dieser Unterstützung.

Ein bisschen verschwurbelt das Ganze? Hat AQ aus Saudi Arabien und den kleinen Golfstaaten Gelder und Support bekommen oder nicht? Es ist mehr als bewiesen, dass AQ von hohen und einflußreichen Kräften aus SA und den "Ministaaten" (Katar, Dubai etc) gesponsort wurde. Jedoch konnte man nie wirklich eindeutig nachweisen, dass der saudische Staat direkt hinter AQ steht, was aber zumindest für die Vergangenheit nicht komplett auszuschließen ist. Eine Verbindung zwischen dem iranischen Staat und AQ ist jedoch definitiv auszuschließen, da die religiösen und ideologischen Differenzen einfach zu gravierend waren und sind. Das einzelne Personen im Iran auf Tuchfühlung mit AQ gegangen sind ist natürlich nicht auszuschließen, aber es war NIE etwas von offiziellen Stellen getragen.

Der Iran hat seine eigenen Proxies in der Region, von der Hisbollah hin zu den Houthis im Jemen. Der Iran ist ja erst später in der Region bedeutend geworden, nämlich nach 2003, vorher hatte er in der Region mal rein gar nichts zu melden (außer der Hisbollah und dem Engagement Richtung Mittlerer Osten), vor allem mit dem "sunnitischen" Bollwerk des Saddam Regimes vor der Haustür. Der Iran wurde lustigerweise erst durch die USA zu einer Größe in der Region in den letzten Jahren. AQ hatte anfänglich auch gar keine machtpolitischen Ambitionen im Sinne eines States schaffen, es ging einfach darum die USA, den Westen allgemein, aus dem islamischen Einflußbereich rauszuhalten. Darauf aufbauend sollte erst viel später das Kalifat entstehen, was ja später mit dem IS, einem Ableger von AQ, wirklich so gekommen ist. Der Iran und AQ sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe!

Verschiedene einflußreiche Organisationen, Institutionen und Personen in den USA haben das einzigartige Talent alles in einen Topf zu schmeißen und daraus ein fantastisches Bedrohungsszenario zu schaffen. Vor 2003 war das Saddam in Beziehung mit AQ zu setzen. Russland hat man mit Ebola und dem IS gleichgesetzt. Und nun versucht man auf Teufel komm raus eine Rechtfertigung für ein militärisches Eingreifen im Iran herbeizufantasieren.

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 5. Nov 2017, 22:18
 
revolution
Beitrag 5. Nov 2017, 23:02 | Beitrag #2665
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Die Amerikaner wissen doch selbst dass Katar und Saudi Arabien die radikal-sunnitischen Gruppen wie ISIL und Al-Kaida finanziell und logistisch unterstützen:

Aus den WikiLeaks Hilary Clinton Mails:

ZITAT
“… we need to use our diplomatic and more traditional intelligence assets to bring pressure on the governments of Qatar and Saudi Arabia, which are providing clandestine financial and logistic support to ISIL and other radical Sunni groups in the region.”

Clinton’s private comments differ from the public line taken by members of the Obama administration. Speaking at the 9/11 Memorial and Museum in New York, John Brennan, the director of the CIA, recently called the Saudis “among our very best counterterrorism partners globally.” Last month, Obama, who long ago referred to Saudi Arabia as a “so-called” ally, acted to protect the Saudi government from litigation by vetoing the Justice Against Sponsors of Terrorism Act, which would allow 9/11 victims to sue the Saudi government for damages in U.S. federal court. Congress overturned Obama’s veto, leaving the door open for Saudi Arabia to be named as a defendant in future lawsuits.
https://theintercept.com/2016/10/12/hillary...ugher-approach/


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 5. Nov 2017, 23:03
 
Freestyler
Beitrag 5. Nov 2017, 23:28 | Beitrag #2666
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@Revolution: Dass Saudi-Arabien und Katar islamistische Gruppen wie AQ und ISIS unterstützten, belegt die Möglichkeit der militärischen Unterstützung trotz ideologischer Differenzen. Denn sowohl AQ als auch ISIS lehnen die aus ihrer Sicht weltlichen, korrupten und korrumpierten Regime der Golfstaaten ab, sie erhielten trotzdem Unterstützung, weil sich ihr Kampf in dieser Phase gegen den Iran und seine Verbündeten als gemeinsamen Feind richtete wink.gif

@Karls Mags: soso, du wirfst mir also vor, irgendwas "verschwurbeltes" zu konstruieren, behauptest aber, dass der saudische Staat hinter al-Qaida steht? lol.gif rolleyes.gif Ich versuch's einfach nochmal auch für dich:

Religiöse und ideologische Differenzen schließen eine Zusammenarbeit auf der militärischen, technisch-taktischen Ebene nicht aus, insbesondere wenn man - wie der Iran im Falle al-Qaidas - ausschließen kann, dass sich diese Unterstützung gegen einen selbst richtet. Der Iran gewährt z.B. auch den Taliban Unterstützung und Rückzugsräume, wie sich nicht zuletzt daran zeigte, dass der ehemalige Talibanführer Mullah Akhtar Mansour auf dem Rückweg aus dem Iran nach Pakistan getötet wurde. Ein aktuelleres Beispiel: In Afghanistan, US exits and Iran comes in.
Derartige Zusammenarbeit trotz klarer ideologischer Differenzen gab es in der Vergangenheit immer wieder und sind auch regelmäßig nach hinten losgegangen. Das Nutzen islamischer Symbole und Narrative ("Framing") durch nominell säkulare, nationalistische Regime im Nahen und Mittleren Osten zur Legitimierung der eigenen Herrschaft und Unterdrückung konkurrierender Fraktionen, und die damit einhergehende Unterstützung islamistischer, insbesondere salafistischer - und damit angeblich quietistischer - Gruppierungen im eigenen Land (!) sind klassische Beispiele. Zwar konnten sich die Regime damit mittelfristig stabilisieren, gleichzeitig förderten sie damit aber die Re-Islamisierung ihrer Gesellschaften, delegitimierten ihre eigene Herrschaft und schufen den Nährboden für Islamismus und Dschihadismus.

Und als zweiten Punkt: Die klare Trennung zwischen "Staat" und "Nicht-Staat" funktioniert im Nahen und Mittleren Osten nicht, weil es sich nicht um "moderne" bürokratische (und demokratische) Staaten im westlichen Sinne handelt, sondern um neopatrimoniale (autokratische) Regime, bei denen diese Trennung nicht existiert. Es existieren mehrere miteinander konkurrierende Machtzentren, die nicht nur offizielle die (gewählten) politischen Eliten und die (ernannten) militärischen und bürokratischen Eliten umfassen, sondern in denen auch (ungewählte) religiöse und gesellschaftliche Kräfte die Politik bestimmen, sowie Behörden, die keiner legislativen oder judikativen und teilweise auch keiner exekutiven Kontrolle unterliegen, wie z.B. die Quds Force im Iran. Deshalb kann die iranische Regierung die Taliban offiziell auch ablehnen (mit denen fast ähnliche große religiöse und ideologische Differenzen wie mit al-Qaida bestehen wink.gif ), während die Quds Force offenbar einzelne Fraktionen ohne Wissen und Autorisierung der Regierung unterstützt.
Und genau das gleiche gilt für Saudi-Arabien und die Golfstaaten, die nicht nur den Widerspruch zwischen Ideologie und Realpolitik, sondern auch zwischen unterschiedlichen politischen Fraktionen ausbalancieren müssen, weshalb die Regierungen dort z.B. zwar die Unterstützung islamistischer Gruppen ablehnen und teilweise auch sanktionieren, aber dann doch nur gewaltbereiter und gegen die eigen Herrschaft gerichteter Gruppen. Oder aber einzelne Fraktionen staatliche Ressourcen ohne offizielle Erlaubnis heranziehen (können), damit ihre privaten (ideologisch motivierten) Interessen zu verfolgen.
 
Karl mags
Beitrag 6. Nov 2017, 01:03 | Beitrag #2667
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@Freestyler

Du reduzierst die Unterstützung der Golfmonarchien für IS und AQ auf die Opposition zum Iran! Das ist FALSCH!!! Für eine Opposition zum Iran braucht man weder Anschläge in Paris, noch auf einen Berliner Weihnachtsmarkt. Diese Länder sind erzkonservativ und unglaublich religiös und man findet dort noch einmal Menschen die wiederum noch religiöser und noch konservativer sind. Diese Menschen sehen den Islam als die einzige Religion an und haben einen missionarischen Eifer. Der Islam muss wachsen und die Ungläubigen bekehrt oder getötet werden. Unter den Unterstützern dieser Ideologie sind auch viele Millionäre und Milliardäre, zB der Oberbösewicht Osama bin Laden höchstpersönlich. Es ist eine Ideologie und dazu eine knallharte und intolerante. Der Iran ist zwar der Erzfeind der oberen Machtelite der Golfmonarchien, aber andere wichtige Akteure die eben nicht dieser Machtelite angehören und Geld wie Heu besitzen haben ganz andere Ziele. Jetzt beziehe ich mich auf den Post von @revolution, wo die USA ja ganz offiziell im Stillen zugeben das die Monarchien dort IS und AQ massiv finanziert und unterstützt haben. Als Beispiel die vielen TOW im syrischen Bürgerkrieg...wer hat sie gekauft und wer hat sie dort hin geliefert?!

Der Iran unterscheidet sich grundlegend von den Golfmonarchien! Während die Golfmonarchien eher korrupten Stammesgesellschaften des Mittelalters entsprechen, aber mit der Technologie des 21. Jhdts, so ist der Iran straff durchorganisiert und unter all diesen Ländern am ehesten am westlichen Vorbild dran. Ich darf nochmal daran erinnern das der Iran sich kulturell entschieden von den Golfmonarchien unterscheidet. Iraner sind keine Araber, das ist auch ein Unterschied in der Region die für eine gewisse Distanz gesorgt hat! Auch wenn es keine Demokratie nach unseren Maßstäben ist, so ist der Iran eine Demokratie, das nur einmal am Rande, Positionen werden in der Regel nicht vererbt biggrin.gif sondern müssen erworben werden.

Ich drücke es mal so aus...wenn ein Oberbürgermeister oder ein hoher Beamter Mist in einem westlichen Land baut, dann wird nicht das ganze Land zur Verantwortung gezogen! Der iranische Staat stand IMMER in Opposition zu AQ und hat die Organisation auf ihrem Weg bekämpft wo es nur ging. Insoweit kann man dem Iran als Staat keine Vorwürfe machen.

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 6. Nov 2017, 01:09
 
SailorGN
Beitrag 6. Nov 2017, 07:49 | Beitrag #2668
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@Karl: Nochmal freestylers Post lesen. AQ und IS wurden unterstützt, weil sie unter anderem gegen die schiitischen Gruppen vorgehen. Unter anderem heisst auch, dass es lediglich ein Punkt auf der Agenda ist. Die Angriffe gegen westliche Ziele sind da für die Golfstaaten "nur" ein Ärgernis, was sie selbst nicht betrifft, in den Folgen aber Auswirkungen hat. Jedes politische Ziel der Staaten dort (also von SA über die Golfemirate bis hin zum Iran) ist nicht singulär zu betrachten, sondern vernetzt: Man "braucht" die USA auf die ein oder andere Weise, will sich aber nicht instrumeltalisieren lassen. Man hat religiöse Ziele, diese verknüpft man wiederum mit knallharten weltlichen. Letztendlich wird nach allen Seiten versucht, das Optimum zu erreichen, also legt man sich je nach Akteur passende Rollen zurecht: Ggü. dem Ami ist man Terrorbekämpfer, ggü. den religiösen Hardlinern ist man gläubiger (und freigiebiger) Muslim, Mäzen ggü der Weltöffentlichkeit uswusf. Kein Akteur dort sagt "Hey, jetzt sind wir mal die Bösen", sondern alle spielen allen etwas vor. Auch der Iran. Der Iran ist vieleicht straff organisiert und keine Erbmonarchie, aber dass heisst nicht, dass es dort nur eine Meinung gibt, im Gegenteil: Die Exekutive ist gerade so angelegt, dass es keine einheitliche Meinung geben kann. Dem Militär stehen die Revolutionsgarden gegenüber, welche nicht nur massive wirtschaftliche, sondern auch enorme politische Macht haben. Dazu sind sie das primäre Organ der iranischen Auslandsabenteuer von Syrien bis in den Jemen. Gleiches gilt für den iranischen Staat im allgemeinen, die Verfassung ist gerade so, dass es schon in der Legislative konkurrierende Elemente gibt, wobei der Wächterrat eben nicht vom Volk gewählt wird, aber die gewählte Legislative überstimmen kann. Dazu agiert der Rat auch noch ähnlich wie ein Verfassungsgericht inkl. religiöser Bewertungen. Gewaltenteilung ist das nicht. Man sieht gerade im Iran, wie trotz der Abwesenheit von vererbten Gruppierungen staatliches Handeln fraktioniert sein kann, Hardliner und Reformer wechseln sich ab und bekämpfen einander, sabotieren die Programme der anderen etcpp.

@Freestyler: Hast du näheres über die Unterstützung der Taliban, bspw. welche Fraktion im Iran dahinter steht? Mir war bisher nur bekannt, dass aufgrund der Talibanmassaker an den Hasara dort eine Todfeindschaft seit den späten Neunzigern herrscht. Und noch ne Frage: Hat sich die Unterstützung für die Taliban so gewandelt, dass sie nun auf schiitische Quellen zurückgreifen müssen? Bis 2001 waren sie doch die Lieblinge der Saudis und Pakistanis....


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Beitrag 6. Nov 2017, 12:02 | Beitrag #2669
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ZITAT
In Afghanistan, U.S. Exits, and Iran Comes In
By CARLOTTA GALLAUG. 5, 2017

[...]

It was the start of a three-week siege in October, and only after American air support was called in to end it and the smoke cleared did Afghan security officials realize who was behind the lightning strike: Iran.

Four senior Iranian commandos were among the scores of dead, Afghan intelligence officials said, noting their funerals in Iran. Many of the Taliban dead and wounded were also taken back across the nearby border with Iran, where the insurgents had been recruited and trained, village elders told Afghan provincial officials.

The assault, coordinated with attacks on several other cities, was part of the Taliban’s most ambitious attempt since 2001 to retake power. But it was also a piece of an accelerating Iranian campaign to step into a vacuum left by departing American forces — Iran’s biggest push into Afghanistan in decades.

[...]

NY Times

Daneben gibt es zu bedenken dass es "die Taliban" heute so nicht mehr gibt. Auch die Taliban sind in mehrere Fraktionen fragmentiert.

Grundsätzlich handelt der Iran realpolitisch und ist bei der Wahl seine Partner auch entsprechend "pragmatisch".

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 6. Nov 2017, 12:31


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Beitrag 6. Nov 2017, 13:06 | Beitrag #2670
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Sind diese "Taliban" überhaupt noch "Taliban" im Sinne der Doktrinen vor 2001? Nutzen sie selbst diesen Namen (weiter) oder ist das ein "Medienlabel"? Ich habe diese Fragmentierung bei meinem Beitrag leider vergessen.

Dass der Iran ganz groß seine Finger in Afghanistan drin hat, ist seit Jahren bekannt, aber bisher ging es immer genau entlang der religiös-ethnischen Grenzen. Auch hatten sie zumindest vor 2001 "Haustruppen" (Hasara-Milizen)... Insgesamt ist/war die Haltung des Irans ja sehr ambivalent: Einerseits profitiert man dort vom Opiumschmuggel, andererseits will man den Schmuggel bekämpfen, weil man dadurch ein Drogenproblem hat. Gleiches gilt für Westafghanistan: Instabilität, Insurgenz ist schlecht für die dortige, iranaffine Bevölkerung; gleichzeitig will man (sehr wahrscheinlich "Hardliner" aus dem Bereich Revolutionäre Garden) mit einer Strategie der Spannung Einfluss bekommen. Eine wirkliche nationale "Strategie" für viele Bereiche scheint im Iran nicht zu existieren, dazu arbeiten viele Fraktionen einfach zu konträr.


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