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> Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden vernichtet öffentlich "Killerspiele", Hmm, da war doch mal was....
Shakraan
Beitrag 18. Oct 2009, 00:40 | Beitrag #1
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Bündnis will öffentlich "Killerspiele" vernichten:
http://www.welt.de/vermischtes/article4872..._contents927341
und
http://www.badische-zeitung.de/stuttgart-k...--21140762.html
Habs gleich mal gegooglet weil ich da vorher was im ntv newsticker gelesen hab, meine fresse, die sind ja einfach nur noch bekloppt. öffentlich kulturmedien vernichten, hallo, klingelt da irgendwas???? tock.gif grad, dass sie keinen scheiterhaufen aufgefahren haben während sie mit ihren rot, weiß schwarzen fahnen...äääh flyern (1. link) rumgewedelt haben.
wenigstens haben wohl die meißten den mist als solchen erkannt, sodass ganze 24 exemplare pöhse killerspiele "vernichtet" wurden. dieses tolle winnendenbündnis soll bitte endlich mal ihre ständige mediengeilheit etwas zurückfahren und vieleicht mal länger als 5 minuten drüber nachdenken was denn der grund für so eine tat gewesen sein könnte und wie man so was verhindern kann.
aber da man ja die teufel ja schon lange gefunden hat (evil evil großkaliber und fotorealistische massenmordssimulationen mit nachahm-effekt aka. 1st person shooter) muss ja so was nicht sein.
wie schon mal wo anders hier geschrieben, mir tun diese leute furchtbar leid, dass sie so ihre kinder verloren zu haben, aber immer noch permanent mit diesem bullshit hausieren zu gehen und größtes medienecho zu bekommen mit solchem dummfug kann doch bitte nicht sein....

ich hab mal einen neuen fred aufgemacht, der von winnenden is zu und für den zockerthread wohl zu politisch....


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SoldierofFortune
Beitrag 18. Oct 2009, 01:41 | Beitrag #2
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Dass man auch mit ner Axt amok laufen kann wird zur Zeit wohl gekommt totgeschwiegen bzw schnell fallengelassen...


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Gibt es in einer Teefabrik eine Kaffee-Pause??
 
MeckieMesser
Beitrag 18. Oct 2009, 10:30 | Beitrag #3
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Für das Verbot von gewissen Killerspielen wäre ich auch, wenn es technisch möglich wäre.
Leider geht es wohl nur über internationale Vereinbarungen.
Auch wenn es in den meisten Foren unpopulär ist, finde ich die meisten Shooter unterste Schublade. Insbesondere wenn aktuelle Szenarien nachgespielt werden.
Ich finde, dass die Fiktion genug Spielraum bietet. Cod4 oder ein C&C_Generals sind unterste Schublade.

Zu der Gegenbewegung bezüglich der Aktion in Stuttgart:
Wer ein Verbot von Killerspielen der Bücherverbrennung der Nazis gleichsetzt, gehört ganz einfach geschlagen.
Das ist genauso respektlos wie eine Nazi-Demo zum Angriff auf Dresden.
 
Kreuz As
Beitrag 18. Oct 2009, 10:47 | Beitrag #4
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ZITAT(Shakraan @ 18. Oct 2009, 01:40) *
wenigstens haben wohl die meißten den mist als solchen erkannt, sodass ganze 24 exemplare pöhse killerspiele "vernichtet" wurden.


Containerinhalt

Alles nur gestellt!

Edit: Belassen wir es bei den Links. Besser für den Blutdruck.

Der Beitrag wurde von Kreuz As bearbeitet: 18. Oct 2009, 10:59
 
Wodka
Beitrag 18. Oct 2009, 12:02 | Beitrag #5
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ZITAT(MeckieMesser @ 18. Oct 2009, 11:30) *
Für das Verbot von gewissen Killerspielen wäre ich auch, wenn es technisch möglich wäre.
Leider geht es wohl nur über internationale Vereinbarungen.
Auch wenn es in den meisten Foren unpopulär ist, finde ich die meisten Shooter unterste Schublade. Insbesondere wenn aktuelle Szenarien nachgespielt werden.
Ich finde, dass die Fiktion genug Spielraum bietet. Cod4 oder ein C&C_Generals sind unterste Schublade.

Zu der Gegenbewegung bezüglich der Aktion in Stuttgart:
Wer ein Verbot von Killerspielen der Bücherverbrennung der Nazis gleichsetzt, gehört ganz einfach geschlagen.
Das ist genauso respektlos wie eine Nazi-Demo zum Angriff auf Dresden.


Um es kurz zu machen: Ich glaube du wirst hier nicht viele Freunde finden.

Der Mensch hat sich immer spielerisch mit der Realität auseinandergesetzt, Sex, Gewalt, Liebe tauchen als Motive in fast jedem Roman der Weltgeschichte auf und an der Wand jeder Höhle der Steinzeit finden sich die entsprechenden Szenen. Was du als Killerspiel bezeichnest, das ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. So alt ist übrigens auch das Misstrauen gegenüber neuen Medien, zu denen man keinen Bezug hat und der Drang alles mögliche zu verbieten, was nicht in das eigene Weltbild passt, weil es zu eng ist.

Welche Blüten das treibt, das kann man in der Realität sehen, wenn plötzlich irgendwelche kleinen 12 jährigen unter dem Generalverdacht stehen amok zu laufen, weil sie gerne Ballerspiele spielen und Waffen beim Namen benennen können. Auf die Idee, dass das alterstypisch ist, könnte man kommen, ist aber zu naheliegend wink.gif







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General Gauder
Beitrag 18. Oct 2009, 12:40 | Beitrag #6
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ZITAT(MeckieMesser @ 18. Oct 2009, 11:30) *
Für das Verbot von gewissen Killerspielen wäre ich auch, wenn es technisch möglich wäre.
Leider geht es wohl nur über internationale Vereinbarungen.
Auch wenn es in den meisten Foren unpopulär ist, finde ich die meisten Shooter unterste Schublade. Insbesondere wenn aktuelle Szenarien nachgespielt werden.
Ich finde, dass die Fiktion genug Spielraum bietet. Cod4 oder ein C&C_Generals sind unterste Schublade.

Zu der Gegenbewegung bezüglich der Aktion in Stuttgart:
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Das ist genauso respektlos wie eine Nazi-Demo zum Angriff auf Dresden.

Eine kurze Frage was erhoffst du dir davon "Killerspiele" (ein wie ich finde selten Dämlicher Begriff) zu verbieten?
Das es keine Amokläufe mehr gibt? Schon mal was von Charles Whitman gehört?
Der Typ hat einen Amoklauf gemacht da ahnt noch nicht einmal jemand daran gedacht das es so etwas wie CS oder COD geben könnte, da gab es noch nicht einmal Tetris.
Durch das verbieten von Killerspielen wird man nichts ereichen außer das wieder einmal ein Bürgerrecht beschnitten wird.
Klar kann man darüber Diskutieren ob das in irgendeiner Form Ethisch zu vertreten ist aber das kann man bei bestimmten Pornos auch tun, trotzdem sind die nicht verboten.
Und noch zum Schluss wenn wir jetzt die bösen "Killerspiele" Morgen verbieten und sagen wir mal in 2 Monaten passiert wieder so eine scheiße was verbieten wir dann, viel leicht die Böse Musik oder die Bösen Filme, warum verbieten wir nicht alles was irgendwie mit Gewallt zu tun hat und vernichten es.
Am besten fangen wir gleich mit den Höhlenmalereien an die Wodka so schön erwähnt hat an.

General Gauder
 
DemolitionMan
Beitrag 18. Oct 2009, 12:52 | Beitrag #7
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Früher hat man Hexen verbrannt, jetzt sinds also Spiele. Da sag noch einer, die Menschen werden klüger.


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Desolation
Beitrag 18. Oct 2009, 13:37 | Beitrag #8
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ZITAT(MeckieMesser @ 18. Oct 2009, 11:30) *
Auch wenn es in den meisten Foren unpopulär ist, finde ich die meisten Shooter unterste Schublade. Insbesondere wenn aktuelle Szenarien nachgespielt werden.
Ich finde, dass die Fiktion genug Spielraum bietet. Cod4 oder ein C&C_Generals sind unterste Schublade.


Das is deine Meinung.
Die sei Dir auch gegönnt aber sie hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Du magst es nicht, Du spielst es nicht. Das ist deine Sache. Aber auf dieser Grundlage das spielen von Dingen die Dir nicht gefallen jemdem zu verbieten ist schlicht und ergreifend Willkür.
Zumal der Erfolg von Spielen wie COD4 so zu sagen eine Abstimmung mit den Füßen ist. Anscheinend gibt es weltweit millionen und in Deutschland zehntausende Leute die es eben nicht schlimm finden derartige Szenarien zu spielen. Genaugenommen erweisen sich Spiele mit realitätsbezogenen Szenarien in den letzten Jahren praktisch immer als Erflogreicher als ein vergelichbares Spiel ohne.

Darüber streiten wie man sowas spielen kann oder will ist müssig. Die freie Entfaltung der Persönlichkeit und Künstlerische Freiheit gilt für jeden und wird von jedem einzelnen anders genutzt.
Mache Leute bauen im Keller eine Modelleisenbahn, andere lesen Krimis, wieder andere Spielen Computer.
Jeder der jemand anderem sein Hobby verbieten will hat mMn das Grundprinzip der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht verstanden oder wenn doch irgnoriert er es aus persönlichen Motiven. Das ist mMn ausgesprochen bedenklich und sogar gefährlich.

P.S.: Ich finde COD4 ist ein tolles Spiel. Bin selten so gut unterhalten worden. Grade der Multiplayer ist fantastisch.
 
Glorfindel
Beitrag 18. Oct 2009, 13:45 | Beitrag #9
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Ich habe es schon mal geschrieben:

Es gibt gewisse Kreise, die wollen alles verbieten, was ihnen politisch nicht passt, sei es jetzt Ego Shooter, schlechtes Fernsehprogramm oder Pornos. Das ist schlussendlich nur eines: intolerant. Natürlich sind es keine Nazis und Computerspiele sind keine Bücher von Erich Kästner, trotzdem geht es in diese Richtung. Eine freie Gesellschaft behinhaltet eben auch die Freiheit, Dinge zu tun, die andere nicht als wertvoll einstufen, wie z.B. am Computer ein Ego Shooter zu spielen, im freien Paintball zu spielen oder sich einen Porno reinzuziehen. Von Jäger oder gar Sportschützen will jetzt gar nicht erst sprechen. Solche Dinge will man ohne auch nur irgendeinem wissenschaftlichen Anhaltspunkt für deren Schädlichkeit zu haben, verbieten.

Die Gegner glauben es mit einfachen Gegner zu tun zu haben, weshalb man es sich hier noch viel einfacher machen kann, zumal ja das Stichwort "Kinder" mehr oder weniger alles zu rechtfertigen scheint und man getrost den Verstand abschalten kann. Da könnte man sich aber noch täuschen. Früher wurde auch gefordert, dass man Krimis, seien sie jetzt geschrieben oder als Tatort im Fernsehen, verbietet. Diese Idee hat heute auch kaum mehr wer und wenn doch, so wird sie (zu Recht) nicht öffentlich geäussert.

Dazu ein Artikel und in Interview, welche beide letzte Woche in der NZZ erschienen sind:
http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/b..._1.3848415.html
http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/t..._1.3848439.html

Die US-amerikanische Wissenschafterin Cheryl Olson, Co-Direktorin des Center for Mental Health and Media am Massachusetts General Hospital und Mitautorin des Buchs «Grand Theft Childhood sieht gravierendere Probleme als Computerspiele:
ZITAT
Zu Depressionen neigende Jugendliche setzen Spiele als eine Art Selbstmedikation ein, um ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. In einem moderaten Rahmen ist das bestimmt besser, als Alkohol zu trinken oder gar Drogen zu konsumieren.
(...)
Der US-Geheimdienst und das FBI versuchten nach Columbine, ein Täterprofil zu erstellen. Sie analysierten die vergleichbaren Fälle der letzten 25 Jahre und fanden wenig Gemeinsamkeiten. Es zeigte sich keine besondere Vorliebe für Gewalt inszenierende Videogames, aber für Papier und Bleistift.
(...)
Nochmals zur Ausgangsfrage: Soll man Gewalt darstellende Games verbieten?
Für mich als Vertreterin der öffentlichen Gesundheit: nein. Diese ganze Debatte lenkt von viel grösseren Risiken ab, die Kinder gewalttätig machen oder sie tatsächlich bedrohen. (...) Armut, eine aggressive Peer-Gruppe, Mobbing in der Schule, häusliche Gewalt, Teenager-Suizide. Wer etwas gegen die Gewalt in unserer Gesellschaft unternehmen und Opferzahlen verringern will, sollte sich für Freizeitklubs für Jugendliche einsetzen oder Armut bekämpfen. Ich weiss, dass dies wesentlich schwieriger ist, als ein Verbot von Videospielen zu fordern.


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Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Desolation
Beitrag 18. Oct 2009, 14:02 | Beitrag #10
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ZITAT(Glorfindel @ 18. Oct 2009, 14:45) *
Natürlich sind es keine Nazis und Computerspiele sind keine Bücher von Erich Kästner, trotzdem geht es in diese Richtung...


...das die Bücher von Erich Kästner schützenwerter wären als Computerspiele ist aber auch nur eine Meinung. Das als gegeben hin zu stellen ist mMn ein Vorurteil.
Computerspiele sind mMn genauso durch die künstlerische Freiheit gedeckt wie Bücher. Ob einem der Inhalt gefällt spielt dabei keine Rolle.
Ich habe als Kind noch Erich Kästner gelesen. Besser gesagt lesen müssen denn das wurde mir vorgesetzt ("Hier lies das, das ist gut!") eben so wie Karl May.
Heute halte ich diese Bücher allerdings für nicht mehr wirklich Zeitgemäß. Wenn man sie lesen will und sie einen unterhalten ist das schön aber daraus ab zu leiten das sie wertvoller oder "besser" als andere neuere Bücher oder Medien sind ist mMn ungerechtfertigt.
Teilweise scheind ja alleine die Tatsache das die braunen Horden die Bücher bestimmter Autoren verbrannt haben sie zu etwas besonderem zu machen.

Hardcore Verbotsbefürworter sind keine Nazis, können sie auch nicht sein, weil die dieser Partei nicht angehören.
Aber sie teilen das selbe Gedankengut und Rechtsverständnis. Das heißt nicht das sie irgent jemanden ermorden wollen aber sie haben definitiv einen Absolutheitsanspruch was ihre Meinung angeht. Das morden kommt dann von ganz alleine wenn solche Leute genug Macht auf sich konzentriert haben.
 
Shakraan
Beitrag 18. Oct 2009, 14:31 | Beitrag #11
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ZITAT(MeckieMesser @ 18. Oct 2009, 11:30) *
Zu der Gegenbewegung bezüglich der Aktion in Stuttgart:
Wer ein Verbot von Killerspielen der Bücherverbrennung der Nazis gleichsetzt, gehört ganz einfach geschlagen.
Das ist genauso respektlos wie eine Nazi-Demo zum Angriff auf Dresden.


ach, was hat dich denn so aggressiv gemacht, dass du andere leute schlagen willst, wenn es nicht die evil killerspiele waren? sorry, aber so einen mist wie deinen post hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen. mata.gif
natürlich sind die aktionen vom politischen hintergrund nicht zu vergleichen, aber computerspiele öffentlich zu vernichten, weil ihr inhalt nicht gefällt und als gefährlich und jugendgefährdend angesehen wird und bücher zu verbrennen, weil ihr inhalt nicht gefällt und als gefährlich und jugendgefährdend angesehen wird macht für mich jetzt keinen bedeutenden unterschied. beides sind mittlerweile anerkannte kulturmedien, auch wenn das eine nur ein paar jahrzehnte und das andere ein paar jahrhunderte bis jahrtausende auf dem buckel hat. zu der meinung steh ich, und ich kann dir gerne meine adresse geben, dass du vorbeikommst und mich "schlägst" rolleyes.gif
wie desolation schon schön ausgeführt hat, tritt das ganz einfach eine freiheitlich demokratische grundordnung mit füßen. dein vergleich mit den nazidemos hat mit einer berechtigten gegenaktion, die auch mal darauf hinweist, dass in deutschland solche vernichtungsaktionen vorsichtig gehandhabt werden sollten, absolut nix zu tun.

und wieso du denkst, dass spiele die einen aktuellen hintergrund anschneiden verboten werden sollen find ich auch überhaupt nicht nachvollziehbar. sollten deiner meinung nach fiktionale oder nach wahren geschichten verfasst bücher, die auf dem geschehen in irak oder afghanisten zur zeit aufbauen auch verboten werden? oder videos die da gedreht wurden? oder filme und serien von denen es zur zeit einige gibt? was soll denn bitte an spielen entscheidend anders sein, vor allem, das die von dir erwähnten die aktuellen szenarien noch nicht mal nachstellen, sondern nur leicht anschneiden bzw ähnlich ablaufen?
wenn du ernsthaft denkst, dass "killerspiele" die jugend verderben, nimm dir 5 minuten zeit und schau dir ein paar links und studien an, auch schon hier gepostete, die wahrheit ist nicht immer das, was csu politiker, opferbündnisse oder die bildzeitung als solche verkaufen....

Der Beitrag wurde von Shakraan bearbeitet: 18. Oct 2009, 14:33


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SoldierofFortune
Beitrag 18. Oct 2009, 17:36 | Beitrag #12
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Was zur Hölle ist die "aggressive Peer-Gruppe"????


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lastdingo
Beitrag 18. Oct 2009, 18:41 | Beitrag #13
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ZITAT(SoldierofFortune @ 18. Oct 2009, 18:36) *
Was zur Hölle ist die "aggressive Peer-Gruppe"????

Mütter nennen sowas "schlechter Umgang".


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DarkmanSB
Beitrag 18. Oct 2009, 19:20 | Beitrag #14
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Zum Thema ist mal ein sehr gutes Interview bei Spiegel erschienen:

Columbine und Blacksburg, Erfurt und Winnenden - sind Amokläufer stets killerspielsüchtige Außenseiter? US-Psychologe Peter Langman untersuchte zehn Fälle und warnt vor schlichten Erklärungen. Im Interview beschreibt er die Täter als psychisch schwer gestörte Jugendliche.

SPIEGEL ONLINE: Herr Langman, alle Amokläufer liebten brutale Computerspiele, hatten keine Freunde, Probleme mit Mädchen und ein zerrüttetes Elternhaus...

Langman: Das ist falsch. Es mag für andere gelten, aber bei den zehn von mir untersuchten Fällen hatten die Täter Freunde. Eric Harris zum Beispiel war Sportler, hatte ein gutes Elternhaus, traf sich mit Mädchen zum Date. Und trotzdem war er einer der beiden Täter des Schulmassakers an der Columbine High School 1999.

SPIEGEL ONLINE: Aber die Täter wurden gemobbt und haben sich dafür an der Gesellschaft gerächt - so weit diesmal richtig?

Langman: Nein. Mobbing war oftmals eher eingebildet als real. Eric Harris etwa war durchaus beliebt, elf Tage vor der Tat hatten ihn Freunde eingeladen, um seinen 18. Geburtstag zu feiern. Natürlich wurde er geärgert, aber das wurden andere auch. Rache scheidet als Motiv aus, denn er tötete wahllos. Ein anderer, Kip Kinkel, ermordete im Alter von 15 Jahren zuerst seine Eltern, kannte aber seine weiteren Opfer in Springfield nicht. 1998 erschoss er an der Thurston High School zwei Schüler und verwundete weitere 21, die ihm nichts getan hatten. Diese Schüler-Amokläufer waren geistig krank - psychopathisch, psychotisch oder traumatisiert.

SPIEGEL ONLINE: Was bedeutet das genau?

Langman: Eric Harris war psychopathisch und sadistisch, er wollte anderen Menschen Gewalt antun. Er war amoralisch, hasste die Welt, verachtete die Zivilisation. Er wünschte sich, Gott oder wie ein Gott zu sein - über Leben zu bestimmen. In seinem Tagebuch schrieb er davon, wie er Hunderte von Bomben legt, Flugzeuge kapert und damit New York angreift. Das war weit vor dem 11. September.

SPIEGEL ONLINE: Und der psychotische Typus?

Langman: Das wäre einer wie Kip Kinkel: Er hörte Stimmen, die ihm einredeten, er müsste sich selbst töten oder andere. Außerdem leiden psychotische Amokläufer oftmals an Schizophrenie oder Paranoia. Sie glauben an Monster oder wie Kip Kinkel, dass die US-Regierung Menschen Chips ins Gehirn pflanzt - Verfolgungswahn. Kip Kinkel, der überlebte und zu 111 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, war verloren in seiner Welt, die nicht die unsere war, und er fühlte diese Verlorenheit.

SPIEGEL ONLINE: Aber es gibt doch Amokläufer mit familiären Problemen?

Langman: Ja, der traumatisierte Typus kommt oft aus zerrütteten Elternhäusern, hat Alkoholismus und Gewalt erlebt. Jeffrey Weise beispielsweise erschoss 2005 als 16-Jähriger an der Red Lake High School neun Menschen und dann sich selbst. Er wohnte abwechselnd bei mehreren Verwandten, seine Mutter kam immer wieder wegen Trunkenheit am Steuer ins Gefängnis. Mit acht Jahren erlebte er, wie sein Vater bei einer Schießerei mit der Polizei starb. An der Schießerei war auch Jeffreys Großvater beteiligt - auf der anderen Seite, als Polizist. Seine Mutter misshandelte Jeffrey schwer. Dieser Junge kannte keine Geborgenheit. Er war später depressiv, unternahm Selbstmordversuche, ritzte sich die Arme auf. Er empfand sein Leben als einzigen Schmerz.

SPIEGEL ONLINE: Und er hatte ein Faible für Hitler, wie einige andere Amokläufer auch. Warum?

Langman: Eric Harris, aber auch Jeffrey Weise wollten sich mit einer Quelle der Macht identifizieren. Ihnen imponierte das Konzept des Herrenmenschen, auch sie wollten der Welt überlegen sein. In ihrer Schwäche konnten sie sich mit dieser vermeintlichen Stärke identifizieren. Dazu kommt noch, dass Eric Harris mit zwei kleinen körperlichen Defekten lebte. Er hatte als Kleinkind ein defektes Bein und litt unter einer Trichterbrust. Das wirkte lange, er fühlte sich nicht attraktiv, sondern schwach.

SPIEGEL ONLINE: Warum sind alle Amokläufer männlich?

Langman: Sind sie nicht - 1979 gab es eine Schülerin namens Brenda Spencer, die aus einem Schulgebäude auf Leute schoss. Aber trotzdem ist es richtig, die meisten sind männlich. Was auffällt: Viele kamen aus Familien, in denen Waffenbesitz normal war. Zudem suchten sie, wie Eric Harris, Macht. Macht, besonders männliche Macht wird in unserer Kultur oftmals durch die Ausübung von Gewalt, auch mit Waffen dargestellt - in Western, Actionfilmen, Polizeiserien.

SPIEGEL ONLINE: Tagebücher, Internetseiten - viele Täter führen Aufzeichnungen. Sollen Eltern ihren Kindern hinterherschnüffeln?

Langman: Das ist in der Tat ein Problem. Eltern räumen Jugendlichen Privatsphäre ein, und wenn die gebrochen wird, reagieren Teenager natürlich empfindlich. Aber ich rede nicht von grundlosem Schnüffeln. Eric Harris zum Beispiel wurde festgenommen, war Waffenfetischist und liebte Gewaltfilme. Kip Kinkel hielt in der Schule einen Vortrag über Bombenbau. Die Eltern haben nicht reagiert - sie haben nur den Pay-TV-Kanal mit den Filmen gekündigt. Sagen wir es so: Wenn im Zimmer des Sohnes eine Rohrbombe gefunden wird, sind regelmäßige Kontrollen okay.

SPIEGEL ONLINE: Können erhöhte Sicherheitsmaßnahmen Schulen wirklich schützen?

Langman: Kameras helfen gegen Leute, die unerkannt bleiben wollen, etwa Diebe. Amokläufe sind aber keine geheimen Taten, sondern bewusst öffentlich. Metalldetektoren nützen wenig, wie auch Wachmänner. An der Schule von Jeffrey Weise gab es Metalldetektoren und Wachmänner. Jeffrey erschoss einen von ihnen, auch der Metalldetektor hielt ihn nicht auf.

SPIEGEL ONLINE: In Deutschland fordern Politiker das Verbot sogenannter Killerspiele. Ein sinnvoller Vorstoß?

Langman: Millionen von Teenagern beschäftigen sich in ihrer Freizeit mit Computerspielen und sind harmlos. Natürlich war jemand wie Eric Harris von gewalttätigen Spielen fasziniert, er liebte "Doom", aber auch brutale Filme. Das war indes nicht die Ursache, sondern Folge seiner Erkrankung. Wären diese Filme oder Spiele verboten, würden potentielle Amokläufer auf andere Medien ausweichen, beispielsweise auf Bücher über Nazis.

SPIEGEL ONLINE: Im Falle einer Ahnung, dass jemand durchdrehen und ein Massaker anrichten könnte: Was kann jeder tun?

Langman: Es gibt keine Formel "A+B+C+D= Amokläufer". Viele Menschen sind traumatisiert, depressiv, leiden unter Schizophrenie oder haben sadistische Neigungen. Das macht sie noch nicht zu Verdächtigen. Viele Jugendliche sagen auch oft, dass sie diesen oder jenen umbringen könnten. Was jeder tun kann, besonders Schüler oder Lehrer: bei Verdacht einen Psychologen einschalten. Ich zum Beispiel betreue Kinder mit Gewaltneigungen in unserer Klinik.

SPIEGEL ONLINE: Wie viele potentielle Amokläufer sind darunter?

Langman: Pro Jahr ein oder zwei. Die kommen in eine spezielle Einrichtung und machen dort Einzel- und Gruppentherapien, manche erhalten Medikamente. Sie gehen nebenher zur Schule, und wenn die Behandlung erfolgreich war, dürfen sie nach Hause. Das dauert meist ein paar Monate. Ich verliere dann in der Regel den Kontakt, aber mit einem habe ich letztens gesprochen - er hat sein Leben wieder im Griff und ist dankbar dafür.

Das Interview führte Mathias Hamann
Quelle: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/...,654042,00.html


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DarkmanSB
Beitrag 18. Oct 2009, 19:20 | Beitrag #15
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*Flood Kontrolle*-Mist hat mich verwirrt

Der Beitrag wurde von DarkmanSB bearbeitet: 18. Oct 2009, 19:21


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bill kilgore
Beitrag 18. Oct 2009, 21:20 | Beitrag #16
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Ohne das jetzt in einen dämlichen Kontext ziehen zu wollen, aber Erich Kästner gehörte zu den Autoren, deren Werke '33 verbrannt wurden. Er hat das ganze in der innere Emigration überlebt und bei der UFA am Münchhausen Drehbuch mitgearbeitet.
Die Diskussion über "Killerspiele" (bitte vermeiden wir doch den Begriff, oder? Nennt sich hier selber jemand ernsthaft "Waffenfreak"?) geht schon ein paar Jahre so und geht auch noch ein paar Jahre weiter. Irgendwann wird sie jedoch abebben, spätestens wenn die Jungs, von der mir ansonsten nicht so geschätzten Jungen Union, (bis auf Ausnahmen) ans Ruder dürfen. Die Zocken in ihren Poloshirts nämlich auch.

Auch die akademische Diskussion wird sich irgendwann auf einen vernünftigen Standpunkt einigen, insbesondere Pfeiffers 'Beef' mit der FH Köln zeigt das ja recht gut... Da schwingen viele alte Moralvorstellungen mit...


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Look into the eyes of a chicken and you will see real stupidity. It is a kind of bottomless stupidity, a fiendish stupidity. They are the most horrifying, cannibalistic and nightmarish creatures in the world.
 
Cuga
Beitrag 19. Oct 2009, 05:49 | Beitrag #17
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ZITAT(bill kilgore @ 18. Oct 2009, 22:20) *
Nennt sich hier selber jemand ernsthaft "Waffenfreak"?)


Imho klingt Hoplophil besser. wink.gif


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
Österreich ist wenn man den Balkan mit deutscher Bürokratie kreuzt
 
Schwabo Elite
Beitrag 19. Oct 2009, 09:49 | Beitrag #18
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ZITAT(SoldierofFortune @ 18. Oct 2009, 18:36) *
Was zur Hölle ist die "aggressive Peer-Gruppe"????


"Peer-Group" ist (einer) der sozialwissenschaftlichen/erziehungspädagogischen Fachbegriffe (der üblichste, soweit ich es überblicke) für den engeren Kontaktkreis eines KIndes (oder überhaupt von Menschen). Ich weiß nicht mehr genau wie der Begriff zustande kommt, aber "peer" ist ja im Englischen (eher der 50er-60er) so was wie "Freund", "Kumpel", "Kollege". Man umgeht dabei auch im Deutschen angenehm die Problematik "Freundschaft" zu definieren, denn nicht jeder, der mit mir abhängt ist ja mein Freund (Ansichtssache).

Eine agressive Peer-Gruppe ist damit in der Tat "schlechter Umgang", denn sie sind latent gewaltbereit und unter Umständen krinimell.


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kato
Beitrag 19. Oct 2009, 14:50 | Beitrag #19
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ZITAT(Schwabo Elite @ 19. Oct 2009, 10:49) *
ch weiß nicht mehr genau wie der Begriff zustande kommt, aber "peer" ist ja im Englischen (eher der 50er-60er) so was wie "Freund", "Kumpel", "Kollege".

"Peer" heißt Gleichgestellter, Gleichrangiger oder Gleichaltriger. Durchaus auch im modernen Englisch. Zur Peer Group gehören nicht alle Bekannten, sondern nur die Gleichgestellten (also bei Schülern z.B. andere Schüler derselben Altersgruppe, mit denen in irgendeiner Form Kontakt besteht). Gleichzeitig ist das aber nicht nur auf die "Freunde und Bekannten" beschränkt, sondern generell der Kreis der Gleichgestellten mit denen man Kontakt hat.
Soziologisch kann eine Peer Group (im Englischen) nicht nur der Bekanntenkreis sein, sondern auch generell die Alterskohorte, quasi die eng gefasste "Generation" zu der man gehört (im Sinne von "Generation Golf" und so).

Eine "aggressive Peer Group" würde ich allgemein eher in Richtung Mobbing und Aggressivität der Gruppenmitglieder sowohl untereinander als auch gegenüber anderen verstehen als jetzt nur "schlechten Umgang". Außerdem sucht man sich seinen Umgang aus, seine Peer Group nicht.
 
EK 89/2
Beitrag 19. Oct 2009, 15:17 | Beitrag #20
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ZITAT(SoldierofFortune @ 18. Oct 2009, 02:41) *
Dass man auch mit ner Axt amok laufen kann wird zur Zeit wohl gekommt totgeschwiegen bzw schnell fallengelassen...


Der Witz an der Sache ist kurz nach dem "Axtamoklauf" der in einer Mp Salve endete, war auf SpOn oder Focus (weiß nicht mehr so genau) eine pro/contra Seite zum Thema Waffengesetz verschärfen oder nicht.
Kontra wurde glaube ich von einem Schützenverbandsfuntionär vertreten, der eben darauf hinwies, dass es nicht nur die Waffe ist, sondern der Irre der sie benutzt.

Pro war irgendein Politiker, der sich zu der Behauptung verstieg, das die Aktion mit der Axt ein super Beispiel für eine Verschärfung/Einschränkung des Schußwaffenbesitzes ist.
Begründung: Da der Typ ja nur ne Axt dabeihatte, brauchten die Einsatzkräfte weniger zu Befürchten und konnten den Typen so viel schneller ausschalten.
Tja, Das Häschen hatte schon wieder keine Mütze auf.
 
Schwabo Elite
Beitrag 19. Oct 2009, 19:47 | Beitrag #21
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ZITAT(kato @ 19. Oct 2009, 15:50) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 19. Oct 2009, 10:49) *
Ich weiß nicht mehr genau wie der Begriff zustande kommt, aber "peer" ist ja im Englischen (eher der 50er-60er) so was wie "Freund", "Kumpel", "Kollege".

"Peer" heißt Gleichgestellter, Gleichrangiger oder Gleichaltriger. Durchaus auch im modernen Englisch. Zur Peer Group gehören nicht alle Bekannten, sondern nur die Gleichgestellten (also bei Schülern z.B. andere Schüler derselben Altersgruppe, mit denen in irgendeiner Form Kontakt besteht). Gleichzeitig ist das aber nicht nur auf die "Freunde und Bekannten" beschränkt, sondern generell der Kreis der Gleichgestellten mit denen man Kontakt hat.
Soziologisch kann eine Peer Group (im Englischen) nicht nur der Bekanntenkreis sein, sondern auch generell die Alterskohorte, quasi die eng gefasste "Generation" zu der man gehört (im Sinne von "Generation Golf" und so).

Eine "aggressive Peer Group" würde ich allgemein eher in Richtung Mobbing und Aggressivität der Gruppenmitglieder sowohl untereinander als auch gegenüber anderen verstehen als jetzt nur "schlechten Umgang". Außerdem sucht man sich seinen Umgang aus, seine Peer Group nicht.


Das ist alles nur bedingt richtig. Ja, es sind vor allem die Gleichaltrigen und Gleichgestellten, das liegt aber daran, dass Jugendliche mit denen aufwachsen, die in etwa gleichalt sind und es ist ja ein Begriff zur Sozialisationstheorie Heranwachsender. Es sind auch nicht mehr länger nur sozial und in der Bildung Gleichgestellte, weil wir uns seit Beginn der Begriffsgeschichte (frühes 20. Jh.) in der Zusammensetzung der "peer groups" massiv verändert haben. Der Begriff kommt aus England und da war man Anfang des 20. Jhs. eben sozial wenig mobil. Heute sieht das anders aus und vor allem in Deutschland gibt es viele Schulen mit gemischten Klientels.

Beispiel: Die Leute um 20 sind nicht alle gemeinsam eine peer group, sondern ein 16-Jähriger hat in der Regel eine peer group aus um-die-16-Jährigen, die mit ihm gemeinsame Interessen haben und viel Zeit gemeinsam verbringen. Dabei müssen sie nicht zwingend die gleiche Schule besuchen, aber es ist natürlich oft so. Der Begriff greift aber auch nur bedingt bei Erwachsenen, weil mit dem Austritt aus der Schule und dem Beginn des Studiums oder Berufslebens die Altersgruppe aufgeweicht wird.

Der Begriff hat wesentlich mehr mit "Freunden" (im schwammigen Sinne) zu tun, als mit "Altersgenossen" im unspezifischen Sinne. Und diese Verwendung findet er auch in der englischen Sprache der ersten 2/3 des 20. Jhs. Vornehmlich natürlich in gehobenen und akademischen Kreisen, denn nur diese prägen solche Begriffe. Daher auch der Begriff "peer pressure" (dt. Gruppendruck), der ja von dem "Umgang" ausgeübt wird und nicht von der gesamten Generation. Und seine peer group sucht man sich eben schon aus, wenn wir mal beiseite lassen, dass wir alle in bestimmte Kreise hineingeboren werden und gerade als Kinder Freunde und Bekannte nicht gesteuert aussuchen, sondern dies ein Teil des Reifeprozesses ist, den die peer group eben katalysiert.


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lastdingo
Beitrag 19. Oct 2009, 22:20 | Beitrag #22
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ZITAT(Schwabo Elite @ 19. Oct 2009, 10:49) *
..."peer" ist ja im Englischen (eher der 50er-60er) so was wie "Freund", "Kumpel", "Kollege".


Keine Verwechslung mit "pal" statt "peer"?


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Dave76
Beitrag 19. Oct 2009, 22:55 | Beitrag #23
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Schwabos Definition ist so, soziologisch, im Großen und Ganzen korrekt. Etymologisch geht der Begriff auf das lateinische par, also gleich, zurück. Peer wurde im Englischen niemals im Sinne von 'Freund' oder 'Kumpel' benutzt.


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MeckieMesser
Beitrag 19. Oct 2009, 22:55 | Beitrag #24
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ZITAT(General Gauder @ 18. Oct 2009, 13:40) *
Klar kann man darüber Diskutieren ob das in irgendeiner Form Ethisch zu vertreten ist aber das kann man bei bestimmten Pornos auch tun, trotzdem sind die nicht verboten.


Und darum geht es. Ich sehe in einem Verbot kein Mittel gegen den Amoklauf. Trotzdem habe ich ein Problem damit in Echtzeit Leute zu vergasen und mit Panzer Moslems zu überfahren, die als technologisches Highlight Schuhe bekommen.
Ist das so schwer zu verstehen, dass ich aktuelle Szenarien in Computerspielen ablehne? Wo besteht die Kunst darin als Missionsziel festzulegen, einen schlafenden Gegner in den Kopf zu schießen? Darf man so etwas mit Kunst vergleichen?
Kunst im Sinne der Animation und Grafik, vielleicht einer gut erzählten Story - sicher.
Aber doch nicht beim sinnlosen Abschlachten? Billige Trivialshooter sind Kunst? Wenn man scharf überlegt, hat sich doch (fast) jeder Film und jedes Buch über die erzählte Geschichte zur Kunst erhoben.

BTW: Wer die Akzeptanz mit den Verkaufszahlen begründet --> Da hatten wir in unserer Geschichte schon andere Irrwege und so manches salonfähig gemacht.
Mir fällt da immer der Frosch aus der Greenpeace Werbung ein.

Am Ende habe ich wohl ein absolutes NoGo ansgesprochen.
 
molf
Beitrag 19. Oct 2009, 23:45 | Beitrag #25
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ZITAT(MeckieMesser @ 19. Oct 2009, 23:55) *
... Echtzeit Leute zu vergasen ... Panzer Moslems zu überfahren, die als technologisches Highlight Schuhe bekommen.
... einen schlafenden Gegner in den Kopf zu schießen? ...

Von welchen Computerspielen sprichst DU?!?

Ich wage mich mal gaaanz weit aus dem Fenster zu lehnen uns zu behaupten so etwas gibt es nicht, zumindest nicht legal auf dem deustchen Markt zu kaufen.


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LoneWolf
Beitrag 20. Oct 2009, 00:05 | Beitrag #26
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Jein. In der originalen C&C Generals Version waren es noch Menschen, und keine Cyborgs die gekämpft haben. Und die "Internationale Befreiungsgruppe" hieß noch "Globale Befreiungsarmee", die unter anderem Toxintraktoren sowie Anthraxbomben hatten (infizierte Soldaten sahen so aus). Nach dem Beginn von OIF (ungefähr einen Monat nach Veröffentlichung des Spiels) wurde die Version indiziert (übrigens nur in D und China), Zivilisten entfernt und Selbstmordattentäter durch rollende Bomben ersetzt. Ein Spruch der IBG Arbeiter, die Gebäude errichten war u.a. eben "Ich habe noch nicht einmal Schuhe!"
Aber nie wurde die IBG/GLA/GBA als muslimische Organisation bezeichnet.

Der Beitrag wurde von LoneWolf bearbeitet: 20. Oct 2009, 00:15


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molf
Beitrag 20. Oct 2009, 00:17 | Beitrag #27
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ZITAT(LoneWolf @ 20. Oct 2009, 01:05) *
... wurde die Version indiziert ...

Ich zitiere mich selbst:
ZITAT
zumindest nicht legal auf dem deustchen Markt zu kaufen.


Und damit hat sich für mich die ganze Diskussion eigentlich auch schon erledigt, es gibt Gesetze in Deutschland welche den schlimmsten Auswüchsten einen Riegel vorstellen und gut ist.

Wie schlimm diese Auswüchse wirklich sind kann ich nicht beurteilen da ich das Spiel weder in der einen noch in der anderen Version kenne. Wenn es aber wirklich nur Deutschland und China waren die dieses Indieziert bzw. Verboten haben kann es wohl nicht übermäßig schlimm sein, zumindest machen die Menschen in den meisten vergleichbaren Ländern keinen übermäßig verrohten eindruck auf mich.

Aber danke für die Aufklärung. smile.gif

Der Beitrag wurde von molf bearbeitet: 20. Oct 2009, 00:18


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kato
Beitrag 20. Oct 2009, 01:59 | Beitrag #28
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molf:
Dir ist aber klar, daß eine Indizierung eben nicht bedeutet, daß ein Produkt nicht vollkommen legal zu verkaufen ist?

C&C Generals hat wegen Kriegsverherrlichung auch nur eine "normale" Indizierung, keine gerichtliche Beschlagnahme. In der unzensierten Version gibt es neben den angeführten Sachen unter anderem mehrere Missionen, in denen Zivilisten auf verschiedene Weise als ausdrückliches Missionsziel dienen.

Nicht beschlagnahmte indizierte Ware kann ich als Erwachsener problemlos in einem besser sortierten Spieleladen mit ab-18-Hinterraum kaufen, genauso wie ich problemlos auch indizierte Videos problemlos in jeder besser sortierten Videothek kriege.
Beschlagnahmt werden in Deutschland an sich nur extrem-Splatter (und ich mein wirklich extrem) und Naziverherrlichendes Zeugs.

Das Problem ist, daß die Sanktionsmaßnahmen, die das Jugendschutzgesetz für Verstöße vorsieht, so gut wie nie gegen Privatpersonen angewandt werden. Sonst würde sich jeder, der seinem nervenden 16-jährigen Sohn ein indiziertes Spiel zum Geburtstag kauft (und das gibts massenweise), das bei 50.000 Euro möglicher Strafe schon zweimal überlegen.

Das dasselbe natürlich auch bei anderen durch das JÖSchG Kindern vorenthaltene Güter genauso zutrifft, lassen wir mal.

Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 20. Oct 2009, 02:02
 
molf
Beitrag 20. Oct 2009, 02:07 | Beitrag #29
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ZITAT(kato @ 20. Oct 2009, 02:59) *
molf:
Dir ist aber klar, daß eine Indizierung eben nicht bedeutet, daß ein Produkt nicht vollkommen legal zu verkaufen ist? ...

Wo ist das Problem? Sollen durch derartige Indizierungen die Jugend geschützt werden oder Erwachsen Menschen bestimmte Werte/Moral aufgezwungen werden?

Falls es wirklich zu extrem sein sollte das man es noch nichtmal Erwachsenen zumuten kann gibt es ja wie von Dir schon erwähnt auch noch die gerichtliche Beschlagnahme, da aber LoneWolf meinete das es nur in Deutschland und China verboten bzw. indiziert wurde kann ich mir das nicht vorstellen. Aber wie gesagt ich persönlich kenne das Spiel weder in der einen noch in der anderen Version. Weshalb ich mir darüber kein Urteil erlauben kann.



Edit: Sorry beim nochmaligen lesen der ganzen Dikussion hab ich bemerkt das ich das falsch verstanden hatte.

Ich dachte die ganze Zeit an Jugendschutz und der Hoffnung das Amokläufte dadurch verhindert werden während auf der anderen Seite das durchsetzten von selbst als richtig erkannten Werten und Moralvorstellungen für die ganze (auch Erwachsenen) Bevölkerung das Ziel war.

Mea culpa, mea maxima culpa.

Sorry für das Missverständniss.

Der Beitrag wurde von molf bearbeitet: 20. Oct 2009, 02:18


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Wodka
Beitrag 20. Oct 2009, 07:01 | Beitrag #30
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ZITAT(MeckieMesser @ 19. Oct 2009, 23:55) *
ZITAT(General Gauder @ 18. Oct 2009, 13:40) *
Klar kann man darüber Diskutieren ob das in irgendeiner Form Ethisch zu vertreten ist aber das kann man bei bestimmten Pornos auch tun, trotzdem sind die nicht verboten.


Und darum geht es. Ich sehe in einem Verbot kein Mittel gegen den Amoklauf. Trotzdem habe ich ein Problem damit in Echtzeit Leute zu vergasen und mit Panzer Moslems zu überfahren, die als technologisches Highlight Schuhe bekommen.
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Am Ende habe ich wohl ein absolutes NoGo ansgesprochen.



"Das Wesentliche der künstlerischen Betätigung sei die freie schöpferische Gestaltung, in der Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse des Künstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zu unmittelbarer Anschauung gebracht werden."

BVerfG Mephisto Entscheidung

Kunst kann alles sein und gerade Beschäftigung mit Wirklichkeit ist wesentlicher Teil der Kunst.


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"Dass Atombomben auf Deutschland gefallen wären, hat eher strategische Gründe und sollte man nicht persönlich nehmen... ."
"Wenn ich groß bin, geh ich zur Volksarmee: Ich lade die Kanone, rumbumm bumm, rumbumm bumm... ."
 
 
 

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