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Holzkopp
Beitrag 14. Jun 2020, 17:01 | Beitrag #3451
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Für mich ist ein E-Auto aktuell noch nicht praktikabel, deshal werde ich einstweilen keins kaufen.

Wenn ich einen erheblichen Betrag meines Vermögens (ja, ich finanziere Autos nicht, ich bezahle die tatsächlich bar) investiere, dann muss für mich dabei auch ein angemessenner Nutzen herauskommen.

Auch wenn ich vorwiegend damit zur Arbeit fahre (ca. acht Kilometer ins örtliche Industriegebiet) möchte ich mit dem Auto ohne das ich das drei Tage vorher planen muss auch 350 km zu meinem Bruder fahren können und wieder zurück.

Wie viele schon geschrieben haben: dieses aktuelle E-Auto- Konzept geht davon aus, dass Menschen damit zur Arbeit fahren, das Auto immer wenn es steht laden können und die Ladezeit grundsätzlich zur Verfügung steht. Ich las neulich, dass ein Großteil der Käufer ihr Fahrzeug nach dem Maximalbedarf kaufen: auch wenn sie täglich nur zur Arbeit fahren und dafür das E-Auto reicht so wollen sie doch auch damit in den Urlaub oder längere Strecken fahren können auch wenn sie das nicht häufig benötigen. Zu dieser Gruppe zähle ich mich auch.
Ich überlege was für einen Nutzwert ich für meine Investition bekomme. Und dafür, dass ich Teil eines Experiments zur Einführung von E-Mobilität werde, aber ich nicht weiß ob ich in mein Fahrzeug so nutzen kann dass es noch die Funktion "Individualverkehr" erfüllt ist mir die Ausgabe schlicht zu hoch.

Langstrecke: Zug. Stadtverkehr: E-Mobilität. Klingt gut. Aber alles was dazwischen stattfindet ist eine ungelöste Baustelle.

Und zum Thema E-Mobilität in der Stadt: wie stellt man sich das denn vor? Soll jetzt wie früher Parkuhren an der Straße Ladesäulen stehen? Wer bisher keine Ladeinfrastruktur zuhause hat (eigener fester Stellplatz vorausgesetzt) muss da entweder investieren (stimmt der Vermieter zu?) oder muss sein Fahrzeug so weit weg von der eigenen Wohnung abstellen, dass der Nutzwert sich mindert.

Kurz: es geht nicht nur um Technik sondern darum ob die Menschen mit dem E-Mobil dann das machen können was sie für die relativ hohe Investition erwarten.

Wenn ich heute ein Auto als Familienfahrzeug für vier Personen brauche dann ist der E-Up raus. Da kaufe ich doch eher nen gebrauchten Skoda Octavia mit klassioschem Verbrenner und bekomme Familie plus Gepäck da rein.

Ich sehe eine gewisse Chance im sinnvollen Verkehrsmix: gute Langstrecken- Bahnverbindungen als Alternative zum Auto (das geht wenn man will und ich fahre gerne Bahn, aber eben nur wenn ich nicht von Hamburg bis Kassel stehen muss) und die Reisezeit eine Alternative zum Auto ist (komme ich um 22:30 noch von meinem Veranstaltungsort nach Hause?).

Ich selbst wohne in einer Stadt mit rund 200.000 Einwohnern und ich vermeide es wenn möglich, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Parkplatz suchen macht keinen Spaß und ja, ich kaufe meiné Socken im Versand bei einem Händler, der nicht über Amazon verkauft. Dieser Anacxhronismus, in die Innenstadt fahren, Einzelhandelsgeschäft aufsuchen, fragen ob etwas da ist: nein, können wir aber bestellen. Können Sie nächste Woche abholen. Tolle Wurst. Dann kann ich es von zuhause bestellen ohne vorher sinnfrei in die Stadt zu fahren.
Dieser Mechanismus ist glaube ich überflüssig und sollte Einfluss auf unsere Verkehrskonzepte haben.
Guter ÖPNV, der die Stadt "erfahrbar" macht ist aber auch teuer. Und die Menschen möchten auch nicht drei Investitionen tätigen: Auto mit Reichweite und Platz für Individualnutzung, (teurer) ÖPNV um nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren und Langstrecke mit dem Zug, wobei das schon bezahlte Auto dabei in der Garage stehen bleibt.

Kurz: einfach zu verkünden "wir fahren jetzt bitte elektrisch" bringt uns aktuell nicht weiter. So lange übrigens individuelle Mobilität auch eine nicht diskutierbare Erwartung an Arbeit und Bildung ist ("Ihr Dienst beginnt um 7:30, wie sie herkommen ist Ihr Problem") lässt der Wunsch und die Erwartung die Akzeptanz nicht steigen.

Ja, es ist ein Dilemma: ohne Ladeinfrastruktur kauft keiner E-Autos, aber ohne expandierendes Kaufverhalten investiert niemand in Ladestruktur.
Ich sehe schon, das endet wie bei der Windkraft: alle fonden die toll, nur bitte nicht da wo mir die Dinger die Sicht versperren, Schlagschatten oder Geräusche machen. "Herr Meier hat schon wieder sein Ladekabel nicht weggeräumt, meine Frau ist jetzt schon das dritte Mal fast drüber gestolpert!" "Diese vielen hässlichen Ladesäulen, das sieht aus wie eine Stecksperre in der Innenstadt!"

Über das wichtige Ziel Umwelt- und Klimaschutz habe ich jetzt gar nichts gesagt, das unterstützen sicher die meisten. Nur der aktuelle Enthusiasmus "kauft alle E-Autos" scheint mir ein idealistisches Strohfeuer zu sein weil außer der Idee und dem Technologieträger einfach die Infrastruktur in Gänze nicht passt und ich nicht sehe wie man das sinnvoll zu lösen gedenkt.


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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
MeckieMesser
Beitrag 14. Jun 2020, 17:35 | Beitrag #3452
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Verstehe Deine bedenken vollkommen.
Aber die Anzahl der Ladesäulen ist weniger ein Problem.
In der Innenstadt musst weit weniger Laden als befürchtet. Bei Deinen 8 km Pendlerei brauchst weniger als 1 Stunde an der Normalsteckdose. (Nichts Schnelllader!)
Wenn Du nur pendelst oder einkaufst, kannst komplett zu Hause laden oder einmal die Woche an einen Schnelllader.
Bei 350 km zum Bruder hängst die Kiste 20min an den Schnelllader und Du kommst zurück. So what.
Genau so ein Szenario hab ich auch. Da fahr ich an den Super Charger und schau mir eine Serienfolge auf Netflix an oder lade eben bei den Eltern.

Tiefgaragen kann man relativ einfach nachrüsten. CCS Charger an einem Anschluss haben in Zukunft eine clevere Lastverteilung. Bedeutet, die hängen an einem Controller, der die Ladedaten auswertet. Ein 90% geladener E-Tron lädt dann langsamer wie ein E-Golf mit 10%. Die Last kannst dann an ein Micro- (orientiert sich an der Kapazität der Gebäude-Leitung) oder Macromanagement (orientiert sich am Netz) anschließen.
Letzteres hat man bereits in einer dummen Variante bei großen Solaranlagen. Die können zur Stabilisierung des Netztes per Fernschalter abgeschalten werden.

Das Problem ist vielmehr unsere Organisation. Das Nicht-Tesla Ladenetz ist bis auf wenige Ausnahmen typisch deutscher Pfusch bei der Software und Architektur. Stichwort OCPP und Klüngelei


 
Havoc
Beitrag 14. Jun 2020, 18:46 | Beitrag #3453
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ZITAT(General Gauder @ 13. Jun 2020, 13:25) *
Also bitte das Argument der fehlenden Tankstellen Infrastruktur gegen Wasserstoff zu bringen und dann im umkerschluss einfach mal sagen das überall Ladestationen aufgestellt werden sollen, ich hoffe du merkst es selbst.

Wir befinden uns im moment am Scheideweg und ich glaube das in Zukunft beide Systeme parralel nebeneinander betrieben werden ähnlich wie jetzt Diesel und Benzin.


Entweder habe ich hier unklar geschrieben oder es herrscht hier selektives Lesen.
Also nochmal:

ZITAT(General Gauder @ 12. Jun 2020, 23:28) *
LKW braucht locker 1000km


Da die maximale Lenkzeit am Stück 4,5 Stunden sind: Nein. Reichweiten von 300- 400 km sind für einen rein batteriebetrieben LKW ausreichend, wenn an den Orten, an denen die Fahrpausen gemacht werden oder der LKW für die Be- und Entladung länger steht, die Batterien geladen werden können. Das ist eine Anforderung an die Infrastruktur und keine Forderung.

Ein H2-BZ 40- Tonner hat bei gleichen Tankvolumen wie ein konventioneller LKW eine Reichweite von 300 - 400 km, bei vergrößertem Tank wegen der höheren zugelassenen Nutzlast und eine Erhöhung der Energiedichte können perspektivisch Reichweiten von 800- 1000 km erzielt werden. Aussage Frauenhofer Institut 2017 - Veröffentlicht durch das BMVI.
BMVI
Daraus ist die Anforderung an das bestehende Tankstellennetz abzuleiten, in der notwendigen Dichte Wasserstoffzapfsäulen bereitzustellen und eine Wasserstoffversorgung in den notwendigen Mengen sicherstellen zu können.

ZITAT(General Gauder @ 12. Jun 2020, 23:28) *
um wie viele Tonnen reduziert diese Batterie


Der von mir genannte Urban eTruck von Daimler ist ein vollelektrischen 26-Tonner für den Verteilverkehr. Dieser hat eine Reichweite von 200 km und wiegt 1700 Kilogramm mehr als ein vergleichbarer konventioneller LKW der gleichen Klasse. Die EU erlaubt für den Alternativantrieb eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts um eine Tonne, das heißt die Zuladung dieses LKWs ist im Vergleich zum konventionellen Gegenstück um 700 kg reduziert.
Das ist die Wiedergabe von technischen Daten eines realexistierenden BEV- LKWs, um die hier gemachten Mutmaßungen und Behauptungen in Relation zu setzen.
Da die Nutzlast eines LKWs stark von seinen Aufbauten abhängt und das Ladegut im Stückgut überwiegend mehr Volumen als Gewicht hat, ist eine Nutzlastreduzierung in der Größenordnung für eine Generalaussage eine vernachlässigbare Größe. Ansonsten hat es seinen Grund, warum es in den unterschiedlichen LKW- Klassen, Aufliegern und Hängern ein sehr breites Spektrum an Aufbauten, Motorisierung, Fahrzeuglängen und Fahrzeughöhen gibt. Den Effekt der Nutzlastreduzierung habe ich auch, wenn ich an einen LKW statt einen normalen 3-Achsigen Auflieger den RoadRunner aus dem Twin-Programm von Fliegl anhänge. Durch dessen Reduzierung um eine Achse auf zwei wird eine Mautreduzierung bei gleichen Ladevolumen erreicht, aber die maximale Nutzlast wurde um ca. 1 Tonne reduziert.

ZITAT(General Gauder @ 13. Jun 2020, 13:25) *
Also bitte das Argument der fehlenden Tankstellen Infrastruktur gegen Wasserstoff zu bringen und dann im umkerschluss einfach mal sagen das überall Ladestationen aufgestellt werden sollen, ich hoffe du merkst es selbst.


Eine BZ-Sattelzugmaschine weist aufgrund des höheren Verbrauches und insbesondere der hohen jährlichen Laufleistung den 60-fachen Energiebedarf im Vergleich zu einem BZ-Pkw auf. (so vom BMVI veröffentlicht) Alleine für den PKW- Bereich muss die Anzahl an Wasserstofftankstellen verneunfacht werden.
Im LKW- Sektor kann man im Rahmen der Marktvorbereitung mit Kleinserien den Wasserstoff zu Beginn wahrscheinlich aus Industrieanlagen beziehen, da dort Nebenprodukt anfällt und über Dampfreformierung von fossilem Erdgas produziert wird.

Um den zukünftigen Bedarf an Wasserstoff zu decken wird man für dessen Erzeugung große Anlagen zu errichten müssen, welche den Wasserstoff im Elektrolyseverfahren herstellen. Im Idealfall wird der dafür benötigte Strom regenerativ erzeugt, ob wir zukünftig den kompletten Strombedarf für Haushalt, Industrie und Mobilität so erzeugen können ist aus meiner Sicht zumindest mit einem Fragezeichen versehen.
Zusätzlich zu der Frage der Herstellung stellt sich die Frage des Transportes des Wasserstoffes, z. B. zentral und Transport in flüssiger oder gasförmiger Form mit Lkw oder Pipelines oder dezentral über die Elektrolyse an Tankstellen.
BMVI
Dieser Ausbau wird man aus meiner Sicht staatlich stark bezuschussen müssen, um das Henne - Ei - Problem zu durchbrechen (Wenig Tankstellen wegen wenig BZ- Autos und wenig BZ-Autos wegen wenig Wasserstofftankstellen) und über die Zunahme der Brennstofftechnologie bei Nutzfahrzeugen auch der Impuls zum Ausbau der Wasserstofftankstellen gegeben werden kann. Zumal Speditionen und Industriebtriebe mit eigenem Fuhrpark im Gegensatz zu Privatpersonen oft auch eine firmeneigene Tankstelle haben und dort selbst eine Wasserstoffzapfsäule einrichten könnten.
Die Anforderungen an die Infrastruktur für H2-BZ- Fahrzeuge sind folglich der Aufbau entsprechender Produktionskapazitäten für Wasserstoff und ein angepasstes Verteilernetzwerk, einschließlich die Problemlösung bei der Lagerung von hochexplosiven Wasserstoff in bewohnten Gegenden, was neben Lieferschwierigkeiten von Daimler mit ein Grund war, warum die Hamburger Hochbahn den Versuchsbetrieb von BZ- Bussen 2019 eingestellt hat.

ZITAT(Thor=LWN= @ 13. Jun 2020, 15:00) *
@Havoc
Deine Worte:
ZITAT
Wenn zur Wasserstoffherstellung der Strom eines AKWs benutzt wird, dann hat man auch supergiftige und radioaktive Stoffe.


Tut mir leid. Diese deine Aussage ist Polemik und einfach falsch einseitig zugunsten der Batterie gegenüber der Brennstoffzelle. Diese Argumentation hatte ich bei meinem Beitrag explizit exkludiert.


Die Polemik besteht hier gerade in der Form, dass man, weil man gegen LI- Batterien ist, den Nachteil von BEV- Fahrzeugen übertrieben groß macht, nachteilige Mutmaßungen macht und die Problemstellung an die Infrastruktur für Brennstoffzellen unter den Tisch fallen lässt bzw. die bestmöglichen Annahmen trifft.

Zu den BEV- Fahrzeugen, speziell zu den Li- Batterien:

Die Anforderungen an eine E-Ladestation sind im Vergleich an eine Wasserstofftankstelle ungleich geringer, und es kann daher über privaten und privatwirtschaftlichen Sektor ein Netzwerk aus E-Ladestationen leichter aufgebaut werden.

Das Problem ist die Infrastruktur für die Li-Batterien selbst.
Wenn eine Li- Batterie brennt, dann ist sie kaum zu löschen. Die einzige Möglichkeit ist die Batterie komplett in Wasser zu versenken.
Ich kann ein Handy in einem Glas versenken, ein brennender Tesla brennt ab oder muss in einem Abrollcontainer mit Wasser versenkt werden. Beim Bus oder LKW funktioniert das Versenken nicht mehr.

Zusätzlich sollen die Batterien bei Temperaturen zwischen 15- 30°C gelagert werden, damit sie nicht an Ladekapazität verlieren. D.h. an das Lager werden in Sachen Klimatisierung und Brandschutz höhere Anforderungen gestellt. Für die Batterien muss ein QS- System vorhanden sein und für jeden Serien-Batterietyp der Nachweis vorliegen, dass der den Anforderungen nach den Prüfvorschriften des UN- Handbuchs 38.3 erfüllt.
Vor dem Transport muss die Batterie in ihrer Funktion als transportsicher bewertet sein, dass bedeutet, die Batterie ist in einem Zustand, bei dem sie bei einem normalen Transport nicht abfackelt.
Sitzt der Batteriehersteller in China, ist das nächste Problem, dass die meisten Airlines Li- Batterien für Fahrzeuge erstmal nicht fliegen und wenn, behördliche Genehmigungen gefordert sind. Entsprechend muss mit den Lieferzeiten geplant werden.
Das war der leichte Teil.

Ein E-Auto mit LI Batterie verunfallt. Folgendes Problem: den Zustand der Batterie kann keiner in dem Moment bewerten. Ein Fahrzeug auf einen Abschleppwagen ist Gefahrgut.
Die Gefahrgutvorschrift besagt, das eine Li- Batterie mit sicherheitsrelevanten Defekt vor dem Abschleppen ausgebaut werden muss, es sei denn, das Ausbauen ist nicht möglich.
nach dem Abschleppen steht das E- Fahrzeug auf dem Werkstatthof. Die Batterie ist ausgebaut und steht in einer Quarantänebox. Die HV- Technik stellt fest, dass die Batterie einen sicherheitsrelevanten Defekt hat und nicht mehr Transportsicher ist. Da kann man mal nicht den Verwerter zur Entsorgung anrufen. Für diesen Transport wird eine Sondergenehmigung benötigt, die von der BAM erteilt wird. Und die dort gemachten Vorgaben sind exakt einzuhalten. Und die Entsorgung defekter Batterien kann zu einem richtigen Problem werden:
Entsorgen Abgebrannter Tesla

Für die E- Mobilität im große Stil wird man für das Entsorgen / Verwerten von defekten Li-Batterien bzw. defekter BEV- Fahrzeuge andere Konzepte entwickeln müssen.
Diese Infrastruktur wird kommen, weil e-Mobilität jetzt schon keine Nische mehr ist. Die Nachfrage des städtischen ÖPNV nach E- Bussen steigt. Warum in dem Segment auch auf reine BEV- Fahrzeuge gesetzt wird und kein Oberleitungs- BEV- Hybrid kommt, kann ich nicht sagen, vermutlich scheut man die Kosten für Errichtung und Wartung der Oberleitungen, obwohl diese auch für den Güterverkehr im städtischen Verteilerverkehr interessant wären. Privatpersonen setzen momentan als Alternative zum KFZ mit Verbrennungsmotor auf ein BEV- Fahrzeug. Dies mag im Vergleich zum BZ- Fahrzeug zum einem an höheren Bekanntheitsgrad und höheren Modellvielfalt liegen, faktisch ist das Ladenetzwerk einschließlich der herkömmlichen Haushaltssteckdose zum "Betanken" der BEV - Fahrzeuge im Vergleich zum Wasserstofftankstellen- Netzwerk besser und die aktuellen BZ- Modelle liegen preislich zwischen 60.000 und 80.000 Euro.

Die derzeitige Entwicklung, grade bei Nutzfahrzeugen, scheint in die Richtung Brennstoffzellen-Plug-in-Hybrid zu gehen. Das bedeutet die Kombination aus LI- Batterie und Brennstoffzelle. Bei dieser Kombination arbeitet die Brennstoffzelle lastunabhängig, was deren Verbrauch reduziert. Die Beschleunigung erfolgt über die Li- Batterie. Beim Bremsvorgang wird durch Rekuperation die Batterie wieder geladen.

Abschließend:

Du hast zu dem Thema eine starke Meinung aber mit der Sache hast Du Dich mit so einer Aussage
ZITAT
Aus diesen Gründen glaube ich das die E Mobilietät in Zukunft eine Niesche sein wird und parralel zum Wasserstoff als kleines Stadtauto eine Zukunft hat mehr aber nicht.
zu Deiner Meinung nicht angemessen beschäftigt.
Beim Wasserstoff reden wir von Brennstoffzellen und das sind Energiewandler, die einen Brennstoff (Wasserstoff) in elektrische Energie umwandelt.
Ein H2- BZ- Fahrzeug gehört somit auch zur E- Mobilität.

Und die Maximalbelastung als Grundlage zur Reichweitenermittlung wäre bei Vollbeladung ein ständiges Anfahren und Abbremsen auf einer gefrorenen Serpentine, und da kommt ein konventioneller LKW mit seinen nach DIN 70030 ermittelten Kraftstoffverbrauch auch nicht hin.

Und es sind auch nicht "meine" Säulen:
ZITAT(Havoc @ 13. Jun 2020, 02:06) *
Aus dem Grund glaube ich, dass zukünftige E- Fahrzeuge sowohl über Li- Batterien als auch (=UND) über Brennstoffzellen verfügen werden, wie es Daimler mit dem GLC F-Cell umgesetzt hat. Bei dem Konzept hat man die Stärken der Batterie hinsichtlich Dynamik und die Stärken der Brennstoffzelle hinsichtlich gleichmäßigem Betrieb kombiniert. Zumal es leichter sein dürfte, das Tankstellennetzwerk au[b]f(s) Wasserstoff umzustellen, als ein flächendeckendes Netz an E- Ladestationen aufzubauen[/b].


Wenn mir eine nicht gemachte Aussage in den Mund gelegt wird, dann stelle ich es einmal richtig aber bevor ich mit Richtigstellen in eine Dauerschleife gehe, steige ich aus einer Diskussion aus.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 14. Jun 2020, 18:57
 
Merowinger
Beitrag 14. Jun 2020, 18:47 | Beitrag #3454
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ZITAT
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und H2 Mobility geben bekannt, dass bis 2021 bis zu 130 Wasserstofftankstellen in Deutschland in Betrieb genommen werden [=sein!] sollen – aktuell sind es 87 (Stand 02/20).
[...]
In einer Absichtserklärung von November 2019 heißt es, dass die Gesellschaft in den kommenden zwei Jahren jeweils bis zu 30 Tankstellen zusätzlich eröffnen möchte. Diese sollen nicht, wie zurzeit, 40 bis 50 Fahrzeuge täglich, sondern drei Mal so viele betanken können. An ausgewählten Standorten sind dann auch Tankmöglichkeiten für Nutzfahrzeuge geplant.
[...]
Der ADAC gibt an, dass zirka 1.000 Tankstellen benötigt werden, um von einer flächendeckenden Versorgung zu sprechen. Somit liegt noch ein weiter Weg vor den Wasserstofftankstellenbetreibern, um eine flächendeckende Versorgung zu garantieren.

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zu...stellen-ausbau/

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 14. Jun 2020, 18:50
 
Thomas
Beitrag 14. Jun 2020, 22:51 | Beitrag #3455
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@Meckiemesser
ZITAT
Der Strom ist kostenlos, wenn es der Betreiber so entscheidet.

Woher glaubst du nimmt der Betreiber das Geld, um dieses Gratisangebot zu bezahlen? Genau. Aus seinem Gewinn dwen er mit anderen Geschäften erwirtschaftet. Wir bezahlen das also alle mit.

ZITAT
Was ist für Dich eine Familienkutsche? Familien-Vans wurden von Kompakt SUVs abgelöst.

Ich habe drei Kinder, die drei Kindersitze brauchen. Wie viele SUV gibt es auf dem Markt, die eine Zulassung für drei Kindersitze auf der Rücksitzbank haben?
TROMMELWIRBEL
Null.

ZITAT
aber dafür plädierst, dass jedes Wasserstoff Fahrzeug mit 30.000-40.000 Euro gefördert werden soll?

Das habe ich zu keinem Zeitpunkt getan. Diese deine Aussage ist erfunden. Ich erwarte, daß du dich entsprechend korrigierst.


@Havoc
ZITAT
Die Polemik besteht hier gerade in der Form, dass man, weil man gegen LI- Batterien ist, den Nachteil von BEV- Fahrzeugen übertrieben groß macht, nachteilige Mutmaßungen macht und die Problemstellung an die Infrastruktur für Brennstoffzellen unter den Tisch fallen lässt bzw. die bestmöglichen Annahmen trifft.


Wo treffe ich bitte bestmögliche Annahmen für die Brennstoffzelle??? Ich habe da ausschließlich harte Fakten genannt.

ZITAT
einschließlich die Problemlösung bei der Lagerung von hochexplosiven Wasserstoff

Stimmt,... Die Tanks nach DIN für die Lagerung von Wasserstoff sind ja auch viel explosiver, als die Tanks zur Lagerung von CNG und LNG. Hatte ich vergessen. Danke für die Korrektur.


--------------------
03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin
 
ede144
Beitrag 15. Jun 2020, 19:13 | Beitrag #3456
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ZITAT(Havoc @ 14. Jun 2020, 19:46) *
Die Anforderungen an eine E-Ladestation sind im Vergleich an eine Wasserstofftankstelle ungleich geringer, und es kann daher über privaten und privatwirtschaftlichen Sektor ein Netzwerk aus E-Ladestationen leichter aufgebaut werden.

Das Problem ist die Infrastruktur für die Li-Batterien selbst.
Wenn eine Li- Batterie brennt, dann ist sie kaum zu löschen. Die einzige Möglichkeit ist die Batterie komplett in Wasser zu versenken.
Ich kann ein Handy in einem Glas versenken, ein brennender Tesla brennt ab oder muss in einem Abrollcontainer mit Wasser versenkt werden. Beim Bus oder LKW funktioniert das Versenken nicht mehr.


Wenn ein PKW brennt, ist er anschließend ein Totalschaden. Egal ob Diesel, Benzin, Gas oder LiON Batterie.
Und deine Idee das es einfach ist eine Ladestation zu bauen stimmt nur insofern wenn es um eine Ladestation geht. Die Ladestationen auf einem Autobahnrastplatz z. B. Rohrbruch an der A3, erfordern eine komplett neue Erdleitung für die Raststätte. Also einfach ist anders.
 
Scipio32
Beitrag 15. Jun 2020, 19:59 | Beitrag #3457
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Wäre in dieser Angelegenheit nicht vielleicht ein Blick nach China interessant wie die die Probleme lösen? Da macht doch gerade das Experiment den Individualverkehr auf Elektrofahrzeuge mit Batterie umzustellen oder bin ich da falsch informiert?
 
MeckieMesser
Beitrag 15. Jun 2020, 21:56 | Beitrag #3458
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ZITAT(Thor=LWN= @ 14. Jun 2020, 23:51) *
Das habe ich zu keinem Zeitpunkt getan. Diese deine Aussage ist erfunden. Ich erwarte, daß du dich entsprechend korrigierst.


Du sprichst Dich klar für die Brennstoffzelle bei Autos aus. Und damit sie mithält, muss man sie bis auf BEV Level subventionieren.
Also reden wir von 30.000 bis 40.000 Euro. Das ist der Unterschied:
https://www.oxfordenergy.org/wpcms/wp-conte...tion-of-Gas.pdf (Seite 7)
SK subventioniert Hyundai Familienkutschen mit $40.000

Wenn Du dich für Wasserstoff aussprichst, dass ist das die logische Konsequenz.
Außer Du postest eine Lösung.
 
Der Kommissar
Beitrag 16. Jun 2020, 21:32 | Beitrag #3459
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Bezüglich der "völlig unkomplizierten" Versorgung mit Ladestrom für Elektroautos mal eine kleine Anekdote aus dem Reallife. Die Fa. für die ich arbeite betreibt unter anderem ein Hotel im Spreewald. Da achten wir durchaus auch auf die Umwelt. Also steht ein BHKW im Keller und eine Solaranlage auf dem Dach. Dann dachte sich die Geschäftsführung, dass es in Anbetrracht der weiteren Verbreitung von Elektroautos clever wäre, eine Schnellladeeinrichtung auf den Parkplatz zu stellen. Eine normale Ladeeinrichtung steht da schon, aber dür einen Gast, der da hin kommt, Mittag essen will und dann weiter fahren will reicht dass nicht. Also herum telefoniert, sich schlau gemacht. Das Ergebnis war, unser Stromanschluss, der das Hotel und eine Brauerei mit Kraftstrom versorgt (300.000 kWh/a), reicht nicht. Es besteht auch keine Möglichkeit, ohne größere Baumaßnahmen die Abnahmeleistung ausreichend aufzustocken. Wir müssten uns einen eigenen Mittelspannungstransformator aufs Grundstück stellen lassen.


--------------------
"Der Krieg ist ein Vorgang, bei dem sich Menschen umbringen,
die einander nicht kennen, und zwar zum Ruhm und Vorteil
von Leuten, die einander kennen, aber nicht umbringen."
Paul Ambroise Val‚ry (1871 - 1945)
 
Havoc
Beitrag 20. Jun 2020, 14:40 | Beitrag #3460
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ZITAT(ede144 @ 15. Jun 2020, 18:13) *
ZITAT(Havoc @ 14. Jun 2020, 19:46) *
Die Anforderungen an eine E-Ladestation sind im Vergleich an eine Wasserstofftankstelle ungleich geringer, und es kann daher über privaten und privatwirtschaftlichen Sektor ein Netzwerk aus E-Ladestationen leichter aufgebaut werden.

Das Problem ist die Infrastruktur für die Li-Batterien selbst.
Wenn eine Li- Batterie brennt, dann ist sie kaum zu löschen. Die einzige Möglichkeit ist die Batterie komplett in Wasser zu versenken.
Ich kann ein Handy in einem Glas versenken, ein brennender Tesla brennt ab oder muss in einem Abrollcontainer mit Wasser versenkt werden. Beim Bus oder LKW funktioniert das Versenken nicht mehr.


Wenn ein PKW brennt, ist er anschließend ein Totalschaden. Egal ob Diesel, Benzin, Gas oder LiON Batterie.
Und deine Idee das es einfach ist eine Ladestation zu bauen stimmt nur insofern wenn es um eine Ladestation geht. Die Ladestationen auf einem Autobahnrastplatz z. B. Rohrbruch an der A3, erfordern eine komplett neue Erdleitung für die Raststätte. Also einfach ist anders.


1. Bei Löschen geht es nicht darum das brennende Fahrzeug zu retten. Es geht um die Gefahrenabwehr für die Allgemeinheit, da das brennende Fahrzeug dazu führen kann, dass andere Sachen auch anfangen zu brennen.

2. Ist-Stand Raststätten A3:

Knauheide West
keine E-Ladesäulen
Hünxe West
• E-Ladesäulen
Hünxe Ost
• E-Ladesäulen
Hösel Ost
• E-Ladesäulen
Ohligser Heide Ost
• E-Ladesäulen
Ohligser Heide West
• E-Ladesäulen
Königsforst Ost
• E-Ladesäulen
Königsforst West
• E-Ladesäulen
Siegburg Ost
• E-Ladesäulen
Siegburg West
• E-Ladesäulen
Fernthal West
• E-Ladesäulen
Urbacher Wald
• E-Ladesäulen
Epgert
keine E-Ladesäulen
Montabaur
• E-Ladesäulen
Heiligenroth West
• E-Ladesäulen
Limburg
• E-Ladesäulen
Bad Camberg Ost
keine E-Ladesäulen
Bad Camberg West
• E-Ladesäulen
Medenbach Ost
• E-Ladesäulen
Medenbach West
• E-Ladesäulen
Weiskirchen Nord
• E-Ladesäulen
Weiskirchen Süd
• E-Ladesäulen
Spessart Nord
• E-Ladesäulen
Spessart Süd
• E-Ladesäulen
Würzburg Nord
• E-Ladesäulen
Würzburg Süd
• E-Ladesäulen
Haidt Nord
• E-Ladesäulen
Haidt Süd
• E-Ladesäulen
Steigerwald Nord
• E-Ladesäulen
Steigerwald Süd
keine E-Ladesäulen
Aurach Nord
• E-Ladesäulen
Aurach Süd
• E-Ladesäulen
Jura West
• E-Ladesäulen
Jura Ost
• E-Ladesäulen
Bayerischer Wald Nord
• E-Ladesäulen
Bayerischer Wald Süd
• E-Ladesäulen
Donautal Ost
• E-Ladesäulen
Donautal West
• E-Ladesäulen
quelle

Tesla hat ein eigenes globales Supercharger-Netzwerk aus 1.971 Supercharger-Stationen mit 17.467 Supercharger-Ladeplätzen aufgebaut. (Ladezeit 30 Min)
Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat Deutschland 27.730 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 14 Prozent Schnelllader.
Ende 2019 waren es noch 23.840 Ladepunkte. Das ist ein Zuwachs von über 16 Prozent innerhalb der ersten vier Monate des Jahres 2020.
Da sind rein private Ladestationen oder reine Firmenladestationen nicht eingerechnet.
BMWI

ZITAT
name='Der Kommissar' date='16. Jun 2020, 21:32' post='1427026']
Bezüglich der "völlig unkomplizierten" Versorgung mit Ladestrom für Elektroautos


Unabhängig von davon, dass aus einem
ZITAT
Anforderungen an eine E-Ladestation sind im Vergleich an eine Wasserstofftankstelle ungleich geringer,
über
ZITAT
einfach
ein
ZITAT
völlig unkompliziert
geworden ist:

Für den Berufsverkehr reichen in der Regel normale Stromanschlüsse aus. Es ist ein Unterschied, ob im PKW- Bereich das Fahrzeug in der Garage/Stellplatz oder Mitarbeiterparkplätze mehrere Stunden geladen werden kann oder Schnellladestationen für den Güterfern- und Reiseverkehr benötigt werden. Zumal es kein geldwerter Vorteil mehr ist, wenn Arbeitnehmer beim Arbeitgeber das Elektrofahrzeug aufladen.

Die Schnellladestationen entstehen entlang der Hauptfernverkehrsachsen auf Raststätten, Autohöfe, die sich ohnehin auf die Zunahme an BEV- Fahrzeugen einstellen (müssen),
da die Regierung reine Elektroautos und Plug-In-Hybride mit 1,2 Milliarden Euro fördert und zusätzlich 300 Millionen Euro in die Ladeinfrastruktur investiert.
Im Bereich Güterfernverkehr ist Bedarf an Schnelladestationen im Bereich der Verlader und die sind in der Regel im Gewerbe- /Industriegebiet oder in einem Güterverkehrszentrum in dem sich logistikintensive Industrie und Handwerksbetriebe, Logistikdienstleister und verschiedene Verkehrsträger konzentrieren. Da ist entweder das notwendige Stromleitungsnetzwerk schon vorhanden oder muss im Rahmen der Förderung der E- Mobilität ohnehin dort ausgebaut werden.
Im Zusammenhang mit Güterverkehr ist zur Abfederung der "Tankstellenlücken" für die e-Mobilität eine firmeneigene Stromtankstelle beim Verlader leichter einzurichten, als einefirmeneigene Wasserstofftankstelle. Letzte ist aber kein mit Maschendraht umzäunter Absetztank, eine ähnliche Idee hatte ich schon zur gefahrgutrechtlichen Bewertung auf dem Tisch, sondern es sind bei einer Wasserstofftankstelle Vorschriften zum Brand-, Explosions-, Arbeits- und Umweltschutz einzuhalten. Es muss eine Gefahrgutorganisation aufgebaut sein, einschließlich Sicherungsplan und beschränkten Zugang und was ich auf die schnelle noch vergessen habe. Nebenbei unterliegt die Wasserstofftankstelle der behördlichen Überwachung. Das heißt aber nicht als allgemeine Aussage, dass der Aufbau einer Stromtankstelle einfach oder unkompliziert ist.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 20. Jun 2020, 14:45
 
MeckieMesser
Beitrag 20. Jun 2020, 19:59 | Beitrag #3461
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Guter Hinweis.
Es sind auch 2 unterschiedliche Versorgungskonzepte.
Wasserstoff müsste Tanksäulen 1:1 ersetzen, weil ich keine kleinen und günstigen Tankstellen bauen kann. Wie von Havoc beschrieben werden sogar kleine Tankstellen auf Betrieben nicht mehr möglich sein.
Eine Wasserstofftankstelle die aktuell in DE gebaut wird, kostet um die 1,5 Mio und hat 1-2 Säulen. Ist also nicht was wir als Tankstelle bezeichnen würden. Zumindest von der Kapazität.
Klar, die Wasserstofftankstelle wird wegen Tank und Sicherheit einen hohen Grundpreis haben und es wird nicht jede weitere Säule 1,5 Mio kosten.
Die Nachteile im Betrieb sind aber gewaltig.

Die Schnelllader sind für die Langstrecke. Wenn man die Woche nur pendelt und zum Verein oder Einkaufen fährt, reicht vermutlich die ganz normal Steckdose in der Garage.
Die Abhängigkeit an Ladepunkte analog zu Tankstellen ist also nicht gegeben.
Glaube ein Ionity Charger mit 2 Ladepunkten an der Raststätte war um die 250.000 €. Ein Tesla SuperCharger kostet etwas mehr als die Hälfte.

Die Zahlen habe ich von einem Projekt bei einem Autobauer. Falls jemand bessere hat - gerne her damit.
 
Praetorian
Beitrag 20. Jun 2020, 20:03 | Beitrag #3462
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ZITAT(MeckieMesser @ 20. Jun 2020, 20:59) *
Eine Wasserstofftankstelle die aktuell in DE gebaut wird, kostet um die 1,5 Mio und hat 1-2 Säulen. Ist also nicht was wir als Tankstelle bezeichnen würden. Zumindest von der Kapazität.
[..]
Glaube ein Ionity Charger mit 2 Ladepunkten an der Raststätte war um die 250.000 €.

Dann rechne doch mal weiter - im ersten Schritt, wie viele Autos jeweils eine Wasserstofftankstelle und ein Ionity-Charger pro Zeiteinheit abfertigen können (und setze das in Relation zu den Errichtungs- und Betriebskosten), im zweiten Schritt, wie viel "Reichweite" in Kilometern diese pro Zeiteinheit abgeben können (und setze das in Relation zu den Errichtungs- und Betriebskosten).

ZITAT(MeckieMesser @ 20. Jun 2020, 20:59) *
Die Schnelllader sind für die Langstrecke. Wenn man die Woche nur pendelt und zum Verein oder Einkaufen fährt, reicht vermutlich die ganz normal Steckdose in der Garage.
Die Abhängigkeit an Ladepunkte analog zu Tankstellen ist also nicht gegeben.

Jo, und was machen die, die nicht über ein Eigenheim mit Stellplatz verfügen?


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Madner Kami
Beitrag 20. Jun 2020, 21:04 | Beitrag #3463
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ZITAT(MeckieMesser @ 20. Jun 2020, 20:59) *
Wenn man die Woche nur pendelt und zum Verein oder Einkaufen fährt, reicht vermutlich die ganz normal Steckdose in der Garage.


Vielleicht könnte man langsam mal verstehen, dass das Problem bei der Elektromobilität nicht der Verwaltungsfachangestellte in seinem 150m² Häuschen samt Garten, Garage und Solarbatterie auf dem Dach in Kleinkleckersdorf, 20km von seinem Arbeitsplatz ist, sondern diejenigen die jeden Tag um einen Stellplatz in Laufnähe zu ihrem Wohnort kämpfen müssen.


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Havoc
Beitrag 21. Jun 2020, 13:30 | Beitrag #3464
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ZITAT(Madner Kami @ 20. Jun 2020, 20:04) *
ZITAT(MeckieMesser @ 20. Jun 2020, 20:59) *
Wenn man die Woche nur pendelt und zum Verein oder Einkaufen fährt, reicht vermutlich die ganz normal Steckdose in der Garage.


Vielleicht könnte man langsam mal verstehen, dass das Problem bei der Elektromobilität nicht der Verwaltungsfachangestellte in seinem 150m² Häuschen samt Garten, Garage und Solarbatterie auf dem Dach in Kleinkleckersdorf, 20km von seinem Arbeitsplatz ist, sondern diejenigen die jeden Tag um einen Stellplatz in Laufnähe zu ihrem Wohnort kämpfen müssen.


Voraussetzung ist, zu verstehen, dass Elektromobilität nicht nur reine Batteriefahrzeuge sind, sondern auch Brennstoffzellen- und Hybrid-Fahrzeuge, einschließlich Plug-in-Hybride umfasst.
Letztere sind Hybrid-Fahrzeug mit zusätzlicher externer Lademöglichkeit (Steckdose) (Definition des Kraftfahrt- Bundesamt). Batteriefahrzeuge mit kleinen Verbrennungsmotor als Range Extender werden auch zu den Plug-in-Hybride gezählt.

Hybride sind Fahrzeuge mit mindestens zwei unterschiedlichen Energiewandlern und zwei unterschiedlichen Energiespeichersystemen, in der (aktuellen) Praxis: Kombi aus Verbrennungs- und Elektromotor. Bei einem Brennstoffzellenfahrzeug sind diese Bedingungen erfüllt: E-Motor wandelt Strom in kinetische Energie und die Brennstoffzelle wandelt chemische Energie in Strom um.
Zur E-Mobilität hinzugezählt werden müssen auch Fahrzeuge mit externer Stromzufuhr wie Oberleitung oder induktive Energieübertragung


Deine Darstellung impliziert, dass es in der Stadt grundsätzlich nicht ausreichend Möglichkeiten gibt, bei dem bestehenden und zukünftigen Bestand an Parkbuchten, Parkhäuser, Kundenparkplätze, Firmenparkplätze Ladestationen aufzustellen. Und dies durch Stromanbieter wie RWE, Einzelhandel, Freizeitwirtschaft (Kinos, Fitnessstudios, Gastronomie.), Autohersteller wie Tesla, Immobilienwirtschaft wie Hausverwaltungen, Arbeitgeber, Privatpersonen auch nicht erfolgen kann.
Auf was diese Annahme fußt ist für mich nur nachvollziehbar, wenn die Annahme getroffen wird, dass sich der Anteil der E-Mobilität ohne eine Anpassung der Infrastruktur erhöht.
Laut Kraftfahrtbundesamt hat E-Mobilität bei Neuzulassungen 2019 die stärksten Zuwachsraten: Elektrofahrzeuge (+75,5%); Pkw mit Hybridantrieb (+83,7%). Betrachtet am aber deren Anteil bei den Gesamtzulassungen 2019, dann liegt der Anteil der Elektrofahrzeuge bei 1,8 % und bei Pkw mit Hybridantrieb bei 6,6 %. Der Anteil der Brennstoffzellenfahrzeuge sind nicht ausgewiesen und sind, sofern erfasst, mit in den Zahlen für Hybridantriebe. (Anteil Benzin: 59,2%; Diesel 32%; Gas 0,4%.)

Wir sind in Sachen E- Mobilität, wenn man die Zahlen Elektrofahrzeuge und Hybrid zusammenfasst, obwohl bei Hybrid überwiegend ein Verbrennungsmotor verbaut ist, bei einem Anteil von 8,4%. Das soll aber die dominante Antriebsform werden. Dafür muss die Verkehrsinfrastruktur umgebaut werden.
Der Umbauimpuls ist bei dem Ausbau des Stromtankstellennetzwerkes leichter, weil der Kreis der möglichen Ladesäulenanbieter breiter ist und deren Investitionsrisiko im Vergleich zum Wasserstofftankstellenbetreiber geringer ist. Wenn der Stromanbieter selbst nicht die Ladesäulen betreibt, wird er aber trotzdem in den notwendigen Ausbau der Leitungsinfrastruktur investieren, da er auf Grund der Zuwachsraten und der politischen Agenda einen wachsenden Markt an Ladesäulenbetreibern mit entsprechenden Bedarf erwarten kann.
Der Umbauimpuls hin zu Wasserstofftankstellen hat zwei Hindernisse:
Das ist der Anteil der Brennstoffzellenfahrzeuge bei den Hybridfahrzeugen und der Umstand, dass die meisten großen Tankstellenketten internationalen MineralölKonzerne wie Eni, BP; ExxonMobil, OMV, etc. gehören. Das ist jetzt nicht die Branche, die darauf brennt, auf eigenes Risiko das Wasserstofftankstellennetzwerk auszubauen, zumal diese den Wasserstoff als Nebenprodukt der Petrochemie herstellen, was ja mit Blick auf die Umweltbilanz eigentlich nicht gewollt ist und der bei der Mobilitätswende in den notwendigen Mengen nicht reichen wird.

Die Vermischung von fehlenden Park- und Rastmöglichkeiten mit E-Mobilität ist zu dem unsauber, erst recht, wenn bei den Neuzulassungen 2019 21,1% SUV und 10,1% Geländewagen sind und die Zulassungen bei der Kompaktklasse (20,5 %) mit -2,3 % , Kleinwagen (13,5 %) mit -2,5 % und Mittelklasse (10,3%) mit -0,9 % rückläufig sind.
Dass ÖNV, Bahn, Carsharing und Rastplätze für den Güterkraftverkehr ausgebaut werden muss, ist unbestritten aber auf der anderen Seite muss es auch angenommen werden.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 21. Jun 2020, 13:42
 
Gepard B2L
Beitrag 21. Jun 2020, 15:47 | Beitrag #3465
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Hm....ist es nicht merkwürdig, dass die Argumentation vieler E-Technik Gegner immer nach dem selben Schema abläuft? "ICH wohne zur Miete in einem 10-Familienhaus und mein Vermieter wird keine Ladeplätze bereitstellen, deshalb sind E-Autos Mist!" oder "ICH habe einen Pferdeanhänger, den kann ICH mit einem E-Auto nicht ziehen, deshalb sind E-Autos Mist" oder "ICH kann mit einem E-Auto nicht vernünftig nach Südspanien in Urlaub fahren, deshalb sind E-Autos Mist!"
Schonmal jemand überlegt, dass ein E-Auto nicht für jeden Einzelfall geeignet ist? Ich kann ja auch nicht sagen, alle Traktoren sind Mist, weil ich damit nicht nach Südfrankreich in Urlaub fahren kann! Und alle Porsche Boxster sind Mist, weil ich damit keinen Wohnwagen ziehen kann!

E-Mobilität erfordert umdenken und weiterdenken, ich glaube, das Problem ist das Festhalten an Bequemlichkeit: Ein Verbrenner ist bequem, man Tankt einmal die Woche oder einmal im Monat, es gibt genug Tankstellen, also, warum davon weg? Bei einem E-Auto muss man ja genau planen, wo und wann man wie viel laden kann um wie weit zu kommen! Aber ist das wirklich so? Momentan vielleicht noch, aber in 10 Jahren? In den ersten Jahren der Verbrennertechnik musste man Sprit in der Apotheke kaufen, in viertel oder halb-Literflaschen.....das finde ich unbequem! Ein paar Jahre später war das Land übersäht mit Tankstellen! Warum sollte das mit Ladesäulen nicht funktionieren?

"Wenn alle Laden, bricht das Netz zusammen!" Warum sollte das Netz zusammenbrechen? Das Problem sind Lastspitzen, diese lassen sich durch kurze Verzögerungen völlig ausschalten, das Netz wird ständig überwacht und lässt sich nachregeln! Für die fahrzeuge, die zu Hause über Nacht geladen werden, sind auch keine hohen Ströme notwendig, da hat man ja locker 10 oder 12 Stunden Zeit!
Im Übrigen bricht in Wolfsburg auch nicht das Wassernetz zusammen, wenn VW Schichtwechsel hat!

"Bei Wasserstofftankstellen kann man die bestehende Infrastruktur des Tankstellennetzes übernehmen!" Welche Infrastruktur genau? Den Shop? Die Waschanlage?

"LKW brauchen Reichweite!" Klar brauchen sie die, nicht alle, aber viele! Und die können ja weiter mit umweltfreundlichen Dieselmotoren fahren! Es hat doch nie eine Maßgebende Stelle gesagt, dass es von einem Tag auf den Anderen keine Diesel mehr geben wird!

"Was macht der, der kein Haus mit Stellplatz und Ladesäule hat?" Dasselbe, wie der LKW, er fährt weiter mit Verbrennermotor!
Man muss einfach mal verstehen, das es keine Pauschallösung gibt.....was für den Einen überhaupt nicht geht, ist bei dem Anderen die Ideallösung!

Auf solche Argumente, wie "An ein Auto gehört ein Auspuff" oder "Die armen Kinder im Kongo" möchte ich garnicht erst eingehen...



Könnte jetzt noch mehr solche "Argumente" suchen, auch hier im Thread, aber was bringts?

 
goschi
Beitrag 21. Jun 2020, 16:07 | Beitrag #3466
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du vergisst, dass E-Autos keine Lösung sind, weil VW oder Skoda keine guten anbieten, wo käme man auch hin, sich wirklich umzuschauen wink.gif


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Scipio32
Beitrag 21. Jun 2020, 16:47 | Beitrag #3467
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Dann würde man bei Tesla und Co. landen. Es könnte allerdings bitter für die deutsche Wirtschaft werden, wenn die deutsche Autoindustrie nicht die Kurve in Richtung E-Mobilität bekommt.
 
KSK
Beitrag 21. Jun 2020, 17:15 | Beitrag #3468
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ZITAT(goschi @ 21. Jun 2020, 17:07) *
du vergisst, dass E-Autos keine Lösung sind, weil VW oder Skoda keine guten anbieten, wo käme man auch hin, sich wirklich umzuschauen wink.gif


ZITAT(Scipio32 @ 21. Jun 2020, 17:47) *
Dann würde man bei Tesla und Co. landen. Es könnte allerdings bitter für die deutsche Wirtschaft werden, wenn die deutsche Autoindustrie nicht die Kurve in Richtung E-Mobilität bekommt.

Seit Jahren schon diese Leier... wo sind denn die ganzen erfolgreichen E-Autos der anderen Hersteller? Wo die Marktbewegung weg von den bisher etablierten? Welche E-Autos sind die "guten" die dann angeblich nicht bei VW und Skoda zu finden sind? Und warum werden sie nicht gekauft?
 
KSK
Beitrag 21. Jun 2020, 17:29 | Beitrag #3469
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ZITAT(Gepard B2L @ 21. Jun 2020, 16:47) *
E-Mobilität erfordert umdenken und weiterdenken, ich glaube, das Problem ist das Festhalten an Bequemlichkeit: Ein Verbrenner ist bequem, man Tankt einmal die Woche oder einmal im Monat, es gibt genug Tankstellen, also, warum davon weg? Bei einem E-Auto muss man ja genau planen, wo und wann man wie viel laden kann um wie weit zu kommen! Aber ist das wirklich so?

Ja das ist wirklich so, ich habe letzte Woche den Selbstversuch gestartet. Im Endeffekt habe ich die meisten kWh an einer herkömmlichen 230V-Dose gezogen. Das war kein großes Problem, da das Fahrzeug zwischendrin eh 40h stand und die jeweils ca. 250 km hin und zurück wären mit einer Ladung gegangen. Dennoch habe ich auf dem weg einfach aus Interesse mal die Schnellader ausprobiert und dabei offenbarte sich, dass nicht die Infrastruktur das Problem war - es standen jeweils 4 Ionity 350 kW Säulen Plus diverse andere 50-150 kW Säulen an der Raststätte allesamt frei - sondern vor allem die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs hinsichtlich aufnehmbarem Strom. Wenn man mit 60% an der Säule ankommt und "noch eben" auf 90% auffüllen will, dann geht das nicht mit den 350 kW und damit <10 Minuten die man sich wünscht sondern mit ca. 100 kW und entsprechend eher 20-30 Minuten. In wiefern man da in der Batterie und Ladetechnik besser wird ist daher aus meiner Sicht vor allem interessant. Ein definitive Fazit das ich für mich ziehe ist aber, dass so ein Fahrzeug nur in Frage kommt, wenn eine eigene Lademöglichkeit besteht - meine derzeitige Wohnsituation gibt das nicht her.
Natürlich spielt hier die Bequemlichkeit eine maßgebliche Rolle. Fur einen Großteil der Anwender ist das eigene KFZ ausdrücklich der Bequemlichkeit. Nahezu jeder könnte seine Wege auch ohne KFZ bestreiten, es bedeutet aber eben (teils erheblichen) Mehraufwand.

Der Beitrag wurde von KSK bearbeitet: 21. Jun 2020, 17:32
 
goschi
Beitrag 22. Jun 2020, 07:45 | Beitrag #3470
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Weil ich gerade über die News stolperte:
Irgendjemand warf hier vor, dass es keine Elektroautos für mehr als zwei Kindersitze gibt:

https://www.golem.de/news/elektroauto-tesla...006-149208.html
ZITAT
Das Model Y soll Anfang des vierten Quartals auch als Siebensitzer ausgeliefert werden. Diese teilte Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter mit.



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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
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Beitrag 22. Jun 2020, 07:54 | Beitrag #3471
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ZITAT(KSK @ 21. Jun 2020, 18:15) *
ZITAT(goschi @ 21. Jun 2020, 17:07) *
du vergisst, dass E-Autos keine Lösung sind, weil VW oder Skoda keine guten anbieten, wo käme man auch hin, sich wirklich umzuschauen wink.gif


ZITAT(Scipio32 @ 21. Jun 2020, 17:47) *
Dann würde man bei Tesla und Co. landen. Es könnte allerdings bitter für die deutsche Wirtschaft werden, wenn die deutsche Autoindustrie nicht die Kurve in Richtung E-Mobilität bekommt.

Seit Jahren schon diese Leier... wo sind denn die ganzen erfolgreichen E-Autos der anderen Hersteller? Wo die Marktbewegung weg von den bisher etablierten? Welche E-Autos sind die "guten" die dann angeblich nicht bei VW und Skoda zu finden sind? Und warum werden sie nicht gekauft?

Nun, Tesla verkauft mehr Autos, als sie produzieren können und hat zT jahrelange Wartelisten und baut die Produktion gerade massiv auf (Ziel ist 2022/2023 etwa das 3-4fache dessen, was aktuell produziert wird)
und wir reden immerhin von jetzt schon ~500'000 Fahrzeugen im Jahr.

Der Nissan Leaf verkauft sich auch wie geschnitten Brot, auch Renault verkauft seine eAutos gut und beim neuen Peugeot 208 den es als Verbrenner und als Elektroauto gibt sind die Verkäufe der E-Version signifikant höher als der Verbrenner. (und das Auto ist als E-Auto sehr gelungen, trotz noch einiger Kompromisse für die Cross-Production)
Es gibt also durchaus sehr gute Konkurrenz zu Tesla (die einfach alle nicht das derart konsequente Gesamtpaket sind), nur die deutschen Produzenten hinken noch extrem hinterher. Es wird spannend, wie sich der id.3 entwickelt, abgesehen von eklatanten Software- und Produktionsproblemen wurde er als recht gut und konsequent bewertet und hat das Potential als Massenmarkt-Auto Erfolg zu haben (für all die, für die nur VW/Audi/Skoda in Frage kommt...)


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
KSK
Beitrag 22. Jun 2020, 21:44 | Beitrag #3472
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ZITAT(goschi @ 22. Jun 2020, 08:54) *
Nun, Tesla verkauft mehr Autos, als sie produzieren können und hat zT jahrelange Wartelisten und baut die Produktion gerade massiv auf (Ziel ist 2022/2023 etwa das 3-4fache dessen, was aktuell produziert wird)
und wir reden immerhin von jetzt schon ~500'000 Fahrzeugen im Jahr.

Weniger Fahrzeuge bauen zu können als nachgefragt werden ist nun nicht wirklich ein Qualitätsmerkmal. Dennoch gestehe ich Tesla gerne zu, dass sie auf dem Sektor der Elektrofahrzeuge erfolgreicher sind. Im Grunde genommen wäre alles andere auch schlimm (und war es lange Jahre auch). Dennoch hat VW beispielsweise im letzten Jahr knapp 11 Mio Fahrzeuge verkauft - noch kann ich da also keinen verpassten Trend erkennen.
ZITAT
Der Nissan Leaf verkauft sich auch wie geschnitten Brot, auch Renault verkauft seine eAutos gut und beim neuen Peugeot 208 den es als Verbrenner und als Elektroauto gibt sind die Verkäufe der E-Version signifikant höher als der Verbrenner. (und das Auto ist als E-Auto sehr gelungen, trotz noch einiger Kompromisse für die Cross-Production)
Es gibt also durchaus sehr gute Konkurrenz zu Tesla (die einfach alle nicht das derart konsequente Gesamtpaket sind), nur die deutschen Produzenten hinken noch extrem hinterher.

Selbst bei den reinen E-Auto-Zahlen kann ich kein "extremes hinterherhinken" erkennen: https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/
In den letzten Monaten steht VW sogar vorne, gerüchteweise sind da aber auch viele firmeninternw Zulassungen dabei.

Dennoch, laut KBA verzeichnet Tesla einen rasanten Anstieg an Zulassungen in Deutschland 2019 mit fast 500%, Nissan aber z.b. einen Einbruch um 20%: https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilu...html?nn=2562684

Was denkst du, ist Nissan da mit seiner e-Strategie zufrieden?
Und ist ein Anstieg von 500% in einem Markt der vom gesamten Kuchen nur 1,8% ausmacht nun so überragend, das deutsche Hersteller sich direkt in der Existenz bedroht fühlen müssten?
ZITAT
Es wird spannend, wie sich der id.3 entwickelt, abgesehen von eklatanten Software- und Produktionsproblemen wurde er als recht gut und konsequent bewertet und hat das Potential als Massenmarkt-Auto Erfolg zu haben (für all die, für die nur VW/Audi/Skoda in Frage kommt...)

Dann wurde der ID3 als gut bewertet, ist deiner Meinung nach aber dennoch nur ein Auto für diejenigen, für die nur VW in Frage kommt? Den Zusammenhang verstehe ich nicht.
Davon ab: Gibt es so viele Kunden, für die nur ein VW in Frage kommt und wenn ja, warum ist das so?
"Eklatante Software- und Produktionsprobleme" kannte man im übrigen lange Zeit von Tesla. Mit entsprechendem Innovationsgrad ist das wohl fast als normal zu betrachten.
 
goschi
Beitrag 23. Jun 2020, 07:11 | Beitrag #3473
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ZITAT(KSK @ 22. Jun 2020, 22:44) *
Weniger Fahrzeuge bauen zu können als nachgefragt werden ist nun nicht wirklich ein Qualitätsmerkmal.

Da man Produktionskapazität nicht aus dem Nichts erschaffen kann, vor allem als vollintegrierter Hersteller wie sich Tesla versteht (im Gegensatz zu den zu 90+% von Zulieferern abhängigen konventionellen Autoherstellern) und der Markt binnen weniger Jahren entstand, ist das nunmal zu erwarten, ABER: die aktuell verkaufte Kapazität ist weit über allem, was die Unkenrufe der Industrie ihnen jahrelang prognostizierten.

und zB im Oberklassesegment ist das Model S wiederholt in vielen Märkten das erfolgreichste Modell (also nicht Elektroauto, sondern ganz konkret in Konkurrenz zu Mercedes E-Klasse, BMW 5/7er, usw).


ZITAT
Selbst bei den reinen E-Auto-Zahlen kann ich kein "extremes hinterherhinken" erkennen: https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/
In den letzten Monaten steht VW sogar vorne, gerüchteweise sind da aber auch viele firmeninternw Zulassungen dabei.

Das ist aber ein rein deutsches Bild, in einem Markt der sowieso extrem von den einheimischen Marken dominiert wird, zudem mitten in der Coronakrise, wo zB der Import ausländischer Produkte nahezu völlig gestoppt wurde, ich würde aus April bis Juni keine Schlüsse ziehen.


ZITAT
Dennoch, laut KBA verzeichnet Tesla einen rasanten Anstieg an Zulassungen in Deutschland 2019 mit fast 500%, Nissan aber z.b. einen Einbruch um 20%: https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilu...html?nn=2562684

Was denkst du, ist Nissan da mit seiner e-Strategie zufrieden?
Und ist ein Anstieg von 500% in einem Markt der vom gesamten Kuchen nur 1,8% ausmacht nun so überragend, das deutsche Hersteller sich direkt in der Existenz bedroht fühlen müssten?

Nein, natürlich bedroht das so im Moment direkt keinen hersteller
Aber selbst die branche gesteht mittlerweile zu, dass sie diesen zug sehr stark vernachlässigt und verpasst hat und ob es einem gefällt oder nicht, dies ist die Mobilität der Zukunft, denn die Regierungsentscheide hier, da und überall (mit dem klaren Ziel des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor bis Jahr X) sind einhellig. Der Verbrenner hat keine Zukunft mehr in der Breite, jedenfalls mittel- bis langfristig. (was ihn wo ersetzt, dazu sagte ich nichts, ich glaube an einen Mix aus BEV und FCV je nach Zweck und Anwendung).

ZITAT
ZITAT
Es wird spannend, wie sich der id.3 entwickelt, abgesehen von eklatanten Software- und Produktionsproblemen wurde er als recht gut und konsequent bewertet und hat das Potential als Massenmarkt-Auto Erfolg zu haben (für all die, für die nur VW/Audi/Skoda in Frage kommt...)

Dann wurde der ID3 als gut bewertet, ist deiner Meinung nach aber dennoch nur ein Auto für diejenigen, für die nur VW in Frage kommt? Den Zusammenhang verstehe ich nicht.


nein das ist nicht meine Aussage, das war auf diese Aussage bezogen
ZITAT(Kettenklopper @ 13. Jun 2020, 14:54) *
Tesla und Co kommen für mich nicht in Frage, VW/AUDI/SKoda, alles andere ist, für mich irrelevant.

Und diese Denkweise gibt es gerade in Deutschland sehr oft und für diese Leute gibt es dann jetzt den ID.3 (und natürlich auch für alle anderen)




ZITAT
"Eklatante Software- und Produktionsprobleme" kannte man im übrigen lange Zeit von Tesla. Mit entsprechendem Innovationsgrad ist das wohl fast als normal zu betrachten.

Dem ist so, wobei die alten Autokonzerne das grosse Problem haben, dass die IT eines Autos nicht vollintegriert ist, geschweige denn in eigener Hand, sondern auf zig Steuergeräte aufgeteilt und jedes hat eine eigene Software. (die Dieselaffäre zeigte das ja auch gut, die Software kam nicht von VW, sondern von Bosch) Man ist einerseits nicht in der Lage die verschiedenen Elemente derart vollständig ineinander zu integrieren und andererseits ist das Knowhow auch noch extern und die Zulieferer haben andere Entwicklungszyklen.
Bei ID.3 gibt es da gerade sehr viele Berichte, das Problem ist da ein komplett anderes als bei den frühen Teslas, das geht so weit, dass die Software aufwändig in einer Werkstatt aufgespielt werden muss, weil mehrere Steuergeräte unabhängig voneinander (und eben manuell) updates erfahren müssen.

Ich will da aber gar nicht hämisch klingen, das ist eine logische Folge der Jahrzehnte verfolgten Strategie der totalen Auslagerung, die jetzt auf die Füsse fällt, Gegenbewegungen sind aber erkennbar und ich habe durchaus die Hoffnung, dass VW dies in den Griff kriegt.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Cuga
Beitrag 23. Jun 2020, 07:45 | Beitrag #3474
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Es bleibt aber erstmal abzuwarten, wie viel weiter der E-Automarkt in den nächsten Jahren hier noch wachsen kann.
Ich bin gerade dabei umzuziehen und habe erst vor 2 Monaten einen Jahreswagen gekauft. An beiden Wohnortes gibt es nicht die geringste Chance ein BEV zu betreiben, solange man zur Miete wohnt. Keine Ladesäulen weit und breit (min 30 min zu Fuß zur nächsten) und keine Chance welche in der näheren Umgebung aufzustellen, da enge Straßen in 30er Zonen. Arbeitsweg sind 10 und 30 km von der neuen Wohnung aus. Von der alten aus waren es 30 und 40 km, jeweils pro Weg.
Obwohl wir den Kauf eines ZOE in Erwägung gezogen haben, wurde es zwangsläufig ein Diesel (116d), der auch noch günstiger war, bei deutlich komfortablerer Ausstattung.
Von der neuen Wohnung aus würde ich gerne mit einem BEV pendeln, ich muss nur 10 km Stadtverkehr fahren und habe wenig Lust dies mit meinem alten Golf zu tun. Es geht aber schlichtweg nicht.
Dies ist etwas das ich auch bei der Mehrheit meiner Freunde und Bekannten im gleichen Alter beobachte. Der Wille ist vorhanden, die Möglichkeit zur Ausführung aber verbaut.


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
Österreich ist wenn man den Balkan mit deutscher Bürokratie kreuzt
 
goschi
Beitrag 23. Jun 2020, 08:09 | Beitrag #3475
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ZITAT(Cuga @ 23. Jun 2020, 08:45) *
und keine Chance welche in der näheren Umgebung aufzustellen, da enge Straßen in 30er Zonen.

Aber du parkierst dein Auto doch irgendwo, oder?

Das ist eine Frage des Willens, nicht des könnens und zB die Niederlande zeigen, dass es auch geht.
so haben zB immer mehr Parkplätze in den engen Strassen Amsterdams Ladesäulen

https://emobilitaetblog.de/die-elektrischen...onen-amsterdam/



Das sind natürlich keine Schnelllader, das wird da auch gar nicht benötigt, löst aber das Problem und solche Säulen sind selbst für Parkplätze möglich, die am Strassenrand liegen.

Man müsste halt die Lösung suchen und nicht die gründe, wieso es auf keinen Fall gehen kann...


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
KSK
Beitrag 23. Jun 2020, 09:28 | Beitrag #3476
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ZITAT(goschi @ 23. Jun 2020, 08:11) *
ZITAT(KSK @ 22. Jun 2020, 22:44) *
Weniger Fahrzeuge bauen zu können als nachgefragt werden ist nun nicht wirklich ein Qualitätsmerkmal.

Da man Produktionskapazität nicht aus dem Nichts erschaffen kann, vor allem als vollintegrierter Hersteller wie sich Tesla versteht (im Gegensatz zu den zu 90+% von Zulieferern abhängigen konventionellen Autoherstellern) und der Markt binnen weniger Jahren entstand, ist das nunmal zu erwarten, ABER: die aktuell verkaufte Kapazität ist weit über allem, was die Unkenrufe der Industrie ihnen jahrelang prognostizierten.

und zB im Oberklassesegment ist das Model S wiederholt in vielen Märkten das erfolgreichste Modell (also nicht Elektroauto, sondern ganz konkret in Konkurrenz zu Mercedes E-Klasse, BMW 5/7er, usw).

Ich finde dazu nur Berichte aus 2017, die von S-Klasse und 7er BMW sprechen, das sind bei weitem nicht die Zahlen von 5er und E-Klasse. Sicher, dass du dich da nicht täuschst?
ZITAT
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Selbst bei den reinen E-Auto-Zahlen kann ich kein "extremes hinterherhinken" erkennen: https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/
In den letzten Monaten steht VW sogar vorne, gerüchteweise sind da aber auch viele firmeninternw Zulassungen dabei.

Das ist aber ein rein deutsches Bild, in einem Markt der sowieso extrem von den einheimischen Marken dominiert wird, zudem mitten in der Coronakrise, wo zB der Import ausländischer Produkte nahezu völlig gestoppt wurde, ich würde aus April bis Juni keine Schlüsse ziehen.

Die Zahlen gehen zurück bis März 2019, immer wieder ist der eGolf oben vertreten und immer mal wieder der Tesla. Für mich zeigt sich da kein klares Bild der Dominanz. Den heimischen MArkt zu betrachten halte ich nicht für allzu abwegig, ich hatte aber tatsächlich auch versucht aussagekräftige Zahlen weltweit zu finden. Wenn du eine Quelle hast, gerne her damit.

ZITAT
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Dennoch, laut KBA verzeichnet Tesla einen rasanten Anstieg an Zulassungen in Deutschland 2019 mit fast 500%, Nissan aber z.b. einen Einbruch um 20%: https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilu...html?nn=2562684

Was denkst du, ist Nissan da mit seiner e-Strategie zufrieden?
Und ist ein Anstieg von 500% in einem Markt der vom gesamten Kuchen nur 1,8% ausmacht nun so überragend, das deutsche Hersteller sich direkt in der Existenz bedroht fühlen müssten?

Nein, natürlich bedroht das so im Moment direkt keinen hersteller
Aber selbst die branche gesteht mittlerweile zu, dass sie diesen zug sehr stark vernachlässigt und verpasst hat und ob es einem gefällt oder nicht, dies ist die Mobilität der Zukunft, denn die Regierungsentscheide hier, da und überall (mit dem klaren Ziel des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor bis Jahr X) sind einhellig. Der Verbrenner hat keine Zukunft mehr in der Breite, jedenfalls mittel- bis langfristig. (was ihn wo ersetzt, dazu sagte ich nichts, ich glaube an einen Mix aus BEV und FCV je nach Zweck und Anwendung).

Dem ersten Satz möchte ich überhaupt nicht widersprechen. Man könnte auf Seiten deutscher Hersteller weiter sein, muss es aber auch nicht zwingend. Denn es gab zahlreiche Versuche, die viel Geld gekostet haben und letztendlich an Marktakzeptanz oder Serientauglichkeit (und sicher teils auch im Projektmanagement) gescheitert sind. Siehe BMW i-Modelle, Daimler F-Cell, VW ID1 usw.
Die Regierungsentscheide waren in den letzten Jahren alles andere als einhellig. Forderungen wurden immer wieder gestellt, ja, aber Sicherheiten für die Hersteller gab es da keineswegs. Dass der Verbrenner keine Zukunft in der Breite mehr haben wird relativiert sich aktuell auch wieder in den Diskussionen. Einige Leute hätten das zwar gerne auf Zwang so, die Debatte bezüglich alternativer Kraftstoffe für Verbrenner ist aber längst nicht vorbei. Auch das bringt Probleme mit sich, aber von einem definitiven Aus zu sprechen ist schlicht übereilt.
ZITAT
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Es wird spannend, wie sich der id.3 entwickelt, abgesehen von eklatanten Software- und Produktionsproblemen wurde er als recht gut und konsequent bewertet und hat das Potential als Massenmarkt-Auto Erfolg zu haben (für all die, für die nur VW/Audi/Skoda in Frage kommt...)

Dann wurde der ID3 als gut bewertet, ist deiner Meinung nach aber dennoch nur ein Auto für diejenigen, für die nur VW in Frage kommt? Den Zusammenhang verstehe ich nicht.


nein das ist nicht meine Aussage, das war auf diese Aussage bezogen
ZITAT(Kettenklopper @ 13. Jun 2020, 14:54) *
Tesla und Co kommen für mich nicht in Frage, VW/AUDI/SKoda, alles andere ist, für mich irrelevant.

Und diese Denkweise gibt es gerade in Deutschland sehr oft und für diese Leute gibt es dann jetzt den ID.3 (und natürlich auch für alle anderen)

Ich bin mir fast sicher, dass es Kettenklopper dabei um seine persönliche/berufliche Situation geht, in der es wenig Sinn ergibt, markenfremd zu kaufen. Es mag auch sein, dass es bei vergleichbarem Nutzwert und Kosten eine Affinität zu deutschen Marken (ich gestehe dir Skoda als "VW-Kopie" da einfach mal mit zu) geben mag, ich glaube aber nicht daran, dass eine nennenswerte Anzahl von Kunden VW Neufahrzeuge kaufen wird, wenn andere für gleiches Geld deutlich besseres liefern.
ZITAT
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"Eklatante Software- und Produktionsprobleme" kannte man im übrigen lange Zeit von Tesla. Mit entsprechendem Innovationsgrad ist das wohl fast als normal zu betrachten.

Dem ist so, wobei die alten Autokonzerne das grosse Problem haben, dass die IT eines Autos nicht vollintegriert ist, geschweige denn in eigener Hand, sondern auf zig Steuergeräte aufgeteilt und jedes hat eine eigene Software. (die Dieselaffäre zeigte das ja auch gut, die Software kam nicht von VW, sondern von Bosch) Man ist einerseits nicht in der Lage die verschiedenen Elemente derart vollständig ineinander zu integrieren und andererseits ist das Knowhow auch noch extern und die Zulieferer haben andere Entwicklungszyklen.
Bei ID.3 gibt es da gerade sehr viele Berichte, das Problem ist da ein komplett anderes als bei den frühen Teslas, das geht so weit, dass die Software aufwändig in einer Werkstatt aufgespielt werden muss, weil mehrere Steuergeräte unabhängig voneinander (und eben manuell) updates erfahren müssen.

Ich will da aber gar nicht hämisch klingen, das ist eine logische Folge der Jahrzehnte verfolgten Strategie der totalen Auslagerung, die jetzt auf die Füsse fällt, Gegenbewegungen sind aber erkennbar und ich habe durchaus die Hoffnung, dass VW dies in den Griff kriegt.

Diese Verfahrensweise ist alles andere als unüblich im Automobilsektor. Ist sie innovativ? Nein. Arbeitet man an Konzepten, Updates künftig online zur Verfügung zu stellen? Mit Sicherheit. Ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster, dass ich behaupte nahezu alle anderen Hersteller haben ähnliche Probleme. Tesla hat da sicher eine Vorreiterrolle, das möchte ich nicht schlechtreden.
Den Vorstoß möglichst viel aus eigener Hand zu liefern um unabhängiger von Zulieferern zu werden gibt es übrigens immer wieder - und immer wieder Fallen die Hersteller damit auf die Schnauze, weil man feststellt, dass das Know-How des Zulieferers eben nicht einfach vereinnahmt werden kann. Daher würde ich die Zuliefererstruktur nicht als Nachteil sehen - im Gegenteil, richtig umgesetzt kommt dabei in Summe ein besseres Produkt heraus, wenn sich jeder auf seine Kernkompetenzen besinnt. Vorausgesetzt die Schnittstellen werden richtig gemanagt.
Das geht Tesla auch nicht großartig anders, lediglich die Bereiche verschieben sich. Während Tesla im bereich Vernetzung und Software besser aufgestellt ist, hat man dort im "klassischen Automobilbau" deutlich weniger eigene Kompetenz, als dies bei den traditionellen Herstellern der Fall ist.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tesl...hland-1.4680399

Dahingehend ist e-Mobilität ja auch die große Chance für Newcomer: Man muss nicht erst den immensen Vorsprung der alteingesessenen aufholen. Chinesische Hersteller haben das auch längst erkannt.
 
Praetorian
Beitrag 23. Jun 2020, 10:02 | Beitrag #3477
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ZITAT(goschi @ 23. Jun 2020, 09:09) *
ZITAT(Cuga @ 23. Jun 2020, 08:45) *
und keine Chance welche in der näheren Umgebung aufzustellen, da enge Straßen in 30er Zonen.

Aber du parkierst dein Auto doch irgendwo, oder?

Nein, aber er parkt. Im Zweifelsfall sieht das dann so aus (reines Symbolbild).

Es geht nicht drum, Gründe zu finden, warum man kein Elektroauto haben möchte. Das hast in diesem Thread weder du verstanden, noch Havoc oder Gepard. Es geht drum, dass für viele Menschen derzeit schlichtweg keine sinnvolle Möglichkeit besteht, ein Elektroauto zu betreiben, selbst wenn sie wollten. Wenn die Infrastruktur für Elektroautos derzeit nicht da ist, und das ist sie für den größten Teil der Bevölkerung derzeit einfach nicht, dann kaufe ich mir derzeit kein Elektroauto. Ich könnte es nirgendwo laden, weder bei mir zu Hause, noch beim Arbeitgeber, noch beim Einkaufen. Öffentliche Ladesäulen gibt es derzeit nicht in Laufweite und nicht in entsprechender Anzahl.

Sobald sich das ändert, das E-Auto zu meinen Mobilitätsanforderungen passt und es wirtschaftlicher als die Alternativen ist - gerne.

Angesichts des geringen Ausbautempos für Ladesäulen der letzten Jahre und der Parksituation vieler Menschen in Deutschland sehe ich zumindest in meinem Lebensumfeld eine querschnittliche Verfügbarkeit von Ladepunkten auch in den nächsten 5 Jahren nicht. Für Straßenparker wird es das vermutlich auch in 10 Jahren noch nicht geben. Der Wechsel von einer zentralisierten Versorgungsinfrastruktur (klassische Tankstellen) zu einer dezentralisierten (E-Ladepunkte überall) erfordert erheblichen Aufwand, den man sich machen muss, BEVOR man eine Verkehrsrevolution ausruft. Ansonsten muss man damit leben, dass sich das E-Auto halt nur in dem Tempo verbreitet, in dem man bereit ist, die Infrastruktur auszubauen. Da ändern dann Verbote wie die Forderung der Grünen, ab 2030 keine Verbrenner mehr neu zuzulassen, auch nicht viel dran.

Wasserstoff wäre insofern interessant, als dass es hier ebenfalls eine zentralisierte Versorgungsinfrastruktur gäbe, die eben nicht jeden Winkel der Stadt durchdringen muss, bevor sie sinnvoll nutzbar wird. Wo derzeit eine Tankstelle steht, ließe sich in den meisten Fällen auch eine Wasserstofftankstelle aufstellen. Dass diese Infrastruktur derzeit nicht existiert und auch erst aufgebaut werden müsste, ist mir bewusst. Rein praktisch für mich ist die Ausbausituation für Ladesäulen und Wasserstoff derzeit vergleichbar unbrauchbar.


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Madner Kami
Beitrag 23. Jun 2020, 15:28 | Beitrag #3478
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ZITAT(Praetorian @ 23. Jun 2020, 11:02) *
Es geht nicht drum, Gründe zu finden, warum man kein Elektroauto haben möchte. Das hast in diesem Thread weder du verstanden, noch Havoc oder Gepard. Es geht drum, dass für viele Menschen derzeit schlichtweg keine sinnvolle Möglichkeit besteht, ein Elektroauto zu betreiben, selbst wenn sie wollten. Wenn die Infrastruktur für Elektroautos derzeit nicht da ist, und das ist sie für den größten Teil der Bevölkerung derzeit einfach nicht, dann kaufe ich mir derzeit kein Elektroauto. Ich könnte es nirgendwo laden, weder bei mir zu Hause, noch beim Arbeitgeber, noch beim Einkaufen. Öffentliche Ladesäulen gibt es derzeit nicht in Laufweite und nicht in entsprechender Anzahl.


Genau das. Blende ich mal Leipzig aus, dann befinden sich in 20km Umkreis um meinen Wohnplatz sagenhafte 4 öffentlich zugängliche Ladestationen, außer ich fahre auf die Autobahn und parke mein Auto auf dem Rastplatz... Dann sind es sogar 8! Und dabei habe ich auch noch das unglaubliche Glück, dass 50% der Ladestationen sich auch noch in meiner Stadt (knapp 10,000 Einwohner) befinden. Und die beiden Steckdosen wären auch noch in Laufnähe! Aber da diese beiden Plätze sich vor der Stadtverwaltung befinden, kann man sich ausrechnen wie realistisch es für mich ist, dort Dauerparkgast zu werden, davon ganz zu schweigen wie es werden soll, wenn mehr als zwei Menschen in dieser Stadt ein E-Auto haben. Und wenn jetzt jemand so schlau daher kommt und meint, ich müsse dann halt besser planen, weil einmal in der Woche ja sicherlich reicht. Nein, tut es nicht. Weder meine private noch meine Arbeitssituation lassen das zu.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 23. Jun 2020, 15:31


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Beitrag 23. Jun 2020, 22:14 | Beitrag #3479
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ZITAT(Praetorian @ 23. Jun 2020, 11:02) *
Es geht nicht drum, Gründe zu finden, warum man kein Elektroauto haben möchte. Das hast in diesem Thread weder du verstanden, noch Havoc oder Gepard. Es geht drum, dass für viele Menschen derzeit schlichtweg keine sinnvolle Möglichkeit besteht, ein Elektroauto zu betreiben, selbst wenn sie wollten.

Ja, genau, hab ich nicht verstanden!
Nur warum hab ich das geschrieben:
ZITAT
"Was macht der, der kein Haus mit Stellplatz und Ladesäule hat?" Dasselbe, wie der LKW, er fährt weiter mit Verbrennermotor!
Man muss einfach mal verstehen, das es keine Pauschallösung gibt.....was für den Einen überhaupt nicht geht, ist bei dem Anderen die Ideallösung!


Egal....
 
Havoc
Beitrag 24. Jun 2020, 00:20 | Beitrag #3480
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ZITAT(Gepard B2L @ 23. Jun 2020, 21:14) *
ZITAT(Praetorian @ 23. Jun 2020, 11:02) *
Es geht nicht drum, Gründe zu finden, warum man kein Elektroauto haben möchte. Das hast in diesem Thread weder du verstanden, noch Havoc oder Gepard. Es geht drum, dass für viele Menschen derzeit schlichtweg keine sinnvolle Möglichkeit besteht, ein Elektroauto zu betreiben, selbst wenn sie wollten.

Ja, genau, hab ich nicht verstanden!
Nur warum hab ich das geschrieben:
ZITAT
"Was macht der, der kein Haus mit Stellplatz und Ladesäule hat?" Dasselbe, wie der LKW, er fährt weiter mit Verbrennermotor!
Man muss einfach mal verstehen, das es keine Pauschallösung gibt.....was für den Einen überhaupt nicht geht, ist bei dem Anderen die Ideallösung!


Egal....


Nicht so ganz egal, da sich auch eine Diskussion zur Mobilitätswende entwickelt hat, an der sich Praetorian auch beteiligt hat, zumal E-Fahrzeuge und Hybride bei Neuzulassungen Zuwachsraten von +75,5% und +83,7% haben.
Es ist aber hier das E-Fahrzeug als Klientel- Fahrzeug dargestellt worden: "Verwaltungsfachangestellte in seinem 150m² Häuschen samt Garten, Garage "

Der Punkt ist dass es auf Länderebene Bauverordnungen gibt und nach der Bayrischen:
Einfamilienhäuser
1 Stellplatz je Wohnung

Mehrfamilienhäuser und sonstige Gebäude mit Wohnungen
1 Stellplatz je Wohnung

Mit einem Ladekabel das bis zur nächsten Schuko -Steckdose reicht, ist das E- Fahrzeug eben nicht nur für den Verwaltungsfachangestellten und viele die könnten, wollen nicht.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 24. Jun 2020, 00:22
 
 
 

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