Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
2 Seiten V  < 1 2  
Reply to this topicStart new topic
> Munitionsansatz für Polizisten
Malefiz
Beitrag 24. Feb 2016, 23:15 | Beitrag #31
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.021



Gruppe: Members
Mitglied seit: 31.05.2010


ZITAT(maschinenmensch @ 24. Feb 2016, 20:48) *
Wenn dem ein unverhältnismäßiger Aufwand gegenüberstehen würde könnte man das so stehen lassen. Bei, wie schon gesagt, 50€ pro Nase ist das aber nicht gegeben. Feuerkraft kann man nie genug haben, freiwillig darauf verzichten tun nur Leute die nicht davon ausgehen ihre Waffe je benutzen zu müssen. Die sollten sich fragen ob sie den richtigen Beruf ergriffen haben, für mich gehört da eine gewisse Paranoia zum mentalen Rüstzeug.


Genau das ist übrigens der Grund für staatliche Geldverschwendung. Ein Haushalt bzw die darin enthaltenen Budgets bestehen aus tausenden Einzelposten. Die mögen für sich alleine genommen im Vergleich zur Gesamtsumme minimal sein, in Summe sind sie es nicht. Daher ist es Pflicht des Staates seinen Steuerzahlern gegenüber Einzelposten auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen.

Man kann sich nicht über Elbphilharmonie und BER aufregen und dann sagen 'Ach die 50€ pro Nase...'

Natürlich spricht außer die Kosten nichts gegen das Reservemagazin. Aber es spricht eben auch nicht genug dafür um es zu rechtfertigen. So sieht es zumindest das zuständige Innenministerium.

Übrigens glaube ich schon, dass die Polizei zu viel Feuerkraft haben kann, wir reden hier ja nicht von einer Panzerdivision. Aber das wäre wieder ein anderes Thema....


--------------------
Look to your sins, Lord Renly. The night is dark, and full of terrors
 
Delta
Beitrag 25. Feb 2016, 01:45 | Beitrag #32
+Quote PostProfile CardPM
Elder Forenmen
Beiträge: 7.510



Gruppe: Ehrenmoderator
Mitglied seit: 08.04.2002


Das Preisargument zieht kaum:
Wenn die Polizei das halbwegs so handhabt, wie die Bundeswehr im Einsatz, dann wird "Gefechtsmunition" regelmäßig regeneriert und dem Ausbildungskontingent auf dem Schießstand zugeführt, bevor sie unbrauchbar wird. Munitionstechnisch bedeutete ein Ersatzmagazin also lediglich einen höheren Umlaufpuffer auf der Aktivaseite und wäre damit eine Einmalinvestition, um den Puffer aufzufüllen. Wenn man genau hinschaut, dürfte das sogar aus den vorhandenen Beständen abzudecken sein (Spekulation meinerseits).
Magazine sind bei der Bundeswehr idR materialverorgungstechnisch Verbrauchsgut, ich vermute, das ist bei der Polizei nicht viel anders.
Das hieße eine Aufstockung würde ebenfalls nur die Umlaufmenge ggf. erhöhen, wieder eine überschaubare Einmalinvestition.
Dass das Mitführen von 2 Magazinen auch den langsamen Verschleiß von 2 Magazinen statt einem bedeutet, will ich mal außen vor lassen. Der Mehrverschleiß ist sicher unterproportional, da das Reservemagazin eher seltener manipuliert wird.

Bei der Bundeswehr hat man beim Übergang von P1 zu P8 die Anzahl der ausgegebenen Magazine gleich belassen und damit die Munitionsmenge verdoppelt, ohne dass die Bedrohungslage gestiegen wäre. Und das obwohl die Pistole idR nur Zweitwaffe zur Selbstverteidigung darstellt. Durch die zweireihigen Magazine sind die Ausmaße ebenso wie das Gewicht kaum gestiegen (halbes Pfund?). Also das sind in meiner Sicht alles keine schlagenden Argumente.

Was spricht also gegen 2 Magazine? Aus meiner Sicht nichts, außer dass man mehr hineininterpretieren- und politisieren kann, als es diese eher kleine Änderung Wert ist. Dafür spricht doppelt so viel Munition, bei ähnlichem Gewicht und Platz und Redundanz bei technischer Störung an einem Magazin.
Das ändert keine Polizeitaktiken, ist kein Zeichen dafür, dass die Welt gefährlicher geworden ist, macht Polizisten nicht wagemutiger, reißt kein finanziellen Löcher und macht unsere Straße nicht sicherer. Es ist ein einfaches Backup, nach dem Motto: Haben ist besser als brauchen, weil wer nicht hat, der wird brauchen und wenn Dinge schief laufen, gehen sie richtig schief. Ich meine, selbst als Wachhabender oder OvWa habe ich zwei Magazine dabei gehabt.

Der Beitrag wurde von Delta bearbeitet: 25. Feb 2016, 01:46


--------------------
Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.

Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities
Ironic it may seem, for us a chance exists to see
In us also lies the capacity to transcend
 
Col. Breytenbach
Beitrag 25. Feb 2016, 08:00 | Beitrag #33
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 568



Gruppe: Members
Mitglied seit: 11.12.2009


ZITAT(Styx @ 24. Feb 2016, 21:08) *
Ausser im absoluten Notfall schiesst doch in D eh keiner. Im Normalfall gilt für die Streifen doch eh möglichst Rückzug und MEK oder SEK anfordern. [...]


"Active-Shooter Scenarios" (Amoklagen wie Winnenden und Terroranschläge wie in Mumbai oder Paris) haben da zu einem umdenken geführt. Die ersten eintreffenden Streifenpolizisten riegeln ebnen nicht mehr ab und warten auf das SEK sondern greifen sofort an.


Auf der einen Seite beschafft Baden-Württemberg 3.000 neue Maschinenpistolen wegen Paris und die BPOL stellt BFEplus-Einheiten auf. Gleichzeitig sagt man aber, dass solche Lagen (oder die Wahrscheinlichkeit des eintreffen einer solchen) es nicht rechtfertigen, für die Streifenpolizisten der BPOL ein zweites Magazin zu beschaffen... mata.gif


--------------------
Für den Fall, dass du mir nicht auf Facebook, Instagram oder Twitter folgst: Ich mach Crossfit!
 
Gerste
Beitrag 25. Feb 2016, 16:42 | Beitrag #34
+Quote PostProfile CardPM
Grenadier
Beiträge: 21



Gruppe: Members
Mitglied seit: 23.12.2014


Wenn ein Polizist selten die Schußwaffe zieht, noch seltener feuert und fast nie mehr als drei Schuß, dürfte das vor allem daran liegen, daß der Kriminelle selbst für gewöhnlich keine Schußwaffe hat. Deshalb hinken Vergleiche zu den Staaten etwas.

Wenn aber ein Polizist in ein Feuergefecht verwickelt wird, was unter den derzeitigen politischen Verhältnissen doch wahrscheinlicher wird (Terrorismus), dann wird er mehr Munition brauchen. Der Munitionskiller ist ja nicht gezielte Schüsse auf eine Person, sondern jemand in Deckung zwingen.

Wenn man argumentiert, daß die MP5 im Streifenwagen doch die bessere Wahl wäre, dann wird der Polizist sie aber nur mitnehmen, wenn er weiß, die Situation könnte gefährlich werden. Im Zweifelsfall hat er sie nicht dabei, sondern nur seine Dienstwaffe. Und selbst wenn, was macht dann sein Kollege?
 
Forodir
Beitrag 25. Feb 2016, 21:25 | Beitrag #35
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 4.262



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 14.11.2010


ZITAT(Delta @ 25. Feb 2016, 01:45) *
.....Motto: Haben ist besser als brauchen, weil wer nicht hat, der wird brauchen und wenn Dinge schief laufen, gehen sie richtig schief. Ich meine, selbst als Wachhabender oder OvWa habe ich zwei Magazine dabei gehabt.


Kommt auf die Einheit an, in den drei verschiedenen Einheiten in den ich gedient habe und diene habe ich ein Magazin für die P8 dabei mit 15 Patronen.


--------------------
Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
“You have attributed conditions to villainy that simply result from stupidity.â€
 
milhouse
Beitrag 29. Feb 2016, 23:18 | Beitrag #36
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 590



Gruppe: Members
Mitglied seit: 10.12.2001


... und auch gerne mal nur 10 Schuß für (Stelv.-)WaHa und gar nur 6 Schuß für (Stelv.-)OvWA facepalmfji3.gif
 
Nobody is perfec...
Beitrag 1. Mar 2016, 01:39 | Beitrag #37
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.266



Gruppe: Members
Mitglied seit: 10.12.2007


Wenn es heutzutage nicht die veränderte Bedrohungslage nach Paris, Mumbai und Konsorten geben würde, würde ich ein 2tes Magazin strikt ablehnen. Ob nun 15 Schuss in einem Magazin oder 16 in zwei macht keinen Unterschied, da wir hier in Deutschland sind und nicht in den USA. Die Fälle, wo ein Polizist auch nur 8 Schuss verbraucht hat und nachgeladen hat, kann man an einer Hand abzählen; hat jemals ein Polizist beide Magazine geschafft? Und wenn ein komplettes Magazin verschossen wurde, war die Schussabgabe überhaupt gerechtfertigt? Ich erinnere mich an einen Fall, wo ein Polizist ein ganzes Magazin auf einen unbewaffneten Fliehenden geleert hatte, dabei massiv einen Kollegen gefährdete und den Fliehenden erschoss. Eine Schussabgabe war überhaupt nicht gerechtfertigt gewesen. In Deutschland sind solche Fälle die absolute Ausnahme.

Es sind auch schon einige Polizeiwaffen inklusive Munition abhanden gekommen und wurden danach in Verbrechen auch mit Schussabgabe, verwendet. Und ich kann mich noch an die Startbahn West Geschichte erinnern...Da muss ich keine 30 Schuss haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tungsd..._Startbahn_West

Die Frage ist, ob selbst in Fällen wie Paris oder Mumbai mehr als 15 Schuss wirklich Sinn machen oder gemacht hätten oder ob es gar nichts geändert hätte? Müssen wir auf jede nur denkbare theoretische Möglichkeit vorbereitet sein? Und überwiegen wirklich die Vorteile von 2 Magazinen a 15 Schuss gegenüber den Nachteilen? Sind 2 Magazine sinnvoll oder sind die nur Pseudosicherheit?




--------------------
"Ich habe den Krieg verhindern wollen"

Georg Elser
 
Carpe
Beitrag 1. Mar 2016, 08:46 | Beitrag #38
+Quote PostProfile CardPM
Grenadier
Beiträge: 20



Gruppe: Members
Mitglied seit: 24.02.2016


Ein zweites Magazin ist schon aufgrund Störungsbeseitigungsdrill sinnhaft.

Es würden keine Mehrkosten für die Munition entstehen, da die meisten Polizeien übergegangen sind, die Einsatzmunition auch im Training zu verschießen, d.H.:
der PVB geht mit seiner Dienstwaffe und Dienstmunition auf den Schießstand, verschießt diese Munition und empfängt neue Munition.

Bei der Überlegung ob zweites Magazin ja oder nein, spielte folgendes mit:
Früher trug man 2 Magazine a 8 Schuß, welche immer ausreichten.
Jetzt hat man 15+1, was nahezu dieselbe Anzahl ist.
Und dadurch, dass nur ein Magazin benötigt wurde, war das Gesamtpaket, um einen bestimmten Betrag günstiger.

ZITAT
Es sind auch schon einige Polizeiwaffen inklusive Munition abhanden gekommen und wurden danach in Verbrechen auch mit Schussabgabe, verwendet. Und ich kann mich noch an die Startbahn West Geschichte erinnern...Da muss ich keine 30 Schuss haben.


In der Regel befinden sich in abhandengekommenen Dienstwaffen nur ein Magazin, die Reservemagazine gehen seltenst mit verloren.

 
 
 

2 Seiten V  < 1 2
Reply to this topicStart new topic


2 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 2 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. March 2024 - 20:02