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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Kosovo

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 16:23

Was denkt ihr über Kosovo und über einsatz der KAFOR ????

Geschrieben von: Sergeant 6. Nov 2004, 16:29

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 16:23)
Was denkt ihr über Kosovo und über einsatz der KAFOR ????

Also ich weiss z.B. zu wenig davon um mir ein Bild der Meinung machen zu können.
------------

Erzähle doch mal wie und was und überhaupt was da war/ist.

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 16:38

die KFOR ist absolut nötig im KOSOVO. ohne sie läuft es da wieder schneller aus dem ruder als man denkt.
die eine ethnie ist nicht besser als die andere. die serben haben genug dreck am stecken. die albaner auch. es ist ein ewig langer prozess auf den hingearbeitet wird. "serben und albaner müssen nebeneinander wohnen können ohne sich gleich an die gurgel zu gehen." (zitat eies offz. von uns) das bekommt man in die erwachsenen nicht rein. man muss bei den kindern anfangen. aber leider sind selbst die schon von ihren familien "verdorben".
ich erinnere mich an einen abend als ein 14 jahre altes serbisches mädchen bei uns im lager eingeladen war um ihre sicht des kosovo darzulegen. es wurde mit der frau die sie begleitete in einer art interview-form gemacht. das kind gab (aus meiner sicht) absolut vorgegebene antworten. "ich möchte keinen krieg. ich will das serben und albaner zusammen leben. ich will frieden. ... " also alles rosarot und schön. als das gespräch beendet war und sich der saal lichtete hatte man die möglichkeit mit ihr persönlich zu sprechen. das tat ich. ich fragte sie was sie von uns soldaten erwartet. sie sagte mir eiskalt ins gesicht, dass wir die albaner vertreiben sollten.  :wall  :lilstupid  was soll ich dazu noch sagen... ?



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: Sergeant 6. Nov 2004, 16:42

QUOTE(Sgt. Sanderson @ 06.11.2004, 16:38)
die KFOR ist absolut nötig im KOSOVO. ohne sie läuft es da wieder schneller aus dem ruder als man denkt.
die eine ethnie ist nicht besser als die andere. die serben haben genug dreck am stecken. die albaner auch. es ist ein ewig langer prozess auf den hingearbeitet wird. "serben und albaner müssen nebeneinander wohnen können ohne sich gleich an die gurgel zu gehen." (zitat eies offz. von uns) das bekommt man in die erwachsenen nicht rein. man muss bei den kindern anfangen. aber leider sind selbst die schon von ihren familien "verdorben".
ich erinnere mich an einen abend als ein 14 jahre altes serbisches mädchen bei uns im lager eingeladen war um ihre sicht des kosovo darzulegen. es wurde mit der frau die sie begleitete in einer art interview-form gemacht. das kind gab (aus meiner sicht) absolut vorgegebene antworten. "ich möchte keinen krieg. ich will das serben und albaner zusammen leben. ich will frieden. ... " also alles rosarot und schön. als das gespräch beendet war und sich der saal lichtete hatte man die möglichkeit mit ihr persönlich zu sprechen. das tat ich. ich fragte sie was sie von uns soldaten erwartet. sie sagte mir eiskalt ins gesicht, dass wir die albaner vertreiben sollten.  wallbash.gif  pillepalle.gif  was soll ich dazu noch sagen... ?



Sgt. Sanderson

Kannst du serbisch?

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 16:46

QUOTE(Sergeant @ 06.11.2004, 16:42)
Kannst du serbisch?

nein, das kind hat wärend des krieges in deutschland gelebt und kehrte nach dem krieg zurück. sie sprach also deutsch. die frau die sie begleitet hat, war von einer deutschen hilfsorganisation. es wurde also deutsch gesprochen.



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 17:17

Kosovo ist ein stuck Serbien (In Kosovo ist Serbien gegrundet ) und für uns serben sehr wichtig !!
Wir haben über jahrhunderte feler gemacht und albaner in unsere land reingelasen , naja rechnung haben wir gekricht . Serben und albaner können nie wider zursamen leben !!!

Geschrieben von: Jan-Hendrik 6. Nov 2004, 17:20

Och , nach der Logik müßten wir Deutschen ja auch sofort in unsere ehemaligen Ostgebiete einfallen und dürften natürlich keinerlei Freundschaft mit irgendwelch Polen pflegen ...

Man , ist das engstirnig !

Jan-Hendrik

Geschrieben von: imi-uzi 6. Nov 2004, 17:24

du vergisst, dass die dort ansässigen völkergruppen
eine andere mentalität haben, als nordeuropäer....

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 17:25

tja, so hab ich die da auch kennengelernt.


Sgt. Sanderson

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 17:25

Nein nicht engtirnig sonder es geht nicht anderes und das nicht von unsere seite sonder von albanische !!
Wir haben albaner auch in Belgrad aber die sind noch nicht mit disem nacionalistischen sindrom angesteckt ( obwohl wen die könnten ... naja )

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 17:25

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:17)
Kosovo ist ein stuck Serbien (In Kosovo ist Serbien gegrundet ) und für uns serben sehr wichtig !!
Wir haben über jahrhunderte feler gemacht und albaner in unsere land reingelasen , naja rechnung haben wir gekricht . Serben und albaner können nie wider zursamen leben !!!

Kennst du das Lied Zombie von den Cranberries, in dem Lied singen sie über Menschen wie dich. Anderer Krieg, anderes Land aber gleicher Bullshit.

Geschrieben von: MisterFister 6. Nov 2004, 17:26

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:25)
Nein nicht engtirnig sonder es geht nicht anderes und das nicht von unsere seite sonder von albanische !!
Wir haben albaner auch in Belgrad aber die sind noch nicht mit disem nacionalistischen sindrom angesteckt ( obwohl wen die könnten ... naja )

Jap, immer die anderen sind schuld.

rolleyes.gif

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 17:27

QUOTE(Jan-Hendrik @ 06.11.2004, 17:20)
Och , nach der Logik müßten wir Deutschen ja auch sofort in unsere ehemaligen Ostgebiete einfallen und dürften natürlich keinerlei Freundschaft mit irgendwelch Polen pflegen ...

Man , ist das engstirnig !

Jan-Hendrik

Denk nur an die Sudeten Deutsche. Die trämen immer von "ihren" heimat. Es is nur das "wir" balkanier viel emotionaler reagieren. wink.gif

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 17:27

was soll man dazu sagen???  :lilstupid


Sgt. Sanderson

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 17:29

@Sgt.Sanderson: Meinst du mich?

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 17:29

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 17:29)
@Sgt.Sanderson: Meinst du mich?

nein, bezieht sich auf kapela.






Sgt. Sanderson

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 17:31

Aber watt werdet ihr machen wenn zum beispil wir Serben (  Türken egal wer )  in ein teil BRD merheitt werden und irgend wann dise land als serbisch oder türkisch bezehnet wird

Geschrieben von: Jan-Hendrik 6. Nov 2004, 17:32

Chris , ich bin Exil-Pommer , fast alle Exilanten in unserer Republik träumen von ihrer Heimat , und ? Trotdem können selbigen mit den Neubürgern in ihrer Heimat ohne Probleme wunderbar auskommen ( Ausnahmen gibts natürlich auf beiden Seiten ) .

Grade in Pommern verstehen sich Altpommern und Neupommern auf menschlicher Ebene verdammt gut , da beide Seiten das Schicksal einer brutalen Vertreibung erleiden mußten , also das Gefühl des Heimatverlustes ohne Schwierigkeiten beiderseitig akzeptieren können !

Jan-Hendrik

Geschrieben von: Mal O´Tannen 6. Nov 2004, 17:33

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:31)
Aber watt werdet ihr machen wenn zum beispil wir Serben (  Türken egal wer )  in ein teil BRD merheitt werden und irgend wann dise land als serbisch oder türkisch bezehnet wird

*Ironie*
Sowas haben wir doch schon in Bayern...

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 17:34

QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 17:25)
QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:17)
Kosovo ist ein stuck Serbien (In Kosovo ist Serbien gegrundet ) und für uns serben sehr wichtig !!
Wir haben über jahrhunderte feler gemacht und albaner in unsere land reingelasen , naja rechnung haben wir gekricht . Serben und albaner können nie wider zursamen leben !!!

Kennst du das Lied Zombie von den Cranberries, in dem Lied singen sie über Menschen wie dich. Anderer Krieg, anderes Land aber gleicher Bullshit.

Nicht die gleiche bullshit. Schlimmer!
Wir sprechen in Kosovo immerhin von ZWEI verschiedene volksgruppen!
In Irland ist der gleiche volk die mit einander kämpft!

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 17:36

QUOTE(Jan-Hendrik @ 06.11.2004, 17:32)
Chris , ich bin Exil-Pommer , fast alle Exilanten in unserer Republik träumen von ihrer Heimat , und ? Trotdem können selbigen mit den Neubürgern in ihrer Heimat ohne Probleme wunderbar auskommen ( Ausnahmen gibts natürlich auf beiden Seiten ) .

Grade in Pommern verstehen sich Altpommern und Neupommern auf menschlicher Ebene verdammt gut , da beide Seiten das Schicksal einer brutalen Vertreibung erleiden mußten , also das Gefühl des Heimatverlustes ohne Schwierigkeiten beiderseitig akzeptieren können !

Jan-Hendrik

Naturlich gibs ausnamen aber ich glaube die balance ist sehr fein. Wenn radikale das ruder ubernehmen... rolleyes.gif

Geschrieben von: tluassa 6. Nov 2004, 17:41

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:17)
Kosovo ist ein stuck Serbien (In Kosovo ist Serbien gegrundet ) und für uns serben sehr wichtig !!
Wir haben über jahrhunderte feler gemacht und albaner in unsere land reingelasen , naja rechnung haben wir gekricht . Serben und albaner können nie wider zursamen leben !!!

Ich bin grade dabei diesen Konflikt zu studieren ( Nationenbildung und Identität and der Uni Bielefeld) und es stimmt zwar das Serbien ursprünglich auf dem Kosovo gegründet wurde (Also altes Serbisches Kernland ist) , jedoch sind die Serben  dem Vorrückenden Osmanischen Reich ausgewichen und haben dieses Land verlassen, so das sich dort Albaner angesiedelt haben.  (Vor den Säuberungen der Kriege 1991, 1994 und 1998  haben dort 90% Albaner gelebt und heute dürfte das immernoch ähnlich aussehen).   Das betrifft aber den ganzen Balken, alles Flickenteppich aus verschiedenen Volksgruppen.  Dann wurde der Kosovo unter Tito "autonome Provinz", was nachher in den 80ern von Slobo M geändert wurde, da kam es schon zu den ersten Ausschreitungen.  Also wurde der Kosovo von den grosserbischen Träumen der  Serben, die nach dem Tod des Kroaten Tito wieder hochkamen,  sozusagen "nachträglich" wieder eingegliedert.

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 17:41

Und damitt ist das nicht gegesen wir werden Kosovo so oder so veliren und uns ist das klar . Aber albaner wollen groß albanien und kosovo ist und war nur ein schrit in diese richtung . Bald gets weiter mit Macedonien und danach sind Grichen drann . Ach und dann watt wird dann : dann werden von ein mal guten albaner büse teroristen weil die ein stuck land haben wollen der einem NATO land gehört !!
Seit erlich es ist so mann macht sich so wie einem passt .
Amerika kann in Irak machen was sie will und wir durfen nicht in eigenem noch nimals Teroristen bäkempfen

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 17:44

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 17:34)
QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 17:25)
QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:17)
Kosovo ist ein stuck Serbien (In Kosovo ist Serbien gegrundet ) und für uns serben sehr wichtig !!
Wir haben über jahrhunderte feler gemacht und albaner in unsere land reingelasen , naja rechnung haben wir gekricht . Serben und albaner können nie wider zursamen leben !!!

Kennst du das Lied Zombie von den Cranberries, in dem Lied singen sie über Menschen wie dich. Anderer Krieg, anderes Land aber gleicher Bullshit.

Nicht die gleiche bullshit. Schlimmer!
Wir sprechen in Kosovo immerhin von ZWEI verschiedene volksgruppen!
In Irland ist der gleiche volk die mit einander kämpft!

Nicht so ganz das gleiche Volk, sie unterscheiden sich durch die Religion, aber ist doch überall immer wieder der gleiche Mist. Irgendwann nachdem sie sich ein paar Jahrzehnte gegenseitig getötet haben sehen sie es vielleicht ein. Manche machen mit dem sinnlosen Scheiß aber auch Jahrhunderte weiter. Was soll man dazu sagen, was soll man dagegen machen, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es wirklich das beste sich nicht einzumischen, und sie sich gegenseitig umbringen zu lassen solange bis sie sich müde gekämpft haben. Dummerweise geht auf diese Weise dann ein Land mitten in Europa vor die Hunde und die Verlierer sind wie immer diejenigen die sich nicht wehren können die Kinder. Tolle Sache in so einem Land aufzuwachsen, und von Kindesbein den Hass gepredigt zu bekommen, in einem Land zu leben wo sich zwei Volksgruppen, die ohne Probleme zusammenleben könnten und dies in der Vergangenheit auch getan haben (wenn auch möglicher Weise erzwungen) sich gegenseitig sinnlos Abschlachten. Also statutieren wir jetzt bis 2050, wenn das reicht, Soldaten in diesem kack Land nur um zu verhindern das die Bewohner sich gegenseitig umbringen, super Sache sowas.

Geschrieben von: imi-uzi 6. Nov 2004, 17:45

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:41)
Amerika kann in Irak machen was sie will und wir durfen nicht in eigenem noch nimals Teroristen bäkempfen

die albaner haben auch keine massenvernichtungswaffen...  wink.gif biggrin.gif

Geschrieben von: Mal O´Tannen 6. Nov 2004, 17:47

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:41)
Und damitt ist das nicht gegesen wir werden Kosovo so oder so veliren und uns ist das klar . Aber albaner wollen groß albanien und kosovo ist und war nur ein schrit in diese richtung . Bald gets weiter mit Macedonien und danach sind Grichen drann . Ach und dann watt wird dann : dann werden von ein mal guten albaner büse teroristen weil die ein stuck land haben wollen der einem NATO land gehört !!
Seit erlich es ist so mann macht sich so wie einem passt .
Amerika kann in Irak machen was sie will und wir durfen nicht in eigenem noch nimals Teroristen bäkempfen

Ich sehe den Konflikt so, dass eigentlich von beiden Gruppen
Gewalt ausgeht. Ich hab letztens erst die Wdh. einer reportage über Kosovo von 91 oder so gesehen. Es gab albaner, die Serben getötet haben und ebenso Serben, die Albaner getötet haben. Danach folgte dann natürlich ein racheakt dem anderen. Man kann das nicht einfach nur
auf Serben oder Albaner schieben, sondern sollte eher versuchen vermittelnd zwischen diese Gruppen zu treten, damit, wie oben schon jemand angemerkt hat, zumindest die
Jugend diesen gegenseitigen Hass verliert. Denn wen die
Jugend gemischt aufwächst, wird die nächste Generation
schon offener für die andere Gruppe sein und so weiter...

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 17:48

Nicht richtig in Jahr 1961 war schlusel 60:40 auf serbische seite und 1991 70:30 auf albanische

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 17:48

QUOTE(imi-uzi @ 06.11.2004, 17:45)
QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:41)
Amerika kann in Irak machen was sie will und wir durfen nicht in eigenem noch nimals Teroristen bäkempfen

die albaner haben auch keine massenvernichtungswaffen...  wink.gif biggrin.gif

Amerika kennt sich eigentlich sehr gut aus mit dem Thema Bürgerkrieg. wink.gif

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 17:49

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:41)
Und damitt ist das nicht gegesen wir werden Kosovo so oder so veliren und uns ist das klar . Aber albaner wollen groß albanien und kosovo ist und war nur ein schrit in diese richtung . Bald gets weiter mit Macedonien und danach sind Grichen drann . Ach und dann watt wird dann : dann werden von ein mal guten albaner büse teroristen weil die ein stuck land haben wollen der einem NATO land gehört !!
Seit erlich es ist so mann macht sich so wie einem passt .
Amerika kann in Irak machen was sie will und wir durfen nicht in eigenem noch nimals Teroristen bäkempfen

Falls knifig wird können wir wieder ein allianze bilden wie 1912. wink.gif

Geschrieben von: tluassa 6. Nov 2004, 17:52

Wenn du glaubst das die Albaner eine Chance gegen Griechenland haben ... durch friedliche besiedelung wie im Kosovo  wird es ihnen sicher nicht gelingen die Griechen in die Knie zu zwingen.  :rolleyes

Übrigens hat Albanien und auch die Albaner im Kosovo die Serben niemals bedroht oder angegriffen ... bis sie von den Serben angegriffen und aus den Gebieten getrieben wurden in denen sie seit etwa 1400 leben.

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 17:54

QUOTE(tluassa @ 06.11.2004, 17:52)
Übrigens hat Albanien und auch die Albaner im Kosovo die Serben niemals bedroht oder angegriffen ... bis sie von den Serben angegriffen und aus den Gebieten getrieben wurden in denen sie seit etwa 1400 leben.

Bist du dir da sicher?
Afaik haben doch die Albaner den Kosovokonflikt ausgelöst.

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 17:55

keiner hat gesagt das albaner engel sind, aber das die serben ethnische säuberungen gemacht haben ohne ende ist ja wohl unumstritten.



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: Sergeant 6. Nov 2004, 17:58

QUOTE(Sgt. Sanderson @ 06.11.2004, 17:55)
keiner hat gesagt das albaner engel sind, aber das die serben ethnische säuberungen gemacht haben ohne ende ist ja wohl unumstritten.



Sgt. Sanderson

Ich würde sagen,
dass die Albaner das Slebe gemacht hätten wenn sie die Mitteln dafür gehabt hätten. wink.gif

----------------------------------------------------

Wer kennt von euch die Albaner und zwar die breite masse persönlich?

...

Geschrieben von: brainwarrior 6. Nov 2004, 17:58

Hm, ob Kroaten und Bosniaken auch Terroristen waren?

Sie wurden bekämpft also muß es wohl so gewesen sein.

Naja, ich gehe nächstes Wochenende wieder in die Stadt, und wenn mir von irgendjemandem das Gesicht nicht gefällt und der noch gerade einen auf dicke Hose macht, hau ich ihn eben um,
bis er sich nicht mehr bewegt.

Wenn die Polizei kommt, hab ich eben nen Terroristen bekämpft.

Terroristen allerorten, furchtbare Welt, furchtbar, furchtbar...

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:01

biggrin.gif  :D  :D  :thumbs

Geschrieben von: Sergeant 6. Nov 2004, 18:02

QUOTE(brainwarrior @ 06.11.2004, 17:58)
Hm, ob Kroaten und Bosniaken auch Terroristen waren?

Sie wurden bekämpft also muß es wohl so gewesen sein.

Naja, ich gehe nächstes Wochenende wieder in die Stadt, und wenn mir von irgendjemandem das Gesicht nicht gefällt und der noch gerade einen auf dicke Hose macht, hau ich ihn eben um,
bis er sich nicht mehr bewegt.

Wenn die Polizei kommt, hab ich eben nen Terroristen bekämpft.

Terroristen allerorten, furchtbare Welt, furchtbar, furchtbar...

Weisst du, das liegt daran das du das nicht am eigenen Leibe erfahren hast.
-
ich z.B. habe vor dem Mil-Dienst gedacht dass die alle Menschen dieser Erde Brüder sind.
Weisst du wass, ich habe mich getäuscht. wink.gif

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:06

QUOTE(tluassa @ 06.11.2004, 17:52)
Wenn du glaubst das die Albaner eine Chance gegen Griechenland haben ... durch friedliche besiedelung wie im Kosovo  wird es ihnen sicher nicht gelingen die Griechen in die Knie zu zwingen.  rolleyes.gif

Übrigens hat Albanien und auch die Albaner im Kosovo die Serben niemals bedroht oder angegriffen ... bis sie von den Serben angegriffen und aus den Gebieten getrieben wurden in denen sie seit etwa 1400 leben.

Durch die rassante bevolkerungs wachstum und die forderung nach unabhangigkeit fühlten sich die Kosovo Serben als bedroht.
Das gleice "füllen" auch viele Deutsche (Rechtsradikale) durch "unsere" presens hier.
Und wir Griechen durch das ca.1milion ausländer in Griechenland wink.gif

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 18:06

Und wer hatt auf unsere polizisten geschosen serben oder UCK !!!
Die haben bei uns alles gehabt : eigene sprache ,eigene unis auf albanisch , eigene politische partei alles und das war nicht genug sonder man will groß Albanien

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:06

Proletarier aller Länder vereinigt euch oder wie ging der Spruch bei euch Sergeant?

Terrorismusbekämpfung wird heute als gefällige und plumpe Entschuldigung für alles Mögliche genommen, das meinte
brainwarrior.

rolleyes.gif

Geschrieben von: Gepard B2L 6. Nov 2004, 18:08

Der Konflikt wurde weder von Sebien noch von Albaneren ausgelößt.
Meiner Meinung nach wurden die ersten Kampfhandlungen (oder auch Verbrechen) durch die UCK, welche sich als Gegenpol zur LDK 1990 gegründet hat, durchgeführt.
Zwar war es auch der Wille der LDK einen unabhängigen Staat Kosovo zu gründen, aber mit demokratschen Mitteln.
Die UCK war aber eine paramilitärische Gruppe, die das mit terroristischen Mitteln durchsetzen wollte, aber nicht über eine legale Legitimation durch das albanische Volk verfügte.
Daraufhin haben die Kampfhandlungen Seitens der Serben angefangen, die allerdings nicht zwichen LDK, UCK oder einfachen albanischen Bauern unterschieden haben.
So sehe ich das...
Gruß Heiko

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:09

QUOTE(brainwarrior @ 06.11.2004, 17:58)
Hm, ob Kroaten und Bosniaken auch Terroristen waren?

Sie wurden bekämpft also muß es wohl so gewesen sein.

Naja, ich gehe nächstes Wochenende wieder in die Stadt, und wenn mir von irgendjemandem das Gesicht nicht gefällt und der noch gerade einen auf dicke Hose macht, hau ich ihn eben um,
bis er sich nicht mehr bewegt.

Wenn die Polizei kommt, hab ich eben nen Terroristen bekämpft.

Terroristen allerorten, furchtbare Welt, furchtbar, furchtbar...

Und was ist passiert mit den Serben die im Kraina lebten?

Von kroaten vertrieben!

Geschrieben von: brainwarrior 6. Nov 2004, 18:13

@Sergeant: es geht hier nicht um am Leibe erfahren oder nicht. Terror ist furchtbar, keine Frage.

Nur wehre ich mich dagegen, das Bekämpfen einer Volksgruppe dem Bekämpfen von Terroristen gleichzusetzen.

Auch wenn das Wort "Terrorismus" momentan ganz modern ist und momentan irgendwie jede Handlung als Handlung zum Kampf gegen Terror bezeichnet wird.

Langsam nervts wirklich.

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:13

@ ChrisCRTS und?

Geschrieben von: tluassa 6. Nov 2004, 18:14

Iss doch klar das sich die Mehrheit eines Gebietes das seit Jahrzehnten nach Unabhängigkeit strebt nicht aus Belgrad regieren lassen will, noch dazu von einer Militärjunta aus neonationalistischen Altkommunisten die grade entdeckt haben das man mit Nationalismus die Bevölkerung viel mehr aufpeitschen kann als mit Kommunismus.  Als dann 1998 die Säuberungen anfingen, die den Kosovo wieder "heim ins Reich" zu Serbien holen sollte obwohl kaum noch Serben im Kosovo wohnten haben sich die Albaner dann gewehrt.

Mit Partisanenkriegen sind ja sämtliche Balkanvölker ganz gut vertraut, seien es Slowenen, Kroaten, Bosniaken, Serben, Albaner ...

Geschrieben von: Jan-Hendrik 6. Nov 2004, 18:14

Sind die Serben in Kroatien einmarschiert oder umgekehrt ? Sind die Deutschen in Westpolen einmarschiert und die Russen in Ostpolen ? Sind Polen und Deutsche anschließend aus ihrer Heimat vertrieben worden ? Sind sowohl Serben als auch Kroaten aus ihrer Heimat vertrieben worden ?

Sinn und Zweck meiner Fragen ist es mal darzulegen wie sinnlos die ganzen Begründungsversuche für all diese gewaltsamen "Völkerverschiebungen" doch eigentlich sind !


Jan-Hendrik

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 18:15

Hört auf mit Bosnien und Croatien ich bin ein Krajina Serbe und warum habt ihr nicht croatien verhindert uns zur vertreiben . Griecheland ist inzige NATO land welche weist was unten abgeht und uns immer unterstuzt hat (nich öfentlich )
Ich habe bei mir in army auch einem Griechen gehabt (Mutter serbin papa Grieche und in griecheland gelebt )

Geschrieben von: brainwarrior 6. Nov 2004, 18:15

-Leer-

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:16

Kroaten und Bosniaken haben auch dreck am stecken. wink.gif

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:18

QUOTE(Jan-Hendrik @ 06.11.2004, 18:14)
Sind die Serben in Kroatien einmarschiert oder umgekehrt ? Sind die Deutschen in Westpolen einmarschiert und die Russen in Ostpolen ? Sind Polen und Deutsche anschließend aus ihrer Heimat vertrieben worden ? Sind sowohl Serben als auch Kroaten aus ihrer Heimat vertrieben worden ?

Sinn und Zweck meiner Fragen ist es mal darzulegen wie sinnlos die ganzen Begründungsversuche für all diese gewaltsamen "Völkerverschiebungen" doch eigentlich sind !


Jan-Hendrik

So lange die "wunde" frisch ist wird man viel sagen.
Nach 60 jahren wird al dies nur ein teil der Gesichte sein.

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:19

QUOTE(brainwarrior @ 06.11.2004, 18:15)
-Leer-

Nicht du, siehe edit. /tolles Feature gelle?

@ChrisCRTS, nein echt, meinst du ernsthaft, das wird hier von jemandem bestritten? Auf diese Art und Weise kann man aber nicht die jeweils eigenen Greuel rechtfertigen, oder relativieren. Schuld sind immer die anderen, is ja klar.

edit: Da fehlte ein Wort  :eek

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:21

QUOTE(brainwarrior @ 06.11.2004, 18:13)
@Sergeant: es geht hier nicht um am Leibe erfahren oder nicht. Terror ist furchtbar, keine Frage.

Nur wehre ich mich dagegen, das Bekämpfen einer Volksgruppe dem Bekämpfen von Terroristen gleichzusetzen.

Auch wenn das Wort "Terrorismus" momentan ganz modern ist und momentan irgendwie jede Handlung als Handlung zum Kampf gegen Terror bezeichnet wird.

Langsam nervts wirklich.

Die partizanen im WK2 waren für die Deutsche alle "terroristen" oder?
Ist ansicht sache.

Geschrieben von: brainwarrior 6. Nov 2004, 18:21

Ich habe nichts gegenteiliges behauptet,

nur ist hier noch kein Kroate oder Kosovo-Albaner im Thread

aufgetaucht

und hat gesagt, sie hätten nur Terroristen bekämpft.

Der hätte seine Schwarz-Weiß Malerei auch ganz schnell

aufgeben können, wenn ich die Jungs hier richtig einschätze.

@Chris: Wenn wir über Partisanen im WK2 diskutieren sollen, mach bitte einen neuen Thread auf, ich denke das würde hier ausufern.
Nur ganz kurz: Partisanen sind für mich Menschen, die Ihre (zivilen) Mitmenschen bewußt in Gefahr bringen, da Sie sich deren Status zu nutze machen, um den Feind zu bekämpfen.
Das bei der Partisanenbekämpfung unendlich viele Menschen starben, die damit nichts zu tun hatten, ist eine Riesn-Schweinerei und eine Tragödie dazu.
Irgendwelche Rache-Feldzüge der dt. Soldaten hierbei noch nicht mit berücksichtigt.Dies verurteile ich sowieso.

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:24

QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:19)
QUOTE(brainwarrior @ 06.11.2004, 18:15)
-Leer-

Nicht du, siehe edit. /tolles Feature gelle?

@ChrisCRTS, nein echt, meinst du ernsthaft, das wird hier von jemandem bestritten? Auf diese Art und Weise kann man aber nicht die jeweils eigenen Greuel rechtfertigen, oder relativieren. Schuld sind immer die anderen, is ja klar.

edit: Da fehlte ein Wort  eek.gif

Mann weis nie wer schuld ist aber irgendwan muss man auch agieren und nicht einfach reagieren.
Die serben wollten nur situationen wie im Bosnia und Kraina zu vor kommen.

Geschrieben von: kapela 6. Nov 2004, 18:25

So Jungs und ich gehe jetzt das Teror von Braurai bekenpfen und das ist alkohol
Prost bis morgen !!!

Geschrieben von: goschi 6. Nov 2004, 18:26

QUOTE(kapela @ 06.11.2004, 17:48)
Nicht richtig in Jahr 1961 war schlusel 60:40 auf serbische seite und 1991 70:30 auf albanische

du weisst aber, dass Belgrad über Jahrzehnte die Volkszählungen gefälscht hat umd die Anzahl an Albanern im Kosovo tiefer darzustellen, als sie war?
man wollte damit verhindern., dass man anerkennen muss, dass Albaner die absolute Mehrheit ausmachen und die Serben eine Minderheit sind.

Tatsache ist, dass bereits in den 60ern vermutlich weniger als 25% Serben im Kosovo lebten....

----

schau, ich war im Kosovo, habe viel mit Serbischen wie mit albanischen Kosovaren gesprochen, habe einiges an Literatur über die Gegend verdrückt bis ich Kopfschmerzen hatte und ich habe erlebt, wie es zugeht da unten.

Tatsache ist, beide Seiten gehen auf absolut perfide Weise vor.
beide Seiten schlagen sich die Köpfe ein, sobald sie eine Chance dazu sehen (bestes Beispiel 17. März dieses Jahres, war witzig...  :rolleyes )
zuerst haben die Serben die Albaner vertrieben, dann haben die Albaner ein paar Serben umgebracht, dann haben die Serben halt  wieder ein paar Serben geköpft udn die Albvaner haben dann wiederum ebenfals Blutrache betrieben.

Du kannst mir nicht erzählen, dass da eines der beiden Völker auch nur einen Deut besser ist, als das andere, beide sind meiner Ansicht nach von echter Zivilisation noch weit entfernt....




euer goschi

Geschrieben von: Jan-Hendrik 6. Nov 2004, 18:27

Ach so , ein Präventivkrieg !

Interessant , die mächtigen Armeen der Kroaten & Bosniaken planten also die Invasion Serbiens und deren Ausrottung ...

Die These kannte noch nicht einmal icke !

Jan-Hendrik

Geschrieben von: Mal O´Tannen 6. Nov 2004, 18:28

QUOTE(goschi @ 06.11.2004, 18:26)
dann haben die Serben halt  wieder ein paar Serben geköpft

euer goschi

sicher? biggrin.gif

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:28

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:24)
QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:19)
QUOTE(brainwarrior @ 06.11.2004, 18:15)
-Leer-

Nicht du, siehe edit. /tolles Feature gelle?

@ChrisCRTS, nein echt, meinst du ernsthaft, das wird hier von jemandem bestritten? Auf diese Art und Weise kann man aber nicht die jeweils eigenen Greuel rechtfertigen, oder relativieren. Schuld sind immer die anderen, is ja klar.

edit: Da fehlte ein Wort  eek.gif

Mann weis nie wer schuld ist aber irgendwan muss man auch agieren und nicht einfach reagieren.
Die serben wollten nur situationen wie im Bosnia und Kraina zu vor kommen.

Sicherlich, deshalb haben sie ethnische Säuberungen durchgeführt, Frauen, Kinder und alte Leute getötet.
Wenn man von Albanern angegriffen wird und als Reaktion die albanische Zivilbevölkerung abschlachtet oder vertreibt dann muss man sich nicht wundern wenn die Nato angreift.
Letztlich haben die Serben damit den Albanern doch nen Gefallen getan, wahrscheinlich war das ganze doch sogar Kalkül der UCK.

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:29

@Goschi: "ein paar" ist gut. rolleyes.gif

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:31

@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?
@Goshi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

Geschrieben von: bill kilgore 6. Nov 2004, 18:35

Die ham alle nen Schaden da unten... rolleyes.gif

Geschrieben von: goschi 6. Nov 2004, 18:37

eins muss ich noch sagen:
zu Zeiten des Krieges im Kosovo '98/'99 hörte man in den Medien, dass die Serben hunderttausende getötet haben, oder zumindest zehntausende...

das stimmt so auch nicht!

es gab unglaubliche Greueltaten, sicher, das will ich nicht dementieren, aber die Zahl der Opfer ist doch deutlich unter dem, was in den Medien ständig gepredigt wurde...
(ich hab die Zahlen grad nicht im Kopf, meine aber total "nur" um die 3'000-5'000 Opfer)

und Tatsache ist heute auch, dass die Serben nicht mit dem Ziel der ethnischen Säuberung in den Kosovo eingriffen, sondern effektiv mit dem Ziel sie "heim ins Reich" zu holen und für Ruhe zu Sorgen, die meisten Greueltaten wurden von lokalen Komandanten begangen....
das rechtfertigt die Taten keineswegs, aber es ist einfach falsch zu sagen, die Serben wollten die Kosovaren ausrotten.


Viel da unten ist in absoluter Gegenseitigkeit geschehen.
wie gesagt, Blutrache wurde gelebt im brutalsten Sinne....




euer goschi

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:41

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:31)
@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?


Glaubst du ernsthaft hier das Vorgehen der Serben rechtfertigen, oder relativieren?

@Goshi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

Genrell könnt ihr mit eurem Propagandascheiss daheim bleiben, den glaubt euch hier keiner. Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat, speziell Goschi kennt sich da aus.

s.O.

Geschrieben von: goschi 6. Nov 2004, 18:41

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:31)
@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?

die UCK ist eine typische Partisanengruppe, sie haben nebst den serbischen Paramilitärs vor allem ihre "Unterstützer" masakriert (auf gut deutsch, alle Serben die ihnen quer kamen)

die schlimmsten Taten von albanischer Seite her wurden begangen als sich die Paramilitärs zurückziogen wegen dem Luftkrieg  :rolleyes

gleichzeitig haben aber auch serbische Partisanen Albaner ebenso massakriert, jederzeit wenn sie eine Möglichkeit sahen...

QUOTE
@Goschi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

es wurden serbische Zivilisten, UNO Polizisten (Unmik-Police) und alles was nicht albanisch war als feindlich angesehen, da wurde nicht gross unterschieden nur in pro- und Contra-albanisch  :rolleyes





euer goschi

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:45

QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:41)
QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:31)
@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?


Glaubst du ernsthaft hier das Vorgehen der Serben rechtfertigen, oder relativieren?

@Goshi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

Genrell könnt ihr mit eurem Propagandascheiss daheim bleiben, den glaubt euch hier keiner. Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat, speziell Goschi kennt sich da aus.

s.O.

Nein. Aber wieso sprich immer von die bösen Serben?
Wieso werden die Albaner als armer öpfer dargestellt?
Beide seite haben gemördet etc.

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 18:46

nein. ich hab zumindest kein serbischens militär im kosovo gesehen.





Sgt. Sanderson

Geschrieben von: goschi 6. Nov 2004, 18:46

es stellt hier KEINER die albaner als arme Opfer dar.
es wurde immer wieder geschrieben, dass sich keiner etwas nimt, und jeder bei jeder Gelegenheit ein paar der anderen Ethnie unter die Erde brachte rolleyes.gif

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 18:47

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:45)
QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:41)
QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:31)
@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?


Glaubst du ernsthaft hier das Vorgehen der Serben rechtfertigen, oder relativieren?

@Goshi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

Genrell könnt ihr mit eurem Propagandascheiss daheim bleiben, den glaubt euch hier keiner. Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat, speziell Goschi kennt sich da aus.

s.O.

Nein. Aber wieso sprich immer von die bösen Serben?
Wieso werden die Albaner als armer öpfer dargestellt?

Hab ich nicht getan, wer spricht denn hier von den bösen Serben?

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 6. Nov 2004, 18:48

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:45)
Nein. Aber wieso sprich immer von die bösen Serben?
Wieso werden die Albaner als armer öpfer dargestellt?
Beide seite haben gemördet etc.

ich hab genug mit serben UND albanern gesprochen. die sind beide keinen deut besser. völlig verbohrt und uneinsichtig.



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:49

QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:47)
QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:45)
QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:41)
QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:31)
@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?


Glaubst du ernsthaft hier das Vorgehen der Serben rechtfertigen, oder relativieren?

@Goshi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

Genrell könnt ihr mit eurem Propagandascheiss daheim bleiben, den glaubt euch hier keiner. Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat, speziell Goschi kennt sich da aus.

s.O.

Nein. Aber wieso sprich immer von die bösen Serben?
Wieso werden die Albaner als armer öpfer dargestellt?

Hab ich nicht getan, wer spricht denn hier von den bösen Serben?

"Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat"

Geschrieben von: Sergeant 6. Nov 2004, 18:53

Obwohl man es gern behaupten würde, ist das nicht so. wink.gif

ich sage es nur eins:
wenn die Serben pro Amerikanisch wären und die Albaner pro Bin-Laden, dann würden die Albaner schon längst ausgerottet und Kosovo wären Serbisch wink.gif

Alles nur politik wink.gif nix anders.

Geschrieben von: ChrisCRTS 6. Nov 2004, 18:57

QUOTE(Sergeant @ 06.11.2004, 18:53)
Obwohl man es gern behaupten würde, ist das nicht so. wink.gif

ich sage es nur eins:
wenn die Serben pro Amerikanisch wären und die Albaner pro Bin-Laden, dann würden die Albaner schon längst ausgerottet und Kosovo wären Serbisch wink.gif

Alles nur politik wink.gif nix anders.

Griechenland ist seit ca 50 jahre im NATO. Wenn glaubst du unterstutzen die US? "Macedonien" obwohl Griechenland mitten im verhandlungen wegen des names waren!
Weil "Macedonien" den krieg im Irak unterstutzte! rolleyes.gif

Geschrieben von: Wodka 6. Nov 2004, 20:26

QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:49)
QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:47)
QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:45)
QUOTE(Wodka @ 06.11.2004, 18:41)
QUOTE(ChrisCRTS @ 06.11.2004, 18:31)
@Wodka: Glaubst du dieUCK hat nur militär ziele angegrifen?


Glaubst du ernsthaft hier das Vorgehen der Serben rechtfertigen, oder relativieren?

@Goshi: Es gibt keine Serbische militär in Kosovo oder?
Wer wurde durch die Albaner angegrifen am 17 März?

Genrell könnt ihr mit eurem Propagandascheiss daheim bleiben, den glaubt euch hier keiner. Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat, speziell Goschi kennt sich da aus.

s.O.

Nein. Aber wieso sprich immer von die bösen Serben?
Wieso werden die Albaner als armer öpfer dargestellt?

Hab ich nicht getan, wer spricht denn hier von den bösen Serben?

"Es ist uns bekannt wer hier wen angegriffen hat"

Was willst damit sagen?

Geschrieben von: Genosse Pjetrov 7. Nov 2004, 04:09

Also da ich den Konflikt in der Uni studiert habe werde ich auch meinen Senf dazu geben.

Was allgemein nicht so bekannt ist, ist dass die Kosovo Albaner in 1981-1987 eigene Gross Albanien traeume hatten und dass bei gewalttaetigen zusammenstoessen Serben angegriffen und vertrieben wurden. Damals war das der Kosovo Provinz-Regierung (Damals noch sozialistisch und ethnisch Albanisch) recht unangenehm und es wurde auch hart durchgegriffen mit der Nationalarmee (Die Polizei war damals noch Albanisch)

Milosevic hatte also leichtes Spiel als er den Kosovo Serben 1990 einredete das Schluss sein muss und anstatt unterdrueckt zu werden man selber unterdruecken soll rolleyes.gif

Also was die Albaner in den 80ern gemacht haben kann natuerlich nicht enstschuldigen was die Serben in den 90ern durchgezogen haben aber mann kann den Prozess besser verstehen.

Wen die Gewalt von Kosovo Albanern gegen Serben in den 80ern interessiert kann hier nachlesen was abging. (Achtung die Seite ist auf ner sehr parteiischen pro Serbischen Homepage, aber die Artikel sind alle von unparteischen Zeitungen und ich hatte mal Zugriff auf die Originale.)

Wie gesagt die Spirale der Gewalt dort unten hat tiefe Wurzeln.

Meiner Meinung nach haette man den Kosovo aufteilen sollen so wie einst Indien und Pakistan, die Umsiedlung humanitaer abfedern etc. Dann haetten die Serben ihr geliebtes Amselfeld und der Rest des Kosovo koennte sich Albanien anschliessen, aber auf mich hoert ja keiner    :D

Geschrieben von: Jan-Hendrik 7. Nov 2004, 09:05

Oh ja , die Trennung Indiens und Pakistans ist ja auch n Musterbeispiel für "Bevölkerungstransfer" !

Man , wo liegt denn die Uni , die Du besuchst ? Suderburg ?

Jan-Hendrik

Geschrieben von: Genosse Pjetrov 7. Nov 2004, 12:52

@J-H: Falls Suderburg ne Anspielung auf etwas gewesen sein soll dann ging sie bei mir verloren, ich bitte um Aufklaerung. UND, natuerlich ist Indien Pakistan nicht ein perfektes Beispiel, das ganze Kashmir Debakel ist mri schon bewusst aber was glaubst Du wohl waehre passiert wenn sich Muslime und Hindus in Indien gegenseitig an die Gurgel gegangen waeren?

Wie auch immer, ich weiss nicht ob deine Reaktion irgendwie provokant/ironisch gemeint war, aber ich stehe dazu: Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Ich gebe zu, dass diese Meinung Heute nicht so weit verbreitet ist aber IMHO immer noch besser als was momentan geschieht.

Gruss
Pjetrov

Geschrieben von: Jan-Hendrik 7. Nov 2004, 13:04

Suderburg ist eine winzige FH in Niedersachsen , und ironisch ? Ja , schlißlich waren bei der "Umsiedlung" , die Du anführtest , ja nur Millionen Todesopfer zu beklagen !

Jan-Hendrik

Geschrieben von: otto1978 7. Nov 2004, 14:35

hehe...der grund warum jetzt kein serbisches militär im kosovo iss,weil die albaner ihre ethnische säuberung nach dem krieg vollzogen haben.waffenfreie zone,somit serbische truppen raus und die albaner hatten freie hand...in anbetracht der alg.meinung den serben als feindbild(auch innerhalb der nato...die franzosen vielleicht ausgeschlossen)zu sehen,kein wunder...natürlich macht der albaner täglich weiter,sind ja nich umsonst die serbischen häuser verdrahtet und teils zu halben festungen ausgebaut worden.
einschusslöcher an den türen und ab und an mal ne handgranate am eingang zeugen vom sinn und zweck
sind nen bissel grössenwahnsinnig siehe mazedonien 03/2001

beim einmarsch gabs genug serbische truppen im einsatzraum...warum auch nich...iss ja teil ihres landes

es sprach mal ein uniformierter zu mir"...wir hätten noch 2-3 jahre warten solln mit dem einmarsch"
wohlgemerkt,der herr hatte 2001 seinen 4-kfor einsatz hinter sich

Geschrieben von: Vertigo 7. Nov 2004, 14:38

Habe mir den Thread mal durchgelesen. Echt haarsträubend was einige speziell unsere Freunde vom Balkan hier von sich geben. Wenn ich das schon lese mit Großalbanien und serbische Großmachtbestrebungen.  :hmpf
Einer schiebt hier den Anderen die Schuld zu mit irgendwelchen Begründungen aus der Geschichte, die Jahrhunderte zurück liegen.  :lol Wenn es danach gehen sollte, müsste Europa heute noch ein einziges Schlachtfeld sein.

Geschrieben von: kapela 7. Nov 2004, 15:57

Guten tag jungs !!!
Also wen ich so was höre dann ist mir zum kotzen( serbische Großmachtbestrebungen) So ein Scheiß .
Aber egall ihr habt noch nicht solche Probleme (noch nicht )
Genose Pjetrov ich gibt dir recht es ist beser Kosovo aufzurteilen ( ist für uns schwer )  und dann einem grosen Zaun drum , sollen dan zursen wer die dann futert .

Geschrieben von: Wodka 7. Nov 2004, 16:07

QUOTE(kapela @ 07.11.2004, 15:57)
Guten tag jungs !!!
Also wen ich so was höre dann ist mir zum kotzen( serbische Großmachtbestrebungen) So ein Scheiß .
Aber egall ihr habt noch nicht solche Probleme (noch nicht )
Genose Pjetrov ich gibt dir recht es ist beser Kosovo aufzurteilen ( ist für uns schwer )  und dann einem grosen Zaun drum , sollen dan zursen wer die dann futert .

Nein warum auch, Serbien war ja auch immer ganz brav und lieb, die ganzen Massaker und ethnischen Säuberungen sind sowieso nur Feindpropaganda um die Nato zum Eingreifen zu überreden.  :rolleyes

Geschrieben von: kapela 7. Nov 2004, 16:34

Ich habe nicht gesagt das es keine Massaker gegeben hat !!!
Aber ist immer alles gleich immer wider nur Serben und unsere Großmachtbeschbestrebung !
Wir wollen nur das unsere unsere bleibt mehr nicht und das egall wer da wohnt soll sich an gesettze hallten genaou wie ich mich an BRD gesetze halte !!!
Ich will auch nicht Serbische republik in NRW

Geschrieben von: Wodka 7. Nov 2004, 16:45

QUOTE(kapela @ 07.11.2004, 16:34)
Ich habe nicht gesagt das es keine Massaker gegeben hat !!!
Aber ist immer alles gleich immer wider nur Serben und unsere Großmachtbeschbestrebung !
Wir wollen nur das unsere unsere bleibt mehr nicht und das egall wer da wohnt soll sich an gesettze hallten genaou wie ich mich an BRD gesetze halte !!!
Ich will auch nicht Serbische republik in NRW

Serbien hatte auf jeden Fall "Großmachtbestrebungen" in der Vergangenheit. Ob solche heute noch vorhanden sind kann ich nicht beurteilen ich schätze mal weniger, einfach weil es faktisch unmöglich ist und auch weil Milosevic sich gerade als Kriegsverbrecher verantworten darf und somit für immer weg vom Fenster ist.
Was "Grossalbanien" angeht, nun die Nato wird das nicht so gerne sehen, und die umliegenden Länder auch nicht, ich glaube das können die Albaner knicken.
Du sagst ihr wollt das "eure" behalten, nun es ist aber bedingt durch die Geschichte nicht so ganz unumstritten was euch gehört und was nicht, andere sehen das anders und auf keinen Fall rechtfertigen irgendwelche Ansprüche, die man auf ein Gebiet erhebt die Vertreibung und Ermordung der dort lebenden Volksgruppe. Es wurde hier unterstellt die Serben würden immer als "die Bösen" dargestellt und die anderen als Opfer. Wir wissen das entspricht in keinster Weise der Wirklichkeit, aber der "schlechte Ruf" der Serben hat schon seine Gründe, meinst du nicht?

Geschrieben von: kapela 7. Nov 2004, 16:58

Schlechte ruf haben wir wegen  Milosevic und seine bande !!!
Und weill wir uns nicht von jeden sagen wollen was wir machen sollen und Amerika nicht in hintern gekrochen sind !!!

Geschrieben von: Wodka 7. Nov 2004, 17:04

QUOTE(kapela @ 07.11.2004, 16:58)
Schlechte ruf haben wir wegen  Milosevic und seine bande !!!
Und weill wir uns nicht von jeden sagen wollen was wir machen sollen und Amerika nicht in hintern gekrochen sind !!!

Ihr seid Milosovic jahrelang begeistert hinterher gerannt.
Hinterher wars wieder keiner, ich weiß, speziell mit diesem Phänomen kennt sich Deutschland auch aus.

Geschrieben von: kapela 7. Nov 2004, 17:07

Ja du mußt ja wissen hinter wemm ich gerannt bin mata.gif  :mata  :mata

Geschrieben von: Gepard B2L 7. Nov 2004, 17:11

Tja, dafür hat euch Amerika ja auch in den selbigen getreten.

Aber was ich eigentlich noch sagen wolte:
Ihr erhebt Anspruch auf das Amselfeld, weil ihr sagt, eure Nation sei dort gegründet worden. Die Albaner allein haben euch aber nicht von dort vertrieben, sondern ihr habt es nach den verlorenen Schlachten im 14.Jahrhundert verlassen, nicht freiwillig, aber doch verlassen.
In das damals unbewohnte Gebiet, welches ja sehr fruchtbar war, sind dann Albaner nachgezogen, welche dann wiederum mehrere Jahrhunderte dort gelebt haben. Somit sehe ich für die Albaner genauso einen Anspruch auf das Gebiet.
Das eigentliche Problem ist aber wiedereinmal der religiöse Hintergrund: Christlich geprägte Serben können eben nicht mit moslemischen Albanern und umgekehrt.

Aber auch die Balkanvölker sollten langsam eíne Reife bekommen, die jeweils andere Konfession anzuerkennen.
Das Problem wurde in Europa ja auch größtenteils überwunden, immerhin wurde hier aus ähnlichen Gründen auch ein 30jähriger Krieg geführt.
Wobei ich aber auch glaube, der religiöse Hintergrund wird, wie so oft, von der Politik und Wirtschaft als Grund vorgeschoben.

Gruß Heiko

Geschrieben von: kapela 7. Nov 2004, 17:35

Tja, dafür hat euch Amerika ja auch in den selbigen getreten.
Richtig !!!
Aber !!!http://www.airserbia.co.yu/slike/galerija/mjv/20/F-16C_2.jpg
sondern ihr habt es nach den verlorenen Schlachten im 14.Jahrhundert verlassen, nicht freiwillig, aber doch verlassen.
Nicht richtig Wir haben disen gebit nicht verlasen . Sonder unsere folk worde geschlachtet

Geschrieben von: Wodka 7. Nov 2004, 17:40

QUOTE(kapela @ 07.11.2004, 17:07)
Ja du mußt ja wissen hinter wemm ich gerannt bin mata.gif  mata.gif  mata.gif

Wenn du dir den Schuh anziehst?


-------------

Schlachten im 14 Jahrhundert, wenn ich das schon höre  :rolleyes

Geschrieben von: Gepard B2L 7. Nov 2004, 18:10

QUOTE(kapela @ 07.11.2004, 17:35)
Tja, dafür hat euch Amerika ja auch in den selbigen getreten.
Richtig !!!
Aber !!!http://www.airserbia.co.yu/slike/galerija/mjv/20/F-16C_2.jpg
sondern ihr habt es nach den verlorenen Schlachten im 14.Jahrhundert verlassen, nicht freiwillig, aber doch verlassen.
Nicht richtig Wir haben disen gebit nicht verlasen . Sonder unsere folk worde geschlachtet

Was willst du mit dem Foto von der zerstörten F16 sagen? Dass ihr auch Flugzeuge abgeschossen habt?
Na, das wäre ja noch schöner, wenn ihr nichts getroffen hättet, vor allem bei der Anzahl der eingesetzten Maschinen.
Oder schätzt du eure Flugabwehr so schlecht ein?


Zu der Sache:

QUOTE
Nicht richtig Wir haben disen gebit nicht verlasen . Sonder unsere folk worde geschlachtet

Das sehen die Geschichtsbücher aber anders. Eure Armee wurde auf dem Amselfeld vernichtend geschlagen, das ist richtig. Und wie es dazu kam, ist eine andere Geschichte, das war sicher nicht nur eure Schuld.
Mag sein, dass euer Volk auch unter die Represalien des Osmanischen Reiches gefallen wäre, aber sicher wäre das Volk nicht "geschlachtet" worden, das lag nicht im Interesse der Osmanen. Eher wäre das Volk zu Tribut und Dienstleistung verpflichtet worden, wie es die Osmanen üblicherweise gemacht haben.

Gruß Heiko

Geschrieben von: goschi 7. Nov 2004, 18:27

QUOTE(Gepard B2L @ 07.11.2004, 17:11)
Aber auch die Balkanvölker sollten langsam eíne Reife bekommen, die jeweils andere Konfession anzuerkennen.
Das Problem wurde in Europa ja auch größtenteils überwunden, immerhin wurde hier aus ähnlichen Gründen auch ein 30jähriger Krieg geführt.
Wobei ich aber auch glaube, der religiöse Hintergrund wird, wie so oft, von der Politik und Wirtschaft als Grund vorgeschoben.

Gruß Heiko

Wobei im Balkan das Problem noch etwas verzwickter ist.

es geht gerade im Fall Serben gegen albaner weniger darum, dass die albaner muslime sind, sondern wie sie zu muslimen wurden.

unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches hatten die Völker bevorzugte Behandlung zu erwarten, die sich dem islamischen Glauben angepasst  haben, die meisten (nicht alle) Albaner sind daraufhin über die Zeit zum Islam konvertiert.

die Serben wiederum haben ihren Serbisch Orthodoxen Glauben beibehalten und das trotz den schweren Repressalien, die sie deswegen erleiden mussten (es gibt auch genug muslimische Serben)

Die Serben werfen den Albanern daher vor, sich bei den Osmanen "eingeschleimt" zu haben, und die albaner haben effektiv das freigewordene Land des heutigen Kosovos von den Osmanen zugesprochen gekriegt wegen dem neuen Glauben den sie angenommen haben....


Wie schon geschrieben, die ganze Sache ist extrem verzwickt da unten und verstehen tue ich es trotz einiger Literatur bis heute nicht volkommen!




euer goschi

Geschrieben von: Eismarder 7. Nov 2004, 18:44

Hört auf mit Eurem kleinlichen Streit. Wer ist Schuld usw. usw.!
Der Balkan und seine Völker. Seit etlichen Jahrhunderten kommt Südosteuropa nicht zur Ruhe. 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert usw., allein ein Blick auf die letzten 100 Jahre mit den Balkan-, den Welt- und den Sezessionskriegen der 90er Jahre läßt immer noch die ungeheure Dynamik erkennen.
Und jetzt denkt die UNO und wer auch immer, sie könnte dem Balkan innerhalb von 10 -20 Jahren ein westeuropäisches Demokratieverständnis einimpfen. Das wird nicht funktionieren, genau so wenig wie in Afghanistan und dem Irak!
Und davon abgesehen haben wir in Westeuropa auch starke Sezessionsbewegungen (Basken, Nordiren) gegen die wir bisher kein durchdringendes Rezept haben.


Edit: Goshi ist mir zuvorgekommen.  :wall

Geschrieben von: Sergeant 7. Nov 2004, 18:52

Also ich denke dass die "Trenn-Mauer" quer durch den Kosovo ganz gut wäre.
Dann haben alle Ruh.
--
Wer ist dafür? Hebt die Hände. biggrin.gif

Geschrieben von: Gepard B2L 7. Nov 2004, 19:53

QUOTE(Eismarder @ 07.11.2004, 18:44)
Hört auf mit Eurem kleinlichen Streit. Wer ist Schuld usw. usw.!

Ja, genau da sehe ich das eigentliche Problem! Solange die Völker sich gegenseitig die Schuld zuweisen für Dinge, die vor 600 Jahren passiert sind, kommt die Gegend nie zur Ruhe.

Auch wenn ich mich lange mit der Materie befasse, ich wüsste jetzt nicht, wer wirklich woran Schuld sein soll. Über Jahrhunderte war die gesammte Balkanpolitik durch ein gegenseitiges Geben und Nehmen bestimmt, langsam müssten die Völker doch einsehen, das sie ihre Wirtschaft erst wieder zu laufen bringen, wenn sie sich zusammenreißen bzw-raufen.
Als Jugoslavien unter Tito vereint war, hat die Wirtschaft (mehr oder weniger) funktioniert, das Land war befriedet. Nicht das ich den Zustand damals für gut befinde, aber es zeigt, dass das Zusammenleben funktionieren kann.
Und das Frieden im Land die Wirtschaft und damit die Lebensverhältnisse ankurbelt, zeigen die Republiken Slovenien oder Kroatien, denen geht es ja auch recht gut inzwischen.

Gruß Heiko

Geschrieben von: lastdingo 7. Nov 2004, 20:28

Vielleicht sollte man denen einfach mal verklickern, dass Landbesitz wenig bedeutet heutzutage.
Ich meine, wir könnten die Ossis alle nach Westen holen und binnen fünfzehn Jahren ginge es uns wegen der kürzeren Wege und geringeren Infrastrukturkosten sogar besser als ohne diesen Vorgang - trotz der Aufgabe von einem Viertel des Staatsgebietes.

So was hatten wir ja schonmal nach der Aufgabe Ostpreussens, Ostpommerns und Schlesiens.

Geschrieben von: Jan-Hendrik 7. Nov 2004, 21:25

Sorry , Lastdingo , aber die 2.Hälfte Deines Beitrags war absolut Sch****!

Des ist hohl , verallgemeinernd und viel zu indifferenziert , ohne , das Du auch nur einen Hauch von Ahnung hast , was dies den Menschen abverlangt hat !

Grade Dir hätte ich mehr zugetraut ...

Jan-Hendrik

Geschrieben von: lastdingo 7. Nov 2004, 21:43

QUOTE(Jan-Hendrik @ 07.11.2004, 21:25)
Sorry , Lastdingo , aber die 2.Hälfte Deines Beitrags war absolut Sch****!

Des ist hohl , verallgemeinernd und viel zu indifferenziert , ohne , das Du auch nur einen Hauch von Ahnung hast , was dies den Menschen abverlangt hat !

Grade Dir hätte ich mehr zugetraut ...

Jan-Hendrik

Na, hin und wieder darf man auch mal überzeichnen.
Der ganze Krieg wurde wegen wahrgenommener Massenvertreibung geführt, da ging's mir doch eben nciht darum, das Kosovo zu entvölkern. wink.gif

Das Wesentliche ist, dass "Grund und Boden" Ideologien schlicht veraltet sind seit selbst in unterentwickelten europäischen Ländern der Anteil der Argrarwirtschaft and der Wirtschaft unter 20% gesunken ist.

Wenn man erst mal derartige Ideologien über Bord geworfen hat wird die ganze Frage mit der territorialen Gestaltung viel weniger dramatisch.

Man könnte heutzutage durchaus auf einem Gebiet zwei Gesellschaften friedlich aneinander vorbei leben lassen - etwas, was vor ein paar Jahrhunderten schlicht nur in Handelsstädten klappte.

Geschrieben von: Genosse Pjetrov 7. Nov 2004, 22:14

@J-H

Ich wuerde Dich gerne fragen, wass denn Deiner Meinung nach die bessere Strategie zur Loesung interethnischer gewalt ist? Natuerlich waere es schoen wenn Friede Freude Eierkuchen herrschen wuerde, aber da nun mal die Spirale der Gewalt in Gang gesetzt wurde bin ich fuer eine "Faire" (Falls es den sowas jemals geben wird) Teilung.

PS Hast Du familiaere Wurzeln in den verlorenen Ostgebieten (oder wie ihr das nennt) deine Posts lassen sowas vermuten  :confused

Gruss
GP

Geschrieben von: Jan-Hendrik 7. Nov 2004, 22:20

Wenn Du weitere Posts von mir gelesen hast , dann fällt Dir die Bezeichnung "Exil-Pommer" auf , und zwar keiner von den Erzkonservativen bzw. rückwärtsgerichteten .

Mir gings eher darum , das Deineiner grade eine der katastrophalsten Vorgehensweisen bei solchen Konflikten als quasi-positives Beispiel nanntest !

Jan-Hendrik

Geschrieben von: lastdingo 7. Nov 2004, 22:22

Hm da fällt mir was ein; von russischer Seite habe ich öfters mal zu lesen bekommen (auf englisch), dass die Serben 1999 fast nur illegale albanische Einwanderer verjagt hätten und zudem gegen UCK-Guerillas, -Schmuggler und -Terroristen (Bombenleger usw.) vorgegangen wären.

Irgenwelche Kommentare dazu?

Ich meine, da ja nun einmal der *hust* Scharping damals am Drücker war in Sachen Kosovo und "machen wir mit oder nicht" bin ich da inzwischen hinreichend skeptisch, dass ich solche Behauptungen gerne gegengecheckt hätte.

(Das der Luftkrieg auf der operativ-strategischen Ebene dilettantisch geführt wurde ist ja wohl längst verbreitete Sichtweise, oder?)

Geschrieben von: Jan-Hendrik 7. Nov 2004, 22:28

Ja , Dingo , Scharping hat bekanntermaßen eklatant gelogen , und der Krieg war , gemessen an den Einsätzen der NATO-Luftwaffe , eher ne Blamage . Der Punkt ist leider der , das dem Aussenstehenden leider keinerlei "ungefärbte" Informationen über die tatsächlichen Vorgänge & deren Hintergründe zur Verfügung stehen !

OK , wenigstens hast Du eingesehen , das Du vorhin etwas übertrieben hast ...

Jan-Hendrik

Geschrieben von: Genosse Pjetrov 7. Nov 2004, 22:54

Bezueglich dem Indien Pakistan Beispiel, darum habe ich ja auch die qualifikation humanitaer abfgefedert benutzt. Es gibt sicher bessere Beispiele fuer einen Bevoelkerungstransfer (Ich hasse dieses Wort, da kommen mir immer radikale Israelis in den Sinn die die Palestinenser loswerden wollen)

Aber eben, bitte gib mir doch ein Beispiel was deiner Meinung nach zu tun ist damit verfeindete Volksgruppen friedlich zusammenleben.

Geschrieben von: lastdingo 7. Nov 2004, 22:59

QUOTE(Genosse Pjetrov @ 07.11.2004, 22:54)
Bezueglich dem Indien Pakistan Beispiel, darum habe ich ja auch die qualifikation humanitaer abfgefedert benutzt. Es gibt sicher bessere Beispiele fuer einen Bevoelkerungstransfer (Ich hasse dieses Wort, da kommen mir immer radikale Israelis in den Sinn die die Palestinenser loswerden wollen)

Aber eben, bitte gib mir doch ein Beispiel was deiner Meinung nach zu tun ist damit verfeindete Volksgruppen friedlich zusammenleben.

Sie in einem Staat leben lassen, der fair ist, eine effektive Polizei besitzt und ein effektives faires Justizsystem hat. So nach einer Generation (30 Jahre) kehrt dann weitgehend Ruhe ein (Nordirland).

Eine andere politisch korrekte Lösung kenne ich eigentlich nicht.

Geschrieben von: kapela 8. Nov 2004, 08:34

Hallo Jungs wunsche euch noch ein schönnen Tag . Ich fahre in Urlaub !!!!! biggrin.gif  :D  :D  :D  :D  :D  :D  :D

Geschrieben von: Eismarder 8. Nov 2004, 12:08

Spammodus an:

Wohin? Mit "Serbish Army Tours" ins liebliche Kosovo?

Spammodus aus!
Sorry, es überkam mich!  :D

PS: Schönen Urlaub!

Geschrieben von: kapela 12. Nov 2004, 15:19

Nein habe mir Suerland agekuckt !!
Watt habe ich euch gesagt " Ihr habt noch nicht problleme "  "noch nicht "    
Siehe Den Haag  Milosevic lacht sich kapput  . Aber macht euch kein kopf Ihr habt uns Serben biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 12. Nov 2004, 15:25

QUOTE(kapela @ 12.11.2004, 15:19)
Siehe Den Haag  Milosevic lacht sich kapput  . Aber macht euch kein kopf Ihr habt uns Serben biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif

UND????



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: kapela 12. Nov 2004, 15:43

Es ist meine rede nach uns (serben ) seit ihr dran !!!
Also als uns unsere arbeit machen und ihr habt auch weniger probleme !!

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 12. Nov 2004, 17:59

QUOTE(kapela @ 12.11.2004, 15:43)
Also als uns unsere arbeit machen und ihr habt auch weniger probleme !!

welche arbeit ?



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: kapela 12. Nov 2004, 18:14

Last uns doch die ganzen Al Kaida und UCK ausbildungs lager in Kosovo fernichten wenn der KAFOR nicht kann (will)

Geschrieben von: brainwarrior 12. Nov 2004, 19:02

Ja, Krieg ist geil!
Ratatatatatatatatatatatatata!Trrrrrrrrrrrrrrrrr!Peng!Ratatatatatatata!
Laßt uns alle töten!

Edit: Trink nicht so viel von dem schwarz gebrannten.
       Das bekommt Dir scheinbar nicht.
       Alohol macht Birne hohl,
       Birne hohl mehr Platz für Alohol.
       Verstehn?
       
WEI WEI WEI!

Geschrieben von: bill kilgore 12. Nov 2004, 19:03

QUOTE(kapela @ 12.11.2004, 18:14)
Last uns doch die ganzen Al Kaida und UCK ausbildungs lager in Kosovo fernichten wenn der KAFOR nicht kann (will)

rofl.gif  :thumbs

Geschrieben von: kapela 12. Nov 2004, 19:10

Alkohol Alkohol to je prava stvar
ko nevoli alkohol nije normalan !!! biggrin.gif  :D  :D  :D

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 12. Nov 2004, 19:27

QUOTE(kapela @ 12.11.2004, 18:14)
Last uns doch die ganzen Al Kaida und UCK ausbildungs lager in Kosovo fernichten wenn der KAFOR nicht kann (will)

ja, genau! manchmal frag ich mich wirklich besorgt.  :wall  :lilstupid
hast du dich schonmal mit dem auftrag der K (A?) F O R auseinander gesetzt?
aber das ist genau das bild was ich von den meisten serben habe, seit dem ich im kosovo war   wallbash.gif



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: Radar 12. Nov 2004, 20:31

QUOTE(Jan-Hendrik @ 07.11.2004, 22:28)
Ja , Dingo , Scharping hat bekanntermaßen eklatant gelogen ,



Jan-Hendrik

Bist du sicher das Rudolf nicht einfach nur keinen Plan hatte, und einfach nur nachbetete was vom US-Geheimdiensten kam?

Ich mein, daß machts nicht viel besser aber ne erklärung.


€: Entstand im nachhinein nicht auch aus dieser abhängigkeit von US-Infos der Wunsch nach der SAR-Lupe?

Geschrieben von: lastdingo 12. Nov 2004, 22:23

QUOTE(Radar @ 12.11.2004, 20:31)
€: Entstand im nachhinein nicht auch aus dieser abhängigkeit von US-Infos der Wunsch nach der SAR-Lupe?

Ach ich dachte, das kam daher dass man in Deutschland zu blöd ist, unsere tollen Erderforschungssatelliten und die diversen kommerziellen Satelliten vertraglich verfügbar zu machen?

Geschrieben von: Delta 12. Nov 2004, 23:02

Ne, das scheint wirklich nen persoenliches Steckenpferdchen von Rudi gewesen zu sein, dem das nich so gefiel, dass er keine eigenen Bilder hatte und nur das aufbereitete Zuch vonnen USA gekriegt hat.

Geschrieben von: kapela 13. Nov 2004, 12:38

Sgt. Sanderson euch ist je egall wer da sein ausbildungs lager hatt, aber wenn was pasiert dann ist geschrei groß
wie am 11 september ( die wurden in Bosnien ausgebildet )
http://groups.msn.com/bosniaherzegovinacommunity/armijabihivfbihb.msnw?action=ShowPhoto&PhotoID=456
Was macht KFOR ( ohne A ) was habt ihr in aprill gemacht ??????? mad.gif  :angry Habt euch in kasernnen verpist i zurgekuckt wie alles brent.
Und warum sait ihr jetzt da um jemanden zur schutzen ?????  Kosovo albaner von sich selbst oder was . Unten leben seit aprill kaum noch serben und mad.gif mad.gif mad.gif

Geschrieben von: lastdingo 13. Nov 2004, 12:41

Also das mit den Kasernen werden die entsprechenden Leute hier nicht gerne lesen...aber der genaue Sinn der Besatzung dort unten hat sich mir selbst auch nicht ganz erschlossen.

Geschrieben von: ChrisCRTS 13. Nov 2004, 12:56

QUOTE(kapela @ 12.11.2004, 18:14)
Last uns doch die ganzen Al Kaida und UCK ausbildungs lager in Kosovo fernichten wenn der KAFOR nicht kann (will)

Also kapela ich als Grieche habe immer die Serben unterstutzt aber auch ich muss sagen das du ubertreibst!
Ich weiß das die Albaner viel unheil eingerichtet haben, aber zu behaupten das die Serben "Al Kaida terroristen" jagten/jagen wollen.  :tock

Geschrieben von: kapela 13. Nov 2004, 13:34

Bosnien
http://groups.msn.com/bosniaherzegovinacommunity/armijabihivfbihb.msnw?action=ShowPhoto&PhotoID=461
http://groups.msn.com/bosniaherzegovinacommunity/armijabihivfbihb.msnw?action=ShowPhoto&PhotoID=457
Nicht für jeden Magen
Bosnien : http://rs-icty.org/latinica/glavna_galerija_foto_lat.htm
Und achtet wer die transportiert !!!!!!
Kosovo und Al Kaida
http://www.hamburger-ingenieur-verein.de/Vortragsprotokolle/vortr%E4ge/02terrorism.PDF
http://www.anwalt24.de/rechtsnews/artikel/56873/064e0e5b853ef40f556f44d6e3d961e3
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/12800/1.html
http://www.nzz.ch/dossiers/2001/usa/2001.12.13-al-article7UOQC.html
http://www.discovery.de/de/pub/specials/terror/personen/binladen.htm
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/bewegung/Ostermarsch2004/muenchen.html

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 13. Nov 2004, 13:43

QUOTE(kapela @ 13.11.2004, 12:38)
Was macht KFOR ( ohne A ) was habt ihr in aprill gemacht ??????? mad.gif  mad.gif Habt euch in kasernnen verpist i zurgekuckt wie alles brent.
Und warum sait ihr jetzt da um jemanden zur schutzen ?????  Kosovo albaner von sich selbst oder was . Unten leben seit aprill kaum noch serben und mad.gif mad.gif mad.gif

sag mal gehts noch????? ich glaub ganz rund läufst du nicht. wer hat den die serbisch-orthodoxen priester und das serbenviertel in prizren evakuiert? wer hat denn den serben im eigenen lager zuflucht geboten, geld gesammelt, spielzeuge für die kinder besorgt. ich war zu der zeit dort und ich sage dir wir haben uns nicht versteckt. wir sind medevac-einsätze geflogen um verletzte serben ins krankenhaus zu bringen, die von deutschen ärzten med. versorgt wurden. und da willst DU mir sagen wir hätten uns versteckt?  :lilstupid  denk lieber nach bevor du sowas schreibst.


Sgt. Sanderson

Geschrieben von: goschi 13. Nov 2004, 13:52

@Sarge, gibs auf, er wird es dir nicht glauben.

er wird auch mir nicht glauben, dass wir die Serbenenklaven bei uns abgeriegelt haben, dass wir zu dritt oder zu viert vor hunderten Standen um sie vom Serbenviertel abzuhalten, usw.....

es behauptet keiner, es sei alles gut gegangen am 17. März und Tatsache ist, man hat die Lage unterschätzt.
aber zu behaupten, wir Soldaten, wir hätten uns versteckt ist eine Frechheit!


zu Kosovo, Bosnien und Al Kaida.
Bosnien ist bekannt als eines der ersten Betätigungsfelder der Al Kaida, es sind viele islamische Krieger aus aller Welt nach Bosnien gereist um für Allah zu sterben oder warum auch immer....
das bestreitet niemand.

Tatsache ist auch, dass einige, ganz wenige, bosnische Krieger versuchten eine Intifada in den Kosovo zu tragen, doch das misslang.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Albaner zwar gläubige Muslime sind, aber sehr gemässigte...
da sind mir die Orthodoxen Serben fundamentalistischer und fanatischer aufgefallen wink.gif

es mag Unterstützer für die Al Kaida und ähnlichem im Kosovo geben, ja die gibt es ja eigentlich überal, aber gleich in die Behauptung überzugehen, der Kosovo wimmle vor Ausbildungslagern dürfte doch arg übertrieben sein....





euer goschi

Geschrieben von: kapela 13. Nov 2004, 14:14

Ich war auch  in Aprill unten und ich habe gesen wie kollone serben von KFOR "beschutz " bis " grenze" begleitet
(evakuiert) wird und uns übergeben wird . Warum habt ihr sie nicht zur Hause besutzt .
Serbenviertel in prizren evakuiert und wo sind serben jetzt  ?????
Auser dem ihr habt information gehabt das diese scheiße pasiert . Weill komischer weise wir wusten das und ihr nicht mata.gif mata.gif mata.gif  . Information würde euch auch übermitelt und nichts !!! Euch war das egall
Ihr weist so vieles aber ihr macht nicht ???
Ich könnte so oft mit meine jungs beobachten wie sich UCK teroristen trefen auf andere seite und nachts rüber zur gehn und paar minnen zur legen . Ihr würdet druber dann informiert über unsere forgesetzten und ihr habt euch nicht ein mahl blicken lasen .
Warst du ein mahl drausen um teroristen zur hindern KZB linie zur betreten ???
Hört auf zur erzehlen

Geschrieben von: kapela 13. Nov 2004, 14:21

Hir ein paar bilder von KZB ( meisten von diese wafen kommen aus KOSOVO )  ja da wo unsere KFOR so wachsam ist !!!!  :mata  :mata  :mata
http://www.militaryphotos.net/forums/viewtopic.php?t=26490

Geschrieben von: lastdingo 13. Nov 2004, 14:26

QUOTE(kapela @ 13.11.2004, 14:21)
Hir ein paar bilder von KZB ( meisten von diese wafen kommen aus KOSOVO )  ja da wo unsere KFOR so wachsam ist !!!!  :mata  :mata  :mata
http://www.militaryphotos.net/forums/viewtopic.php?t=26490

Ein paar der Bilder stammen von 1998  ;) aber gewissermaßen haste Recht, die UCK (englisch: KLA) hat ziemlichen Stress in der Pufferzone gemacht, die NATO hat wenn ich mich recht erinnere deshalb den Serben auch erlaubt, dort mehr Kräfte zu haben als abgesprochen.

Irgendwie ironisch, wir besetzen einen Teil ihres Staats und erlauben ihnen dann, ihre Souveränität in einem Randstreifen dazu wieder durchzusetzen.
Kein Wunder, dass die Amis sich verwundert die Augen reiben ob unserer Empörung wegen ihrer Besetzung des Irak; unsere deutsche-Medien-Filterbrille ist auch nicht ganz farbenecht.

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 13. Nov 2004, 14:32

QUOTE(kapela @ 13.11.2004, 14:14)
Ich war auch  in Aprill unten und ich habe gesen wie kollone serben von KFOR "beschutz " bis " grenze" begleitet
(evakuiert) wird und uns übergeben wird . Warum habt ihr sie nicht zur Hause besutzt .
Serbenviertel in prizren evakuiert und wo sind serben jetzt  ?????
Auser dem ihr habt information gehabt das diese scheiße pasiert . Weill komischer weise wir wusten das und ihr nicht mata.gif mata.gif mata.gif  . Information würde euch auch übermitelt und nichts !!! Euch war das egall
Ihr weist so vieles aber ihr macht nicht ???
Ich könnte so oft mit meine jungs beobachten wie sich UCK teroristen trefen auf andere seite und nachts rüber zur gehn und paar minnen zur legen . Ihr würdet druber dann informiert über unsere forgesetzten und ihr habt euch nicht ein mahl blicken lasen .
Warst du ein mahl drausen um teroristen zur hindern KZB linie zur betreten ???
Hört auf zur erzehlen

schade das wir uns dort nicht mal getroffen haben.
rolleyes.gif

aber vergiss es einfach. darüber mit dir zu diskutieren ist sinnlos.


Sgt. Sanderson

Geschrieben von: kapela 13. Nov 2004, 14:40

schade das wir uns dort nicht mal getroffen haben smile.gif  :)  :)  :)
Hätten wir ersmall ein gutes schnaps getrunken  :thumbs  :thumbs  :thumbs

So siet es aus wenn die teroristen durchkommen
http://bujanovacpress.yubc.net/foto_arhiva/foto20.htm

Geschrieben von: Eismarder 13. Nov 2004, 14:41

Das Schützen von Zivilisten durch einen Ring um ihre Siedlungen, das Evakuieren derselben in Stützpunkte der KFOR oder in sichere Zonen usw. usw. gegen albanische Attacken rettet Menschenleben, löst aber nicht die Probleme die dort unten sind.
Die Albaner wollen ein Großalbanien und vollführen die gleiche Politik wie vorher die Serben es in Bosnien und Kroatien versucht haben = ethnische Vertreibung.
Dies kann die KFOR kaum aufhalten, da viele Serben sich absolut nicht mehr sicher fühlen und deshalb lieber nach Serbien flüchten.
Unter dem Aspekt muss man auch die serbische Meinung der KFOR gegenüber sehen. Die KFOR ist unter der Prämisse der Verhinderung einer humanitären Tragödie ins Kosovo einmarschiert, nun kommt sie mit den daraus resultierenden Folgen nicht zurecht.
Seargent und Goschi, so hart Euer Einsatz dort unten auch war/ist, so sehr Ihr versucht ein Zusammenleben zu ermöglichen, dankbar wird Euch keine der Volksgruppen (bzw. ihrer radikalen Vertreter) sein. Kapelas Aussagen (in ihren unterschiedlilchen Sichtweisen) werdet Ihr in jedem Straßenzug im Kosovo, in Albanien und in Serbien finden.

Geschrieben von: goschi 13. Nov 2004, 14:44

Eismarder, mir ist bewusst, dass ich mit meiner Dienstzeit da unten kaum etwas verändern konnte, und dass die KFOR und UNMIK politische Probleme hat ist mir auch bewusst, aber "NICHTS" haben wir auch nicht gemacht, wir haben während der Unruhen unser bestes gegeben, und dafür lasse ich mir nicht nachsagen, wir seien ein die Lager geflüchtet!



euer goschi

Geschrieben von: kapela 13. Nov 2004, 14:50

Und so was nentt mann Glück
smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif smile.gif
http://bujanovacpress.yubc.net/foto/91010004.jpg

Geschrieben von: Eismarder 13. Nov 2004, 14:55

@goshi, das glaub ich Dir gut und gerne unter ich denke Kapela weiss das im Grunde genommen genau so gut! Blendet er aber in seinem Haß den Albanern gegenüber und der Sichtweise, daß durch den Einmarsch der KFOR die Leiden der Serben anfingen, einfach aus. Und da ist er mit Sicherheit nicht alleine!
Darfste einfach net persönlich nehmen!

@kapela
komm mal runter. Die Kriegsverbrechen die Du zeigst sind leider Gottes auf allen Seiten passiert. WEnn man daran festhält, gehts nie vorwärts. Ich persönlich wäre für die Beibehaltung des Kosovos unter einem serbisch-montenegrinischen Staat, aber schwierig wirds werden.

Geschrieben von: ChrisCRTS 13. Nov 2004, 21:23

QUOTE(Sgt. Sanderson @ 13.11.2004, 13:43)
QUOTE(kapela @ 13.11.2004, 12:38)
Was macht KFOR ( ohne A ) was habt ihr in aprill gemacht ??????? mad.gif  mad.gif Habt euch in kasernnen verpist i zurgekuckt wie alles brent.
Und warum sait ihr jetzt da um jemanden zur schutzen ?????  Kosovo albaner von sich selbst oder was . Unten leben seit aprill kaum noch serben und mad.gif mad.gif mad.gif

sag mal gehts noch????? ich glaub ganz rund läufst du nicht. wer hat den die serbisch-orthodoxen priester und das serbenviertel in prizren evakuiert? wer hat denn den serben im eigenen lager zuflucht geboten, geld gesammelt, spielzeuge für die kinder besorgt. ich war zu der zeit dort und ich sage dir wir haben uns nicht versteckt. wir sind medevac-einsätze geflogen um verletzte serben ins krankenhaus zu bringen, die von deutschen ärzten med. versorgt wurden. und da willst DU mir sagen wir hätten uns versteckt?  pillepalle.gif  denk lieber nach bevor du sowas schreibst.


Sgt. Sanderson

Stimmt man hat leben gerettet. Aber diese leute hatten alles verloren! Und ihre angst ist so groß das die nach Serbien fluchteten.
Am ende hat man eine doch "ethnisch saubere" Kosovo. hmpf.gif
Plus mehrere von Unesco als "welt cultur erbe" clostern weniger!

Geschrieben von: Delta 14. Nov 2004, 00:57

Sorry, aber jetzt muss ich auch mal polemisch werden:

Wo waren denn dann die Griechen, wenn denen an den Serben so viel gelegen ist?? Haeh? Soll doch Griechenland an jeden serbischen Schuppen im Kosovo nen Checkpoint hinstellen, wenn euch unsere Arbeit nicht passt. mehr als die Leute rauszuholen war halt nicht drin... Beschwerden, Kritik und sonstige Motzerien sind an Dr. Peter Struck, Bendlerblock, Berlin zu adressieren.
Wenns den Kosovaren in den Kram passt, serbische Huetten abzufackeln, wird sie KFOR ausser durch nen massives Blutbad nicht dran hindern koennen.... so ist nunmal die Lage.
Und ausserdem.... wo haengt ihr (Chris und der andere) denn momentan rum, wenn euch das nicht passt? Steht ihr dort vor Ort Gewehr bei Fuss? Ich denke nein!
Noch mehr so bullshit auf Lager? Bitte... immer her damit!

Geschrieben von: Eismarder 14. Nov 2004, 04:55

Die Allianz hat durch ihren Einmarsch in das Kosovo für die Vertreibung der Serben die Grundlage geschaffen. Das klingt hart, ist aber so. Die KFOR kann selbst die wenigen Serben, die noch im Kosovo wohnen nur bedingt schützen. So ist nun mal die Lage, wie Du schon sagtest Delta.
Das ist nicht der Fehler der einzelnen Soldaten. Kapela als Serbe wird wie ich seine Posts so lese da aber keinen großen Unterschied machen, da die Soldaten vor Ort die NATO/UNO repräsentieren. Und so denken viele Serben, das ist nunmal auch Fakt, obs berechtigt ist oder nicht. Die wirst Du heute und in 10 Jahren nicht davon überzeugen, daß Ihr da unten "gute ARbeit" leistet!

Geschrieben von: Kosmos 14. Nov 2004, 11:59

sagen wir so:
Soldaten leisten gute Arbeit, alle Einwände bitte an die Politik.

Geschrieben von: ChrisCRTS 14. Nov 2004, 12:22

@Delta: Ich hatte nirgendwo "ihr" gesagt! Wir Griechen hatten auch das gleiche mist gemacht beding durch befehle von "oben". Ich sage nichts gegen die einfache soldaten.
Ich Kritisiere die natur des mantates!:)

Geschrieben von: ChrisCRTS 14. Nov 2004, 12:24

ups! Doppelpost! tounge.gif

Geschrieben von: kapela 14. Nov 2004, 12:52

Es ligt nicht alles an Politik ( Berlin ist weitt weg von Kosovo )  
Es gab situationen das wir Albanische Teroristen auf andere seite (in kosovo) gesichtet haben un durch unsere leute auf andere seite efahren haben das die sich über nacht richtung Bujanovac absetzen wollen . Dann informire ich mein forgesetzten und er seinen und der seinen und er informiert dan KFOR auf andere seite (dauer 15 min ) . Und dann pasiert nicht mehr .
Es gab auch situationen das auf uns geschosen worden ist (aus Kosovo) wir durfen nicht richtung Kosovo feuer erwidern (ofiziell ) beschus duert bis zur 45 min und es pasier nichts .
Aber wenn unsere jungs aus versen die "grenze " ubertreten dann ist KFOR in 15- 20 min am start
Komisch oder ??? mata.gif mata.gif

Geschrieben von: lastdingo 14. Nov 2004, 12:56

Vielleicht solltet ihr erst mal Eure Befehlskette trimmen?

Geschrieben von: janapier 14. Nov 2004, 14:52

Hallo zusammen,

dem Thema möchte ich noch eine Wendung zum Grundsätzlicheren geben. Zunächst einige Zitate aus dem exzellenten Artikel "Warum die NATO Jugoslawien angriff" von OTL Jürgen Rose ( http://www.novo-magazin.de/45/novo4532.htm ):

"Der Einfluss der USA war entscheidend dafür, dass die NATO im März 1999 angesichts der serbischen Repressions- und Vertreibungspolitik gegenüber der albanischen Bevölkerungsmehrheit im Kosovo einen völkerrechtlich sehr zweifelhaften Angriffskrieg aus "humanitären Gründen" gegen die Bundesrepublik Jugoslawien - ein souveränes Mitglied der Vereinten Nationen - eröffnete... . Zugleich gelang es den USA, im "Neuen Strategischen Konzept" der NATO vom Frühjahr 1999 die unter den europäischen Partnern mitnichten unumstrittene Kriseninterventionsrolle der Allianz auf Dauer festzuschreiben. [Es] ... wurde durch den Beschluss der NATO zum Angriff auf die Bundesrepublik Jugoslawien ein Präzedenzfall für die Selbstmandatierung des zentralen Instruments amerikanischer Machtprojektion für internationale Krisen- und Kriegsinterventionseinsätze in zukünftigen Konflikten geschaffen. ... In einer ... Situation geoökonomischer Konkurrenz [gegenüber Europa], gepaart mit der potentiellen Ablösung des Exklusivitätsstatus' der NATO [wegen Bemühungen der EU, eigenes militärisches Eingriffspotential zu schaffen], bot und bietet sich für die amerikanische Administration zwingend die Instrumentalisierung der diversen Konfliktlagen im südosteuropäischen Raum als hochgradig effektive Option an, um den unliebsamen Konkurrenten, der unweigerlich ein vitales Interesse an der Sicherung der Stabilität und Prosperität seines "Hinterhofes" haben muss, langfristig in dieser Region zu binden und dergestalt sicherzustellen, dass nicht unerhebliche diplomatische, finanzielle, militärische etc. Ressourcen der Europäischen Union dort absorbiert werden, wo dies für die USA erstens kontrollierbar geschieht und zweitens ihren Interessen nicht direkt zuwiderläuft. ... Mit dem Interventionskrieg im Kosovo gelang es den USA in hervorragender Weise, die Europäische Union intensiv und auf lange Sicht in die Konfliktlagen auf dem Balkan zu verstricken, denn indem die USA die Kompetenz für die operationelle Durchführung dieses Krieges reklamierten, schoben sie zugleich den Europäern die Verantwortung für den Wiederaufbau und die zukünftige Entwicklung der Region zu: "Die USA haben die meisten Zerstörungen verursacht, die EU wird die Rechnung für den Wiederaufbau begleichen - eine enorme Belastung für die EU", kommentierte der Friedensforscher Jan Oberg."

Wie von Goschi bereits ausgeführt, wurde die deutsche Öffentlichkeit über die wahren Hintergründe des Krieges von der damaligen und leider auch jetzigen Bundesregierung planmäßig und konsequent getäuscht. Scharpings Lügen werden beispielsweise im Artikel http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/aktuell/Scharping.html von Thomas Deichman seziert. Zitat Albrecht Reinhard, Chef der Programmgruppe Ausland beim WDR: "Wir haben es diesmal mit einer deutschen Regierung zu tun, die willentlich und mit Überzeugung in diesen Krieg gegangen ist. Und in dieser Situation erreicht der Propaganda-Apparat eine neue Qualität. Ich habe noch keinen Verteidigungsminister erlebt, der wie Herr Scharping mit Fotos vor die Presse gegangen ist und uns aufforderte, genau das zu beschreiben, was auch er daraus erkenne. Der in Interviews keine Zwischenfragen mehr zulassen will. Als müsse er sich selbst von dem überzeugen, was er da sagt" (M - Menschen machen Medien, 7/99, S.16ff). Die Bundesregierung bediente sich für ihre Propaganda aus dem Desinformationsangebot der "International Public Information Group"(IPI) - einer von der US-Regierung eigens eingerichtete Arbeitsgruppe aus Militärs, Diplomaten und Geheimdienstleuten mit dem Auftrag, "Emotionen, Motive, objektives Hinterfragen und letztlich das Verhalten ausländischer Regierungen, Organisationen, Gruppen und Individuen zu beeinflussen" (Washington Times, 28.1.99).

Die Konsequenzen des Waffengangs der NATO in Jugoslawien lassen sich in lokale und globale Folgen untergliedern. Das lokale Ergebnis wird von Wolf Oschlies ( http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/NATO-Krieg/5-jahre.pdf ) analysiert: "Der Kosovo-Krieg war ein vollkommener Fehlschlag, auch wenn dies durch eine zynische, keine Täuschung scheuende Kriegspropaganda vertuscht werden sollte."

Das globale Ergebnis des Krieges war mit OTL Rose gesprochen, "... die auf Multilateralismus angelegte UNO, insbesondere der laut Charta der Vereinten Nationen für die internationale Friedenssicherung allein zuständige Sicherheitsrat, in dem nach der Verschiebung der Machtbalance nach dem Kalten Krieg Russland und China ein der neuen Kräftekonstellation unziemliches Veto-Recht ... behielten, [entmachtet zu haben]. Die Verachtung der Führungsmacht gegenüber dem Regelwerk internationaler Ordnung hat mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen: Der Internationale Gerichtshof, die UNO und andere Institutionen seien unerheblich geworden, erklärten die obersten US-Behörden unumwunden, weil sie nicht länger den US-Vorgaben folgen würden, wie dies noch in den ersten Nachkriegsjahren der Fall war. Die Vereinigten Staaten implementier[t]en somit rigoros ihre Politik des Unilateralismus, die auf eine Befreiung von den Fesseln der Einbindung in die Regelwerke internationaler Organisationen Hand in Hand mit der Maximierung des autonomen Entscheidungsspielraums für die amerikanische Außenpolitik abzielt.

Somit ist die damalige und jetzige Bundesregierung dafür (mit)verantwortlich, daß unter dem Imperativ der U.S.-Administration bereits zwei weitere, völkerrechtlich ebenfalls praktisch nicht zu rechtfertigende Angriffskriege geführt wurden, nämlich gegen Afghanistan und den Irak. Zur Zeit der Operation "Allied Force" ging es Schröder, Fischer und Co. um den ständigen Sitz für Deutschland im Weltsicherheitsrat. Als der Angriff auf den Irak anstand, ging es ihnen dann um die kaum noch wahrscheinliche Wiederwahl. Somit änderte sich plötzlich der politische Ansatz um 180°. Die Vermutung liegt auf der Hand, dies geschah weniger aus Überzeugung als aus dem Motiv des bedingungslosen Machtopportunismus heraus. Nun prangerte man an, was vor dem Kosovo-Krieg selbst mit Verve praktiziert wurde: die Begründung eines politisch gewollten, aber rechtswidrigen Angriffskrieges durch Propagandalügen. Manche Bundesbürger sind wohl erstaunt über die Wiederwahl des "Kriegstreibers" Bush, aber ich wundere mich wesentlich mehr über die Wiederwahl Schröders. Offenbar ist der Intelligenzvorsprung des deutschen Volkes vor dem amerikanischen Volk doch nicht so hoch, wie es manche gerne hätten. Bush kann sich bei seinem Tun immerhin einer gewissen Konsequenz brüsten, während das Handeln unserer Regierung scheinbar ausschließlich dem Primat des Machtopportunismus unterliegt.

Es ist in Deutschland nicht unbeliebt, auf die vertrackte Lage der amerikanischen Okkupationstruppen im Irak hinzuweisen. Dies geschieht sogar teilweise mit heimlicher Schadenfreude. Seltsam nur, daß niemand in diesem Zusammenhang an den Kosovo und Afghanistan denkt, wo die Bundeswehr in einer ähnlich unangenehmen Situation festsitzt. Dort finden nicht täglich Terroranschläge statt, doch gefährlich ist die Lage nichtsdestotrotz. Der Journalist Peter Scholl-Latour hat bereits mehrfach öffentlich darauf hingewiesen, daß die Lage der deutschen Soldaten bei Ausbruch eines bewaffneten Konfliktes mit den Warlords, allen voran den Schwerverbrechern Hekmatyar und Dostom , militärisch verzweifelt wäre, und sie nur auf schnellste Evakuierung durch die Amerikaner hoffen könnten. Skandalöserweise hat nämlich die Bundesregierung die Soldaten in eine Position gebracht, aus der sie sich mangels geeigneter Ausrüstung im Ernstfall selbst nicht mehr befreien können. Bekanntlich bleibt es in Afghanistan aber deswegen ruhig, weil die Marionette Karzai nur Kabul-Stadt kontrolliert, während die Warlords und Drogenbarone das restliche Land beherrschen (siehe anderswo in diesem Forum). Dem amerikanischen Politologen Edward N. Luttwak ist daher in der Erkenntnis beizupflichten, daß seit Gründung der UN noch keine einzige ihrer Friedensmissionen erfolgreich gewesen sei. Im besten Falle habe man temporäre Waffenstillstände erreicht, die jedoch die verfeindeten
Parteien befähigten, nach Phasen der Erholung und Wiederbewaffnung erneut loszuschlagen. Luttwak gibt deshalb die zynisch-realistische Empfehlung, Politiker sollten alle Emotionen und moralischen Erwägungen beiseite lassen und der paradoxen Logik folgen, dass Frieden nur aus einem bis zum Ende ausgetragenen Krieg resultiere - "Give War a Chance".

Die Bundesregierung beliebt jedoch, unsere Soldaten mit unzureichender Ausrüstung in höchste Gefahr zu schicken. Man möchte "mit den Großen mitspielen", auch wenn die Truppe, die den Kopf hinhalten muß, seit beinahe Jahrzehnten chronisch unterfinanziert ist.

Es ist klar: will Europa sich von den U.S.A. emanzipieren und im Sinne seiner Menschen eigenständige Außenpolitik betreiben, so braucht es ein starkes Militär. Deutschland müßte seinen Beitrag leisten. Frankreich kann sich offenbar einen Flugzeugträger leisten. Warum ist Deutschland bei wesentlich höherer Bevölkerung und höherem BSP bereits beinahe überfordert, seine aus der Vietnam-Ära stammenden Luftfahrzeuge durch modernere zu ersetzen? Warum wird ein hochmodernes Kampfflugzeug beschafft und erst danach bemerkt, daß die notwendige Mittelstreckenbewaffnung (Meteor) nicht vorhanden ist? Warum wird die modernste Panzerhaubitze der welt gebaut, um danach festzustellen, daß die Artilleriebeobachter entweder in uralten M113 oder per pedes in den Krieg ziehen müßten? Meine Diagnose lautet: Inkompetenz durch pflichtvergessenen Machtopportunismus. Amerikanische und französische Politiker sind oft Staatsmänner, die deswegen auch manchmal wiedergewählt werden (Bush), zu viele deutsche Politiker sorgen sich vor allem um ihre Wiederwahl und tun daher nicht das, was ihr Land von ihnen erwarten kann: ihre Pflicht.

Viele Grüße,
janapier

Geschrieben von: Frosch 14. Nov 2004, 17:25

Bravo xyxthumbs.gif

Geschrieben von: kapela 14. Nov 2004, 17:32

OOO JA Danke !!!!! xyxthumbs.gif xyxthumbs.gif xyxthumbs.gif xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Vertigo 15. Nov 2004, 12:30

Wie kann man denn dazu noch "Bravo" rufen?  :wall
Der erste Teil des Artikels ist fern jeglicher Realität. Dummes Geschwätz eines Pazifisten.
Es wird die Uno angegriffen, da sie noch nie eine erfolgreiche Mission betrieben hat. Die Amerikaner sollen sich aber an die Uno binden und sie nicht untergraben.  :tock Wenn ich schon lese Angriffskrieg gegen ein ach so tolles liebes Jugosslavien. Nur noch mal zu Erinnerrung: Das Land wurde von einen Verbrecherregime geführt, welches die serbischen Bosniaken in Bosnien beim ihren Völkermord unterstützten.
Die Amerikaner wollen das Militär der Europäer in Südosteuropa fesseln.  :lol Haben wir da unten 150000 Soldaten???
Das Argument das die Amerikaner alles "platt machen" und die Europäer wieder alles aufbauen müssen, ist genauso falsch wie der Rest. Die Amerikaner beteiligen sich natürlich auch am Aufbau von Afgahnisthan (sprich zivile Hilfsorganisation usw.). Zudem haben die Amerikaner die Europäer gerufen beim Angriff auf die Taliban bzw. beim Kampf "Endurin Freedmon". Aber gelinde gesagt, haben die Europäer insbesondere die dt. Politiker Angst davor Soldaten an harten Einsätzen zu beteiligen. Stattdessen lieber Peacekeeping. kotz.gif

Geschrieben von: janapier 15. Nov 2004, 14:11

Hallo Vertigo,

vielen Dank für die Antwort.

QUOTE(Vertigo @ 15.11.2004, 12:30)
Wie kann man denn dazu noch "Bravo" rufen?  wallbash.gif
Der erste Teil des Artikels ist fern jeglicher Realität. Dummes Geschwätz eines Pazifisten.

Wollen wir sachlich bleiben?

QUOTE

Es wird die Uno angegriffen, da sie noch nie eine erfolgreiche Mission betrieben hat. Die Amerikaner sollen sich aber an die Uno binden und sie nicht untergraben.  tock.gif

Es wird festgestellt und von Dir nicht widerlegt, daß in modernen Konflikten bislang niemals ein stabiler Frieden und die Demokratie herbeigebombt werden konnten. Genau hier liegt das Problem: zieht man aus dem Kosovo ab, so gibt es dort sofort wieder einen Bürgerkrieg, der vermutlich zum status quo ante führt. Zieht man aus Afghanistan ab, so ändert sich nur eins: die Regierung von Kabul. Vielleicht gibt es aber auch dort wieder einen Bürgerkrieg der Warlords, aus dem dann wieder ein neues Schreckensregime siegreich hervorgeht. Zieht man aus dem Irak ab, so entsteht dort entweder eine neue Diktatur á la Saddam Hussein oder ein schiitischer Gottesstaat.

Hauptsächlich wird hier nicht die UNO angegriffen, sondern es wird beklagt, daß seit ihrem Bestehen kein militärischer Angriff bisher je die Probleme dauerhaft und im Sinne der Angreifer lösen konnte, die zum Angriff vermeintlich Anlass gaben. Die UNO wollte die drei hier diskutierten Angriffskriege gerade nicht, weswegen die Amis sie mit Hilfe der NATO eben völkerrechtswidrig führten. Der Artikel unterstützt schlüssig die UNO in ihrem Bestreben, Kriege zu verhindern. Der dringende Reformbedarf der UNO steht dem nicht entgegen, wird aber natürlich von mir anerkannt.

QUOTE

Wenn ich schon lese Angriffskrieg gegen ein ach so tolles liebes Jugosslavien. Nur noch mal zu Erinnerrung: Das Land wurde von einen Verbrecherregime geführt, welches die serbischen Bosniaken in Bosnien beim ihren Völkermord unterstützten.

Angriffskrieg ist der militärische Angriff auf einen souveränen Staat, ohne daß dieser Staat vorher selbst militärisch gegen den Angreifer vorgegangen wäre. Diesen Tatbestand sehe ich hier erfüllt, und Du hast nichts gegenteiliges mitgeteilt.

Die Behauptung des Genozids wurde unter Quellenangaben bestritten. Außer einer Wiederholung der Propagandafloskeln Scharpings hast Du keine Argumente vorgelegt.

QUOTE

Die Amerikaner wollen das Militär der Europäer in Südosteuropa fesseln.  lol.gif Haben wir da unten 150000 Soldaten???
Das Argument das die Amerikaner alles "platt machen" und die Europäer wieder alles aufbauen müssen, ist genauso falsch wie der Rest. Die Amerikaner beteiligen sich natürlich auch am Aufbau von Afgahnisthan (sprich zivile Hilfsorganisation usw.).

Was amerikanische NGOs dort tun, wird man kaum als Handlung der U.S.A. auffassen. Insofern amerikanische Firmen mit U.S.-Geldern dort tätig sind, könnte man es als Subventionierung dieser Unternehmen mit Alibi-Nebeneffekt auffassen. Es dürfte jedoch kein Geheimnis sein, daß U.S.-Firmen hauptsächlich dort tätig werden, wo sie Gewinn erzielen können, z.B. in der irakischen Ölindustrie.

Aus dem Sontagsblatt ( http://www.sonntagsblatt.de/artikel/1999/27/27-s3.htm ): "Die Interessen-Vertreter der Industrie in Europa und den USA fordern inzwischen lautstark einen Anteil am zu erwartenden Investitionsboom auf dem Balkan. Mehr als 100 amerikanische Unternehmen stünden bereit, um sich an den internationalen Ausschreibungen zu beteiligen, erklärte David Aaron, Staatssekretär für internationale Handelsfragen im US-Handelsministerium. Auch wenn die Finanzierung des Wiederaufbaus weitgehend von der EU übernommen werde, hätten sich die Vereinigten Staaten das Recht verdient, als gleichberechtigte Partner an Aufbauarbeiten beteiligt zu werden." (wurde auch von der FAZ berichtet)

Hier kommt wohl die übliche U.S.-Haltung bestens zum Ausdruck.

Du hast keinen Beleg für den Umfang der staatlichen amerikanischen Wiederaufbauhilfe in Ex-Jugoslawien im Vergleich zur EU beigebracht. Er dürfte recht erbärmlich ausfallen.


QUOTE

Zudem haben die Amerikaner die Europäer gerufen beim Angriff auf die Taliban bzw. beim Kampf "Endurin Freedmon". Aber gelinde gesagt, haben die Europäer insbesondere die dt. Politiker Angst davor Soldaten an harten Einsätzen zu beteiligen. Stattdessen lieber Peacekeeping. kotz.gif

Die meisten Europäer sind recht froh, nicht am Irakkrieg beteiligt zu sein. Diese Kriege sind nämlich, wie dargelegt, sinnlos. Leider kann man sinnloses Töten wegen der Natur der Welt und des Menschen nicht immer verhindern. Man muß sich jedoch weder daran beteiligen, noch seinen Umfang unnötig erweitern.

Aus meiner Sicht wäre es blauäugig und sträflich fahrlässig, eine militärische Auseinandersetzung unter allen Umständen auszuschließen. Ebenso halte ich es jedoch für politisch dumm und dazu für menschenverachtend, Kriege wie den jüngsten Irakkrieg zu führen. Der Zusammenhang zwischen dem Irakkrieg und denjenigen gegen Jugoslawien und Afghanistan wurde bereits dargestellt. Es handelt sich um den Hauptpunkt des Artikels, nämlich um den Präzedenzfall-Charakter des Jugoslawien-Krieges. Die Realität hat diesen Charakter bereits durch zwei weitere Angriffskriege bestätigt.

Geschrieben von: lastdingo 15. Nov 2004, 14:29

Da wurde Luttwak zitiert;
ich kann sein Buch nur empfehlen!

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0674007034/qid=1100525471/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-0604299-2703229

Definitiv das Geld wert, man muss allerdings die grauen Zellen beim Lesen etwas anstrengen...

Geschrieben von: Vertigo 15. Nov 2004, 14:51

QUOTE(janapier @ 15.11.2004, 14:11)

QUOTE
Wollen wir sachlich bleiben?

Sorry aber ich habe eine andere Ideologie als deine? Das musste sein. Für mich sind halt Pazifisten Menschen, die ich verachte. Ich gehe noch weiter -"Pazifisten schaden Dt. mehr, als das andere Extrem.
QUOTE
Es wird festgestellt und von Dir nicht widerlegt, daß in modernen Konflikten bislang niemals ein stabiler Frieden und die Demokratie herbeigebombt werden konnten.

Hat niemand bestritten. Dennoch halte ich Wegschauen für die falsche Antwort. Wenn Softpower nicht wirkt, muss man auf Hardpower wechseln. Das haben die meisten Europäer leider nicht verstanden bzw. wollen es aufgrund der Europäischen Geschichte (1000 Jahre Krieg) nicht einsehen.
QUOTE
Genau hier liegt das Problem...  ...schiitischer Gottesstaat
Mal abgesehen, dass das alles Mutmaßungen deinerseits sind. Möchstest du unsere Soldaten abziehen aus dem Kosovo. Nur zu! Ich bin sofort dabei. Aber dann will ich kein Geschrei mehr in den Medien bzw. in der Bevölkerung hören, wenn sich die Menschen dort unten gegenseitig töten. Und jetzt zu Afganisthan. Dieser Krieg war GERECHTFERTIGT, im Gegensatz zum Irakkrieg. Die Taliban-eine kleine Gruppe in den Land, haben den Rest der Bevölkerung unterdrückt und AL Kaida Terroristen untersützt indem sie diese Leute in ihrem Land duldeten. Wer so etwas hinnimmt, muss mit militärischen Eingreifen rechnen.
QUOTE

Angriffskrieg ist der militärische Angriff auf einen souveränen Staat, ohne daß dieser Staat vorher selbst militärisch gegen den Angreifer vorgegangen wäre.

Wenn sich ein Staat auch indirekt beteiligt, ist er für mich schuldig.
QUOTE
Die Behauptung des Genozids wurde unter Quellenangaben bestritten. Außer einer Wiederholung der Propagandafloskeln Scharpings hast Du keine Argumente vorgelegt.
Demzufolge bestreitest du den Völkermord in Bosnien aufgrund dieser Quellen. hmpf.gif Sowas ähnliches geben auch Leute gewisser Parteien am rechten Ende des Spektrums wieder. Der Völkermord ist keine erdachte Sache, sondern Realiät! Ich könnte dir jetzt Tausende Links im Netz schicken aber die sind ja ehe alle gestellt. Eine Art weltweite Verschwörung.  :wall  :rolleyes
QUOTE
Es dürfte jedoch kein Geheimnis sein, daß U.S.-Firmen hauptsächlich dort tätig werden, wo sie Gewinn erzielen können, z.B. in der irakischen Ölindustrie.
Ja und? Ich würde es genauso machen. Und jede dt Firma auch.
QUOTE
Du hast keinen Beleg für den Umfang der staatlichen amerikanischen Wiederaufbauhilfe in Ex-Jugoslawien im Vergleich zur EU beigebrach
Das habe ich nicht bestritten. Meine Rede war auch AFG bezogen. Was geht denn Bosnien auch Amerika an? Bosnien liegt in Mitten Europas und nicht in Amerika. Die Welt hat doch gerufen das Amerika und der Rest der NATO aktiv werden sollte. Das ging weder von der amerikanischen Regierung noch vom Pentagon aus.
QUOTE


Die meisten Europäer sind recht froh, nicht am Irakkrieg beteiligt zu sein. Diese Kriege sind nämlich, wie dargelegt, sinnlos. Leider kann man sinnloses Töten wegen der Natur der Welt und des Menschen nicht immer verhindern. Man muß sich jedoch weder daran beteiligen, noch seinen Umfang unnötig erweitern.

Aus meiner Sicht wäre es blauäugig und sträflich fahrlässig, eine militärische Auseinandersetzung unter allen Umständen auszuschließen. Ebenso halte ich es jedoch für politisch dumm und dazu für menschenverachtend, Kriege wie den jüngsten Irakkrieg zu führen.
Wie gesagt AFG und nicht IRAK. Ob du das so siehst oder auch nicht, ist mir eigentlich egal. Ich lese in deinen Worten nur pazifistischen Gesäusel (wenn ich schon deine Quelle sehe: Friedensforschung an der Uni Kassel  :lol jeder der ein bisschen Ahnung hat, kennt diese einschlägie Seite und kann die Seite beurteilen) und Anti-Amerikanismus. Nicht mehr und nicht weniger.

Geschrieben von: HGAbaddon 15. Nov 2004, 15:11

QUOTE(Vertigo @ 15.11.2004, 14:51)
Sorry aber ich habe eine andere Ideologie als deine? Das musste sein. Für mich sind halt Pazifisten Menschen, die ich verachte. Ich gehe noch weiter -"Pazifisten schaden Dt. mehr, als das andere Extrem.

Ist vielleicht bisschen OT, aber das würde mich jetzt schon interessieren. Wie meinst du das denn? Bist du Zivilist?
Gerne auch PM...

Geschrieben von: lastdingo 15. Nov 2004, 15:28

QUOTE(janapier @ 15.11.2004, 14:11)
Angriffskrieg ist der militärische Angriff auf einen souveränen Staat, ohne daß dieser Staat vorher selbst militärisch gegen den Angreifer vorgegangen wäre. Diesen Tatbestand sehe ich hier erfüllt, ...

Tue ich auch, aber die Definition ist unvollständig.

Zwei Dinge müssen noch ausgeschlossen sein:
- Mandat der UN
- unmittelbares Bevorstehen eines Angriffs des real Angegriffenen auf den realen Angreifer (also der echte Präemptivkrieg)

Geschrieben von: Sergeant 15. Nov 2004, 15:37

Wieviel entspricht eigentlich der Wahrheit an dem Gerücht dass die Amis der UCK heimlich die Waffen geliefert haben?

Geschrieben von: janapier 15. Nov 2004, 16:02

QUOTE(lastdingo @ 15.11.2004, 15:28)

..., aber die Definition ist unvollständig.

Zwei Dinge müssen noch ausgeschlossen sein:
- Mandat der UN
- unmittelbares Bevorstehen eines Angriffs des real Angegriffenen auf den realen Angreifer (also der echte Präemptivkrieg)


Sehr richtig, und auch deshalb war es aus meiner Sicht ein politischer Fehler Schröders, vom Goßlarer Marktplatz aus in die Welt zu poltern: "Wir machen nicht mit bei einem militärischen Eisatz gegen den Irak, selbst wenn die UNO es beschließen sollte." Mit einem solchen Verhalten lädt man die U.S.A. aus naheliegenden Gründen gerade zur Mißachtung der UNO ein. Darüberhinaus handelte es sich natürlich um einen Affront gegenüber den anderen EU-Staaten, der möglicherweise maßgeblich dazu beigetragen hat, daß es keine einheitliche EU-Linie in dieser Sache gab. Dies konnte den U.S.A. nach dem Prinzip "divide et impera" natürlich nur recht sein.

Geschrieben von: kapela 15. Nov 2004, 17:36

Ja die Amis haben UCK mit waffen belifert .
Vertigo das mis Bosnien ist tails richtig aber auch grosße propaganda (Denk bitte an Marktplatz von Sarajevo )
Das mit Srebrenica ist auch nur teil warheit !!!
Aber mall was anderes, wüstet ihr wie groß Albanischer lobie bei Amis ist ( Demokraten ) ???

Geschrieben von: goschi 15. Nov 2004, 17:38

ach stimmt, die Albaner, die heimliche Macht rolleyes.gif

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 15. Nov 2004, 17:41

QUOTE(goschi @ 15.11.2004, 17:38)
ach stimmt, die Albaner, die heimliche Macht rolleyes.gif

lol.gif  :thumbs

ich hatte es auf der zunge.... .



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: goschi 15. Nov 2004, 17:43

wie hiess noch gleich der Film mit Dustin Hofman um die Präsidentenwahl? biggrin.gif

"kein Schwein kennt Albanien"

Geschrieben von: HGAbaddon 15. Nov 2004, 17:55

QUOTE(goschi @ 15.11.2004, 17:43)
wie hiess noch gleich der Film mit Dustin Hofman um die Präsidentenwahl? biggrin.gif

"kein Schwein kennt Albanien"

"Wag the dog" glaub ich biggrin.gif  :thumbs

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 15. Nov 2004, 18:14

link geht nicht.. wird nachgeholt.... .







Sgt. Sanderson

Geschrieben von: janapier 15. Nov 2004, 19:20

[quote=Vertigo,15.11.2004, 14:51][quote=janapier,15.11.2004, 14:11][/quote]
[quote]Wollen wir sachlich bleiben?[/quote]
Sorry aber ich habe eine andere Ideologie als deine? Das musste sein. Für mich sind halt Pazifisten Menschen, die ich verachte. Ich gehe noch weiter -"Pazifisten schaden Dt. mehr, als das andere Extrem.
[quote]Es wird festgestellt und von Dir nicht widerlegt, daß in modernen Konflikten bislang niemals ein stabiler Frieden und die Demokratie herbeigebombt werden konnten.[/quote]
Hat niemand bestritten. Dennoch halte ich Wegschauen für die falsche Antwort. Wenn Softpower nicht wirkt, muss man auf Hardpower wechseln. Das haben die meisten Europäer leider nicht verstanden bzw. wollen es aufgrund der Europäischen Geschichte (1000 Jahre Krieg) nicht einsehen.
[quote]Genau hier liegt das Problem...  ...schiitischer Gottesstaat[/quote] Mal abgesehen, dass das alles Mutmaßungen deinerseits sind. Möchstest du unsere Soldaten abziehen aus dem Kosovo. Nur zu! Ich bin sofort dabei. Aber dann will ich kein Geschrei mehr in den Medien bzw. in der Bevölkerung hören, wenn sich die Menschen dort unten gegenseitig töten. Und jetzt zu Afganisthan. Dieser Krieg war GERECHTFERTIGT, im Gegensatz zum Irakkrieg. Die Taliban-eine kleine Gruppe in den Land, haben den Rest der Bevölkerung unterdrückt und AL Kaida Terroristen untersützt indem sie diese Leute in ihrem Land duldeten. Wer so etwas hinnimmt, muss mit militärischen Eingreifen rechnen.
[quote]
Angriffskrieg ist der militärische Angriff auf einen souveränen Staat, ohne daß dieser Staat vorher selbst militärisch gegen den Angreifer vorgegangen wäre.[/quote]
Wenn sich ein Staat auch indirekt beteiligt, ist er für mich schuldig.
[quote]Die Behauptung des Genozids wurde unter Quellenangaben bestritten. Außer einer Wiederholung der Propagandafloskeln Scharpings hast Du keine Argumente vorgelegt.[/quote]Demzufolge bestreitest du den Völkermord in Bosnien aufgrund dieser Quellen. hmpf.gif Sowas ähnliches geben auch Leute gewisser Parteien am rechten Ende des Spektrums wieder. Der Völkermord ist keine erdachte Sache, sondern Realiät! Ich könnte dir jetzt Tausende Links im Netz schicken aber die sind ja ehe alle gestellt. Eine Art weltweite Verschwörung.  wallbash.gif  rolleyes.gif [quote]Es dürfte jedoch kein Geheimnis sein, daß U.S.-Firmen hauptsächlich dort tätig werden, wo sie Gewinn erzielen können, z.B. in der irakischen Ölindustrie.
[/quote]Ja und? Ich würde es genauso machen. Und jede dt Firma auch.
[quote]Du hast keinen Beleg für den Umfang der staatlichen amerikanischen Wiederaufbauhilfe in Ex-Jugoslawien im Vergleich zur EU beigebrach[/quote] Das habe ich nicht bestritten. Meine Rede war auch AFG bezogen. Was geht denn Bosnien auch Amerika an? Bosnien liegt in Mitten Europas und nicht in Amerika. Die Welt hat doch gerufen das Amerika und der Rest der NATO aktiv werden sollte. Das ging weder von der amerikanischen Regierung noch vom Pentagon aus.[quote]

Die meisten Europäer sind recht froh, nicht am Irakkrieg beteiligt zu sein. Diese Kriege sind nämlich, wie dargelegt, sinnlos. Leider kann man sinnloses Töten wegen der Natur der Welt und des Menschen nicht immer verhindern. Man muß sich jedoch weder daran beteiligen, noch seinen Umfang unnötig erweitern.

Aus meiner Sicht wäre es blauäugig und sträflich fahrlässig, eine militärische Auseinandersetzung unter allen Umständen auszuschließen. Ebenso halte ich es jedoch für politisch dumm und dazu für menschenverachtend, Kriege wie den jüngsten Irakkrieg zu führen. [/quote]Wie gesagt AFG und nicht IRAK. Ob du das so siehst oder auch nicht, ist mir eigentlich egal. Ich lese in deinen Worten nur pazifistischen Gesäusel (wenn ich schon deine Quelle sehe: Friedensforschung an der Uni Kassel  lol.gif jeder der ein bisschen Ahnung hat, kennt diese einschlägie Seite und kann die Seite beurteilen) und Anti-Amerikanismus. Nicht mehr und nicht weniger.[/quote]
[quote]
Sorry aber ich habe eine andere Ideologie als deine?
[/quote]
Damit haben wir schon einmal festgestellt, daß Du von einer Ideologie geleitet bist. Den meisten Menschen ist bekannt, das Ideologien in der Regel (deren Ausnahme erst zu zeigen wäre) nicht zum Guten führen.

[quote]
Für mich sind halt Pazifisten Menschen, die ich verachte.
[/quote]
Du hast also eine menschenverachtende Einstellung.

[quote]
Ich gehe noch weiter -"Pazifisten schaden Dt. mehr, als das andere Extrem.
[/quote]
Da Pazifisten Leute sind, die militärische Auseinandersetzungen beinahe um jeden Preis vermeiden wollen, dürfte es sich bei dem "anderen Extrem" um Leute handeln, die militärische Auseinandersetzungen beinahe um jeden Preis herbeiführen wollen, also um Kriegstreiber. Die sind also nach Deiner Ansicht für Deutschland weniger gefährlich als Pazifisten? wallbash.gif

[quote]
Hat niemand bestritten. Dennoch halte ich Wegschauen für die falsche Antwort. Wenn Softpower nicht wirkt, muss man auf Hardpower wechseln.
[/quote]
...und nach Deinen Worten auch dann, wenn es erwiesenermaßen sinnlos ist. Das paßt zu Deiner menschenverachtenden Einstellung.

[quote]
Sowas ähnliches geben auch Leute gewisser Parteien am rechten Ende des Spektrums wieder. Der Völkermord ist keine erdachte Sache, sondern Realiät! Ich könnte dir jetzt Tausende Links im Netz schicken aber die sind ja ehe alle gestellt.
[/quote]
Hallo? Wir reden hier vom angeblichen Genozid in Ex-Jugoslawien, und nicht etwa vom Nazi-Genozid. Dies nicht erkannt zu haben, oder schlimmer noch, es bewußt vermengt zu haben, um mich in die Rechte Ecke zu stellen, zeugt für mich von tragischer intellektueller Insuffizienz.

[quote]
Ich lese in deinen Worten nur pazifistischen Gesäusel ...
[/quote]
Nun, Du hattest ja schon deutlich gemacht, daß es Dir nicht auf eine sachliche Diskussion ankommt. Nachdem Du so freundlich warst, Dich selbst als menschenverachtenden Ideologen zu kennzeichen, erspare ich mir weitere Charakterisierungsversuche an Deiner Person.

Nur noch eins: Deine Signatur läßt befürchten, Du könntest bei der Bundeswehr, oder dort sogar Offizier sein. Ich hoffe für unser Land, daß dem nicht so ist. Als wir schon einmal menschenverachtende Ideologen in Führungspositionen hatten, denen Pazifisten gefährlicher erschienen als Kriegstreiber, weil sie selbst Kriegstreiber waren, da kam es zur größten Katastrophe Deutschlands und vermutlich auch der restlichen Welt. Wenn wir solche Gesellen schon sonst nirgends brauchen können, in unserer Armee dürfen sie sich erst recht nie wieder einnisten.

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 15. Nov 2004, 19:32

hat einer noch den link von dem video, wo die deutschen am 2. tag des einmarsches von serben beschossen wurden?

das zeigte so richtig die freundlichkeit der serben  rolleyes.gif

fiehl mir grad so ein

Sgt. Sanderson

Geschrieben von: lastdingo 15. Nov 2004, 19:46

Janapier; im Prinzip gebe ich dir weitgehend recht, aber ein Problem sehe ich doch noch:

Es sollte als ehrenhaft und legal gelten, den Schwachen gegen den Starken zu Hilfe zu kommen, wenn Aussicht auf Rettung besteht.

Testfall Ruanda; der Bürgerkrieg wurde durch dei (späte) Intervention nicht nennenswert abgeschwächt, das Andauern des Konfliktes kommt nciht durch externe militärische Intervention, sondern von externer humanitärer Intervention. Die Flüchtlnge hätten sich wohl längst im Kongo angesiedelt statt nur in Flüchtlingslager rumzuhocken und Guerillas zu bilden - wenn denn nicht die Hilfsorganisationen ihr Leben in diesen Flüchtlingslagern sicherer und komfortabler gemacht hätten als einen Neuanfang als Neusiedler.
Hier waren es nciht Soldaten, Söldner, Subsidien doer Waffenschmuggel, die den Krieg verlängerten, sondern Ärzte, Brunnenbohrer, Lebensmittel, Kleidung, Betten...

In diesem Beispiel ist es nicht anzunehmen, dass eine rasche Intervention (so wie man in der U-Bahn hoffentlich dazwischengeht, wenn zwei Türken sich prügeln ohne dass man versteht worum es geht)
das Elend vershclimmert hätte.
Eine rasche Intervention wäre völkerrechtlich ein Angriffskrieg gewesen (auch wenn man das bei afrikanischen Staaten, insb. derart kollabierten Staaten, nur bedingt so sehen würde).
Dennoch wäre sie meiner Meinung nach das einzig Richtige, das einzige, bei dem man sich nicht durch Passivität mitschuldig macht, gewesen.

Ob man dann jahrelang das Land bestzt halten, die Polizei und verwaltung neu ausbilden und diverse andere Dinge tun muss ist was anderes. Dazwischengehen bei Völkermord ist sicherlich richtig, wenn Aussicht auf Erfolg besteht.


Das Problem im Fall Kosovo war halt nur, dass man uns belogen hat und wir das geglaubt haben, weil es glaubwürdig rüberkam (woran die Serben mit ihren Aktionen der Jahre zuvor mitschuldig waren).
Das ist nicht nur noch ein Grund, Scharping zu Brei zu prügeln*, sondern v.a. ein Signal für mindestens einen ernsthaften Defekt in unserem Informationssystem.

*: betrachtet das als legale Satire

Geschrieben von: lastdingo 15. Nov 2004, 19:48

QUOTE(Sgt. Sanderson @ 15.11.2004, 19:32)
hat einer noch den link von dem video, wo die deutschen am 2. tag des einmarsches von serben beschossen wurden?

das zeigte so richtig die freundlichkeit der serben  :rolleyes

fiehl mir grad so ein

Sgt. Sanderson

Also, wenn die Russen Deutschlands Infrastruktur binnen mehrerer Wochen zu einem Viertel zu Schrott gebombt hätten und dann zur Besetzung Bayerns anrollen würden, ich als Milizionär oder Soldat gerade mit Waffe in der Hand dort wäre - ich wäre ncoh viel "freundlicher" gewesen als nur zu schiessen.

Geschrieben von: kapela 15. Nov 2004, 20:12

Sgt. Sanderson  
wo die deutschen am 2. tag des einmarsches von serben beschossen wurden
Hör auf so eine scheße zur schreiben deutschen würden von zwi besofene Opas beschosen die sofor erschosen
worden sind !!!
Ach da darf man sich wehren aber unsere Polizei durfte nicht auf UCK schiesen !!!
Und wenn wir  euch beschiesen woltten dann häte das anderes ausgesehen nur das klar ist !!!!!

Geschrieben von: lastdingo 15. Nov 2004, 20:17

QUOTE(kapela @ 15.11.2004, 20:12)
Sgt. Sanderson  
wo die deutschen am 2. tag des einmarsches von serben beschossen wurden
Hör auf so eine scheße zur schreiben deutschen würden von zwi besofene Opas beschosen die sofor erschosen
worden sind !!!
Ach da darf man sich wehren aber unsere Polizei durfte nicht auf UCK schiesen !!!
Und wenn wir  euch beschiesen woltten dann häte das anderes ausgesehen nur das klar ist !!!!!

Soweit ich weiss haben Deutsche im Kosovo doch nur zwei Serben erschossen - im berüchtigten Pristina Checkpoint-Shootout. Das waren keine Opas, einer warf eine Handgranate, die schossen nicht auf Deutsche und wenn sie besoffen waren könnte das diese Schwachsinnsaktion erklären.

Geschrieben von: janapier 15. Nov 2004, 22:30

Hallo lastdingo,

gleich vorneweg gesagt: ich wollte niemals bei einem Völkermord aus formaljuristischen Gründen zuschauen, obwohl ich das Morden verhindern könnte. Ebensowenig wollte ich aber sinnlos in einen Konflikt eingreifen und dem allgemeinen Morden noch ein paar Tote auf mein Konto hinzufügen, ohne das Leiden insgesammt verhindern zu können. Realität ist, daß man manchmal zwar in der Position ist, bestimmen zu können, wer stirbt, aber das Sterben an sich nicht verhindern kann. Solche Herrlichkeit über Leben und Tod liegt mir völlig fern. Die Wahrheit bleibt: es gibt keinen Krieg ohne unschuldige Opfer. Ich befinde mich im Einklang mit der deutschen Rechtsordnung wenn ich feststelle, daß es nicht statthaft ist, Menschenleben gegeneinander abzuwägen. Daher muß jede militärische Intervention genauestens gegen alle Alternativen geprüft werden, darf nur als verzweifeltes letztes Mittel dienen und muß auch als solches unterbleiben, wenn sie erkennbar das Problem nicht lösen kann.

Sicherlich muß jeder verantwortungsbewußte Politiker in diesem Spannungsfeld zwischen mitschuldig werden durch Zuschauen und mitschuldig werden durch Handeln vor seinem Gewissen und vor der Welt seine eigene Entscheidung treffen. Diese läßt sich dann nur am Einzelfall beurteilen.

Somit komme ich zum Thema Ruanda. Die Geschichte dieses Landes wird unter http://www.ruanda-komitee.de/Ruanda/geschi.htm beschrieben: Weit vor der europäischen Kolonialzeit entwickelten sich in Ruanda staatliche Strukturen. Die ersten Bewohner Ruandas, die Twa (Pygmäen, heute nur 1% der Bevölkerung), waren noch Sammler und Jäger. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt gründeten Hutus (Ackerbauern, heute ca. 85% der Bevölkerung) kleine, gut funktionierende Königreiche auf ruandischem Gebiet. Im 17. Jahrhundert gelang es dann dem Volk der Tutsi (Nomaden, Viehbauern, heute ca. 14% der Bevölkerung) einige Hutu-Königtümer zu unterwerfen und damit das Königreich Ruanda zu etablieren. Bis zum Eintreffen der Europäer entwickelte sich eine gut organisierte Monarchie, ein sakrales System mit einem durchgliederten System der Abhängigkeit vom König.

Die geschichtliche und somit "natürliche" Herrschaftsstruktur war offenkundig die Herrschaft der Minderheit der Tutsi über eine Mehrheit der Hutu. Obgleich die beim späteren genozidalen Bürgerkrieg eingesetzten einfachen Hiebwaffen bereits bekannt waren, ist von Massenmorden zu jener Zeit nichts überliefert.

Auf der Berliner Kongo-Konferenz von 1884/85 wurde Ruanda der deutschen Einflußsphäre zugesprochen. Erst vier Jahre später betraten deutsche Soldaten ruandischen Boden. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges lebten in Ruanda nur etwa 10 deutsche Beamte und Offiziere, die das Land bereits 1916 den Belgiern überlassen mußten. Ab 1920 verfügten die neuen Kolonialherren über ein Völkerbundsmandat. Das unter den Deutschen kaum angetastete Staatssystem der Tutsi-Könige wurde von den Belgiern radikal verändert, die Macht des Königs eingeschränkt und die Hutu-Mehrheit in der Bevölkerung beträchtlich gestärkt. Die ersten freien Wahlen 1960 wurden von Verfolgung und Flucht Tausender Tutsis überschattet. (Diese Flüchtlinge sind heute gemeint, wenn von "Altflüchtlingen" die Rede ist.) Die Hutu-Befreiungspartei "Parmehutu" gewinnt die Wahlen haushoch und führt Ruanda in die Unabhängigkeit.

Die Belgier verwirklichten also damals unter dem Mandat des UNO-Vorläufers Völkerbund durch Zwang das, was den europäischen Vorstellungen von Demokratie entsprach. Sie brachten die ewig unterdrückten Hutu an die Macht. Wurde dadurch der Region der dauerhafte Friede und ein goldenes Zeitalter gebracht?

Am 1.7.1962 wurde die Republik Ruanda unabhängig und erlebte in den Folgejahren immer wieder blutige Auseinandersetzungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi. Erst Generalmajor Juvenal Habyarimana, der am 5.7.1973 durch einen Putsch an die Macht kommt, konnte das Land beruhigen. Seine Mittel waren allerdings fragwürdig: Die neue Präsidialrepublik wurde nahezu diktatorisch geführt, politische Betätigung außerhalb der Einheitspartei "Mouvement républicain national pour le développement" (MRND) verboten.

Folglich war die Demokratisierung des Landes gescheitert, und die Belgier hatten wider Willen lediglich eine Diktatur durch eine andere ersetzt. Zusätzlich starben allerding viele Menschen.

Nun holte die Tat ihrer Vergangenheit die belgischen Kolonialherren wieder ein, und mit ihnen ganz Ruanda:

Während in Ruanda Stabilität zum Preis der Demokratie Einzug hieltlt, organisierten sich bewaffnete, ruandische Tutsi in Kenya und vor allem Uganda. Dort entstand die "Front patriotique rwandais" (FPR), die am 1.10.1990 nach Ruanda einmarschierte und einen Bürgerkrieg auslöste, der erst im August 1993 mit den Arusha-Abkommen beendet werden konnte. Die Lage in Ruanda blieb auch nach Ende des Krieges sehr instabil und eskalierte am 6.4.1994 durch den Tod Präsident Habyrimanas. Wenige Stunden nach dem Absturz (Abschuß?) der Präsidentenmaschine begannen unvorstellbare Massaker an Tutsis und oppositionellen Hutus. Dem Genozid fielen in nur 3 Monaten mindestens 800.000 Menschen zum Opfer. Am 17.7.1994 erklärte die FPR nach der Eroberung fast des gesamten Landes den Krieg für beendet. FAZ (Link siehe unten):  "Zehn Jahre nach dem Genozid ist das kleine Land oberflächlich friedlich. Doch Pressefreiheit existiert nicht. Oppositionsparteien werden schikaniert. Kritik an der Regierungspartei ist unerwünscht, und die staatlich verordnete Abschaffung der ethnischen Zugehörigkeit kann die Brüche innerhalb der Gesellschaft bestenfalls übertünchen, nicht aber tilgen. Im vergangenen Jahr wurde [der Präsident] Kagame nach umstrittenen Wahlen mit 95 Prozent der Stimmen wiedergewählt, nachdem er zuvor lediglich vom Parlament als Präsident akklamiert worden war. Die aus dem ugandischen Exil zurückgekehrten Tutsi bestimmen wieder die Geschicke des Landes. Die Mehrheit der Hutu schweigt. Und fügt sich."

Dies sind die Mechanismen, nach denen die Welt funktioniert, ob es uns gefällt oder nicht. Mit dem Ansinnen, den Hutu zu ihrem demokratischen Recht zu verhelfen, hatten die Belgier im Namen der UNO letzlich nur ein Massaker ausgelöst, ohne den Ablauf der Geschichte verändern zu können.


Wir lesen auf http://krisen-und-konflikte.de/ruanda/geschich.htm :

Schätzungen zufolge war bis Anfang August 1994 ein Viertel der Bevölkerung im Krieg ums Leben gekommen oder aus dem Land geflohen. Im Juni 1996 verließen die letzten UN-Soldaten das Land. Am 18. Juli erklärte die FPR den Krieg einseitig für beendet und verteidigte die neue Regierung. Die beiden höchsten Ämter wurden mit Hutus besetzt. Die UNO entsandte 5000 Blauhelmsoldaten nach Ruanda. Im Juni 1996 verließen die letzten UN-Soldaten wieder das Land. 1996/97 kehrten rund 900 000 Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo und aus Tansania nach Ruanda zurück. Das Internationale Tribunal für Kriegsverbrechen in Ruanda (ITCR) kommt bei seiner Arbeit nur zögerlich voran. ... Der Jahrhunderte alte Konflikt in Ruanda ist wahrscheinlich noch lange nicht beendet.

Sehen wir uns nun mit der FAZ das Verhalten der U.S.A bei diesem Konflikt an ( http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E108AC322A96C4E239156CE2F214D1F4D~ATpl~Ecommon~Scontent.html ):

"Was sich in jenem Frühjahr 1994 auf dem internationalen Parkett abspielte, während Ruanda buchstäblich im Blut versank, kann nur als zynisch bewertet werden. So offensichtlich es sich bei dem Morden in Ruanda um einen Genozid handelte, so offensichtlich weigerte sich das amerikanische Außenministerium, dieses Wort in den Mund zu nehmen, weil dies einer Verpflichtung zur militärischen Intervention gleichgekommen wäre. Gleichzeitig blockierten die Amerikaner den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Die Vertreterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen damals war übrigens Madeleine Albright, die spätere Außenministerin unter Clinton - eine Frau, die mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten aus Prag flüchten mußte und deshalb weiß, was es heißt, mit Ermordung bedroht zu werden. Trotzdem beschloß der Sicherheitsrat auf amerikanischen Druck hin am 21. April 1994, das Kontingent der Blauhelmsoldaten in Ruanda auf eine symbolische Stärke von 270 Soldaten zu reduzieren, womit nach übereinstimmender Meinung vieler Ruanda-Historiker die Tutsi und jene Hutu, die sich dem Morden widersetzten, gleichsam für vogelfrei erklärt wurden."

Der Rest des Artikels ist ebenfalls unbedingt lesenswert. Ich verzichte auf nur wegen der Länge auf ein Posting - der Link steht ja oben.

Fassen wir zusammen: Ursprung der Gewalt war wieder einmal der von gutem Willen getragene Zwang durch eine westliche Demokratie vor vielen Dekaden. Hier kann man auch schön die zeitliche Dimension solcher Konflikte studieren. Die Kriegsparteien in Jugoslawien, Afghanistan und Irak aufgepaßt!

In diesem Zusammenhang sollte man auch unbedingt zur Kenntis nehmen, daß 30 Jahre Tito absolut nichts an den Animositäten zwischen den Ethnien Jugoslawiens zu ändern vermochten, ebensowenig wie die UdSSR den Verlust ihrer diktatorischen Staatsform überlebte (selbstverständlich ohne daß die GUS-Staaten dadurch demokratisch wurden). Wir sehen: es gibt in solchen Fällen zwar die Alternative zwischen einem "Starken Mann", sprich Diktator, so wie es der Tutsi-König, Tito oder Saddam waren, oder Bürgerkrieg mit anschließender Neuerrichtung einer totalitären Staatsform, aber sicher nicht die Möglichkeit, eine Demokratie zu errichten. Wer an diesen geschichtlich immer wieder belegten Abläufen zweifelt, braucht verdammt gute Argumente.

Ich halte es für unrealistisch zu glauben, daß die Tutsi sich ohne humanitäre Hilfe friedlich im Kongo angesiedelt hätten. Vergessen wir nicht die Beteiligung dieses Landes an den Vorgängen (FAZ):

Die "Verbringung" der Interahamwe genannten ruandischen Milizen und der Reste der ruandischen Armee nach Kongo war der Auftakt für den Kongo-Krieg, der oft als Fortsetzung des ruandischen Bürgerkrieges auf fremden Territorium bezeichnet wurde. Die fortgesetzten Angriffe der Interahamwe auf Ruanda veranlaßten Kigali, zunächst die Flüchtlingslager in Kongo unter Beschuß zu nehmen und schließlich in Kongo einzumarschieren. Bei gleicher Gelegenheit wurde der kongolesische Präsident Mobutu gestürzt und durch die Marionette Laurent-Désiré Kabila ersetzt.

Kabilas Begleitung beim Einmarsch in Kinshasa lieferte ein beredtes Bild der wahren Machtverhältnisse: Hinter den Kindersoldaten Kabilas tauchten die ersten ruandischen Elitesoldaten auf. Als Kabila indes versuchte, seine ruandischen Paten loszuwerden, versank Kongo endgültig im Chaos. Im Norden gründete sich eine "Befreiungsbewegung", die Geld aus Uganda erhielt, im Osten schufen Kagame und sein Armeechef ihre eigenen Vasallen, in Kisangani gingen ruandische und ugandische Soldaten aufeinander los, weil sie sich nicht einigen konnten, wer wieviel Gold mit nach Hause nehmen darf. Im Kongo-Krieg starben vermutlich mehr als drei Millionen Menschen, dreimal mehr als in Ruanda.

Schließen wir also mit der Feststellung, daß es maßgeblich die U.S.A waren, die diesen Völkermord in Ruanda zuließen. Hätte sich gegen das amerikanische Veto eine "Coalition of the Willing" unter Führung der Vereinigten Staaten von Europa zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zusammengefunden und das Massaker verhindert, so hätte ich nicht leicht dagegen argumentieren können. Es wäre jedoch auch ein schwerer Fehler, die Folgen zu unterschätzen, die eine Zerstörung der Rechtsordnung nachsichzieht. Man kehrt dadurch zum primordialen Recht der Natur zurück: dem Recht des Stärkeren - mit allen Konsequenzen.

Gruß,
janapier

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 18. Nov 2004, 20:13

QUOTE(kapela @ 15.11.2004, 20:12)
Sgt. Sanderson  
wo die deutschen am 2. tag des einmarsches von serben beschossen wurden
Hör auf so eine scheße zur schreiben deutschen würden von zwi besofene Opas beschosen die sofor erschosen
worden sind !!!
Ach da darf man sich wehren aber unsere Polizei durfte nicht auf UCK schiesen !!!
Und wenn wir  euch beschiesen woltten dann häte das anderes ausgesehen nur das klar ist !!!!!

rofl.gif  :rofl  :rolleyes  :wall  :lilstupid


das war wohl nix, oder... .



Sgt. Sanderson

Geschrieben von: Wodka 18. Nov 2004, 20:51

Irgendwie frage ich mich gerade ob nur die zwei Serben im Auto besoffen waren, oder nicht vielleicht auch der Poster dieses Beitrages, es erweckt zumindest mal stark den Eindruck.

Vielleicht haben die Serben ja in Wahrheit mehr Probleme mit dem Alkohol als mit Albanern.  :rolleyes

Geschrieben von: nikko 18. Nov 2004, 20:56

QUOTE(kapela @ 15.11.2004, 20:12)
Sgt. Sanderson  
wo die deutschen am 2. tag des einmarsches von serben beschossen wurden
Hör auf so eine scheße zur schreiben deutschen würden von zwi besofene Opas beschosen die sofor erschosen
worden sind !!!
Ach da darf man sich wehren aber unsere Polizei durfte nicht auf UCK schiesen !!!
Und wenn wir  euch beschiesen woltten dann häte das anderes ausgesehen nur das klar ist !!!!!

junge, irgendetwas stimmt bei dir net.
mal schreibst du wörter richtig mal falsch.
das hat nix mit schlechten deutschkenntnissen zu tun. rolleyes.gif
ich bin net auf der nudlsuppn dahergeschwommen.
da steckt absicht dahinter.
jugoslawen(serben)machen andere rechtschreibfehler.
da ist was faul.
nikko

ps die serben sind net das ewig unterdrückte volk.
vieles haben sie sich selbst zuzuschreiben.

Geschrieben von: Wodka 18. Nov 2004, 21:19

Mal besoffen, mal nüchtern erklärt das den Unterschied Nikko?

Geschrieben von: DocBrown 18. Nov 2004, 21:30

QUOTE(Wodka @ 18.11.2004, 21:19)
Mal besoffen, mal nüchtern erklärt das den Unterschied Nikko?

Warum sollte man im Betrunkenen Zustand posten?Ok, ich hab auch schon den einen oder anderen Post gelesen den jemand im Suff geschrieben hat(nicht hier), aber in dieser Regelmäßigkeit(es ist ja nicht das erste mal das nikko das auffällt)?!

Geschrieben von: nikko 18. Nov 2004, 21:46

QUOTE(Wodka @ 18.11.2004, 21:19)
Mal besoffen, mal nüchtern erklärt das den Unterschied Nikko?

ach, ich habe des öfteren beiträge mit 10 promille biggrin.gif  :smokin  ;)  verfasst.
aber kappela macht mit sicherheit absichtliche rechtschreibfehler.

nikko(don promillo de potenza wink.gif )

Geschrieben von: Pille1234 18. Nov 2004, 21:58

QUOTE

BND-Informant in Kosovo-Unruhen verstrickt

ZDF-Bericht: Fundamentalist Samedin
Xhesairi soll Übergriffe vorbereitet haben

Ein Informant des Bundesnachrichtendienstes hat Mitte März die Unruhen in der südserbischen Provinz Kosovo mit organisiert. Nach geheimen Abhörprotokollen mehrerer Nachrichtendienste hat der islamische Fundamentalist Samedin Xhesairi die Übergriffe auf die serbische Minderheit im Raum Urosevac, Orahovac und Prizren Ende Februar vorbereitet, wie das ZDF in einem Beitrag des heute-journals zeigt.
Mehrere Quellen hätten dem ZDF die Aussage des unter dem Kampfnamen Hoxha bekannten Islamisten bestätigt, er sei bezahlter Informant des Bundesnachrichtendienstes gewesen. Der Bundesnachrichtendienst lehnte jede Stellungnahme zur Darstellung des ZDF ab.    
 
"Bombenstimmung"
Die Geheimdienste hätten drei Wochen vor den Unruhen vom 17. und 18. März mitgehört, wie Xhesairi einen Gesprächspartner angewiesen habe, "in zwei bis drei Wochen für Bombenstimmung in Urosevac" zu sorgen, heißt es in dem Vorabbericht weiter. Wenige Tage später habe er mitgeteilt, in Prizren "sei bereits alles für eine heiße Party vorbereitet". Der Gesprächspartner habe beklagt, er habe Schwierigkeiten, genügend Busse für den Transport von militanten Kosovo-Albanern zu organisieren.
Bei den Ausschreitungen von Albanern, die zu den heftigsten Unruhen im Kosovo seit 1999 führten, waren 19 Menschen ums Leben gekommen. Für die Sicherheit im Kosovo ist die Nato-Schutztruppe KFOR zuständig. Die KFOR war kritisiert worden, bei den Unruhen zögerlich und hilflos vorgegangen zu sein. Auch die Bundeswehr hat im Kosovo mehr als 3000 Soldaten stationiert. Bundesverteidigungsminister Peter Struck hatte Ende September die Bundeswehr-Soldaten im Kosovo gegen Kritik an ihrem Einsatz im März in Schutz genommen.


Großartig. Jetzt darf spekuliert werden, hat der BND die Nachricht nicht verstanden, ist also völlig inkompetent, hat er genau gewußt was abgehen würde aber wegen vermeintlichem Quellenschutz geschwiegen, womit er sich seiner Existenzberechtigung berauben würde oder aber hat er die Erkenntnisse sehr wohl weitergeleitet ans Kanzleramt, wo aus Feigheit oder Unwissenheit wie schon öfter in der Vergangenheiticht, nicht gehandelt wurde?

Geschrieben von: Wodka 18. Nov 2004, 22:01

QUOTE(nikko @ 18.11.2004, 21:46)
QUOTE(Wodka @ 18.11.2004, 21:19)
Mal besoffen, mal nüchtern erklärt das den Unterschied Nikko?

ach, ich habe des öfteren beiträge mit 10 promille biggrin.gif  smokin.gif  wink.gif  verfasst.
aber kappela macht mit sicherheit absichtliche rechtschreibfehler.

nikko(don promillo de potenza wink.gif )

Du schreibst es wenigstens dazu  ;)

Geschrieben von: Sergeant 19. Nov 2004, 14:19

mata.gif

UPI Intelligence Watch

Washington, DC, Nov. 18 (UPI) -- The Bosnian press is reporting that a group of Serbian terrorists headed by Rajko Kusic was sent to Chechnya by the Russian secret services several months ago.

http://www.washtimes.com/upi-breaking/20041118-031412-9949r.htm
-----------------------------------------

russisch:
http://www.newsru.com/world/19nov2004/kusich.html

Geschrieben von: kapela 21. Nov 2004, 10:25

Ach Sgt. Sanderson ich weiß nicht watt du mir sagen willst mit deine letze post ??!!
Aber wenn du meinst das du mich provoziren kannst dann ligst du falsch !!
Und wenn du dich dammit brustest wie tool ihr zwei besoffene erschosen habt dann tust du mir laid .

Geschrieben von: nikko 23. Nov 2004, 20:38

LASS DIESE ABSICHTLICHEN FEHLER!!!!!!!
verkauf jemanden anderen für dumm. wallbash.gif  :rofl
nikko

Geschrieben von: nikko 23. Nov 2004, 21:46

QUOTE(kapela @ 21.11.2004, 10:25)
Und wenn du dich dammit brustest wie tool ihr zwei besoffene erschosen habt dann tust du mir laid .

pauschalisieren ist ja etwas das du gut kannst.
aha, der böse deutsche landser rofl.gif
nikko

Geschrieben von: kapela 24. Nov 2004, 18:07

LASS DIESE ABSICHTLICHEN FEHLER!!!!!!!
nikko gehe mir nicht auf piss , ich  weiß nicht watt du von mir willst ?
Der böse deutsche landser ist andere gesichte und ich habe nicht drüber geschriben nur über Sgt. Sanderson .
Wenn manche nicht warheit verkraften ist nicht mein schuld !!!

Geschrieben von: nikko 24. Nov 2004, 18:57

QUOTE(kapela @ 24.11.2004, 18:07)
LASS DIESE ABSICHTLICHEN FEHLER!!!!!!!
nikko gehe mir nicht auf piss , ich  weiß nicht watt du von mir willst ?
Der böse deutsche landser ist andere gesichte und ich habe nicht drüber geschriben nur über Sgt. Sanderson .
Wenn manche nicht warheit verkraften ist nicht mein schuld !!!

das bezieht sich auf deine absichtlichen rechtschreibfehler.
hoit mi net für deppat.
nikko

Geschrieben von: kapela 24. Nov 2004, 19:35

Ich weiß nicht warum ich absichtlich fehler machen würde ???
Warum mainst du das ich absichltlich fehler mache ??? mata.gif mata.gif

Geschrieben von: nikko 24. Nov 2004, 20:11

mein letzter beitrag zu deinen fehlern.einmal schreibst du wörter richtig, einmal falsch.
nikko

Geschrieben von: Delta 24. Nov 2004, 20:13

Habt ihrs jetzt bald? mata.gif

Geschrieben von: kapela 24. Nov 2004, 20:15

Das mache ich bestimmt nisht absichtlich .

Geschrieben von: Sgt. Sanderson 27. Nov 2004, 14:56

QUOTE(kapela @ 21.11.2004, 10:25)
Ach Sgt. Sanderson ich weiß nicht watt du mir sagen willst mit deine letze post ??!!
Aber wenn du meinst das du mich provoziren kannst dann ligst du falsch !!
Und wenn du dich dammit brustest wie tool ihr zwei besoffene erschosen habt dann tust du mir laid .

was ich damit sagen wollte weisst du ganz genau.
lässt dich leicht provozieren?  ;)
und nein, ich brüste mich nicht, dass deutsche soldaten sich gegen die angreifer gewehrt haben. das war ein klarer fall der ROE´s
und ob die typen, die in prizren mit ihrem gelben ploski fiat und AK´s den feurkampf eröffnet haben, besoffen waren oder nicht spielt da keine rolle. so und nun du wieder  :D


Sgt. Sanderson

Geschrieben von: SEB1 7. Jan 2007, 11:28

Na was sagt man dazu, da wird der deutschen KFOR Truppe mehr Geld und Soldaten für´s neue Jahr gegeben! eek.gif
Wie kommts, hat man Angst vor einem neuen Krieg, wegen dem Kosovo-Plan am 21. Januar?

http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6273166_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Geschrieben von: Freestyler 7. Jan 2007, 11:39

die beiden einsätze auf dem balkan (eufor in bosnien-herzogowina, kfor im kosovo) halte ich von allen derzeitigen mit abstand für die sinnvollsten. denn wenn die lage dort erneut eskalieren sollte, werden die auswirkungen unmittelbar zu spüren bekommen (flüchtlingsströme etc).

Geschrieben von: Borg-9 7. Jan 2007, 11:47

Wenn du dir mal vor Augen führst, was die deutschen KFOR-Kräfte da unten fast täglich machen (müssen), stellst du dir die Sinnfrage aber wieder.

Deutsches Militär führt da unten Polizeiarbeit durch, wenn nicht gerade wieder eine Lehrvorführung (= Augenwischerei) ansteht.

Geschrieben von: Hummingbird 1. Mar 2007, 18:47

ZITAT
EU will die meisten Soldaten aus Bosnien abziehen

Die Europäische Union will mit einem Vier-Stufen-Plan die in Bosnien-Herzegowina stationierten 6500 Soldaten deutlich reduzieren. Zunächst werden in einem ersten Schritt 3500 Soldaten abgezogen - darauf einigten sich die Verteidigungsminister der Gemeinschaft bei einem informellen Treffen in Wiesbaden. Deutschland ist der größte Truppensteller. Die EU hatte die Rolle, das Land weiter zu stabilisieren, im Dezember 2004 von der Nato übernommen.

Mit dem Abzug aus Bosnien-Herzegowina wollen die Minister Kapazitäten für die Krisenmissionen im Kosovo und in Afghanistan frei machen. Zwar gibt es trotz Fortschritten auf dem Weg zu einem friedlichen Zusammenleben von Muslimen, Kroaten und Serben immer noch schwere Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen. Nato und EU sehen den Balkanstaat aber gleichwohl als sicherheitspolitisch "reifes Land" an, saget der neue Chef des EU-Militärstabs, David Leakey.

Truppe im Kosovo bleibt

Gastgeber Franz Josef Jung sprach sich dafür aus, die rund 16.000 Nato-Soldaten im Kosovo zu halten. Es wäre ein "völlig falsches Signal", die Präsenz der Nato dort jetzt zu verringern. Im Streit um den Status des Kosovos rief Jung Serben und Kosovaren zu einer friedlichen Lösung auf. EU-Chefdiplomat Javier Solana teilte Jungs Einschätzung und unterstrich, auch die EU habe eine wichtige Rolle für die Stabilität des Kosovo zu spielen. "Bosnien, Serbien, der Kosovo gehören zu unserem Kontinent. Deshalb ist ihre Stabilität fundamental für uns."

Stand: 01.03.2007 18:34 Uhr
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6468448_REF2,00.html

Geschrieben von: Indy MPM 2. Feb 2008, 04:26

*buddel* *grab*
Was ist eigentlich aus dem Kosovo geworden, gibts da schon blühende Landschaften?

Geschrieben von: Pille1234 2. Feb 2008, 14:05

ZITAT(Indy MPM @ 2. Feb 2008, 04:26) *
*buddel* *grab*
Was ist eigentlich aus dem Kosovo geworden, gibts da schon blühende Landschaften?

Liest Du keine Zeitung? Kann man in letzter Zeit wieder sehr viel drüber lesen.
http://news.google.de/news?hl=de&tab=wn&ned=de&q=Kosovo

Geschrieben von: Sergeant 12. Feb 2008, 19:09

Übrigens,
ich bin echt gespannt was es verursachen wird wenn die Kosovo tatsächlich mit Hilfe der EU an diesem Sonntag in die Unabhängigkeit steigt.

Ob das ein weltweiten Flächenbrand entfacht !?
rolleyes.gif

Geschrieben von: goschi 13. Feb 2008, 00:34

ZITAT(Sergeant @ 12. Feb 2008, 19:09) *
Ob das ein weltweiten Flächenbrand entfacht !?
rolleyes.gif

wieso sollte es? mata.gif
ausser Serbien, Mazedonien und Albanien und vieleicht noch die weiteren im Balkan angesiedelten Staaten interessiert der Kosovo kein Schwein ernsthaft....
in Europa ist man evtl. besorgt wegen Flüchtlingswellen und einer destabilisierung des instabilen Balkans, wesshalb man auch die ganzen Militärkräfte unten hat, aber selbst wenn der kosovo (mal wieder) brennt, hat das praktisch null Auswirkungen auf unser hiesiges Leben....

oder ging die Welt unter, als sich der ganze Balkan das letzte mal gegenseitig an die Gurgel sprang? wink.gif

Geschrieben von: Stormcrow 13. Feb 2008, 01:33

ZITAT
oder ging die Welt unter, als sich der ganze Balkan das letzte mal gegenseitig an die Gurgel sprang?

Naja, nicht ganz, aber zumindest 1912-1914... Naja... wink.gif


Geschrieben von: goschi 13. Feb 2008, 01:35

ZITAT(Stormcrow @ 13. Feb 2008, 01:33) *
ZITAT
oder ging die Welt unter, als sich der ganze Balkan das letzte mal gegenseitig an die Gurgel sprang?

Naja, nicht ganz, aber zumindest 1912-1914... Naja... wink.gif

Tomaten und Erdbeeren sind beide rot und haben auch etwa gleich viel miteinander gemein wie dein Beispiel zu meinem Kontext wink.gif

Geschrieben von: Stormcrow 13. Feb 2008, 07:38

Das ist mir schon bewusst, daher wink.gif.
Ich wollte nur daran erinnern, dass auf dem Balkan durchaus gelegentlich etwas Größeres los ging, und nein, die Situation ist mit heute natürlich nicht vergleichbar.

Obwohl... Östrreich führt Krieg gegen Serbien und Russland... biggrin.gif

Geschrieben von: Légionnaire 13. Feb 2008, 08:01

rofl.gif Ohja...lasset uns die alten Zeiten aufleben lassen...

Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8d/Bismarck_pickelhaube.jpg/200px-Bismarck_pickelhaube.jpg (Bild automatisch entfernt)

---

Ging damals die Welt unter??? Klar war das Aufschreien damals groß, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass die Welt deshalb in Schutt und Asche lag ... vielmehr Europa


€dit sagt: Ich weiß, dass der Herr auf dem Foto kein Österreicher ist

Geschrieben von: Sergeant 13. Feb 2008, 13:00

ZITAT(goschi @ 13. Feb 2008, 00:34) *
ZITAT(Sergeant @ 12. Feb 2008, 19:09) *
Ob das ein weltweiten Flächenbrand entfacht !?
rolleyes.gif

wieso sollte es? mata.gif
ausser Serbien, Mazedonien und Albanien und vieleicht noch die weiteren im Balkan angesiedelten Staaten interessiert der Kosovo kein Schwein ernsthaft....
in Europa ist man evtl. besorgt wegen Flüchtlingswellen und einer destabilisierung des instabilen Balkans, wesshalb man auch die ganzen Militärkräfte unten hat, aber selbst wenn der kosovo (mal wieder) brennt, hat das praktisch null Auswirkungen auf unser hiesiges Leben....

oder ging die Welt unter, als sich der ganze Balkan das letzte mal gegenseitig an die Gurgel sprang? wink.gif

tounge.gif Nee Goschi ich meine was anders.
Wie es aussieht steigt Kosovo (oder möglicherweise wird) selbstständig / auf eigene Rechnung in die Unabhängigkeit von Serbien, das heisst es wird auf Anhieb ein separater Staat.
Nun es gibt genung auf der Welt Länder die sehr vergleichbare Situationen haben wie die Serbien mit dem Kosovo, das heisst "wenn Kosovo das darf dann warum nicht wir !?!?"

Das erste Beispiel wäre, Georgien und Abhasien.
und und und.

Geschrieben von: goschi 13. Feb 2008, 13:06

der kosovo wäre längst nicht der erste Staat, der sich für unabhängig erklärt...
Tschetschenien? wink.gif

Geschrieben von: Sergeant 13. Feb 2008, 13:13

ZITAT(goschi @ 13. Feb 2008, 13:06) *
der kosovo wäre längst nicht der erste Staat, der sich für unabhängig erklärt...
Tschetschenien? wink.gif

Tschetschenien? mata.gif
Mensch Goschi, Teschetschenien ist nicht unabhängig! Tschetschenien ist jetzt genau das selbe wie z.B. Dagestan oder Tatarstan oder oder ...
Tschetschenien ist ein Teil des RU Staates und kein tatsächliches, separates Land/Staat wie z.B. Kasachsan oder Weissrussland ...

Geschrieben von: Stefan Kotsch 13. Feb 2008, 13:55

Sich selbst für unabhängig erklären ist die eine Seite. Praktisch kann sich eine solche Erklärung nur auswirken, wenn den neu(selbst)erklärten Staat auch irgend jemand mit Autorität anerkennt. Die Basken konnten erklären was sie wollten - null und lall. Die Separatisten in Korsika - ohne Auswirkungen. Die Bayern - ... biggrin.gif
Die Extremisten von den Tschetschenen bekommen wiederum Beifall von den westlichen Demokratien. Der Beifall für die freiheitsliebenden Taliban ist nach Abzug der Russen aus A-Stan schlagartig ausgeblieben - nun sind die Taliban so richtig böse auf den Westen

Da heben nun ein, zwei Zwergvölker in Jugoslawien den Finger und schon springen die Außenminister reihenweise herbei um jede noch so unbedeutende Regierung völkerrechtlich anzuerkennen. Ich möchte fast annehmen, wenn es den sogenannten ehemaligen "Ostblock" schwächt, ist alles willkommen. Damit fing die Balkankrise erst richtig an zu brennen.

Will sagen, das ist alles nicht so schlicht und einfach wie man es gerne darstellt.

Geschrieben von: Glorfindel 13. Feb 2008, 14:48

Nein, niemand hat den Tschetschenen applaudiert und dies aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist Russland eine Europäische Macht mit welcher man es sich nicht verderben möchte. Zum anderen hat ist ein kriselndes Russland (nicht zu verwechseln mit schwachem Russland) für Westeuropa gefährlich. Zweifelslos gehört Tschetschenien zu Russland, obwohl es sich Anfang-Mitte der 90er Jahre von Russland abspalten hat. Anders als heute wurde damals Tschetschenien auch nicht mehr faktisch von Russland kontrolliert. Der Westen hat grossmehrheitlich selbst dann geschwiegen, als Tschetschenien in Schutt und Asche gelegt wurde, Leute spurlos verschwanden, gefoltert wurden usw. Nur weil die Seperatisten sich zum Teil so benehmen, heisst das noch lange nicht, dass die föderalen Truppen sich auch so aufführen können.

Was die Taliban mit dem Kosovo zu tun hätten, weiss ich nicht. Sie kamen ja auch erst ein Jahrzehnt nach dem Abzug der UdSSR aus Afghanistan dort an die Macht. Und die Anerkennung einer Regierung hat heisst nur, dass man die faktischen Machthaber akzeptiert.

In Jugoslawien habe ich bisher noch keine Völker gesehen, welche den Finger gehoben haben und gleich als Staat anerkannt worden sind. Und wie gesagt, die Anerkennung einer Regierung hat nichts damit zu tun mit der Anerkennung eines Staates. Ein Problem beim Kosovo ist, dass er - im Moment zumindest - die Merkmale eines Staates (Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgewalt) erfüllt, da er sein Territorium nicht selber kontrolliert, sondern auch die "Internationalen" angewiesen ist. Das Problem Kosovo ist dem Westen durchaus bewusst. Es wurde Übrigens auch nicht dadurch entfacht, dass der Westen ein schwaches Jugoslawien sehen wollte, sondern v.a. deshalb, weil in Serbien jemand an der Macht war, der sich eines extremen Nationalismus bediente um an der Macht zu bleiben. Jugoslawien selber wurde ja vom Westen, v.a. auch von Frankreich, als Sperriegel geschaffen, um Russland den Weg ans Mittelmeer zu versperren. Jedenfalls ist das Problem des Kosovo, dass nachdem die Schergen Milosevic dort fast zehn Jahre gewütet haben, eine Rückkehr des Kovoso nach Serbien unrealistisch ist und wohl auch von einem Grossteil der Bevölkerung bekämpft werden würde. Es wird für Serbien nicht möglich sein, im ganzen Kosovo die Macht auszuüben. Auf der anderen Seite ist sicherlich das Problem, dass man keine Präjudizien schaffen will, für die Abspaltung von Staaten und was meiner Meinung noch viel stärker wiegt ist, dass die Leute im Kosovo gar nicht fähig sind einen Staat, wie wir ihn kennen aufzubauen. Sie machen sich da selber etwas vor. Sehr viele Leute dort sind leider noch nicht im 21. Jahrhunder angekommen, es gibt eine Mentalität, die den Aufbau eines Staates sehr schwierig macht. Zudem handelt sich bei einem bedeutenden Teil der Politiker im Kosovo schlichtwegs um Kriminelle, die Parteien kämpfen - mit Aussahmen - nicht für echte Demokratie, sondern es handelt sich um Klans und um Interessenverbindungen. Da darf man sich auch keine Illusionen machen. Würde sich der Kosovo unabhängig erklären und die Internationalen abziehen so würde einfach dort eine relativ schlimme Bananenrepublik, quasi ein Mafiastaat entstehen. Ich sehe deshalb keine ideale Lösung für den Kosovo, denn wenn ich die wüsste, würde ich wohl ziemlich bald den Friedennobelpreis bekommen. Persönlich würde ich eine einvernehmliche Spaltung des Kosovo bevorzugen und den Nordteil zu Serbien schlagen, sowie einige Klöster als exterritoriales Gebiet erklären. Abgesehen von diesen Gebieten hat weder Serbien noch die dort lebende Bevölkerung irgendetwas von einer serbischen Herrschaft. Das Land ist ein riesiger Müllberg, mittlerweile vollgepackt mit hässlicher Architektur. Schon unter Tito sind zudem vermutlich Miliarden für einen Aufbau des Kosovo einfach versickert. Den denn unabhängigken Teil des Kosovo müssten man dann wohl noch Jahre treuhänderisch führen, auch wenn dies wohl der dort ansässigen Bevölkerung nicht passen wird.


ZITAT
Sich selbst für unabhängig erklären ist die eine Seite. Praktisch kann sich eine solche Erklärung nur auswirken, wenn den neu(selbst)erklärten Staat auch irgend jemand mit Autorität anerkennt. Die Basken konnten erklären was sie wollten - null und lall. Die Separatisten in Korsika - ohne Auswirkungen. Die Bayern
Im Unterschied zum Kosovo werden die erwähnten Gebiet noch durch die Zentralmacht kontrolliert.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 13. Feb 2008, 15:38

Ok, ich hab s auch etwas simpel begonnen. Was ich sagen wollte, war ja, das es verdammt kompliziert ist und die rasche Lösung weit entfernt ist.


(Ob Taliban genannt oder nicht, die westliche Welt hat die Bad Boys in A-Stan gegen die Russen erst hochgepäppelt. Den Tschetschenen wird natürlich nicht uneingeschränkt und von jedem applaudiert. Die Regierungen halten sich zumeist zurück, in Kenntnis der Problematik und in Kenntnis der Signalwirkung; die USA nehmen es mit dem Völkerrecht ja schließlich auch nicht so bierernst. Und, die Kontrolle durch die Zentralregierung kann ich auch unterminieren, in dem ich der Abspaltungsbewegung ein deutliches Signal gebe, sie anzuerkennen und zu unterstützen. Man könnte den Führern auch ebenso deutlich sagen, passt auf, ihr werdet niemals anerkannt werden, Unterstützung - null. Der Zerfall Jugoslawies begann mit der völkerrechtlichen Anerkennung von nach Unabhängigkeit strebenden Teilvölkern, der Kosovo ist nur noch ein "Überrest" des riesigen Balkan-Schlamassels)

Geschrieben von: Sergeant 15. Feb 2008, 12:01

Serbien fordert UN-Votum gegen Kosovo-Unabhängigkeit

Gegen die bevorstehende Unabhängigkeitserklärung des Kosovo will Serbien ein Machtwort des UN-Sicherheitsrat durchsetzen und erreichen, dass die Vereinten Nationen die Erklärung nicht anerkennen. Unterstützt wurde die Position Serbiens von Russland. Serbien werde niemals eine Verletzung seiner territorialen Integrität akzeptieren, sagte der serbische Außenminister Vuk Jeremic bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats am Donnerstag in New York. "Nicht jetzt. Nicht in einem Jahr. Nicht in einem Jahrzehnt. Niemals", erklärte der Minister. Die Sitzung war auf Drängen Russlands und Serbiens einberufen worden. Politische Beobachter mutmaßen, schon am Sonntag könnte sich das Kosovo für unabhängig erklären........................................................................
....

http://www.tagesschau.de/ausland/kosovo70.html
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Serbien: Regierungsexperte prognostiziert Wirtschaftsfiasko für unabhängiges Kosovo

BELGRAD, 15. Februar (RIA Novosti). Ein unabhängiges Kosovo ist dem Wirtschaftsexperten der serbischen Regierung, Nenad Popovic, zufolge wirtschaftlich zum Scheitern verurteilt.

"Das beweist die gegenwärtige Situation in der Region, wo 60 Prozent der Einwohner arbeitslos sind, wobei es sich dabei vorwiegend um unter 35-Jährige handelt", äußerte Popovic in einem Interview mit der serbischen Zeitung "Politika".

Er betonte, dass zur Zeit im Kosovo drei Mal weniger Strom produziert werde als im Jahr 1990 und es täglich zu Stromausfällen käme.

Laut dem Experten arbeiten die wenigen Fabriken und Unternehmen im Kosovo auf einer bis zu 20 bis 30 Prozent gedrosselten Kapazität.

"Es wird keine Direktinvestitionen in die Wirtschaft geben, wenn die Unabhängigkeit ungesetzlich ausgerufen wird. Alle Anleger wollen Rechtsgarantien für ihr Kapital haben. Das Kosovo hat sie nicht und ein unabhängiges Kosovo schon gar nicht", führte er aus.

http://de.rian.ru/world/20080215/99283854.html

Geschrieben von: pinkinson 15. Feb 2008, 22:43

Nach den 80-90 % des europäischen Drogenhandels über Kosovo läuft, mache ich mir um deren Wirtschaft keine Sorgen... rolleyes.gif

Geschrieben von: bill kilgore 15. Feb 2008, 23:52

Mazedonien scheint mit organisierter Kriminalität arg belastet zu sein, ist wohl ein Kennzeichen von unklaren Verhältnissen was die Regierung betrifft...

Geschrieben von: Pille1234 16. Feb 2008, 00:56

Zuvor kam es halt über die Türkeiroute, heute übrigens auch noch, aber natürlich hat diese an Bedeutung verloren.
Quantitativ macht es aber für uns überhaupt keinen Unterschied.

Geschrieben von: Nite 16. Feb 2008, 01:19

Trotzdem bleibt der fade Beigeschmack, wenn man bedenkt das Politik und organisierte Kriminalität (und Ex-UCK-Klüngel) im Kosovo ein und dasselbe sind

Geschrieben von: Pille1234 16. Feb 2008, 13:59

ZITAT(Nite @ 16. Feb 2008, 01:19) *
Trotzdem bleibt der fade Beigeschmack, wenn man bedenkt das Politik und organisierte Kriminalität (und Ex-UCK-Klüngel) im Kosovo ein und dasselbe sind

Selbverständlich. Aber es klingt immer so, als sei durch das Kosovo im Hinblick auf Drogen bzw. Kriminalität ein neues Problem für Europa entstanden und das ist halt nicht so, nur die Beteiligten haben sich ein wenig geändert.

Geschrieben von: Almeran 17. Feb 2008, 03:21

Vllt bekommt man das ja dadurch auch besser in den Griff. Der Kosovo wird als unabhängiger Staat sehr viel stärker unter der Fuchtel der UN/EU stehen als z.B. die Türkei.

Geschrieben von: Nite 17. Feb 2008, 16:08

Bezweifle ich angesichts der Tatsache OK & Politik dort unten so ziemlich dasselbe ist

Geschrieben von: Nite 17. Feb 2008, 17:44

ZITAT
Kosovo erklärt sich für unabhängig
In Europas Osten ist ein neuer Staat geboren: Das Parlament in Pristina hat die Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien beschlossen. Auf den Straßen feiern die Menschen. Russland und die Regierung in Belgrad kündigen Widerstand an, radikale Serben versuchen, die Grenze zu überschreiten.

Pristina - "Von heute an ist Kosovo stolz, unabhängig und frei", sagte Ministerpräsident Hashim Thaci vor den Abgeordneten im Parlament von Pristina. "Wir marschieren in Richtung Europa", fügte er hinzu. Mit Blick auf die serbische Minderheit sagte Thaci, dass das Kosovo ein Staat für alle Bürger sein werde. Allerdings werde das Land "nie wieder von Belgrad beherrscht".

Bisher war das überwiegend von Albanern bewohnte Kosovo eine Provinz Serbiens. Bei der außerordentlichen Sitzung des Parlaments stimmten die Abgeordneten heute für die Unabhängigkeit. Im weiteren Verlauf des Tages sollen sie auch eine neue Nationalfahne und Nationalhymne beschließen.

"Wir, die demokratisch gewählten Führer unseres Volkes, erklären das Kosovo mit dieser Deklaration zu einem unabhängigen und souveränen Staat", sagte Thaci. Für die Resolution stimmten alle 109 anwesenden Abgeordneten. Elf Parlamentarier, darunter auch Serben, boykottierten die Abstimmung. Parlamentspräsident Jakup Krasniqi sagte unter dem Beifall der Abgeordneten: "Wir bekennen uns zu einem demokratischen Staat für all seine Bürger, in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft. Kosovo ist eine Republik - ein unabhängiger, demokratischer und freier Staat."

Ministerpräsident Thaci unterzeichnete 192 Briefe an Regierungen in der ganzen Welt, in denen er um die Anerkennung des neuen Staates bat. Ein Brief ging auch an Serbien.

Dort wird er kaum wohlwollend aufgenommen werden. Serbiens Präsident Boris Tadic erklärte, sein Land werde ein selbständiges Kosovo nicht akzeptieren. "Serbien wird niemals die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen", teilte er unmittelbar nach der Zeremonie in Pristina mit.

Zwischenfall an der Grenze


Widerstand kündigten auch die serbischen Ultranationalisten an. "Das Kosovo wird niemals einen Sitz bei den Vereinten Nationen bekommen, so lange Serbien die Unterstützung Russlands und seines Präsidenten Wladimir Putin hat", sagte Aleksandar Vucic von der Radikalen Partei, der größten Partei Serbiens. Serbien setze auf die Hilfe Chinas, Indiens und anderer befreundeter Staaten, um eine Präsenz des Kosovo in internationalen Organisationen zu verhindern.

Derzeit ist die Lage friedlich. In Pristina zogen zehntausende Menschen jubelnd durch die Straßen. Freudenschüsse wurden in die Luft gefeuert.

Schon in der Nacht feierten Tausende Menschen mit albanischen Flaggen im Zentrum Pristinas. Auf Bannern stand geschrieben: "Alles Gute zur Unabhängigkeit!". In der Zeitung "Koha Ditore" hieß es: "Heute beginnt ein neues Leben. Die Vergangenheit sollte nicht in Vergessenheit geraten, aber sie gehört der Vergangenheit an und sollte vergeben werden."

Für Verwirrung sorgte ein Zwischenfall an der Grenze zwischen Kosovo und Serbien. Hunderte ehemalige Reservisten der serbischen Armee versuchten, aus Protest gegen die Unabhängigkeitserklärung in das Kosovo einzudringen. Nach Angaben der Belgrader Nachrichtenagentur Beta gelang es der uniformierten Gruppe an der Grenze zunächst, eine Absperrung der serbischen Polizei zu durchbrechen. Dann aber seien sie von Sicherheitsbeamten des Kosovo gestoppt worden.

Mit ihrer Aktion wollten die ehemaligen Reservisten, die während des Kosovo-Kriegs 1998 bis 1999 für die serbische Armee kämpften, gegen die Unabhängigkeitserklärung des Parlaments in Pristina protestieren. Viele Serben betrachten die abtrünnige Provinz als die Wiege ihrer Nation.

Im von Serben und Albanern bewohnten Mitrovica hatten französische Nato-Soldaten in der Nacht vorsorglich damit begonnen, Stacheldrahtzäune und Betonbarrieren zu errichten. So sollten Ausschreitungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen in der de facto geteilten Stadt verhindert werden. Berichte über Zusammenstöße lagen aber nicht vor.


"Separatistische Tendenzen"

US-Präsident George W. Bush kündigte an, alles dafür zu tun, dass es nicht zu Gewalt kommt. Seit dem Ende des Kosovo-Kriegs im Juni 1999 wird die Provinz von den Vereinten Nationen verwaltet. Rund 16.000 Nato-Soldaten sorgen für Sicherheit, darunter knapp 2500 Deutsche.

Zahlreiche serbische Minister wollen heute ins Kosovo reisen, um die serbische Minderheit zu unterstützen. Dies kündigten Regierungsvertreter an. Die Kosovo-Polizei hatte am Vortag erklärt, sie garantiere für die Sicherheit der Regierungsvertreter, unter denen sich auch der stellvertretende Regierungschef Bozidar Djelic befindet.


Russland will umgehend den Uno-Sicherheitsrat anrufen. Moskau setze sich für rasche Konsultationen möglichst schon heute ein, sagte die Sprecherin der russischen Vertretung bei den Vereinten Nationen, Marina Sacharowa, laut der Agentur Itar-Tass. Russland hält einen eigenen Kosovo-Staat für unvereinbar mit internationalem Recht. Präsident Wladimir Putin hatte in den vergangenen Woche auf die Uno-Resolution 1244 verwiesen, nach der das Kosovo integraler Bestandteil Serbiens sei.

Moskau setzt sich für weitere Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina ein und will nur einen Kompromiss beider Seiten mitragen. Putin warf den Kosovo-Albanern "unmoralisches" Handeln vor. Russland befürchtet, dass andere Regionen mit "separatistischen Tendenzen" dem Beispiel folgen könnten. "Man sagt uns, das Kosovo sei ein besonderer Fall. Aber das ist eine Lüge. Es ist die alte Geschichte: ein ethnischer Konflikt, bei dem auf beiden Seiten Verbrechen begangen werden", sagte Putin am vergangenen Donnerstag.

Das Kosovo ist nach Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und Serbien der siebte Staat, der aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorgeht.

ffr/wal/dpa/Reuters/AP/AFP

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html



Geschrieben von: Nite 17. Feb 2008, 19:29

ZITAT
Explosion erschüttert Kosovo-Stadt Mitrovica
Wenige Stunden nach der Unabhängigkeitserklärung bricht im Kosovo wieder Gewalt aus. In der Stadt Mitrovica, wo Serben und Albaner leben, kam es zu einer Explosion in der Nähe eines Uno-Gerichts. In Belgrad attackierten radikale Serben die US-Botschaft.


Mitrovica - Eine Explosion erschüttert die geteilte Stadt Mitrovica, in der sowohl Albaner als auch Serben leben. Zunächst gab es keine Berichte über Verletzte.

Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich die Explosion in der Nähe eines Uno-Gerichts und dort, wo die EU-Mission eingerichtet werden soll. Die Stadt ist eine Hochburg der serbischen Minderheit des Kosovo. Am Nachmittag hatte die Provinz die Unabhängigkeit von Belgrad ausgerufen.

Mitrovica hat eine Sonderrolle im Kosovo: Der Fluss Ibar trennt sie in einen nördlichen serbischen und einen südlichen albanischen Teil. Die Serben halten sich nur selten im albanischen Teil auf, während einige hundert Albaner immer noch im serbischen Teil der Stadt leben, zumeist in isolierten Siedlungen. Wegen der heute vollzogenen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo hatten die Soldaten der Nato ihre Präsenz in Mitrovica zuletzt massiv verstärkt.

Schon am Nachmittag hatten Unbekannte Gebäude der EU und der Uno mit Handgranaten beworfen. Es habe aber keine nennenswerten Schäden gegeben, hieß es in westlichen Kreisen. Das EU-Gebäude sei evakuiert worden.

Auch in Serbien kam es teilweise zu Gewaltausbrüchen. In Belgrad versammelten sich rund 2000 meist junge Serben vor der US-Botschaft und bewarfen das von 500 Polizisten bewachte Gebäude mit Steinen. Mehrere Polizisten wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht, Fensterscheiben gingen zu Bruch. "Kosovo ist das Herz Serbiens", riefen sie. Serbien lehnt eine Unabhängigkeit des Kosovo ab.

In Kürze mehr auf SPIEGEL ONLINE.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535854,00.html

Hervorhebung von mir:
Also wird mal wieder Politik mit den lokal üblichen Methoden betrieben, kann noch heiter werden.

Geschrieben von: goschi 17. Feb 2008, 19:32

wird manch schlaflose Nacht für die kameraden dort unten geben sad.gif

Geschrieben von: Nite 17. Feb 2008, 19:34

Jup, und wahrscheinlich kann das ORF Btl schon mal anfangen zu packen

Geschrieben von: Nite 17. Feb 2008, 22:32

ZITAT
17. Februar 2008, 16:50
SVP will Rückzug aus Kosovo
Die SVP fordert den Bundesrat angesichts der Unabhängigkeitserklärung Kosovos zur strikten Neutralität und die Swisscoy zum Rückzug aus dem Kosovo auf.

Es werde immer deutlicher, dass sich auf dem Balkan ein neuer Ost-West-Konflikt anbahne und die Situation nach wie vor weit von einer Lösung im Einvernehmen aller Parteien entfernt sei, heisst es heute in einer Mitteilung der SVP. Unter diesen Voraussetzungen fordert die Partei den Bundesrat zu strikter Neutralität auf. Es dürfe auf keinen Fall passieren, dass die Schweiz die eine oder andere Seite unterstütze oder gar die Unabhängigkeitserklärung der Kosovo-Albaner in vorauseilendem Gehorsam mit der EU anerkenne.



Eine klare neutrale Haltung sei die Schweiz auch den zahlreichen in der Schweiz lebenden Kosovo-Albanern und Serben schuldig. Gleichzeitig habe die Schweiz als letztes neutrales Land der Welt ihre bewährten guten Dienste weiterhin beiden Parteien zur Vermittlung anzubieten. Die SVP erinnert den Bundesrat zudem nachdrücklich daran, dass eine Teilnahme der Swisscoy an friedenserzwingenden Handlungen verboten sei und fordert deren Rückzug aus dem sich ausweitenden Konflikt zwischen Grossmächten, in dem die neutrale Schweizer Armee nichts zu suchen habe.

(ret/ap)


Swisscoy erlebt ruhigen Tag
Bis zum Abend hat das Schweizer Kontingent Swisscoy im Kosovo einen ruhigen Unabhängigkeitstag ohne Zwischenfälle erlebt. Die 220 Schweizer Soldaten sind im Süden der bisherigen serbischen Provinz stationiert. Man sei absichtlich eher unauffällig aufgetreten, jedenfalls ohne schwere Ausrüstung, sagte Swisscoy-Medienchef François Furer, der Nachrichtenagentur SDA.

Zusammen mit rund 460 Österreichern im Camp Casablanca beim Städtchen Suva Reka stationiert, seien die Schweizer heute mit Patrouillen auch in serbischen Enklaven unterwegs gewesen. Und auch im Aussenposten Camp Adler zwischen Velika Hocha und Orahovac im nördlichen Süd-Kosovo, wohin Swisscoy-Soldaten ausserplanmässig aufgeboten wurden, sei alles ruhig geblieben, sagte Furer.

Mit der Swisscoy beteiligt sich die Schweiz militärisch an der internationalen Kosovo-Friedenstruppe KFOR. Der Einsatz wurde vom Parlament bis Ende 2008 befristet. Das Budget für die Jahre 2006, 2007 und 2008 beträgt pro Jahr 37,5 Millionen Franken. Die Swisscoy steht im Gebiet der Multinationalen Task Force Süd unter der Verantwortung der deutschen Bundeswehr. Sie kann aber im ganzen Kosovo eingesetzt werden. (SDA)

http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/842586.html

Geschrieben von: kato 17. Feb 2008, 22:45

ZITAT(Nite @ 17. Feb 2008, 19:34) *
Jup, und wahrscheinlich kann das ORF Btl schon mal anfangen zu packen


Das italienische ist übrigens zum Üben seit ein paar Wochen komplett unten. Gaaanz rein zufällig.

Geschrieben von: Nite 17. Feb 2008, 22:46

Kann man drüber spekulieren, aber eigentlich ist es normal dass jedes ORF-Btl 1x im Jahr in den Kosovo verlegt

Geschrieben von: Pille1234 17. Feb 2008, 22:58

Nun war das heutige Ereignis ja lang genug angekündigt, insofern hat da wohl jemand das Nötige mit dem Zweckmäßigen verbunden.

Geschrieben von: Sergeant 18. Feb 2008, 17:13

Oh Mann, so was auch noch. smile.gif

Hier steht dass die Don-Kosaken im Falle der militärischen Auseinandersetzungen zwischen den Serben und Albanern, werden den Serben im Kampf beistehen.

http://www.newsru.com/russia/18feb2008/kazaki.html

Geschrieben von: lastdingo 18. Feb 2008, 17:28

Wqaws ich nicht ganz verstehe ist, warum nicht einfach Albanien das Kosovo annektiert. Evtl ohnehin vorgesehen für die nächste Zeit?
Oder wäre das zu viel Machtverlust für die Kosovaren?


Und auf einer Karte habe ich neulich die Bevölkerungsverteilung gesehen. War die veraltet oder gibt's im Nordwesten immer noch ein recht geschlossen mehrheitlich serbisches Gebiet?

Geschrieben von: Glorfindel 18. Feb 2008, 17:34

Weil man (die Internationale Gemeinschaft) dies nicht will. Dies würde dann nur noch mehr Öl ins Feuer giessen. Ausserdem wollen nicht alle Südalbaner auch tatsächlich den Kosovo, dies würde auch innerhalb Albaniens die Machtverhältnisse verschieben. Ausser war auf dem Balkan oft so, dass wenn jemand sein Grossreich ausrufen wollte, alle Nachbarn auf ihn einzudreschen begannen. Man hat dann nämlich sofort alle Nachbarn gegen sich, da ja fast jeder Staat im Balkan über Minderheiten verfügt.

Geschrieben von: Glorfindel 18. Feb 2008, 17:39

dies dürfte die Bevölkerungsverteilung einigermassen richtig wiedergeben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Kosovo_eth_Verteilung_2005.png
Bild: http://www.foto-doku.de/forum/userpix/5_538pxKosovo_eth_Verteilung_2005_1.jpg (Bild automatisch entfernt)

Geschrieben von: Sergeant 18. Feb 2008, 17:40

Eil - Frankreich kündigt Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit an

MOSKAU, 18. Februar (RIA Novosti). Frankreich wird laut Außenminister Bernard Kouchner die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy habe bereits ein entsprechendes Schreiben an den Kosovo-Präsidenten gerichtet, sagte Kouchner am Montag in Brüssel nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP.

Die EU-Außenminister konnten bei ihrer Sondersitzung am Montag in Brüssel keine gemeinsame Linie gegenüber dem Kosovo finden. Jeder EU-Staat wird über die Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit selbständig entscheiden, zitiert AFP aus dem Entwurf der gemeinsamen Erklärung der Minister.

Das Kosovo-Parlament hatte am vergangenen Sonntag die Unabhängigkeit von Serbien ausgerufen. Die Regierung in Belgrad kritisierte diese Entscheidung als "gewaltsame Spaltung" des serbischen Territoriums.

Laut westlichen Medien sind neben Frankreich auch Italien, Großbritannien, Deutschland und die USA bereit, das unabhängige Kosovo anzuerkennen. Russland hat eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York gefordert, die am Montag stattfinden soll.

http://de.rian.ru/world/20080218/99525300.html

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EIL - Deutschland und Italien kündigen Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit an

MOSKAU, 18. Februar (RIA Novosti). Deutschland und Italien werden die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen.
Das berichtet die Agentur Reuters unter Hinweis auf die Außenminister dieser Länder.
Laut dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier erkennt die Mehrheit der EU-Staaten den unabhängigen Status dieser Region an.
Der erste Staat, der die Kosovo-Unabhängigkeit anerkannte, war am Montag Afghanistan. Am gleichen Tag folgten Frankreich und Großbritannien.

http://de.rian.ru/world/20080218/99527346.html

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Kaum Hoffnung für Kleinstaat Kosovo

MOSKAU, 18. Februar (Fjodor Lukjanow für RIA Novosti). Die serbische Autonomie Kosovo hat die seit langem erwartete Unabhängigkeit ausgerufen - die Folgen bleiben unklar.

Welche internationalen Komplikationen können der Beschluss von Pristina und seine wahrscheinliche Anerkennung durch einen Teil der Weltgemeinschaft bewirken?
Erstens entsteht eine schwierige juristische Kollision. Da eine Anerkennung des UN-Sicherheitsrats nicht vorliegt, sprengt das Procedere das Völkerrecht. ...............................................

http://de.rian.ru/analysis/20080218/99521585.html

Geschrieben von: otto1978 18. Feb 2008, 20:11

ZITAT(lastdingo @ 18. Feb 2008, 17:28) *
Wqaws ich nicht ganz verstehe ist, warum nicht einfach Albanien das Kosovo annektiert. Evtl ohnehin vorgesehen für die nächste Zeit?
Oder wäre das zu viel Machtverlust für die Kosovaren?


Und auf einer Karte habe ich neulich die Bevölkerungsverteilung gesehen. War die veraltet oder gibt's im Nordwesten immer noch ein recht geschlossen mehrheitlich serbisches Gebiet?



ich hab neulich irgendwo gelesen das die albaner ihre brüder gar nicht wieder haben wollen...tja...iss schon ne scheiss situation...die eigene "mutter" will dich nicht und dein "stiefvater" würde dir am liebsten die pistole auf die brust setzen...ham wohl irgendwat falsch jemacht die kleenen berisha`s...

ich weiss auch nich wie die sich das vorstellen zu existieren mata.gif 60% arbeitslosigkeit,kriminalitätsrate jenseits von gut und böse und den strom gibts aus belgrad...was will man eigentlich mit den restlichen serben machen?? auch "überreden" lassen abzuwandern??...

erst wird man zurück in die steinzeit gebombt und dann wird einem das EIGENE land,wo die serbischen grossväter ihr blut vergossen haben, weg genommen....lebensraum durch überfremdung könnt man denken,aber,aber wenn afghanistan die unabhängigkeit anerkennt brauch man sich um solch wirre aussagen keine gedanken machen...UHHH TSCHÄÄ KAHHH,UHHH TSCHÄ KAHHH

Geschrieben von: Glorfindel 18. Feb 2008, 20:38

Nein, den Strom gibts nicht einfach aus Belgrad. Der Kosovo hat neben einem kleinen Wasserkraftwerk zwei grosse Kohlenkraftwerke, nämlich Kosovo A und Kosovo B in Obilic in der Nähe von Pristina. Diese Kraftwerke wären theoretisch in der Lage mehr als den ganzen Kosovo mit Energie zu versorgen. Relativ grosse Kohlevorkommen hat gerade dort im ebenfals. Leider ist die KEK, die Energiegesellschaft des Kosovo ein Fass ohne Boden und es sind hunderte von Milionen dort versickert ohne dass es gelang, die Energieversorgung zu verbessern. Man hat deshalb leider dauernd Spannungsschwankungen und infolge dessen Stromausfälle. Habe selber mal Kosovo A und B besichtigt, Kosovo B ist relativ neu, da es nach einem Brand neu aufgebaut wurde, Kosovo A ist Stalingrad - eine riesige Industrieruine und meiner Meinung - entgegen sämtlicher anderer Berichte - nicht im Betrieb und dient lediglich als Ersatzkraftwerk. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass Serbien Strom liefert, jedenfalls nicht in grossen Mengen. Allenfalls kommt Strom über Serbische Leitungen. Allerdings hat Serbien mal angeboten Strom zu liefern (möglicherweise aber nur den serbischen Gebieten).

ZITAT
erst wird man zurück in die steinzeit gebombt und dann wird einem das EIGENE land,wo die serbischen grossväter ihr blut vergossen haben, weg genommen

Der Kosovo ist genau gleich die Heimat der Kosovoalbaner wie der Kosovoserben und die Albaner sind schon seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten in der Mehrheit. Die Meisten Serben haben den Kosovo verlassen, weil es dort keine Zukunft gibt und es gäbe selbst dann keine, wenn es keine Albaner dort hätte. Und hätte sich die Soldateska Milosevic anders aufgeführt so wäre der Kosovo noch heute serbisch. Im Übrigen halte ich von Blut und Bodentheorien nicht so viel.

Geschrieben von: Schwabo Elite 18. Feb 2008, 20:50

@otto

Na, sammeln wir schonmal Punkte für einen Mod-Schuss vor den Bug? wink.gif

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Kriminalität und Arbeitslosigkeit gehen Hand in Hand, das sollte klar sein. Wenn die Anerkennung international bestand hat UND die Serben keinen Mist bauen, dann werden relativ schnell mehr Gelder aus EU und UNO (noch unwahrscheinlich) fließen, als bislang. Bodenschätze sind vorhanden, die Landwirtschaft hat Wachstumspotenzial und wenn ausländische Investoren Vertrauen in den Staat gewinnen (also Kriminalität sinkend ist), dann werden auch Kraftwerke gebaut werden. Erst einmal kommt es darauf an das Land attraktiv zu machen, da ist der Februar gut für geeignet, weil man bis zum Frühling noch etwas Zeit hat und dann das ganze Jahr den Boom (so er denn kommt) genießen kann.

Und wer wird hier in die Steinzeit gebombt? Serbien? Das ist aber mal ganz hohle Propaganda. Und das eigene Land hat Serbien nicht verloren, denn die wenigsten im Kosovo fühlen sich als Serben (genauer: unter 10.000). Und wo meine Großväter Blut vergossen haben lässt sich vermutlich gar nicht zählen, aber so extrem billige Blut-und-Boden Propaganda darf vielleicht im NPD_Forum erscheinen, hier aber nicht. Denn wenn wir mal gucken wo im 14. Jh. deutschsprachige gestorben sind, dann kämen wir auf eine Größe für Deutschland, aber auch eben alle anderen Länder Europas, die zu ständigen Konflikten führen würde. Also, totaler Unsinn das Amselfeld als Legitimation für den Kosovo als serbische Provinz anzuführen. Tanneberg ist nicht deutsch und Crecy eben so wenig englisch, wie Mexiko spanisch.

Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Afghanistan den Kosovo anerkennt, aber regional bedeutende Staaten tun es. Keiner sagt, das die Situation einfach ist, diplomatisch, aber so polemische Hetzer braucht in der Situation keiner.

SE

Geschrieben von: otto1978 18. Feb 2008, 22:07

ganz hohle propaganda?hmmm...raffinerien...zastava werke...nachrichtensender...donau brücken...ich bin nicht so blauäugig zu glauben das dies keine militärischen ziele wären aber diese treffen zum grossteil die zivilbevölkerung und damit den existenz hintergrund...

zitat:Und das eigene Land hat Serbien nicht verloren, denn die wenigsten im Kosovo fühlen sich als Serben (genauer: unter 10.000). Und wo meine Großväter Blut vergossen haben lässt sich vermutlich gar nicht zählen, aber so extrem billige Blut-und-Boden Propaganda darf vielleicht im NPD_Forum erscheinen, hier aber nicht. Denn wenn wir mal gucken wo im 14. Jh. deutschsprachige gestorben sind, dann kämen wir auf eine Größe für Deutschland, aber auch eben alle anderen Länder Europas, die zu ständigen Konflikten führen würde. Also, totaler Unsinn das Amselfeld als Legitimation für den Kosovo als serbische Provinz anzuführen. Tanneberg ist nicht deutsch und Crecy eben so wenig englisch, wie Mexiko spanisch.

ohhhh...das amselfeld gehöhrt seit jahrhunderten zu serbien und jetz auf einmal weil nur geschätzte 10%(und da hab ich schon masslos übertrieben) serbisch stämmig sind ist es frei zum verkauf???zuwanderung ersetzt landesgrenzen...wenn man das weiter spinnt blüht uns in der BRD grosses...aber die quittung bekommen anscheinend grad die russen bei den trittbrettfahrern...

ich stimm allen soweit zu...zitat: Keiner sagt, das die Situation einfach ist, diplomatisch, aber so polemische Hetzer braucht in der Situation keiner.

polemische hetzer...in deutschland wird man,wenn man die worte blut,grossvater,boden in den mund nimmt gern,wie hier und heute geschehen,aufs rechte abstellgleis gesetzt aber das heisst nicht das man diese ansichten auf andere länder ummünzen kann....hier im forum war doch jeder dritte schon im kosovo und habt ihr da nicht den nationalstolz und die politischen ansichten der serben kennen gelernt???...nur weil die nicht mit unseren konform gehen darf man das nicht aburteilen...von afghanistan fang ich erst gar nicht an zu sprechen.... hmpf.gif
















und Schwabo Elite;kannst du mir deinen ersten satz näher erörtern...ich will hier keinen streit vom zaun brechen deshalb auch gerne per P.M

Geschrieben von: Schwabo Elite 19. Feb 2008, 01:08

PM erst nötig, wenn offtopic. wink.gif

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Es sind 4% Serben, die meisten davon an der Grenze zu Serbien. Das Amselfeld ist nicht seit Jahhunderten serbisch, sondern war die Jahre nach dem Krieg jugoslawisch, gerade Tito hat den Kosovo privilegiert behandelt und fast zu einer autonomen Teilrepublik aufgewertet. Milosevic hat das 1989 rückgängig gemacht, aber die Kosovaren sind die bösen? Uns blüht in der BRD nix "großes", wenn Du auf eine Minderheit der "Deutschen nach deutschem Blut" (was auch immer das ist) anspielst. Eine Überfremdung findet in Deutschland nicht statt und wenn wir mal 96& nicht deutsche in Deutschland haben, sehe ich Deutschland in der Tat als passé an. Andererseits ist das mit dem Blut immer so eine Sache. Die Aschkali behaupten länger im Kosovo zu sein, als die Kosovaren und aus hellenistischer Zeit zu kommen, vermutlich gehen sie aber auf die Roma zurück. Die Slawen sind auch nicht gerade die Urbevölkerung auf dem Balkan und die Albaner sind, wie alle Völker Mittel- und Südeuropas ein totales Mischvolk. Der Name ist allerdings länger in der Region verbreitet und zwar seit dem 2. Jahrhundert VOR Christus, also 800 Jahre vor den Slawen. Was Blut und Boden angeht, ist da vermutlich also früher und mehr geflossen, wenn man sich die illyrischen und dakischen Kriege der Römerzeit ansieht. Also, es mag sein, das die Albaner in dem von ihnen bewohnten Gebiet in den letzten Jahrhunderten eher selten eine unabhängige Herrschaft behaupten konnten, aber vom Amselfeld oder Kosovo als "serbisch" zu reden, ist so unsinnig, wie Saarland, Elsass und Lothringen als seit Jahrhunderten frz. oder dt. zu bezeichnen. Wichtig ist, was jetzt ist und da stellt sich die Frage, ob der Kosovo unabhängig wird, bleibt oder ist. Und das ist eine Völkerrechtsfrage und eine diplomatischer Natur.

Man wird in Deutschland übrigens zu Recht in die rechte Ecke gedrängt, wenn man Blut und Boden Theorien propagiert, denn die Nazis (auch andere, aber die besonders) haben mit ihrer kruden Rassentheorie und dem Anspruch allen Boden zu besitzen, der einmal von einem Deutschen mit Nasenbluten betreten wurde. Daraus werden dann so Ideen, wie der Besitz der Krim, weil die Goten da herkamen und bis in die Neuzeit dort Gotisch gesprochen wurde. Also wie gesagt, wir müssten alle Italiener sein, denn Rom liegt in Italien, oder westlich von Donau und Rhein garantiere ich für keinen Genpool ohne italisches Blut. Oder müssen wir doch alle östliche der Weichsel Mongolen sein? Wer weiß, wo Dschingis und Tamerlans Männer so vergewaltigt haben? Oder Amerikaner, nach 2 Besatzungsphasen im Ruhrgebiet? Oder gehört die Ex-DDR doch den Russen?

Wie eine Gruppe von Menschen, die dies für sich wünschen, einen Staat gründen, indem sie Land aus einem anderen Staat herauslösen, auf dem sie zur Zeit wohnhaft sind, ist eine heikle Debatte. Es gibt kein Patentrezept, statistisch scheint das wahrscheinlichste Krieg zu sein, wer das verhindern will, sollte sich keiner Hetze bedienen.

SE


PS: Der erste Satz bezog sich auf die Boardregeln. Die Benutzung von Volksverhetzenden Worten, oder solchen, die dazu dienen könnten wie: "die kleenen berisha`s" (Grammatik?), die Verbreitung von rechtem Gedankengut (Blut und Boden Theorie), sowie wüstes "geflame" (z.B. die Kombination von 1 & 2), ist verboten.

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 11:23

Die Menschen zählen, nicht die Geschichtsbücher.
Das sollte für demokratische Geister völlig klar auf der Hand liegen.

Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben und anerkannt werden.
Für Letzteres darf man aber eine entsprechend ausgegangene Volksabstimmung voraussetzen.

Ein Grund, den Kosovo nicht anzuerkennen, ist die das oben auf der Grafik geschlossen rot markierte Gebiet.
Wenn die Kosovaren die alten Regelungen als Provinz nciht mehr akzeptieren haben sie auch keinen Anspruch auf Akzeptanz des exakten Grenzverlaufs des Kosovo. Die sollten das Stück von ihrer Unabhängigkeitserklärung ausnehmen. Denn für das Gebiet ist die Legitimität der Herrschaft eines kosovarischen Staates nicht gegeben.

Wenn man das jetzt nicht regelt, kann das in einer oder zwei Generationen für Krach sorgen (bzw. genau dann, sobald die Serben sich mit dem Kosovo abfinden und somit auch einen solchen teilweisen Territorialanspruch gegenüber den Kosovaren offiziell ausdrücken können).

Geschrieben von: BigKahuna 19. Feb 2008, 11:55

ZITAT(lastdingo @ 18. Feb 2008, 17:28) *
Wqaws ich nicht ganz verstehe ist, warum nicht einfach Albanien das Kosovo annektiert. Evtl ohnehin vorgesehen für die nächste Zeit?
Oder wäre das zu viel Machtverlust für die Kosovaren?

Schon mal daran gedacht, dass die Kosovo-Albaner gar nicht zu Albanien gehören wollen? Denen geht es auf Grund der umfangreichen internationalen Unterstützung gar nicht sooo schlecht. Nicht umsonst reisen viele "albanische" Albaner zum Arbeiten in den Kosovo. Mein kosovo-albanischer Kollege, der in Prishtina lebt + arbeitet, meint jedenfalls, dass es für einen Zusammenschluss keine Mehrheit gibt. Ein paar verwirrte Extremisten, die von einem Großalbanien träumen, setzen nicht gerade Volkes Wille um.

Hinzu kommt trotz gemeinsamer Wurzeln, dass sich Albaner und Kosovo-Albaner ungefähr so gut leiden können, wie unsere "Bergbarzis" und "Saubreißen" biggrin.gif

Geschrieben von: imi-uzi 19. Feb 2008, 12:47

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 11:23) *
Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben

und wer bezahlts?
würd mich nicht wundern, wenn sie bei der EU die hand aufhalten rolleyes.gif

Geschrieben von: janapier 19. Feb 2008, 14:07

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 11:23) *
Die Menschen zählen, nicht die Geschichtsbücher.
Das sollte für demokratische Geister völlig klar auf der Hand liegen.

Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben und anerkannt werden.


Dabei sollte man m.E. aber nicht außer Acht lassen, ob die aufgrund diverser Befindlichkeiten entstehenden Neustaaten ökonomisch ausreichend lebensfähig sind. Während ich das hier tippe, sehe ich gerade, daß Imi-uzi auch diesen Gedanken hat.

Geschrieben von: BigKahuna 19. Feb 2008, 14:32

Man sollte sich auch mal umgekehrt die Frage stellen, wie wir es finden würden, wenn in ein paar Jahren in Berlin-Neukölln der Zwergstaat "Nordtürkei" ausgerufen wird, er sich für unabhängig erklärt und umgehend von der Türkei anerkannt wird.

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 14:43

ZITAT(janapier @ 19. Feb 2008, 14:07) *
ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 11:23) *
Die Menschen zählen, nicht die Geschichtsbücher.
Das sollte für demokratische Geister völlig klar auf der Hand liegen.

Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben und anerkannt werden.


Dabei sollte man m.E. aber nicht außer Acht lassen, ob die aufgrund diverser Befindlichkeiten entstehenden Neustaaten ökonomisch ausreichend lebensfähig sind. Während ich das hier tippe, sehe ich gerade, daß Imi-uzi auch diesen Gedanken hat.


Das sollte deren Sorge sein. Es kann nicht angehen, dass über die Souveränität von Völkern entscheidet, ob Andere sie für ökonomisch tragfähig halten.
Ansonsten würde man glatt weit über hundert Staaten die Existenzberechtigung abstreiten. Und nach dem Kriterium hätte die BRD übrigens auch nicht Ende der 40er gegründet werden dürfen.
Einwohner großer Länder unterschätzen ohnehin oft die ökonomische Lebensfähigkeit kleiner Staatswesen, da sie ihre überbürokratischen Verhältnisse projizieren. Man denke nur an Luxemburg - denen geht es prächtig, hierzulande gilt aber so manches größeres Bundesland als "zu klein".



ZITAT(BigKahuna @ 19. Feb 2008, 14:32) *
Man sollte sich auch mal umgekehrt die Frage stellen, wie wir es finden würden, wenn in ein paar Jahren in Berlin-Neukölln der Zwergstaat "Nordtürkei" ausgerufen wird, er sich für unabhängig erklärt und umgehend von der Türkei anerkannt wird.


Was OK wäre, sofern die in einem wirklich nennenswerten Gebiet (mehr als ein Stadtteil) wirklich eine deutliche Bevölkerungsmehrheit erreichen und in diesem Gebiet die Mehrheit das will. In der Hinsicht akzeptiere ich beide Seiten der Medaille. Wem's nicht passt der kann ja gegen die lokale Mehrheitenbildung vorgehen solange das Gebiet nicht denen gehört.



ZITAT(imi-uzi @ 19. Feb 2008, 12:47) *
ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 11:23) *
Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben

und wer bezahlts?
würd mich nicht wundern, wenn sie bei der EU die hand aufhalten rolleyes.gif


Tun sie sowieso, und es ist unser eigenes Pech, wenn wir das mitmachen, ohne etwas dafür zu bekommen.

Geschrieben von: imi-uzi 19. Feb 2008, 15:02

auch wenn ich es mehr oder weniger den menschen dort sicher gönne
so ist es doch auch ein fragwürdiges zeichen, anderen konfliktparteien gegenüber
hierbei kommt mir z.b. die region baskenland in sinn, oder z.b. in belgien
die flämische u. wallonische gesellschaft, - nun, da gäbs vermutlich schon
eine vielzahl von beispielen...
jedenfalls finde ich, dass es rein wirtschaftlich betrachtet ein blödsinn ist.

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 15:21

Wurde nicht im Baskenland mehrfach demokratisch festgestellt, dass Unabhängigkeitsbestrebungen dort keine Mehrheit haben?

Vielmehr wundert mich, dass die Türkei mit ihrem Kurdenproblemchen Kosovo anerkannt hat. Vermutliich nur, um die Griechen zu ärgern oder so... rofl.gif

Geschrieben von: TrueKosmos 19. Feb 2008, 15:41

ZITAT
Die Meisten Serben haben den Kosovo verlassen, weil es dort keine Zukunft gibt und es gäbe selbst dann keine, wenn es keine Albaner dort hätte. Und hätte sich die Soldateska Milosevic anders aufgeführt so wäre der Kosovo noch heute serbisch. Im Übrigen halte ich von Blut und Bodentheorien nicht so viel.


die meisten Serben haben den Kosovo unmittelbar nach dem Krieg von 1999 verlassen, bis dahin sahen sie offembar eine Zukunft in Kosovo.

ZITAT
Vielmehr wundert mich, dass die Türkei mit ihrem Kurdenproblemchen Kosovo anerkannt hat. Vermutliich nur, um die Griechen zu ärgern oder so...


weil sie das Grundlegende verstehen, allein die Ansichen der USA und der Mehrheit der EU sind bei der Frage maßgebend welche Minderheiten das Recht auf eigene Staatlichkeit haben und welche nicht, denn USA und EU haben überlegene militärische und wirtschaftliche Macht und bestimmte Politik durchzusetzen.
Das "besondere" an Kosovo gegenüber anderen Krisengebieten in Kaukasus aber auch Europa ist allein das USA und EU mit ihrer militärischen und wirtschaftlichen Macht die Kosovo Albaner unterstützen.

Geschrieben von: Palatin 19. Feb 2008, 15:54

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 11:23) *
Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben und anerkannt werden.
Für Letzteres darf man aber eine entsprechend ausgegangene Volksabstimmung voraussetzen.

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 14:43) *
ZITAT(BigKahuna @ 19. Feb 2008, 14:32) *
Man sollte sich auch mal umgekehrt die Frage stellen, wie wir es finden würden, wenn in ein paar Jahren in Berlin-Neukölln der Zwergstaat "Nordtürkei" ausgerufen wird, er sich für unabhängig erklärt und umgehend von der Türkei anerkannt wird.

Was OK wäre, sofern die in einem wirklich nennenswerten Gebiet (mehr als ein Stadtteil) wirklich eine deutliche Bevölkerungsmehrheit erreichen und in diesem Gebiet die Mehrheit das will. In der Hinsicht akzeptiere ich beide Seiten der Medaille. Wem's nicht passt der kann ja gegen die lokale Mehrheitenbildung vorgehen solange das Gebiet nicht denen gehört.
Das ist aber eine arg diskutable Auffassung von Demokratie - ausschlaggebend ist doch nicht das betroffene Territorium sondern die betroffenen Menschen!
Natürlich ist es sinnvoll einen Bürgermeister nur von Stadtbewohnern wählen zu lassen, da sein Wirken im wesentlichen nur die Stadtbewohner betrifft.
Die Unabhängigkeitserklärung eines Landesteils betrifft aber nicht nur die dort wohnenden, sondern mindestens alle die in diesem Land leben - schließlich haben sie ihren Staat bisher so begriffen, dass die Gebiete X, Y, Z dazu gehören. Das heißt, wenn eine Sezession aus einem bestehenden Staatsgebilde demokratisch erfolgen soll, dann muss schon mindestens eine Abstimmungsmehrheit in der gesamten betroffenen Nation vorliegen - prinzipiell müßte man vielleicht gar noch eine Abstimmung in betroffenen Nachbarländern vornehmen.
Wenn die Minderheit es halt nicht schafft die entsprechende Mehrheit zu erreichen, dann muß sie sich eben mit einem Minderheitenstatus zufrieden geben - was im übrigen in einem demokratischen Staat ohnehin kein Problem darstellen sollte.

Berlin-Bsp: Du kannst nicht von einem Müncher verlangen er soll gefälligst anerkennen dass Berlin-Neukölln künftig nicht mehr unter die Gewalt des von ihm gewählten Bundestages (und indirekt seines Bundeskanzlers) fällt, nur weil die Berlin-Neuköllner, die im übrigen an derselben Regierung mitgewählt haben, sagen "Nee, keene Lust mehr."
So geht's ja nicht, da könnte ja jeder Bürger sein Wohnhaus zum eigenen Staat erklären, schließlich hat er auf diesem Grundstück die absolute Abstimmungsmehrheit erlangt. Juhu, adieu Steuern und Bulleneinsätze wegen lauter Musik!
Und nein, da kann man auch nicht lapidar gegenhalten "zieh halt hin und verwässere die Minderheit", denn im Grundgesetz wird jedem Deutschen das Recht zugestanden sich innerhalb des Territoriums der Republik frei niederzulassen - was nur Sinn hat, wenn man sich auf den Bestand dieses Territoriums verlassen kann.

Für den Kosovo sehe ich das ganze unter demokratischen Gesichtspunkten genauso, unter realpolitischen Gesichtspunkten bin ich eher unbestimmt. Aber das ist ja auch egal, schließlich ist das Faktum geschaffen, ob legitim oder nicht ist nun eine Frage für die Historiker.

Geschrieben von: Herki 19. Feb 2008, 16:10

ZITAT(imi-uzi @ 19. Feb 2008, 12:47) *
ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 11:23) *
Wenn dort im Kosovo die Unabhängigkeit gewollt ist, so sollen sie sie haben

und wer bezahlts?
würd mich nicht wundern, wenn sie bei der EU die hand aufhalten rolleyes.gif


Seh ich auch so. Unabhängigkeit und ein eigener Staat sind ja schön und gut aber doch bitte vorher einmal gucken obs denn überhaupt funktionieren kann.

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 16:15

ZITAT(Palatin @ 19. Feb 2008, 15:54) *
Das ist aber eine arg diskutable Auffassung von Demokratie - ausschlaggebend ist doch nicht das betroffene Territorium sondern die betroffenen Menschen!
Natürlich ist es sinnvoll einen Bürgermeister nur von Stadtbewohnern wählen zu lassen, da sein Wirken im wesentlichen nur die Stadtbewohner betrifft.
Die Unabhängigkeitserklärung eines Landesteils betrifft aber nicht nur die dort wohnenden, sondern mindestens alle die in diesem Land leben - schließlich haben sie ihren Staat bisher so begriffen, dass die Gebiete X, Y, Z dazu gehören. Das heißt, wenn eine Sezession aus einem bestehenden Staatsgebilde demokratisch erfolgen soll, dann muss schon mindestens eine Abstimmungsmehrheit in der gesamten betroffenen Nation vorliegen - prinzipiell müßte man vielleicht gar noch eine Abstimmung in betroffenen Nachbarländern vornehmen.
Wenn die Minderheit es halt nicht schafft die entsprechende Mehrheit zu erreichen, dann muß sie sich eben mit einem Minderheitenstatus zufrieden geben - was im übrigen in einem demokratischen Staat ohnehin kein Problem darstellen sollte.


Hier uns trennt hier nur das Verständnis, welche Personenmenge eine Mehrheit erreichen muss.

Ich halte deine Abgrenzung für inakzeptabel, da dabei z.B. die Polen niemals eine Unabhängigkeit von den Russen auf solch demokratische Weise erreicht hätten - selbst, wenn sie hätten abstimmen können.

Für mich kommt duchaus eine Abstimmung im Teil eines Landes in Frage - (so wurde es in der Vergangenheit auch gehandhabt, z.B. bei der Rückkehr des Saarlandes zu Deutshcland in den 50ern).
Das Entscheidende hierbei ist, dass die zur Diskussions stellende Region räumlich vernünftig abgegrenzt werden kann. Wenn man eine Region hat, die bei einer Unabhängigkeit geshclossen mehrheitlich der Volksgruppe zuzuordnen ist, dann sit das OK.

Ich sehe nationale Grenzen hierbei als der Frage der Souveränität von Völkern als untergeordnet an, als Symptom.

Wer vernünftige Grenzen hat, braucht bei meiner Auffassung nicht um dise zu fürchten. Ebenso wenig stehen die Grenzen zur diskussion, wenn eine Minderheit überall eine Minderheit ist à la Türken in der BRD.

Geschrieben von: Palatin 19. Feb 2008, 16:49

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 16:15) *
Hier uns trennt hier nur das Verständnis, welche Personenmenge eine Mehrheit erreichen muss.

Ich halte deine Abgrenzung für inakzeptabel, da dabei z.B. die Polen niemals eine Unabhängigkeit von den Russen auf solch demokratische Weise erreicht hätten - selbst, wenn sie hätten abstimmen können.

Das Wesen der Demokratie besteht nicht darin, dass man die abstimmende Menge vorher bewußt so festlegt dass ein gewisses Ergebnis herauskommen wird.
Betrachtet man die Frage der Sezession mit rein demokratischen Augen (die Wirklichkeit sieht ja meist anders aus, da oftmals demokratische Regeln oder Menschenrechte verletzt wurden) dann muß ganz zweifellos die gesamte betroffene Nation abstimmen. Man kann einfach nicht irgendeine wilde Grenze zu ziehen und dann einen neuen Staat auszurufen - der es vielleicht der "bösen" Mehrheit fortan unmöglich macht im gewohnten Wald Pilze zu sammeln da dieser nun jenseits der Grenze liegt - ohne auch die Stimme derer zu hören die etwas verlieren.

Im übrigen ist meine Abgrenzung etwas handfestes, während die deinige doch sehr gummiartig ist und vor allem doch schnell wieder bei Blut-und-Boden landet. In einem wirklich demokratischen Staat gibt es prinzipiell gar keine Region wo eine abgrenzbare Volksgruppe lebt, denn alle Bürger sind dort vor dem Gesetz gleich - und die Festlegung wer bei der Sezessionswahl abstimmen darf stellt dann eine Diskrimminierung aufgrund der Herkunft dar.
Nochmal: Das gilt jetzt für den demokratischen Idealfall, die Realität ist nicht Ideal, schon gar nicht im Kosovo - deswegen hat es dort fast gar keinen Sinn sich groß auf demokratische Prinzipien zu berufen, die die Serben nun gemäß der demokratischen Spielregeln anerkennen sollen. Dort ist die Lage ja so, dass die Zugehörigkeit des Kosovo zu Serbien niemals demokratisch festgelegt wurde, sondern eine historisch mit allerhand Zwang und Gewalt gewachsene Tatsache war. Inwiefern nun der Wille der Kosovaren von einem Demokraten anerkannt werden muß, darüber urteile ich hier nicht, das Argument man müßte es anerkennen weil es demokratisch-ideal sei halte ich jedoch nicht für gültig.

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 17:13

ZITAT(Palatin @ 19. Feb 2008, 16:49) *
Das Wesen der Demokratie besteht nicht darin, dass man die abstimmende Menge vorher bewußt so festlegt dass ein gewisses Ergebnis herauskommen wird.
Betrachtet man die Frage der Sezession mit rein demokratischen Augen (die Wirklichkeit sieht ja meist anders aus, da oftmals demokratische Regeln oder Menschenrechte verletzt wurden) dann muß ganz zweifellos die gesamte betroffene Nation abstimmen. Man kann einfach nicht irgendeine wilde Grenze zu ziehen und dann einen neuen Staat auszurufen - der es vielleicht der "bösen" Mehrheit fortan unmöglich macht im gewohnten Wald Pilze zu sammeln da dieser nun jenseits der Grenze liegt - ohne auch die Stimme derer zu hören die etwas verlieren.

Im übrigen ist meine Abgrenzung etwas handfestes, während die deinige doch sehr gummiartig ist und vor allem doch schnell wieder bei Blut-und-Boden landet. In einem wirklich demokratischen Staat gibt es prinzipiell gar keine Region wo eine abgrenzbare Volksgruppe lebt, denn alle Bürger sind dort vor dem Gesetz gleich - und die Festlegung wer bei der Sezessionswahl abstimmen darf stellt dann eine Diskrimminierung aufgrund der Herkunft dar.
Nochmal: Das gilt jetzt für den demokratischen Idealfall, die Realität ist nicht Ideal, schon gar nicht im Kosovo - deswegen hat es dort fast gar keinen Sinn sich groß auf demokratische Prinzipien zu berufen, die die Serben nun gemäß der demokratischen Spielregeln anerkennen sollen. Dort ist die Lage ja so, dass die Zugehörigkeit des Kosovo zu Serbien niemals demokratisch festgelegt wurde, sondern eine historisch mit allerhand Zwang und Gewalt gewachsene Tatsache war. Inwiefern nun der Wille der Kosovaren von einem Demokraten anerkannt werden muß, darüber urteile ich hier nicht, das Argument man müßte es anerkennen weil es demokratisch-ideal sei halte ich jedoch nicht für gültig.


Naja,
1. Blut und Boden ist komplett abwegig, nicht mal annähernd die selbe Richtung.
2. Es geht nicht um rotten borough Tricksereien, sondern um den Souveränitätsanspruch einer völlig anderen Nation in einem für sie fremden Staat.
3. Jugoslawien ist eben keine Nation, sondern ein Staat.
4. Meine Abgrenzung ist nicht gummiartig - sie erkennt lediglich an, dass nicht alle Grenzen ideal sind und folglich auch andere Grenzziehungen als die aktuellen legitim sein können. Für diese alternativen Grenzziehungen habe ich ein Kriterium gegeben.
5. Ob Realpoltitik oder Prinzipien im Kosovo herrschen entscheidet über die zukünftige Legitimiät der Situation und zum großen teil auch über das zukünftige Konfliktpotential dort.
6. Wenn sich in einem demokratishen Staat die Bürger zwar gleichwertig, aber nicht gleich national finden, dann ist das eine abgrenzbare Volksgruppe.
7. Man kann einfach eine neue, "wilde" Grenze ziehen. Das ist die Idee von Unabhängigkeitsbestrebungen.

Mit deiner Haltung war also die Unabhängigkeit der USA illegitim und illegal?

Mit deiner Haltung war also die Unabhänigkeit Irlands illegitim und illegal?

Fändest du es angebracht, wenn die Franzosen in den 50ern darüber abgestimmt hätten, ob ihnen noch das Saarland gehört anstelle der Saarländer und demnach das Saarland immer noch französisch wäre?

Stelle dir vor, die Russen hätten der Ukraine vor deren Abspaltung noch verwaltungstechnisch einige neue Gebiete geschenkt, um mehr Russen und weniger Ukreainer im Verwaltungsgebiet "Ukraine" zu haben.
Sowas kann doch unmöglich als Hindernis für eine legitime Unabhängigkeit der Ukaine herhalten. Ebensowenig wäre eine Volksabstimmung in der gesamten UdSSR ein legitimer Grund gegen die Unabhängigkeit der neuen GUS-Staaten gewesen.
Eine solche Einschränkung der Möglichkeit, eine Unabhängigkeit zu proklamieren, wertet die teils willkürlichen bestehenden Grenzen in den Himmel auf und schätzt das Selbstbestimmungsrecht der Völker extrem wenig.

Minderheitenrechte = Anspruch auf ordentliche Behandlung
Mehrheitenrechte = Anspruch auf Souveränität
Eine landesweite Minderheit ist eine regionale Mehrheit, wenn sie sich in einem Gebiet einen entsprechend hohen Bevölkerungsanteil hat.

Schwammig ist lediglich meine Abgrenzung, wie groß denn so ein Gebiet sein muss, und warum ein Stadtteil nicht ausreicht. Das entschuldige ich mit der subjektiven Entscheidung nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit

Geschrieben von: Palatin 19. Feb 2008, 17:52

Ich habe betont, dass meine Betrachtungen unter rein demokratischen Gesichtspunkten stattfinden - ist die bisherige Grenzziehung nicht demokratisch entstanden (wie in Irland, wie im Saarland, wie in der UDSSR, wie in den USA wo die eigentlichen Bewohner überhaupt nicht gefragt wurden), so gelten ganz andere Vorraussetzungen! Man befindet sich dann quasi in demokratischen Neuland, in dem es gilt bezüglich der idealen Demokratie Kompromisse zu machen um ihr Erblühen zu ermöglichen - das heißt insbesondere dass bei keinem der betroffenen der Eindruck erweckt werden darf die Demokratie bringe ihm nur Nachteile! Beim Saarland wurde das ganz gut gelöst, eben weil nur die Saarländer abstimmen durften und weder die Franzosen NOCH die Deutschen. Es gilt dabei die besonderen Umstände des Einzelfalles zu beachten, der Demokratieholzhammer ist da nur kontraproduktiv.

Im Kosovo ist die Ausgangssituation nicht demokratisch, also kann die erfolgte Volksabstimmung durchaus als ein Argument für die Anerkennung des neuen Staates hergenommen werden. Sie kann aber auch nicht das allein seligmachende Argument sein - wie Du es ja offenbar vertrittst - eben weil sie nicht nach demokratischen Prinzipien erfolgte, da die Serben nicht gefragt wurden, und eine Überbetonung somit der Sache der Demokratie schaden könnte. Es ist schließlich Wasser auf die perversen Mühlen der ethnischen Säuberung! Der serbische Nationalist könnte nun nicht nur "Landraub!" rufen sondern auch die Logik bringen: "Kosovo erobern, alle Albaner vertreiben + Serben ansiedeln + neue Abstimmung das Kosovo zu Serbien gehört -> Demokratische Entscheidung der Wiedervereinigung." hmpf.gif Das gilt es zu vermeiden, indem man klar sagt: Die Abstimmung ist bis zu einem gewissen Grad eine demokratische Willensäußerung und es ist OK dass die Serben nicht stimmberechtigt waren, da die Ausgangslage delikat war, aber entscheidend für die Anerkennung sind auch noch andere gewichtige Argumente (so es denn welche gibt).

In Berlin-Neukölln hingegen wäre die Beschaffenheit der BRD seit Jahrzehnten demokratisch legitimiert - dann gölten die Vorraussetzungen meiner Betrachtungen und eine Abstimmung nur in Neukölln wäre eben nicht ausreichend.

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 19:24

Wobei ich das Potential einer fortwährenden Fremdherrschaft nicht durch demokratische Mittel legitimierbar halte - auch wenn du die Abstimmungsgrenzen groß ziehen willst.
Eine Demokratie, beid er die Mehrheit einer Minderheit zwar Minderheitenschutzgewährt, aber zugleich mehrheitlich eine Fremdherrschaft beizuhalten beschließt, die hat m.E.n. die falschen Abstimmungsgrenzen für diese Entscheidung gezogen.

Und ich denke, dass meine Beispiele auch hinreichend zeigen, dass das allgemeine Rechts- und Unrechtsempfinden sich mit deiner version auch nicht verträgt.


Nach dem ersten Weltkrieg gab es Volksabstimmungen in Schlesien zum Thema Polen oder Deutschland. Die wurden schlecht durchgeführt, die Idee war aber gut. Es durften auch kürzlich Verzogene (im Beispiel Kosovo wären das die Flüchtlinge außerhalb des Kosovos) mit abstimmen.



Wenn sich die Mächte in Sachen Kosovo nicht so fürchterlich verklemmt hätten, dann wäre folgende m.E.n. optimale Variante möglich gewesen:

1. Die serbisch dominierte Ecke des Kosovos wird schon mal direkt Teil Serbiens

2. Es gibt eine Volksabstimmung mit primär und sekundär präferierter Lösung zur Auswahl. Teilnehmen können alle 18+ jährigen, die vor dem Krieg '99 oder anschließend einmal im Kosovo für mehrere Jahre ihren 1. Wohnsitz hatten
Wahlmöglichkeiten sind:
- Unabhängigkeit (mit umfangreichen Minderheitenschutzrechten)
- Vereinigung mit Albanien (mit umfangreichen Minderheitenschutzrechten)
- innere Autonomie in Jugoslawien (mit umfangreichen Minderheitenschutzrechten)
- Rechtsstatus wie von jugoslawischer Regierung gewünscht (mit umfangreichen Minderheitenschutzrechten)

3. Wenn die relative (Erststimme) und absolute Mehrheit (Erst- und Zweitstimme) für Unabhängigkeit sind, dann kommt es zur Unabhängigkeit und Alle erkennen die an.


Aber elegante Lösungen kriegt man nicht hin, wenn Verantwortliche gegen- statt miteinander arbeiten. Unsere Welt halt...

Geschrieben von: Sergeant 19. Feb 2008, 19:30

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 16:15) *
....................

Ich halte deine Abgrenzung für inakzeptabel, da dabei z.B. die Polen niemals eine Unabhängigkeit von den Russen auf solch demokratische Weise erreicht hätten - selbst, wenn sie hätten abstimmen können.
..............

Vergleichst du das da jetzt in aller Ernst mit dem Kosovo-Fall oder was? tock.gif

Und was heisst denn Unabhängigkeit von den Russen? Von der Sowjet-Union veilleicht!? Und wo ist das Problem? Als die SU zerfiel haben alle ehmaligen Ost-Block-Staaten ihren eigenen Weg gegangen.

Polen und RU sind doch völlig verschiedene Länder und Staaten und das schon seit Urzeiten, was hat denn bitteschön das mit dem Kosovo zu tun?
mata.gif

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 20:24

Polen gehörte zwischen der Dritten Polnischen Teilung Ende des 18. Jahrhunderts und dem Ende des 1. Weltkrieges größtenteils dem Russischen Reich. Das ist der historische Hintergrund für meine Analogie.

Also nix mit " tock.gif " und "Urzeiten". smile.gif

Geschrieben von: bill kilgore 19. Feb 2008, 20:53

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 20:24) *
Polen gehörte zwischen der Dritten Polnischen Teilung Ende des 18. Jahrhunderts und dem Ende des 1. Weltkrieges größtenteils dem Russischen Reich. Das ist der historische Hintergrund für meine Analogie.

Also nix mit " tock.gif " und "Urzeiten". smile.gif

Um das ganze mal visuell zu untermauern: http://de.wikipedia.org/wiki/Teilungen_Polens

Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/22/Karte_kongresspolen.png/701px-Karte_kongresspolen.png (Bild automatisch entfernt)

Geschrieben von: lastdingo 19. Feb 2008, 23:38

Jap, wobei die 1660er Grenzen wenig mit de Volk der "Polen" im heutigen Sinne zu tun hatten.
Noch 1938 waren große Landstriche Polens eher als weißrussisch oder ukrainisch besiedelt zu bezeichnen (zumeist die, die sich Stalin 1945 schnappte).

Mir ging's um das polnische Kerngebiet (in dem Bild etwa die hellblauen und hell grün-grauen Flächen), das nach der propagierten Sichtweise heute noch unter einer "demokratischen" Fremdherrschaft stehen dürfte.

Geschrieben von: TrueKosmos 19. Feb 2008, 23:58

ZITAT
Stelle dir vor, die Russen hätten der Ukraine vor deren Abspaltung noch verwaltungstechnisch einige neue Gebiete geschenkt, um mehr Russen und weniger Ukreainer im Verwaltungsgebiet "Ukraine" zu haben.
Sowas kann doch unmöglich als Hindernis für eine legitime Unabhängigkeit der Ukaine herhalten. Ebensowenig wäre eine Volksabstimmung in der gesamten UdSSR ein legitimer Grund gegen die Unabhängigkeit der neuen GUS-Staaten gewesen.
Eine solche Einschränkung der Möglichkeit, eine Unabhängigkeit zu proklamieren, wertet die teils willkürlichen bestehenden Grenzen in den Himmel auf und schätzt das Selbstbestimmungsrecht der Völker extrem wenig.


das ist eben reine Willkühr, wo will man die Grenzen denn genau ziehen?
Wenn man sich streng an diese Regel hält dann haben die Serben im Norden Kosovos ebenso das Recht auf eine Abstimmung und Unabhängigkeit, genauso die russische Bevölkerung auf Krim, in einigen Hundert Regionen auf dieser Welt könnte man vergleichbare Situation ausfindig machen... Eine Utopie WEIL letztendlich das ganze Gerede von Demokratie und Selbstbestimmung letztendlich nur dem Zwecke dient durch beteiligten Großmächte gutgeheißten Grenzziehungen zu rechtfertigen.

ZITAT
Das Entscheidende hierbei ist, dass die zur Diskussions stellende Region räumlich vernünftig abgegrenzt werden kann. Wenn man eine Region hat, die bei einer Unabhängigkeit geshclossen mehrheitlich der Volksgruppe zuzuordnen ist, dann sit das OK.


und über die Frage der "räumlich vernünftigen" Abgrenzung wird durch "größere Kanonen" entschieden...

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ZITAT
Nochmal: Das gilt jetzt für den demokratischen Idealfall, die Realität ist nicht Ideal, schon gar nicht im Kosovo - deswegen hat es dort fast gar keinen Sinn sich groß auf demokratische Prinzipien zu berufen, die die Serben nun gemäß der demokratischen Spielregeln anerkennen sollen. Dort ist die Lage ja so, dass die Zugehörigkeit des Kosovo zu Serbien niemals demokratisch festgelegt wurde, sondern eine historisch mit allerhand Zwang und Gewalt gewachsene Tatsache war. Inwiefern nun der Wille der Kosovaren von einem Demokraten anerkannt werden muß, darüber urteile ich hier nicht, das Argument man müßte es anerkennen weil es demokratisch-ideal sei halte ich jedoch nicht für gültig.


sehe ich ähnlich, Grenzen welcher Staaten sind denn durch demokratische Volksabstimmungen und nicht durch Zwang und Gewalt entstanden? Wohl die wenigsten...
Mal sollte so doch ehrlich sein und anerkennen das auch heute die Verhältnisse ganz ähnlich sind wie vor paar Tausend Jahren, allein die militärische und wirtschaftliche Macht entscheiden welche Volksgruppe ihre "Selbstbestimmung" durchsetzen.

Geschrieben von: Sergeant 20. Feb 2008, 09:48

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 20:24) *
Polen gehörte zwischen der Dritten Polnischen Teilung Ende des 18. Jahrhunderts und dem Ende des 1. Weltkrieges größtenteils dem Russischen Reich. Das ist der historische Hintergrund für meine Analogie.

Also nix mit " tock.gif " und "Urzeiten". smile.gif

Komm! Das kannst du einfach nicht vergleichen.
Damals war das einfach so dass alles sich kreuz und quer "zerfleischt" hat, da war auch keiner heil geblieben. Das waren auch verschiedene Länder (Der militärisch seit dem Ende des 17. Jahrhunderts geschwächte Doppelstaat Polen-Litauen erweckte Expansionsgelüste von Russland, Preußen und Österreich. Ende des 18. Jahrhunderts teilten die Nachbarstaaten in den drei Teilungen Polens den polnisch-litauischen Staat untereinander auf, so dass er schließlich von der politischen Karte Europas verschwand.) die sich an der Polensteilung beteiligt haben.

Das kann man aber mit Kosovo-Fall und vor allem in der heutigen, modernen Zeit gar nicht vergleichen.

--->>> Polen und Russen sind ja auch seit Urzeiten verschiedene Völker.


ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 23:38) *
Jap, wobei die 1660er Grenzen wenig mit de Volk der "Polen" im heutigen Sinne zu tun hatten.
...............

Eben wink.gif
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Eventuell noch ein Beispiel:

in der Ukraine leben auch viele Russen und in der Ost-Ukraine sind die Leute generell dem RU-Staat freundlich gesinnt.
Sollen die denn jetzt auch die Unabhängigkeit von der West-Ukraine ausrufen und sich später mal an RU anschliessen?
Und vor allem der Krim. wink.gif Dieses Stückchen wurde ja von Chruschjow so zu sagen der Ukraine geschenkt, sollen die Russen jetzt das von der Ukraine zurückfordern?

Geschrieben von: lastdingo 20. Feb 2008, 10:32

Tun sie doch ohnehin inoffiziell.

Und an sich habe ich damit auch Null Problem. Man sollte die Krim-Bewohner nciht zwingen, Ukrainer zu sein wenn sie mehrheitlich Russen sein wollen. Das wäre unsinnig.

Und wie du schon sagtest - so ein willkürlicher Handstreich von einem Regierungschef vor ein paar Jahrzehnen ist keine eindrucksvolle Legitimierung für diese Grenzziehung. Eine Volksabstimmung auf der Krim wäre aussagekräftiger und legitimierender.

Geschrieben von: lastdingo 20. Feb 2008, 10:46

http://www.wiwo.de/politik/deutschland-erkennt-kosovo-als-neuen-staat-an-266510/

War ja zu erwarten.

Geschrieben von: PaganEthos 20. Feb 2008, 11:21

Es wird sich zeigen ob der Entscheid richtig oder falsch war. Grundsätzlich ist alles zu befürworten was das Pulverfass Balkan stabilisiert.


Zur Grundsatzdiskussion: Grundsätzlich sollte es allen klar definierbaren Volksgruppen frei stehen ihre Zugehörigkeit zu einem Staatsgebiet ihrer Wahl zu erklären (sofern das betreffende Land einverstanden ist) oder seinen eigenen Staat auszurufen. Alles andere ist unsinnig und führt wohl weg von Frieden und Wohlstand.

Geschrieben von: Sergeant 20. Feb 2008, 19:12

Südossetien rechnet mit Anerkennung bei Erklärung seiner Unabhängigkeit

MOSKAU, 20. Februar (RIA Novosti). Laut dem Präsidenten der nicht anerkannten Republik Südossetien auf georgischem Territorium, Eduard Kokoity, gibt es Länder, die bereit wären, die Unabhängigkeit der Republik bereits in diesem Jahr anzuerkennen. ..............................

http://de.rian.ru/world/20080220/99706760.html

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Serbien kündigt politische Schritte zum Schutz seiner territorialen Integrität an

BRÜSSEL, 20. Februar (RIA Novosti). Nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo will Serbien laut Außenminister Vuk Jeremic alle politischen und diplomatischen Hebel in Bewegung setzen, um seine territoriale Integrität zu schützen. .............................

http://de.rian.ru/world/20080220/99725517.html

Geschrieben von: Glorfindel 20. Feb 2008, 22:25

ZITAT(PaganEthos @ 20. Feb 2008, 11:21) *
Es wird sich zeigen ob der Entscheid richtig oder falsch war. Grundsätzlich ist alles zu befürworten was das Pulverfass Balkan stabilisiert.

kann mir kaum vorstellen, dass dies so den Balkan stabilisiert. Ich finde, man sollte, wenn immer möglich eine Lösung zwischen den Parteien finden, von dem ist es möglich, dass natürlich diese einseitige Unabhängigkeitserklärung, welche völkerrechtlich doch schon auf sehr wackeligen Füssen steht uns noch viel Ungemach bescheren.

Geschrieben von: goschi 20. Feb 2008, 23:27

andererseits ist so endlich ein Faktum geschaffen, etwas, das die Staatengemeinschaft im Kosovo so nie geschafft hätte.
ob es sich positiv/negativ auswirkt wird man sehen.

Geschrieben von: Sergeant 23. Feb 2008, 11:08

US-Präsidentenkandidat beschuldigt Russland Intoleranz in Serbien zu fördern

WASHINGTON, 23. Februar (RIA Novosti). Der US-Präsidentschaftskandidat von der Republikanischen Partei, John McCain, hat Russland beschuldigt, Intoleranz und Nationalismus in Serbien zu unterstützen.

"Leider hat Russland, das dem Frieden dienlich sein könnte, es vorgezogen, Intoleranz und Nationalismus in Serbien anzufachen", heißt es in einer Erklärung McCains, die in Washington im Zusammenhang mit den Krawallen in Belgrad und dem Überfall auf die amerikanische Botschaft in dieser Stadt veröffentlicht wurde. ...............................

http://de.rian.ru/world/20080223/99921607.html

Geschrieben von: pinkinson 24. Feb 2008, 12:26

Der von mir hochgeschätzer Spiegelfechter hat das Thema ganz treffend zusammengefasst:

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/293/totgeburt-eines-staates


Geschrieben von: Black Arrow 25. Feb 2008, 14:30

ZITAT
Wenn der Wille der Kosovaren zur Unabhängigkeit als Maßstab gilt, warum gilt er dann nicht für Kurden? Warum wird Kosovaren erlaubt, was Palästinensern, Nordiren oder türkischen Zyprern verwehrt bleibt? Und mit welcher Begründung kann die Europäische Union der Abspaltung Abchasiens von Georgien widersprechen?
Kommentar in der Leipziger Volkszeitung

Dank des europäisch-/amerikanischen Schmierentheaters rund um das Kosovo, wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der die Welt wesentlich unsicherer gemacht hat. Serbien wird als nächstes am Dayton-Vertrag rütteln und mit der gleichen Argumentation eine Heimkehr der autonomen serbisch bevölkerten Republika Srpska ins Reich fordern. Russland hat bereits der ersten Schritt gemacht und lässt die Südosseten um ihre Anerkennung als unabhängiges Gebiet von Georgien kämpfen. Abchasien, Transnistrien und Kurdistan werden folgen. Auch im benachbarten Flandern wird man den Ruf gehört haben. Die Welt ist wieder ein Stück unsicherer geworden – Danke Deutschland, Danke USA, Danke Frankreich.


Da kann ich nur sagen: Gut und wahr gesprochen!

Geschrieben von: lastdingo 26. Feb 2008, 12:24

ZITAT(pinkinson @ 24. Feb 2008, 12:26) *
Der von mir hochgeschätzer Spiegelfechter hat das Thema ganz treffend zusammengefasst:

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/293/totgeburt-eines-staates



Interessanter Artikel. Er klingt natürlich nach etwas, was man besser gegencheckt, bevor man ihn zitiert.

Insgesamt fügt er sich schön in das Bild ein, das ein westlicher Diplomat 1999 geliefert hat.
Demnach hatten die Kosovare gefragt, was es bräuchte, damit die NATO ihnen hilft. Die Antwort war in etwa "5000 Tote".
Nunja, daraufhin hat die UCK dann wohl gezündelt, damit die NATO genug Grund zum Eingreifen hat.

Insgesamt klingt das Ganze sehr faszinierend, ein fremder Schwanz hat mit dem Hund gewackelt.

Angesichts eines Bildes, dass die totale und vielleicht ihren Interessen entgegenlaufende Ausnutzung des Riesenbündnisses NATO suggeriert, frage ich mich, was für verdeckte Interessen (oder einfach nur verquere Mechanismen) die NATO motivierten und motivieren.
Den Einfluss Russlands zurück drängen, bevor die Russen sich erholen?

Geschrieben von: Reservist 26. Feb 2008, 14:35

ZITAT(Black Arrow @ 25. Feb 2008, 14:30) *
ZITAT
Wenn der Wille der Kosovaren zur Unabhängigkeit als Maßstab gilt, warum gilt er dann nicht für Kurden? Warum wird Kosovaren erlaubt, was Palästinensern, Nordiren oder türkischen Zyprern verwehrt bleibt? Und mit welcher Begründung kann die Europäische Union der Abspaltung Abchasiens von Georgien widersprechen?
Kommentar in der Leipziger Volkszeitung

Dank des europäisch-/amerikanischen Schmierentheaters rund um das Kosovo, wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der die Welt wesentlich unsicherer gemacht hat. Serbien wird als nächstes am Dayton-Vertrag rütteln und mit der gleichen Argumentation eine Heimkehr der autonomen serbisch bevölkerten Republika Srpska ins Reich fordern. Russland hat bereits der ersten Schritt gemacht und lässt die Südosseten um ihre Anerkennung als unabhängiges Gebiet von Georgien kämpfen. Abchasien, Transnistrien und Kurdistan werden folgen. Auch im benachbarten Flandern wird man den Ruf gehört haben. Die Welt ist wieder ein Stück unsicherer geworden – Danke Deutschland, Danke USA, Danke Frankreich.


Da kann ich nur sagen: Gut und wahr gesprochen!


Son Quatsch. Also am besten gar keine Länder anerkennen, und den Status Quo noch in 200 Jahren beibehalten?!

Geschrieben von: Black Arrow 26. Feb 2008, 14:58

ZITAT
Son Quatsch. Also am besten gar keine Länder anerkennen, und den Status Quo noch in 200 Jahren beibehalten?!


rolleyes.gif

Doch, aber wenn dann gleiches recht für alle.
Oder sind etwa Kurden, Tschetschenen oder Sami weniger wert als Kosovo-Albaner?
Wieso erkennt Frankreich den Kosovo als Unabhängig an und das Baskenland nicht?
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Der Kosovo ist mal wieder ein gutes Beispiel für politische Doppelmoral und Verlogenheit.


Geschrieben von: revolution 26. Feb 2008, 16:03

ZITAT
Den Einfluss Russlands zurück drängen, bevor die Russen sich erholen?


Genau das ist der springende Punkt. Und das sind auch die Motive für die sehr rasche bzw. teils übereilte NATO und EU Osterweiterung.



Geschrieben von: Glorfindel 26. Feb 2008, 16:22

Ich glaube nicht, dass dies das Motiv der Kosovo-Anerkennung ist (anders bei der NATO-Osterweiterung, dort mag dies sicherlich mitgespielt haben, wobei ich auch dort glaube, dass man einfach zuwenig an Russland gedacht hat bzw. dass sich dies später rächen könnte). Das Gleiche würde man ja besser mit einer EU- und NATO-Mitgliedschlaft Serbiens erreichen. Ich glaube viel eher, dass man einerseits eher davon ausgeht, dass man mit den Serben zu schlage kommt bei einem unabhängigen Kosovo als mit der Ungeduld der Albaner und dass andererseits anscheinend die Amerikaner die Albaner ganz allgemein aus treuen Verbündeten anschauen, den es zu unterstützen gibt. Ein weiterer Grund dürfte sein, dass man davon ausgeht, dass sich ein unabhängiger Kosovo besser entwickelt (auch wenn dies vielleicht ein Trugschluss ist) und man nicht wieder ein paar Hundertausende von Kosovaren wieder an den Grenzen haben will.

Persönliche habe ich gewisse rechtliche Zweifel, was die unilaterale Unabhängigkeitserklärung des Kosovo angeht. Ausserdem finde ich und dass schlussendlich eine einvernehmliche Lösung zwischen den Beteiligten gefunden werden muss. Ausserdem sehe ich nicht recht ein, weshalb man gerade jetzt nach einer demokratischen Präsidentschaftswahl in Serbien man unbedingt noch Öl ins Feuer kippen muss, wobei ich auf der anderen Seite die Probleme der Albaner schon auch sehe.

Geschrieben von: pinkinson 26. Feb 2008, 21:17

ZITAT
Was sagt das Völkerrecht?
Einseitige Unabhängigkeitserklärung im Spannungsverhältnis zu UNO-Charta und KSZE-Schlussakte

Für das Völkerrecht läutet die Unabhängigkeit der mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz Kosovo eine neue Epoche ein, mutmaßt der Wiener "Standard" in einer Analyse. Um dem Selbstbestimmungsrecht eines Volkes zum Durchbruch zu verhelfen, wird erstmals das Prinzip der territorialen Integrität (Unversehrtheit) eines Staates verletzt.


http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Serbien/kosovo42.html


Geschrieben von: Glorfindel 26. Feb 2008, 21:45

Man wird halt immer sagen, der Kosovo ist ein Spezialfall, wobei eben das Völkerrecht dadurch schon auch fortgebildet wird und am Schluss ist halt das Völkerrecht was von allen (oder wenigsten von den wichtigsten) Staaten anerkannt wird. Ich bin auch nicht generell gegen die Abspaltung von irgendwelchen Staatsgebilde mal per se, jedoch erachte ich die einseitige Abspaltung des Kosovo schon eher auch als unglücklich (wobei ich eben auch keine Lösung kenne). Ich finde es auch heikel, wenn die Grossmächte USA, Deutschland, GB usw. einfach das Recht des Stärkeren druchsetzen.

Die Beispiele Baskenland, Bretagne usw. auch Tschetschenien sind für eben aber auch nicht einleuchten, schliesslich werden diese Gebiete ja von der Zentralmacht kontrolliert (ich das schon weiter oben angeführt), es kann also gar kein Staat entstehen. Anders ist dies z.B. bei Südsssetien oder Berg Karabach oder auch Somiland. Was die KSZE Schlussakte betrifft ("Helsinki-Verträge"), in welcher sich die europäischen Staaten die Unverletzlichkeit der Grenzen zusichern, so scheint dies kein völkerrechtlich bindender Vertrag zu sein. Ich frage mich allerdings, ob die einzelnen Regierungen innerstaatlich daran gebunden sind und gegen Verfassungsrecht verstossen, wenn sie den Kosovo anerkennen. Wobei auch hier anzumerken ist, dass wenn die Frage rechtlich umstritten ist, dass sie es wohl könnnen.

PS: die AG Friedensforschung der Uni Kassel ist leider ziemlich obskur, ideologisch und es fehlt ihr völlig der unvorhergenommene Blick, auch wenn sie hier im Forum immer wieder zitiert wird.

Geschrieben von: lastdingo 29. Feb 2008, 14:19

ZITAT(Black Arrow @ 26. Feb 2008, 14:58) *
ZITAT
Son Quatsch. Also am besten gar keine Länder anerkennen, und den Status Quo noch in 200 Jahren beibehalten?!


rolleyes.gif

Doch, aber wenn dann gleiches recht für alle.
Oder sind etwa Kurden, Tschetschenen oder Sami weniger wert als Kosovo-Albaner?
Wieso erkennt Frankreich den Kosovo als Unabhängig an und das Baskenland nicht?
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Der Kosovo ist mal wieder ein gutes Beispiel für politische Doppelmoral und Verlogenheit.


Ja, und dafür, wie die Medien in der Sache mitwirken. Die strömen nämlich in dieselbe Richtung wie unsere Politik (bzw anders herum, wer weiß das schon).

Sami sind die am Nordkap, oder? Wollen die Unabhängigkeit? Das wäre mir neu.

Andere Regionen, die man nennen kann, sind Abchaasien und Nordzypern.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2008, 15:15

wobei auch Nordzypern ein sehr schlechtes Beispiel ist. Schliesslich ging vorher eine Invasion eines anderen Staates sowie ethnische Säuberungen sowie die Ansiedlung von Fremden voraus. Bei der Anerkennung Nordzyperns würde man im Prinzip einen fast klassischen Eroberungskrieg gutheissen. Bei Nordzypern handelt es sich faktisch um von der Türkei annektiertes Gebiet. Bei der Anerkennung Nordzyperns könnte dann wohl auch Israel mit gutem Recht auf die internationale Anerkennung der seit 1967 eroberten Gebiete, nämlich der Westbank und des Golans pochen.

Geschrieben von: revolution 29. Feb 2008, 16:36

Die Frage, ob Anerkennung oder nicht, ist ganz klar abhängig von der Lobby, bzw wem das einen Vorteil bringt und wem das schadet. Im Kern gehts also sicherlich nicht um den innigen Wunsch der Kosovaren nach Eigenständigkeit. Diesen Wunsch haben andere auch und werden nicht gehört. Und das hat selbstverständlich seine Gründe:

Wäre in Spanien beispielsweise noch eine faschistische Diktatur an der Macht, wäre ein baskischer Staat längst von außenpolitischen Konktrahenten aus den USA und Europa anerkannt. Das Ziel wäre einen Gegenpol zu schaffen und die Diktatur zu schwächen. Da Spanien aber inzwischen integraler Bestandteil der EU und NATO ist, wird dies so niemals geschehen.

Das Gleiche trifft auf die Kurdenproblematik zu. Gäbe es die Türkei nicht als bedeutendes NATO-Mitglied, wäre Kurdistan längst als eigener Staat anerkannt.

usw...

Da aber nunmal Serbien (trotz "demokratischer Wahl") nach wie vor der Bösewicht am Balkan ist und außenpolitisch deutlich der Fraktion um Russland zuzuordnen ist, lohnt es sich eher diesen Staat zu schwächen, als ihn zu stärken. Wäre Serbien aber bereits Teil der EU, würden Blauhelme heute selbstverständlich den kosovarischen Mob bändigen.

Da braucht man sich nichts vorzumachen. So läuft das Geschäft eben.
Es geht hier also nicht um "gerecht", Gleichbehandlung, etc...Dafür hat ernsthafte Politik in der Regel keine Zeit oder Rücksicht.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2008, 16:56

Nein, so einfach ist eben genau nicht. Und der Kosovo ist eben schon auch Spezialfall. Und es gibt eben wieder daraufhinzuweisen, dass eben das Baskenland vom spanischen Staat kontrolliert wird und das selbe gilt für Türkischkurdistan und die Türkei. Abgesehen davon, hat eine Anerkennung für die Tatsache, ob ein Gebilde ein Staat ist oder nicht, keine Bedeutung. So ist z.B Taiwan juristisch zweifelslos ein Staat, auch wenn von praktisch keinem anderen Staat anerkannt. Darüberhinaus haben es Sezessionsbewegungen, selbst wenn es sich um Staaten handelt, wie z.B. damals Biafra oder Katanga oder heute Somiland, sehr schwer, anerkannt zu werden, weil man eben bisher genau keine neuen Grenzziehen und Staaten wollte. Und z.B. im Falle von Somiland wäre eine Anerkennung durchaus im Interesse des Westens und sie liesse sich sogar noch einigermassen rechtfertigen mit den kolonialen Grenzen.

Die Schweiz hat zum Beispiel den Kosovo auch nach einigen Kontorversen anerkannt und diese Anerkennung hat sicherlich nichts mit einer Schwächung Serbien zu tun. Es fragt sich überhaupt, ob Serbien wirtschaftlich und militärisch ohne Kosovo schwächer dasteht. Es gibt dafür verschiedene Beispiele dafür, nicht zu letzt auch die alte Bundesrepublik Deuschland, welche vor der Wiedervereinigung mit Abstand die stärkste Europäische Land- und Wirschaftsmacht war.

Wenn man Serbien tatsächlich hätte schwächen wollen, dann wäre dies einfacher, wenn einer möglichstgrossen anitserbischen Bevölkerungsgruppe in Serbien selber.

Ich halte diese Serbien-Russland-Schwächen für eine Verschwörungstheorie, mit welchen man sehr viele andere Punkte einfach ausblendet, selbst wenn strategische Überlegungen zum Teil (bein den Amis) bei der Anerkennung eine gewisse Bedeutung haben.

Geschrieben von: lastdingo 29. Feb 2008, 16:57

Wobei auch das die Frage offen lässt, was denn nun die Anerkennung motiviert, wenn man Dir folgen würde mit der Begründung der Nicht-Anerkennung.
Ich sehe in der ganzen Kosovo-Sache für unsere Politik keinen Gewinn.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2008, 17:45

Ich sehe unmittelbar auch keinen Gewinn, da müsste man die Politiker fragen. Vermutlich gehen sie davon aus, dass eine Anerkennung des Kosovo zur Lösung des Problems führt. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird ja erst die Zukunft zeigen. Ob die Entscheidung sich als richtig oder falsch herausstellt, wird ja wohl erst auch die Zukunft zeigen. Was die EU angeht, so hat sie ja schon jetzt viel in das Projekt Kosovo investiert und wird auch in Zukunft tun, indem sie sich dort in Nation Building übt.

Was Motivation der Schweiz betrifft, so liegt es einerseits daran, dass etwa eine Viertelmillion Kosovaren in der Schweiz leben und dass unsere Aussenministerin Frau Calmy-Rey (SP) schon seit Jahren den Kosovo besucht, grosse Sympatien für die Sache der Kosovo-Albaner aufbringt und sich auch schon lange für einen unabhängigen Kosovo einsetzt. Einerseits erhofft man sich einen stabilen Kosovo, so dass die Flüchtlingsströme ausbleiben (1999 war die Schweiz wohl das am stärksten betroffenen Land, mal abgesehen vom Kosovo selber, von Albanien und von Mazedonien) und andererseits garantiert nur eine rasche Anerkennung des Kosovo auch Einfluss beim Aufbau eines unabhängigen Kosovos. Frau Calmy-Rey hat jedoch bestimmt nichts am Hut mit Russland schwächen. Sie kommt politisch aus einer etwas anderen Gegend. Gegen eine Anerkennung des Kosovo war die Schweizerische Volkspartei (SVP) und wohl auch Teile der FDP. Die SVP ist einfach generell dagegen, dass andere Staaten und Organisation in die Souveränität eines unabhängigen Staates eingreifen. So ist die SVP denn auch immer gegen die UNO gewesen und sie ist immer noch gegen einen Beitritt der Schweiz zur EU sowie zur NATO. Ein Freund von Russland ist die SVP jedoch nicht. Sie tritt einfach immer für die Souveränität von Staaten ein und bringt halt, auch wenn sie eigentlich sich nur für die Schweiz interessiert, gewisse Sympathien hervor für eigenbrötlerische Staaten, welche von "bösen" Mächten, wie UNO, EU oder NATO bedrängt werden, wie z.B. Serbien (oder auch Israel). Es ist aber auch zu sagen, dass obwohl Frau Calmy-Rey immer für einen unabhängigen Kosovo eintratt, der Bundesrat den Kosovo vermutlich deshalb anerkannt hat, weil dies die meisten EU-Staaten auch schon getan haben. Dass die Schweiz Multiethnisch ist, spielte wohl keine Rolle bei diesem Entscheid. Es gibt überhaupt keine Angst, dass die Schweiz auseinanderfallen könne (wie eine solche z.B. in Belgien besteht), weil mit dem Zustand in der Schweiz sind wohl alle vier Sprachgruppen zufrieden (die Kantone werden dank Föderalismus auch kaum vom Bund drangsaliert).

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2008, 17:55

ZITAT(lastdingo @ 29. Feb 2008, 16:57) *
Wobei auch das die Frage offen lässt, was denn nun die Anerkennung motiviert, wenn man Dir folgen würde mit der Begründung der Nicht-Anerkennung.
Ich sehe in der ganzen Kosovo-Sache für unsere Politik keinen Gewinn.

Wenn Du keinen Gewinn siehst, dann kann aber auch die Russland-Schwächen-Verschwörungstheorie keine Rolle spielen. An diese Glaube ich ja auch nicht. Schon die europäischen Mächte unter sich und erst mit den USA befinden sich in manchen Dingen in einem Interessenkonflikt. Es wäre schon sehr einfach anzunehmen, sämtliche europäische Staaten (von denen ja auch einige wenige sehr USA-kritisch sind und andere wiederum sind ziemlich neutral eingestellt), hätten mitgemacht, im Interesse der USA (weil gemäss den Verschörungstheoretiker ein starkes Russland die Stärke der USA bedroht) Serbien und deshalb wiederum den Russland (was ich ja bestreite) zu schwächen, auch wenn die "ganze Kosovo-Sache" für Europa gar keinen Gewinn bringt.

Ich streite auch gar nicht ab, dass die USA ihre eigenen strategische Interessen auf dem Balkan mitvertreten, dass machen sie aber auch an ganzen anderen Orten auf der Welt, aber USA-Interessen=Europa-Interessen kann, aber muss nicht sein. US-Interessen können jedoch nicht der Grund sein, dass die meisten EU-Staaten (unter anderem auch USA-kritische) den Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt haben.

Geschrieben von: revolution 29. Feb 2008, 19:05

Leute, würde man für sich hier von einem unabhängigen Kosovo mittel-/langfristig Probleme erwarten, würde man nicht schon seit Jahren darauf hin arbeiten und hätte das auch jetzt nicht so unglaublich rasch mit Anerkennungen abgesegnet, 
ohne dass überhaupt auch nur die organisatorische und wirtschaftliche Grundlage für einen unabhängigen Staat existiert. So veranwortunglos sind unsere hiesigen Politiker nun auch wieder nicht. Und auch im Kosovo wird Politik 
nicht plötzlich zum Wunschkonzert politisch und offensichtlich auch organisatorisch völlig blauäugiger, nationalistischer Separatisten.. So ganz ohne eigene Polizei, Gesetz, Richter, Wirtschaftsgrundlage, usw... Also bitte... mata.gif  

Im Übrigen muss der Kosovo keinesfalls militärischen oder wirtschaftlichen Druck auf Serbien ausüben. Die Serben werden sich aber sehr schnell über den zukünftigen EU/US finanzierten Wohlstand im Kosovo ärgern. Sowie über Freihandelsabkommen usw...die Unzufriedenheit mit Russland wird ebenso steigen, wie die Isolation. Ex-Jugoslawien muss in die EU und darf keinesfalls eine russische Enklave werden. N
r das zählt bei veranwortungsvoller Machtpolitik. 
Was die paar Hanseln, da im Kosovo führ Fahnen wehen, interessiert doch keine Sa
. Sorry, aber ander läuft das in dem Geschäft einfach nicht.

Edit: Sorry für die Zeilenumbrüche, aber das Forum ist leider nicht Opera-kompatibel.

Geschrieben von: Glorfindel 29. Feb 2008, 19:19

ZITAT
Die Serben werden sich aber sehr schnell über den zukünftigen EU/US finanzierten Wohlstand im Kosovo ärgern. Sowie über Freihandelsabkommen usw...

Dies siehtst Du jetzt aber doch sehr durch die rosarote Brille. Wenn dies tatsächlich passiert, dann darf man sich auf die Schultern klopfen. Mein Eindruck vom Kosovo ist etwas ein anderer. Da ist massives Nation Building nötig. Die Leute verstehen zum Teil gar nicht richtig was ein Staat ist. Die Selbstverwaltung des Kosovo funktionniert nicht richtig, die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind miserabel, unter anderem durch massive Exportsteuern lohnt es sich nicht, irgendetwas aufzubauen. Und wirtschafltich sind sie auch nicht (vielleicht noch nicht) allzu begabt. Wegen Misswirtschaft fällt auch dauernd der Strom aus und die Arbeitsmoral ist auch nicht gerade allzu hoch. Dies sind einfach so meine Eindrücke und ich habe z.B. den grössten privaten Arbeitgeber im Kosovo besucht und mit dem CEO gesprochen. Der einzige Vorteil gegenüber Serbien ist, es hat weniger Alkoholiker. Geld kommt wohl v.a. durch die im Ausland tätigen Kosovaren wie auch durch Schmuggel, Drogenhandel usw.

Persönlich wünsche ich mir, dass sich sowohl Serbien wie auch der Kosovo in Zukunft gut entwickeln, ich glaube dies ist jedoch nur mit einer einvernehmlichen Lösung möglich.

Geschrieben von: Nite 29. Feb 2008, 19:20

ZITAT(revolution @ 29. Feb 2008, 19:05) *
So ganz ohne eigene Polizei, Gesetz, Richter,

Diese Dinge existieren im Kosovo durchaus...
...wie handlungsfähig diese Organe real sind steht auf einem anderen Blatt

Geschrieben von: goschi 1. Mar 2008, 01:28

ZITAT(lastdingo @ 29. Feb 2008, 16:57) *
Wobei auch das die Frage offen lässt, was denn nun die Anerkennung motiviert, wenn man Dir folgen würde mit der Begründung der Nicht-Anerkennung.
Ich sehe in der ganzen Kosovo-Sache für unsere Politik keinen Gewinn.

ich schätze, die Mehrheit der Staaten hat den Kosovo anerakannt, um das seit nunmehr 9 jahren schwelende Problem eines unter UN-Verwaltung stehenden "Autonomen Gebietes" zu einem Ziel zu führen.
wieviele Konferenzen zum thema "Zukunf des Kosovo" gab es in den letzten Jahren?
der Wunsch nach einer Lösung ist/war in den westlichen Staaten wohl mindestens so gross, wie in den beiden betroffenen Staaten selbst.

Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 15:24

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 16:13) *
ZITAT(Palatin @ 19. Feb 2008, 16:49) *
Das Wesen der Demokratie besteht nicht darin, dass man die abstimmende Menge vorher bewußt so festlegt dass ein gewisses Ergebnis herauskommen wird.
Betrachtet man die Frage der Sezession mit rein demokratischen Augen (die Wirklichkeit sieht ja meist anders aus, da oftmals demokratische Regeln oder Menschenrechte verletzt wurden) dann muß ganz zweifellos die gesamte betroffene Nation abstimmen. Man kann einfach nicht irgendeine wilde Grenze zu ziehen und dann einen neuen Staat auszurufen - der es vielleicht der "bösen" Mehrheit fortan unmöglich macht im gewohnten Wald Pilze zu sammeln da dieser nun jenseits der Grenze liegt - ohne auch die Stimme derer zu hören die etwas verlieren.

Im übrigen ist meine Abgrenzung etwas handfestes, während die deinige doch sehr gummiartig ist und vor allem doch schnell wieder bei Blut-und-Boden landet. In einem wirklich demokratischen Staat gibt es prinzipiell gar keine Region wo eine abgrenzbare Volksgruppe lebt, denn alle Bürger sind dort vor dem Gesetz gleich - und die Festlegung wer bei der Sezessionswahl abstimmen darf stellt dann eine Diskrimminierung aufgrund der Herkunft dar.
Nochmal: Das gilt jetzt für den demokratischen Idealfall, die Realität ist nicht Ideal, schon gar nicht im Kosovo - deswegen hat es dort fast gar keinen Sinn sich groß auf demokratische Prinzipien zu berufen, die die Serben nun gemäß der demokratischen Spielregeln anerkennen sollen. Dort ist die Lage ja so, dass die Zugehörigkeit des Kosovo zu Serbien niemals demokratisch festgelegt wurde, sondern eine historisch mit allerhand Zwang und Gewalt gewachsene Tatsache war. Inwiefern nun der Wille der Kosovaren von einem Demokraten anerkannt werden muß, darüber urteile ich hier nicht, das Argument man müßte es anerkennen weil es demokratisch-ideal sei halte ich jedoch nicht für gültig.


Naja,
1. Blut und Boden ist komplett abwegig, nicht mal annähernd die selbe Richtung.
2. Es geht nicht um rotten borough Tricksereien, sondern um den Souveränitätsanspruch einer völlig anderen Nation in einem für sie fremden Staat.
3. Jugoslawien ist eben keine Nation, sondern ein Staat.
4. Meine Abgrenzung ist nicht gummiartig - sie erkennt lediglich an, dass nicht alle Grenzen ideal sind und folglich auch andere Grenzziehungen als die aktuellen legitim sein können. Für diese alternativen Grenzziehungen habe ich ein Kriterium gegeben.
5. Ob Realpoltitik oder Prinzipien im Kosovo herrschen entscheidet über die zukünftige Legitimiät der Situation und zum großen teil auch über das zukünftige Konfliktpotential dort.
6. Wenn sich in einem demokratishen Staat die Bürger zwar gleichwertig, aber nicht gleich national finden, dann ist das eine abgrenzbare Volksgruppe.
7. Man kann einfach eine neue, "wilde" Grenze ziehen. Das ist die Idee von Unabhängigkeitsbestrebungen.

Mit deiner Haltung war also die Unabhängigkeit der USA illegitim und illegal?

Mit deiner Haltung war also die Unabhänigkeit Irlands illegitim und illegal?

Fändest du es angebracht, wenn die Franzosen in den 50ern darüber abgestimmt hätten, ob ihnen noch das Saarland gehört anstelle der Saarländer und demnach das Saarland immer noch französisch wäre?

Stelle dir vor, die Russen hätten der Ukraine vor deren Abspaltung noch verwaltungstechnisch einige neue Gebiete geschenkt, um mehr Russen und weniger Ukreainer im Verwaltungsgebiet "Ukraine" zu haben.
Sowas kann doch unmöglich als Hindernis für eine legitime Unabhängigkeit der Ukaine herhalten. Ebensowenig wäre eine Volksabstimmung in der gesamten UdSSR ein legitimer Grund gegen die Unabhängigkeit der neuen GUS-Staaten gewesen.
Eine solche Einschränkung der Möglichkeit, eine Unabhängigkeit zu proklamieren, wertet die teils willkürlichen bestehenden Grenzen in den Himmel auf und schätzt das Selbstbestimmungsrecht der Völker extrem wenig.

Minderheitenrechte = Anspruch auf ordentliche Behandlung
Mehrheitenrechte = Anspruch auf Souveränität
Eine landesweite Minderheit ist eine regionale Mehrheit, wenn sie sich in einem Gebiet einen entsprechend hohen Bevölkerungsanteil hat.

Schwammig ist lediglich meine Abgrenzung, wie groß denn so ein Gebiet sein muss, und warum ein Stadtteil nicht ausreicht. Das entschuldige ich mit der subjektiven Entscheidung nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit

Nach dieser Logik wäre es dann auch legitim wenn die Basken ein Stück von Spanien fordern, die Kurden ein Teil von der Türkei und wenn man es ganz eng auslegt wäre es auch legitim wenn die Türken einen Teil von Berlin fordern.
Mit der Geschichte Irlands kenne ich mich nicht aus aber Amerika war damals eine Kolonie (bzw. viele). Die Umstände waren ganz anders. Die Kolonisten konnten damals sagen: "Wir haben das Land besiedelt also gehört es uns" Die Kosovaren können höchstens sagen: "Wir waren Opfer der Serbischen Säuberungen und Unterdrückung" Aber nach dieser Logik müsste Deutschland Israel heissen. Daher bleibt es mir schleierhaft auf welcher Grundlage sich die Unabhämgigkeit Kosovos legitimieren lässt. Man kann doch nicht einfach ein Teil eines souveränen Staates nehmen und es einem Volk geben nur weil es dort die Mehrheit stellt. Wie definiert man überhaupt Mehrheit? Mehrheit pro 1000 km^2? Oder reicht es schon wenn man die Mehrheit auf einer Fläche von einem Wohnblock stellt um sein Wohnblock für unabhängig zu erklären weil ein deutscher Jugendlicher aus dem benachtbarten Wohnblock im letzten Sommer den Sohn eines russischen Wohnblockbewohners umgebracht hat und daraufhin die Bürgerwehr intervenierte? (ja ich übertreibe gerne)
P.S: Ich heisse Säuberungen und Unterdrückung unter Milosovic keineswegs gut.

Geschrieben von: lastdingo 1. Mar 2008, 15:44

ZITAT(DaRookie @ 1. Mar 2008, 15:24) *
Nach dieser Logik wäre es dann auch legitim wenn die Basken ein Stück von Spanien fordern, die Kurden ein Teil von der Türkei und wenn man es ganz eng auslegt wäre es auch legitim wenn die Türken einen Teil von Berlin fordern.


1. np
2. np
3. Da bist du etwas sehr langsam, das wurde schon vor längerer Zeit hier durchdiskutiert. Thread lesen ftw.
Tipp: Letzten Absatz lesen.

Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 16:19

ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 15:15) *
ZITAT(Palatin @ 19. Feb 2008, 15:54) *
Das ist aber eine arg diskutable Auffassung von Demokratie - ausschlaggebend ist doch nicht das betroffene Territorium sondern die betroffenen Menschen!
Natürlich ist es sinnvoll einen Bürgermeister nur von Stadtbewohnern wählen zu lassen, da sein Wirken im wesentlichen nur die Stadtbewohner betrifft.
Die Unabhängigkeitserklärung eines Landesteils betrifft aber nicht nur die dort wohnenden, sondern mindestens alle die in diesem Land leben - schließlich haben sie ihren Staat bisher so begriffen, dass die Gebiete X, Y, Z dazu gehören. Das heißt, wenn eine Sezession aus einem bestehenden Staatsgebilde demokratisch erfolgen soll, dann muss schon mindestens eine Abstimmungsmehrheit in der gesamten betroffenen Nation vorliegen - prinzipiell müßte man vielleicht gar noch eine Abstimmung in betroffenen Nachbarländern vornehmen.
Wenn die Minderheit es halt nicht schafft die entsprechende Mehrheit zu erreichen, dann muß sie sich eben mit einem Minderheitenstatus zufrieden geben - was im übrigen in einem demokratischen Staat ohnehin kein Problem darstellen sollte.


Hier uns trennt hier nur das Verständnis, welche Personenmenge eine Mehrheit erreichen muss.

Ich halte deine Abgrenzung für inakzeptabel, da dabei z.B. die Polen niemals eine Unabhängigkeit von den Russen auf solch demokratische Weise erreicht hätten - selbst, wenn sie hätten abstimmen können.

Für mich kommt duchaus eine Abstimmung im Teil eines Landes in Frage - (so wurde es in der Vergangenheit auch gehandhabt, z.B. bei der Rückkehr des Saarlandes zu Deutshcland in den 50ern).
Das Entscheidende hierbei ist, dass die zur Diskussions stellende Region räumlich vernünftig abgegrenzt werden kann. Wenn man eine Region hat, die bei einer Unabhängigkeit geshclossen mehrheitlich der Volksgruppe zuzuordnen ist, dann sit das OK.

Ich sehe nationale Grenzen hierbei als der Frage der Souveränität von Völkern als untergeordnet an, als Symptom.

Wer vernünftige Grenzen hat, braucht bei meiner Auffassung nicht um dise zu fürchten. Ebenso wenig stehen die Grenzen zur diskussion, wenn eine Minderheit überall eine Minderheit ist à la Türken in der BRD.

Angenommen alle Türken ziehen sagen wir nach Hessen. Und dort bilden sie dann über Jahre hinweg eine Subkultur, die Bundesregierung unter einem wie Koch tut übriges und nutzt diese Türkische Enklave dann als feindbild aus. Sie investiert nix in die Infrastruktur in der Region und unterdrückt systematisch die Bevölkerung dort. Das machen wir dann 100 Jahre lang und veranstalten dort zu guter Letzt ein Massaker mit 2000-3000 Toten. Hat Hessen dann ein Recht auf Unabhängigkeit erlangt?

P.S: Ich habe absolut nix gegen Türken. Ich möchte nicht fälschlicher Weise in die rechte Ecke gedrängt werden. wink.gif

Geschrieben von: revolution 1. Mar 2008, 18:13

Es gibt keine allgemein gültigen Kriterien, die dazu berechtigen einen eigenen Staat zu gründen. Ausser man erklärt sich für unabhängig und wird anschließend von einflußreichen Staaten und nicht zuletzt dadurch auch von der internationalen Gemeinschaft anerkannt.

ZITAT
Angenommen alle Türken ziehen sagen wir nach Hessen. Und dort bilden sie dann über Jahre hinweg eine Subkultur, die Bundesregierung unter einem wie Koch tut übriges und nutzt diese Türkische Enklave dann als feindbild aus. Sie investiert nix in die Infrastruktur in der Region und unterdrückt systematisch die Bevölkerung dort. Das machen wir dann 100 Jahre lang und veranstalten dort zu guter Letzt ein Massaker mit 2000-3000 Toten. Hat Hessen dann ein Recht auf Unabhängigkeit erlangt?


Ich sags nochmal ganz plakativ, passend zu diesem hochspekulativen Beispiel:
Wenn in Deutschland eine unliebsame Diktatur die Macht ergreift, dann wären die umliegenden (feindlichen) Staaten dumm diese Potential nicht auszunutzen. Selbstverständlich würden diese dann auch "Türkisch-Hessen" als Staat anerkennen. Nicht viel anders schaut die Situation im Kosovo aus.

Wenn Deutschland aber so friedlich bleibt wie bisher, dann würde sich niemand finden, der ein Interesse daran hätte, einen solchen Staat zu unterstützen. Folglich würde er auch nicht zustande kommen.

Das hat alles nix mit den Kosovaren oder Türken zu tun. Die Frage ist immer, ob die Vorteile gegenüber den Nachteilen bei einer anerkennung überwiegen. Welche Kriterien sollte man auch sonst sinnvollerweise anbringen? Seit wann betreiben Deutschland, USA und sonstwer auch völlig selbstlos kosovarische Interessenspolitik. Das ist in meinen Augen abstrus.

Geschrieben von: lastdingo 1. Mar 2008, 19:00

@DaRookie:
Ja, wenn in einem gebiet von der Größe Hessens eine Mehrheit für eine Abspaltung wäre, dann wäre das OK.

Und wem das in dem Szenario nicht passt, der darf sich fragen, warum ein souveräner Staat in dem Szenario es so weit kommen lässt.

Wobei die eigentlich zur Diskussion stehenden Fälle eher einen Jahrhunderte alten Hintergrund haben.



Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 19:02

ZITAT(revolution @ 1. Mar 2008, 18:13) *
Es gibt keine allgemein gültigen Kriterien, die dazu berechtigen einen eigenen Staat zu gründen. Ausser man erklärt sich für unabhängig und wird anschließend von einflußreichen Staaten und nicht zuletzt dadurch auch von der internationalen Gemeinschaft anerkannt.

ZITAT
Angenommen alle Türken ziehen sagen wir nach Hessen. Und dort bilden sie dann über Jahre hinweg eine Subkultur, die Bundesregierung unter einem wie Koch tut übriges und nutzt diese Türkische Enklave dann als feindbild aus. Sie investiert nix in die Infrastruktur in der Region und unterdrückt systematisch die Bevölkerung dort. Das machen wir dann 100 Jahre lang und veranstalten dort zu guter Letzt ein Massaker mit 2000-3000 Toten. Hat Hessen dann ein Recht auf Unabhängigkeit erlangt?


Ich sags nochmal ganz plakativ, passend zu diesem hochspekulativen Beispiel:
Wenn in Deutschland eine unliebsame Diktatur die Macht ergreift, dann wären die umliegenden (feindlichen) Staaten dumm diese Potential nicht auszunutzen. Selbstverständlich würden diese dann auch "Türkisch-Hessen" als Staat anerkennen. Nicht viel anders schaut die Situation im Kosovo aus.

Wenn Deutschland aber so friedlich bleibt wie bisher, dann würde sich niemand finden, der ein Interesse daran hätte, einen solchen Staat zu unterstützen. Folglich würde er auch nicht zustande kommen.

Das hat alles nix mit den Kosovaren oder Türken zu tun. Die Frage ist immer, ob die Vorteile gegenüber den Nachteilen bei einer anerkennung überwiegen. Welche Kriterien sollte man auch sonst sinnvollerweise anbringen? Seit wann betreiben Deutschland, USA und sonstwer auch völlig selbstlos kosovarische Interessenspolitik. Das ist in meinen Augen abstrus.


Milosovic ist schon lange weg und in Serbien sitzt ein demokratisch gewählter Staatschef.

Die Kurden erfüllen demnach alle Vorrasusetzungen für eine Souveränität.

Vorteil und Nachteile von wem? Hat jemand an die Nachteile für die Serben gedacht? Oder darüber wie man das ganze ich 50 Jahren sieht? Das man damit möglicherweise ein zweites Nahost schafft? Oder einen Präzidenzfall schafft? Das Merkel sich damit die Beziehungen zum Kreml kaputt macht? (immerhin einer der wichtigsten Ressourcenlieferanten)
Wieso wird das serbische Volk kollektiv für die Greultaten von einigen wenigen bestraft? Wieso bestraft man die Albaner dann nicht für die Greuel der UCK? Das ist doch alles höchst ungerecht und hat absolut nichts mit irgendwelchnen Rechten der Albaner auf Souveränität zu tun. Das ist nichts weiter als kurzsichtiges, geopolitisches Kalkül. Und ob es nun mehr Vor- oder Nachteile bringt wird sich noch zeigen.

Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 19:06

ZITAT(lastdingo @ 1. Mar 2008, 19:00) *
@DaRookie:
Ja, wenn in einem gebiet von der Größe Hessens eine Mehrheit für eine Abspaltung wäre, dann wäre das OK.

Und wem das in dem Szenario nicht passt, der darf sich fragen, warum ein souveräner Staat in dem Szenario es so weit kommen lässt.

Wobei die eigentlich zur Diskussion stehenden Fälle eher einen Jahrhunderte alten Hintergrund haben.


Dann brauchen wir in der Zukunft keinen Krieg mehr zu führen. Wir schicken einfach ein Paar Millionen flüchtlinge in das Nachbarland und nachdem sie dort in einem Teil die Mehrheit bilden lassen wir sie sich für unabhängig erklären. Ist doch super.....


Sorry aber diese Einstellung halte ich für höchst utopisch und realitätsfern. Und vorallem hatte diese Sichtweise sicherlich nichts mit der Entscheidung der westlichen Länder zutun gehabt Kosovo anzuerkennen.

Geschrieben von: Palatin 1. Mar 2008, 19:24

ZITAT(DaRookie @ 1. Mar 2008, 19:06) *
Dann brauchen wir in der Zukunft keinen Krieg mehr zu führen. Wir schicken einfach ein Paar Millionen flüchtlinge in das Nachbarland und nachdem sie dort in einem Teil die Mehrheit bilden lassen wir sie sich für unabhängig erklären. Ist doch super.....
Diese Strategie ist sicherlich eine Option für die Eroberung anderer Länder.
ABER:
Eine deutsche Demokratie muß so oder so keinen Krieg führen um fremde Territorien erobern - ja, das ist super.

ZITAT(DaRookie @ 1. Mar 2008, 19:06) *
Sorry aber diese Einstellung halte ich für höchst utopisch und realitätsfern. Und vorallem hatte diese Sichtweise sicherlich nichts mit der Entscheidung der westlichen Länder zutun gehabt Kosovo anzuerkennen.
Dem stimme ich zu und im übrigen halte ich die weitere Auseinandersetzung mit realitätsfernen Spekulationen bzgl der Kosovo-Frage für sinnlos. Was zählt sind die realen Ereignisse.

Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 20:52

ZITAT(Palatin @ 1. Mar 2008, 19:24) *
ZITAT(DaRookie @ 1. Mar 2008, 19:06) *
Dann brauchen wir in der Zukunft keinen Krieg mehr zu führen. Wir schicken einfach ein Paar Millionen flüchtlinge in das Nachbarland und nachdem sie dort in einem Teil die Mehrheit bilden lassen wir sie sich für unabhängig erklären. Ist doch super.....
Diese Strategie ist sicherlich eine Option für die Eroberung anderer Länder.
ABER:
Eine deutsche Demokratie muß so oder so keinen Krieg führen um fremde Territorien erobern - ja, das ist super.

ZITAT(DaRookie @ 1. Mar 2008, 19:06) *
Sorry aber diese Einstellung halte ich für höchst utopisch und realitätsfern. Und vorallem hatte diese Sichtweise sicherlich nichts mit der Entscheidung der westlichen Länder zutun gehabt Kosovo anzuerkennen.
Dem stimme ich zu und im übrigen halte ich die weitere Auseinandersetzung mit realitätsfernen Spekulationen bzgl der Kosovo-Frage für sinnlos. Was zählt sind die realen Ereignisse.



Es ging mir nur Darum den Irrsinn hinter dieser fragwürdigen Ethik zu zeigen.

Geschrieben von: lastdingo 1. Mar 2008, 21:07

Fragwürdig ist, wie sehr ihr in Begriffen wie "Volk" und "Staat" und wie wenig ihr in Begriffen wie "Menschen" denkt.

Ein souveräner Staat kann einfach durch seine Gewalt Flüchtlinge etc rausschmeissen. Szenarien, die eine derartige "Invasion" enthalten, sind irreführend in dieser Frage.

Wenn in einem großen Gebiet ein Großteil der Menschen sich vom hiesigen Staat nicht repräsentiert fühlt, sondern einen eigenen Staat haben möchte, dann ist es im Sinne des demokratischen Geistes, dem statt zu geben.

Wer damit ein Problem hat, soll mal die Esten fragen, wie sie es fänden, wenn sie jetzt noch Russland gehören würden. Oder den Letten. Litauern. Polen. Weißrussen. Ukrainern. Georgiern. Aserbaidschanern. Armeniern. Koreanern. Brasilianern. Argentiniern. Iren. Syrern. Ägyptern. US-Amerikanern. Bolivianern. Norwegern. Isländern. Mexikanern. Kubanern. Nicaraguern. Costa Ricesen. Panamesen. Haitianern. etc etc etc

Fast jedes Volk war mal legaler Teil einer anderen Macht (wenn man weit genug zurück schaut sogar Jedes!). Wer Staatsgrenzen für unverrückbar und wichtiger als den Willen der Menschen hält, verfehlt die Realität total.

Staatsgrenzen sind unverletztlich zwischen Staaten - das als allgemeine Haltung verhindert Kriege. Aber solange sich gezogene Grenzen als nicht dem Willen der betroffenen Menshcen entsprechend zeigen, sind sie kein Tabu.

Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 21:48

ZITAT(lastdingo @ 1. Mar 2008, 21:07) *
Fragwürdig ist, wie sehr ihr in Begriffen wie "Volk" und "Staat" und wie wenig ihr in Begriffen wie "Menschen" denkt.

Ein souveräner Staat kann einfach durch seine Gewalt Flüchtlinge etc rausschmeissen. Szenarien, die eine derartige "Invasion" enthalten, sind irreführend in dieser Frage.

Wenn in einem großen Gebiet ein Großteil der Menschen sich vom hiesigen Staat nicht repräsentiert fühlt, sondern einen eigenen Staat haben möchte, dann ist es im Sinne des demokratischen Geistes, dem statt zu geben.

Wer damit ein Problem hat, soll mal die Esten fragen, wie sie es fänden, wenn sie jetzt noch Russland gehören würden. Oder den Letten. Litauern. Polen. Weißrussen. Ukrainern. Georgiern. Aserbaidschanern. Armeniern. Koreanern. Brasilianern. Argentiniern. Iren. Syrern. Ägyptern. US-Amerikanern. Bolivianern. Norwegern. Isländern. Mexikanern. Kubanern. Nicaraguern. Costa Ricesen. Panamesen. Haitianern. etc etc etc

Fast jedes Volk war mal legaler Teil einer anderen Macht (wenn man weit genug zurück schaut sogar Jedes!). Wer Staatsgrenzen für unverrückbar und wichtiger als den Willen der Menschen hält, verfehlt die Realität total.

Staatsgrenzen sind unverletztlich zwischen Staaten - das als allgemeine Haltung verhindert Kriege. Aber solange sich gezogene Grenzen als nicht dem Willen der betroffenen Menshcen entsprechend zeigen, sind sie kein Tabu.


Die Vergleiche hinken, die Estland war ein souveräner Staat der von Russland in die Sowjetunion gezwungen wurde.
Kosovo war schon immer (ausser der während der Besatzung durch Osmanen) ein Teil Serbiens. Es also nie den Staat Kosovo gegeben. In Begriffen wie Menschen zu denken ist zwar sehr lobenswert, tugendhaft und nobel. Es hat allerdings nichts mit der Realität gemeinsam. Ich glaube kaum das die USA Deutschland und andere Länder die Kosovo anerkannt haben in erster Linie an die Menschen in Kosovo gedacht haben. Die Welt würde im chaos versinken wenn jeder Volksgruppe oder besser gesagt Volkuntergruppe sich für Souverän erklären könnte und dabei das Stück Land beanspruchen das sie gerade bewohnt. Man stelle sich vor die neuen Bundesländer erklären sich für unabhängig nachdem ganz Deutschland es gemeinsam aufgebaut hat.

Geschrieben von: lastdingo 1. Mar 2008, 22:26

ZITAT(DaRookie @ 1. Mar 2008, 21:48) *
Die Vergleiche hinken, die Estland war ein souveräner Staat der von Russland in die Sowjetunion gezwungen wurde.

Wenn die sich nicht hätten unabhängig erklären können, hätte es die nie gegeben. Den Staat Estland gab es vor 1940 nur ca. 20 Jahre. Da hinkt nix.

Kosovo war schon immer (ausser der während der Besatzung durch Osmanen) ein Teil Serbiens. Es also nie den Staat Kosovo gegeben.

Glaub mir, Brasilien hat es auch nie gegeben, bis die sich unabhängig erklärten. Oder Estland, USA, etc etc etc.
Irgendwann ist immer das erst Mal. Wieso wierden historische Unabhängigkeitserklärungen und daraus resultierende Grenzen hier nicht infrage gestellt, das Prinzip dahinter aber wohl?


In Begriffen wie Menschen zu denken ist zwar sehr lobenswert, tugendhaft und nobel. Es hat allerdings nichts mit der Realität gemeinsam.

Da liegt der Unterscheid zwischen legal und legitim, zusammen leben können und Dauerkonflikt. Und abgesehen davon hat es mit der Realität sehr viel zu tun, denn das hier ist ein freiheitlich-demokratischer Staat. Die Menschenwürde steht hier über der Staatswürde.

Die Welt würde im chaos versinken wenn jeder Volksgruppe oder besser gesagt Volkuntergruppe sich für Souverän erklären könnte und dabei das Stück Land beanspruchen das sie gerade bewohnt.

Konservative dramatisieren immer die Probleme des Wandels. Angst machen, um zu blocken. Primitive Taktik.
Real ist es doch so, dass Ochs und Esel den Karren nicht aufhalten, wenn der am Steilhang ist.
Ein Blick in die Geschichte und man merkt: Kosovo ist keine Ausnahme, das passiert ständig. Chaos? Nee, Realität.


Man stelle sich vor die neuen Bundesländer erklären sich für unabhängig nachdem ganz Deutschland es gemeinsam aufgebaut hat.

Abwegig, aber - so what? Wenn sie es wollten.
Die Transfers waren Transfers, keine Kredite. Es gibt da keine den Transfers entsprechenden Ansprüche. Und wenn es Kredite wären, bliebe die Schuld von der Unabhängigkeit unberührt.



Ehrlich, Leute. So Konservativ und dann so geschichtsblind.
Was meint ihr, wie Briten und andere etablierte Staaten gezetert haben, als die Franzosen die Unabhängigkeit der USA anerkannt haben?
Ich hab noch nirgends gehört, dass der Akt damals illegal/illegitim/schädlich etc gewesen wäre.

Eigentlich kaum zu fassen, dass bei den historischen Beispielen, die in diesem thread genannt wurden, immer noch diskutiert wird.
Alleine schon das Beispiel Saarland sollte die Lage doch klären.



Alle mal melden, wer der Meinung ist, dass das Saarland Frankreich gehört!

So. Alle, die sich melden dürfen nun immer noch guten Gewissens das Recht von lokalen Mehrheiten (die auf Staatsebene Minderheiten sind) zur Selbstbestimmung verneinen.



Geschrieben von: DaRookie 1. Mar 2008, 22:38

Ich bin trotzdem nicht der Meinung das man das so einfach vergleichen kann. Mag sein das ich bei Estland falsch liege. Aber Amerika war eine Kolonie, es war nicht eine der brittischen Inseln. Man kann doch nicht einfach ein Stück von einem Land nehmen und es einem anderen geben. Das ist einfach gegen mein Rechtsverständniss.

Geschrieben von: lastdingo 1. Mar 2008, 22:48

Das Land gehört den Einwohnern. Die behalten es ja. Es wird im Prinzip nur anders organisiert, auf ihren eigenen Wunsch hin.

Hmm, Norwegen gehört also Dänemark? Oder Schweden? Das war nämlich keine Kolonie.

Und Ukraine, Weißrussland, Lettland, FInnland, Litauen, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Syrien, Saudi-Arabien .... sollten also den Staaten Russland und Türkei (ups - Russisches Reich und Osmanisches Reich) gehören?
Nein, es war schon immer so, dass Unabhängigkeitserklärungen von Minderheiten eines Landes für legitim gehalten wurden, sofern diese Minderheit eine regionale Mehrheit war.

Der Knackpunkt war immer, ob überhaupt die Macht vorhanden war, sich zu behaupten. Diese Macht (und teils auch Einigkeit) fehlt Basken, Korsen, Kurden, Tschetschenen.
Die Kosovo-Albaner brauchten diese Macht nicht, sie haben sie herbeigelockt.

Geschrieben von: Palatin 2. Mar 2008, 00:19

ZITAT(lastdingo @ 1. Mar 2008, 21:07) *
Wenn in einem großen Gebiet ein Großteil der Menschen sich vom hiesigen Staat nicht repräsentiert fühlt, sondern einen eigenen Staat haben möchte, dann ist es im Sinne des demokratischen Geistes, dem statt zu geben.
ZITAT(lastdingo @ 1. Mar 2008, 22:48) *
Das Land gehört den Einwohnern. Die behalten es ja. Es wird im Prinzip nur anders organisiert, auf ihren eigenen Wunsch hin.
Der Knackpunkt war immer, ob überhaupt die Macht vorhanden war, sich zu behaupten. Diese Macht (und teils auch Einigkeit) fehlt Basken, Korsen, Kurden, Tschetschenen.
Die Kosovo-Albaner brauchten diese Macht nicht, sie haben sie herbeigelockt.
Wie ich schoneinmal schrieb, ist eine der elementarsten Säulen des demokratischen Geistes, dass ALLE betroffenen eine gleichberechtigte Stimme haben - unter lupenreinen demokratischen Umständen muß also bei einer Sezession die Gesamtheit der Einwohner befragt werden. Ergibt sich dann ein Ja für die Abspaltung, dann wird abgespalten, ergibt sich ein Nein, dann muß die Minderheit sich darin fügen. Denn wie ich schon sagte und wie du selbst zugibst, gehört das Staatsgebiet allen Staatsangehörigen - eine Sezession stellt also immer einen gewissen Verlust dar, erfolgt er gegen den Willen mittels Gewalt dann nennt man dies gemeinhin Raub.
Dass so eine Trennung übrigens funktionieren kann, hat die Teilung in Tschechien und Slovakei bewiesen. Dein Argument dass bei dieser Vorgehensweise dann automatisch alle Minderheiten auf ewig unfrei bleiben ist also hinfällig - der Witz bei deinen Beispielen ist ja eben, dass diese Minderheiten unfrei waren.
Der tatsächliche Knackpunkt liegt nämlich darin, dass es überhaupt dazu kommt dass eine lokal abgrenzbare Minderheit sich nicht von dem hiesigen Staat repräsentiert fühlt und von einer dubiosen Mehrheit unterdrückt wird - das bedeutet dass hier die Demokratie sowieso im A**** ist. Damit gelten aber die Vorraussetzungen des "demokratischen Geistes" nicht mehr und man kann den Vorgang der Sezession nicht mehr einfach auf den demokratischen Vorgang reduzieren, eben weil er keiner ist. Das bedeutet aber, es bedarf einer Einzelfallprüfung und der Betrachtung der schmutzigen Wirklichkeit (z.b. ob es tatsächlich der Wille des Volkes ist oder ob in Wirklichkeit nur eine Gruppe Machtgieriger hinter allem steckt) um zu sagen was die beste Lösung ist.

Geschrieben von: revolution 2. Mar 2008, 00:33

ZITAT
Wie ich schoneinmal schrieb, ist eine der elementarsten Säulen des demokratischen Geistes, dass ALLE betroffenen eine gleichberechtigte Stimme haben - unter lupenreinen demokratischen Umständen muß also bei einer Sezession die Gesamtheit der Einwohner befragt werden. Ergibt sich dann ein Ja für die Abspaltung, dann wird abgespalten, ergibt sich ein Nein, dann muß die Minderheit sich darin fügen. Denn wie ich schon sagte und wie du selbst zugibst, gehört das Staatsgebiet allen Staatsangehörigen - eine Sezession stellt also immer einen gewissen Verlust dar, erfolgt er gegen den Willen mittels Gewalt dann nennt man dies gemeinhin Raub.


Das mag in Deiner Perzeption so sein, in den meisten Fällen läuft das aber nunmal anders. Nenn es meinetwegen Raub. Praktisch wird es immer eine Minderheit sein die sich abspalten will und eine Mehrheit sein, die sich dagegen ausspricht. Das liegt halt irgendwo in der Natur der Sache.

Geschrieben von: Palatin 2. Mar 2008, 00:41

ZITAT(revolution @ 2. Mar 2008, 00:33) *
Das mag in Deiner Perzeption so sein, in den meisten Fällen läuft das aber nunmal anders. Nenn es meinetwegen Raub. Praktisch wird es immer eine Minderheit sein die sich abspalten will und eine Mehrheit sein, die sich dagegen ausspricht. Das liegt halt irgendwo in der Natur der Sache.
Das ist genau was ich im zweiten Teil meines Postings behandelt habe ...

Geschrieben von: revolution 2. Mar 2008, 02:29

http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/JB29Ak02.html

ZITAT
A long road from Kosovo to Kurdistan
By Pepe Escobar

The precedent of Kosovo is a terrible precedent, which will de facto blow apart the whole system of international relations, developed not over decades, but over centuries. [The Americans] have not thought through the results of what they are doing. At the end of the day it is a two-ended stick and the second end will come back and hit them in the face.
- Russian President Vladimir Putin

In myriad aspects, Kosovo is the new Kurdistan (and the other way around), as much as Iraq is the new Yugoslavia.

The unilateral independence of Kosovo has nothing to do with "democracy". But then what's the point of this North Atlantic

Treaty Organization (NATO) provocation towards Vladimir Putin's Russia - a historic ally of Serbia?
[...]

This "model" new independent state saluted by the US, Germany, France and Britain - and virtually no one else - is, according to Vladimir Ovtchinky, a criminologist and former head of Interpol's Russia bureau during the 1990s, "a mafia state in the heart of Europe". It's basically run by Hashim Thaci, a former Marxist who then embraced a nationalist socialism with criminal overtones as one of the youngest chiefs of the UCK (the Kosovo Liberation Army), operating under the codename "The Serpent".

Madeleine Albright, then US secretary of state, pushed "The Serpent" into the limelight when she attributed to him "the brightest future" among those Kosovars who were "fighting for democracy". Albright is nowadays one of Hillary Clintons' top foreign policy advisers. The UCK was roughly a sort of Balkan al-Qaeda on heavy drugs - propped up enthusiastically by US and British intelligence. British special forces trained the UCK in northern Albania while Turkish and Afghan military instructors taught them guerrilla tactics. Even Osama bin Laden had been in Albania, in 1994; al-Qaeda had a solid UCK connection.
[...]

Get me to my pipeline on time

Washington and the three European Union heavyweights (France, Germany and Britain) have applauded Kosovo's independence. But this core of the self-described "international community" is caught in silent scream mode when confronted with the possibility of independence for Flanders in Belgium, northern Cyprus, the Serbian Republic of Bosnia, the Basque country in Spain, Gibraltar - not to mention Indian Kashmir (the Jammu Kashmir Liberation Front, JKLF, is already making some rumblings), Tibet, Taiwan, Abkahzia and South Ossetia (both in Georgia and both Russia-friendly), Palestine and Kurdistan. Northern Kosovo itself - totally Serbian-populated - and western Macedonia also don't qualify to become independent. So why Kosovo? Enter the AMBO pipeline and Camp Bondsteel.

AMBO is short for Albanian Macedonian Bulgarian Oil Corp, an entity registered in the US. The $1.1 billion AMBO pipeline (also known as the Trans-Balkan), supposed to be finished by 2011, will get oil brought from the Caspian Sea to a terminal in Georgia and then by tanker through the Black Sea to the Bulgarian port of Burgas, and relay it through Macedonia to the Albanian port of Vlora.

Clinton's NATO war against Yugoslavia and pro-Albania was thus crucial to secure Vlora's strategic location. The oil will then be shipped to Rotterdam in the Netherlands and refineries on the US West Coast, thus bypassing the ultra-congested Bosphorus Strait and the Aegean and the Mediterranean seas.

The original AMBO feasibility study, as early as 1995, and then updated in 1999, is by a British subsidiary of Halliburton, Brown and Root Energy Services. AMBO fits into Vice President Dick Cheney's (and before him, Clinton's energy secretary Bill Richardson's) US energy security grid. It's all about go-for-broke militarization of the crucial energy corridor from the Caspian through the Balkans, and about trying to isolate or sabotage both Russia and Iran.

Halliburton had to have a deeper hand in the whole scheme, and that's where Camp Bondsteel fits in - the largest overseas US military base built since the Vietnam War. Bondsteel, built by Halliburton subsidiary Kellogg, Brown and Root on 400 hectares of farmland near the Macedonian border in southern Kosovo, is a sort of smaller - and friendlier - five-star Guantanamo, with perks like Thai massage and loads of junk food. According to Chalmers Johnson in The Sorrows of Empire, "army wags say facetiously that there are only two man-made objects that can be seen from outer space - the Great Wall of China and Camp Bondsteel". Bondsteel will also double as Kosovo's Abu Ghraib - the largest prison in the independent entity, where prisoners can be held indefinitely without charges pressed and without defense attorneys. Taxi to the Dark Side, which has just won an Oscar for best documentary, applies not only to Bagram in Afghanistan but also to Bondsteel in Kosovo.

Protection racket

Kosovo's "independence" has been brewing since 1999. A single 1999 photo tells the whole story - establishing beyond doubt those elusive "international community" ties. The photo unites Hashim Thaci, then head of terrorist outfit UCK and current prime minister of Kosovo; Bernard Kouchner, then UN administrator of Kosovo and current French foreign minister in the Nicolas Sarkozy administration; Sir Mike Jackson, then commander of NATO's occupying force and current consultant for a Blackwater-style mercenary outfit; and general Wesley Clark, then NATO supreme commander and now military adviser to Hillary Clinton.

Kosovo's "internationally supervised independence", which was due to be outlined in a meeting in Vienna this Thursday, has nothing to do with autonomy. Exit the UN, enter the European Union. Amputated from Serbia, Kosovo will be no more than an EU (and NATO) protectorate. EU officials in Brussels confirm that thousands of bureaucrats, along with police officers, will be deployed to Kosovo, to live alongside more than 17,000 NATO military personnel already in place.

Neo-colonialism is alive and well in "liberated" Kosovo - which will have to put up with a viceroy and will have no say whatsoever in foreign policy. Think of "liberated" Iraq under the infamous Coalition Provisional Authority run by viceroy L Paul Bremer.
[...]

Russian Foreign Minister Sergei Lavrov has characterized Kosovo's independence as the beginning of the end of contemporary Europe. As British journalist John Laughland, manager of the British Helsinki Human Rights Group stresses, "The current status of the province is established by UN Security Council resolution 1244," which determines that Kosovo is part of Serbia. Thus the US and the EU have - once again - made minced meat of international law.
[...]


Geschrieben von: lastdingo 2. Mar 2008, 04:32

ZITAT(Palatin @ 2. Mar 2008, 00:41) *
Das ist genau was ich im zweiten Teil meines Postings behandelt habe ...


Ebenso wie Menschenrechte als nicht abhängig von der Staatsform betrachtet werden, sind demokratische Legitimität/Illegitimität und Prinzipien nicht abhängig davon, ob die Regierung gut/schlecht/demokratisch/undemokratisch ist.

Als demokratischer Staat darf man mit Anspruch an die Sache dran gehen, statt willkürlich nach Lage der Dinge zu handeln.
Und "mit Anspruch" meint "mit demokratischem Anspruch" - bei Abwesenheit einer Volksabstimung also die begründet angenommene Mehrheitsmeinung als Grundlage.
Wenn man dann annehmen kann, dass der ausgerufene Staat etwas Bestand hat, weil eine hinreichende (eigene oder fremde) Macht ihn vor fremden Zugriff schützt, dann ist eine Anerkennung angebracht.

Regeln haben natürlich Ausnahmen. Man braucht nicht anerkennen, wenn das die Welt verschlechtert, z.B. im Sinne eines internationalen Krieges als Folge.


Es kann nicht der Maßstab sein, ob alle von dir als betroffen angesehenen Leute mit abgestimmt haben. Das würde jegliche Annektion nachträglich legitimieren. Eine Anwendung deines Prinzips hätte in historischen Fallbeispielen reihenweise komplett inakzeptable Konsequenzen. Es ist schlicht dysfunktional.

Beispiel 1:
Irak greift Kuwait an, überrennt es, annektiert es. Volksabstimmung im 19-Provinzen-Irak: "Kuwait is irakisch und dabei bleibt es!" Die Welt hat das aufgrund der Theorie von Herrn Palatin nun als legitim zu akzeptieren.

Beispiel 2:
Irland, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Iren streben nach unabhängigkeit nach jahrhundertelanger Unterdrückung durch Engländer. Die englische Krone führt eine Volksabstimmung durch, ob Irland unter der englischen Krone bleiben soll oder nicht. Die Engländer überstimmen die Iren, Irland bleibt weiter unterdrückt. Herr Palatin findet das demokratisch astrein.

Ich sage es mal so; das Prinzip wäre nicht mehrheitsfähig.


Das grundlegende Problem bei deinen Ansichten, Palatin, ist, dass du die Provinz als Eigentum aller Staatsbürger des Landes ansiehst, ohne all die anderen Faktoren zu berücksichtigen.
Aber inwiefern hatte schon ein Mongole im Osten der UdSSR im Jahre 1990 Eigentumsrechte an estnischen Boden?

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker betrifft aber Völker - und nicht auch alle anderen Völker, die zufällig im selben Staat aber ganz woanders leben.

Geschrieben von: Palatin 2. Mar 2008, 14:02

ZITAT(lastdingo @ 2. Mar 2008, 04:32) *
ZITAT(Palatin @ 2. Mar 2008, 00:41) *
Das ist genau was ich im zweiten Teil meines Postings behandelt habe ...
Ebenso wie Menschenrechte als nicht abhängig von der Staatsform betrachtet werden, sind demokratische Legitimität/Illegitimität und Prinzipien nicht abhängig davon, ob die Regierung gut/schlecht/demokratisch/undemokratisch ist.
Doch, denn im Gegensatz zu den Menschenrechten betrifft eine demokratische Entscheidung nicht nur Individuen sondern viele. Das heißt sie kann auch nur dann legitim sein wenn alle mit abgestimmt haben und die Wahl unter ordentlichen Rahmenbedingungen durchgeführt wurde.

ZITAT(lastdingo @ 2. Mar 2008, 04:32) *
Es kann nicht der Maßstab sein, ob alle von dir als betroffen angesehenen Leute mit abgestimmt haben. Das würde jegliche Annektion nachträglich legitimieren. Eine Anwendung deines Prinzips hätte in historischen Fallbeispielen reihenweise komplett inakzeptable Konsequenzen. Es ist schlicht dysfunktional.
Du verstehst immer noch nicht, dass ich einen herrschenden demokratischen Zustand vorraussetze um den Volksentscheid zur Sezession als einziges Argument für gültig zu erklären (Was DU tust.). Eine Annektion bzw Unterdrückung durch eine Monarchie ist kein solcher Zustand und daher ist eine Befreiung bzw Sezession absolut gerechtfertig - allerdings dann auch schon wieder nicht allein deshalb weil die lokale Mehrheit dafür stimmt, sondern aus simplen Rechtserwägungen.
ZITAT(lastdingo @ 2. Mar 2008, 04:32) *
Das grundlegende Problem bei deinen Ansichten, Palatin, ist, dass du die Provinz als Eigentum aller Staatsbürger des Landes ansiehst, ohne all die anderen Faktoren zu berücksichtigen.
Aber inwiefern hatte schon ein Mongole im Osten der UdSSR im Jahre 1990 Eigentumsrechte an estnischen Boden?

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker betrifft aber Völker - und nicht auch alle anderen Völker, die zufällig im selben Staat aber ganz woanders leben.
Naja - und Du siehst die Provinz als absolutes Eigentum der Provinzler an und sprichst allen anderen Staatsbürgern ihr Recht auf Freizügigkeit vollkommen ab. Dazu kommt stets noch das Problem der Definition von Volk, wer gehört jeweils dazu und wer nicht? Außerdem bewertest Du in meinen Augen die Bedeutung des Staates über, während ich diesbezüglich auf eine andere Art denke - ich stelle mir eher die Frage warum denn bitte eine lokale Mehrheit nicht mehr in dem Staat leben möchte?
Ich sehe die Masse der erfolgten Sezessionen eigentlich mehr als Weg des geringsten Widerstandes zur Erlangung von (Menschen)Rechten - also als Ausweg aus der Situation einer Unterdrückung in einem undemokratischen Staatsgebilde. Dann wäre aber für die Sache der Demokratie wohl i.d.R. nicht die Abspaltung, sondern ein Revolution/Reform des Mutterstaates die bessere Alternative gewesen. Aber da die Welt eben nicht demokratisch ideal ist, geschah dies nicht.

Und im übrigens: schön, jetzt kommst auch Du endlich auf die anderen Faktoren zu sprechen - denn um die ging es mir schon immer. Mir ging es immer nur darum zu verdeutlichen, dass bei real durchgeführten Sezessionen der demokratische Entscheid der lokalen Minderheit immer nur ein Argument unter vielen ist und eben nicht das allein seelig machende Totschlagargument - warum? Eben weil die Ausgangssituation nicht ideal demokratisch ist. Die Welt ist grau wie es so schön heißt, deine Forderung ein lokaler Mehrheitsentscheid sei absolut anzuerkennen ist aber schwarz-weiß.

Um nochmal auf deine Äußerung zurück zu kommen die mir sauer aufstieß:
ZITAT(lastdingo @ 19. Feb 2008, 14:43) *
Was OK wäre, sofern die in einem wirklich nennenswerten Gebiet (mehr als ein Stadtteil) wirklich eine deutliche Bevölkerungsmehrheit erreichen und in diesem Gebiet die Mehrheit das will. In der Hinsicht akzeptiere ich beide Seiten der Medaille. Wem's nicht passt der kann ja gegen die lokale Mehrheitenbildung vorgehen solange das Gebiet nicht denen gehört.
Darin sagst Du eben aus, dass nach einer von Herrn lastdingo gnädig genehmigten Grenzziehung um eine Volksgruppe herum einzig und allein der lokale Mehrheitsentscheid ausschlagend für die Anerkennung der Sezession sein darf und muß.
Dabei läßt du aber ebenfalls "all die anderen Faktoren" unberücksichtig (z.b. wie denn diese lokale Mehrheitenkonzentration zustande kam, dass kann ja ebenfalls durch Annexion oder Gewalt oder bewußte Abschottung erfolgen - und nein, ein Staat der die Menschenrechte achtet kann eben nicht so ohne weiteres gegen die Bildung einer lokalen Mehrheit durch eine böswillige Minderheit vorgehen).
Weiterhin pochst Du auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker - auf deren Grundlage Du die Grenze für deine Abstimmung ziehst - und übersiehst dabei aber dass i.d.R. auch in der umstrittenen Region wiederum die Minderheiten anderer Völker leben. Also wie jetzt? Soll nur dass betroffene Volk entscheiden (Blutreinheit oder wie oder watt?) und z.b. die im Kosovo lebenden Serben außen vorgelassen werden?
Oder sollen die Angehörigen der betroffenen Völker abstimmen? Dann müßten aber auch die außerhalb lebenden Volkszugehörigen abstimmen dürfen.
Nein, du willst nur die in der geographischen Region lebenden abstimmen lassen - das hat dann aber nichts mehr mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker zu tun, denn i.d.R. lebt nicht nur ein Volk im Sezessionsgebiet bzw das Volk lebt nicht nur dort.
Tja, problematisch, problematisch - und genau darum ging es mir. Die reale Welt ist niemals demokratisch ideal und daher sind auch bei Sezessionen die lokal erfolgten Mehrheitsentscheide nicht das allein seelig machende Argument, es braucht in meinen Augen schon noch ein paar andere Gründe.

Ich hoffe jetzt wird langsam mal klar, dass ich keineswegs den Iren die Unabhängigkeit von den Briten nachträglich aberkennen will. Ich will lediglich nicht dass man ein singuläres, demokratisch erscheinendes Ereignis aufgreift und dann so tut als ob jeder der es nicht akzeptiert gleich ein Undemokrat ist.

Geschrieben von: lastdingo 2. Mar 2008, 14:10

Eine Regierung, die zu der Beurteilung kommt, dass eine Region mehrheitlich hinter der sie betreffenden Unabhängigkeitserklärung steht und sich voraussichtlich behaupten kann ohne einen großen Krieg auszulösen, hat m.E.n. die Verpflichtung, die neue Souveränität anzuerkennen.

Geschrieben von: Palatin 2. Mar 2008, 14:30

Warum? Die Regierung kann genauso gut auch auf den Kompromiß einer föderalen Struktur hinweisen - denn es gilt zu bedenken, dass die Minderheit die in der umstrittenen Region gegen die Abspaltung ist, ihre bisherige Staatsangehörigkeit völlig verliert. Und sowas ist kein Pappenstiel!
In meinen Augen gehst Du zu leichtfertig mit dem Bilden eines neuen Staates um, das ist keine Verwaltungsreform wo mal zwei städtische Gemeinden getrennt werden! Das kann zur Folge haben dass Familien auseinandergerissen werden, dass Menschen ihren Grund und Boden oder ganze Bevölkerungsteile das von ihnen gewollte Rechtssystem verlieren usw usf.
Da kommen ja Demokratie und Menschenrechte in Konflikt. Kann man vom Bürger eines Staates verlangen, dass er sich der lokalen(!) Mehrheit (wohlgemerkt hat er womöglich ganz demokratisch an der Zentralregierung mitgewählt) derartig zu beugen hat und seine Staatsbürgerschaft wechseln muß?

Geschrieben von: lastdingo 2. Mar 2008, 14:36

Historisch ist es eher ungewöhnlich, dass Staatsbürgerschaften derart an den Wohnort gebunden sind. meist ist es ohnehin so, dass der vorige Staat die Abspaltung nicht anerkennt und folglich die Einwohner weiterhin als seine Staatsbürger betrachtet. Da liegt praktisch kein Problem.

Und andere Sataten haben das Selbstbestimmungsrecht zu respektieren - Hinweise auf Alternativlösungen sind völlig abwegig, wenn eine Enscheidung vor Ort getroffen wurde.

ich habe ja schon darauf hingewiesen, dass die historische Praxis viel näher an meinem als an deinem Modell liegt und sich vielfach bewährt hat.


Kurz: Wir werden uns nicht mehr einig.

Geschrieben von: Palatin 2. Mar 2008, 14:39

ZITAT(lastdingo @ 2. Mar 2008, 14:36) *
ich habe ja schon darauf hingewiesen, dass die historische Praxis viel näher an meinem als an deinem Modell liegt und sich vielfach bewährt hat.
Ähem, genau darum ging es mir im Prinzip - meine Ansichten sind ein MODELL, die historische Praxis hast Du relativ gut beschrieben. Allerdings hat dies eben wenig mit idealer Demokratie zu tun, dass ist der Knackpunkt.

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