Elterngeld und Steuern, Es ist einfach so passiert... |
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Elterngeld und Steuern, Es ist einfach so passiert... |
7. Jul 2023, 17:23 | Beitrag
#1
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Elder Forenmen Beiträge: 7.546 Gruppe: Ehrenmoderator Mitglied seit: 08.04.2002 |
Elterngeld muss man sich eh leisten können.
-------------------- Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.
Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities Ironic it may seem, for us a chance exists to see In us also lies the capacity to transcend |
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10. Jul 2023, 19:39 | Beitrag
#2
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Elder Forenmen Beiträge: 7.546 Gruppe: Ehrenmoderator Mitglied seit: 08.04.2002 |
So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.
Dass man mit weniger Geld mehr Rente erzielen könnte, halte ich für ein Gerücht. Außer ich gehe davon aus, dass ich über x Jahre auf jeden Fall Kapitalerträge erzielen kann, dann könnte man über Anlagen ggf. etwas erwirtschaften. Ob das ein Staatsfond ist, oder man das dem Anlageglück des Einzelnen überlässt, sei dahin gestellt; es werden aber nicht alle den Markt outperformen. Und wenn der Staat das macht, dann muss man schauen, dass man auch etwas hat, das man anlegen kann... und auf das darf man nicht gleichzeitig Schuldzinsen zahlen, sonst bin ich wieder bei der Subventionierung aus dem Staatshaushalt. Wenn man damit nicht weiterkommt: Eine kleine Spinnerei, über die ich da mal etwas nachgedacht habe - auch wenns nicht über den Ansatz hinaus gekommen ist - wäre die Staatsschulden langfristig mit Rentenpapieren zu finanzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Staat sich dann nicht bei Investoren und Großkapitalgebern finanziert, sondern das Geld quasi über den Mittelsmann eines unabhängigen (wie die Zentralbank) staatlichen Rentenfonds direkt bei seinen Bürgern aufnimmt. Die Dividenden/Zinsen könnte man dann entweder jährlich auszahlen, damit jeder noch was in private Altersvorsorge stecken kann, oder ansparen, um die Auszahlung mit Eintritt Rentenalter aufzustocken. Damit hätte aber jeder seine persönliche Staatsanleihe. Damit das ganze nicht zur Selbstfinanzierung des Staates aus der Zentralbank wird, könnte man eine Quote festlegen, sagen wir mal aus der Luft gegriffen 40%, die über die Art aufgenommen werden dürfen, der Rest müsste weiter über den Markt aufgenommen werden, um auch marktgerechte Zinsen weiter zu haben. Wenn das gut gemacht ist, dann würde der Staat anteilig seine Bürger quasi genossenschaftlich einbinden. Es könnte ein Anreiz sein, regelmäßig als Staat solche Schulden aufzunehmen, die nicht konsumiert werden, sondern inverstiert und damit über die Zeit Mehrwert schaffen. Und der Bürger könnte anteilig live mitverfolgen, wie sein Staat langfristig performt. Nur so ne Idee, die aber komplette Abkehr vom Umlagesystem bedeuten würde. Der Beitrag wurde von Delta bearbeitet: 10. Jul 2023, 19:41 -------------------- Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.
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10. Jul 2023, 21:14 | Beitrag
#3
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Major Beiträge: 8.506 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben. Am direktesten über höhere Produktivität, sodass dann weniger Leute mehr erarbeiten. Davon abgesehen sehe ich nur drei Möglichkeiten: - höhere Beiträge (will keiner) - niedrigere Renten (will keiner) - eine Verbesserung des Verhältnisses von Einzahlern zu Empfängen, was konkret dann heißen könnte -- Breitere Abdeckung der Arbeitswelt (die schon genannten Gruppen wie Beamten- wobei dann die Frage ist: Hilft das nachhaltig? Oder löst man dann jetzt ein Problem, indem man es in 10 Jahren, wenn die Boomer-Beamten in den Ruhenstand gehen, vergrößert)? -- Längere Lebensarbeitszeit Oder alternativ - Abkehr oder zumindest Abschwächung des Äquivalenzprinzips. Im Extremfall wäre das wie in GB, wo die State Pension quasi einkommensunabhängig ist: Für jedes Beitragsjahr bis 35 erhältst du eine jährliche Rente von 300 Pfund. Nicht ganz so radikal wären Vorschläge, die Proportionalität zu reduzieren, zum Beispiel, in dem man für höhere Einkommen die Rentenpunkte unterproportional anwachsen lässt (ggfs. mit einer Anhöhug der Bemesseungsgrenze). Oder, indem man das Äquivalenzprinzip weiter als auf monatliche Beiträge denkt, wie z.B. hier Am besten wäre in meinen Augen eine Kombination der letzen beiden Maßnahmen: Abschwächung des Äquivalenzprinzips und unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)- aber das sind für die meisten Parteien große Kröten dabei. ZITAT Eine kleine Spinnerei, über die ich da mal etwas nachgedacht habe - auch wenns nicht über den Ansatz hinaus gekommen ist - wäre die Staatsschulden langfristig mit Rentenpapieren zu finanzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Staat sich dann nicht bei Investoren und Großkapitalgebern finanziert, sondern das Geld quasi über den Mittelsmann eines unabhängigen (wie die Zentralbank) staatlichen Rentenfonds direkt bei seinen Bürgern aufnimmt. Die Dividenden/Zinsen könnte man dann entweder jährlich auszahlen, damit jeder noch was in private Altersvorsorge stecken kann, oder ansparen, um die Auszahlung mit Eintritt Rentenalter aufzustocken. Damit hätte aber jeder seine persönliche Staatsanleihe. Damit das ganze nicht zur Selbstfinanzierung des Staates aus der Zentralbank wird, könnte man eine Quote festlegen, sagen wir mal aus der Luft gegriffen 40%, die über die Art aufgenommen werden dürfen, der Rest müsste weiter über den Markt aufgenommen werden, um auch marktgerechte Zinsen weiter zu haben. Wenn das gut gemacht ist, dann würde der Staat anteilig seine Bürger quasi genossenschaftlich einbinden. Es könnte ein Anreiz sein, regelmäßig als Staat solche Schulden aufzunehmen, die nicht konsumiert werden, sondern inverstiert und damit über die Zeit Mehrwert schaffen. Und der Bürger könnte anteilig live mitverfolgen, wie sein Staat langfristig performt. Nur so ne Idee, die aber komplette Abkehr vom Umlagesystem bedeuten würde. Mir ist der Unterschied zum Umlagesystem nicht so klar. Stand jetzt verkauft dir der Staat jeden Monat Rentenpunkte und bezahlt mit den Einnahmen die jetzigen Renten. Die Rentenpunkte sind im Grunde ein Versprechen zukünftiger Zahlungen. Der Vorschlag mit den Rentenanleihen ist dann eigentlich das Gleiche: Der Staat verkauft dir eine Rentenanleihe, die ja nichts weiteres ist als ein Versprechen, dir wenn du 67 bist, die Anleihe zurückzuzahlen, in Form einer monatlichen Rente. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Rentenanleihe zahlt er dann die jetzigen Rentner aus. In beiden Fällen gibst du jetzt Geld her und kriegst dafür ein Versprechen späterer Zahlungen. Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 10. Jul 2023, 21:17 |
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10. Jul 2023, 23:06 | Beitrag
#4
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Major Beiträge: 5.019 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2008 |
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten) Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können. Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 10. Jul 2023, 23:23 -------------------- "If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
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11. Jul 2023, 08:13 | Beitrag
#5
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Oberleutnant Beiträge: 1.157 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.03.2017 |
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten) Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können. Diese Personen dürften aber eher weniger ein Problem mit dem Ansammeln von Lebensarbeitszeit haben, da sie ausbildungsbedingt deutlich eher anfangen, oder? -------------------- Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs. |
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12. Jul 2023, 13:30 | Beitrag
#6
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Oberst Beiträge: 14.982 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 22.02.2002 |
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten) Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können. Diese Personen dürften aber eher weniger ein Problem mit dem Ansammeln von Lebensarbeitszeit haben, da sie ausbildungsbedingt deutlich eher anfangen, oder? Wenn sie nicht zwischendurch mehrfach Arbeitslos sind oder Schwarz arbeiten oder... -------------------- /EOF
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 19. May 2024 - 16:01 |