Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
> Stürmende Schützenreihe vor BMPs/BTRs im Ostblock, Warum?
Freestyler
Beitrag 26. Mar 2021, 17:17 | Beitrag #1
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.983



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 15.08.2005


Ich habe vor kurzem die Folge East Germany's Motor Rifle Company von Battle Order gesehen. Die Ausschnitte aus NVA-Originalmaterial zeigen die SPWs/BMPs nebeneinander aufgereiht (am ehesten vergleichbar mit dem Breitkeil in der Bundeswehr), mit den abgesessenen MotSchützen vor oder neben den SPWs/BMPs im Laufschritt im Angriff. Diese Aufnahme kenn ich auch von Originalaufnahmen über andere Streitkräfte des Warschauer Pakts/Ostblocks, aber weder von Originalaufnahmen der Wehrmacht noch der Bundeswehr oder verbündeter Streitkräfte.

Bei der Bundeswehr schließt sich das aus dem Grund aus, dass die Panzergrenadiere zu den gepanzerten Kampftruppen gehören, vom Schützenpanzer aus kämpfen und nur absitzen wenn unbedingt notwendig. Und wenn die Panzergrenadiere absitzen, dann halten die Schützenpanzer den Feind mit ihren BMK nieder, während die abgesessenen Panzergrenadiere den Feind nach Möglichkeit umfassen.

Die MotSchützen, die vor oder neben den SPWs/BMPs stürmen, sind dem Feuer der Verteidiger und der Artillerie schutzlos ausgesetzt, was wiederum eine hervorragende Möglichkeit bietet, die MotSchützen von ihren Fahrzeugen zu trennen und erstere daran zu hindern, feindliche Panzerabwehrsysteme zu bekämpfen. Gleichzeitig dürfte die Trefferwahrscheinlichkeit eines aus der Bewegung schießenden MotSchützen gegen Null tendieren. Was wollte man mit diesem taktischen Ansatz erreichen?

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 26. Mar 2021, 17:21
 
 
Start new topic
Antworten
Stefan Kotsch
Beitrag 28. Mar 2021, 11:19 | Beitrag #2
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.497



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 10.12.2001


Eigentlich sollen die Schützen vor oder hinter den SPz/BTR handeln, je nach Gelände. Bei Truppenübungen mit Gefechtsschießen spielen dann noch die Sicherheitsbestimmungen mit rein, wenn SPz/BTR und Schützen zugleich schießen sollen.

Leider hatte sich aber eine unseelige Praxis breit gemacht, wie oben schon gesagt, die das Falsche zum eingeübten Standard macht. Das zog sich in ähnlicher Form irgendwie durch alle Führungsebenen. Schema F bestimmte den Alltag.

@Korrektur (man vergisst ja soviel...)

Schnell mal die Gefechtsvorschrift für Zug und Gruppe hervorgekramt. Da steht also für den Angriff:

"Die Schützenpanzer (Schützenpanzerwagen) können hinter der Schützenkette, an den Flanken oder innerhalb der Schützenkette angreifen.
...
Beim Sturmangriff hat der mot. Schützenzug in Linie der Gefechtsfahrzeuge 100 bis 200 m hinter den Panzern anzugreifen
...
Die Schützenpanzer (Schützenpanzerwagen) haben von Abschnitt zu Abschnitt (von Deckung zu Deckung) hinter den eigenen Einheiten in einem Abstand vorzugehen, der eine zuverlässige Feuerunterstützung der Panzer und mot.Schützen ermöglicht.
Die Schützenpanzer (Schützenpanzerwagen) können, abhängig von der Lage und den Geländebedingungen, auch unmittelbar in der Schützenkette der Gruppe angreifen."


Und die Gefechtsvorschrift für Bataillon und Kompanie legt fest:

"Der Abschnitt des Absitzens muss sich so nahe wie möglich am vorderen Rand der Verteidigung des Gegners befinden."

__
Da das auch eine Form des verbundenen Gefechts war, ist es natürlich immer das Ziel, die feindliche Truppe mit Unterstützungsmittel und Ari soweit niederzuhalten, dass die Schützen einigermaßen "trockenen Fußes" bis zur feindlichen Stellung kommen. So die Theorie.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 28. Mar 2021, 19:38
 

Beiträge in diesem Thema

 
 

Reply to this topicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 18. April 2024 - 03:31