Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurck zum Board Index
27 Seiten V  « < 25 26 27  
Reply to this topicStart new topic
> 75 Milliarden Bundeswehr
Madner Kami
Beitrag 21. Apr 2023, 13:55 | Beitrag #781
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 5.019



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.07.2008


ZITAT(Glorfindel @ 21. Apr 2023, 13:58) *
ZITAT
Es geht es um etwa 200 Kniepolster im Wert von 6000 Euro. (...)
»Für Entwicklung, Erprobung, Ausschreibung und Beschaffung ist ein Zeitraum von rund dreieinhalb Jahren zu veranschlagen.«



Der Preis ist ja noch in Ordnung. Für gute Knieschoner kann man schon mal 20€+ ausgeben. Aber was zum Henker muss an Blaumännern und Knieschonern entwickelt, erprobt und wasweisich werden? Warum ist sowas kein Entlassungsgrund?


--------------------
"If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
 
Whuffo
Beitrag 21. Apr 2023, 14:04 | Beitrag #782
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.379



Gruppe: Members
Mitglied seit: 22.06.2002


Einfach mal beim "Dienstabschlussbier" auf der Enforcetac oder anderer solcher Veranstaltungen mit den Vertrieblern unterhalten... da gibt es unzählige solche Beispiele.



--------------------
George S. Patton Jr. 'Son, only a pimp in a Louisiana whore- house carries pearl-handled revolvers. These are ivory.'
 
goschi
Beitrag 21. Apr 2023, 15:19 | Beitrag #783
+Quote PostProfile CardPM
Herr der Dunkelheit
Beiträge: 36.262



Gruppe: Admin.WHQ
Mitglied seit: 21.04.2002


ZITAT(Merowinger @ 21. Apr 2023, 14:55) *
ZITAT(Merowinger @ 21. Apr 2023, 13:56) *
Alle bundeswehrinternen »Regelwerke, die gesetzliche Regelungen verschärfen, sind hiermit ausgesetzt«, heißt es in dem Zimmer-Entwurf
Klingt einfach, aber das wird interessant: Wer dröselt das bis wann auf und vermittelt das Ergebnis wie? Und ist Breuer in der FDP, wenn nein warum nicht? tounge.gif biggrin.gif

Wieso hat die Bundeswehr überhaupt Regelwerke die strenger als Gesetze sind?

Gibt es da konkrete Beispiele?


--------------------
Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Forodir
Beitrag 21. Apr 2023, 17:02 | Beitrag #784
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 4.261



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 14.11.2010


Ob strenger als Gesetz kann ich jetzt nicht behaupten, aber z.B: bei Munitionstransport und Lagerung von Munition halten wir uns an das ADR für Gefahrgut und an den internen Vorschriften der Munitionsbewirtschaftung.
Es gibt aber meiner Meinung nach eher Ausnahmegenehmigungen der Bw um Verordnungen und Gesetz zu umgehen als andersherum, auch wenn diese immer seltener angewandt werden.


--------------------
Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
“You have attributed conditions to villainy that simply result from stupidity.”
 
kato
Beitrag 21. Apr 2023, 17:03 | Beitrag #785
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 4.306



Gruppe: Members
Mitglied seit: 06.06.2007


ZITAT(Madner Kami @ 21. Apr 2023, 14:55) *
Der Preis ist ja noch in Ordnung. Für gute Knieschoner kann man schon mal 20€+ ausgeben. Aber was zum Henker muss an Blaumännern und Knieschonern entwickelt, erprobt und wasweisich werden? Warum ist sowas kein Entlassungsgrund?

Die Frage ist eher wer da in der Beantragung der Beschaffung so dämlich war, diese nicht mit <5000 Euro unter der Direktvergabegrenze zu veranschlagen.
 
Madner Kami
Beitrag 21. Apr 2023, 17:51 | Beitrag #786
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 5.019



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.07.2008


ZITAT(kato @ 21. Apr 2023, 18:03) *
ZITAT(Madner Kami @ 21. Apr 2023, 14:55) *
Der Preis ist ja noch in Ordnung. Für gute Knieschoner kann man schon mal 20€+ ausgeben. Aber was zum Henker muss an Blaumännern und Knieschonern entwickelt, erprobt und wasweisich werden? Warum ist sowas kein Entlassungsgrund?

Die Frage ist eher wer da in der Beantragung der Beschaffung so dämlich war, diese nicht mit <5000 Euro unter der Direktvergabegrenze zu veranschlagen.


Ach, genau! Da gab es ja mittlerweile was, um genau solche Missstände abzufangen...


--------------------
"If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
 
Merowinger
Beitrag 29. Apr 2023, 16:20 | Beitrag #787
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 7.759



Gruppe: Members
Mitglied seit: 25.10.2009


Interview: Annette Lehnigk-Emden, design. Präsidentin Bundesamt für Ausrüstung der Bundeswehr, zu ihrem neuen Amt
https://www.tagesschau.de/multimedia/sendun...eo-1186958.html

Als Extraktionskünstler ist Zamparoni diesmal nicht erfolgreich. Man könnten meinen, ihr ist die Aufgabe zugewiesen Pistorius zu kontrastieren. wink.gif

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Apr 2023, 16:26
 
SailorGN
Beitrag 29. Apr 2023, 16:57 | Beitrag #788
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.410



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


Das "Problem" an der Ansage "alles unterhalb Gesetz, was strenger als Gesetz muss weg!" ist, dass die Ausführungsbestimmungen für Vergaben im öffentlichen Bereich idR unterhalb von Gesetzen angesiedelt sind. Das liegt daran, dass Ausführungsbestimmungen zu einem Gesetz immer in Form einer Verordnung oder eines Erlasses kommen. Beispiel: Im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), welches EU-Vergaberecht in nationales Recht überführt, werden in § 106 Schwellenwerte erwähnt, ab/über welchen das GWB direkt greift. Für Vergaben unterhalb der Schwellenwerte kommt daher in D die Unterschwellenvergabeverordnung (UVgO) zum Einsatz. Diese vereinigt quasi alle älteren Vergabevorschriften in sich. Da das GWB eben jene Unterschwellenvergaben nicht abschließend regelt, würde ein Aussetzen der UVgO "rechtsfreien" Raum schaffen... und das insbesondere im Bereich von Alltagsvergaben, bei denen die Regelungen eigentlich sehr klar und zielführend für alle Beteiligten sind.

Was auch interessant ist: Das GWB selbst gestattet dem Verteidigungssektor "Allgemeine Ausnahmen" (§ 107 Abs. 2), die man ziemlich weit auslegen kann.

Insgesamt lässt sich die Misere im Beschaffungswesen, was das Vergaberecht angeht, schwer fassen, weil nicht bekannt ist, welche "Sondervorschriften" hausintern gelten. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass die Vergabestelle eines der letzten(!) Glieder bei der öffentlichen Beschaffung ist: Zuvor müssen andere Fachgebiete arbeiten und ein Projekt "vergabereif" vorbereiten. Dazu gehört die dokumentierte Sicherstellung der Finanzierung, die Vorlage eines ausschreibungsreifen Leistungsverzeichnisses und eine valide Bewertungsmatrix. Dann können sich Vergabejuristen an die Formblätter und "AGBs" machen, wobei letztere auch von den anderen Fachgebieten mitgetragen werden müssen. Es bringt dabei überhaupt nix, die kürzest-möglichen Erfüllungszeiträume in die Vergabe einzubringen, wenn die Fachabteilung weiss, dass dann keiner bieten kann (weil Erfüllung unmöglich). Gleiches gilt für Bürgschaftssummen.

Meiner Meinung (und persönlicher beruflicher Erfahrung) nach liegt das Problem idR NICHT bei der Vergabestelle, sondern in der Vorbereitung der Vergabe. Da werden Lieferfristen für wichtige Unterlagen nicht eingehalten, Sachen unvollständig/fehlerhaft abgegeben und/oder nur schwammige Aussagen getroffen. Allein eine brauchbare Bewertungsmatrix zu bekommen ist mitunter ... interessant. Daher nehme ich an, dass vielmehr im Bereich der vorbereitenden Beschaffung eine Prozessbetrachtung durchgeführt werden muss. Die Fristverkürzung für Funktionale Forderungen ist zwar gut, aber derart pauschal nicht zu gebrauchen. Es gibt durchaus Forderungen, insbesondere bei Großprojekten/Großgerät, welche erhebliche Auswirkungen auf das Umfeld hat: Infrastruktur, Personal, Ausbildung. Bei der Infrastruktur kommt erschwerend hinzu, dass Standorte für prestigeträchtiges neues Gerät nicht immer nach praktischen Erwägungen bestimmt werden, was zu erheblichen Mehrkosten und Verzögerungen wegen der Anpassung von Infra führt. Dies resultiert auch daraus, dass Baumaßnahmen der BW durch die jeweils räumlich zuständigen Landesbauämter geplant und durchgeführt werden. Hat für die BW den Vorteil, dass sie nicht den ganzen Personal- und Fähigkeitenstamm vorhalten muss... Nachteil: Man ist halt "Kunde". Hier könnte man einerseits mit "Hybrid"-Formen in der PLanung arbeiten (Wozu bildet die BW eigentlich Bau-Ings aus?), andererseits auch in der Durchführung ("Bau-Pioniere" wären sicher auch im Einsatz und Katastrophenfall sehr nützlich, könnten aus SaZ-Abgängern gebildet werden). Die Amis leben ja solche "Hybrid-Strukturen" mit dem Army Corps of Engineers und eigenen Bautruppen (Seabees").


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
kato
Beitrag 29. Apr 2023, 18:50 | Beitrag #789
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 4.306



Gruppe: Members
Mitglied seit: 06.06.2007


ZITAT(SailorGN @ 29. Apr 2023, 17:57) *
Die Amis leben ja solche "Hybrid-Strukturen" mit dem Army Corps of Engineers und eigenen Bautruppen (Seabees").

Das deutsche Pendant zum USACE ist die WSV, die durchaus ähnlich "hybrid" strukturiert ist und in großen Teilbereichen denselben Aufgabenbereich betreut - darunter die Infrastruktur/Baubetreuung für Marinehäfen.
 
Glorfindel
Beitrag 5. May 2023, 10:27 | Beitrag #790
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 9.826



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


ZITAT(400plus @ 20. Apr 2023, 09:50) *
Danke, ja so in etwa würde ich mir das auch vorstellen, wobei ich wahrscheinlich Art und Log organisch bei den Brigaden belassen würde und die Division dann zusätzliche und spezialisierte (Raketenartillerie, Haubitzen Rad etc) Einheiten hätte.

(und ich würde die Panzerjäger wahrscheinlich in eine separate Kompanie auf Brigadeebene bündeln. Eine solche wäre wahrscheinlich für jeden Brigadetyp sinnvoll)

entspricht dies eher Deinen Vorstellungen?


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
400plus
Beitrag 5. May 2023, 11:04 | Beitrag #791
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 8.222



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 24.10.2010


Genau, vielleicht noch mit einem Radhaubitzenbataillon bei der Division!
 
Salzgraf
Beitrag 5. Jun 2023, 15:39 | Beitrag #792
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.879



Gruppe: Members
Mitglied seit: 15.04.2022


(falls es einen Sondervermögen-Thread gibt, bitte dahin veschieben)

Die Verträge für die Beschaffungen via Sondervermögen sollen bis Q1/2024 geschlossen werden:

https://table.media/security/analyse/vollbr...ndere-richtung/

Interview mit der neuen Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamtes, Annette Lehnigk-Emden
 
 
 

27 Seiten V  « < 25 26 27
Reply to this topicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. March 2024 - 15:38