Extremismus im KSK, und seine Folgen |
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Extremismus im KSK, und seine Folgen |
15. Jul 2020, 18:37 | Beitrag
#91
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Der "Briefeschreiber" wurde nicht mit vorgeschobenen Gründen ausgebootet, das war nicht das Problem. Als Kommando Offizier war er anscheinend tatsächlich nicht geeignet, ungeachtet dessen war aber der Inhalt seines Briefes so brisant das eben von außen genauer hingeschaut wurde und eben Missstände (mal wieder, immer noch?) festgestellt wurden.
Das mal nur so um den Kontext etwas einzuordnen, wie üblich ist die Realität bisschen grauer als man hofft. Politoffiziere in ihrem negativen Kontext will ich nicht, aber eben schon politische Soldaten, und zwar im Sinne des Staatsbürgers in Uniform. Das das ganze richtig miese Konsequenzen haben wird und das viel Vertrauen verspielt wurde bin ich definitiv bei dir. -------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
“You have attributed conditions to villainy that simply result from stupidity.†|
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15. Jul 2020, 19:06 | Beitrag
#92
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Major Beiträge: 7.832 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
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15. Jul 2020, 19:58 | Beitrag
#93
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Ach so. Das sind interne Informationen. Es wurde klargestellt das, auch wenn die gründe hier tatsächlich stimmten, dass das Ministerium trotzdem dem nachgeht, also solche Vorwürfe immer ernst nimmt. Das kann ich auch aus eigenem erleben bestätigen.
-------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
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15. Jul 2020, 22:51 | Beitrag
#94
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Leutnant Beiträge: 664 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.04.2015 |
Ach so. Das sind interne Informationen. Es wurde klargestellt das, auch wenn die gründe hier tatsächlich stimmten, dass das Ministerium trotzdem dem nachgeht, also solche Vorwürfe immer ernst nimmt. Das kann ich auch aus eigenem erleben bestätigen. Also um das für ich nochmal klarzustellen: Der Briefeschreiber hat seinen Brief geschrieben, nachdem er aus dem KSK rausgeflogen ist. Der Rausschmiss war begründet, aber der Inhalt des Briefes war so brisant, das man dem nachgegangen ist. Da scheint mal jemand Haltung und Eier gehabt zu haben. |
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16. Jul 2020, 02:51 | Beitrag
#95
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Oberstleutnant Beiträge: 11.895 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Eier sollten eigentlich die haben, die im aktiven Dienst sind und neben sich bekennende Nazis stehen haben. Anscheinend hat keiner die Eier gehabt diese anzuzeigen. und selbst wenn, hat anscheinend keiner die Eier gehabt diese zu verfolgen oder weiter zu leiten. Da fragt man sich was mit den Leuten los ist. Da geht man in eine Truppe die auf irgend eine Weise unsere Demokratie schützt (hinterm Hindukusch oder sonst wo) und schwört auf das Grundgesetz und dann akzeptiert man verfassungsfeindliche Elemente neben sich? Das verstehe ich absolut nicht. Da ist was grundlegendes faul und das lässt sich nicht mit dem Totschlagargument Kameradschaft wegdiskutieren.
-------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
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16. Jul 2020, 11:37 | Beitrag
#96
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Und das ist eben der Grund warum diese Einheit aufgelöst wurde und jeder dort durchleuchtet wird, weil sich der Korpsgeist derart verselbstständigt hat. Kameradschaft kann durchaus ganz schön Gruppenzwang aufbauen, jeder der in einer geschlossenen Gruppe arbeitet sollte das wissen.
-------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
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16. Jul 2020, 13:18 | Beitrag
#97
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Major Beiträge: 8.338 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Interview mit AKK, nicht nur, aber auch über das KSK:
Zeit.de |
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16. Jul 2020, 13:59 | Beitrag
#98
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Major Beiträge: 7.832 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
AKK:
ZITAT Die Auflösung der zweiten Kompanie beginnt im August. Dann werden die Einzelgespräche mit allen geführt, um zu klären, wer bleiben kann – und wer das KSK verlassen muss. Dann wissen wir mehr über die Munition, dann läuft auch die Verlagerung der Ausbildung. Vor allem aber werden wir dann wissen, ob die Mutigen im KSK sich durchgesetzt haben. Denn eins ist klar: Wenn jetzt noch neue Vorgänge kommen, wenn jetzt noch irgendetwas passiert, dann wird deutlich: Das KSK hat nicht verstanden, dass es selbst in der Hand hat, ob es erhalten bleibt und ein besseres wird. Dann werden weitere Schritte folgen.
Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 16. Jul 2020, 15:44 |
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16. Jul 2020, 15:43 | Beitrag
#99
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Feldwebel Beiträge: 420 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.10.2002 |
wurde der Brief irgendwo mal komplett (im Wortlaut) veröffentlicht?!
Der Beitrag wurde von schleicher bearbeitet: 16. Jul 2020, 15:44 -------------------- Die Tat ist alles, nichts der Ruhm.
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16. Jul 2020, 22:04 | Beitrag
#100
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Unteroffizier Beiträge: 68 Gruppe: Members Mitglied seit: 27.01.2019 |
wurde der Brief irgendwo mal komplett (im Wortlaut) veröffentlicht?! Nicht dass ich wüsste, wobei er sicherlich schon vielfach kursiert. Ein Kamerad hat ihn mir unter der Hand mal gezeigt. Der Autor spricht rechtsextreme Tendenzen schon an. Hauptsächlich kritisiert er aber folgendes: Die Kommandoausbildung wird von Leuten geleitet, die vielfach Kommandosoldaten erster Stunde sind. Offensichtlich kann jeder Ausbilder jederzeit beantragen, einen Kommandosoldaten während der Ausbildung wegen charakterlicher Nichteignung zu entlassen. Die obere Führung gibt diesen Anträgen wohl ohne große Prüfung statt. Dadurch haben die Ausbilder ein erhebliches Druckmittel und nutzen dies, um die Auszubildenden klein und gefügig zu halten. Im Text kommen auch mehrere teils absurde Beispiele vor, so wurde etwa wegen "pampigem Tonfall" oder der Behauptung, die Fallschirmjägertruppe sei besser im Häuserkampf als das KSK, die Entlassung angedroht. Da die Soldaten unbedingt die Ausbildung bestehen wollen (sowohl wegen der Zugehörigkeit als auch wegen der nicht unerheblichen Prämie), wird von den Auszubildenden meistens geschwiegen und weggeschaut. Soweit meine Erinnerung. Ich habe halt direkt gedacht: Wenn die Hälfte davon stimmt - hui. Und wo war denn da die Dienstaufsicht? Aber ich kann halt nicht einschätzen, ob das ein objektiver Bericht war oder die Rache eines Gescheiterten. |
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17. Jul 2020, 12:26 | Beitrag
#101
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Nur ist das halt quatsch, jeder Ausbilder kann tatsächlich Bedenken anmelden bzw. den Anwärter für ungeeignet einstufen, nur muss das begründet werden, und zwar auch von mehreren Ausbildern und häufig wird auch die Meinung der betreuenden Psychologen und Ärzte dazugenommen. Natürlich macht sich auch die Führung soweit möglich ein eigenes Bild.
Natürlich ist die Eigenwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung nicht immer kongruent, und auch das Selbstbildnis und die Darstellung mancher ist nicht das, was man sich wünscht, hier prallen natürlich oft Welten aufeinander von jungen Anwärtern und älteren Ausbildern, das ist aber meiner Erfahrung nach überall so, das der Ton beim KSK ruppiger sein kann, mag durchaus sein. Wenn aber mehrere Ausbilder sich einig sind und das eigene Verhalten vielleicht auch nicht so dolle ist und man ein völlig überhöhtes Selbstbild von sich hat (das ist jetzt allerdings eine Unterstellung von mir, auch wenn begründet) dann könnte es sein das man vielleicht doch selbst schuld ist. Die Ausbildung und das Ausbildungssystem wage ich zu behaupten werden den geringsten Effekt haben, das ist die langjährige Zugehörigkeit in der Einheit und das Klima dort eher entscheidend. -------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
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17. Jul 2020, 19:53 | Beitrag
#102
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Oberstleutnant Beiträge: 10.436 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
Die Ausbildung und die Ausbildungssystematik entscheidet massgeblich darüber, wer in die Einheit kommt. Daher kann man über "Aussieben" nicht genehme Menschen aussortieren und genehme Menschen belohnen. Wenn der Kamerad dort als Hauptmann war, dann handelt es sich nicht um einen jungen formbaren Rekruten, sondern um jemanden mit Erfahrung und eigener Meinung zu dienstlichen Belangen. Daher gehe ich davon aus, dass dort etwas mehr Selbsteinschätzung da ist als bei einem 18 jährigen Schwarzwaldrambo...
-------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. ------------------------------------------------------------- Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus putins Waffe mit großer Reichweite: SPD |
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17. Jul 2020, 21:31 | Beitrag
#103
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Dann hast du aber schon lange nicht mehr mit Deutschen Hauptleuten gearbeitet? Da fehlt heutzutage ganz schön viel Selbstreflexion, das liegt aber leider an unserem bescheidenen Ausbildungssystem. Was ja deswegen auch wieder zurückgedreht wurde. Hauptmann wird man nach 8 Jahren davon vier bis fünf Jahre so gut wie nicht in der Truppe (je nach Studiengang und Dienstpostenausbildung) ein Hauptmann ist also gerade der Dienstgrad, den man als Offizier ernst nehmen kann, aber auch diese stehen eher am Anfang ihrer Karriere (Bei Unteroffizieren mit Portepee ist übrigens inzwischen das gleiche Problem präsent)
Natürlich werden in der Ausbildung bestimmte Soldaten ausgesiebt (das ist ja sogar gewollt) aber es kann ja daran nicht liegen sonst hätten alle Kommando Kompanien und Unterstützer das gleiche Problem in dieser Ausprägung. -------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
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19. Jul 2020, 16:31 | Beitrag
#104
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Oberstleutnant Beiträge: 10.436 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
@forodir: Ich arbeite täglich mit Hauptleuten, selbst jetzt zivil... und ich weiss, was du meinst, besonders bei der feldgrauen Fraktion läuft einiges anders^^ Es liegt aber nicht am Studium, dort besteht je nach Studiengang und persönlichem Interesse noch am ehesten Chance auf Horizonterweiterung. Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass den OA von Anfang an eingeredet wird, wie toll sie sind und was für ne Elite. Das Korrektiv, nämlich die Truppe, kommt leider zu spät. Allerdings sollte jemand, der als Hauptmann in die Erstausbildung beim KSK kommt, vorher zumindest die ZgFhr-Ausbildung in ner anderen TG durchlaufen haben... daher kann es auch eine besondere charakterliche Spannungslage zwischen den Ausbildern und dem "Schüler" gewesen sein.
Nichtsdesdotrotz ist eine Kapselung von Ausbildung und Einsatz in einem verhältnismäßig kleinen Verband potentiell gefährlich, vor allem bei langen Stehzeiten der Ausbildung. Ich kenne das von der Marine, da gibts auch Einheiten, deren Ausbildungszentrum gleich nebenan liegt und alle sich mit Vornamen kennen. Dort hat man zumindest in der Offz-Ausbildung das Problem so gelöst, dass es relativ kurze Stehzeiten als Ausbilder gibt. Dadurch können sich bestimmte Dinge nicht verhärten und die Erfahrungen von Bord fließen schneller in die Ausbildung. -------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
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19. Jul 2020, 18:38 | Beitrag
#105
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Okay, dann haben wir da wohl die gleichen Erfahrungen. Ich bin auch so weit bei dir das die Ausbildung so nicht weiterlaufen sollte und das wird ja auch geändert, mir ging es jetzt aber gerade um diesen speziellen Fall bei dem eben nicht die Ausbildung und die Ausbilder an sich das Problem waren, sondern der Anwärter selbst und das die Behauptungen, die dort aufgestellt wurden, etwas übertrieben sind. Allerdings wurden aber eben dinge angesprochen die eine nähere Untersuchung notwendig machten, zudem es ja nicht der erste Vorwurf in diese Richtung für den Verband war.
Deswegen, der Vorgang wichtig und richtig, die Person als Offizier und Kamerad eher,..meh. Ich glaube auch das, das Ministerium hier bei vielen dingen im Zweifel gegen den Angeklagten (Das KSK) entscheiden wird, weil man einfach auf Nummer sicher gehen möchte und das kann ich durchaus nachvollziehen. Ich hätte sehr wahrscheinlich sogar noch härter reagiert -------------------- Niemand hat gesagt das es Spaß machen muss!
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30. Jul 2020, 21:21 | Beitrag
#106
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Major Beiträge: 8.338 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Heute war der Auflösungsappell der 2. Kompanie: https://twitter.com/Deutsches_Heer/status/1...841711813304323
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9. Aug 2020, 10:10 | Beitrag
#107
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Oberleutnant Beiträge: 2.013 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
Zur Causa KSK gibt es jetzt wohl einen zweiten Brief eines KSK-Soldaten der den Vorwürfen entschieden entgegentritt:
https://www.businessinsider.de/politik/deut...anonymer-brief/ ZITAT Ein Soldat aus dem Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) hat sich in einem anonymen Schreiben an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Abgeordnete des Bundestags gewandt. In dem Schreiben, das Business Insider vorliegt, verteidigt der Kommandofeldwebel das KSK gegen Vorwürfe des Rechtsextremismus und kritisiert Kramp-Karrenbauers Reform der Spezialkräfte. Rechtsextreme Mitglieder des KSK müssten entfernt werden, es gebe aber keine rechten Netzwerke in der Truppe: „Wir sind keine Gegner unserer Demokratie — wir schützen sie!“ Der Buissnes-Insider hat bei mir allerdings nicht den besten Ruf, was die journalistische Arbeit angeht. |
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9. Aug 2020, 12:45 | Beitrag
#108
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Feldwebel Beiträge: 420 Gruppe: Members Mitglied seit: 22.10.2002 |
dieser Brief geistert seit einiger Zeit durch die bekannten "kreise" und ist echt. Bei WIegold ist er inzwischen zu lesen.
Link zu Arikel auf "Augen geradeaus!" -------------------- Die Tat ist alles, nichts der Ruhm.
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9. Aug 2020, 12:58 | Beitrag
#109
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Oberleutnant Beiträge: 2.420 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.01.2006 |
Zur Causa KSK gibt es jetzt wohl einen zweiten Brief eines KSK-Soldaten der den Vorwürfen entschieden entgegentritt: https://www.businessinsider.de/politik/deut...anonymer-brief/ ZITAT Ein Soldat aus dem Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) hat sich in einem anonymen Schreiben an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Abgeordnete des Bundestags gewandt. In dem Schreiben, das Business Insider vorliegt, verteidigt der Kommandofeldwebel das KSK gegen Vorwürfe des Rechtsextremismus und kritisiert Kramp-Karrenbauers Reform der Spezialkräfte. Rechtsextreme Mitglieder des KSK müssten entfernt werden, es gebe aber keine rechten Netzwerke in der Truppe: „Wir sind keine Gegner unserer Demokratie — wir schützen sie!“ Der Buissnes-Insider hat bei mir allerdings nicht den besten Ruf, was die journalistische Arbeit angeht. Der Brief ist auch bei über Augen geradeaus lesbar. Auszüge: ZITAT All die medienwirksamen, negativen Einzelfälle der Verbandsgeschichte ließen mich persönlich allerdings bisher nie zaudern oder an der Fortentwicklung des KSK zweifeln, da ich davon ausging, dass entsprechende disziplinarische Maßnahmen gemäß der Wehrdisziplinarordnung verhängt wurden. Seien Sie sich aber sicher, dass jeder einzelne negative Vorfall im Kreis der Kommandosoldaten kritisch kommentiert, missbilligt und als rufschädigend gewertet wurde. Obwohl im Verband erwartet, ließen es die vormaligen disziplinaren Regularien nur selten zu, die wenigen verhaltensauffälligen oder teamunfähigen Verbandsangehörigen gegen ihren Willen aus dem Verband zu entfernen. Das hier selbst Kommandeure weitestgehend machtlos waren, wurde stets kopfschüttelnd hingenommen. ZITAT Zurück zu den Vorfällen: Weitere einzelne Angehörige fielen im Rahmen der Nutzung von sozialen Netzwerken aufgrund ihrer unzureichenden Medienkompetenz auf; der Lernprozess hierzu ist allerdings nicht nur im militärischen Bereich, sondern vor allem gesellschaftlich ein fortwährender Prozess. Auch dies wurde seitens aufmerksamer Kameraden oft erkannt und gemeldet, nur die Konsequenzen waren auch hier aufgrund der oben erwähnten beschränkten disziplinaren Eingriffsmöglichkeiten gefühlt zu lax. Wenn diese Darstellung zutrifft, dann ist der Systemfehler nicht (nur) beim KSK zu suchen. Edit: Schleicher war schneller Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 9. Aug 2020, 13:00 |
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9. Aug 2020, 14:12 | Beitrag
#110
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Major Beiträge: 5.019 Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2008 |
Einzellfälle... Das wichtige an einem Einzelfall ist, dass er einzeln, alleinstehend ist. Viele Einzelfälle, der Plural des Wortes an sich ist ja schon ein Oxymoron in sich, sind keine Einzelfälle, sondern Fälle, Fakten, verlässlich wiederkehrende Begebenheiten. Und es mag ja sein, dass die Nazis im KSK die Minderheit sind, aber das Problem ist ja gerade, dass man antidemokratische Leute in einem Umkreis agieren lässt, in dem man diese Sorte Leute eher nicht haben möchte und sich dieser Zustand wiederholt. Genau das darf aber nicht mit allerschönster Regelmäßigkeit passieren! Dass das in einem Umfeld nicht einfach ist, wo man von Leuten verlangt im Zweifelsfall ihr Leben für die Nation einzusetzen, also in einem Milieu wo im Zweifelsfall die Nation über dem Selbst stehen muss, ist klar, aber der Unterschied zwischen Einzelfall und "Einzelfällen" ist eben der, ob man wegschaut oder ob man Konsquenzen zieht.
-------------------- "If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
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9. Aug 2020, 15:00 | Beitrag
#111
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Oberstleutnant Beiträge: 10.436 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
Argh, was für ein D*nnpfiff. Die WDO erlaubt sehr viel, man muss es nur wollen. Natürlich kommt dann ne Menge "Papierkram", aber es möglich, entsprechenden "Kameraden"(sic) das Leben schwer zu machen. Als D-Vorgesetzter ist man bei bestimmten Sachen (und da fallen alle Arten rechtsradikaler Ausfälle drunter) verpflichtet, einen BV zu eröffnen und dann nehmen eh andere Kräfte das Verfahren in die Hand. Aber dazu muss man den Vorfall erst mal als BV-relevant erkennen und das ist Aufgabe des D-Vorgesetzten.... Gleiches gilt für Vergehen mit Munition und Sprengstoffen. Wenn man da nur schnell mit ner EZM oder kleinen Disziplinarmaßnahme rangeht, damit das Verfahren abgeschlossen und der WD-Anwalt in die Röhre schaut (wegen Verbot der Doppelbestrafung) dann liegt die Verantwortung für den laxen Einsatz der WDO beim Vorgesetzten. In Afghanistan gings doch auch, wo für "kleine Vergehen" wie das Lösen eines Schußes bei der Sicherheitsüberprüfung am Gate mal ein paar hundert Euro fällig wurden. Man muss nur wollen und den Willen sehe ich bei der Kreissparkasse im Moment nicht.
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15. Aug 2020, 11:37 | Beitrag
#112
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Major Beiträge: 8.338 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
SZ: Das schwarze Jahr des KSK
Im Gespräch ist offenbar eine Aufteilung der Einsatzkompanien auf die Fallschirmjägerregimenter. Das wäre eine sehr merkwürdige Lösung... |
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15. Aug 2020, 16:34 | Beitrag
#113
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Major Beiträge: 7.832 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
ZITAT Im Gespräch sind die Zweiteilung des Kommandos und die Zusammenlegung von je zwei seiner Einsatzkompanien mit den Fallschirmjägerregimentern der Bundeswehr. Diese sind darauf trainiert, bei KSK-Einsätzen einen äußeren Schutzschirm zu bilden. Das KSK wäre dann keine Welt für sich mehr. Manche im Kommando selber wünschen sich noch größere Lösungen, etwa die Zusammenfassung aller spezialisierten Einheiten der Bundeswehr, einschließlich der IT, des Lufttransports und der Ausbildung, an einem Standort wie dem kaum genutzten Flugfeld am Lechfeld, nahe Augsburg. Einen Umzug der KSM nach Lechfeld kann ich mir gar nicht vorstellen. Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 15. Aug 2020, 16:35 |
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15. Aug 2020, 17:02 | Beitrag
#114
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Major Beiträge: 8.338 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Ja, bei der "größeren Lösung" kann man sich eigentlich nur das Gebiet Seedorf-Eckernförde als Standort vorstellen.
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16. Aug 2020, 14:08 | Beitrag
#115
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Major Beiträge: 6.045 Gruppe: VIP Mitglied seit: 17.12.2002 |
Ja, bei der "größeren Lösung" kann man sich eigentlich nur das Gebiet Seedorf-Eckernförde als Standort vorstellen. Abgesehen davon, dass da auch mal eben 150 km zwischen genannten Standorten liegen, wird das dann anderen Belangen nicht gerecht. Im Artikel angesprochene "alle spezialisierten Einheiten" ist im Grunde auch eine Quatschphrase. Es gibt haufenweise spezialisierte Einheiten in der Bundeswehr für alles mögliche, das ist nicht mit Spezialkräften gleichzusetzen. In sofern würde ich ein großes Fragezeichen dahinter setzen, was mit der Begrifflichkeit gemeint ist. |
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16. Aug 2020, 15:04 | Beitrag
#116
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Major Beiträge: 8.338 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Abgesehen davon, dass da auch mal eben 150 km zwischen genannten Standorten liegen, wird das dann anderen Belangen nicht gerecht. Welchen zum Beispiel? Von Lechfeld ans Meer sind es halt deutlich mehr als 150km. Ich sage ja nicht, dass es so kommen muss und gehe auch eher nicht davon aus (allein die "Reibungsverluste" bei einem Umzug) Aber wenn man KSK und KSM zusammenlegen will (und vielleicht noch weitere spezialisierte Kräfte, ich stimme dir zu, dass der Artikel da recht unpräzise ist), dann sollte es halt schon etwas in Meernähe sein. Seedorf wäre da wahrscheinlich so schlecht nicht. Bei Eckernförde wäre man halt direkt am Meer, aber weiter von der Infrastruktur für die Fallschirmspringer weg. Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 16. Aug 2020, 15:19 |
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16. Aug 2020, 17:28 | Beitrag
#117
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Hauptmann Beiträge: 4.328 Gruppe: VIP Mitglied seit: 14.11.2010 |
Warum sollte man diesen Quatsch machen? Eine einheitliche Führung sehe ich noch ein, aber warum sollten auch alle Einheiten in einer Kaserne unterkommen, wenn ihre Spezialisierungen derart unterschiedlich sind. Das beinhaltet ja auch Großgerät usw.
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16. Aug 2020, 17:39 | Beitrag
#118
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Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.409 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Das klingt wie ein verzweifelter Vorschlag um aus der Defensive in die offensive zu gehen mitsamt dem unsinnigen Wunsch, alles sich zu unterordnen und vor allem widerspricht dies ja erst Recht der klaren Absicht, das KSK (bzw die Spezialkräfte als ganzes) eher zu öffnen und die Isolierung zu reduzieren, nicht noch zu verstärken.
-------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
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16. Aug 2020, 18:05 | Beitrag
#119
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Major Beiträge: 6.045 Gruppe: VIP Mitglied seit: 17.12.2002 |
Abgesehen davon, dass da auch mal eben 150 km zwischen genannten Standorten liegen, wird das dann anderen Belangen nicht gerecht. Welchen zum Beispiel? Von Lechfeld ans Meer sind es halt deutlich mehr als 150km. Ich sage ja nicht, dass es so kommen muss und gehe auch eher nicht davon aus (allein die "Reibungsverluste" bei einem Umzug) Aber wenn man KSK und KSM zusammenlegen will (und vielleicht noch weitere spezialisierte Kräfte, ich stimme dir zu, dass der Artikel da recht unpräzise ist), dann sollte es halt schon etwas in Meernähe sein. Seedorf wäre da wahrscheinlich so schlecht nicht. Bei Eckernförde wäre man halt direkt am Meer, aber weiter von der Infrastruktur für die Fallschirmspringer weg. Wie bereits von mehreren Seiten erwähnt hinkt die Idee Kampfschwimmer und KSK an einem Standort zu vereinen schon daran, dass sie nicht zielführend ist. Was die Belange angeht, die in Seedorf kaum befriedigt werden können: Kaum schwieriges Gelände, das in der Ausbildung des KSK eine zentrale Rolle spielt. Die Spezialkräftefliegerei wäre weit weg oder müsste teuer umziehen und wäre dann ebenfalls wiederum weit weg von anspruchsvollen Trainingsgelände. Es ist ohnehin ein Kuriosum, warum die Fallschirmjäger in Seedorf sind, weit weg vom eigenen Ausbildungszentrum. Wenn man nun noch KSK und KS dort hin umziehen würde, würden sich quasi alle verschlechtern. |
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17. Aug 2020, 06:55 | Beitrag
#120
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Hauptmann Beiträge: 3.643 Gruppe: Members Mitglied seit: 02.06.2002 |
Die Seedorfer machen nicht nur "klassische Fallschirmjägerei", sondern haben auch den Auftrag MilEvac zu betreiben. Dies geschieht zu einem großen Teil über den Seeweg. Bereits 2002 haben wir mit den damals noch "Oldenburgern" durchaus viel geübt. Die Strandmeisterei steckte in den ersten Kinderschuhen. OHK mußten wir erst noch lernen und auch das Fallobst mußte mit ganz neuen Geländeformen klarkommen. Deiche. Hafenanlagen. Wie nimmt und sichert man eine Schleuse. Etc. pp. Und dann kam noch Salzwasser hinzu. Es stellte sich heraus, daß fast deren komplette Elektronik zwar wasserdicht war, aber nicht salzfest.
Und dann kam der Tag, als wir sie das erste mal ins Moor gehetzt haben. Die Nordgermanische Tiefebene bietet schwieriges Gelände ganz eigener Art. Und deswegen macht es tatsächlich Sinn, daß die genau dort stationiert sind, wo sie sind. -------------------- 03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 18. April 2024 - 22:06 |