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WHQ Forum _ Großgerät _ Panzerung des Leo2

Geschrieben von: BäckzPylz 5. Nov 2002, 22:13

Hat sich zu nem interessanten Threat entwickelt! Find ich gut! Danke!

Geschrieben von: Ivy Mike 6. Nov 2002, 19:20

QUOTE(unknown @ 06 Nov. 2002 - 14:31)
@stephan
hab ich das nicht gesagt? du benutzt schätzwerte von ungefähren schätzwerte. dann verrechnest du die mit eventuell möglichen faktoren für die zusammenstellung der schichten und versuchst mit ungefähren schätzwerten für das penetrationsverhalten von gewissen penetrator irgendwelche aussagen zu treffen. klar bekommst du irgendwelche werte, aber diese sind nur relativ vergleichbar und eher etwas für solche foren hier.

Ziemlich blöde Aussage. Er hat die Werte Erfunden, um das Prinzip der Berechnung der Panzerungsmaterialien in RHA zu verdeutlichen und sonst nix!

Geschrieben von: Stephan 4. Nov 2002, 21:24

QUOTE(BäckzPylz @ 04 Nov. 2002 - 21:06)
Bis zu CHOBHAM war ich auch shon gekommen, nur konnte ich damit nichts anfangen!

Vergiss' es am Besten auch gleich wieder, denn auch wenn es sich  bei der Leopard 2 Panzerung um eine Verbundpanzerung handelt, wie das auch bei der Chobham Panzerung der Fall ist, ist sie von der Chobham Panzerung doch grundverschieden.

Geschrieben von: Wolf Werther 6. Nov 2002, 09:15

QUOTE(xena @ 05 Nov. 2002 - 22:55)
@Wolf Werther:
So ganz egal ist es nicht. BäckzPylz hat ja nicht nur nach den RHA-Werten gefragt, sondern auch über den Aufbau. Und dabei sind Cobham und die Panzerung des Leo2 zwei grundverschiedene Sachen. Aber der letzte Threat darüber ist so frisch, daß man nicht mal die Suchfunktion bemühen muß, sondern einfach etwas zurück scrollen darf.

Xena

Es ging mir lediglich darum zu beweisen das Chobham und jegliche Arten der Verbundpanzerung voll und ganz in ihrem Wirkungsgrad vergleichbar sind.

Ich bin schon zu lange in anderen Foren aktiv um noch auf den alle paar Monate auftretenden "was ist Chobham?" Thread einzugehen.

---

Der Grund für den Fehler der RHA-Technik liegt wohl nichtzuletzt in falscher Berechnung und in unzureichend standardtisierten Verfahren. Um eine allgemein gültige Wertung zu erhalten müssten schon alle Staaten, Institute und Firmen, Beschusstests (oder Berechnungen) mit genau der gleichen Munition durchführen. Da die Verwendung des einen oder anderen Typs zu besseren oder schlechteren Ergebnissen führt liegt es naturgemäss im Interesse einzelner nicht einen internationalen Standard anzuerkennen - oder schlichtweg zu lügen.

Geschrieben von: Wolf Werther 5. Nov 2002, 20:48

QUOTE(Stephan @ 04 Nov. 2002 - 21:24)
Vergiss' es am Besten auch gleich wieder, denn auch wenn es sich  bei der Leopard 2 Panzerung um eine Verbundpanzerung handelt, wie das auch bei der Chobham Panzerung der Fall ist, ist sie von der Chobham Panzerung doch grundverschieden.

Verstehe ich nicht.

Der Chobham- und der Schutz durch sämtliche Arten der Verbundpanzerung wird in den RHA Wert eingerechnet und dieser ist dann auch voll und ganz vergleichbar. Wenn auch alte Apfelsinenkisten als Panzerung eingebaut werden - rechnet man auch die in einen RHA Wert gegen KE / HEAT um.

Also kein Problem in der Bewertung.

Oder sehe ich das falsch?

Wolf

Geschrieben von: Wolf Werther 6. Nov 2002, 17:45

QUOTE(unknown @ 06 Nov. 2002 - 14:36)
QUOTE(Wolf Werther @ 06 Nov. 2002 - 09:15)
Es ging mir lediglich darum zu beweisen das Chobham und jegliche Arten der Verbundpanzerung voll und ganz in ihrem Wirkungsgrad vergleichbar sind.

echt? nunja, bisher hast du dieses aber nicht wirklich versucht. mach mal bitte, bin sehr gespannt wie du einen wirkungsgrad ermittelst und vergleichst.

Das kann ich nur dann versuchen wenn ich die genaue Zusammensetzung des Materials kenne. Zudem müsste ich wissen wie es kombiniert und angeordnet ist. Erst dann kann ein max. Widerstandswert berechnet werden. Wenn ich den habe, sehe ich mir an wieviel RHA Panzerung ich brauche um der selben Kraft standzuhalten wie es die Chobhampanzerung am Challenger oder die Verbundpanzerung am Leopard tut.

Da aber leider die Panzerungsdaten über Zusammensetzung des Materials und seiner Anordnung einer mehr oder minder hohen Geheimhaltung unterliegen, fehlen mir die Basisdaten für die Berechnung. Danach musst du schon die Herstellerfirma fragen. rolleyes.gif

Das ändert aber nichts an der Durchführbarkeit des gerade beschriebenen Vergleichsverfahrens.

Wolf

Geschrieben von: BäckzPylz 4. Nov 2002, 21:06

So! Erstmal Danke!

Bis zu CHOBHAM war ich auch shon gekommen, nur konnte ich damit nichts anfangen!

P.S: Is schon bitter, wenn man MINEN nicht schreiben kann!!! Kann ja mal vorkommen!

Geschrieben von: xena 5. Nov 2002, 22:55

@Wolf Werther:
So ganz egal ist es nicht. BäckzPylz hat ja nicht nur nach den RHA-Werten gefragt, sondern auch über den Aufbau. Und dabei sind Cobham und die Panzerung des Leo2 zwei grundverschiedene Sachen. Aber der letzte Threat darüber ist so frisch, daß man nicht mal die Suchfunktion bemühen muß, sondern einfach etwas zurück scrollen darf.

Xena

Geschrieben von: Wolf Werther 6. Nov 2002, 19:24

QUOTE(unknown @ 06 Nov. 2002 - 18:10)
nene, du wolltest mit einem statement vorher beweisen, dass panzerungen irgendwie vergleichbar sind. dieses hast du bisher nicht getan.

Ich dachte ich hätte ausführlich erklärt wie man sie vergleicht.

QUOTE
wie "berechnest" du denn einen wiederstandswert, den du dann in era umsetzt? was nützt dir die zusammensetzung der panzerung und deren anordnung


- ERA (Explosive Reactive Armour)
- RHA (Rolled Homgenous Armour)

ERA ist in der Berechnung genau wie eine Panzerplatte zu behandeln. Also wieviel Energie absorbiert ein ERA-Block. Der RHA Wert wird für gewöhnlich in RHA gegen a) SABOT und B) HEAT angegeben. Da die ERA Wirkung -bisher- nur gegen HEAT signifikant ist, ergibt sich also ein unterschiedlicher Wert für HEAT und SABOT. Grundsätzlich muss ich natürlich von einer bestimmten Granatenform für a) und B) ausgehen und aus den Charakteristika der Granate (Geschwindigkeit, Form etc..) die auf die Panzerung wirkende Kraft ermitteln.

 
QUOTE
(welchen einfluss hat z.b. eine gröbere körnung eines möglichen füllstoffes?


es gibt möglicherweise seltsame Geräusche beim fahren... hmpf.gif

Im Ernst: Das hängt vom Füllstoff ab. Uran ist recht effektiv. Styroporkugeln aber eher nicht.

QUOTE
es geht bei einer panzerung auch nicht darum einer "kraft standzuhalten" sondern einem körper mit ganz spezifischen eigenschaften, welche sich mehr oder weniger auswirken.


Die entwickelten "Kräfte" hängen natürlich von Geschwindigkeit, Material, Dimensionen und ggf. von Art und Wirkungsweise des Gefechtskopfs einer Granate ab. Für gewöhnlich wurden 105mm und 120mm Nato Standard Geschosse (SABOT/HEAT) dafür benutzt um über die Sowjetpanzerungen des kalten Krieges zu urteilen.
Über die dort zugrundegelegten Rohrlängen und Treibsätze weiss ich nichts - vielleicht Stefan ???

QUOTE
ps: für etwaige formels bitte nicht bei paul l. abschaun


Argh! Und ich rede mir hier den Mund fusselig!!! Paul hat eigentlich schon alles gepostet was zu sagen ist. Da kann ich kleines Licht nicht über - es muss eben noch Götter geben...   lol.gif

-Und irgendwie hab ich den Eindruck das Englisch dir auch besser liegt als Deutsch.  :D

Geschrieben von: Stephan 4. Nov 2002, 21:22

Gerne doch!

Die Panzerung ist Panzerstahl, Schottpanzerung in Kombination mit anderen Materialien.
Panzerstahl ist wohl ziemlich klar, Schottpanzerung ist ein patentierter Aufbau aus mehreren Stahlplatten mit Zwischenräumen. Dieser Aufbau dient vor allem dazu Geschosse zu "verbiegen" bzw. aus ihrer perfekten Flugbahn/Durschlagsbahn abzulenken und damit ihre Durchschlagsleistung zu vermindern. Im Verbund mit dem Panzerstahl werden andere Materialien wie z.B. Keramiken oder Gläser verwendet, um ein weiteres durchschlagen von Projektilen zu verhindern.
Schätzungen besagen, das die frühen Leopard Modelle damit einen Schutz von ca. 600mm +/-50mm RHAe gegen KE und 1000mm +/-100mm RHAe gegen CE Waffen an der Turmfront besitzen.

mm RHAe ist eine (wenn auch umstrittene) "Maßeinheit" für moderne Panzerungen bzw. Durchschlagsleistung von Waffen und steht für "Rolled Homogenous Armor equivalent", frei übersetzt, Panzerstahl äquivalent. D.H. die Panzerung gegen KE entspricht 600mm Stahl. Da die Wirksamkeit der Panzerung aber gegen verschiedene Waffen unterschiedlich ist, muß zumindest der grobe Waffentyp angegeben werden.

Später wurde die Panzerung verbessert und entspricht ca. 700mm +/- 50mm RHAe gegen KE und 1200mm +/- 100mm RHAe gegen CE an der Turmfront beim Leopard 2A4.
Mit dem Leopard 2A5 wurde eine Turmzusatzpanzerung eingeführt. Diese erfüllt eine ähnliche Funktion wie die Schottpanzerung, die Hauptpanzerung wurde verbessert und ein Innenliner wurde eingeführt, dieser soll die Splitterbildung und -verteilung im Kampfraum vermindern. Die Turmfrontpanzerung wird mit 900mm +/- 50mm RHAe gegen KE und >1400mm RHAe gegen CE eingeschätzt.
Die Wannenfront hat einen ähnlichen Schutzaufbau wie die Turmfront, wurde aber bei den deutschen Leoparden nicht weiter verbessert und wird mit 600mm +/-50mm RHAe gegen KE und 1000mm +/-100mm RHAe gegen CE eingeschätzt. Jedoch ist eine Zusatzpanzerung verfügbar und wurde z.B. beim Leopard 2S eingeführt, die den Schutz um min. ca. 200mm RHAe anheben sollte.
Soweit sollte dies als kurze Einführung genügen, Detailfragen werde ich gerne beantworten.

Geschrieben von: unknown 6. Nov 2002, 14:31

@stephan
hab ich das nicht gesagt? du benutzt schätzwerte von ungefähren schätzwerte. dann verrechnest du die mit eventuell möglichen faktoren für die zusammenstellung der schichten und versuchst mit ungefähren schätzwerten für das penetrationsverhalten von gewissen penetrator irgendwelche aussagen zu treffen. klar bekommst du irgendwelche werte, aber diese sind nur relativ vergleichbar und eher etwas für solche foren hier.

Geschrieben von: BäckzPylz 4. Nov 2002, 20:38

Tach Leude

Mich interessiert seit geraumer Zeit womit der Leo2 gepanzert ist und wie widerstandsfähig jener Schutz gegen panzerbrechende Mun ist.

Kennt sich jemand damit aus???


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Wer Mienen sucht, ist Gott am nächsten!!!

Geschrieben von: Stephan 5. Nov 2002, 22:39

QUOTE(Wolf Werther @ 05 Nov. 2002 - 20:48)
Verstehe ich nicht.

Der Chobham- und der Schutz durch sämtliche Arten der Verbundpanzerung wird in den RHA Wert eingerechnet und dieser ist dann auch voll und ganz vergleichbar. Wenn auch alte Apfelsinenkisten als Panzerung eingebaut werden - rechnet man auch die in einen RHA Wert gegen KE / HEAT um.

Also kein Problem in der Bewertung.

Oder sehe ich das falsch?

Wolf

Richtig, wenn der Schutz in RHA Äquivalente umgerechnet wird, kann man die Panzerungsarten miteinander vergleichen, allerdings ändert das nichts an der Tatsache das der Leopard 2 keine Chobham Panzerung hat.
Man kann sicherlich sagen, daß der Leopard 2 über eine Verbundpanzerung verfügt, die ähnlich wie die Chobham Panzerung verschiedene Technologien und Materialien kombiniert, allerdings sind die beiden Panzerungssysteme doch unterschiedlich und waren in ihrer Entwicklung weitgehend unabhängig voneinander.

Geschrieben von: unknown 6. Nov 2002, 18:10

nene, du wolltest mit einem statement vorher beweisen, dass panzerungen irgendwie vergleichbar sind. dieses hast du bisher nicht getan.
wie "berechnest" du denn einen wiederstandswert, den du dann in era umsetzt? was nützt dir die zusammensetzung der panzerung und deren anordnung (welchen einfluss hat z.b. eine gröbere körnung eines möglichen füllstoffes? es geht bei einer panzerung auch nicht darum einer "kraft standzuhalten" sondern einem körper mit ganz spezifischen eigenschaften, welche sich mehr oder weniger auswirken.
warum ist mir nur noch keine wissenschaftliche veröffentlich untergekommen, bei der es so einfach mit era abgehandelt wurde? ist die berechnung eines schutzneveaus doch etwas komplexer als (material b + material c)* anordnungsfaktor x =wiederstandswert und wiederstandswert/umrechnungsfaktor z=rha gegenwert...

ps: könntest du mal bitte deine anforderungen an basisdaten konkretisieren? dann schau ich mal was ich machen kann. und eine möglichst ausführliche formel zur berechnung wäre auch mal nett. da du das ja scheinbar kannst würde ich gern meinen horizont etwas erweitern
ps: für etwaige formels bitte nicht bei paul l. abschaun

Geschrieben von: goschi 4. Nov 2002, 20:55

QUOTE(BäckzPylz @ 04 Nov. 2002 - 20:38)
Tach Leude

Mich interessiert seit geraumer Zeit womit der Leo2 gepanzert ist und wie widerstandsfähig jener Schutz gegen panzerbrechende Mun ist.

Kennt sich jemand damit aus???


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Wer Mienen sucht, ist Gott am nächsten!!!

1. Forensuchfunktion nutzen
2. aktuelle Threads lesen (war gerade in 2 Threads die rede davon)
3. whq-bericht über Leo2 lesen (dort wird chobham genannt) und damit googlen gehen
4. nette sig, wenn du mir erklärst, was eine Miene ist rolleyes.gif  ;)

euer goschi

Geschrieben von: Stephan 5. Nov 2002, 23:07

QUOTE(unknown @ 05 Nov. 2002 - 22:00)
1.wie erfolgt die umrechnung einer mischung verschhiedener materialien auf ein einziges material?

2.die verwendete munition hat bei jeder panzerungsart verschiedene tiefenleistungen und somit müsste man diese auch auf einen wert herunterbrechen. z.b haben dm43a1 und dm53 unterschiedliche era penetrationsleistungen, bei einem ziel mit moderner era ist die penetration beider geschosse gleich.

Das ist durchaus möglich, stark vereinfacht gibt es für jedes Material einen Skalierungsfaktor der mit der Dicke der Panzerungsplatte multipliziert wird. Z.B. wäre der Skalierungsfaktor für Al 0,8 und hätte man eine 10cm dicke Al-Platte entspräche diese 8cm RHAe. Diese Werte kann man nun aufaddieren, z.B. eine Panzerung aus 2cm Al(Faktor 0,8) + 4cm Al2O3(Faktor 1,4) + 2cm HHS (Faktor 1,1), also eine Panzerung von 8cm Dicke, entspricht demnach 9,4cm RHAe.
Allerdings ergeben sich eine Reihe von Problemen.
1. Der Skalierungsfaktor ist abhängig von der Materialdicke.
2. Der Skalierungsfaktor ist abhängig von der Materialabfolge (Ein Keramikblock mit einer nachfolgenden Stahlplatte ist effektiver als ein alleinstehender Keramikblock)
3. ...
Außerdem reagiert die Panzerung unterschiedlich auf verschiedene Geschosse. Eine Panzerung kann in der Lage sein, moderene, dünne und lange KE Penetratoren zu stoppen, aber völlig ungeeignet um ältere, dicke und kurze Penetratoren zu stoppen. Das heißt es muß auch ein Skalierungsfaktor für die genaue Munition benutzt werden und der RHAe Wert muß für die verschiedenen Munitionsarten angegeben werden, nicht nur allgemein für KE und CE.
Um also zuverlässige Werte für die unterschiedlichen Faktoren zu erhalten, müßte man Versuche mit exakt dem Aufbau durchführen, den man berechnen möchte. Wenn man aber schon diese Versuche durchführt, braucht man aber gar nicht mehr zu rechnen.
Der RHAe Wert kann trotzdem als Schätzwert benutzt werden, wenn man akzeptiert, daß durchaus große Fehler auftreten können und man sich der allgemeinen Problematik bewußt ist.
Lesenswert wäre eine Publikation von Rheinmetall, heißt "RHAe, der falsche Standard" oder so ähnlich. Meine Version ist leider mit zu vielen Stempeln versehen, deshalb möchte ich daraus nicht zitieren, allerdings gibt es davon wohl auch eine öffentliche Version.

ach ja, P.S.: Die oben genannten Werte der Skalierungsfaktoren habe ich gerade mal aus der Luft gegriffen, um das Verfahren zu veranschaulichen. Die haben nichts mit tatsächlichen Werten zu tun, also -  nicht darauf berufen!

Geschrieben von: Stephan 7. Nov 2002, 08:58

QUOTE
hab ich das nicht gesagt? du benutzt schätzwerte von ungefähren schätzwerte. dann verrechnest du die mit eventuell möglichen faktoren für die zusammenstellung der schichten und versuchst mit ungefähren schätzwerten für das penetrationsverhalten von gewissen penetrator irgendwelche aussagen zu treffen. klar bekommst du irgendwelche werte, aber diese sind nur relativ vergleichbar und eher etwas für solche foren hier.

Nein, wenn ich das professionell betreibe, stehen mir Meßwerte von diversen Versuchen zur Verfügung, aus denen ich meine Parameter berechnen kann, das sind keine Schätzungen (auch wenn die Versuchsergebnisse mit gewissen statistischen und systematischen Fehlern behaftet sind). Nach wie vor kann man sich darüber streiten, ob RHAe ein guter Vergleichsstandard ist, aber wenn man sich (wie oben schon erwähnt) der Einschränkungen bewußt ist, kann man damit durchaus sinnvoll rechnen.
Das ganze hat mit den Schätzwerten die in vielen Foren auftauchen kaum etwas zu tun. Diejenigen die soetwas machen, benutzen ein selbstentwickeltes Modell, um über diverse Parameter eine Näherung zu erreichen. Das ergibt bei einem guten Modell durchaus gute Ergebnisse, die, solange man Berechnungen eines Modells untereinander vergleicht, sinnvoll sind. Das ist aber etwas ganz anders.
Das ich hier keine tatsächlichen Werte aus professionellen Berechnungen posten kann und will, sollte ja wohl klar sein. Heißt, ich werde hier gerne Grundlagen und mir sinnvoll erscheinende Schätzwerte posten und diskutieren, aber mehr sicherlich nicht.
QUOTE
wie "berechnest" du denn einen wiederstandswert, den du dann in era umsetzt?

Sorum funktioniert das nicht, du kannst höchstens in Versuchen einen Wert ermitteln, der zeigt wie stark eine bestimmte ERA Konstruktion den Durchschlag in RHA Standard reduziert. Also, du schießt auf einen Stahlblock ohne ERA und mißt den Durchschlag und dann schießt du auf einen Stahlblock mit ERA. Die Differenz ergibt den RHAe Wert der ERA Konstruktion.
QUOTE
was nützt dir die zusammensetzung der panzerung und deren anordnung (welchen einfluss hat z.b. eine gröbere körnung eines möglichen füllstoffes?

Die Zusammensetzung brauchst du, um überhaubt eine Berechnung anstellen zu können, wenn du die nicht kennst, mußt du dich auf die oben genannten Modelle (wie z.B. das des Paul L.) beschränken. Natürlich hat die Körnung einen Einfluß, eben soetwas gehört ja zur Zusammensetzung und du mußt sie für eine Berechnung kennen.
QUOTE
könntest du mal bitte deine anforderungen an basisdaten konkretisieren? dann schau ich mal was ich machen kann. und eine möglichst ausführliche formel zur berechnung wäre auch mal nett. da du das ja scheinbar kannst würde ich gern meinen horizont etwas erweitern

Klar: Zusammensetzung (Werkstoff, Aufbau/Schichtabfolge, Abmessungen), Umrechnungsfaktoren und Wechselwirkungsfaktoren wären schon mal ein Anfang. Allerdings bezweifle ich das du da etwas finden wirst, falls doch, würde ich mal annehmen das die entsprechenden Dokumente gewisse Stempel haben die mit VS anfangen, aber nicht mit NfD aufhöhren und du diese gar nicht lesen dürftest oder zumindest die enthaltenen Informationen nicht frei verbreiten darfst.
Ich könnte dir möglicherweise ausführliche Formeln geben, allerdings werde ich es nicht machen, weil das ein etwas grauer Bereich ist und mir mein Arbeitsplatz wichtiger ist, als diese Diskussion.

Geschrieben von: unknown 5. Nov 2002, 22:00

QUOTE(Wolf Werther @ 05 Nov. 2002 - 20:48)
Der Chobham- und der Schutz durch sämtliche Arten der Verbundpanzerung wird in den RHA Wert eingerechnet und dieser ist dann auch voll und ganz vergleichbar. Wenn auch alte Apfelsinenkisten als Panzerung eingebaut werden - rechnet man auch die in einen RHA Wert gegen KE / HEAT um.

Also kein Problem in der Bewertung.

Oder sehe ich das falsch?

Wolf

chobham ist ein ort, nur leider wird in zeiten eines unsinnigen tom clancy gern auf dessen äusserungen zurückgegriffen.

der rha vergleich hinkt aus zwei ganz einfachen gründen:

1.wie erfolgt die umrechnung einer mischung verschhiedener materialien auf ein einziges material?

2.die verwendete munition hat bei jeder panzerungsart verschiedene tiefenleistungen und somit müsste man diese auch auf einen wert herunterbrechen. z.b haben dm43a1 und dm53 unterschiedliche era penetrationsleistungen, bei einem ziel mit moderner era ist die penetration beider geschosse gleich.

kapiert?

Geschrieben von: unknown 6. Nov 2002, 14:36

QUOTE(Wolf Werther @ 06 Nov. 2002 - 09:15)
Es ging mir lediglich darum zu beweisen das Chobham und jegliche Arten der Verbundpanzerung voll und ganz in ihrem Wirkungsgrad vergleichbar sind.

echt? nunja, bisher hast du dieses aber nicht wirklich versucht. mach mal bitte, bin sehr gespannt wie du einen wirkungsgrad ermittelst und vergleichst.

Geschrieben von: methos 8. Mar 2018, 13:38

Ich benutze mal dieses alte Thema...

2012 hatte ein schwedischer Militärexperte eine Präsentation über die Erprobung der KPz M1A2 Abrams, Leopard 2A5 und Leclerc gehalten. Dabei hat er wohl (ausversehentlich?) eigentlich geheime Erprobungsergebnisse mitveröffentlicht...

Große Bilder!
Panzerschutz Leopard 2:
https://i.imgur.com/lEE6a4G.jpg
https://i.imgur.com/957suts.jpg
https://i.imgur.com/mBzPASI.jpg
https://i.imgur.com/qNOwNaJ.jpg

Bezüglich des M1A2 Abrams:
http://image.noelshack.com/fichiers/2018/10/2/1520369514-m1a2-protection-level-with-armor-package-without-du.jpg
https://i.imgur.com/coIJOcb.jpg
https://i.imgur.com/Woh9Ar3.jpg

Vergleich aller Türme:
https://i.imgur.com/qdd9Vwe.jpg

Geschrieben von: Schwabo Elite 8. Mar 2018, 13:48

Danke, sehr interessant.

Geschrieben von: Seydlitz 8. Mar 2018, 14:27

Soll ich aus dem Turmvergleich schließen, das der Leopard Turm besser geschützt ist als die der anderen KPz?
Wenn das so ist, hätte ich es jedenfalls nicht so erwartet..

Geschrieben von: Schwabo Elite 8. Mar 2018, 14:37

Wieso nicht? smile.gif

Geschrieben von: methos 8. Mar 2018, 14:49

ZITAT(Seydlitz @ 8. Mar 2018, 14:27) *
Soll ich aus dem Turmvergleich schließen, das der Leopard Turm besser geschützt ist als die der anderen KPz?
Wenn das so ist, hätte ich es jedenfalls nicht so erwartet..


Die Schweden gaben explizit an, dass der Leopard 2 den besten Schutz im Frontalbereich bot. Allerdings hat ihr Strv 122 auch stärkere Panzerung als der erpobte Leopard-2A5-Demonstrator...

Geschrieben von: Seydlitz 8. Mar 2018, 16:17

Ich habe gedacht das der M1 wenigstens gleichwertig geschützt ist, und auch das der Leclerc als deutlich neuere Entwicklung jedenfalls nicht schlechter abschneidet.
Aber naja, so kann man sich täuschen..

Geschrieben von: xena 8. Mar 2018, 17:10

Verstehe ich es richtig, dass das nicht der M1 mit Panzerung aus abgereichertem Uran ist? Wäre interessant diese Panzerung im Vergleich zu sehen, aber das werden wir so schnell nicht erfahren.

Geschrieben von: methos 8. Mar 2018, 18:08

Ja, der geteste Panzer hatte keine Uran-Panzerung, sondern nur die einfache Exportpanzerung gleichen Gewichts. Die schwedischen Ingenieure von Åkers Krutbruk haben (wohl in Kooperation mit dem Ingenieurbüro Deisenroth) daraufhin eine eigene Panzerung für den M1A2 entwickelt, welche einen höhen Schutz bot. Uranpanzerung wurde in Schweden erprobt (während der Entwicklung des Strv-2000-Kampfpanzers), sie bot keinen Gewichtsvorteil gegenüber bestehender Panzerungstechnologie (aber ermöglichte höheren Panzerschutz in kleinem Volumen).

Geschrieben von: Hummingbird 8. Mar 2018, 18:40



Wie ist dieses Diagramm denn zu lesen?

Geschrieben von: SLAP 8. Mar 2018, 19:03

Skydadd yta = Geschützte Fläche in % (100% = 1,6m²) [Fahrzeugspezifischer Wert]
Skyddaniva = Schutzniveau in mm RHA

Lies von links nach rechts:
~ 85% der Fläche ist wie, oder besser als, 400mm RHA geschützt
~ 80% der Fläche ist wie, oder besser als, 500mm RHA geschützt
~ 77% der Fläche ist wie, oder besser als, 600mm RHA geschützt
~ 72% der Fläche ist wie, oder besser als, 700mm RHA geschützt
~ 67% der Fläche ist wie 800mm RHA geschützt

Geschrieben von: methos 8. Mar 2018, 19:05

ZITAT(Hummingbird @ 8. Mar 2018, 18:40) *


Wie ist dieses Diagramm denn zu lesen?



Die Fläche, die bei dem aktuellen Winkel (also 20°) getroffen werden kann, beträgt 1,6 Quadratmeter. Von diesen 1,6 Quadratmetern, hat etwa 85% der Fläche einen Panzerschutz vergleichbar mit mindestens 400 mm mittelharten Panzerstahl (RHA). Die grüne Farbe repräsentiert den Anteil der Fläche (1,6 m²), welcher den in der X-Achse gelisteten Panzerschutz erreicht, rot zeigt den Anteil (von 100%) an, in welchem der unten gelistete Schutzwert nicht erreicht wird.

Praktisch heißt das: Schießt jemand in einem Winkel von 20° mit Wuchtmunition auf einen Leopard-2-Turm, dann ist die Wahrscheinlichkeit zwischen 85% (falls die Munition 400 mm Panzerstahl durchschlagen kann) und ~68% (falls die Munition 800 mm Panzerstahl durchschlagen kann), dass die Panzerung nicht durchschlagen wird.

Geschrieben von: Hummingbird 8. Mar 2018, 19:45

Besten Dank! xyxthumbs.gif

Geschrieben von: PzArt 8. Mar 2018, 20:21

Danke, echt interessant. Aber mich wundert auch am meisten der Vergleich mit dem Leclerc. Der Leclerc müsste doch von der Entwicklung/ Auslieferung auch etwa in die zeitliche Phase der Aufrüstung des Leo2 auf a5 fallen? Dafür ist das ja dann doch ein gewaltiger Unterschied.

Geschrieben von: SLAP 8. Mar 2018, 20:43

Schwerpunkt auf ausgewogeneren Rundumschutz?

Geschrieben von: methos 8. Mar 2018, 22:36

Ich denke, dass es sich um eine Vielzahl verschiedener Faktoren handelt:

- Der Leclerc war noch nicht reif für eine Serienfertigung. In Schweden wurde ein Vorserienfahrzeug getestet, welches noch einige Probleme mit der Technik hatte - so war der Kraftstoffverbrauch höher und die Zuverlässigkeit war gering. Vielleicht war die Panzerung auch noch nicht komplett ausgereift.

- Der Leclerc hat laut französischen Angaben (im Vergleich zum Leopard 2A4) eínen höheren Rundumschutz, da die schweren Kettenschürzen eine größere Oberfläche abdecken. Zudem ist der Turmkorb mit Verbundpanzerung versehen, während der Leopard 2 http://www.metka.com/Uploads/multimedia_gallery/activities-projects/defence/ha_170leopard_2-hel_mbt/HA1.jpg gegen Mittelkalibermunition hat (im Leopard 2 werden 15 Schuss bei Feindbeschuss "geopfert", die Trennung von Kampfraum und Munition sollte einen Schaden der Besatzung verhindern - der Leclerc kann sich das nicht erlauben, da die Ladeautomatik bei einem Treffer des Turmkorbs nicht mehr funktioniert).

- Beim Leclerc wurde versucht, Gewicht durch ein kleineres Bauvolumen zu sparen; generell war ein starke Panzerung nicht unbedingt die Priorität. Der verwendete Höckerturm ist (wenn er nicht direkt von vorne beschossen wird) eine Schwachstelle, da der zentrale "Höcker" über keine Verbundpanzerung verfügen kann. Zudem ist die Panzerung der Kanonenblende sehr dünn (Schätzungen zufolge nur drei verschiedene Stahlbleche mit einer Dicke von jeweils 3 bis 4 Zentimeter). Das Verbundpanzerungsmodul der Kanonenblende eines Leopard 2A4 misst in etwa 42 Zentimeter. Ein Vorteil einer dünneren Panzerung der Kanonenblende ist weniger höhenrichtbare Masse, also ist es einfacher, die Kanone zu stabilisieren.

- Die Schutzanforderungen für den Leclerc fielen wahrscheinlich geringer aus, als bei den anderen getesteten Fahrzeugen. Während der Entwicklung dienten Challenger 1, M1A1 Abrams und Leopard 2A4 als theoretische Vergleichsmuster, die nur gegen sowjetische 115 und 125 mm Munition auf mittlerer Distanz Schutz boten. Die schwedische 120-mm-Referenzmunition durchschlug 700 mm Panzerstahl, die sowjetische BM-22-Munition durchschlägt 360 mm Panzerstahl auf zwei Kilometern Distanz, die BM-42-Munition ganze 420 mm. Die DM33-Munition des Leopard 2 durschlägt 470 mm auf gleicher Entfernung. Wenn man bedenkt, dass die Grafik einen Einschlagwinkel von 20° vorrausetzt, könnte man einen frontalen Panzerschutz im Bereich 400-500 mm erwarten, was in etwa mit den frühen Leopard-2-Modellen und dem M1A1 vergleichbar sein sollte.

- Spätere Ausführungen des Leclercs haben dickere Panzerung (abgesehen von Schwachstellen wie Kanonenblende und Höcker) und wiegen etwa 3 Tonnen mehr als die in Schweden erprobte Version.

Geschrieben von: methos 13. Aug 2018, 22:04

Schutzanforderungen der Leopard-1-Türme sowie Leopard 2 PT (mit Einfachschottung):

https://pp.userapi.com/c849124/v849124946/4cea0/EK4UGe0O5Xk.jpg
(großes Bild)

PS:

Dazu passend: Beschussversuche am Leopard 1A3:
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_est/65608738/113713/113713_original.jpg
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_est/65608738/113537/113537_original.jpg
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_est/65608738/114103/114103_original.jpg
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_est/65608738/114293/114293_original.jpg

Geschrieben von: methos 13. Jul 2019, 15:46



Sonderpanzerung des Leopard 2AV, Stand 1975/1976, basierend auf deklassifizierten Dokumenten aus dem Bundesarchiv (Militärarchiv Freiburg).

Geschrieben von: brainwarrior 13. Jul 2019, 21:13

ZITAT(methos @ 13. Aug 2018, 23:04) *
Schutzanforderungen der Leopard-1-Türme sowie Leopard 2 PT (mit Einfachschottung):

https://pp.userapi.com/c849124/v849124946/4cea0/EK4UGe0O5Xk.jpg
(großes Bild)

PS:

Dazu passend: Beschussversuche am Leopard 1A3:
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_est/65608738/113713/113713_original.jpg
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Waren die 1A3 und 1A4-Türme nicht für weitere KWS geeignet oder warum hat man die 1A5-Variante weiterhin mit dem Gußturm ausgestattet? Vom Schutz und Raumangebot waren die A3/A4 Leo-1-Türme den Gußvarianten doch überlegen bzw. hätten unter mit der gleichen Aufpanzerung wie die A5er einen höheren Schutz geboten, nicht?!

Geschrieben von: methos 14. Jul 2019, 10:15

Im Leopard 2AV wurden mindestens sechs verschiedene Sorten von Panzerstahl verwendet: PzStahl nach TL (Technischen Lieferbedingungen) 2350, "HH", "SH", "V", "W" und "C". Kennt jemand zufällig die genauen Bedeutungen der letzteren Kürzel?

ZITAT(brainwarrior @ 13. Jul 2019, 22:13) *
Waren die 1A3 und 1A4-Türme nicht für weitere KWS geeignet oder warum hat man die 1A5-Variante weiterhin mit dem Gußturm ausgestattet? Vom Schutz und Raumangebot waren die A3/A4 Leo-1-Türme den Gußvarianten doch überlegen bzw. hätten unter mit der gleichen Aufpanzerung wie die A5er einen höheren Schutz geboten, nicht?!


Der Schweißturm wurde nur in sehr geringer Stückzahl bei der Bundeswehr eingeführt (110 Leopard 1A3 und 250 Leopard 1A4), sodass man gleichzeitig auch ältere Leopard-1-Modelle mit Gussturm hätte nachrüsten müssen, um den Bedarf zu erfüllen. Man entschied sich bei der Bundeswehr dafür, lieber einen einheitlichen Konstruktionsstand in der Leopard-1-Flotte zu haben und verzichtete daher auf die Kampfwertsteigerung der Modelle 1A3 und 1A4 auf den Stand 1A5. Es gab aber vor der entsprechenden Entscheidung Untersuchungen mit dem Leopard 1A3/1A4, auf dem auch die neue FLA für den Leopard 1A5 erprobt wurde - Dänemark hatte den Leopard 1A3DK durch Einbau dieser zum Leopard 1A5DK nachgerüstet:



Soweit ich weiß sind alle Leopard 1A3 und Leopard 1A4 für den Einbau der 120-mm-Glattrohrkanone des KPz Leopard 2 befähigt, auch weitere Zusatzpanzerung lässt sich am Schweißturm anbringen. Der Leopard C1 wurde in Kosovo mit der MEXAS-Zusatzpanzerung ausgestattet (Kanada kaufte später deutsche Leopard-1A5-Türme, da man somit günstig an die EMES-18-FLA herankam).



Auch die zweite Generation der Zusatzpanzerung von Blohm und Voss (die u.A. im Rahmen der Entwicklung Leopard 1A6 erprobt wurde), soll laut Herstellerangaben am Leopard 1A4 getestet worden sein (oder zumindest für diesen entworfen wurden sein). Diese bot übrigens Schutz gegen ein nicht näher spezifiertes 125-mm-APFSDS-Geschoss auf 1.500 Metern Entfernung.

Geschrieben von: brainwarrior 14. Jul 2019, 10:50

Danke xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 14. Jul 2019, 21:02

@methos
Kannst Du noch eben aufklären, was genau auf dem letzten Bild ist? Ein kanadischer C1 mit MEXAS?

Geschrieben von: methos 15. Jul 2019, 17:49

ZITAT(Schwabo Elite @ 14. Jul 2019, 22:02) *
@methos
Kannst Du noch eben aufklären, was genau auf dem letzten Bild ist? Ein kanadischer C1 mit MEXAS?


Ja, genau. Ein kanadischer Leopard C1 (also gleicher Turm wie Leopard 1A3 und 1A4) mit MEXAS-Zusatzpanzerung, die für den KFOR-Einsatz beschafft wurde.

Geschrieben von: Schwabo Elite 16. Jul 2019, 14:23

Wäre die MEXAS für den A5 auch geeignet gewesen?

Geschrieben von: methos 16. Jul 2019, 15:35

Der kanadische KPz Leopard C2 ist ein Leopard 1A5 (bzw. ein Leopard 1A3 mit gebrauchten 1A5-Türmen von der Bundeswehr) und wurde mit MEXAS in Afghanistan eingesetzt.


(zwei Leopard C2 mit MEXAS in Afghanistan)

Eine Version der MEXAS-Zusatzpanzerung wurde auch in Belgien für den KPz Leopard 1BE (technisch gesehen ein Leopard 1A1 mit anderer FLA) erprobt. Ich denke, man kann also sagen, dass auch der deutsche Leopard 1A5 mit MEXAS hätte ausgestattet werden können.


Die Bundeswehr erpobte allerdings eine andere Zusatzpanzerung auf zwei Versuchsmustern während der späten 80er Jahre im Rahmen einer angedachten KWS auf die Ausführung Leopard 1A6. Beide Versuchsmuster basierten auf dem Leopard 1A5.

Geschrieben von: Schwabo Elite 16. Jul 2019, 20:40

Danke! smile.gif

Geschrieben von: methos 20. Jul 2019, 13:26



Schutzforderungen für den Leopard 2 aus dem Jahr 1974 - verglichen mit dem Leopard 2K (Turm mit Einfachschottung), Leopard 2 T14 Mod. und dem Projekt Kampfpanzer 3.


Die verbesserte Panzerung des Leopard 2A4 von 1988 (Panzerung in C-Technologie) wurde entwickelt, um Schutz gegen die KE-Munition 120 mm DM23 und den Panzerabwehr-LFK HOT zu bieten (man beachte, dass die Werte für einen 60°-Winkelbogen angegeben werden).

Geschrieben von: Delta 22. Jul 2019, 20:17

ZITAT(methos @ 14. Jul 2019, 11:15) *
Im Leopard 2AV wurden mindestens sechs verschiedene Sorten von Panzerstahl verwendet: PzStahl nach TL (Technischen Lieferbedingungen) 2350, "HH", "SH", "V", "W" und "C". Kennt jemand zufällig die genauen Bedeutungen der letzteren Kürzel?


Mit diesen Buchstaben werden besondere Anforderungen an die Stähle bzw. der geforderte Behandlungszustand beschrieben.

+HH Härtbar/gehärtet, härtet nur im oberen Streuband der Härtegrenzkurve
https://www.seeberger.net/_assets/pdf/05_Verguetungsstaehle.pdf

+SH geschält
+C kaltgezogen
+V vergütet
+W wetterfest

https://bauforumstahl.de/upload/documents/Arbeitshilfe1.1.pdf

https://hps.hs-regensburg.de/heh39273/aufsaetze/en10025_1.pdf








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