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> Verbrennungsmotor vs. Elektromotor im Automobilbau, Festhalten an der Technologie von gestern trotz hohem CO2-Austoss?
Scipio32
Beitrag 29. Apr 2024, 06:52 | Beitrag #211
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Nach dem zu urteilen, was hier in der Stadt an E-Bussen rumfährt kann man sich die OLA weitgehend sparen. Selbst mit den aktuellen Batterien (sollte das nicht eigentlich Akkumulatoren heißen?) genügt eine Stromschiene an der Endhaltestelle zum Aufladen. Die Verbindung zum Fahrzeug erfolgt dann über eine Stromabnehmer auf dem Dach.

Da OLA ziemlich teuer sind kann ich mir sogar vorstellen, dass Straßenbahn mit der Zeit auf (teilweise) Batteriebetrieb umgestellt werden.
 
goschi
Beitrag 29. Apr 2024, 06:53 | Beitrag #212
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In Bern elektrifiziert man Buslinien, indem man an deren Endstation Ladebügel installiert.
Das sind bisher zwei Linien, die eine vergleichsweise geringe Kapazität und Zyklen haben, die Hauptroute sind aber sowieso seit Ewigkeiten bereits mehrheitlich Trolleybus oder Tram, man hat da natürlich sehr gute Vorbedingungen.



Aber ja, die Kombination aus Trolleybus zB im Innenstadtbereich, der eh damit ausgestattet ist und Akku im Bereich ausserhalb.
Und eben, am Ende bietet sich eine Kombination verschiedener Formen an, je nach Strecke und Rhythmus, je enger getaktet, desto eher ist (nach Angaben unseres ÖV-Betreibers) Trolleybus oder direkt Tram (hat die höchste Kapazität) angebracht.

In der Schweiz sind aber solche differenzierten Formen je nach Strecke auch seit ewig Tatsache, halt eine Mischung mit Verbrennern noch in Zukunft alles in verschiedener Form elektrifiziert. Das ist also nichts neues, nur eine Anpassung.

Zugegeben, Bern ist mit ~150K eine kleine Stadt für deutsche Verhältnisse und selbst Zürich nur eine mittlere, aber ich sehe da kein Problem, das auch grösser auszuwalzen.


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
T.Tournesol
Beitrag 29. Apr 2024, 09:21 | Beitrag #213
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Wer südlich von Frankfurt auf der A5 unterwegs ist, kennt vielleicht den Abschnitt, auf dem LKW im Rahmen eines Tests an einer Oberleitung nachladen können.
LINK
Reduziert auf jeden Fall die Notwendigkeit, für weite Strecken Akkumulatoren mit riesiger Kapazität mitzuführen.
 
Ta152
Beitrag 29. Apr 2024, 09:35 | Beitrag #214
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ZITAT(Reitlehrer @ 28. Apr 2024, 19:27) *
Dann noch mal etwas Technisches:

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zu...rter-bremse-v1/

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zu...ehr-reichweite/

Hier geht es um einen neuen Narbenmotor aus deutscher Entwicklung und dann wohl auch Produktion.

Dieser bietet einige Vorteile bzgl. Effizienz, Produktionskosten und Verzicht auf Seltene Erden.


Da wir ja in einem Forum für Verteidigungs- und Rüstungsfragen sind, auch noch mal der an andere Stelle angesprochene Ansatz so ein Konzept auch bei gepanzerten Fahrzeugen einzusetzen.

Bei 80kW Dauerleistung pro Motor, könnte bei ähnlich Umsetzung an einer Laufrolle bei 14 Laurollen eine Dauerleistung von 1.120kw bereitgestellt werden.
Die Spitzenleistung von 150kw brächten die Gesamtspitzenleistung sogar auf 2.100kW. Zusammen mit dem hohen Drehmoment gute Voraussetzungen für den "Kampfsprung".

Zusätzlich gäbe es dann ja noch die Position der herkömmlichen Antriebsräder, die ja auch noch besetzt werden könnten.



Wird, genauso wie die hunderte anderen Radnabenmotorkonzepte, an der hohen ungefederten Masse scheitern. Die ist da dann eben einfach plötzlich mindestens doppelte so hoch wie jetzt.

---

Zu den Laufrollen. Auch da sind ungefederte Massen ein Problem. Dazu sind sie aktuell nicht zur Übertragung von "Drehkraft" ausgelegt. Dazu, ist die Einspeisung der Kräfte nur am Triebrad überhaupt ein Problem. Das die Ketten durch die Kraft reißen wäre mir neu.


--------------------
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Scipio32
Beitrag 29. Apr 2024, 09:40 | Beitrag #215
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ZITAT
Wer südlich von Frankfurt auf der A5 unterwegs ist, kennt vielleicht den Abschnitt, auf dem LKW im Rahmen eines Tests an einer Oberleitung nachladen können.
LINK
Reduziert auf jeden Fall die Notwendigkeit, für weite Strecken Akkumulatoren mit riesiger Kapazität mitzuführen.


Da erscheint es mir aber doch sinnvoller mit dem Konzept Schiene, Umschlagbahnhof, LKW zu arbeiten, als Autobahnen zu elektrifizieren.
 
Merowinger
Beitrag 29. Apr 2024, 11:06 | Beitrag #216
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Im Prinzip schon, aber der deutschen Bahn fehlen heute die Güterkapazitäten.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Apr 2024, 11:06
 
Broensen
Beitrag 29. Apr 2024, 11:39 | Beitrag #217
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ZITAT(T.Tournesol @ 29. Apr 2024, 10:21) *
Wer südlich von Frankfurt auf der A5 unterwegs ist, kennt vielleicht den Abschnitt, auf dem LKW im Rahmen eines Tests an einer Oberleitung nachladen können.
LINK
Reduziert auf jeden Fall die Notwendigkeit, für weite Strecken Akkumulatoren mit riesiger Kapazität mitzuführen.

Das wäre EIGENTLICH die Lösung. Nur hat sie einen enormen Nachteil: Niemand wird dafür geeignete Lkws kaufen, solange nicht bereits ein umfangreiches Leitungsnetz installiert wurde. Und da es eine Lösung für den Fern-Individualverkehr wäre, müsste dieses Leitungsnetz idealerweise sogar Länder-übergreifend sein, damit es relevante Dimensionen annehmen kann. Wir reden dabei also über ein gigantisches Investitionsvolumen, bevor das Ganze überhaupt genutzt werden kann.
Den einzig möglichen Einstieg sehe ich dabei über Fernbusse. Für die könnte man entlang der Hauptrouten entsprechende Ladeabschnitte einrichten und das dann sukzessive ausbauen. Ich halte allerdings das sich dafür ergebende Zeitfenster für zu groß, als dass diese Technik einen relevanten Beitrag zur Elektrifizierung des Fernlastverkehrs leisten könnte. Da werden noch eher Hochleistungs-Schnelladepunkte entlang der Autobahnen (ein Umspannwerk an jedem Rastplatz) die Lösung bringen, sobald deren Ladeleistung und die Batteriekapazitäten zu den gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten passen werden.
 
goschi
Beitrag 29. Apr 2024, 22:02 | Beitrag #218
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der ADAC hat seine neueste Pannenstatistik publiziert.
(Wie immer sind Oberklassen-Marken hier bevorteilt, weil sie oft bewusst eigene pannendienste haben, eben damit sie nicht in ADAC u.ä. Statistiken auftauchen)

https://www.adac.de/news/adac-pannenstatist...amp;-verlierer-

Und er hat erstmal auch etwas aussagekräftigere Daten (eingeschränkt durch das idR junge Alter) von Elektroautos:
ZITAT
Technikvergleich: E-Auto gegen Verbrenner

Sind Elektrofahrzeuge pannenanfälliger als Verbrenner? Diese Frage wurde dem ADAC in den vergangenen Jahren oft gestellt. Dank der gestiegenen Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge – und einer ausreichenden Datenbasis – gab es im letzten Jahr erstmals eine Antwort.

In der Auswertung vor einem Jahr war der Vergleich allerdings noch auf Fahrzeuge mit Erstzulassungsjahr 2020 begrenzt. Dieses Jahr kommt das Erstzulassungsjahr 2021 als Beobachtungszeitraum hinzu.

Bei der Vergleichbarkeit von Pkw mit Elektroantrieb und Pkw mit Verbrennungsmotor gibt es jedoch ein Problem: Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassenen Autos liegt laut Kraftfahrt-Bundesamt bei zehn Jahren. Alle gewerteten E-Fahrzeuge dagegen sind noch sehr jung. Da die Pannenwahrscheinlichkeit mit steigendem Fahrzeugalter wächst, wäre ein Vergleich der Pannenanfälligkeit zwischen E-Fahrzeugen und Verbrennern über den gesamten Bestand unfair.

Der ADAC hat daher Verbrenner (Diesel wie Benziner) sowie reine Elektromodelle jeweils nur mit den Erstzulassungsjahren 2020/2021 verglichen.



Ergebnis: Junge Elektroautos zeigen sich weiterhin weniger pannenanfällig als Pkw mit Benzin- oder Dieselantrieb. Für die Fahrzeuge mit Erstzulassung (EZ) 2020 bleibt der Abstand zwischen E-Fahrzeugen und Verbrennern etwa auf dem Niveau des letzten Jahres: Auf 1000 zugelassene Fahrzeuge haben E-Fahrzeuge 1,9 Pannen weniger als Verbrenner. Bei den Fahrzeugen mit EZ 2021 können E-Fahrzeuge diesen Vorsprung auf 3,6 Pannen ausbauen.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
parityB
Beitrag 29. Apr 2024, 23:55 | Beitrag #219
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Die Statistik verwundert nicht, da es am BEV ja viel weniger pannenrelevante Komponenten gibt.
Wobei mal interessant wäre, welche Art von Pannen sich in welchen Anteilen überhaupt hinter der Statistik verbergen.

 
goschi
Beitrag 30. Apr 2024, 07:55 | Beitrag #220
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Im Artikel sind die genaueren Daten genannt, bzw die ganze Statistik ist verlinkt

Starterbatterie ist immer die Hauptursache (ja, die kann sich auch bei BEV entladen)
Und ja, BEV haben den ganzen Motorenkram der auf beständige Explosionen basiert nicht, der ist gesammelt eine der Hauptursachen für Pannen und auch frühzeitigen Ausfall.
"Die Elektronik" ist lustigerweise auch weniger anfällig, auch weil die bei BEV vermehrt zentralisiert ist, eben nicht mehr 137 Steuergeräte durch alle Ecken verteilt und damit schlicht weniger Ausfallmöglichkeiten..

Überraschend ist die Statistik gar nicht, aber eben es gibt immer wieder gegenteilige Behauptungen, die man damit entkräften kann.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Forodir
Beitrag 30. Apr 2024, 18:33 | Beitrag #221
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ZITAT(Merowinger @ 29. Apr 2024, 12:06) *
Im Prinzip schon, aber der deutschen Bahn fehlen heute die Güterkapazitäten.


Was kein Argument dagegen ist sondern, genauso wie der Personenverkehr, einen Ausbau erfordert. Auch hier wird wieder zu viel Wert auf den individuellen Aspekt gelegt.


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parityB
Beitrag 30. Apr 2024, 22:33 | Beitrag #222
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ZITAT(goschi @ 30. Apr 2024, 08:55) *
Im Artikel sind die genaueren Daten genannt, bzw die ganze Statistik ist verlinkt

Starterbatterie ist immer die Hauptursache (ja, die kann sich auch bei BEV entladen)
Und ja, BEV haben den ganzen Motorenkram der auf beständige Explosionen basiert nicht, der ist gesammelt eine der Hauptursachen für Pannen und auch frühzeitigen Ausfall.
"Die Elektronik" ist lustigerweise auch weniger anfällig, auch weil die bei BEV vermehrt zentralisiert ist, eben nicht mehr 137 Steuergeräte durch alle Ecken verteilt und damit schlicht weniger Ausfallmöglichkeiten..

Überraschend ist die Statistik gar nicht, aber eben es gibt immer wieder gegenteilige Behauptungen, die man damit entkräften kann.



Danke, hatte den Link zur Studie glatt übersehen.

Die Verteilung der Pannenursache wundert nicht, auch nicht, dass das Batteriesystem bei beiden Antriebsarten die Hauptursache ist. Gerade beim BEV ist die Bordbatterie besonders stark belastet, gleichzeitig aber auch eines der wenigen Bauteile, die wirklich Defektanfällig sind.
Das beim Verbrenner dann relativ schnell als nächsthöhere Pannenursache der ganze Komplex Motor und Motorsteuerung inkl. Nebenaggregate kommt, entspricht meiner Vermutung. Gerade dort hat das BEV einen riesen Vorteil
Generell wird, so meine Wahrnehmung, den viel geringeren Laufzeitkosten (also unabhängig von Strom) beim BEV in der Betrachtung oft eine nur untergeordnete Rolle beigemessen. Über die Gesamtlebensdauer eines Fahrzeugs sind die aber nicht vernachlässigbar. Allein Wartungsintervalle und Ölwechsel für den Garantieerhalt machen beim Verbrenner auf den ersten 100k Kilometern ja ein paar tausend Euro aus.

Ich habe mein Model 3 nach 3,3 Jahren und knapp 110.000km vor zwei Wochen übrigens beim TÜV vorgeführt - mängelfrei. Und das obwohl ich die Leistung des Fahrzeugs regelmäßig abrufe. Klar, das hat nur anekdotische Aussagekraft, hat mich aber trotzdem gefreut.
 
parityB
Beitrag 30. Apr 2024, 22:43 | Beitrag #223
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ZITAT(Forodir @ 30. Apr 2024, 19:33) *
ZITAT(Merowinger @ 29. Apr 2024, 12:06) *
Im Prinzip schon, aber der deutschen Bahn fehlen heute die Güterkapazitäten.


Was kein Argument dagegen ist sondern, genauso wie der Personenverkehr, einen Ausbau erfordert. Auch hier wird wieder zu viel Wert auf den individuellen Aspekt gelegt.


Individualverkehr mit einem Massentransportmittel ersetzen zu wollen, ist doch von vorne herein eine krude Idee, weil es bei individueller Mobilität um Faktoren gehrt, die ein öffentliches Verkehrsmittel nicht oder nur unzureichend bedienen kann - völlig unabhängig von Taktzeiten, Kapazitäten und Kosten. Individuelle Mobilität ist ja gerade nicht nur die bloße Bewältigung einer Strecke von A nach B. Daher wird ein öffentliches Transportsystem auch niemals gegen die Attraktivität eines Individualverkehrsmittels gewinnen und es ließe sich letztlich nur mit Zwang in der Breite durchsetzen.
 
Sensei
Beitrag 30. Apr 2024, 23:10 | Beitrag #224
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Und warum hat es sich der ÖPNV zumindest in einigen Städten ganz gut durchgesetzt ?
Wahrscheinlich wurden die 30% ÖPNV Nutzer in Wien zu dessen Nutzung gezwungen? Und die 25% MIV Nutzer sind die letzte Bastion der Freiheit?
\s

Auch in Zukunft wird es noch (viel) MIV geben.
Aber öffentlicher Nahverkehr UND das Fahrrad kann dem wohl problemlos noch ein Prozente abnehmen - wenn Mal keine Voll**** ins Verkehrsministerium platzieren werden.

ZITAT
Individuelle Mobilität ist ja gerade nicht nur die bloße Bewältigung einer Strecke von A nach B.


Ach nein?

Welchen Zweck hat Mobilität sonst (aufgenommen seltener Sonntagsfahrten oder Segeltörns)?

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 30. Apr 2024, 23:14
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2024, 09:47 | Beitrag #225
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ZITAT(Sensei @ 1. May 2024, 00:10) *
Und warum hat es sich der ÖPNV zumindest in einigen Städten ganz gut durchgesetzt ?
Wahrscheinlich wurden die 30% ÖPNV Nutzer in Wien zu dessen Nutzung gezwungen? Und die 25% MIV Nutzer sind die letzte Bastion der Freiheit?
\s

Auch in Zukunft wird es noch (viel) MIV geben.
Aber öffentlicher Nahverkehr UND das Fahrrad kann dem wohl problemlos noch ein Prozente abnehmen - wenn Mal keine Voll**** ins Verkehrsministerium platzieren werden.

ZITAT
Individuelle Mobilität ist ja gerade nicht nur die bloße Bewältigung einer Strecke von A nach B.


Ach nein?

Welchen Zweck hat Mobilität sonst (aufgenommen seltener Sonntagsfahrten oder Segeltörns)?

Ein Ausdruck von Freiheit? Ich kann jederzeit auch spontan überall hin wo ich hin möchte und muss nicht auf den Bus warten
 
Sensei
Beitrag 1. May 2024, 10:58 | Beitrag #226
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Das ist immernoch ein bewältigen einer Strecke von A nach B.

Mit dem Vorteil, das du einfacher das Ziel B on the fly verändern kannst.

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 1. May 2024, 11:25
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2024, 11:04 | Beitrag #227
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ZITAT(Sensei @ 1. May 2024, 11:58) *
Das ist immernoch ein bewältigen einer Strecke von A nach B.

Mit dem Vorteil, das du einfacher das Ziel B in the fly verändern kannst.

Nein eben nicht, allein die Möglichkeit zu haben ist Freiheit. Die DDR Bürger konnten auch in den Urlaub fahren, nur nicht überall zu jeder Zeit.

Klar ist das eine vollkommen andere Dimension das will ich nicht abstreiten, aber zu behaupten das es beim eigenen Auto nur darum geht von Punkt A nach B zu gelangen ist eben falsch.
 
400plus
Beitrag 1. May 2024, 11:43 | Beitrag #228
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ZITAT(Sensei @ 1. May 2024, 11:58) *
Das ist immernoch ein bewältigen einer Strecke von A nach B.

Mit dem Vorteil, das du einfacher das Ziel B on the fly verändern kannst.


Es gibt dem ganzen eine zusätzliche Zeitkomponente: Das Bewältigen der Strecke von A nach B zum von dir gewählten (und von dir änderbaren) Zeitpunkt T.
 
Marcus Marius
Beitrag 1. May 2024, 11:55 | Beitrag #229
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ZITAT(400plus @ 1. May 2024, 12:43) *
ZITAT(Sensei @ 1. May 2024, 11:58) *
Das ist immernoch ein bewältigen einer Strecke von A nach B.

Mit dem Vorteil, das du einfacher das Ziel B on the fly verändern kannst.


Es gibt dem ganzen eine zusätzliche Zeitkomponente: Das Bewältigen der Strecke von A nach B zum von dir gewählten (und von dir änderbaren) Zeitpunkt T.


Plus, dass viele Orte mit ÖPNV einfach nicht erreichbar sind oder aufwändige Kombinationen erfordern, die teilweise gegenseitig exklusiv sind oder unbotmäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. Zum Beispiel kann ich von hier innerhalb von zwei Stunden an nahezu jedem beliebigem Ort im Ostharz einen Tagesausflug machen. Möchte ich das gleiche mit ÖPNV machen, dann bin ich vier Stunden unterwegs, bin auf mindestens drei verschiedene funktionierende Zuglinien angewiesen und sitze dann immernoch erstmal in Wernigerode auf dem Bahnhof und muss dann von dort noch einen Bus finden (in dem ich mein Fahrrad nicht mitnehmen könnte) oder muss direkt von dort zum Ort meiner Wahl radeln. Mit meinem Auto habe ich einen entspannenden Feiertag und kann mich erholen bevor ich morgen wieder auf Arbeit sein muss. Mit ÖPNVs brauche ich den halben Tag um überhaupt dort hin zu kommen, wo ich hin will und müsste eigentlich schon wieder umdrehen um rechtzeitig zur Schlafenszeit wieder zuhause zu sein. Individualverkehr argumentativ auf "Ich muss von A nach B kommen" zu reduzieren, schießt einfach komplett am Ziel vorbei. Mit ÖPNV kann man vielleicht die täglich notwendige Strecke ersetzen, aber nichtmal ansatzweise die Freiheit, die einem der Individualverkehr bringt.

Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 1. May 2024, 11:59
 
Forodir
Beitrag 1. May 2024, 12:09 | Beitrag #230
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ZITAT(General Gauder @ 1. May 2024, 10:47) *
Ein Ausdruck von Freiheit? Ich kann jederzeit auch spontan überall hin wo ich hin möchte und muss nicht auf den Bus warten


Das ist nicht die Vernichtung der Umwelt und großer Teile des öffentlichen Raumes wert.

Individual Verkehr als Ausdruck von Freiheit ist schlichtweg eine Ersatzdroge.

ZITAT(Marcus Marius @ 1. May 2024, 12:55) *
Plus, dass viele Orte mit ÖPNV einfach nicht erreichbar sind oder aufwändige Kombinationen erfordern, die teilweise gegenseitig exklusiv sind oder unbotmäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. Zum Beispiel kann ich von hier innerhalb von zwei Stunden an nahezu jedem beliebigem Ort im Ostharz einen Tagesausflug machen. Möchte ich das gleiche mit ÖPNV machen, dann bin ich vier Stunden unterwegs, bin auf mindestens drei verschiedene funktionierende Zuglinien angewiesen und sitze dann immernoch erstmal in Wernigerode auf dem Bahnhof und muss dann von dort noch einen Bus finden (in dem ich mein Fahrrad nicht mitnehmen könnte) oder muss direkt von dort zum Ort meiner Wahl radeln. Mit meinem Auto habe ich einen entspannenden Feiertag und kann mich erholen bevor ich morgen wieder auf Arbeit sein muss. Mit ÖPNVs brauche ich den halben Tag um überhaupt dort hin zu kommen, wo ich hin will und müsste eigentlich schon wieder umdrehen um rechtzeitig zur Schlafenszeit wieder zuhause zu sein. Individualverkehr argumentativ auf "Ich muss von A nach B kommen" zu reduzieren, schießt einfach komplett am Ziel vorbei. Mit ÖPNV kann man vielleicht die täglich notwendige Strecke ersetzen, aber nichtmal ansatzweise die Freiheit, die einem der Individualverkehr bringt.


Das ist kein wirkliches Argument, sondern beschreibt den Zustand der jetzt in einer Auto zentrierten Gesellschaft vorherrscht. Das muss so nicht sein und das sieht man auch an genug Fallbeispielen.

Individualverkehr ist einer der Gründe warum Elektromobilität nur ein Pflaster in der Bekämpfung der globalen Erwärmung ist. Ersetzt ich einfach den Verbrenner durch E-Autos ist zwar etwas gewonnen aber nicht das zugrundeliegende Problem bekämpft. Von Staus, Überfüllung der Städte und Versiegelung riesiger Flächen mal abgesehen.

ZITAT(Sensei @ 1. May 2024, 11:58) *
Das ist immernoch ein bewältigen einer Strecke von A nach B.

Mit dem Vorteil, das du einfacher das Ziel B on the fly verändern kannst.


Das ist seltsamerweise ohne große Probleme in einem ausgebauten Netz ebenfalls möglich.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 1. May 2024, 12:15


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Sensei
Beitrag 1. May 2024, 12:31 | Beitrag #231
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ZITAT(400plus @ 1. May 2024, 12:43) *
ZITAT(Sensei @ 1. May 2024, 11:58) *
Das ist immernoch ein bewältigen einer Strecke von A nach B.

Mit dem Vorteil, das du einfacher das Ziel B on the fly verändern kannst.


Es gibt dem ganzen eine zusätzliche Zeitkomponente: Das Bewältigen der Strecke von A nach B zum von dir gewählten (und von dir änderbaren) Zeitpunkt T.


Das ist aber kein grundsätzlicher Unterschied zwischen ÖPNV und MIV.
in der Innenstadt von Berlin geht's vielleicht mit ÖPNV vllt sogar schneller voran/zum Ziel.

Man hat ZUSÄTZLICHE Freiheit durch den Verzicht auf das eigene Auto (Parkplatzsuche, Wartung, Versicherung, gebunden sein ans Eigentum...).

In der Pampa von Mecklenburg (Bus kommt zwei Mal am Tag - und nicht da hin wo man hin möchte) ist der Vergleich dann vielleicht schon wieder ein ganz anderer.

---

Dazu kommt noch, dass sich die Modi der Mobilität nicht ausschließen - sondern sogar ergänzen können.

Carsharing (und Taxi) gehören z.b. zum MIV - können aber sehr gut in Ergänzung zum ÖPNV genutzt werden.
 
Nite
Beitrag 1. May 2024, 12:42 | Beitrag #232
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Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland. Die Schlussfolgerung "Auto" statt "öffentliche Verkehrsmittel auf ein anständiges Niveau anheben" ist dem Autoland, in dem Auto eine Ersatzreligion und kein Verkehrsmittel mehr ist, geschuldet wink.gif, vor allem da die Freiheit mittels Auto "spontan überall hinzufahren" schon alleine aufgrund der Parkplatzsituation oftmals ein Trugschluss ist.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 1. May 2024, 12:44


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Beitrag 1. May 2024, 12:58 | Beitrag #233
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ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 13:42) *
Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland.


In Städten ja, in ländlichen Gegenden und gerade bei Überlandfahrten wird das Argument immer stechen, weil es zigtausende Strecken gibt, die vielleicht ein paar Mal über den Tag verteilt gefahren werden, und kein ÖPNV das jemals abdecken wird.
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2024, 13:07 | Beitrag #234
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ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 13:42) *
Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland. Die Schlussfolgerung "Auto" statt "öffentliche Verkehrsmittel auf ein anständiges Niveau anheben" ist dem Autoland, in dem Auto eine Ersatzreligion und kein Verkehrsmittel mehr ist, geschuldet wink.gif, vor allem da die Freiheit mittels Auto "spontan überall hinzufahren" schon alleine aufgrund der Parkplatzsituation oftmals ein Trugschluss ist.

Nein, hier bei mir auf dem Land ist es schlicht unmöglich den ÖPNV so gut zu machen das ich kein Auto mehr benötigen würde. Dafür sind die Distanzen zu groß und der Pool an möglichen Passagieren zu gering. Es ist schlicht nicht finanzierbar.

 
Nite
Beitrag 1. May 2024, 13:11 | Beitrag #235
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Deutschland hat einen Urbanisierungsgrad von 77.7% (2022). Mit dem "aber auf dem Land" wird die Ausnahme zur Regel erklärt.
Aber okay, bei der Mobilitätsdebatte in Deutschland ist ja auch die alleinstehende Krankenschwester die nebenbei die krebskranke Oma pflegen muss und mangels ÖPNV jeden Tag 80km mit dem Auto pendelt und am Wochenende 1000km nach Dänemark fährt Mass aller Dinge wink.gif

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 1. May 2024, 13:13


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Beitrag 1. May 2024, 13:25 | Beitrag #236
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ZITAT(General Gauder @ 1. May 2024, 14:07) *
ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 13:42) *
Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland. Die Schlussfolgerung "Auto" statt "öffentliche Verkehrsmittel auf ein anständiges Niveau anheben" ist dem Autoland, in dem Auto eine Ersatzreligion und kein Verkehrsmittel mehr ist, geschuldet wink.gif, vor allem da die Freiheit mittels Auto "spontan überall hinzufahren" schon alleine aufgrund der Parkplatzsituation oftmals ein Trugschluss ist.

Nein, hier bei mir auf dem Land ist es schlicht unmöglich den ÖPNV so gut zu machen das ich kein Auto mehr benötigen würde. Dafür sind die Distanzen zu groß und der Pool an möglichen Passagieren zu gering. Es ist schlicht nicht finanzierbar.

sicher nicht jeden potentiellen Nutzer, aber mit einer modernen Organsiation (bedarfsgesteuerte Routen statt Fahrplan) und überwachtem autonomen Fahren kann m.E. noch viel Potential gehoben werden.
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2024, 13:27 | Beitrag #237
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ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 14:11) *
Deutschland hat einen Urbanisierungsgrad von 77.7% (2022). Mit dem "aber auf dem Land" wird die Ausnahme zur Regel erklärt.

Das ist eine tolle Statistik, diese vergisst nur die Tatsache das es eben auch sehr viele sehr kleine Städte gibt bei denen das ganze trotzdem keinen Sinn ergibt.
Mal ein Beispiel hier bei uns im Landkreis haben wir nominell 8 Städte und 3 Gemeinden, 4 dieser Städte haben eine kleinere Bevölkerung als die Gemeinden bei einer ähnlichen Größe.
Das andere Extrembeispiel sind die gewaltigen Bevölkerungszentren wie Rhein Ruhr oder Berlin Hier sind extrem viele Menschen auf kleinem Raum versammelt was ist mit dem Rest der Fläche dieses Landes die eben weitaus größer ist wo dann aber kaum jemand wohnt?
Man benötigt einfach eine gewisse Anzahl an Menschen auf einem Fleck damit ÖPNV wirtschaftlich arbeiten kann. Spontan wüsste ich die Grenze nicht, aber es würde mich nicht wundern wenn diese bei 100k Menschen liegen würde, ansonsten muss man das ganze subventionieren nur wo soll das Geld dafür her kommen?

Ich bin ja auch der Meinung, das man in großen Städten kein eigenes Auto benötigt und für die 3-4x im Jahr wo man es dann doch braucht gibt es eben Alternativen, aber selbst in vielen kleineren Städten oder Ländlichen Gemeinden ist das einfach Wunschdenken.
 
goschi
Beitrag 1. May 2024, 13:27 | Beitrag #238
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ZITAT(General Gauder @ 1. May 2024, 14:07) *
ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 13:42) *
Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland. Die Schlussfolgerung "Auto" statt "öffentliche Verkehrsmittel auf ein anständiges Niveau anheben" ist dem Autoland, in dem Auto eine Ersatzreligion und kein Verkehrsmittel mehr ist, geschuldet wink.gif, vor allem da die Freiheit mittels Auto "spontan überall hinzufahren" schon alleine aufgrund der Parkplatzsituation oftmals ein Trugschluss ist.

Nein, hier bei mir auf dem Land ist es schlicht unmöglich den ÖPNV so gut zu machen das ich kein Auto mehr benötigen würde. Dafür sind die Distanzen zu groß und der Pool an möglichen Passagieren zu gering. Es ist schlicht nicht finanzierbar.

aus solchen Aussagen muss ich immer schliessen, dass Deutschland aussieht wie der Amazonas in den Anden, vereinzelte eingeborene kleine Völker in abgeschiedenen Dörfern und keinerlei Infrastruktur ausser Rumpelstrassen dazwischen...

jajaja die Scheiz ist VIEL kleiner, yalayala... die Struktur der Besiedelung aber extrem ähnlich zu der Deutschlands, zT sogar viel geringer und verteilter und trotzdem kam ich die letzten 5 jahre ohne Auto wirklich überall hin, wo ich wollte, vielleicht nicht immer direkt und auch mal ne Spur langsamer, aber ich kam, und zwar zu allen normalen tageszeiten (also sagen wir mal 06:00-22:00)
Das muss nicht alles bahn seit (obwohl wir pro Bevölkerung wesentlich mehr Bahnkilometer haben) das kann auch überland-Busverbindungen sein (hierzulande idR das Postauto) oder regionale Busverbindungen.

Das sieht dann halt so aus:
https://maps.trafimage.ch/ch.sbb.netzkarte?....45&z=11.54

Klar, es gibt immer Bewohner, die dann doch nicht vernünftig mit ÖV angeschlossen sind, aber da reden wir in der Schweiz von ~10% der Bevölkerung, in Deutschland hab aber aktuell 77% aller Haushalte mindestens (!) ein Auto. (und ja, auch in der Schweiz ist die Quote bei 78%, also nahezu identisch)
Es ist also nicht wie gerne dargestellt so, dass es unmöglich ist, die Mehrheit der bevölkerung mit gutem ÖV zu versorgen. Die absolute Mehrheit der Bevölkerung könnte ohne eigene Autos auskommen, es liegt nur am Willen und der Aufgabe einer kleinen Bequemlichkeit.
Das ist auch nichts was unendlich lange dauern muss, die ÖV-Netze auf die wir uns heute stützen wurden mehrheitlich in kurzer zeit in den 1920/30ern aufgebaut, aber wenn eine Deutsche bahn damit rechnet bis 2070 (ja) eine 100% Ausstattung aller Züge mit WLAN ausgestattet zu haben, wundert einem nichts, es wird bequem in zeiträumen von halben jahrhunderten Dinge hinausgeschoben.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2024, 13:29 | Beitrag #239
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ZITAT(Salzgraf @ 1. May 2024, 14:25) *
ZITAT(General Gauder @ 1. May 2024, 14:07) *
ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 13:42) *
Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland. Die Schlussfolgerung "Auto" statt "öffentliche Verkehrsmittel auf ein anständiges Niveau anheben" ist dem Autoland, in dem Auto eine Ersatzreligion und kein Verkehrsmittel mehr ist, geschuldet wink.gif, vor allem da die Freiheit mittels Auto "spontan überall hinzufahren" schon alleine aufgrund der Parkplatzsituation oftmals ein Trugschluss ist.

Nein, hier bei mir auf dem Land ist es schlicht unmöglich den ÖPNV so gut zu machen das ich kein Auto mehr benötigen würde. Dafür sind die Distanzen zu groß und der Pool an möglichen Passagieren zu gering. Es ist schlicht nicht finanzierbar.

sicher nicht jeden potentiellen Nutzer, aber mit einer modernen Organsiation (bedarfsgesteuerte Routen statt Fahrplan) und überwachtem autonomen Fahren kann m.E. noch viel Potential gehoben werden.

Geil eine extrem viel kompliziertere Alternative, die am Ende für den einzelnen trotzdem schlechter ist, wirklich eine super Idee xyxthumbs.gif

facepalm.gif
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2024, 13:36 | Beitrag #240
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ZITAT(goschi @ 1. May 2024, 14:27) *
ZITAT(General Gauder @ 1. May 2024, 14:07) *
ZITAT(Nite @ 1. May 2024, 13:42) *
Die ganze "Auto=Freiheit"-Argumentationslinie ist im Kern eigentlich eine Klage über den schlechten Zustand des ÖP(N)V in Deutschland. Die Schlussfolgerung "Auto" statt "öffentliche Verkehrsmittel auf ein anständiges Niveau anheben" ist dem Autoland, in dem Auto eine Ersatzreligion und kein Verkehrsmittel mehr ist, geschuldet wink.gif, vor allem da die Freiheit mittels Auto "spontan überall hinzufahren" schon alleine aufgrund der Parkplatzsituation oftmals ein Trugschluss ist.

Nein, hier bei mir auf dem Land ist es schlicht unmöglich den ÖPNV so gut zu machen das ich kein Auto mehr benötigen würde. Dafür sind die Distanzen zu groß und der Pool an möglichen Passagieren zu gering. Es ist schlicht nicht finanzierbar.

aus solchen Aussagen muss ich immer schliessen, dass Deutschland aussieht wie der Amazonas in den Anden, vereinzelte eingeborene kleine Völker in abgeschiedenen Dörfern und keinerlei Infrastruktur ausser Rumpelstrassen dazwischen...

jajaja die Scheiz ist VIEL kleiner, yalayala... die Struktur der Besiedelung aber extrem ähnlich zu der Deutschlands, zT sogar viel geringer und verteilter und trotzdem kam ich die letzten 5 jahre ohne Auto wirklich überall hin, wo ich wollte, vielleicht nicht immer direkt und auch mal ne Spur langsamer, aber ich kam, und zwar zu allen normalen tageszeiten (also sagen wir mal 06:00-22:00)
Das muss nicht alles bahn seit (obwohl wir pro Bevölkerung wesentlich mehr Bahnkilometer haben) das kann auch überland-Busverbindungen sein (hierzulande idR das Postauto) oder regionale Busverbindungen.

Das sieht dann halt so aus:
https://maps.trafimage.ch/ch.sbb.netzkarte?....45&z=11.54

Klar, es gibt immer Bewohner, die dann doch nicht vernünftig mit ÖV angeschlossen sind, aber da reden wir in der Schweiz von ~10% der Bevölkerung, in Deutschland hab aber aktuell 77% aller Haushalte mindestens (!) ein Auto. (und ja, auch in der Schweiz ist die Quote bei 78%, also nahezu identisch)
Es ist also nicht wie gerne dargestellt so, dass es unmöglich ist, die Mehrheit der bevölkerung mit gutem ÖV zu versorgen. Die absolute Mehrheit der Bevölkerung könnte ohne eigene Autos auskommen, es liegt nur am Willen und der Aufgabe einer kleinen Bequemlichkeit.
Das ist auch nichts was unendlich lange dauern muss, die ÖV-Netze auf die wir uns heute stützen wurden mehrheitlich in kurzer zeit in den 1920/30ern aufgebaut, aber wenn eine Deutsche bahn damit rechnet bis 2070 (ja) eine 100% Ausstattung aller Züge mit WLAN ausgestattet zu haben, wundert einem nichts, es wird bequem in zeiträumen von halben jahrhunderten Dinge hinausgeschoben.

Ja man kann einen Baum auch mit einem Taschenmesser fällen, das geht ohne Frage.

Nur weil etwas geht heist es nicht das es auch erstrebens würdig ist.
 
 
 

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