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> Unfall zwischen ANBV Naiguatá und Kreuzfahrtschiff Resolute, ausgelagert aus den marine-News
Wraith187
Beitrag 9. Apr 2020, 15:47 | Beitrag #31
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ZITAT(Merowinger @ 5. Apr 2020, 13:18) *
Statement Venezuelas:
ZITAT
where he was ordered to go to the port of Margarita. “Being escorted, he decided to ram the Bolivarian navy ship, which caused its sinking,” he said.
...
However, the Venezuelan state authorities do not rule out the hypothesis that it is a ship that “was transporting mercenaries to attack military bases in Venezuela, unloading them out there on the high seas.”

Gemeint sind 6 tatsächliche oder vermutete RHIBs.
Es ist sogar noch viel schlimmer als du dachtest: Wenn man sich die entsprechenden Bilder genau ansieht erkennt man 14 bis 15 Schlauchboote an Deck der "Resolute". Wenn mit jedem 7 Söldner transportiert werden können, entspräche das einer eventuellen ersten amphibischen Landungswelle von über 100 schwer bewaffneten Angreifern. Und die Resolute ist ja für 184 Passagiere zugelassen, was bedeutet es passen mindestens 368 Söldner zusätzlich zur Schiffsbesatzung an Bord. Diese Anzahl von Söldnern wäre also durchaus in 4 Wellen mit den vorhandenen Schlauchbooten an Land zu bringen. Man stelle sich nur einmal vor, was eine solche Kommandostreitmacht im Falle einer erfolgreichen Landung in Venezuela hätte anrichten können.

ZITAT(Merowinger @ 5. Apr 2020, 13:18) *
UPDATE: The Drive berichtet von einer Ölverschmutzung nach dem Sinken der Naiguatá ausserhalb der 12 Meilenzone Venezuelas.
Wichtiges Detail: Der Ölfleck ist nordwestlich der Insel Tortuga, also dort wo die Reederei den ganzen Zusammenstoß verortete, während Venezuela zuerst behauptete der Vorfall habe nordöstlich stattgefunden.


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Wraith187
Beitrag 10. Apr 2020, 07:41 | Beitrag #32
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Ein richtiger Journalist von "Cryopolitics" hat mal nicht nur Agenturmeldungen abgeschrieben, sondern sich mal die Arbeit gemacht und die Vorgeschichte der "RGCS Resolute" zusammengetragen:
The strange saga of RCGS Resolute

Spoiler: Der Autor ist kein hauptberuflicher Journalist sondern Wissenschaftler, was die überdurchschnittliche journalistische Qualität erklärt.


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Thomas
Beitrag 10. Apr 2020, 09:07 | Beitrag #33
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Der Autor ist eine Autorin. Soviel Korinthenkackerei mußte jetzt sein wink.gif

Anyway.

Die überdurchschnittliche Journalistische Qualität.... Naja.... Sie hat es nicht geschafft zu recherchieren, daß die Forschungschiffe viel für Rosatomflot gefahren sind die letzten Jahre. Die Besatzungsmitglieder wurden von ihrer Crewing Gesellschaft nicht bezahlt. Nicht von One Ocean. Kleiner aber feiner Unterschied. Der Wulstbug gehört übrigens NICHT zum Eisgürtel des Schiffes. Der hatte auch nichts mit dem Sinken zu tun. Sonst hätte man da ein entsprechendes Schadensbild gesehen. Hat man aber nicht.

Sonst aber ein netter Schmöker für zwischendurch.


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SailorGN
Beitrag 10. Apr 2020, 13:14 | Beitrag #34
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@Wraith: Welche Weltmacht mit Beef gegen Maduro sollte sich eines Kreuzfahrtschiffes für Infiltration bedienen? Die USA haben das gar nicht nötig, zumal La Tortuga noch mal ein gehöriges Stück vor dem Festland von Venezuela liegt. Darüber hinaus ist auf der Insel nix zu sehen, was eine amphibische Landungswelle rechtfertigen würde... es sei denn man steht auf feindliche Übernahmen von kleineren Tourismuskomplexen. Da wäre ein "Vorkommnis" in Richtung Puerto Cabello deutlich anders, dort ist ein größerer Marinestützpunkt. Oder Gleich gegen Maiquetia, dort liegt der internationale Flughafen von Caracas direkt am Meer...


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Merowinger
Beitrag 10. Apr 2020, 13:35 | Beitrag #35
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Die Frage bleibt offen was die Resolute vor Venezuela wollte. Im Funkverkehr klingt es nicht so, als ob man ursprünglich Willemstad fest als Ziel gehabt hätte. Wer weiß, vielleicht wollte da jemand sogar geschmuggelten Treibstoff übernehmen, oder aber es ging schlicht um das Totschlagen von Zeit. In Curacao fallen nun in Zeiten von Corona Hafengebühren an.

Wie man sich seit der Einführung von AIS noch um Positionsangaben streiten kann ist mir schleierhaft, inbesondere falls sich Venezuela tatsächlich über die nachfolgende AIS Transponderabschaltung der Resolute beschwert haben sollte (GPS spoofing oder Manipulation des AIS Signals einmal außen vor).

Das JRCC Curacao war übrigens nicht zuständig, sondern das MRSC Venezuelas in La Guaira (siehe Aufteilung der SRRs), welches allerdings dem niederländischen JRCC nachgeordnet sein könnte. Letzlich sprechen die Fakten hier mehr für die Version der Resolute.

In diesem Sinne:
Lang lebe Steinmeier, Schäuble und Merkel!
Auf die soziale Marktwirschaft innerhalb der EU!
Nieder mit den Verfassungsfeiden!
;-)

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 10. Apr 2020, 15:36
 
Wraith187
Beitrag 10. Apr 2020, 15:19 | Beitrag #36
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ZITAT(Thor=LWN= @ 10. Apr 2020, 10:07) *
Der Autor ist eine Autorin. Soviel Korinthenkackerei mußte jetzt sein wink.gif
Und eigentlich wußte ich das auch. Hm ... war wohl ein Ausgleich meines Unterbewußtseins gegen das um sich greifende Gendern. tounge.gif

ZITAT(Thor=LWN= @ 10. Apr 2020, 10:07) *
Die überdurchschnittliche Journalistische Qualität.... Naja.... Sie hat es nicht geschafft zu recherchieren, daß die Forschungschiffe viel für Rosatomflot gefahren sind die letzten Jahre. Die Besatzungsmitglieder wurden von ihrer Crewing Gesellschaft nicht bezahlt. Nicht von One Ocean. Kleiner aber feiner Unterschied. Der Wulstbug gehört übrigens NICHT zum Eisgürtel des Schiffes. Der hatte auch nichts mit dem Sinken zu tun. Sonst hätte man da ein entsprechendes Schadensbild gesehen. Hat man aber nicht.
Nun ja, das muss man im Kontext sehen. Ist ihr Artikel perfekt und allumfassend? Nein. Aber der durchschnittliche Artikel zu diesem Thema ließt sich entweder wie "Venezolanisches Kriegsschiff greift deutsches Kreuzfahrtschiff an, rammt es und versenkt sich selbst. Hach, wie lustig!" oder "Portugiesisches Schiff mit Söldnern an Bord dringt in venezolanisches Hoheitsgebiet ein und attackiert feige ein kleines venezolanisches Küstenwachboot. Was für eine Infamie!". Von diesem Durchschnitt ausgehed ist der Artikel von Mia Bennett imho überdurchschnittlich.


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Wraith187
Beitrag 10. Apr 2020, 15:38 | Beitrag #37
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ZITAT(SailorGN @ 10. Apr 2020, 14:14) *
@Wraith: Welche Weltmacht mit Beef gegen Maduro sollte sich eines Kreuzfahrtschiffes für Infiltration bedienen? Die USA haben das gar nicht nötig, zumal La Tortuga noch mal ein gehöriges Stück vor dem Festland von Venezuela liegt. Darüber hinaus ist auf der Insel nix zu sehen, was eine amphibische Landungswelle rechtfertigen würde... es sei denn man steht auf feindliche Übernahmen von kleineren Tourismuskomplexen. Da wäre ein "Vorkommnis" in Richtung Puerto Cabello deutlich anders, dort ist ein größerer Marinestützpunkt. Oder Gleich gegen Maiquetia, dort liegt der internationale Flughafen von Caracas direkt am Meer...
Wer der mögliche Spieler im Schatten sein könnte? Also die USA sind es ganz offensichtlich nicht. Ich meine ernsthaft, warum sollten die sich so abmühen. Die haben genug andere Ressourcen. Mein erster Verdächtiger war ja Guyana, das hier einen seiner Pläne vorrantreibt, den Konflikt mit Venezuela bezüglich Guayana Esequiba endgültig zu erledigen und sich womöglich noch weitere Gebiete Venezuelas einzuverleiben.

Dein Hinweis bezüglich keiner sichtbaren lohnenden Ziele auf Tortuga ist natürlich ein absolut klarer Hinweis auf die Beteiligung von Reptiloiden. Die Frage ist nur auf welcher Seite. Hat hier eventuell Venezuela den Reptiloiden auf Tortuga einen PLatz für eine ihrer unterirdischen Basen zur Verfügung gestellt? Das würde sowohl das agressive Vorgehen der Naiguatá bei der Verteidigung der wichtigsten Verbündeten Venezuelas, als auch die unkoventionelle Angriffsart mittels Kreuzfahrtschiff um den Aufklärungssystemen der Reptiloiden zu entgehen, erklären. Sollten andererseits die Reptiloiden hier gegen Venzuela agieren, kann dies nur im Kontext ihres größeren Plans zu Kontrolle der Menschheit, durch das Befeuern innerer Konflikte, erklärt werden.


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Merowinger
Beitrag 10. Apr 2020, 17:04 | Beitrag #38
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Zu "Spieler im Schatten": Kolumbien käme in Frage. Aber die verfügen über 2200 km gemeinsame grüne Grenze und bräuchten die See eher nicht - zumindest nicht ausschließlich.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 10. Apr 2020, 17:11
 
otmich
Beitrag 11. Apr 2020, 09:15 | Beitrag #39
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1. Aluhutträger an die Front

2. Zieht mal einen Vergleich zu den Unfallschäden der Helge Ingstad/Sola TS.

Greetz
Frohe Ostern und bleibt gesund
 
Wraith187
Beitrag 11. Apr 2020, 10:20 | Beitrag #40
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Die Portugiesen haben einen ersten Untersuchungsbericht veröffentlicht. Autor ist die GAMA ( "Gabinete de Investigação de Acidentes Marítimos e da Autoridade para a Meteorologia Aeronáutica" = "Amt für die Untersuchung von Seeunfällen und Behörde für Luftfahrtmeteorologie"). Und hier ist der Bericht (auf Portugiesisch, enthält aber auch viele Bilder, Karten, Grafiken etc.).

Portugiesisch zu verstehen fällt mir nicht leicht, aber die Highlights des Berichts sind wohl die folgenden:
- Grundsätzlicher Ablauf so wie bereits von anderen (Eigner, marineschepen.nl etc.) beschrieben (ich zitiere mich mal selbst):
ZITAT(Wraith187 @ 5. Apr 2020, 11:03) *
[*]2020-03-29 Die Resolute treibt mit 1-2 kn mit Kurs SW auf Tortuga zu, das AIS-Signal fällt zweimal kurz aus
[*]2020-03-29_18:09 Die Resolute hat sich Tortuga treibend bis auf 8,8 Seemeilen genähert, beschleunigt dann auf 10,8 kn Kurs WNW (laut den Venezolanern soll hier die Kollision passiert sein)
[*]2020-03-29_20:03 Die Resolute treibt / bewegt sich langsam mit 2-3 kn in internationalen Gewässern mit Kurs WSW
[*]2020-03-30_00:00-00:45 Die Naiguatá sinkt nach Kollision mit der Resolute
[*]2020-03-30_01:23 Die Resolute setzt Kurs nach Norden
[*]2020-03-30_02:02 Die Resolute gibt ins AIS Willemstad (Curacao) als Zielhafen ein

- Die Resolute mußte ihre Propeller einsetzen um sich nach der Kollision von der Naiguatá zu lösen
- Als die Resolute sich Tortuge von Nordosten aus näherte kam sie bis auf ca. 7,5 nm an die Insel heran. Aber als die Naiguatá auf die Resolute traf war dies bereits ca. 14 nm nordwestlich von Tortuga.
- Der Vorfall ereignete sich im Zuständigkeitsbereich der MRCC La Guaira, Venezuela, aber die Informationen liefen in der Realität zuerst über die JRCC Curaçao, die das entsprechend weiterleitete
- MRCC La Guaira bestritt ein Kollision und Sinken der Naiguatá; JRCC Curaçao fragte MRCC La Guaira ob RCGS Resolute die Fahrt fortstzen könne, MRCC La Guaira stimmte zu
- Die Venezolaner weigerten sich zu diesem Bericht beizutragen
- (S.12 ff.) Als Ursache für die Kollision wird ein Sogeffekt zwischen den beiden Schiffen vermutet und erklärt.
- Die Kollision führte zum massiven Wassereinbruch mit Versagen von Antrieb und Beleuchtung der Naiguatá
- Die GAMA stuft den Vorfall nicht als reinen Unfall ein, sondern sieht ihn als direkte Folge des absichtlichen, fahrlässigen Manövers der Naiguatá, das durch den Sogeffekt eine ernsthafte Folge (Schiffsverlust) hatte

Zur Veranschaulichung ein Video über Sogeffekte bei Schiffen:
Failed overtaking of another ship


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Wraith187
Beitrag 11. Apr 2020, 10:23 | Beitrag #41
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ZITAT(otmich @ 11. Apr 2020, 10:15) *
1. Aluhutträger an die Front

biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif smokin.gif


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Merowinger
Beitrag 11. Apr 2020, 12:28 | Beitrag #42
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@otmich: Das ist der zweite Untergang in kurzer Zeit eines Navantia Schiffs.

Die Positionsfrage sollte nun geklärt sein. War eine Nacheile zulässig? Da hilft wohl nur ein Blick in das venezuelanische Gesetz. Vermutlich ja.

Die Gefahr durch Sog besteht bei jedem RAS Manöver und sollte jedem Schiffsführer einer Marine bekannt sein.

Zu den Warnschüssen: Der Einsatz von 76 oder 35mm wäre absolut unverhältnismäßig gewesen. Schon die AK 47/74 finde ich grenzwertig im Vergleich zu den Pistolenschüssen. Dass in der wirtschaftlichen Lage von Venezuela die Türme nicht gewartet sind bzw. keine teure Mun haben wäre gar nicht überraschend (mein Kommandant grinsend per LINK auf einem 143er zum Turmausfall auf 143A: "Nimm' doch Turm Bravo!") . Immerhin hat man selbst Öl für den Fahrbetrieb.

Interessant ist, dass das lokale MSRC (als MRCC agierend) offensichtlich nicht eng an die Marine angebunden ist, das hatte ich anders erwartet. Der Grund könnte Geheimhaltung sein, so wird ja u.a. kolportiert dass kurzzeitig das AIS Signal der gesunkenen Naiguata von einem Schlepper im Hafen übernommen wurde.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 11. Apr 2020, 15:29
 
Thomas
Beitrag 12. Apr 2020, 05:54 | Beitrag #43
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ZITAT
Nun ja, das muss man im Kontext sehen. Ist ihr Artikel perfekt und allumfassend? Nein. Aber der durchschnittliche Artikel zu diesem Thema ließt sich entweder wie "Venezolanisches Kriegsschiff greift deutsches Kreuzfahrtschiff an, rammt es und versenkt sich selbst. Hach, wie lustig!" oder "Portugiesisches Schiff mit Söldnern an Bord dringt in venezolanisches Hoheitsgebiet ein und attackiert feige ein kleines venezolanisches Küstenwachboot. Was für eine Infamie!". Von diesem Durchschnitt ausgehed ist der Artikel von Mia Bennett imho überdurchschnittlich.

Jupp. Da stimme ich dir zu.

ZITAT
MRCC La Guaira bestritt ein Kollision und Sinken der Naiguatá; JRCC Curaçao fragte MRCC La Guaira ob RCGS Resolute die Fahrt fortstzen könne, MRCC La Guaira stimmte zu

Ich kann mich einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren.

ZITAT
Die Gefahr durch Sog besteht bei jedem RAS Manöver und sollte jedem Schiffsführer einer Marine bekannt sein.

Das stimmt. Größe und Geschwindigkeit beider Schiffe hätte überdies problemlos einen Querabstand von 18m erlaubt. Die müssen also schon sehr dicht dran gewesen sein. Ich nehme an, sie wollten die Resolute zum Ausweichen zwingen. Und als sie gemerkt haben, daß sie angesaugt werden.... Haben sie falsch reagiert. Geholfen hätte beide Maschinen voll zurück zu legen, um die Fließgeschwindigkeit zwischen den Rümpfen möglichst schnell zu reduzieren und so die Sogwirkung zu Nullen. Ich weiß.... Bernoulli und so.... Physik ist doof. Fairerweise muß ich sagen, daß die Venezolanische Marine wohl eher wenig bis gar keine Erfahrung mit RAS Manövern hat.

ZITAT
Der Einsatz von 76 oder 35mm wäre absolut unverhältnismäßig gewesen.

Da muß ich dir widersprechen. Pistolen und AK waren vollkommen ungeeignet. Es sind nicht stabilisierte Waffensysteme. Damit viel zu schlecht zu kontrollieren auf der dynamischen Plattform "Schiff in See". Und was soll die Pistole? Die knallt ein bisschen. Das wars. Im schlimmsten Fall halten die das auf der Brücke der Resolute für Abgasgeräusche durch Klopfen der Motoren. Die AK hätte mit Leuchtspur vielleicht noch etwas gebracht.

Sinnvoll wäre ein Einsatz der 35mm gewesen. Vorzugsweise mit Leuchtspur so vor und über den Bug gehalten, daß die Resolute einen Feuerstoß sieht, hört und auch die Einschläge mitbekommt. Die 76mm kannst du dank der Feuerleitung quasi stufenlos geregelt vor dem Bug einschlagen lassen. Das gibt dann auch Fontänen die man definitiv nicht ignoriert. Entgegen der landläufigen Meinung werden "Schüsse vor den Bug" übrigens mit "Bumm-Platsch" ausgeführt und nicht mit Gefechtsmunition.


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Merowinger
Beitrag 12. Apr 2020, 11:39 | Beitrag #44
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Die Crew der Resolute hat die Pistolenschüsse der Naiguatá klar wahrgenommen und ihrem Reder darüber direkt berichtet.

Also ich möchte nicht dass unser Zoll auf See fröhlich mit 35mm als Meinungsverstärker durch die Gegend ballert, nur weil jemand die Zwölfmeilenzone touchiert hat. Der Zoll will das ganz bestimmt auch nicht. Funk, Megafon und Licht sollten reichen, und wenn es hoch kommt ein höflich aber bestimmt angekündigter Besuch per Boot oder zur Not per Helo.

Ansonsten d'accord. Frohe Ostern! biggrin.gif

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 12. Apr 2020, 16:50
 
Wraith187
Beitrag 12. Apr 2020, 22:43 | Beitrag #45
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1. zum Thema Navantia Schiffe:
ZITAT(otmich @ 11. Apr 2020, 10:15) *
2. Zieht mal einen Vergleich zu den Unfallschäden der Helge Ingstad/Sola TS.
Ja, sowohl die "Naiguatá" als auch die "Helge Ingstad" wurden von Navantia gebaut. Bei der Helge Ingstad gab es auch Stimmen die Designfehler von Navantia für das letztendliche Sinken (mit-)verantwortlich machten und die Frage stellten ob es sich hier eventuell um ein prinzipielles Problem handeln könnte, von dem auch andere Entwürfe von Navantia betroffen sein könnten, wodurch ein Sinken weiterer Schiffe begünstigt werden könnte. Und es gibt ja auch bereits Kommentatoren die eine zunehmende Gefährdung kleiner und mittlerer militärischer Schiffe durch zivile Schiffe sehen. (z.B. Naiguatá 2020, Helge Ingstad 2018, Liman 2018, USS Fitzgerald 2017, USS John McCain 2017, HMS Ambush 2016, ARA Espora 2016

2. zum Thema Warnschüsse:
ZITAT(Thor=LWN= @ 12. Apr 2020, 06:54) *
ZITAT(Merowinger @ 11. Apr 2020, 13:28) *

Zu den Warnschüssen: Der Einsatz von 76 oder 35mm wäre absolut unverhältnismäßig gewesen. Schon die AK 47/74 finde ich grenzwertig im Vergleich zu den Pistolenschüssen. Dass in der wirtschaftlichen Lage von Venezuela die Türme nicht gewartet sind bzw. keine teure Mun haben wäre gar nicht überraschend (mein Kommandant grinsend per LINK auf einem 143er zum Turmausfall auf 143A: "Nimm' doch Turm Bravo!") . Immerhin hat man selbst Öl für den Fahrbetrieb.
Da muß ich dir widersprechen. Pistolen und AK waren vollkommen ungeeignet. Es sind nicht stabilisierte Waffensysteme. Damit viel zu schlecht zu kontrollieren auf der dynamischen Plattform "Schiff in See". Und was soll die Pistole? Die knallt ein bisschen. Das wars. Im schlimmsten Fall halten die das auf der Brücke der Resolute für Abgasgeräusche durch Klopfen der Motoren. Die AK hätte mit Leuchtspur vielleicht noch etwas gebracht.

Sinnvoll wäre ein Einsatz der 35mm gewesen. Vorzugsweise mit Leuchtspur so vor und über den Bug gehalten, daß die Resolute einen Feuerstoß sieht, hört und auch die Einschläge mitbekommt. Die 76mm kannst du dank der Feuerleitung quasi stufenlos geregelt vor dem Bug einschlagen lassen. Das gibt dann auch Fontänen die man definitiv nicht ignoriert. Entgegen der landläufigen Meinung werden "Schüsse vor den Bug" übrigens mit "Bumm-Platsch" ausgeführt und nicht mit Gefechtsmunition.
zitiere ich mich mal kurz selbst
ZITAT(Wraith187 @ 9. Apr 2020, 16:16) *
Und für alle, die sich fragen warum die "Naiguatá" der "Resolute" nicht mit schwereren Kalibern als einer Kalaschnikow beigekommen ist: "infodefensa.com" behauptet, die AK sei das schwerste einsatzbereite Geschütz gewesen. "infodefensa.com" beruft sich auf "der venezolanischen Marine nahestehende Quellen".
ZITAT
Empero, señalan problemas con el armamento a bordo del Naiguatá: el cañón OTO Melara de 76 mm está inoperativo, el cañón de 35 mm no tiene municiones y las ametralladoras 12,7 mm no han sido utilizadas. Esto explicaría el uso de un AK 47, fusiles efectivos a corta distancia y que no deben haber tenido ningún efecto intimidatorio.
Grob übersetzt: "Die Quellen weisen auf Probleme mit der Bewaffnung an Bord der Naiguatá hin: das 76 mm OTO Melara Geschütz funktioniert nicht, das 35 mm GEschütz hatte keine Munition und die 12,7 mm MGs wurden nicht benutzt. Dies erklärt den Einsatz der AK 47 (sic), eines Gewehrs das nur auf kurze Distanz wirksam ist und das keine einschüchternde Wirkung gehabt haben sollte."
es stand also eventuell kein Geschütz mit größerem Kaliber als eine AK zur Verfügung. Wobei ich mich wundere, warum man dann nicht zumindest eine Carl-Gustav mit ILLUM (oder was es halt entsprechendes in Venezuela gibt) für deutliche Warnschüsse mit an Bord genommen hat.

3. zum Thema ÖLversorung
ZITAT(Merowinger @ 11. Apr 2020, 13:28) *
Immerhin hat man selbst Öl für den Fahrbetrieb.
Ja und nein, Venezuela verfügt zwar über eigene Ölvorkommen, muss aber dennoch teilweise selbst Öl importieren und es kommt immer mal wieder zu Treibstoffknappheit. Siehe z.B. hier, hier und hier


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Thomas
Beitrag 14. Apr 2020, 00:19 | Beitrag #46
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ZITAT(Wraith187 @ 12. Apr 2020, 22:43) *
ZITAT(Wraith187 @ 9. Apr 2020, 16:16) *
Und für alle, die sich fragen warum die "Naiguatá" der "Resolute" nicht mit schwereren Kalibern als einer Kalaschnikow beigekommen ist: "infodefensa.com" behauptet, die AK sei das schwerste einsatzbereite Geschütz gewesen. "infodefensa.com" beruft sich auf "der venezolanischen Marine nahestehende Quellen".
ZITAT
Empero, señalan problemas con el armamento a bordo del Naiguatá: el cañón OTO Melara de 76 mm está inoperativo, el cañón de 35 mm no tiene municiones y las ametralladoras 12,7 mm no han sido utilizadas. Esto explicaría el uso de un AK 47, fusiles efectivos a corta distancia y que no deben haber tenido ningún efecto intimidatorio.
Grob übersetzt: "Die Quellen weisen auf Probleme mit der Bewaffnung an Bord der Naiguatá hin: das 76 mm OTO Melara Geschütz funktioniert nicht, das 35 mm GEschütz hatte keine Munition und die 12,7 mm MGs wurden nicht benutzt. Dies erklärt den Einsatz der AK 47 (sic), eines Gewehrs das nur auf kurze Distanz wirksam ist und das keine einschüchternde Wirkung gehabt haben sollte."
es stand also eventuell kein Geschütz mit größerem Kaliber als eine AK zur Verfügung. Wobei ich mich wundere, warum man dann nicht zumindest eine Carl-Gustav mit ILLUM (oder was es halt entsprechendes in Venezuela gibt) für deutliche Warnschüsse mit an Bord genommen hat.



Das hatte ich gelesen Wraith. Es ging mir aber um Merowingers Punkt zum Thema unverhältnismäßig und geeignet.


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Wraith187
Beitrag 14. Apr 2020, 17:30 | Beitrag #47
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smile.gif Dann sind wir uns ja einig. Auch ich fand die "Warnschüsse" mit einer AK von einem Soldaten der an Deck eines sich bewegenden Schiffes stand eher suboptimal.


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Wraith187
Beitrag 7. May 2020, 18:04 | Beitrag #48
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So, nachdem jetzt am 3. und 4. Mai anscheinend die Operation Gideon stattfand, bei der wohl Söldner mit Booten an der venezolanischen Küste landeten, kann man wohl bezüglich der venezolanischen "Söldner wollten mit Booten an unserer Küste landen"-Anschuldigung im Fall der RCGS Resolute einen Monat früher sagen: Auch paranoide Geschichten können sich in Realität verwandeln.

Bezüglich der "Operation Gideon" erhebe ich hiermit Anspruch auf die Marke "Bay of Pigs Invasion 2: Electric Boogaloo" tounge.gif

Kurze Frage an die Mods: Unter welchen Thread sollte man zum Thema dieser kleinen Operation Gideon weiterdiskutieren?


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Praetorian
Beitrag 7. May 2020, 18:09 | Beitrag #49
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ZITAT(Wraith187 @ 7. May 2020, 19:04) *
Kurze Frage an die Mods: Unter welchen Thread sollte man zum Thema dieser kleinen Operation Gideon weiterdiskutieren?

Venezuela-Sammelthread im PuG. Der hier existiert noch von anno dunnemal, sonst mach da halt einen neuen auf, gerne auch nur für Gideon wink.gif


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Wraith187
Beitrag 7. May 2020, 19:00 | Beitrag #50
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OK. Ich warte noch bis sich der Nebel bezüglich dieses Thema etwas gelichtet hat. Zur Zeit ergibt da zu vieles für mich keinen Sinn.


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Jolly Jack Ketch
Beitrag 8. May 2020, 11:42 | Beitrag #51
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ZITAT(Wraith187 @ 7. May 2020, 19:04) *
Bezüglich der "Operation Gideon" erhebe ich hiermit Anspruch auf die Marke "Bay of Pigs Invasion 2: Electric Boogaloo" tounge.gif


Ich hab das Gefühl, passender wäre eher „Bayou of Pigs Invasion 2biggrin.gif

Die Parallelen sind wirklich verblüffend:
Zodiacs, US Sturmgewehre, fragwürdige militärischer Expertiese, und wieder mal Kanada …


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Any technology, no matter how primitive, is magic to those who don't understand it. -Florence Ambrose-
 
Whuffo
Beitrag 8. May 2020, 12:41 | Beitrag #52
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George S. Patton Jr. — 'Son, only a pimp in a Louisiana whore- house carries pearl-handled revolvers. These are ivory.'
 
Elster
Beitrag 8. May 2020, 17:26 | Beitrag #53
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Ja, das klingt wirklich eher nach einem neuen Film mit dem Titel "The very Expendables" wink.gif

 
Wraith187
Beitrag 10. May 2020, 08:34 | Beitrag #54
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Ich habe jetzt für die Operation Gideon hier einen eigenen Thread erstellt, in dem wir uns weiter diesem Thema widmen können.


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