Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
10 Seiten V  « < 2 3 4 5 6 > »   
Reply to this topicStart new topic
> Das Polizei(un)wesen der USA, und der ganze Rest
Nite
Beitrag 10. Aug 2015, 10:03 | Beitrag #91
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.477



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 05.06.2002


ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 10:58) *
Die deutschen Zahlen zeigen auch, dass nicht notwendigerweise nur die Möglichkeit besteht, tödliche Schüsse abzugeben. Auch wenn das gerne behauptet wird.

Sehr gewagte These.
Dass es von 46 Fällen nur 7 Tote ab dürfte eher an der gut funktionierenden Alarmierungs- und Rettungskette und damit verbundener rascher professioneller Versorgung zusammenhängen als mit irgendwelchen "gezielt nicht tödlichen" Schüssen.


--------------------
#flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
 
SailorGN
Beitrag 10. Aug 2015, 10:08 | Beitrag #92
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.453



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


@Seydlitz: Ein Unterschied liegt wohl in der Struktur des Polizeiwesens. In D ist das gesamte Polizeiwesen auf Länderebene "professionalisiert", mit Laufbahnen, Verbeamtung, Vorschriften etc. In den USA ist der Stand der Professionalisierung höchst unterschiedlich, bzw. gibt es eine Fülle von "Polizeiorganisationen", die alle ihr Ding machen. Man müsste mal schauen, wie die durchschnittlichen Aus- und Weiterbildungsstundenzahlen aussehen... auch die Sozial- und Bildungsstruktur der Polizisten... In D geht der Trend ja immer mehr dazu, dass man für ne Polizeikarriere möglichst Abi haben sollte... in den USA kann jeder (der die Anforderungen der jeweiligen Polizeiorganisation erfüllt) Polizist werden. Ausserdem vermute ich, dass das soziale Prestige des Berufes nicht so groß ist wie in D (was ja auch mit dem Beamtenstatus zusammenhängt). Zusammenfassend vermute ich: Eine andere Sozialstruktur der Polizisten, eine heterogene Ausbildungslandschaft und eventuell eine "robustere" Auslegung wie Recht und Ordnung durchgesetzt werden sollten.


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Seydlitz
Beitrag 10. Aug 2015, 10:30 | Beitrag #93
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.065



Gruppe: Members
Mitglied seit: 17.08.2002


Da gebe ich dir durchaus recht. In Deutschland dauert die Ausbildung mindestens 30 Monate,sprich zweieinhalb Jahre.
Ein Problem in den USA erscheint mir,verglichen mit Deutschland,dass es eine deutlich höhere Bereitschaft zur Gewalt gibt. Der Waffen/Schusswaffengebrauch auf Seiten Krimineller dürfte höher liegen,dass würde wiederum eine gleiche Reaktion auf seiten der Polizei erklären.
Ich habe keine Ahnung ob es so einfach ist (wahrscheinlich nicht),und möchte auch die Polizei nicht als Opfer ohne Alternative darstellen,dazu sind mir in den letzten Jahren zu viele Videos/Beiträge aufgefallen,in denen es scheinbar doch Alternativen zur sofortigen Schussabgabe gab.

Die Sache mit dem gezielten Schuss sehe ich auch kritisch. Mit einer Pistole haben auch viele erfahrene Schützen bereits Probleme auf 15m~ bewusst einen nicht letalen Bereich einer sich nicht bewegenden Scheibe zu treffen.
Bei einem sich bewegenden Menschen,zumeist gepaart mit einer kurzen Zeitspanne der Reaktion,ist das mehr Wunschdenken.


--------------------
Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
Ian Anderson: …und ich wollte nicht, weil ich einfach keine Hippies mag.
 
SailorGN
Beitrag 10. Aug 2015, 10:40 | Beitrag #94
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.453



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


Ich halte nicht unbedingt "nur" das "Gegenfeuer" von Kriminellen für problematisch, sondern auch die vielen "Fluchtversuche". Hängt meines Erachtens mit der Rechtssprechung zusammen, an der Inhaftierungsrate sieht man ja, dass es relativ schnell in den Bau geht... und wie Hummingbird ja im anderen USA-Thread gepostet hat ist dieses Gefängnissystem keineswegs eine "Besserungsanstalt". Damit erscheint mir der Druck zur Vermeidung einer Inhaftierung sehr viel höher als in D.

Ich bin mir dabei gar nicht so sicher, ob es wirklich mit dem vielgescholtenen Waffenbesitz zusammenhängt, weil man in den meisten Bundesstaaten meines Wissens nach bei dem Backgroundcheck Vorstrafen mit angeben muss. Also einmal gefangen gibts keine "legalen" Waffen mehr. Illegale (gestohlene/geschmuggelte Waffen) wären von einem Verbot sowieso nicht betroffen und würden weiter kursieren... Wiki


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Hummingbird
Beitrag 10. Aug 2015, 11:50 | Beitrag #95
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(Nite @ 10. Aug 2015, 11:03) *
ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 10:58) *
Die deutschen Zahlen zeigen auch, dass nicht notwendigerweise nur die Möglichkeit besteht, tödliche Schüsse abzugeben. Auch wenn das gerne behauptet wird.

Sehr gewagte These.
Dass es von 46 Fällen nur 7 Tote ab dürfte eher an der gut funktionierenden Alarmierungs- und Rettungskette und damit verbundener rascher professioneller Versorgung zusammenhängen als mit irgendwelchen "gezielt nicht tödlichen" Schüssen.
Dann liegt das also an der Rettungskette, dass in den USA so wenig Leute den Schusswaffeneinsatz von Polizisten überleben?
 
schießmuskel
Beitrag 10. Aug 2015, 11:51 | Beitrag #96
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.219



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 09.04.2013


ZITAT(Nite @ 10. Aug 2015, 11:03) *
ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 10:58) *
Die deutschen Zahlen zeigen auch, dass nicht notwendigerweise nur die Möglichkeit besteht, tödliche Schüsse abzugeben. Auch wenn das gerne behauptet wird.

Sehr gewagte These.
Dass es von 46 Fällen nur 7 Tote ab dürfte eher an der gut funktionierenden Alarmierungs- und Rettungskette und damit verbundener rascher professioneller Versorgung zusammenhängen als mit irgendwelchen "gezielt nicht tödlichen" Schüssen.


Ich wage mal zu behaupten, dass die Alamierungs und Rettungskette, sowie eine professionelle Versorgung, in den USA in etwa gleich ist. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wenn die Polizei in den USA schießt, das Opfer auch stirbt.

Bei den bekannten Videos wo deutsche Polizisten jemanden erschießen, wie z.B. den Mann im Brunnen, wird ein Schuss abgegeben . Bei Videos aus den USA habe ich meist Szenen gesehen wo mehrere Polizisten ihre Magazine komplett auf eine Person entleeren.

Bei der professionalisierng der Polizei müsste man auch noch mal differenzieren wie viele Personen von Bundespolizeien getötet werden (FBI, DEA, ATF etc.) Staatspolizeien, stätdischen usw. Behörden erschoßen worden.

Bei manchen kleineren Sheriff Departements kann wirklich jeder Dorftrottel zum Deputy werden.


--------------------
Respice! Mea signature est latinum, ergo ego sum ​​valde intelligent
 
Markus11
Beitrag 10. Aug 2015, 11:53 | Beitrag #97
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.984



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 10.06.2007


ZITAT(SailorGN @ 10. Aug 2015, 11:40) *
Ich bin mir dabei gar nicht so sicher, ob es wirklich mit dem vielgescholtenen Waffenbesitz zusammenhängt, weil man in den meisten Bundesstaaten meines Wissens nach bei dem Backgroundcheck Vorstrafen mit angeben muss. Also einmal gefangen gibts keine "legalen" Waffen mehr.


Afaik lässt sich der Background Check jedoch umgehen, wenn man von anderen Privatanbietern, zb bei Waffenmessen, einkauft.

Edit: finde das Video jetzt nicht, aber es wurde von der Waffenkontrollbehörde ein undercover Video gedreht wo sie gängige Praktiken getetstet haben um trotz gescheiterten Background Check an Waffen zu kommen.

Im Waffengeschäft wurde zb selbst die Waffe angeschaut, aber die Frau als Käuferin eingetragen. Bei Waffenmessen und Privatkäufern wurde sogar bewusst darauf angespielt, dass man selber den Background Check vermutlich nicht bestehen würde.

2/3 aller Waffengeschäfte lehnten es ab, die Waffe an den Partner zu verkaufen. Afair verkauften die meisten Privatleute ihre Waffen auch an Leute, welche den Background Check vermutlich nicht bestehen würden.

Edit2: nicht das Video was ich gesucht habe, kommt aber hin: http://edition.cnn.com/2011/US/01/31/new.york.gun.bloomberg/

Der Beitrag wurde von Markus11 bearbeitet: 10. Aug 2015, 12:00
 
tommy1808
Beitrag 10. Aug 2015, 11:58 | Beitrag #98
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.966



Gruppe: Members
Mitglied seit: 05.04.2003


ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 10:50) *
Dann liegt das also an der Rettungskette, dass in den USA so wenig Leute den Schusswaffeneinsatz von Polizisten überleben?


Ich tippe mal eher auf die wenigen, abgegebenen Schüsse. In den USA gibt es Schießereien mit mehr Schuß auf eine Person als die deutsche Polizei in einem Jahr insgesamt auf Menschen abgibt.
Eine 9mm Kugel (die Regel hier) ist einfacher versorg- und überlebbar als eine ganze Hand voll.

Gruß
Thomas


--------------------
Russia's Blyatskrieg
 
Hummingbird
Beitrag 10. Aug 2015, 12:00 | Beitrag #99
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(Seydlitz @ 10. Aug 2015, 11:30) *
Die Sache mit dem gezielten Schuss sehe ich auch kritisch. Mit einer Pistole haben auch viele erfahrene Schützen bereits Probleme auf 15m~ bewusst einen nicht letalen Bereich einer sich nicht bewegenden Scheibe zu treffen.
Bei einem sich bewegenden Menschen,zumeist gepaart mit einer kurzen Zeitspanne der Reaktion,ist das mehr Wunschdenken.
Irgendwo hier im Forum ist ein Bild verlinkt, von einem bayerischen Polizisten, der einem geistig verwirrten Angreifer ins Bein geschossen hat. Es wäre Wunschdenken solche präzisen Schüsse einzufordern, aber das bedeutet ja nicht das es usus sein muss, zwei Magazine und mehr zu entleeren.
 
SailorGN
Beitrag 10. Aug 2015, 13:15 | Beitrag #100
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.453



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


@Markus: Und damit sind diese Privatverkäufe eigentlich hart am Rande der Legalität, bzw. würden sich auch durch schärfere Waffenkontrollgesetze kaum eindämmen lassen. Diese Büchse der Pandora war in den USA noch nie geschlossen und wenn man es versuchen würde, dann wird sehr wahrscheinlich eine Situation entstehen wie in den 20igern mit Alk...

Die Sache ist die, dass dt. Polizisten ganz anders auf den Umgang mit der Schusswaffe hingeführt werden als die amerikanischen Kollegen. Natürlich liegt auch beim Schutzmann die Hand auf der Waffe (Eigensicherung), aber sie wird viel seltener gezogen und ist idR das letzte Wort, sowohl als Drohung als auch mit Einsatz. In den USA scheint mir das Ziehen der Waffe Usus zu sein, wie man gern auf den Dashcams sieht auch bei Verkehrskontrollen. Liegt vieleicht auch daran, dass die Polizisten dort öfter allein unterwegs sind, somit nicht durch einen Kollegen abgesichert werden... aber um das zu "bestätigen" müsste man durch alle "Polizeien" mal ne Studie machen, es bleibt leider nur allzuoft der subjektive Eindruck aus dem Fernsehen...


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Seydlitz
Beitrag 10. Aug 2015, 13:34 | Beitrag #101
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.065



Gruppe: Members
Mitglied seit: 17.08.2002


ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 11:00) *
Irgendwo hier im Forum ist ein Bild verlinkt, von einem bayerischen Polizisten, der einem geistig verwirrten Angreifer ins Bein geschossen hat. Es wäre Wunschdenken solche präzisen Schüsse einzufordern, aber das bedeutet ja nicht das es usus sein muss, zwei Magazine und mehr zu entleeren.

Ich meine mich daran erinnern zu können.
Und klar geht die Schere da weit auseinander.Natürlich sollte man versuchen, "bewusst" zu schießen,gezielt,ruhig,kontrolliert usw. Das dies nicht immer,oder eher selten möglich ist,ist natürlich kein Grund ansonsten auf Teufel komm raus Munition rauszujagen.
Man kann nur der Polizei keinen Vorwurf machen,wenn es Situationsbedingt nicht gelingt den Täter "nur" kampfunfähig zu schießen,sondern er dabei ums Leben kommt.Das Bewusstsein es zu versuchen,muss natürlich schon vorhanden sein. Und da sehe ich,zumindest gefühlt,eine unterschiedliche Herangehensweise im Vergleich der deutschen mit der US Polizei.


--------------------
Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
Ian Anderson: …und ich wollte nicht, weil ich einfach keine Hippies mag.
 
Dave76
Beitrag 10. Aug 2015, 14:30 | Beitrag #102
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 15.459



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 13.01.2005


ZITAT
Polizeigewalt in den USA

Angst im Nacken, Waffe in der Hand

Schon 663 Menschen wurden in diesem Jahr von US-Polizisten getötet. Schuld daran ist auch die Polizeiausbildung: Die Cops werden auf Konfrontation trainiert. von Frauke Steffens, New York

29. Juli 2015

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesche...-ausbildung-usa

Gute Links in diesem Artikel.



--------------------
"avenidas/avenidas y flores/flores/flores y mujeres/avenidas/avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/un admirador" - Eugen Gomringer
"Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying." - Arthur C. Clarke
Proud member of Versoffener Sauhaufen™!
#natoforum
 
Schwabo Elite
Beitrag 10. Aug 2015, 15:10 | Beitrag #103
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


ZITAT(schießmuskel @ 10. Aug 2015, 12:51) *
Ich wage mal zu behaupten, dass die Alamierungs und Rettungskette, sowie eine professionelle Versorgung, in den USA in etwa gleich ist. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wenn die Polizei in den USA schießt, das Opfer auch stirbt.

Bei den bekannten Videos wo deutsche Polizisten jemanden erschießen, wie z.B. den Mann im Brunnen, wird ein Schuss abgegeben . Bei Videos aus den USA habe ich meist Szenen gesehen wo mehrere Polizisten ihre Magazine komplett auf eine Person entleeren.

Bei der professionalisierng der Polizei müsste man auch noch mal differenzieren wie viele Personen von Bundespolizeien getötet werden (FBI, DEA, ATF etc.) Staatspolizeien, stätdischen usw. Behörden erschoßen worden.

Bei manchen kleineren Sheriff Departements kann wirklich jeder Dorftrottel zum Deputy werden.


Die Lösung mag in der Mitte liegen (nach Absätzen kommentiert):

1) Die Rettungskette in Städten ist in den USA sicher gleichwertig. Auf dem Land kann die Lage ganz anders aussehen. Die Entfernungen sind größer und die Ausbildung bei Polizei und Rettungskräften oft schlechter.

2) Ja, die Schießausbildung halte ich hier auch für einen der wesentlichen Faktoren. Wenn in Deutschland eine mittlere zweistellige Zahl an Schüssen abgegeben wird und eine einstellige Zahl daran stirbt sowie eine Reihe Verwundungen entstehen, dann treffen Polizisten hier noch nicht unbedingt besser (pro Schuss), aber sie schießen weniger. Solche Exzesse wie sie öfter in den USA passieren, wo mehrere Polizisten ganze Magazine entladen, würden hier ja die Statistik eines ganzen Jahres toppen. Offenbar wird in den USA aber wirklich ausgebildet so lange zu schießen, bis das Ziel zu Boden geht.

3) Ausbildung ist also wirklich alles. Sowohl die Qualität, die Quantität als auch das Paradigma. Den Zivilisten als Bedrohung und den Officer als stets in Lebensgefahr befindlich anzusehen produziert diese Vorfälle mit Ansage.


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
Schwabo Elite
Beitrag 10. Aug 2015, 15:16 | Beitrag #104
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.265



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.06.2002


ZITAT(Markus11 @ 10. Aug 2015, 12:53) *
ZITAT(SailorGN @ 10. Aug 2015, 11:40) *
Ich bin mir dabei gar nicht so sicher, ob es wirklich mit dem vielgescholtenen Waffenbesitz zusammenhängt, weil man in den meisten Bundesstaaten meines Wissens nach bei dem Backgroundcheck Vorstrafen mit angeben muss. Also einmal gefangen gibts keine "legalen" Waffen mehr.


Afaik lässt sich der Background Check jedoch umgehen, wenn man von anderen Privatanbietern, zb bei Waffenmessen, einkauft.

Das, und diese Checks sind eben nicht immer vorgeschrieben. Private Verkäufer müssen keine Checks durchführen.

Ich nehme immer gerne die Wikipedia-Liste zur Hand bei solchen Diskussionen. Wobei der Check glaube ich nicht aufgeführt wird.

https://en.wikipedia.org/wiki/Gun_laws_in_t...States_by_state


--------------------
Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912)
"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia
 
Hummingbird
Beitrag 10. Aug 2015, 15:35 | Beitrag #105
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


Mal davon abgesehen, dass die Polizeiausbildung in den USA allgemein ziemlich dünn ist, fällt auf, das dem Schusswaffengebrauch verhältnismäßig viel Bedeutung beigemessen wird.

60 h "firearms skills" und 8 h "ethics and integrity" ... wenn das einzige Werkzeug ein Hammer ist, dann sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

http://discoverpolicing.org/what_does_take...ng_academy_life

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 10. Aug 2015, 15:36
 
schießmuskel
Beitrag 10. Aug 2015, 18:45 | Beitrag #106
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.219



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 09.04.2013


ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 16:35) *
Mal davon abgesehen, dass die Polizeiausbildung in den USA allgemein ziemlich dünn ist, fällt auf, das dem Schusswaffengebrauch verhältnismäßig viel Bedeutung beigemessen wird.

60 h "firearms skills" und 8 h "ethics and integrity" ... wenn das einzige Werkzeug ein Hammer ist, dann sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

http://discoverpolicing.org/what_does_take...ng_academy_life


Das sagt so ziemlich alles. Der Waffenfetisch in den USA zieht sich bis in die Ausbildung der Polizeikräfte und dem entsprechend ist die Schusswaffe dann das Heilmittel gegen alles.

Es sind mehr Amerikaner im gleichen Zeitraum durch Polizeigewalt getötet worden als Amerikaner durch die irakischen Streitkräfte und alle Terrororganisation des Irak zusammen. eek.gif

http://zuercherin.com/usa-mehr-tote-durch-...urch-irakkrieg/

Der Beitrag wurde von schießmuskel bearbeitet: 10. Aug 2015, 18:45


--------------------
Respice! Mea signature est latinum, ergo ego sum ​​valde intelligent
 
SailorGN
Beitrag 10. Aug 2015, 18:54 | Beitrag #107
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.453



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


ZITAT(schießmuskel @ 10. Aug 2015, 18:45) *
Das sagt so ziemlich alles. Der Waffenfetisch in den USA zieht sich bis in die Ausbildung der Polizeikräfte und dem entsprechend ist die Schusswaffe dann das Heilmittel gegen alles.

Es sind mehr Amerikaner im gleichen Zeitraum durch Polizeigewalt getötet worden als Amerikaner durch die irakischen Streitkräfte und alle Terrororganisation des Irak zusammen. eek.gif

http://zuercherin.com/usa-mehr-tote-durch-...urch-irakkrieg/


Wieso ist das ein Beweis dafür, dass sich eine religiöse oder sexuelle Objektverehrung bis in die Ausbildung der Polizeikräfte zieht und die Schusswaffe dann "Allheilmittel" ist?
Grundsätzlich gibt es beim Umgang mit gefährlichen Gegenständen kein "Zuviel" an Ausbildung. Die Art der Ausbildung geht eben nicht aus den 60h im Mittel hervor. Es nur über irgendwelche kulturellen Besonderheiten erklären zu wollen ist demagogischer Schwachsinn. Die Polizei in den USA (zumindest der Großteil) hat für die Betonung des Waffeneinsatzes oder generell die Nichteskalation gefährlicher Situationen (Autoverfolgungsjagden) mehr Gründe als Ballerwut, dicke Eier und zu viele zu schnelle Streifenwagen. Und was der Irakkriegvergleich soll erschliesst sich mir überhaupt nicht... Für eine Diskussion über die Ursachen von Polizeigewalt ist das so nützlich wie männliche Brustwarzen^^


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
schießmuskel
Beitrag 10. Aug 2015, 19:08 | Beitrag #108
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.219



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 09.04.2013


Was für Beweis, sind wir hier bei Gericht???

Wenn 60 Stunden für den Schusswaffengebrauch ausgebildet wird und nur 8 für Ethik und Redlichkeit, dann ist das eine klare Tendenz wo der Schwerpunkt liegt in der Ausbildung und auch in Beruf später.

Wenn man über soziale, interkulturelle und emphatische Kompetenzen verfügt, lassen sich die meisten Situation deeskalieren ohne tödliche Gewalt oder überhaupt Gewalt anwenden zu müssen. Du musst hier auch nicht auf Sexualität oder Religion anspielen. Ein Fetisch ist eine Fixierung auf ein Objekt oder im weiteren Sprachgebrauch auf eine Handlungsweise oder Vorgang, Doktrin etc. die bevorzugt und schwerpunktmäßig angewendet wird.
Das mit dem Irakkrieg soll nur mal als Referenz dienen, das in einem jahrelangen krieg gegen die gefährlichsten und radikalsten Terrorgruppen weniger Amerikaner sterben als in ihrem eigenen Land, und zwar nicht durch kriminelle, sonder durch ihre eigene Polizei die sie ja beschützen soll.

Aber insgesamt Danke für deinen tollen Beitrag, es ist dir mal wieder gelungen meinen Post als demagogischen Schwachsinn zu entlarven und du hast mir und dem Forum mal wieder die Eindimensionalität meiner Weltanschauung und Argumentation vor Augen geführt.

Der Beitrag wurde von schießmuskel bearbeitet: 10. Aug 2015, 19:09


--------------------
Respice! Mea signature est latinum, ergo ego sum ​​valde intelligent
 
Seydlitz
Beitrag 10. Aug 2015, 19:08 | Beitrag #109
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.065



Gruppe: Members
Mitglied seit: 17.08.2002


Vielleicht deswegen:
ZITAT
”Die Polizei wird von unserem Geld bezahlt, schießt um sich und tötet mehr von uns, als die Terroristen, vor denen sie uns beschützen sollen”, so der Beitrag


Das ist natürlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen,bzw ist es Äpfel mit Birnen vergleichen.


--------------------
Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
Ian Anderson: …und ich wollte nicht, weil ich einfach keine Hippies mag.
 
Markus11
Beitrag 10. Aug 2015, 19:10 | Beitrag #110
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.984



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 10.06.2007


ZITAT(schießmuskel @ 10. Aug 2015, 20:08) *
Was für Beweis, sind wir hier bei Gericht???

Wenn 60 Stunden für den Schusswaffengebrauch ausgebildet wird und nur 8 für Ethik und Redlichkeit, dann ist das eine klare Tendenz wo der Schwerpunkt liegt in der Ausbildung und auch in Beruf später.


Mögliche Erklärung: physisches bzw praktisches Üben mit der Schusswaffe und Schiessen bis man es beherrscht dauert einfach länger als Ethik und Redlichkeitstheorie. (Wo dann jedoch vmtl auch Rollenspiele gemacht werden.)

Der Beitrag wurde von Markus11 bearbeitet: 10. Aug 2015, 19:10
 
SailorGN
Beitrag 10. Aug 2015, 19:54 | Beitrag #111
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.453



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


@schiessmuskel: Ach, wenns gegen Putintrolle geht, dann sind Beweise von deren Seite essentiell, wenn aber der Herr Muskel spricht ist jeder Satz sein eigener Beweis? rofl.gif
Gleichzeitig beweist (sic) du damit, dass du die Liste in dem Link eben nicht gelesenhast. Dort sind weitere Inhalte wie "Cultural diversity", "Human relations", "Hate crimes/bias crimes", "Mediation skills/conflict management" und "Problem solving (for example, SARA, CAPRA)" (Note: SARA stands for Scanning, Analysis, Response, Assessment. CAPRA stands for Clients, Acquiring and analyzing information, Partnerships, Response, Assessment. Source: U.S. Department of Justice, Bureau of Justice Statistics (BJS), Census of State and Local Law Enforcement Training Academies, 2002). Alles Punkte, die deine Argumentation eigentlich beinhaltet. Sie werden anscheinend sehr wohl darin ausgebildet und nicht nur an ner .44 Magnum^^ Weiterhin sind das die Mediane an Stunden der Akademien, es wird also entlang der Wertereihe Einrichtungen geben, die mehr (und auch weniger) Stunden in diese Fächer investieren. Somit sehe ich die zwar eine klare Tendenz auf Schusswaffen, allerdings keinen "Fetischismus". Man kann sich jetzt auch vortrefflich streiten, was nun zuerst da war, Waffeneinsatz der Polizei oder der Verdächtigen, fakt ist leider, dass es Regionen in den USA gibt in denen Polizisten mit tödlicher Gewalt rechnen müssen. Da ist es nur natürlich, dass auf Waffenausbildung Wert gelegt wird. 2014 sind 47 Police Officers in den USA erschossen worden. Also geht das Ganze auch anders herum...

Der schöne Terrorvergleich hinkt, da die "normale" Polizei bei Terrorverdacht höchstens weiträumig absperrt. Gegen diese und andere Schwersttäter rückt höchstens noch das lokale SWAT-Team aus, ansonsten übernehmen FBI+Heimatschutz. Es ist lediglich schöne Gedankenmasturbation all jener, die typisch antiamerikanische Schlagwörter möglichst sinnbefreit verbinden wollen. Wenn es nämlich darum geht, dann ist die amerikanische Auto-/Fastfood-/Tabak-/etc./Industrie deutlich mörderischer wink.gif


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
casual3rdparty
Beitrag 10. Aug 2015, 20:02 | Beitrag #112
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 764



Gruppe: Members
Mitglied seit: 04.04.2014


ZITAT(schießmuskel @ 10. Aug 2015, 19:45) *
ZITAT(Hummingbird @ 10. Aug 2015, 16:35) *
Mal davon abgesehen, dass die Polizeiausbildung in den USA allgemein ziemlich dünn ist, fällt auf, das dem Schusswaffengebrauch verhältnismäßig viel Bedeutung beigemessen wird.

60 h "firearms skills" und 8 h "ethics and integrity" ... wenn das einzige Werkzeug ein Hammer ist, dann sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

http://discoverpolicing.org/what_does_take...ng_academy_life


Das sagt so ziemlich alles. Der Waffenfetisch in den USA zieht sich bis in die Ausbildung der Polizeikräfte und dem entsprechend ist die Schusswaffe dann das Heilmittel gegen alles.

Es sind mehr Amerikaner im gleichen Zeitraum durch Polizeigewalt getötet worden als Amerikaner durch die irakischen Streitkräfte und alle Terrororganisation des Irak zusammen. eek.gif

http://zuercherin.com/usa-mehr-tote-durch-...urch-irakkrieg/

volker pispers nannte 80 tote in den usa durch Schusswaffen am tag. im irak nennt man das Bürgerkrieg.


--------------------
"Wenn's jetzt blöd läuft, wird's echt lustig!" (Anonymer, verbrauchter und verlorener Forist, manchmal auch bekannt als Mark Twain)
 
Seydlitz
Beitrag 10. Aug 2015, 20:14 | Beitrag #113
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.065



Gruppe: Members
Mitglied seit: 17.08.2002


Ist vielleicht ganz interessant zu diesem Thema:
Ein pdf Dokument mit einigen Statistiken zum Schusswaffeneinsatz der deutschen Polizei. > klick

Zu dem "die US Polizei hat mehr Personen im Inland erschossen als Soldaten im Ausland gefallen sind"...
Im gleichen Zeitraum,meinetwegen für Afghanistan,hat die deutsche Polizei auch mehr Personen in Deutschland getötet,als Bundeswehrsoldaten dort gefallen sind.Ich denke das kann man damit auch beenden.


--------------------
Jethro Tull hätten in Woodstock auftreten sollen…
Ian Anderson: …und ich wollte nicht, weil ich einfach keine Hippies mag.
 
Nite
Beitrag 10. Aug 2015, 21:18 | Beitrag #114
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 19.477



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 05.06.2002


Vor allem ist die Problematik deutlich komplexer als "Waffenwixx0rtum".
Wer keine 40 Minuten opfern will um sich das Vice-Interview anzuschauen (was empfehlenswert wäre) oder gar das Buch lesen will, dem sei dieser Artikel im Wallstreet Journal zu empfehlen der Balkos Thesen und Recherche zu dem Thema relativ kompakt und übersichtlich wiedergibt.


--------------------
#flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
 
schießmuskel
Beitrag 10. Aug 2015, 21:47 | Beitrag #115
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.219



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 09.04.2013


ZITAT(SailorGN @ 10. Aug 2015, 20:54) *
@schiessmuskel: Ach, wenns gegen Putintrolle geht, dann sind Beweise von deren Seite essentiell, wenn aber der Herr Muskel spricht ist jeder Satz sein eigener Beweis? rofl.gif
Gleichzeitig beweist (sic) du damit, dass du die Liste in dem Link eben nicht gelesenhast. Dort sind weitere Inhalte wie "Cultural diversity", "Human relations", "Hate crimes/bias crimes", "Mediation skills/conflict management" und "Problem solving (for example, SARA, CAPRA)" (Note: SARA stands for Scanning, Analysis, Response, Assessment. CAPRA stands for Clients, Acquiring and analyzing information, Partnerships, Response, Assessment. Source: U.S. Department of Justice, Bureau of Justice Statistics (BJS), Census of State and Local Law Enforcement Training Academies, 2002). Alles Punkte, die deine Argumentation eigentlich beinhaltet. Sie werden anscheinend sehr wohl darin ausgebildet und nicht nur an ner .44 Magnum^^ Weiterhin sind das die Mediane an Stunden der Akademien, es wird also entlang der Wertereihe Einrichtungen geben, die mehr (und auch weniger) Stunden in diese Fächer investieren. Somit sehe ich die zwar eine klare Tendenz auf Schusswaffen, allerdings keinen "Fetischismus". Man kann sich jetzt auch vortrefflich streiten, was nun zuerst da war, Waffeneinsatz der Polizei oder der Verdächtigen, fakt ist leider, dass es Regionen in den USA gibt in denen Polizisten mit tödlicher Gewalt rechnen müssen. Da ist es nur natürlich, dass auf Waffenausbildung Wert gelegt wird. 2014 sind 47 Police Officers in den USA erschossen worden. Also geht das Ganze auch anders herum...

Der schöne Terrorvergleich hinkt, da die "normale" Polizei bei Terrorverdacht höchstens weiträumig absperrt. Gegen diese und andere Schwersttäter rückt höchstens noch das lokale SWAT-Team aus, ansonsten übernehmen FBI+Heimatschutz. Es ist lediglich schöne Gedankenmasturbation all jener, die typisch antiamerikanische Schlagwörter möglichst sinnbefreit verbinden wollen. Wenn es nämlich darum geht, dann ist die amerikanische Auto-/Fastfood-/Tabak-/etc./Industrie deutlich mörderischer wink.gif



Hast du es immer noch mit den Beweisen Ja? Wo habe ich irgendwas von Beweisen geschrieben? Oder kreiere deine eigene Realität und lese und verstehe was du lesen und verstehen willst. Ist ja übrigens schön das so viele Sozialeinhalte vermittelt werden, nur frage ich mich warum man sie dann im Einsatz nicht anwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hunderten Menschen die mit mehreren Magazinen im Leib tot zusammengebrochen sind, alle die Polizei in Situationen gebracht haben, in denen es keinen anderen Weg mehr gab die Situation zu entschärfen als mehrere Magazine in den Körper gepumpt zu bekommen.

Die Zahlen die du nennst sprechen ja für sich 47 Polizisten getötet und 1106 getötete Bürger durch die Polizei. Das heisst ca, 22/1. Würden in Deutschland auf jeden toten Polizisten 22 tote Bürger kommen, müsste mindestens der Innenminister seinen Platz räumen.

Die Reportage von Nite sagt es doch. Eine derartig offensiv und militärisch auftretende Polizei, das selbst Militärangehörige offen Zweifeln und Bedenken ausdrücken, dass man so nicht mal im Irak vorgegangen ist wie die Polizei im eigenen land. SWAT Einsatz bei White collar Crimes, jeder Haftbefehl wird nur noch mit SWAT und gezogenen entsicherten Waffen vollstreckt.

Der Beitrag wurde von schießmuskel bearbeitet: 10. Aug 2015, 21:50


--------------------
Respice! Mea signature est latinum, ergo ego sum ​​valde intelligent
 
Hummingbird
Beitrag 10. Aug 2015, 22:11 | Beitrag #116
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


Interessante Daten zum SWAT "boom" (pun intended):

http://www.motherjones.com/politics/2014/0...-westcott-tampa
ZITAT
The amount of military hardware transferred through the program has grown astronomically over the years. In 1990, the Pentagon gave $1 million worth of equipment to US law enforcement. That number had jumped to nearly $450 million in 2013. Overall, the program has shipped off more than $4.3 billion worth of materiel to state and local cops, according to the DLA.
 
SailorGN
Beitrag 10. Aug 2015, 22:32 | Beitrag #117
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.453



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


Das Problem sind aber nicht in erster Linie die Waffen, sonst hätte jeder Streifencop n M4 im Wagen. Das Problem ist der Mindset bei Polizei und Bevölkerung. Im Bürgermeisterwahlkampf NY kam Law&order sehr gut an, ähnlich sieht es auch im ländlichen Raum bei den Sheriffs aus. LO punktet und die Cops müssen das erfüllen. Gleichzeitig fühlen sich viele Bürger bedroht, nicht so sehr durch Cops sondern durch die Kriminellen im TV... "Bowling for Columbine" ist da ziemlich gut, auch wenns von dem alten Polemiker MM stammt smile.gif Die Bewaffnung ist "nur" ein Sympthom einer sehr viel gravierenderen Entwicklung: nämlich dem Verlust von Vertrauen und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Wenn man dem blöden Nachbarn mit einem Anruf ein Swatteam ins Haus schicken kann, fühlt man sich sicher, aber zerstört die Nachbarschaft... man sucht geradezu nach "Beweisen" für Kriminalität und möglichem Schaden für sich selbst. Dazu braaucht man Waffen zur Selbstverteidigung und natürlich braucht die Polizei noch größere Waffen. Das DoD-Programm für die Polizeien war sicher gut gemeint (im Endeffekt wurden keine Steuern durch Verschrotten des MilSpec-Materials "verschwendet") und an manchen Stellen (eben bei SWATs) auch gut platziert, aber der Breiteneffekt ist negativ. Die Polizeien reagieren wie jeder, der mit Sicherheit zu tun hat: Haben ist besser als brauchen! Und wer hat, der will auch zeigen/einsetzen... wie gesagt, der Punkt ist die erwartungshaltung vieler Menschen, "normale" bürokratische Reaktion darauf und ein Klima der Angst vor Kriminalität jenseits aller Objektivität. Die Pentagonwaffen sind da nur das Sahnehäubchen, angesichts der Verfügbarkeit von Waffen für "Behördennutzer". Nur müsste (und würde) man sie dann selbst bezahlen müssen.


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
400plus
Beitrag 10. Aug 2015, 22:33 | Beitrag #118
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 8.404



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 24.10.2010


ZITAT(casual3rdparty @ 10. Aug 2015, 21:02) *
volker pispers nannte 80 tote in den usa durch Schusswaffen am tag. im irak nennt man das Bürgerkrieg.


Pispers fällt ja zumeist auch durch seine differenzierte und gar nicht antiamerikanische Sichtweise auf. /ironie

Um auf 80 Tote pro Tag zu kommen, muss man auch alle Suizide durch Schusswaffen miteinrechnen. Ohne die sind es etwa 35 pro Tag, die Zahlen dazu gibt es auf Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Gun_violence_in_the_United_States).

@Nite: Der Artikel fokussiert sich aber stark auf SWAT- die zuletzt in den Medien präsenten Fälle (v.a. Ferguson) waren dagegen aber eher mit "normalen" Streifenpolizisten, oder?
Was bei dem Vergleich Deutschland-USA noch interessant wäre, wäre die zugrundeliegende (oder zumindest behauptete/mutmaßliche) Notwehrsituation. In Deutschland liest man auch oft vom Schusswaffeneinsatz gegen mit Messer Bewaffnete- da hat ein Polizist natürlich mehr Zeit und Raum und kann dadurch im Zweifel gezielter schiessen. In den USA könnte ich mir gut vorstellen, dass das Gegenüber meist selbst eine Schusswaffe hat, was dann zu verstärkten Reaktionen führt. Aber wie gesagt, ist nur eine Spekulation, Daten dazu wären interessant.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 10. Aug 2015, 22:44
 
Markus11
Beitrag 10. Aug 2015, 22:55 | Beitrag #119
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.984



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 10.06.2007


ZITAT(400plus @ 10. Aug 2015, 23:33) *
Was bei dem Vergleich Deutschland-USA noch interessant wäre, wäre die zugrundeliegende (oder zumindest behauptete/mutmaßliche) Notwehrsituation. In Deutschland liest man auch oft vom Schusswaffeneinsatz gegen mit Messer Bewaffnete- da hat ein Polizist natürlich mehr Zeit und Raum und kann dadurch im Zweifel gezielter schiessen. In den USA könnte ich mir gut vorstellen, dass das Gegenüber meist selbst eine Schusswaffe hat, was dann zu verstärkten Reaktionen führt. Aber wie gesagt, ist nur eine Spekulation, Daten dazu wären interessant.


Nicht unbedingt. Unter 7 Metern gezogenes Messer vs geholsterte Schusswaffe kann es knapp werden. Erinnere mich auch düster an ein Video wo ein Messermann 3 Polizisten mit gezogenen Waffen um sich rum an- bzw erstochen hat bevor er überwältigt werden konnte.
 
Hummingbird
Beitrag 10. Aug 2015, 23:04 | Beitrag #120
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 14.062



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.12.2004


ZITAT(SailorGN @ 10. Aug 2015, 23:32) *
Gleichzeitig fühlen sich viele Bürger bedroht, nicht so sehr durch Cops sondern durch die Kriminellen im TV.
In L.A. gibt es das Sprichwort: "Es gibt 4 große Gangs und das L.A.P.D. ist eine davon." Und das hat seinen Ursprung nicht nur in solchen Extremfällen wie bspw. dem Rampart Skandal. Das liegt hauptsächlich am ganz alltäglichen Auftreten der Polizei, dass nicht unbedingt mit unserem Begriff von Verhältnismäßigkeit vereinbar ist. Und damit meine ich nicht "unkonventionelle" Methoden beim vorgehen gegen bewaffnete Drogenbanden. Das sind solche Kleinigkeiten, wie z.B. das ein Streifenwagen den Anschein erweckt, zu versuchen einen Fußgänger zu überfahren, weil der eine Straße überquert, an einer Stelle die nicht dafür vorgesehen ist. Oder das in einer Verkehrskontrolle jedes Wort, das nicht eine Antwort auf eine frage der Cops ist, als Provokation aufgefasst wird. Warum das so ist? Hat bestimmt damit zu tun, dass diese law enforcer viel um die Ohren haben und dementsprechend wenig Geduld. Das manche schlecht ausgebildeten Cops ihre Unsicherheit durch eine Drohkulisse auszugleichen versuchen, spielt sicherlich auch eine Rolle.

 
 
 

10 Seiten V  « < 2 3 4 5 6 > » 
Reply to this topicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29. April 2024 - 18:16