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> Afghanistan nach der Talibanübernahme 2021, politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung
Panzerchris
Beitrag 23. Oct 2021, 19:46 | Beitrag #1
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Guten Tag an alle Interessierten, die die Lageentwicklung in Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 weiterverfolgen möchten.

Vor 2 Wochen habe ich mich mit einem guten Freund und dessen Bruder, afghanischen Tadschiken, intensiv über die Situation in dem Land unterhalten. Er hat an der Universität in Erfurt Politikwissenschaften studiert und kennt sich mit der Lage in Afghanistan aus. Seine kleine Familie sitzt dort auch noch in Kabul fest und wartet verzweifelt auf die Ausreise. Pakistan und die Taliban lassen niemanden aus dem Land ausreisen. Die Versorgungslage ist im ganzen Land sehr schlecht, da viele Menschen in den Städten keine Arbeit und somit auch kein Einkommen mehr haben. Sie haben sogar begonnen, ihre wenigen Möbel auf offener Straße zu verkaufen, um so an einige Lebensmittel heran zu kommen. Einer Statistik zufolge sollen etwa 97% (!) aller Afghanen unterhalb der Armutsgrenze leben. Auch haben die Taliban kurz nach der Übernahme begonnen, alle Krankenhäuser und Apotheken, die mit Geld aus den westlichen Ländern errichtet wurden, niederzubrennen. Ihrer Meinung nach seien diese Gebäude "unrein".

Einer seiner Brüder, die in Kabul geblieben sind, musste mit ansehen, wie kurz nach dem Einmarsch der Taliban 4 gefangene ANA-Soldaten morgens um 09.00 Uhr exekutiert wurden. Massenhinrichtungen soll es Berichten der UNO zufolge im ganzen Land geben.

Der Widerstand im Pandschirtal und auch in der Provinz Baghlan geht weiter. Es gibt Berichte, daß Pakistan Anfang September mit Drohnen und Kampfflugzeugen die Verteidigungslinien der Widerstandskämpfer bombardiert hat und so den Taliban die Einnahme der Provinz ermöglichte. Das wäre das erste Mal seit sehr langer Zeit, daß dieses Tal von einem Eroberer kontrolliert wird. Die Russen hatten in den 80er Jahren 9 vergebliche Angriffe, teils in Divisionsstärke, versucht, daß Tal zu erobern. Auch die Taliban haben es in den 90er während des Bürgerkrieges nie einnehmen können. Damals hatte Ahmad Shah Masoud das Tal verteidigen können. Daher gilt er auch als einer der 5 erfolgreichsten Widerstandskämpfer des 20. Jahrhunderts. Sein Grab wurde übrigens von den Terroristen zerstört. Der jetzige Widerstand kann sich aber nur auf Guerrilla-Methoden stützen und gefährdet nicht die Herschaft dieser Terroristen.

Heute (23.10.2021) gab es einen Bericht auf ARTE Journal, daß die Taliban mit ethischen Säuberungen in Masar i Sharif und der Provinz Daikondi begonnen haben. Dort leben viele Hazara. Die freiwerdenden Häuser und Bauernhöfe sollen nun mit paschtunischen Familien besiedelt werden, um so eine stärkere Präsenz dieser Volksgruppe im Norden Afganistans zu etablieren. Diese Vorgehensweise wurde schon Ende des 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts durch die Paschtunen durchgeführt, um mehr Kontrolle über den Rest des Landes zu erhalten. Da die Hazara der schiitischen Glaubensrichtung angehören, der große Rest sind Sunniten, werden sie schon seit jeher von den Paschtunen drangsaliert.

Mein Freund sagte mir auch ganz deutlich, daß alle Volksgruppen mit den Paschtunen nichts mehr zu tun haben wollen. Ihr Stammesdenken lehne man ab, es ist rückwärtsgewandt. Sie haben immer versucht den anderen Volksgruppen (Tadschiken, Usbeken, Hazara, Aimaken u.v.a.) ihren Willen aufzuzwingen, was man nicht mehr hinnehmen wolle. Es gilt in Afghanistan als Tabu, keiner spricht darüber, aber man wolle die Paschtunen los werden, den Norden und Westen des Landes abtrennen und einen eigenen Staat gründen!

Er sagte auch, das 42 Jahre Krieg genug seien und man die Taliban erstmal zur Ruhe kommen lassen wolle. Sie sollen sich an das bessere Leben in der Stadt gewöhnen in der Hoffnung, daß sie ihre Denkweise allmählich ändern. Ich persönlich bin nicht sehr überzeugt davon, aber es ist nicht mein Land und habe Das nicht zu entscheiden. Aber wenn sich die Lage weiter so entwickelt, wird es in den Städten kein besseres Leben geben.
 
Thomas
Beitrag 24. Oct 2021, 00:25 | Beitrag #2
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Gibt es hierzu andere Quellen als "hat mir ein Freund erzählt"?

Bitte nicht falsch verstehen. Aber wer neu ist und gleich im ersten Posting "Hörensagen" verbreitet, stößt hier erstmal auf gesundes Mißtrauen.


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Panzerchris
Beitrag 24. Oct 2021, 06:21 | Beitrag #3
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Meine Quellen sind t-online.de/Nachrichten, ARTE Reportage und ARTE Journal, die Deutsche Welle aber natürlich auch Berichte hier lebender Afghanen.
 
SpezPi(Ppl)301
Beitrag 24. Oct 2021, 07:59 | Beitrag #4
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https://youtu.be/WF3Rkt42wPY
Ein steinalter Beitrag über A-stan. U.A. wie dort "Nachrichten" funktionieren/funktionierten. Es ist schon sehr speziell, wie dort kommuniziert wird. Und wie die Ethnien dort "denken" & "handeln".
Falls der link ein repost ist, bitte löschen.
 
Panzerchris
Beitrag 26. Oct 2021, 19:15 | Beitrag #5
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Die deutsche Welle (DW) bestätigt die Vertreibung der Hazara aus den fruchtbaren Gebieten im Zentrum und Norden des Landes. Siradschuddin Haqqani hat Familien von Selbstmordattentätern wirtschaftliche Unterstützung zugesagt, indem diese mit landwirtschaftlichen Nutzflächen unterstützt werden sollen. Die nimmt man nun den Hazara weg.
https://www.dw.com/de/iran-und-die-angst-vo...stan/a-59632274

In Kabul hat sich eine ehemalige Studentin eine geheime Mädchenschule in Kabul gegründet. Die Bildung von Mädchen war eine der wenigen Erfolge beim Aufbau von Afghanistan. Mit ihrem Einsatz riskieren alle Beteiligten ihr Leben. Man kann nur hoffen, daß es nicht die einzige Einrichtung dieser Art bleibt.
https://www.dw.com/de/die-geheime-m%C3%A4dc...abul/a-59603841

Auch in der Forschung ist der Niedergang spürbar. Viele Lehrkräfte der afghanischen Universitäten haben das Land verlassen oder wollen fliehen, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft haben. Viele wichtige Projekte sind zusammengebrochen (Medizin, Geologie/Seismologieu.a.).
https://www.spektrum.de/news/taliban-in-afg...-gefahr/1917304
 
SpezPi(Ppl)301
Beitrag 27. Oct 2021, 05:09 | Beitrag #6
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Wenn weiterhin das Primat der Religion (&der "talibanschen" Auslegung) das Handeln bestimmt, Klientel-"wirtschaft" und Drgenhandel ( "staatlich", also talibanisiert) das Land bestimmen, wird es untergehen/fraktionalisiert. "Menschen"-Rechte spielen keine Rolle, mal schauen, wann die Talib sich an die "Köppe kriegen" und das Land das Somalia Zentralasien wird. Pakistan hat ein Monster geschaffen, dass eines Tages auch dort "metastasiert".
Mir tun Frauen und Kinder dort leid.
 
Panzerchris
Beitrag 27. Oct 2021, 14:15 | Beitrag #7
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Ein Bürgerkrieg wird wohl unvermeidlich sein. Davon gehen auch viele Experten aus. Der amerikanische CIA glaubt auch nicht, daß die Taliban den IS-K unter Kontrolle halten können. In Washington geht man davon aus, daß ab nächsten Jahr wieder Anschläge durch den IS in den USA durchgeführt werden könnten.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...in-den-usa.html
Durch den akuten Mangel an Allem fehlt es den Taliban sicher auch an Kraftstoff. Die von der ANA erbeuteten Fahrzeuge nutzen ihnen daher nicht viel, da es sich bei Militärfahrzeugen um wahre Spritfresser handelt. Diese immense Feuerkraft können sie somit nicht gegen den IS zur Wirkung bringen.

Gestern kam noch ein Beitrag auf ARTE Journal (kann ich nur empfehlen) über die Hungersnot aufgrund der Dürre und der eingefrorenen Hilfsgelder. Die Menschen sind inzwischen so verzweifelt etwas essbares aufzutreiben, daß sie auch ihre kleinen Töchter verscherbeln. Frauen und Mädchen wurden zwar eh immer wie Ware gehandelt und behandelt, aber durch diese Ereignisse wird es noch schlimmer.
 
Panzerchris
Beitrag 2. Nov 2021, 16:17 | Beitrag #8
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Auf das Militärkrankenhaus in Kabul wurde ein Anschlag verübt, vermutlich durch den IS-K. Spezialkräfte (!) der taliban seien vor Ort.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...-verletzte.html

https://www.dw.com/de/tote-und-verletzte-na...abul/a-59693770

Die Taliban betreiben weiterhin ihre Propaganda, Spezialkräfte haben die keine.

Der IWF befürchtet eine große Flüchtlingswelle in die Nachbarstaaten und nach Europa. Auch der Drogenhandel habe zugenommen. Indien kündigte bereits an, keine Waren mehr aus Afghanistan umzuschlagen, da man 2 Container voll mit Heroin im Wert von 2,3 Milliarden Dollar beschlagnahmt hat.
https://www.dw.com/de/afghanistan-blickt-in...rund/a-59549669

Die G20-Staaten haben 1 Milliarde Euro Hilfsgelder zugesagt. 300 Millionen für humanitäre Hilfe, weitere 250 Mio€ für das Gesundheitswesen und weiteres.
93% der Haushalte haben nicht genug zu essen. 3,2 Mio Kinder leiden unter der Hungerkrise, 1 Mio könnten den bevorstehenden Winter nicht überleben.
https://www.dw.com/de/g20-gipfel-eu-k%C3%BC...n-an/a-59485960

Was man auch gelesen haben muß, sehr interessant:
https://www.dw.com/de/ideologische-abgr%C3%...iban/a-59685317
 
Scipio32
Beitrag 2. Nov 2021, 16:51 | Beitrag #9
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Ich wollte eigentlich schreiben, dass man diese Entwicklung hätte abwenden können, wenn man sich im "Westen" Mal einen ernsthaften Plan zurecht gelegt hätte aber das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr....
 
Thomas
Beitrag 2. Nov 2021, 17:07 | Beitrag #10
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Glaubt irgendeiner hier ernsthaft, daß von der Milliarde mehr als 1% tatsächlich in Form von Nahrung und Gesundheitsleistungen bei der Bevölkerung ankommen wird?


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Merowinger
Beitrag 2. Nov 2021, 17:25 | Beitrag #11
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Ja, ich.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. Nov 2021, 17:25
 
Panzerchris
Beitrag 3. Nov 2021, 07:28 | Beitrag #12
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Die Nahrungsmittel werden schon gekauft werden, aber die Taliban entscheiden danach, wer was und wieviel bekommt. Das meiste werden sich die Paschtunen unter den Nagel reißen und die Hazara kaum was erhalten.
 
kato
Beitrag 3. Nov 2021, 14:12 | Beitrag #13
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ZITAT(Thomas @ 2. Nov 2021, 17:07) *
Glaubt irgendeiner hier ernsthaft, daß von der Milliarde mehr als 1% tatsächlich in Form von Nahrung und Gesundheitsleistungen bei der Bevölkerung ankommen wird?

Ein guter Teil des Gelds wird in WFP- und UNHAS-Operationen vor Ort fließen. Die haben ihren Sofortbedarf (im August und September) mit 230 Millionen beziffert, um ihre Operationen vor dem ersten Schnee winterfest zu machen.

Zur Skalierung: Die WFP hat im ersten Halbjahr 2021 in Afghanistan 5,5 Millionen Menschen versorgt, hat rund 120 Sanitätstrupps vor Ort und fliegt mit eigener Flotte nach Kabul, Kandahar und Herat um von dort mit eigenen LKWs zu verteilen. Und zwar durchaus quer durch Afghanistan, auch im Talibangebiet und in Kooperation mit den Taliban.

Die Zahl 93% stammt übrigens auch vom WFP. Basiert auf einer Umfrage durch WFP-Personal unter 1600 Afghanen im August.
 
Panzerchris
Beitrag 14. Nov 2021, 08:13 | Beitrag #14
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Die Taliban weiten ihre Kontrolle in Afghanistan weiter aus. Sie verfolgen verstärkt frühere Angehörige der afghanischen Armee und Sicherheitskräfte, Mitarbeiter ausländischer Regierungen, Medienschaffende oder etwa Menschenrechtsaktivisten. Bei Masar i Sharif wurden beispielsweise 4 Frauenleichen entdeckt, eine davon war eine bekannte Frauenrechtsaktivistin. Dies führt mittlerweile dazu, daß täglich 4000-5000 Flüchtlinge pro Tag in den Iran fliehen. Seit der Machtübernahme durch die Taliban sollen schon 300.000 Menschen ins Nachbarland geflohen sein.

https://www.dw.com/de/tausende-afghanen-fli...iran/a-59786730

Die Notlage der Menschen ist weiterhin sehr groß. Daher planen die Taliban ein Sofortprogramm, daß die steigende Arbeitslosigkeit bremsen soll und wollen den Bau von Wassergräben und Auffangbecken einleiten. Im Gegenzug sollen die am Bau beteiligten Personen mit Weizen bezahlt werden. Woher Dieser aber kommen soll ist unklar. Viele Firmen in Afghanistan sind inzwischen pleite gegangen.

https://www.dw.com/de/tausende-afghanen-fli...iran/a-59786730

Die Hilfsorganisation "Mission Lifeline" ruft zu Spenden für die Ausstellung von Reisepässen für gefährdete Afghanen auf. Da es für diese Personen sehr gefährlich ist sich selbst um die Pässe zu kümmern, werden über eine Agentur in Kabul Mittelsmänner beauftragt sie abzuholen. Die Bundesregierung kümmert sich nicht um die Beschaffung der nötigen Dokumente, da ihr gesetzlich die Hände gebunden seien. Sollten die Taliban diese Agentur finden, würde sie geschlossen. Ein Pass für einen Erwachsenen kostet 800 US-Dollar, für Kinder 600.

https://www.dw.com/de/ngo-ruft-zu-spenden-f...-auf/a-59752526
 
Panzerchris
Beitrag 24. Nov 2021, 08:11 | Beitrag #15
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Das Bankensystem in Afghanistan gerät weiter unter Druck. Da die Überweisung von Hilfsgeldern gestoppt wurde, fehlt den Banken das Geld für Kredite an kleine Unternehmen und Bankkunden. Es wird damit gerechnet, daß in den nächsten 6 Monaten einige Banken pleite gehen. Dies müsse verhindert werden, da sonst der Wiederaufbau des Landes Jahrzehnte dauern könnte, Abdallah al Dardari, Chef des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) in Afghanistan zu Reuters.

https://www.dw.com/de/un-warnen-vor-banken-...stan/a-59900632

Im TV dürfen keine Sendungen mehr gezeigt werden, wo Frauen eine Rolle spielen oder nach Ansicht der Taliban gegen islamische Sitten verstoßen wird. Auch die Ausstrahlung ausländischer Filme und Serien wurde weitestgehend verboten. Die Anweisung gab das Ministeriums für "Gebet, Führung, die Förderung von Tugenden und Verhinderung von Lastern", das ehemalige Frauenministerium. Moderatorinnen dürfen aber weiter arbeiten, wenn sie den Hidschab (Kopftuch) tragen. Viele Journalisten und Filmschaffende haben inzwischen das Land verlassen.

https://www.dw.com/de/frauenrollen-im-tv-un...scht/a-59910193
 
Panzerchris
Beitrag 28. Nov 2021, 09:16 | Beitrag #16
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Vertreter der WHO haben sich mit den Taliban-Premier Mullah Mohammad Hassen Akhund getroffen. Der sehr kamerascheue Terroristenführer forderd die Freigabe von rund 9 Milliarden Dollar an Währungsreserven. Dann könne man auch die Wirtschaftskrise bewäligten. Er sagt, Arbeitslosigkeit, Hunger und Preissteigerungen habe es auch vor dem Regimewechsel gegeben. In einer aufgezeichneten Ansprache fordert er die Menschen auf, den Taliban dankbar zu sein.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...-schweigen.html

https://www.dw.com/de/taliban-premier-brich...igen/a-59959069

35 junge Fußballerinnen und ihre Famlien konnten durch Spenden zur Flucht aus Afghanistan geholfen werden. Sie reisten über Pakistan weiter nach GB und haben dort Asyl erhalten.

https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/...nen-flucht.html

Musiker sind besonders gefährdet, da die Taliban Musik grundsätzlich verachten. Sie haben in Kabul im nationalen Musikinstitut Instrumente zerstört, bekannte Musiker verstecken sich. Manche wurden verhaftet und verschwanden. Ihr Schicksal ist unbekannt. In Weimar hatte man bereits begonnen das musikalische Erbe Afghanistans zu digitalisieren, bevor die Terroristen die Aufzeichnungen zerstören.

https://www.dw.com/de/deutsche-hilfe-f%C3%B...stan/a-59820377

Die Taliban sind doch mit für das Elend mitverantwortlich, daß geben die aber natürlich nicht zu. Und wofür sollen da die Menschen bitte dankbar sein? Das sie um ihr Einkommen gebracht wurden? Das Frauen und Mädchen vergewaltigt und zwangsverheiratet werden? Andersdenkende und ehemalige Angehörige der ANA und der Polizei hingerichtet werden? Die Kultur zerstört wird? Ich bin der Meinung, daß nur ein toter Taliban ein guter Taliban ist.
 
Forodir
Beitrag 28. Nov 2021, 11:36 | Beitrag #17
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Dein Engagement in Ehren, aber wir müssen leider den Fakt anerkennen, dass die Bekämpfung der Taliban so eben nicht funktioniert hat. Trotz allen der von dir aufgeführten Punkte scheint die Bevölkerung lieber damit zu leben als, dass sie die Gelder von außen bekommt und man versucht eine Nation mit in Grundzügen an unserem Wertebild orientierten Gesellschaft aufzubauen.

Es ist und wird noch sehr viel härter werden für die Generation, die unter ISAF und RS in vergleichsweiser Freiheit aufgewachsen ist und das ist sehr wohl kein geringer Anteil, da die Städte überproportional gewachsen sind in dieser Zeit, aber das müssen sie jetzt alleine entscheiden.


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Panzerchris
Beitrag 28. Nov 2021, 12:37 | Beitrag #18
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Nach 42 Jahren Krieg ist die Bevölkerung am Ende ihrer Kräfte. Meine afghanischen Freunde sagten auch, daß man schlicht und einfach die falschen Leute an die Macht gebracht hat. Was waren denn das für Politiker, die an der Staatsspitze saßen? Warlords, Drogenhändler... Und Die wurden von unserer Elite hofiert. Als ich 2005/06 in Kunduz gedient habe, hatte ich einen Bericht von J9/CIMIC gelesen, in dem empfohlen wurde, diese Leute zu verhaften und vor Gericht zu bringen. Es wäre zwar mit einer vorübergehenden Verschlechterung der Sicherheitslage einhergegangen, hatte aber gehofft so die Korruption und Gewalt in den Griff zu bekommen. Diesem Ansinnen wurde natürlich nicht gefolgt. Lieber hat man zugesehen, wie diese Leute Kinder entführen, diese vergewaltigt und später ermordet wurden - alles unter unseren Augen. Unter den Taliban ist so etwas offiziell verboten, auch wenn die solche Taten selber begehen/begangen haben. Aber Du hast recht, es liegt nun in der Hand der der lebenden Menschen die Situation zu ändern. Noch werden die Meisten von ihrer Angst gelähmt.
 
Panzerchris
Beitrag 30. Nov 2021, 20:20 | Beitrag #19
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Die Reservistenzeitschrift "Loyal" hat in ihrer Dezemberausgabe 12/2021 einen Artikel über die ANA veröffentlicht, den ich gerne zitieren möchte:

"Geistersoldaten am Hindukusch"

Die afghanische Nationalarmee (ANA) war offentsichtich kleiner als offiziell vermeldet. Der frühere afghanische Finanzminister Khalid Payenda sagte im britischen Radiosender BBC , die von der afghanischen Generalität die vor der Machtübernahme durch die Taliban gemeldete Truppenstärke sei sechsmal höher angegeben gewesen als in Wirklichkeit. Die Erfindung von "Geistersoldaten" sei bei afghanischen Truppenführern üblich gewesen, um Gelder aus dem Westen in die eigenen Taschen abzweigen zu können, so Payenda. Seinen Angaben zufolge haben nicht einmal 50.000 Soldaten in der Armee gedient, während auf dem Papaier eine Truppenstärke von 300.000 Mann stand. Sollten Payendas Angaben stimmen, würde dies erklären, warum die afghanische Armee im vergangenen Sommer vor den anrückenden Taliban innerhalb weniger Wochen kollabiert ist. Payenda ist vor dem Sturz durch die Taliban und seiner Flucht ins Ausland 6 Monate lang afghanischer Finanzminister in der vom Westen gestützten Regierung von Präsident Ashraf Ghani gewesen.

Am 30.11.2021 brachte der Sender ARTE in seiner Nachrichten Sendung ARTE Journal einen Beitrag über die ehemaligen Sicherheitskräfte Afghanistans. Lediglich die Verkehrspolizei darf noch arbeiten, da sie von den Taliban als unparteiisch eingestuft wird. Aber seit 3 Monaten wurden sie nicht bezahlt. Seit der Machtübernahme sind mindestens 100 ehemalige Angehörige der ANA ermordet worden oder verschwanden unter Mitwirkung der Taliban, obwohl offiziell eine Amnestie ausgesprochen wurde. Viele weitere Personen verstecken sich nach wie vor. Krankenhausmitarbeiter kritisieren hinter vorgehaltener Hand das Regime, trauen sich aber nicht öffentlich Kritik zu üben. Es gab Drohungen ihnen gegenüber, sollten sie das "islamische Emirat" in ein schlechtes Licht rücken. Es gibt in Kabul inzwischen viel mehr Slums, Familien verkaufen ihre Kinder für etwas zu essen, ganze Famlien streiten sich um ein Stück Brot. Auch die Zahl der Bettler hat enorm zugenommen.

Ich habe auch meine afghanischen Freunde um Informationen über den Widerstand im Pandschirtal und Baghlan gebeten. Man teilte mir mit, daß der Widerstand andauere, aber nicht unabhängig bestätigt werden kann.
 
Larsseehans
Beitrag 30. Nov 2021, 22:53 | Beitrag #20
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Eine Frage gab es in Afghanistan überhaupt führungspersonen die die korrupte elite ablösen konnte?
 
SpezPi(Ppl)301
Beitrag 1. Dec 2021, 07:10 | Beitrag #21
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Der Schnitter/ der Sensemann..... überparteilich, nicht an Konfessionen gebunden, international (Ironie aus).
Die afghanische Tragödie nimmt ihren Lauf. Das Versagen "islamischer" Wirtschaftssystem ist, sich auch plakativ, in dem Buch "Versiegelte Zeit" von Dan Diner relativ gut(!?) beschrieben. Darum ist dann auch klar, warum eine Talibanwirtschaft das Land niemals "retten" wird. Der Untergang geht weiter, nur mit anderen Vorzeichen, dann eben religiös. Bin gespannt, wie lange der pakistanische Geheimdienst noch die Kontrolle behält.....
 
Panzerchris
Beitrag 27. Dec 2021, 08:45 | Beitrag #22
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Nachdem ich einen guten Monat das Thema habe etwas ruhen lassen geht es nun weiter, leider kaum mit besseren Nachrichten.

Inzwischen hat der Winter in Afghanistan Einzug gehalten und die humanitäre Situation exkaliert. 1 Million Kinder sind so unterernährt, daß sie den Winter nicht überleben werden. Zwar rufen noch vor Ort gebliebene Hilfsorganisationen zu Spenden auf, doch wie man sich denken kann wird Dies kaum helfen. Frauen dürfen nur noch im medizischen Bereich arbeiten sowie einige als Lehrkräfte. Viele Krankenhäuser mussten aber schließen, da es an Medikamenten fehlt. Familien, die zwingend auf den Lohn von Frauen angewiesen sind, können aufgrund des Arbeitsverbots ihre Kinder nicht mehr ernähren und auch kein Heizmaterial kaufen. Zumindest hat die Weltbank 280 Mio $ an Hilfsgeldern freigegeben.
Die Taliban haben mittlerweile die Ministerien für Frieden und Parlamentsangelegenheiten abgeschafft. Es gebe keine Verwendung mehr für sie. Auch die
unabhängige Wahlkommission (IEC) und die Kommission für Wahlbeschwerden wurden aufgelöst.
Weiterhin haben die Taliban verboten, in Autos Musik zu hören. Frauen dürfen längere Wege, etwa 45 Meilen (72km), nur noch mit engen männlichen Verwandten durchführen. Eine Verschleierung ist Pflicht.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...eberleben-.html

https://www.dw.com/de/un-viele-ortskr%C3%A4...6tet/a-60119116

https://www.dw.com/de/taliban-schaffen-wahl...n-ab/a-60257273

Der Einsatz von Drohnen durch das US-Militär verursacht enorm viel zivile Opfer. Dies sei auf mangelnde und schlampige Beobachtung der ausgewählten Ziele, kulturelle Ignoranz und schlechte Bildqualität zurückzuführen.

https://www.dw.com/de/drohnenkrieg-us-milit...pfer/a-60185808
 
Panzerchris
Beitrag 29. Dec 2021, 08:27 | Beitrag #23
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Im Zentrum von Kabul gab es eine unangemeldete Demonstration von rund 30 Frauen, die gegen die Ermordung von etwa 100 Männern, meist ehemalige Soldaten der ANA, protestiert haben. Solche Versammlungen sind von den Taliban verboten worden. Die fackelten nicht lange und haben den Demostrationszug aufgehalten. Auch wurden Reporter gezwungen Kameras auszuhändigen und ihre Aufnahmen zu löschen. Erst danach bekamen sie ihre Ausrüstung zurück.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...x-soldaten.html
 
Panzerchris
Beitrag 1. Jan 2022, 08:42 | Beitrag #24
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Ich wünsche allen Lesern und Mitgliedern ein gesundes neues Jahr 2022. In Afghanistan schreibt man immer noch das Jahr 1400...

Seit die Taliban im August die Macht an sich gerissen haben, wurde nur wenige ehemalige "Ortskräfte", die für Deutschland gearbeitet haben, evakuiert. Mit Stand 27.12.2021 wurden gerade einmal 1348 Personen und ihre Angehörigen ausgeflogen., daß sind insgesamt 5437 Menschen. Immer noch warten rund 20.000 Personen auf ihre Ausreise. Viele haben kein Geld mehr und verstecken sich vor den Taliban. Auch Menschenrechtler, Künstler, Wissenschaftler, Journalisten oder andere Menschen, die die Bundesregierung als besonders gefährdet einstuft, warten noch auf ihre Einreise. Aus diesen Gruppen sind bis Ende Dezember 466 Menschen nach Deutschland gekommen, inklusive Angehöriger waren es 1.462 Personen.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...eutschland.html

Es ist eine absolute Schande unsere afghanischen Kameraden so im Stich gelassen zu haben. Man kann nur hoffen, daß die neue Regierung endlich die Menschen schleunigst da raus holt und nicht wie die Alte alles vor sich hinschleifen läßt.
 
xena
Beitrag 1. Jan 2022, 14:11 | Beitrag #25
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Zu DDR Zeiten gab es eine einfache Lösung: Geld gegen unliebsame DDR Bürger. Im Falle Afghanistan könnte man Hilfsgüter gegen gefährdete Afghanen eintauschen.


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Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Freestyler
Beitrag 1. Jan 2022, 14:38 | Beitrag #26
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ZITAT(Panzerchris @ 1. Jan 2022, 08:42) *
Es ist eine absolute Schande unsere afghanischen Kameraden so im Stich gelassen zu haben. Man kann nur hoffen, daß die neue Regierung endlich die Menschen schleunigst da raus holt und nicht wie die Alte alles vor sich hinschleifen läßt.

Welche afghanischen Kameraden? Von Sprachmittlern und einheimischen Wachpersonal abgesehen besteht für diejenigen, die für die Bundeswehr gearbeitet haben, keine spezifische Bedrohung - ganz davon abgesehen, dass viele Ortskräfte mehr als genug abkassiert haben und einige Informationen an die Taliban weitergegeben haben.

Gibt es eigentlich objektive Kriterien für die Personen, die nach Deutschland evakuiert werden sollen, oder genügt die Selbsteinschätzung und die Einschätzung von Aktivisten auf Twitter?
 
Holzkopp
Beitrag 2. Jan 2022, 10:50 | Beitrag #27
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Ich kann diese Reflex, jeden, der einem Deutschen in Afghanistan eine Zwiebel auf dem Markt verkauft hat inklusive Familie nach Deutschland zu holen auch nicht nachvollziehen.

Was soll das werden? Ganz Afghanistan evakuieren? Und demnächst dann Mali?

Dieses Land ist so dermassen lost weil es dort überhaupt keine funktionierende Zivilgesellschaft gibt, nichts, das man irgendwie nutzen könnte um etwas aufzubauen. Das liegt natürlich auch an den Einwohnern da, wer prägt ein Land denn sonst?

Ich sehe auch überhaupt keine vertretbare Option darin, eine Vielzahl von Afghanen nach Deutschland zu holen, ohne zu prüfen, ob die unsere Werte mittragen. Das ist schon ein Kriterium.

Und mal ehrlich, weswegen hat in Afghanistan denn ein Einheimischer für die Deutschen gearbeitet oder mit ihnen Handel getrieben? Weil er die hiesige Gesellschasftsordnung mitträgt? Oder weil er ein Einkommen brauchte?

Mag herzlos klingen, aber ich bin dagegen, das Problem von Afghanistan nach Deutschland zu importieren.

Ich war nie in dem Land. Aber ich war 2015/2016 für sechs Monate Leiter einer Notunterkunft für Flüchtlinge, da war ich ziemlich desillusioniert am Ende.

Nicht das wir da nichts erreicht hätten. Aber diese kulturelle Distanz war dermassen groß, dass ich abn manchen Tagen da einfach keine Hoffnung gesehen habe.

Wenn du in Absprache mit dem Jugendamt eine afghanische Familie - er 18. sie 17, neugeborenes Kind, schwer behindert, notfallmäßig aus der Unterkunft verlegen musst, weil befürchtet wird, dass Angehörige das behinderte Kind töten, da fällt dir nichts mehr ein.

Alles anekdotische Evidenzen, aber so war nun mal mein Eindruck.


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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
goschi
Beitrag 2. Jan 2022, 13:13 | Beitrag #28
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ZITAT(Holzkopp @ 2. Jan 2022, 10:50) *
Dieses Land ist so dermassen lost weil es dort überhaupt keine funktionierende Zivilgesellschaft gibt, nichts, das man irgendwie nutzen könnte um etwas aufzubauen. Das liegt natürlich auch an den Einwohnern da, wer prägt ein Land denn sonst?

Sorry nur dazu, das ist ein gefährlicher Kurzschluss, der in sich selbst ein Zirkelschluss bildet.
Eine Zivilgesellschaft kann aus sich selbst entstehen, aber sie kann auch verhindert werden und die politische und soziale Lage in Afghanistan ist zu komplex um das so einfach zuzulassen.

nicht umsonst ist der alte Spruch "dann geh ins eigene Land und verbesser das" gegen Flüchtlinge seit langem als nonsens-Argument ad-acta gelegt.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Forodir
Beitrag 2. Jan 2022, 13:40 | Beitrag #29
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Das ist richtig und wird ja auch der Komplexität der Lage dort nicht gerecht. Gesellschaftssysteme ändern sich nicht über Nacht. Trotzdem muss ich leider Holzkopp soweit recht geben, dass wir keine Verpflichtung haben diese Leute aktiv nach DEU zu holen.
Jeden Flüchtling aufnehmen gebietet das Asylrecht und ich bin da gerne auch etwas großzügiger, da die Unterscheidung zwischen Wirtschaftsflüchtling und Verfolgter meistens fließend sind.


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Merowinger
Beitrag 2. Jan 2022, 14:04 | Beitrag #30
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Aus dem Kopf: Deutschland benötigt pro Jahr eine Nettozuwanderung von 600.000 Menschen. Mindestens die "guten" Leute sollte man sich klugerweise herauspicken (Migration), dazu kommen Schutzbedürftige. Durch Jahrzente der Entwicklungszusammenarbeit gefolgt von ISAF etc. haben wir jedenfalls eine konkrete Beziehung zu Afghanistan. Inwiefern der Begriff der Zivilgesellschaft abseits von den internationalen NGOs in Afghanistan anwendbar/sinnvoll ist müßte jemand anders erläutern.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. Jan 2022, 14:15
 
 
 

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