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> Kapazitätsausbau der Rüstungsindustrie - Quo vadis?, ausgelagert aus dem Ukraine-Thread
Holzkopp
Beitrag 1. May 2022, 18:09 | Beitrag #1
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Man kann jetzt auch fatalistisch sagen, dass Deutschland und seine Bürger jetzt schlicht den Preis für ihre verlorene Gaswette zahlen. Man wollte billiges Gas von Russland, hat die Risiken entweder ausgeblendet oder für gering gehalten und der Plan ging nicht auf.

Im Theater heißt das immer "Karten im Vorverkauf 20 Euro, an der Abendkasse 30 Euro". Deutschland kauft jetzt an der Abendkasse.

Wahrscheinlich werden wir jetzt einige Jahre richtig teuer Energie einkaufen müssen. Das ist halt so. Auch die Mehrausgaben für Verteidigung kommen dazu. Im Endeffekt hat man nichts gespart, man hat einfach gehofft, dass man in Sicherheit nichts investieren muss, da ja Wirtschaft alles regelt (NordStream 2).

Die einzige Chance dabei: jetzt eine klimaoptimierte Enerrgieversorgung mitzuplanen, die man ohne Druck nur halbherzig angegangen wäre. Allerdings wird es kurzfristig auch nicht sauberer, da ja die Grundbedürfnisse auch gedeckt sein müssen. "Sauber" bezieht sich dabei sowohl auf die Emissionen als auch auf die politische Moral, siehe Diskussion um Importstopp für russisches Gas und Öl.

Ich hasbe auch noch gar keine Vorstellung, in welchem Umfang man Produktionskapazitäten in der Rüstungsindustrie wieder hochfahren muss, wie lange das dauert, welche Produkte dann bei welcher Anstrengung wann verfügbar sind. Wenn man der Ukraine 1500 Leopard 2 liefern will, die sie sicher perspektivisch brauchen (als ein Beispiel für westliches Großgerät) dann kann die Produktion nicht erst 2026 anlaufen.

Zwei Freunde von mir arbeiten bei KMW, ich hab schon gefragt, ob es da dieses Jahr Urlaubssperre gibt...


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Merowinger
Beitrag 1. May 2022, 19:16 | Beitrag #2
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Perspektivisch: Die deutschen Autobauer sollten Kapazitäten freimachen können, und mehr Unteraufträge an mehr Mittelständler würde ich als ebenso machbar einschätzen. Da geht noch was - natürlich nur wenn auch jemand bestellt und unterschreibt. Der DGB jedenfalls ist gegen dauerhafte 2% Rüstungsetat, da dies auf Kosten der ärmeren Teile der Bevölkerung realisiert würde.

TRENNUNG

Die Ukraine (Regierungsberater) geht davon aus, daß Rußland eine Art sanfte Mobilmachung anordnen wird, und zwar mit Hilfe eines eher unscheinbaren Gesetzes, welches Gebiete/ Städte/ Unternehmen verpflichtet bestimmte Quoten an Soldaten zu generieren. Formal bliebe es bei der Spezialoperation.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. May 2022, 19:27
 
goschi
Beitrag 1. May 2022, 19:27 | Beitrag #3
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moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.

Wenn, wären es eher Landmaschinen-, Baumaschinen- und Spezialmaschinenbauer, die da aushelfen können, weil die die gleichen Produktionsverfahren haben (händisch, Einzelfertigungen bis Kleinserien, hohe Gewichte).
Aber aus dem hochautomatisierten Autobau lässt sich wirklich nichts adaptieren.


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Broensen
Beitrag 1. May 2022, 20:14 | Beitrag #4
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ZITAT(Merowinger @ 1. May 2022, 20:16) *
Perspektivisch: Die deutschen Autobauer sollten Kapazitäten freimachen können...
ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 20:27) *
moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.

Was mMn eventuell Sinn ergeben kann, ist es, dauerhaft ganze Fabriken (idealerweise möglichst veraltete) der Autoindustrie inkl. Belegschaft an die Rüstungsindustrie zu verkaufen. Das vereinfacht Genehmigungsverfahren und Personalwerbung im Vergleich zum Neuaufbau von Produktionsstätten, zumal momentan auch Baupersonal und -material knapp sind. Dadurch könnte man viel Zeit sparen. Aber natürlich bliebe trotzdem ein großer Anpassungs-/Umbau- und Umschulungsbedarf. Und Autos könnte man danach dort auch keine mehr bauen.


Aber z.B. geht ja Rheinmetall schon sehr umfangreiche Kooperationen in den Abnehmerländern ein, so dass man da perspektivisch auch für unseren Bedarf auf die neu aufzubauenden Produktionskapazitäten in Osteuropa zurückgreifen kann.
 
goschi
Beitrag 1. May 2022, 20:32 | Beitrag #5
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ZITAT(Broensen @ 1. May 2022, 21:14) *
ZITAT(Merowinger @ 1. May 2022, 20:16) *
Perspektivisch: Die deutschen Autobauer sollten Kapazitäten freimachen können...
ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 20:27) *
moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.

Was mMn eventuell Sinn ergeben kann, ist es, dauerhaft ganze Fabriken (idealerweise möglichst veraltete) der Autoindustrie inkl. Belegschaft an die Rüstungsindustrie zu verkaufen.

Es gibt keine nicht-hochautomatisierten Autofabriken mehr, schon seit den 1990ern nicht mehr.

Und eine Halle voller Schweiss- und Montagerobotern und einigen Lackbädern kann die Rüstungsindustrie nicht gebrauchen., weil davon nicht mit nicht passgenau vorgefertigten Alublechteilen umgehen kann.

Ernsthaft, vergesst die dauernden Bezüge zur Autoindustrie, das ist eine andere Welt, es schlägt doch auch keine vor eine Buchdruckerei zu verwenden um digitale Aktien zu erzeugen, weil früher Aktien gedruckt wurden..
Nur weil beides Räder hat, ist die moderne Autoinsdustrie nicht übertragbar auf die Rüstungsindustrie, wir haben nicht mehr 1939-45.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Holzkopp
Beitrag 1. May 2022, 20:51 | Beitrag #6
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ok, militärischer Spezialfahrzeugbau ist schwierig, finde ich plausibel begründet.

Wie könnte man da die Kapazitäten erhöhen? Weil irgendwoher muss das Zeug ja kommen.

Andere Frage ist ja wie es mit dual-use oder teilmilitarisierten Produkten aussieht: LKW, Munition, Ausrüstung, Bekleidung, Verbrauchsmaterial.

Medikamente kommen größtenteils aus Indien, was die Rohstoffe angeht, da wird man sich auch anders aufstellen müssen. Vor einiger Zeit gab es monatelang kein Aspirin als Injektionslösung, weil die Hersteller die Chargen nicht liefern konnte (Aspirin hilft nicht nur gegen Kopfschmerzen, es ist ein Standardmedikamanent zur Blutverdünnung beim Herzinfarkt und da als Tablette suboptimal).

In der Autoindustrie gibt es Produktionsstaus, weil die Kabelbäume aus der Ukraine nicht mehr ankommen.

Wenn ich die Logistikprobleme der Russen sehe, dann brauchen wir in Masse Tankwagen, Logistik-LKW und Containerfahrzeuge.

Zum Thema Unterauftragnehmer: ich hab jetzt mal für den Katastrophenschutz einen Flaggenhalter für ein Einsatzfahrzeug beschafft, ging am einfachsten via Ebay. Das Teil hatte eine Versorgungsbummer, Hersteller war eine Metallbaufirma, die offensichtlich sonst ganz andere Dinge herstellt. Aber Flaggenhalter für die Bundeswehr halt auch.


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Mart
Beitrag 1. May 2022, 21:00 | Beitrag #7
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ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 21:51) *
ok, militärischer Spezialfahrzeugbau ist schwierig, finde ich plausibel begründet.
Wie könnte man da die Kapazitäten erhöhen? Weil irgendwoher muss das Zeug ja kommen.

Das soll die Industrie mal alleine machen, das ist deren Job. Wobei die gar nicht so schlecht aufgestellt sind wie vermutet wird. Ein Beispiel: Krauss-Maffei-Wegmann hat in Thüringen (genauen Ort möchte ich nicht nennen) ein Werk, in dem in kleinem Maßstab geschraubt wird, durchaus an Panzern. Solche kleinen Werke erweitern und hochfahren ist kein Hexenwerk.

Der Beitrag wurde von Mart bearbeitet: 1. May 2022, 21:00


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400plus
Beitrag 1. May 2022, 21:03 | Beitrag #8
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ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 21:51) *
Wie könnte man da die Kapazitäten erhöhen? Weil irgendwoher muss das Zeug ja kommen.


So lange es keine verbindlichen Bestellungen für irgendwas gibt, wird niemand irgendwelche Kapazitäten hochfahren. Das ist ja auch Teil des Problems mit dem langsamen deutschen Entscheidungsprozess. Eigentlich hätte man schon vor ein paar Wochen Leos und PzH bestellen können, Abnehmer findet man derzeit genug wink.gif

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 1. May 2022, 21:03
 
Mart
Beitrag 1. May 2022, 21:07 | Beitrag #9
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ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 21:51) *
Andere Frage ist ja wie es mit dual-use oder teilmilitarisierten Produkten aussieht: LKW,

Auch kein Hit. Bei mir um die Ecke ist ein Spezialfahrzeugausrüster, der arbeitet für THW, die Rotkreuzler, Bundeswehr. Der hat gerade eine weitere Halle in Betrieb genommen.


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Holzkopp
Beitrag 1. May 2022, 21:10 | Beitrag #10
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ZITAT(400plus @ 1. May 2022, 22:03) *
ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 21:51) *
Wie könnte man da die Kapazitäten erhöhen? Weil irgendwoher muss das Zeug ja kommen.


So lange es keine verbindlichen Bestellungen für irgendwas gibt, wird niemand irgendwelche Kapazitäten hochfahren. Das ist ja auch Teil des Problems mit dem langsamen deutschen Entscheidungsprozess. Eigentlich hätte man schon vor ein paar Wochen Leos und PzH bestellen können, Abnehmer findet man derzeit genug wink.gif


Ja, Zustimmung.

Und wenn die Ukraine morgen die 1500 Leopard 2 A7V bestellt? Mit Ersatzteilen, Munition, Schulung, Wartung und Training?

Liefertranchen über drei Jahre, 500 Stück pro Jahr.

Wäre das realistisch? Wann bekommen die ihre ersten 500 Leopard 2?


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Luzertof
Beitrag 1. May 2022, 21:11 | Beitrag #11
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ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 19:27) *
moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.
[...]


Klar, Automobilhersteller direkt sind schwierig. Zumindest die Serienfertigung von selbstangetriebenen Rüstungsgütern ist aber ziemlich ähnlich. Und auch bei nichtselbstangetriebenen Gütern geht es letztlich um die mehr oder weniger stark fließbandunterstützte Serienfertigung.

Womöglich geht's hier aber auch eher darum, mehr COTS einzubeziehen.

Der Beitrag wurde von Luzertof bearbeitet: 1. May 2022, 21:12
 
SailorGN
Beitrag 1. May 2022, 21:27 | Beitrag #12
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Welcher Anteil an absoluten Bauteilen und vor allem der Wertschöpfung an einem LeoII ist COTS?


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General Gauder
Beitrag 1. May 2022, 21:28 | Beitrag #13
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ZITAT(Luzertof @ 1. May 2022, 22:11) *
ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 19:27) *
moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.
[...]


Klar, Automobilhersteller direkt sind schwierig. Zumindest die Serienfertigung von selbstangetriebenen Rüstungsgütern ist aber ziemlich ähnlich. Und auch bei nichtselbstangetriebenen Gütern geht es letztlich um die mehr oder weniger stark fließbandunterstützte Serienfertigung.

Womöglich geht's hier aber auch eher darum, mehr COTS einzubeziehen.

Nein das ist etwas vollkommen anderes. Autofabriken sind hochoptimierte Produktions stätten für PKW, alles was kein PKW ist kann man da nicht herstellen.
Selbst ein Dingo könnte man in Wolfsburg nicht bauen da das Fahrzeug zu groß und zu schwer für die Produktionsanlagen ist.
Wenn es wirklich hart auf hart kommt dann wendet man sich an Claas, Liebherr und Co. es gibt wesentlich mehr gemeinsamkeiten zwischen Panzer und Mähdrescher Bau als zwischen Panzer und Autobau. Die Grundvoraussetzung für den Panzerbau ist eine Ebenerdige Montagehale mit 50t Deckenkran und sagen wir 6-7m Deckenhöhe.
Wenn ich eine Panzer Produktion hochfahren soll, würde ich von RHM + KMW nur noch die Baugruppen fertigen lassen und diese dann bei irgendwelchen anderen Unternehmen zusammen bauen lassen, mit der Zeit würde ich dann Personal von RHM und KMW abziehen und in anderen Unternehmen unterbringen welche dann anfangen Baugruppen zu fertigen, nach einem Jahr hätte man einen Ausstoß von 1000 Puma oder Leopard.
 
Luzertof
Beitrag 1. May 2022, 21:40 | Beitrag #14
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ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 20:51) *
ok, militärischer Spezialfahrzeugbau ist schwierig, finde ich plausibel begründet. [...]


Eigentlich primär deshalb, weil die Aufträge oft fragwürdig ausgeschrieben sind, die Zahlen zu gering um wirklich attraktive Preise zu ermöglichen und hohe Kompetenzen mittel- und langfristig aufzubauen und die politische Wertschätzung nicht nur fehlt, sondern gerade die Unternehmen, die "nebenbei auch" Rüstungsgüter herstellen, das lieber nicht in Press und Co. sehen möchten, weil's genug Spinner gibt, die darauf negativ anspringen.

Das beantwortet dann im Umkehrschluss auch: Wie kann man die Kapazitäten erhöhen...


@SailorGN

Keine Ahnung. Jetzt nicht immer gleich von den ganz großen Kampfpanzern aus den 70ern und 80ern ausgehen.

Was ich dir sagen kann: Alle mir bekannten Rüstungsausschreibungen der letzten 10 Jahre aller "westlich eingestellter Staaten", aber auch der meisten Drittstaaten, verlangen einen möglichst umfangreichen Einsatz von COTS um die Kosten niedrig und die Verfügbarkeit hoch zu halten. Da mein Arbeitgeber nicht KMW ist, kann ich dir nicht sagen, wie es explizit beim Leopard 2 aussieht.


@General Gauder

Ich spreche nicht von dedizierten PKW-Fabriken á la BMW oder VW, wobei die natürlich schnell Kapazitäten herstellen könnten, da generelle Infrastruktur vorhanden. Du hast ja ein paar genannt. Ich kenne noch ein paar mehr.

Der Beitrag wurde von Luzertof bearbeitet: 1. May 2022, 21:42
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2022, 21:50 | Beitrag #15
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ZITAT(Luzertof @ 1. May 2022, 22:40) *
ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 20:51) *
ok, militärischer Spezialfahrzeugbau ist schwierig, finde ich plausibel begründet. [...]


Eigentlich primär deshalb, weil die Aufträge oft fragwürdig ausgeschrieben sind, die Zahlen zu gering um wirklich attraktive Preise zu ermöglichen und hohe Kompetenzen mittel- und langfristig aufzubauen und die politische Wertschätzung nicht nur fehlt, sondern gerade die Unternehmen, die "nebenbei auch" Rüstungsgüter herstellen, das lieber nicht in Press und Co. sehen möchten, weil's genug Spinner gibt, die darauf negativ anspringen.

Das beantwortet dann im Umkehrschluss auch: Wie kann man die Kapazitäten erhöhen...


@SailorGN

Keine Ahnung. Jetzt nicht immer gleich von den ganz großen Kampfpanzern aus den 70ern und 80ern ausgehen.

Was ich dir sagen kann: Alle mir bekannten Rüstungsausschreibungen der letzten 10 Jahre aller "westlich eingestellter Staaten", aber auch der meisten Drittstaaten, verlangen einen möglichst umfangreichen Einsatz von COTS um die Kosten niedrig und die Verfügbarkeit hoch zu halten. Da mein Arbeitgeber nicht KMW ist, kann ich dir nicht sagen, wie es explizit beim Leopard 2 aussieht.


@General Gauder

Ich spreche nicht von dedizierten PKW-Fabriken á la BMW oder VW, wobei die natürlich schnell Kapazitäten herstellen könnten, da generelle Infrastruktur vorhanden. Du hast ja ein paar genannt. Ich kenne noch ein paar mehr.

Doch du hast von Automobilherstellern gesprochen das sind eben BMW und VW und nicht Claas, Liebherr oder Herrenknecht
 
Thomas
Beitrag 1. May 2022, 21:52 | Beitrag #16
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ZITAT(General Gauder @ 1. May 2022, 20:28) *
ZITAT(Luzertof @ 1. May 2022, 22:11) *
ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 19:27) *
moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.
[...]


Klar, Automobilhersteller direkt sind schwierig. Zumindest die Serienfertigung von selbstangetriebenen Rüstungsgütern ist aber ziemlich ähnlich. Und auch bei nichtselbstangetriebenen Gütern geht es letztlich um die mehr oder weniger stark fließbandunterstützte Serienfertigung.

Womöglich geht's hier aber auch eher darum, mehr COTS einzubeziehen.

Nein das ist etwas vollkommen anderes. Autofabriken sind hochoptimierte Produktions stätten für PKW, alles was kein PKW ist kann man da nicht herstellen.
Selbst ein Dingo könnte man in Wolfsburg nicht bauen da das Fahrzeug zu groß und zu schwer für die Produktionsanlagen ist.
Wenn es wirklich hart auf hart kommt dann wendet man sich an Claas, Liebherr und Co. es gibt wesentlich mehr gemeinsamkeiten zwischen Panzer und Mähdrescher Bau als zwischen Panzer und Autobau. Die Grundvoraussetzung für den Panzerbau ist eine Ebenerdige Montagehale mit 50t Deckenkran und sagen wir 6-7m Deckenhöhe.
Wenn ich eine Panzer Produktion hochfahren soll, würde ich von RHM + KMW nur noch die Baugruppen fertigen lassen und diese dann bei irgendwelchen anderen Unternehmen zusammen bauen lassen, mit der Zeit würde ich dann Personal von RHM und KMW abziehen und in anderen Unternehmen unterbringen welche dann anfangen Baugruppen zu fertigen, nach einem Jahr hätte man einen Ausstoß von 1000 Puma oder Leopard.


genau das. Teilweise gibt es auch Anlagenbaufirmen die über entsprechende Möglichkeiten zur Endmontage verfügen würden. Sogar Werften könnten das.


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03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
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Merowinger
Beitrag 1. May 2022, 22:00 | Beitrag #17
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ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 22:10) *
Liefertranchen über drei Jahre, 500 Stück pro Jahr. Wäre das realistisch?

Rußland produziert 250 Kampfpanzer/Jahr und hat bislang 500 Kampfpanzer verloren. Die USA möchten, daß das noch mehr werden. ;-)

Je schwerer desto schwieriger gestaltet sich das Ankurbeln der Produktion. Pickups sieht man jetzt oft auf Twitter in der Ukraine, das ist der schnellste pragmatische Weg - reicht natürlich nicht. Die nächste, vielversprechendste Stufe wäre die Katerogrie Humvee/ Eagle/ AMPV/ Dingo/ Griffon, aber schon da wird es nicht wirklich schnell sofern nicht eines dieser Modelle international lizensiert wird oder man mit einem sehr gemischten Kleintierzoo leben will.

Guter Hinweis auf die Werften! Die FSG ist ja auch nicht ganz ohne Grund dort wo sie ist.

P.S.: Unter "Autobauer" habe ich gedanklich auch die Veredler und vor allem LKWs (Daimler Truck, Scania, Iveco, Renault...) gefaßt.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. May 2022, 22:08
 
goschi
Beitrag 1. May 2022, 22:05 | Beitrag #18
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ZITAT(General Gauder @ 1. May 2022, 22:28) *
Wenn es wirklich hart auf hart kommt dann wendet man sich an Claas, Liebherr und Co. es gibt wesentlich mehr gemeinsamkeiten zwischen Panzer und Mähdrescher Bau als zwischen Panzer und Autobau. Die Grundvoraussetzung für den Panzerbau ist eine Ebenerdige Montagehale mit 50t Deckenkran und sagen wir 6-7m Deckenhöhe.
Wenn ich eine Panzer Produktion hochfahren soll, würde ich von RHM + KMW nur noch die Baugruppen fertigen lassen und diese dann bei irgendwelchen anderen Unternehmen zusammen bauen lassen, mit der Zeit würde ich dann Personal von RHM und KMW abziehen und in anderen Unternehmen unterbringen welche dann anfangen Baugruppen zu fertigen, nach einem Jahr hätte man einen Ausstoß von 1000 Puma oder Leopard.

genau darum nannte ich Baumaschinen- und Landwirtschaftsmaschinenhersteller

Die können nicht nur mit den schweren Teilen umgehen, haben Fachkräfte, die dir nach plan jedes Fahrzeug zusammenbauen, sondern haben vor allem auch die Bearbeitungsmaschinen direkt im Haus, Plasmacutter, Fräsmaschinen, usw (nein, Autofabriken haben NICHTS! davon, die schweissen und kleben angelieferte Teile zusammen, mittlerweile pressen die oft nichtmal mehr die Alubleche vor Ort in Form, alles wird zugeliefert, in genau definierter Packungsgrösse).

oder man geht zu den Zugbauern, die können all das auch wink.gif

Der Ausbau der Kapazität ist da auch kein Wunderwerk, das ist möglich, das machen genannte Sondermaschinenbauer andauernd und auch die Rüstungsindustrie.

man muss keine Autofabriken umnutzen, man muss nur Aufträge und viel Geld in den Markt werfen.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
goschi
Beitrag 1. May 2022, 22:07 | Beitrag #19
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ZITAT(Merowinger @ 1. May 2022, 23:00) *
ZITAT(Holzkopp @ 1. May 2022, 22:10) *
Liefertranchen über drei Jahre, 500 Stück pro Jahr. Wäre das realistisch?

Rußland produziert 250 Kampfpanzer/Jahr und hat bislang 500 Kampfpanzer verloren. Die USA möchten, daß das noch mehr werden. ;-)

Wann hat Russland zuletzt 250 Kampfpanzer pro Jahr gebraut?
Das meiste "neu in Dienst gestellte" gerät der letzten 10 Jahre war modernisiertes Altgerät "ab Halde"
und auch davon keine 250/Jahr.

die indischen T-90 wurden in Lizenz vor Ort gefertigt.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Merowinger
Beitrag 1. May 2022, 22:09 | Beitrag #20
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Die 250 war eine Angabe aus den USA, mit der Ergänzung daß bislang 2 Jahre Produktion dank der ukrainischen Armee dahin sein. Ob sie damit Neue, oder Fitgemachte oder aber die Kapazitäten meinten vermag ich nicht zu sagen.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. May 2022, 22:12
 
Luzertof
Beitrag 1. May 2022, 22:11 | Beitrag #21
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@General Gauder

Womöglich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Die klassischen PKW-Hersteller haben meines Erachtens die große Infrastruktur - Bahnanbindung, eventuell eigene Kraftwerke, Häfen, vorhandene große Werkhallen die sich umrüsten lassen etc. Sie können vermutlich nicht von heute auf morgen statt 5er BMW Leopard 2 (komplett) bauen.


Deutlich machen wollte ich jedoch, warum einerseits rüstungstechnisch wenig läuft die letzten Jahre, andererseits, dass COTS zumindest in den Bereichen, in denen ich Einblick habe, einen stetig steigenden Stellenwert genießt.
 
General Gauder
Beitrag 1. May 2022, 22:24 | Beitrag #22
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ZITAT(Luzertof @ 1. May 2022, 23:11) *
@General Gauder

Womöglich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Die klassischen PKW-Hersteller haben meines Erachtens die große Infrastruktur - Bahnanbindung, eventuell eigene Kraftwerke, Häfen, vorhandene große Werkhallen die sich umrüsten lassen etc. Sie können vermutlich nicht von heute auf morgen statt 5er BMW Leopard 2 (komplett) bauen.


Deutlich machen wollte ich jedoch, warum einerseits rüstungstechnisch wenig läuft die letzten Jahre, andererseits, dass COTS zumindest in den Bereichen, in denen ich Einblick habe, einen stetig steigenden Stellenwert genießt.

All das was du da aufzählst ist aber eigentlich ziemlich irrelevant, man braucht keine Bahnanbindung und keinen Hafen man braucht die Grundvoraussetzungen um z.B. einen Puma Turm auf die Wanne zu heben.
Wie gesagt die Autoindustrie ist ziemlich ungeeignet um Panzer zu bauen.

€

Wenn die Bundesregierung Morgen 5000 Leopard 2 Puma und PZH bestellen würde und diese in sagen wir 5 Jahren haben will dann währe das alles nur eine Frage des Geldes nicht der Produktionskapazität.

Der Beitrag wurde von General Gauder bearbeitet: 1. May 2022, 22:26
 
Broensen
Beitrag 1. May 2022, 22:29 | Beitrag #23
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ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 21:32) *
ZITAT(Broensen @ 1. May 2022, 21:14) *
ZITAT(Merowinger @ 1. May 2022, 20:16) *
Perspektivisch: Die deutschen Autobauer sollten Kapazitäten freimachen können...
ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 20:27) *
moderner Autobau hat nichts, aber wirklich gar nichts damit zu tun, wie Rüstungsgüter hergestellt werden.

Was mMn eventuell Sinn ergeben kann, ist es, dauerhaft ganze Fabriken (idealerweise möglichst veraltete) der Autoindustrie inkl. Belegschaft an die Rüstungsindustrie zu verkaufen.

Es gibt keine nicht-hochautomatisierten Autofabriken mehr, schon seit den 1990ern nicht mehr.

Und eine Halle voller Schweiss- und Montagerobotern und einigen Lackbädern kann die Rüstungsindustrie nicht gebrauchen., weil davon nicht mit nicht passgenau vorgefertigten Alublechteilen umgehen kann.

Ernsthaft, vergesst die dauernden Bezüge zur Autoindustrie, das ist eine andere Welt, es schlägt doch auch keine vor eine Buchdruckerei zu verwenden um digitale Aktien zu erzeugen, weil früher Aktien gedruckt wurden..
Nur weil beides Räder hat, ist die moderne Autoinsdustrie nicht übertragbar auf die Rüstungsindustrie, wir haben nicht mehr 1939-45.

Ich gebe dir da durchaus recht. Was ich meine gilt aber genauso für eine Autofabrik, wie auch für so ziemlich jedes andere Werk der Maschinenbauindustrie. Die eigentlichen Produktionsanlagen sind nicht für die Rüstungsproduktion geeignet. Aber wenn man entsprechende Hallen inkl. Genehmigung als Maschinenbaufabrikation und eine Industriebelegschaft übernimmt, hat man schonmal den halben Weg geschafft. Ich bin im Bausektor tätig und plane auch Um- und Neubauten im Gewerbesektor und weiß daher, wie zeit- und kostenintensiv es aktuell ist, gesetzeskonform in einem halbwegs akzeptablen Zeitrahmen sowas auf die grüne Wiese gestellt zu bekommen. Und die Personalproblematik ist ja allgemein bekannt.
 
mr.trigger
Beitrag 1. May 2022, 22:46 | Beitrag #24
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ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 23:07) *
Wann hat Russland zuletzt 250 Kampfpanzer pro Jahr gebraut?
Die 250 Panzer (zusammen mit 150 Flugzeugen) sind eine Schätzung von Mark Cancian. Zum Beispiel hier zu finden. Dazu würde ich sagen, dass er eventuell von armoured vehicle oÄ gesprochen hat und das irgendwie umgedeutet wurde. Denn auch wenn Uralvagonzavod die größte Panzerfabrik der Welt ist (laut RU), die bauen keine 250 MBTs. Laut Wikipedia liegt der Rekord bei 175 MBTs für post-Sowjet Russland und das war 2008.


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Luzertof
Beitrag 1. May 2022, 22:53 | Beitrag #25
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ZITAT(General Gauder @ 1. May 2022, 22:24) *
[...]
All das was du da aufzählst ist aber eigentlich ziemlich irrelevant, man braucht keine Bahnanbindung und keinen Hafen man braucht die Grundvoraussetzungen um z.B. einen Puma Turm auf die Wanne zu heben.
Wie gesagt die Autoindustrie ist ziemlich ungeeignet um Panzer zu bauen.
[...]


Entferne dich doch mal gedanklich von Panzern. Die Rüstungsindustrie besteht aus deutlich mehr.

Und natürlich sind die von mir genannten Punkte nicht irrelevant: Ein ausreichendes Hebezeug kann ich in fast jede Halle montieren, ich muss aber sowohl die schweren und voluminösen Verbrauchsstoffe, als auch die schweren und voluminösen Endprodukte verbringen.

Die LKW-Logistik ist bereits jetzt schwierig. Wir reden hier über nachhaltigen nationalen Aufbau und du redest die notwendige Infrastruktur klein.


Dass wir nicht in jedem Werk einen direkten und vernünftigen Zugang zu Bahn und/oder Hafen haben, schadet meinem Arbeitgeber immer wieder. Und, große Überraschung, wir sind genau einer der Konzerne, um die es hier geht.
 
Schwabo Elite
Beitrag 1. May 2022, 23:08 | Beitrag #26
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ZITAT(Mart @ 1. May 2022, 22:00) *
Krauss-Maffei-Wegmann hat in Thüringen (genauen Ort möchte ich nicht nennen) ein Werk, in dem in kleinem Maßstab geschraubt wird, durchaus an Panzern.

Kölleda ist jetzt nicht gerade ein Geheimnis. wink.gif
https://www.thueringer-allgemeine.de/wirtsc...d218562131.html


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"Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I
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Holzkopp
Beitrag 1. May 2022, 23:15 | Beitrag #27
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ZITAT(Schwabo Elite @ 2. May 2022, 00:08) *
ZITAT(Mart @ 1. May 2022, 22:00) *
Krauss-Maffei-Wegmann hat in Thüringen (genauen Ort möchte ich nicht nennen) ein Werk, in dem in kleinem Maßstab geschraubt wird, durchaus an Panzern.

Kölleda ist jetzt nicht gerade ein Geheimnis. wink.gif
https://www.thueringer-allgemeine.de/wirtsc...d218562131.html



zumal KMW den Standort sogar mit Adresse auf ihrer Seite veröffentlicht


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General Gauder
Beitrag 1. May 2022, 23:23 | Beitrag #28
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ZITAT(Luzertof @ 1. May 2022, 23:53) *
ZITAT(General Gauder @ 1. May 2022, 22:24) *
[...]
All das was du da aufzählst ist aber eigentlich ziemlich irrelevant, man braucht keine Bahnanbindung und keinen Hafen man braucht die Grundvoraussetzungen um z.B. einen Puma Turm auf die Wanne zu heben.
Wie gesagt die Autoindustrie ist ziemlich ungeeignet um Panzer zu bauen.
[...]


Entferne dich doch mal gedanklich von Panzern. Die Rüstungsindustrie besteht aus deutlich mehr.

Und natürlich sind die von mir genannten Punkte nicht irrelevant: Ein ausreichendes Hebezeug kann ich in fast jede Halle montieren, ich muss aber sowohl die schweren und voluminösen Verbrauchsstoffe, als auch die schweren und voluminösen Endprodukte verbringen.

Die LKW-Logistik ist bereits jetzt schwierig. Wir reden hier über nachhaltigen nationalen Aufbau und du redest die notwendige Infrastruktur klein.


Dass wir nicht in jedem Werk einen direkten und vernünftigen Zugang zu Bahn und/oder Hafen haben, schadet meinem Arbeitgeber immer wieder. Und, große Überraschung, wir sind genau einer der Konzerne, um die es hier geht.

Was willst du den Produzieren, weil einfach Rüstungsgüter ist sehr weitläufig
Um Gewehre zu Produzieren brauche ich einfach nur einen hersteller welcher die Läufe herstellt, alles andere kann jedes X Beliebige Metall Verarbeitende Unternehmen in gan Deutschland bewerkstelligen, Zeitansatz um die Produktion um zu stellen nichtmal eine Woche und Deutschland Produziert hunderttausend Gewehre jede Woche

LKW Logistik ist wesentlich effizienter als Bahn oder Schiff, und kein Militärisches Gut ist so groß oder schwer als das man es nicht per LKW Transportieren könnte, vor allem zwischenprodukte wie etwa eine Fertig geschweißte Panzerwanne kann man per LKW bis in die Produktionshalle fahren und dort dann mit dem Deckenkran weiter bewegen das geht per Bahn oder gar Schiff in den wenigsten Fällen.
 
Schwabo Elite
Beitrag 1. May 2022, 23:24 | Beitrag #29
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ZITAT(goschi @ 1. May 2022, 21:32) *
Nur weil beides Räder hat, ist die moderne Autoinsdustrie nicht übertragbar auf die Rüstungsindustrie, wir haben nicht mehr 1939-45.
Ehrlicherweise war das vielleicht im Zweiten Weltkrieg in Deutschland noch so, aber Deutschland war auch industriell unterentwickelt für die Panzerproduktion. Der Sherman wurde vor allem von drei Herstellertypen produziert: Ford Motor Company, Detroit und Fisher Tank Arsenals und einem halben Dutzend Lokomotiv- und Waggonbauern. Okay, die Federal Machine and Welder Company hat auch noch mitgebaut.
Das LVT-1 wurde vor allem von der Food Machinery and Chemical Corporation (FMC Corporation) hergestellt, der M113 ebenso. Selbst der Kampfpanzer M48 wurde dort noch hergestellt. Alles unterhalb von schweren Kettenfahrzeugen (25 t und mehr, mal so grob gepeilt) sollte bei solchen zivilen Firmen gut gehen, speziell Radfahrzeuge und Transportpanzer.


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Luzertof
Beitrag 1. May 2022, 23:30 | Beitrag #30
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@General Gauder

Mir geht es um Fahrzeuge, die keine Kampfpanzer sind, da ich dort Einblick habe.

Es geht nicht darum, dass sich Sachen technisch nicht via LKW transportieren lassen würden. Es geht um Kosten und Verfügbarkeiten. Und nein, üblicherweise möchte man nicht, dass wildfremde LKW-Fahrer in sicherheitsrelevante Bereiche fahren.
 
 
 

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