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> Militärische Tradition bei der Bundeswehr und anderswo
goschi
Beitrag 21. Jun 2022, 14:40 | Beitrag #181
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ZITAT(Stormcrow @ 21. Jun 2022, 13:56) *
ZITAT(goschi @ 21. Jun 2022, 13:16) *
Die Telefondesinfizierer der Armee, nur ohne auch nur den Ansatz eines potentiellen Nutzens.

Andererseits ging Golgafrincham ja auch an einer Epidemie wegen eines nicht desinfizierten Telefons unter.
Wer weiß, für was es am Ende gut ist - vielleicht können die Killerroboter oder Alien-Invasoren der Zukunft uns nicht wahrnehmen, wenn wir ganz, gaaaaanz still stehen können. Dann wirbelt der Gardesoldat fix verwirrend das Gewehr und erlegt den Terminator.


[/Witzethread-Exkurs]

lol.gif rofl.gif lol.gif
danke biggrin.gif

Aber ernsthafter: das ist halt all der Schmarn, der auch unter "Tradition" geht, den dann fesche Verbindungsbrüder auf Offiziersbällen auch meinen.

ich bleibe dabei, was ich bereits wiederholt sagte: eine Armee braucht keine solche Symbolhafte traditionalisierung, sie braucht Identifikation.
Wer nicht mehr als Symbole hat, verliert sich dann halt darin...

Eine Armee braucht keine Kasernen die nach Kriegshelden benannt sind oder Batallionstraditionen bis zu Alarichs Verrat an Varus.
Krampfhaft nach sowas zu streben dient doch oft nur als Übertünchen echter Probleme.

Wenn ein interner Zusammenhalt und die Moral der Truppe wirklich an sowas wie einer "gelebten Tradition" hängt, würde ich die Armee echt abschaffen, weil dann sucht man sich die falschen Leute und will eher Theater als Einsatzfähigkeit.
Die simple Frage, WIESO man Kasernen und Kriegsschiffe nach Personen und Ereigneissen benennen muss, hat mir hier immer noch niemand beantwortet, nur sarkastisch-polemisch stumpfe Strohmänner aufgebaut oder betont, dass das wichtig sei.
(wo doch Städte/Ländernamen bei Schiffen seit Jahrzehnten super funktionieren und Kasernen auch einfach nach der Ortschaft benannt werden können),


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Nite
Beitrag 21. Jun 2022, 15:44 | Beitrag #182
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ZITAT(goschi @ 21. Jun 2022, 15:40) *
Wenn ein interner Zusammenhalt und die Moral der Truppe wirklich an sowas wie einer "gelebten Tradition" hängt,

Das worüber hier diskutiert wird ist überwiegend gerade keine gelebte Tradition


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General Gauder
Beitrag 21. Jun 2022, 18:11 | Beitrag #183
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ZITAT(goschi @ 21. Jun 2022, 13:03) *
ZITAT(Panzermeyer @ 21. Jun 2022, 12:08) *
ZITAT
In aller Regel möchte die Mannschaft gar keine Dienstuniform, Feuer werden aber natürlich trotzdem gelöscht.


Da bin ich 100% bei dir, es kommt halt nicht bei allen an. Auch hier werden manche, in meinen Augen unnötigen, Traditionen hochgehalten.

Erinnert mich daran, wie wir damals im Herbst 2003 in der KFOR-Ausbildung eine Woche in Österreich waren zum gemeinsamen üben mit dem Bundesheer-kontingent und es dann eine riesige elend pompöse Abschiedsscheisse gab (mit Paradetruppe und allem), wo dann drölfzig Politiker aus Österreich was dazu sagten und einer wörtlich meinte "er sehe hier den Stolz und die Freude aller Soldaten hier an diesem Apell teilzunehmen" und man sah bei allen nur den Anschiss im Gesicht bei Nieselwetter 3Std auf ner Platte rumstehen zu müssen (nicht gedeckt wie die Gäste)

Es ist erschreckend, wieviele Offiziere und Offizielle völlig verschätzen, dass sowas wie Parade, Formaldienst, usw den Soldaten und damit der Moral irgendwas gäbe, dabei ist das Gegenteil der Fall.


Das war übrigens auch der Anlass, wo ich lernte für was so eine Paradetruppe da ist:
Für gar nichts sinnvolles! nur damit jemand Kommandos rumschreien kann und die mit ihren Gewehren rumfuchteln.

Warum bekomme ich nur Flashbacks von meinem "Feierlichen Gelöbnis" wo wir stolze 2h in strömenden Regen stehen mussten bis auch wirklich jeder Kommunal August seine irrelvante Rede gehalten hat. Ja das war ein Traum hmpf.gif

Ach ja und das wichtigste war natürlich das wir wenn es darum ging den Schlachtruf zu brüllen auch ja lauter waren als die Logis neben uns eek.gif

Der Beitrag wurde von General Gauder bearbeitet: 21. Jun 2022, 18:18
 
Xizor
Beitrag 21. Jun 2022, 20:19 | Beitrag #184
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ZITAT(General Gauder @ 21. Jun 2022, 19:11) *
Warum bekomme ich nur Flashbacks von meinem "Feierlichen Gelöbnis" wo wir stolze 2h in strömenden Regen stehen mussten bis auch wirklich jeder Kommunal August seine irrelvante Rede gehalten hat. Ja das war ein Traum hmpf.gif


Bei dem Wetter war ich mal im Fahnengeleitzug. Der scheiß Mantel wurde immer schwerer, die Redner standen am Mikrofon unterm Dach und die Serenade kam vom Band weil das Marinemusikkorps angesichts der Wetterlage unverrichteter Dinge wieder abgezogen ist. hmpf.gif

Und der Divisionsappell erst. Übergabe stellv. Kommandeur 1. Panzerdivision. Aus Lütjenburg nach Hannover, natürlich am Freitag. Und wir hatten noch Glück, da waren Abordnungen aus Bayern dabei. Das erste was der neue von sich gab war "Wenn ich hier die Abordnungen aus ganz Deutschland sehe stelle ich fest: Das hätte man auch auf einem Donnerstag machen können!". Ja Glückwunsch zu der Erkenntnis, dafür braucht man bei der Bundeswehr offenbar goldene Sterne auf der Schulter.

Futter beim anschließenden Empfang gab es für den Pöbel natürlich nicht, es ging vom Appellplatz direkt wieder in den Bus.

Der Beitrag wurde von Xizor bearbeitet: 21. Jun 2022, 20:22
 
Kampfhamster
Beitrag 21. Jun 2022, 20:35 | Beitrag #185
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Und ich dachte immer die Fahnenübergabe in der Schweiz sei Scheisse, dabei scheint der Kack ja angenehm kurz zu sein.


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Schwabo Elite
Beitrag 29. Jun 2022, 12:53 | Beitrag #186
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ZITAT(goschi @ 21. Jun 2022, 13:16) *
So ein sinnloser, Lebenszeit verschwndender Scheiss!

Mir haben schon die Bataillonsantritte im Wehrdienst gereicht, ich glaub, es waren drei. Der zu Weihnachten war der längste, es war in Schwarzenborn natürlich schon arschkalt und die Uniformen dafür nicht ausgelegt, denn Nässeschutz tragen war nicht erlaubt, aber Feldhose plus lange Unterhose war definitiv zu kalt. Das zweite Antreten war die Verabschiedung des stellv. Kommandeurs. Das war noch sinnfreier, weil es einfach nur darum ging, dass der Abgänger im Motorradbeiwagen an uns vorbeifahren durfte. Dazu musste aber die ganz große Nummer gemacht werden. Und das dritte, bzw. erste Antreten, war das Gelöbnis nach der AGA. Es war halt August, 30+ Grad und kein Schatten. Das ist einfach auch gesundheitlich Blödsinn, denn man dehydriert ohne Ende und die Fotos wären in 15 min geschossen, es braucht aber eine gute Stunde.


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Thomas
Beitrag 29. Jun 2022, 18:10 | Beitrag #187
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Nur ein Stunde????

Du Glücklicher! Vereidigung der neuen Offiziere an der MUS in Plön anno 1999 waren geschlagene vier Stunden.


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Glorfindel
Beitrag 29. Jun 2022, 18:31 | Beitrag #188
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ZITAT(Kampfhamster @ 21. Jun 2022, 20:35) *
Und ich dachte immer die Fahnenübergabe in der Schweiz sei Scheisse, dabei scheint der Kack ja angenehm kurz zu sein.

Eine gut durchgeführte Fahnenübergabe (Bat komnt zusammen, Fahne läuft nicht mehr wie einw Minute umher) Bat Kdt erklärt den WK Ablauf und die Ziele, Bat läuft am Kdt (und allenfalls Div Kdt oder Br Kdt) vorbei. Das lässt sich gut in max. 30' durchführen.

Das Problem ist, dass die Fahnenübergabe z.T. schlecht geplant sind und deshalb den Dienstbetrieb stören. Im Vergleich was die Ösis und Deutschen abziehen ist das aber nichts.


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goschi
Beitrag 29. Jun 2022, 18:37 | Beitrag #189
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ZITAT(Glorfindel @ 29. Jun 2022, 19:31) *
ZITAT(Kampfhamster @ 21. Jun 2022, 20:35) *
Und ich dachte immer die Fahnenübergabe in der Schweiz sei Scheisse, dabei scheint der Kack ja angenehm kurz zu sein.

Eine gut durchgeführte Fahnenübergabe (Bat komnt zusammen, Fahne läuft nicht mehr wie einw Minute umher) Bat Kdt erklärt den WK Ablauf und die Ziele, Bat läuft am Kdt (und allenfalls Div Kdt oder Br Kdt) vorbei. Das lässt sich gut in max. 30' durchführen.

Das Problem ist, dass die Fahnenübergabe z.T. schlecht geplant sind und deshalb den Dienstbetrieb stören. Im Vergleich was die Ösis und Deutschen abziehen ist das aber nichts.

deswegen ist die Luftwaffe dann toll, die hat auf so scheiss derart keine Lust, dass das 20min dauert, inkl. allem sammeln und wieder verteilen biggrin.gif
Die Ansprache des Flpl Kdt waren jedes Jahr so drei bis fünf Sätze und der Versuch von anwesenden Politikern oder dem Kdt LW zu Wort zu kommen unterband er einfach, indem er die Übergabe direkt für beendet erklärte im letzten Satz und sich alle sofort verstreuten lol.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Kampfhamster
Beitrag 29. Jun 2022, 19:29 | Beitrag #190
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ZITAT(Glorfindel @ 29. Jun 2022, 19:31) *
ZITAT(Kampfhamster @ 21. Jun 2022, 20:35) *
Und ich dachte immer die Fahnenübergabe in der Schweiz sei Scheisse, dabei scheint der Kack ja angenehm kurz zu sein.

Eine gut durchgeführte Fahnenübergabe (Bat komnt zusammen, Fahne läuft nicht mehr wie einw Minute umher) Bat Kdt erklärt den WK Ablauf und die Ziele, Bat läuft am Kdt (und allenfalls Div Kdt oder Br Kdt) vorbei. Das lässt sich gut in max. 30' durchführen.

Das Problem ist, dass die Fahnenübergabe z.T. schlecht geplant sind und deshalb den Dienstbetrieb stören. Im Vergleich was die Ösis und Deutschen abziehen ist das aber nichts.


Das habe ich auch so in Erinnerung. Da unsere Artillerie-Abteilung immer sehr zerstreut war war's entsprechend mühsam für die Fahnenübergabe den ganzen Haufen zu versammeln. Das eine Mal war's in Lausanne-Ouchy, was für das Gros der Truppe halt mal locker eine Stunde Fahrzeit war. Also locker einen halben Tag Ausbildungszeit verloren.



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muckensen
Beitrag 27. Sep 2022, 22:26 | Beitrag #191
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Die Bundesministerin der Verteidigung hat die Forderung des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung abgelehnt, den Wahlspruch der Feldjägertruppe ("Suum cuique") zu ändern. Ein Sprecher des BMVg erklärte, es handele sich um einen seit der Antike überlieferten Rechtsgrundsatz, Gerechtigkeit ohne Ansehen der Person zu üben. Friedrich I. habe unter seinem Eindruck ein meritokratisches Auszeichnungsystem geschaffen, die Feldjägertruppe knüpfe unmittelbar an die "ehrenvolle preußische Überlieferung an" (!). Der Sprecher betonte, dass die Militärpolizei der Wehrmacht den Wahlspruch gerade nicht benutzt habe, er tauge damit zur Abgrenzung von der NS-Zeit. Für die Feldjäger sei er ein "wichtiges und wertegebundenes Identifikationssymbol im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung" und ausdrücklich mit dem Traditionserlass vereinbar. (Quelle)

Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 27. Sep 2022, 22:28


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
400plus
Beitrag 15. Jun 2023, 21:01 | Beitrag #192
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Die schon länger geplante Umbenennung von amerikanischen Kasernen, die nach ehemaligen konföderierten Offizieren benannt worden war, geht voran: Fort Bragg ist jetzt Fort Liberty, Fort Polk heißt nun Johnson. Fort Hood heißt schon seit einem Monat Fort Cavazos, Fort Benning wird dieses Jahr noch zu Fort Moore.
 
ramke
Beitrag 15. Jun 2023, 21:14 | Beitrag #193
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Insgesamt eine gute Auswahl an Namen mit den passendem background.


Aber warum da dann fort liberty auftaucht? Hat fort bragg keine nennenswerten Persönlichkeiten hervorgebracht die da Pate hätten sein können? Schwarzkopf war kurze Zeit mal dort.


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Nur echt mit "Edit"
 
Panzerpionier
Beitrag 15. Jun 2023, 21:35 | Beitrag #194
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ZITAT(ramke @ 15. Jun 2023, 22:14) *
Insgesamt eine gute Auswahl an Namen mit den passendem background.


Aber warum da dann fort liberty auftaucht? Hat fort bragg keine nennenswerten Persönlichkeiten hervorgebracht die da Pate hätten sein können? Schwarzkopf war kurze Zeit mal dort.

John J. Rambo wurde doch auch in Fort Bragg ausgebildet. Fort Rambo wäre doch super. biggrin.gif wink.gif
 
General Gauder
Beitrag 15. Jun 2023, 21:41 | Beitrag #195
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Patricia Horoho wurde immerhin in Fort Bragg geboren, wobei ich mir nicht sicher bin, ob man einen Stützpunkt nach noch lebenden Personen benennt.
 
Xizor
Beitrag 16. Jun 2023, 05:49 | Beitrag #196
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ZITAT(ramke @ 15. Jun 2023, 22:14) *
Aber warum da dann fort liberty auftaucht? Hat fort bragg keine nennenswerten Persönlichkeiten hervorgebracht die da Pate hätten sein können? Schwarzkopf war kurze Zeit mal dort.


RumInt: Die Special Forces und Airborne Communities konnten sich nicht auf einen Namen einigen, also hat die Naming Commission gesagt "Ok, dann kriegt halt keiner seinen Willen" und Liberty festgelegt.

Passende Kandidaten hätte es locker gegeben, Roy Benavidez war sowohl Airborne als auch Special Forces. Aber da gab es wohl Einwände einflussreicher Airborne-Vertreter mit ordentlich Kool-Aid intus, dass Benavidez ja Airborne verraten hätte indem er zu SF gegangen ist.
 
400plus
Beitrag 16. Jun 2023, 09:07 | Beitrag #197
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So ähnlich klingt es auch hier- "Wir finden keinen, der allen passt":
https://www.wunc.org/military/2022-07-07/wh...oposed-new-name
 
Nite
Beitrag 16. Jun 2023, 10:16 | Beitrag #198
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Hätten den Namen ja per Online-Poll suchen können, dann hiesse Ft. Bragg jetzt halt Fort Forty McFortface smile.gif


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Wraith187
Beitrag 17. Jun 2023, 07:43 | Beitrag #199
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ZITAT(Nite @ 16. Jun 2023, 11:16) *
Hätten den Namen ja per Online-Poll suchen können, dann hiesse Ft. Bragg jetzt halt Fort Forty McFortface smile.gif

Oder Fort Yeet. So etwas sind für gewöhnlich die Ergebnisse von Online-Abstimmungen zur Namenswahl.

RRS Sir David Attenborough >> Boaty McBoatface
YC9

Ich finde man könnte sich bei diesen ganzen Namensstreitereien ("Nach aktuellsten Ansichten hat der Namensgeber vor 200 Jahren nciht perfekt gehandelt. Oh mein Gott das muss sofort umbenannt werden.") das Leben erleichtern, indem man sich ein Beispiel an anderen Systemen und deren Benennungskonventionen nimmt. Mann sollte solche Dinge einfach durchnummerieren und fertig.

Dann gibt es halt kein Fort Bragg / Fort Liberty, sondern nur Base #0816. Obwohl wahrscheinlich würden sich dann auch Leute finden, die in den Nummern geheime (unerwünschte) Botschaften erkennen würden und bestimmte Nummern allein auf dieser Basis auch verbieten würden. Irgendwas ist ja immer.


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goschi
Beitrag 17. Jun 2023, 09:22 | Beitrag #200
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Die Namensgeber haben sich nicht kurz mal nicht optimal verhalten, das waren alles Generäle der Konföderation, wir erinnern uns, dem Sezessionsstaat, der sich abgespalten hat, weil er die Sklavenhaltung um jeden Preis erhalten wollte und danach die USA auch als erster angriff.
Bei aller Versöhnung und Respektieren ihrer Leistung als General, diese Namen waren immer schon komplett verbrannt für die Demokratie USA.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Salzgraf
Beitrag 17. Jun 2023, 09:47 | Beitrag #201
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ZITAT(goschi @ 17. Jun 2023, 10:22) *
Die Namensgeber haben sich nicht kurz mal nicht optimal verhalten, das waren alles Generäle der Konföderation, wir erinnern uns, dem Sezessionsstaat, der sich abgespalten hat, weil er die Sklavenhaltung um jeden Preis erhalten wollte und danach die USA auch als erster angriff.
Bei aller Versöhnung und Respektieren ihrer Leistung als General, diese Namen waren immer schon komplett verbrannt für die Demokratie USA.

naja, im Kern war der Sezessionskrieg die Folge einer Verfassungskrise in der Frage von Staatenbund vs. Bundesstaat. Die Südstaaten wollten Washington keine Macht (v.a. keine Steuern zugestehen). Die Abschaffung der Sklaverei kam erst spät im Krieg. Daher sehe ich die Verurteilung der Generäle nur auf Basis ihrer Kriegsteilnahme nicht so, anderes wie schlechte Behandlung von Sklaven/Schwarzewn kann ein Verurteilungsgrund sein.

Sidekick: Die hohen relativen Belastungen des Biundehaushalts im Zusammenhang mit den Barbaresken erklärt sich auch as dem summenmäßig kleinen Haushalt.
ZITAT
"Bereits 1785 war man darin übereingekommen, pro Jahr eine Million Dollar an die Tripolitaner und Marokkaner zu zahlen. Das waren zehn Prozent des Staatshaushalts. Im Jahr 1800 verschlangen Tribute und Lösegelder bereits 20 Prozent des Etats."
 
goschi
Beitrag 17. Jun 2023, 09:52 | Beitrag #202
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ZITAT(Salzgraf @ 17. Jun 2023, 10:47) *
Die Abschaffung der Sklaverei kam erst spät im Krieg.

das stimmt doch nicht, das war, nach der Mason-Dixon-Linie und dem Kansas-Nebraska-Act ein absolut zentraler Antrieb zur Sezession und ein Kernpunkt.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 17. Jun 2023, 10:02 | Beitrag #203
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ZITAT(goschi @ 17. Jun 2023, 09:22) *
(...)
Bei aller Versöhnung und Respektieren ihrer Leistung als General, diese Namen waren immer schon komplett verbrannt für die Demokratie USA.

Diese militärischen Einrichtungen wurden erst ab Anfang des 20. Jahrhunderts - also irgendro 50 bis 80 Jahren nach dem Bürgerkrieg - nach diesen Generälen umbenannt als man sich im Süden auf eine vermeintlich glorreiche Vergangenh3it umzubesinnen begann. Der Witz ist ja auch, dass ein Teil dieser Generäle nicht gerade glänzten im Bürgerkrieg. General Bragg ist einer davon.


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Mackiavelli
Beitrag 17. Jun 2023, 11:06 | Beitrag #204
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ZITAT(goschi @ 17. Jun 2023, 08:52) *
das stimmt doch nicht, das war, nach der Mason-Dixon-Linie und dem Kansas-Nebraska-Act ein absolut zentraler Antrieb zur Sezession und ein Kernpunkt.


Das ist die nachträgliche vereinfachte und populäre Sichtweise auf das Thema.
Es war ein Machtkampf zwischen den Staaten mit verschiedenen, konkurrierenden Zielen und Wirtschaftsformen. Eigentlich nichtmal zwischen den Staaten, sondern zwischen den mächtigen und wohlhabenden Eliten in Süd und Nord. Wegen den Sklaven alleine hätte keiner auch nur einen Finger gekrümmt.

Zitat Abraham Lincoln:

If I could save the Union without freeing any slave I would do it, and if I could save it by freeing all the slaves I would do it; and if I could save it by freeing some and leaving others alone I would also do that.
https://npg.si.edu/blog/abraham-lincoln-ele...reserving-union

Daher sehe ich auch die pauschale Verdammung der Südtstaaten-Soldaten, als moralisch falsch ein. Die hatten in der Regel keine schlechteren Gründe in den Krieg zu ziehen, als ihre Gegner aus den Nordstaaten. Aber es passt zur heutigen Zeit, dass man nicht mehr differenzieren, sondern lieber pauschalisieren tut. Wir haben das ja alles schon selber mit der Wehrmacht durchexerziert.

Übrigens wurden die freiheitlichen Rechte der Schwarzen schon zehn Jahre nach dem Krieg wieder massiv beschnitten und die uns bekannte Rassentrennung und massive Diskriminierung der Schwarzen nahm Gestalt an, weil man die Eliten des Süden als Mehrheitsbeschaffer in Washington brauchte und ihnen im Gegenzug wieder freie Hand ließ.

Der Beitrag wurde von Mackiavelli bearbeitet: 17. Jun 2023, 11:10


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Xizor
Beitrag 17. Jun 2023, 11:23 | Beitrag #205
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ZITAT(Mackiavelli @ 17. Jun 2023, 12:06) *
Das ist die nachträgliche vereinfachte und populäre Sichtweise auf das Thema.


Vom Vizepräsidenten der Konföderation, nur Wochen nach der Sezession und der Amtseinführung Lincolns:

"Our new government['s]...foundations are laid, its cornerstone rests upon the great truth, that the negro is not equal to the white man; that slavery—subordination to the superior race—is his natural and normal condition. This, our new government, is the first, in the history of the world, based upon this great physical, philosophical, and moral truth."
https://en.wikipedia.org/wiki/Cornerstone_Speech



ZITAT(Mackiavelli @ 17. Jun 2023, 12:06) *
Übrigens wurden die freiheitlichen Rechte der Schwarzen schon zehn Jahre nach dem Krieg wieder massiv beschnitten und die uns bekannte Rassentrennung und massive Diskriminierung der Schwarzen nahm Gestalt an, weil man die Eliten des Süden als Mehrheitsbeschaffer in Washington brauchte und ihnen im Gegenzug wieder freie Hand ließ.


Was auch ein Grund ist warum Militärbasen nach Verrätergenerälen benannt wurden, zu Zeiten von Jim Crow. Washington brauchte politisches Kapital und die alten Sklavenhalter wollten schwarzen Soldaten zusätzlich zur Segregation durch die Blume mitteilen, dass sie nicht erwünscht sind.

 
400plus
Beitrag 17. Jun 2023, 11:48 | Beitrag #206
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ZITAT(Salzgraf @ 17. Jun 2023, 10:47)
naja, im Kern war der Sezessionskrieg die Folge einer Verfassungskrise in der Frage von Staatenbund vs. Bundesstaat. Die Südstaaten wollten Washington keine Macht (v.a. keine Steuern zugestehen).


Und der tiefere Grund dafür war, dass man im Süden um den Bestand der Sklaverei fürchtete.

ZITAT
Die Abschaffung der Sklaverei kam erst spät im Krieg.


War vorher allerdings politisch nicht möglich, es fehlte ja die Mehrheit für die Verfassungsänderung.

ZITAT
Daher sehe ich die Verurteilung der Generäle nur auf Basis ihrer Kriegsteilnahme nicht so, anderes wie schlechte Behandlung von Sklaven/Schwarzewn kann ein Verurteilungsgrund sein.


Gewichtiger dürfte sein, dass sie alle frühere US-Offiziere waren, also gegen die US-Armee kämpften. Bragg und Polk waren m.W. auch Besitzer mehrerer Sklaven.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 17. Jun 2023, 12:07
 
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Beitrag 17. Jun 2023, 11:55 | Beitrag #207
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Zur Sklaverei und dem Kriegsausbruch:


ZITAT
Dass der Krieg zu Beginn nicht um die Frage der Sklaverei geführt wurde,
sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sklaverei eben die tiefere
Ursache für den Konflikt war. Sie war es, die überhaupt zu einer Spaltung zwi-
schen Nord- und Südstaaten, zwischen freien und Sklavenstaaten geführt hatte.
Sie hatte zu unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung, zu unterschiedlichen Gesellschaftssystem und auch zu unterschiedlichen politischen Einstellungen geführt. Die Südstaatler betonten nach dem Krieg gerne, dass es ihnen um die „states’ rights“, die „Rechte der Einzelstaaten“, gegangen sei. Unterschiedliche Auffassungen über die Kompetenzen der Zentralgewalt gegenüber den Einzelstaaten hätten zur Sezession geführt. [...]
Tatsächlich waren aber auch die „Rechte der Einzelstaaten“ untrennbar mit
der Sklavenfrage verknüpft. John Randolph of Roanoke, ein Kongressabgeordneter aus Virginia, hatte dies lange vor dem Krieg auf den Punkt gebracht. Er
sprach sich 1824 gegen ein Gesetz aus, das dem Kongress das Recht geben sollte,
Straßen und Kanäle zu errichten. Ein Kongress, der solche Macht habe, so Ran-dolph, könne auch jeden Sklaven in den Vereinigten Staaten befreien. Auch die
Sezessionserklärung South Carolinas, machte klar, dass der Schutz der Sklaverei ein zentrales Motiv für die Sezession war: „Eine geographische Linie ist durch die Union gezeichnet worden, und alle Staaten nördlich davon haben gemeinsam
einen Mann in das hohe Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt,
dessen Meinungen und Ziele der Sklaverei feindlich gesinnt sind.“ [...] Zwar stimmt
es, dass südstaatliche Politiker sich vor dem Krieg gegen zentralistische Tendenzen wehrten und eine enge Auslegung der Verfassung bevorzugten. Diese
Betonung der „Rechte der Einzelstaaten“ war allerdings oft ein reines Mittel zum
Zweck, um die Sklaverei zu schützen. Dass der Schutz der Sklaverei den SüdStaatlern wichtiger war als die „Rechte der Einzelstaaten“ zeigt sich auch darin,
dass südstaatliche Politiker vor dem Krieg gerne bereit waren, der Zentralgewalt
in Washington mehr Rechte zu gewähren, wenn es darum ging, die Rechte der
Sklavenhalter zu wahren.


Maurer, "Die Schlacht von Gettysburg", S.9f.
 
Panzerpionier
Beitrag 17. Jun 2023, 12:39 | Beitrag #208
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Naja, was die Benennung der Forts betrifft:
Ich hätte für die Forts, die zur Disposition standen, militärische Persönlichkeiten vorgeschlagen, die am jeweiligen Standort ausgebildet wurden oder gedient hatten und dann die dort stationierten Soldaten abstimmen lassen.
Das wäre zutiefst demokratisch gewesen und wäre dann auch auf eine große Akzeptanz der dort stationierten Soldaten getroffen. Die US Army war in den letzten 120 Jahren in so viele Kriege involviert, dass sich wohl für jedes dieser Forts ein Haudegen finden lässt, der es Wert wäre, nach ihm benannt zu werden.

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 17. Jun 2023, 16:41
 
Holzkopp
Beitrag 17. Jun 2023, 12:53 | Beitrag #209
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Um die Diskussion mal kurzzeitig aufzulockern:

Könnten wir die Alb-Kaserne in Stetten am Kalten Markt umbenennen in "Hauptfeldwebel-Achim-Fortenbacher-Kaserne"?

smile.gif


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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
Salzgraf
Beitrag 17. Jun 2023, 13:33 | Beitrag #210
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ZITAT(400plus @ 17. Jun 2023, 12:55) *
Zur Sklaverei und dem Kriegsausbruch:


ZITAT
Dass der Krieg zu Beginn nicht um die Frage der Sklaverei geführt wurde,
sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sklaverei eben die tiefere
Ursache für den Konflikt war. Sie war es, die überhaupt zu einer Spaltung zwi-
schen Nord- und Südstaaten, zwischen freien und Sklavenstaaten geführt hatte.
Sie hatte zu unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung, zu unterschiedlichen Gesellschaftssystem und auch zu unterschiedlichen politischen Einstellungen geführt. Die Südstaatler betonten nach dem Krieg gerne, dass es ihnen um die „states’ rights“, die „Rechte der Einzelstaaten“, gegangen sei. Unterschiedliche Auffassungen über die Kompetenzen der Zentralgewalt gegenüber den Einzelstaaten hätten zur Sezession geführt. [...]
Tatsächlich waren aber auch die „Rechte der Einzelstaaten“ untrennbar mit
der Sklavenfrage verknüpft. John Randolph of Roanoke, ein Kongressabgeordneter aus Virginia, hatte dies lange vor dem Krieg auf den Punkt gebracht. Er
sprach sich 1824 gegen ein Gesetz aus, das dem Kongress das Recht geben sollte,
Straßen und Kanäle zu errichten. Ein Kongress, der solche Macht habe, so Ran-dolph, könne auch jeden Sklaven in den Vereinigten Staaten befreien. Auch die
Sezessionserklärung South Carolinas, machte klar, dass der Schutz der Sklaverei ein zentrales Motiv für die Sezession war: „Eine geographische Linie ist durch die Union gezeichnet worden, und alle Staaten nördlich davon haben gemeinsam
einen Mann in das hohe Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt,
dessen Meinungen und Ziele der Sklaverei feindlich gesinnt sind.“ [...] Zwar stimmt
es, dass südstaatliche Politiker sich vor dem Krieg gegen zentralistische Tendenzen wehrten und eine enge Auslegung der Verfassung bevorzugten. Diese
Betonung der „Rechte der Einzelstaaten“ war allerdings oft ein reines Mittel zum
Zweck, um die Sklaverei zu schützen. Dass der Schutz der Sklaverei den SüdStaatlern wichtiger war als die „Rechte der Einzelstaaten“ zeigt sich auch darin,
dass südstaatliche Politiker vor dem Krieg gerne bereit waren, der Zentralgewalt
in Washington mehr Rechte zu gewähren, wenn es darum ging, die Rechte der
Sklavenhalter zu wahren.


Maurer, "Die Schlacht von Gettysburg", S.9f.

Die vom Autor genannten Fakten kann man auch anders gewichten mit der Folge, daß die Verfassungsauslegung der Kernpunkt war. Wenn man die weitere Entwicklung der USA anschaut ist die Konfliktlinie a"autonomer Mensch" vs. "Zetralregierung" (mal zugespitzt formuliert) immer noch sehr präsent, daher halte ich sie auch für den damaligen Zeitpunkt massgebend.
 
 
 

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