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> Inflation, Geldpolitik und Stabilität der EU (und mehr), ausgelagert aus politische Ebene des russischen Kriegs
Scipio32
Beitrag 22. Aug 2022, 13:57 | Beitrag #1
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In Sachsen scheint es zu rumohren:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...b0-a0fd62be999f

Jedenfalls hat man dort so seine Probleme mit den Maßnahmen von Herrn Habeck. Bisher außergewöhnliche ist, dass der Brandbrief von CDU, AfD und Linken unterstützt wird.
 
Stormcrow
Beitrag 22. Aug 2022, 14:09 | Beitrag #2
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ZITAT(Scipio32 @ 22. Aug 2022, 14:57) *
In Sachsen scheint es zu rumohren:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...b0-a0fd62be999f
Jedenfalls hat man dort so seine Probleme mit den Maßnahmen von Herrn Habeck. Bisher außergewöhnliche ist, dass der Brandbrief von CDU, AfD und Linken unterstützt wird.


Das ist für einige Kreisverbände der CDU Sachsen (und so einige im Landesverband) nicht so verwunderlich. Dort sucht man ohnehin die Nähe zur AfD und die Linke ist in ihrem Wagenknechtflügel auch Querfront-affin.


Der Beitrag wurde von Stormcrow bearbeitet: 22. Aug 2022, 18:27


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ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Sep 2016, 21:10) *
Ein ICBM-Schlag wäre eine definitive Aussage, die man nicht mehr zurücknehmen könnte.
 
Scipio32
Beitrag 22. Aug 2022, 15:18 | Beitrag #3
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ZITAT(Stormcrow @ 22. Aug 2022, 15:09) *
ZITAT(Scipio32 @ 22. Aug 2022, 14:57) *
In Sachsen scheint es zu rumohren:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...b0-a0fd62be999f

Das ist für einige Kreisverbände der CDU Sachsen (und so einige im Landesverband) nicht so verwunderlich. Dort sucht man ohnehin die Nähe zur AfD und die Linke ist in ihrem Wagenknechtflügel auch Querfront-affin.


Jedenfalls hat man dort so seine Probleme mit den Maßnahmen von Herrn Habeck. Bisher außergewöhnliche ist, dass der Brandbrief von CDU, AfD und Linken unterstützt wird.



Ist diese Sorge vor Wohlstandsverlust überhaupt berechtigt?
 
goschi
Beitrag 22. Aug 2022, 15:26 | Beitrag #4
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ZITAT(Scipio32 @ 22. Aug 2022, 16:18) *
Ist diese Sorge vor Wohlstandsverlust überhaupt berechtigt?

Das ist schlicht egal, aber sie lässt sich politisch hervorragend bewirtschaften und damit wird die Sorge davor real.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Almeran
Beitrag 22. Aug 2022, 15:33 | Beitrag #5
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ZITAT(Scipio32 @ 22. Aug 2022, 16:18) *
ZITAT(Stormcrow @ 22. Aug 2022, 15:09) *
ZITAT(Scipio32 @ 22. Aug 2022, 14:57) *
In Sachsen scheint es zu rumohren:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...b0-a0fd62be999f

Das ist für einige Kreisverbände der CDU Sachsen (und so einige im Landesverband) nicht so verwunderlich. Dort sucht man ohnehin die Nähe zur AfD und die Linke ist in ihrem Wagenknechtflügel auch Querfront-affin.


Jedenfalls hat man dort so seine Probleme mit den Maßnahmen von Herrn Habeck. Bisher außergewöhnliche ist, dass der Brandbrief von CDU, AfD und Linken unterstützt wird.



Ist diese Sorge vor Wohlstandsverlust überhaupt berechtigt?

Natürlich, wenn alles mehr Geld kostet und man weniger ausgeben und weniger sparen kann, dann sinkt insgesamt der Wohlstand. Das trifft wie immer am ehesten die, die eh schon wenig haben oder bei der Finanzierung großer Anschaffungen (Haus, Auto) etwas zu optimistisch waren. Das muss aber nicht bedeuten, dass deswegen Unruhen ausbrechen, wirtschaftliches Auf und Ab ist normal und man kann politisch die Auswirkungen durch Unterstützungsleistungen dämpfen.

Wirklich interessant ist aber eine andere Frage: Können wir (die Gesellschaft, die Politik, eben Deutschland) etwas tun, um den Wohlstandsverlust aufzuhalten? Gibt es eine Möglichkeit, sicher in "die gute, alte Zeit" zurückzukehren?

Wenn wird NordStream 2 öffnen, liefert die Russland dann mehr Gas? Fragwürdig. Wenn wir die Ukraine nicht mehr unterstützen, liefert Russland dann mehr Gas? Fragwürdig. Wenn wir die NATO und die EU verlassen und uns zum Vasallenstaat Putins erklären, liefert Russland dann mehr Gas? Und was sagen eigentlich unsere Partner und Verbündeten, von denen unser Wohlstand in einem viel größeren Maße abhängt, dazu?

Und ist die Schuld an der Inflation überhaupt nur beim Krieg und beim Gas zu suchen oder gibt es nicht vielleicht doch noch andere Faktoren? Wir haben immerhin auch noch eine Coronapandemie und eine Lieferkettenkrise in Verbindung mit weiterhin historisch niedrigen Zinsen. Vor ein paar Jahren fürchteten noch alle die leise Enteignung der Tagesgeldsparer durch Niedrigzinsen und jetzt die laute Enteignung der Häuslebauer durch hohe Zinsen. Das ist absurd.

Es wird gerade viel gejammert und es werden wenige Lösungen präsentiert. Zu glauben, dass schon alles wieder normal wird, wenn wir uns bloß mit Russland anfreunden, ist naiv. Aber genau das und nur das wird immer gefordert.

Der Beitrag wurde von Almeran bearbeitet: 22. Aug 2022, 15:34


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Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
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Madner Kami
Beitrag 22. Aug 2022, 15:38 | Beitrag #6
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Antiamerikanismus ist sehr viel mehr verbreitet und tiefer verwurzelt, als es den Anschein hatte.


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Almeran
Beitrag 22. Aug 2022, 16:03 | Beitrag #7
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Ich glaube gar nicht, dass es Antiamerikanismus ist. Es ist die Angst des Händlers vor Konfrontation, die Waren- und Geldströme unterbricht. Wenn man den eigenen Wohlstand und den der Nation zum moralischen Leitstern macht, muss man sich nie unangenehme Fragen stellen. Man guckt aufs Geld und entscheidet sich für die Option, bei der mehr davon in den eigenen Taschen landet. So wandern Jobs in Niedriglohn-, Niedrigdemokratie- und Niedrigbürokratieländer und man muss sich nicht fragen, was dort mit Menschen und Umwelt gemacht wird. So sucht man sich Russland als Partner aus, weil da billiges Gas herkommt. Und so landet man irgendwann auch bei der Erkenntnis, dass die Ukrainer doch bitte ihr Land, ihre Lebensart und ihre Kultur aufgeben sollen, damit das zu Niedrigstzinsen prekär finanzierte, energetisch unsanierte und zu groß geplante Eigenheim (Gewinnmaximierung und so) im Winter nicht 2°C kälter sein muss oder man aufgrund der höheren Gasrechnung mal ein Jahr an den Baggersee fahren muss statt in die DomRep zu fliegen. Große Teile der deutschen Gesellschaft haben so viel Wohlstand angehäuft, dass der um einiges kleiner werden kann, bevor es wirklich kritisch wird.

Das gilt natürlich nicht für alle und es gibt viele Menschen in Deutschland, bei denen jetzt das Geld nicht mehr reicht. Aber das sind nicht die Menschen, die jetzt Briefe schreiben.


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General Failure
Beitrag 22. Aug 2022, 16:04 | Beitrag #8
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ZITAT(Scipio32 @ 22. Aug 2022, 16:18) *
Ist diese Sorge vor Wohlstandsverlust überhaupt berechtigt?

Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip nein, wenn die Regierung denn dafür Sorge trüge, daß die negativen Effekte nur diejenigen träfen, die sie auch problemlos verkraften können.

Aber im Prinzip könnte halt auch jeder deutsche Bürger von einer 20-Stunde-Arbeitswoche in Wohlstand leben, wenn die Regierung denn dafür Sorge trüge, daß Arbeit & Reichtum etwas besser verteilt wären. Insofern... ja, ist berechtigt.
 
Opa Micha
Beitrag 22. Aug 2022, 17:52 | Beitrag #9
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ZITAT(Almeran @ 22. Aug 2022, 16:33) *
Und ist die Schuld an der Inflation überhaupt nur beim Krieg und beim Gas zu suchen oder gibt es nicht vielleicht doch noch andere Faktoren? Wir haben immerhin auch noch eine Coronapandemie und eine Lieferkettenkrise in Verbindung mit weiterhin historisch niedrigen Zinsen. Vor ein paar Jahren fürchteten noch alle die leise Enteignung der Tagesgeldsparer durch Niedrigzinsen und jetzt die laute Enteignung der Häuslebauer durch hohe Zinsen. Das ist absurd.

Es wird gerade viel gejammert und es werden wenige Lösungen präsentiert. Zu glauben, dass schon alles wieder normal wird, wenn wir uns bloß mit Russland anfreunden, ist naiv. Aber genau das und nur das wird immer gefordert.



Die Schuld an der Inflation hat mit dem Krieg nur sehr wenig zu tun. Das ist das Framing der Regierung, ihre Fehler jetzt hinter dem Krieg zu verstecken. Auch die Energiepreise sind ja schon letztes Jahr durch die Decke gegangen. Ich habe im letzten Herbst das erste Mal in meinem Leben € 2,-- für Benzin gezahlt. Allerdings an einer AB-Tankstelle. Und die Inflation lag bereits im letzten Jahr bei 8%. Im Frühjahr habe ich eine Erhöhung des Gaspreises um knapp das Doppelte bekommen. Das alles hat mit dem Krieg nichts zu tun.

Natürlich verschärft der Krieg das alles noch etwas, ist aber keinesfalls der Auslöser. Die Geldmenge hat sich im Euroraum i.d. letzten 10 Jahren versiebenfacht bei nur gering gestiegener Produktivität. Grund hierfür ist die Eurorettung um jeden Preis. Das ist die Ursache für die Inflation.

Man hatte das lange Zeit im Griff durch die Deckelung der Lohnentwicklung. Aber durch die Lockdowns und die hierdurch gestörte Produktion und Logistik begann der Anstieg der Preise.

Der Beitrag wurde von Opa Micha bearbeitet: 22. Aug 2022, 17:53
 
Seneca
Beitrag 22. Aug 2022, 19:55 | Beitrag #10
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Der Wohlstand Deutschlands wird durch eine innovative, wettbewerbsfähige Wirtschaft ermöglicht. Da schmerzen natürlich hohe Energiepreise. Aber das ist nur ein Faktor von vielen.
In Infrastruktur und innovative Technologien wurde zu wenig investiert, dafür leistete man sich nicht nachhaltige Dinge wie die Rente mit 63, die pro Jahr über 30 Milliarden Euro kostet.
Zunehmende Melde-, Dokumentations- oder Aufbewahrungspflichten, langwierige Genehmigungsverfahren sowie engmaschigere Regulierungen bremsen gerade junge Unternehmen und Gründer. Schulen sind in manchen Bundesländer einfach zu schlecht.
Die Ampel tut da zu wenig.
 
400plus
Beitrag 24. Aug 2022, 19:31 | Beitrag #11
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ZITAT(Fremder Fink @ 24. Aug 2022, 20:08) *
Marine Le Pen hat sich nach der großangelegten Invasion von Putin distanziert und ist in Frankreich jetzt in die Regierung eingebunden, wie lang dies hält wird sich zeigen.


Die RN hat zwar in letzter Zeit teilweise mit Macron abgestimmt, ist aber nicht Teil der Regierung oder in diese eingebunden.
 
goschi
Beitrag 24. Aug 2022, 22:00 | Beitrag #12
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ZITAT(Fremder Fink @ 24. Aug 2022, 20:08) *
Mit Slowenien hat schon ein, wenn auch kleines, Land, die Waffenlieferungen eingestellt.

Slowenien ist seit Jahren von wechselnden populistischen und reaktionären Regierungen regiert, das Land ist aber schlicht irrelevant und untergräbt schlussendlich die EU nicht, da sie derart darauf angewiesen sind, dass sie bisher bei Hüsteln aus Brüssel doch still sassen.
Zwischen "Die Ukraine nicht aktiv unterstützen" und "die EU spalten" bestehen dann auch nochmal gewaltige Unterschiede, so sehr ich mir (auch von meinem Heimatland) eine sehr aktive Unterstützung der Ukraine wünschen würde, ist das nicht der Kernpunkt der EU.


ZITAT
Marine Le Pen [..] ist in Frankreich jetzt in die Regierung eingebunden

Sorry, du schreibst wirklich offenkundig falschen Unsinn rolleyes.gif
Auch zu Melanchon, der sicherlich ein immer wieder sehr unangenehmes Verständnis zu Russland zeigt, aber zu offener Putin-Unterstützung ist dann doch nochmal ein weiter Schritt


ZITAT
Die Inflation geht sicher in erster Linie auf mehr als 10 Jahre Geld drucken und schuldenfinanzierten Konsum zurück. Wobei der produktive Sektor teils aktiv behindert wurde. Dies war in fast allen Ländern bei fast allen Parteien beliebt und wer davor gewarnt hat war ein ewig Gestriger der nicht verstanden habe wie die moderne Wirtschaft funktioniert.

meine Erfahrung ist, dass zwischen "davor gewarnt" und "eine fachkundige Alternative aufgezeigt haben" grosse unterschiede bestehen.
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank war riskant, das war immer allen bewusst, aber auch ziemlich arm an Alternativen, wollte man die EU wirtschaftlich stabilisieren.
manche Dinge sind komplexer als ein Zweizeiler wink.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 08:53 | Beitrag #13
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ZITAT(goschi @ 24. Aug 2022, 23:00) *
ZITAT
Die Inflation geht sicher in erster Linie auf mehr als 10 Jahre Geld drucken und schuldenfinanzierten Konsum zurück. Wobei der produktive Sektor teils aktiv behindert wurde. Dies war in fast allen Ländern bei fast allen Parteien beliebt und wer davor gewarnt hat war ein ewig Gestriger der nicht verstanden habe wie die moderne Wirtschaft funktioniert.

meine Erfahrung ist, dass zwischen "davor gewarnt" und "eine fachkundige Alternative aufgezeigt haben" grosse unterschiede bestehen.
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank war riskant, das war immer allen bewusst, aber auch ziemlich arm an Alternativen, wollte man die EU wirtschaftlich stabilisieren.
manche Dinge sind komplexer als ein Zweizeiler wink.gif


Das viele Dinge zu komplex für kurze Äußerungen sind, stimmt natürlich voll und ganz.

Aber natürlich gab es Alternativen. Es fing ja mit der Rettung Griechenlands an. Natürlich hätte man das nicht machen müssen, das hätte auch der Euro und die Geschäftsbanken überlebt, wenn auch nicht alle. Zumal die Rettung Griechenlands gegen die vertragliche Gestaltung des Euros verstoßen hat, die eine Finanzierung von Staaten ausdrücklich verbietet.

Aber schon zuvor hat man gegen diese aus gutem Grund eingeführte Vorschrift im Geiste verstoßen. Nur hat man die Südstaaten nicht durch die EZB, wie jetzt, finanziert, sondern man hat aus formalen Gründen w/dieses Verbotes, die Geschäftsbanken dazwischen geschaltet. Den Banken wurde Geld zu niedrigsten Zinssätzen gegeben, um das Geld an die Südstaaten weiterzureichen. Das Risiko dieser Staatsfinanzierungen wurde durch die EZB als nicht vorhanden eingeschätzt, eine Mindestreserve mußte auch nicht vorgehalten werden. Das war gerade für Banken mit Ertragsproblemen, wie die staatlichen Landesbanken, ein schönes Geschäft.

Und als nun GR in die Knie ging, waren viele Banken dort im Risiko. Dies wurde als Bankenkrise bezeichnet, war aber eigentlich eine Staatsfinanzierungskrise. Deshalb ist die EU eingesprungen und hat GR und den Euro gerettet, whatever it takes. Nun bekommen wir heute die Rechnung.

Nachdem diese Krise dann einigermaßen im Griff war und nicht nur Deutschlands Wirtschaft von dem schwachen Euro und den künstlich niedrig gehaltenen Zinsen profitierte, hätte man die Politik des billigen Geldes und Staatsfinanzierung auslaufen lassen müssen. Aber wie ein Drogensüchtiger konnten die linken Regierungen Europas nicht mehr darauf verzichten. Zu sehr hatten sie sich an das billige Geld gewöhnt, das sie mit dem Füllhorn über die Bürger ausschütteten, um ihn ruhigzuhalten und ihre Projekte wie Ernergiewende und Zuwanderung zu finanzieren.

Und nun in der neuenKrise sind ihre Möglichkeiten beschränkt, wie bspw. Zinserhöhungen um die Inflation zu bekämpfen.

Gewarnt haben sehr viele, wie bspw. der Bundesbankpräsident Weidmann Prof. Sinn und, und. Es ist sogar eine Oppositionspartei deswegen entstanden. Aber in Deutschland bekommen regierungskritische in den Medien keine Plattform und werden deswegen oft nicht wahrgenommen.
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 08:59 | Beitrag #14
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Also die Alternative wäre gewesen, GR aus dem Euro zu schmeißen und nicht zu entschulden. Dann könnte GR zur Drachme zurückkehren und mit dieser Weichwährung ihre Wirtschaft und Tourismus ankurbeln. Die in Not geratenen dt. Banken hätte man unterstützen können.

Aber diese wirtschaftlich vernünftige Lösung und ein Land aus dem Euro zu entlassen, war politisch nicht gewollt.

Der Beitrag wurde von Opa Micha bearbeitet: 25. Aug 2022, 09:00
 
400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 09:04 | Beitrag #15
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:53) *
Nun bekommen wir heute die Rechnung.

Nachdem diese Krise dann einigermaßen im Griff war und nicht nur Deutschlands Wirtschaft von dem schwachen Euro und den künstlich niedrig gehaltenen Zinsen profitierte, hätte man die Politik des billigen Geldes und Staatsfinanzierung auslaufen lassen müssen. Aber wie ein Drogensüchtiger konnten die linken Regierungen Europas nicht mehr darauf verzichten. Zu sehr hatten sie sich an das billige Geld gewöhnt, das sie mit dem Füllhorn über die Bürger ausschütteten, um ihn ruhigzuhalten und ihre Projekte wie Ernergiewende und Zuwanderung zu finanzieren.


Und weil es nur an der EZB liegt, liegt die Inflationsrate in den USA gerade bei 8.5%? Die EZB hat gerade in den letzten Monaten sicher Fehler gemacht und zu langsam reagiert, aber das monokausal darauf zu reduzieren geht viel zu weit, wenn man gleichzeitig rasant steigende Energiepreise und noch immer unter Corona leidende Lieferketten hat, die das Angebot verknappen.


ZITAT
Gewarnt haben sehr viele, wie bspw. der Bundesbankpräsident Weidmann Prof. Sinn und, und. Es ist sogar eine Oppositionspartei deswegen entstanden.
Aber in Deutschland bekommen regierungskritische in den Medien keine Plattform und werden deswegen oft nicht wahrgenommen.


biggrin.gif Klar, deswegen können sich Weidel und Wagenknecht vor Talkshoweinladungen nicht retten. Und Sinn hatte auch nie Probleme, eine Bühne zu finden.
 
mr.trigger
Beitrag 25. Aug 2022, 09:16 | Beitrag #16
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:53) *
Nachdem diese Krise dann einigermaßen im Griff war und nicht nur Deutschlands Wirtschaft von dem schwachen Euro und den künstlich niedrig gehaltenen Zinsen profitierte, hätte man die Politik des billigen Geldes und Staatsfinanzierung auslaufen lassen müssen. Aber wie ein Drogensüchtiger konnten die linken Regierungen Europas nicht mehr darauf verzichten.

Das ist ebenso ostentativer wie objektiver Unfug. Deutschland hatte keine linke Regierung. Wer das behauptet, weiß entweder nicht, was "links" bedeutet oder wer in Deutschland die Regierung stellte. Oder beides.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:53) *
Gewarnt haben sehr viele, wie bspw. der Bundesbankpräsident Weidmann Prof. Sinn und, und. Es ist sogar eine Oppositionspartei deswegen entstanden. Aber in Deutschland bekommen regierungskritische in den Medien keine Plattform und werden deswegen oft nicht wahrgenommen.

Jens Weidmann wird in 62.000 Meldungen in Zeitungen erwähnt, Hans-Werner Sinn in 67.000. So viel hätte dir eine 2 Sekunden Googlesuche verraten können. Die Aussage, dass sie keine Plattform bekämen, darf man dann wohl getrost ins Reich der Märchen verbannen.


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There was a young man from Moldavia
Who couldn’t believe in the savior
So he erected instead, with himself at the head
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ramke
Beitrag 25. Aug 2022, 09:16 | Beitrag #17
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ZITAT(mr.trigger @ 25. Aug 2022, 09:16) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:53) *
Nachdem diese Krise dann einigermaßen im Griff war und nicht nur Deutschlands Wirtschaft von dem schwachen Euro und den künstlich niedrig gehaltenen Zinsen profitierte, hätte man die Politik des billigen Geldes und Staatsfinanzierung auslaufen lassen müssen. Aber wie ein Drogensüchtiger konnten die linken Regierungen Europas nicht mehr darauf verzichten.

Das ist ebenso ostentativer wie objektiver Unfug. Deutschland hatte keine linke Regierung. Wer das behauptet, weiß entweder nicht, was "links" bedeutet oder wer in Deutschland die Regierung stellte. Oder beides.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:53) *
Gewarnt haben sehr viele, wie bspw. der Bundesbankpräsident Weidmann Prof. Sinn und, und. Es ist sogar eine Oppositionspartei deswegen entstanden. Aber in Deutschland bekommen regierungskritische in den Medien keine Plattform und werden deswegen oft nicht wahrgenommen.

Jens Weidmann wird in 62.000 Meldungen in Zeitungen erwähnt, Hans-Werner Sinn in 67.000. So viel hätte dir eine 2 Sekunden Googlesuche verraten können. Die Aussage, dass sie keine Plattform bekämen, darf man dann wohl getrost ins Reich der Märchen verbannen.

Das hast du Missverstanden, er schrieb "die linken Regierungen Europas"


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goschi
Beitrag 25. Aug 2022, 09:24 | Beitrag #18
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ZITAT(ramke @ 25. Aug 2022, 10:16) *
Das hast du Missverstanden, er schrieb "die linken Regierungen Europas"

so viele gab es da nicht, eigentlich nur Frankreich unter Hollande und das war die Phase der heftigsten Staatseinsparungen Frankreichs seit DeGaulle (inkl. Rentenaltererhöhung, MwSt-Erhöhung, usw), daneben halt die Skandinavier, die aber alle gegen die EZB-Geldpolitik wären, wären sie denn im Euro, gerade Südeuropa war mit kurzer Ausnahme in Griechenland konsequent konservativ (und nein, Matteo Renzi mag in der PD sein, aber Links war diese Regierung wahrlich nicht), Osteuropa sowieso und Belgien und Niederlande haben zT nichtmal eine Regierung gehabt. man könnte Spanien seit 2018 mit Sanchez als Linksregiert bezeichnen, aber die Phase der offenen Geldpolitik fällt in sehr konservative (man könnte gar sagen reaktionäre) Regierungen.
irgendwie geht das also nicht ganz auf mit der Behauptung wink.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Amorphium
Beitrag 25. Aug 2022, 09:25 | Beitrag #19
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Frankreich, Großbritannien, Polen hatten wimre auch keine linken Regierungen, bei dem Rest weiß ich es aus dem Kopf Grad nicht, aber das sind schon einflussreiche Länder
 
goschi
Beitrag 25. Aug 2022, 09:31 | Beitrag #20
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Thema der Ãœbersicht wegen ausgelagert.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 25. Aug 2022, 09:46 | Beitrag #21
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Noch Auszüge aus einem Artikel über die tiefe Inflation in der Schweiz im Vergleich zur Eurozone.
ZITAT
(...) »Mit einem Mix aus Wasserkraft und Atomkraft gelingt es der Schweiz im Sommer sogar einige Überschüsse zu produzieren. Nur im Winter muss man zukaufen.« Ein weiterer wichtiger Faktor: »Nur wenige Schweizer Haushalte heizen mit Gas« (...) »Gerade Neubauten setzen auf Erd- und Fernwärme« – und sind damit kaum von der Preisrallye betroffen, die so viele Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland belastet.

Hinzu kommt: Schweizer Preise ergeben sich vor allem aus einem ziemlich teuren Gut – den Schweizer Lohnkosten. (...) »Wenn Sie eine Schweizer Uhr kaufen, spielen die Metallpreise kaum eine Rolle. Was die Uhr teuer macht, ist der Schweizer Uhrmacher.« Diese Gleichung gilt fast überall: Wer in Zürich ein Brot für umgerechnet sieben Euro kauft, weiß, dass es nicht der Mehlpreis von etwa einem Franken pro Kilo ist, der für diese Summe verantwortlich ist. Die gestiegenen Rohstoffkosten schlagen demnach kaum durch im Gesamtprodukt.

(...) weitere Schweizer Besonderheiten, die die Inflation bremsen: So werden die Löhne in den meisten Branchen nur einmal im Jahr verhandelt, für gewöhnlich im Herbst. (...)

Eine weitere Schweizer Besonderheit ist der streng regulierte Lebensmittelmarkt. (...) : Es dürfen nur Produkte importiert werden, die den einheimischen Erzeugnissen keine Konkurrenz machen – und ans Schweizer Preisniveau angepasst sind. Konkret heißt das: (...) Steigen die Preise in der Eurozone, bleibt der Schweizer Apfelpreis gleich (...)

(....) Die starke Schweizer Währung sei sicher einer der wesentlichen Gründe für die »deutlich schwächere Inflationsentwicklung« im Vergleich zu den Nachbarländern. (...)

Man könnte also auch sagen: Die Entwicklungen, die in Deutschland die Preise nach oben treiben – etwa der Krieg in der Ukraine – stärken die Schweizer Währung. Und sorgen im Umkehrschluss dafür, dass die Preise in der Schweiz stabil bleiben. (...)

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bemüht sich natürlich ebenfalls, die Inflation in Zaum zu halten. Sie steht jedoch weit weniger unter Druck als die US-Zentralbank Federal Reserve oder die Europäische Zentralbank (EZB). (...)»Die SNB hat eine gute Reputation in der Geldpolitik – und die Zinsen schon Mitte Juni erhöht. Das wurde als unabhängiges und klares Signal gegen die Inflation gewertet.«

https://www.spiegel.de/wirtschaft/inflation...fe-4433d019422b

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 25. Aug 2022, 09:47


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Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 09:54 | Beitrag #22
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 10:04) *
Und weil es nur an der EZB liegt, liegt die Inflationsrate in den USA gerade bei 8.5%? Die EZB hat gerade in den letzten Monaten sicher Fehler gemacht und zu langsam reagiert, aber das monokausal darauf zu reduzieren geht viel zu weit, wenn man gleichzeitig rasant steigende Energiepreise und noch immer unter Corona leidende Lieferketten hat, die das Angebot verknappen.


ZITAT
Gewarnt haben sehr viele, wie bspw. der Bundesbankpräsident Weidmann Prof. Sinn und, und. Es ist sogar eine Oppositionspartei deswegen entstanden.
Aber in Deutschland bekommen regierungskritische in den Medien keine Plattform und werden deswegen oft nicht wahrgenommen.


biggrin.gif Klar, deswegen können sich Weidel und Wagenknecht vor Talkshoweinladungen nicht retten. Und Sinn hatte auch nie Probleme, eine Bühne zu finden.



Die hohe Inflationsrate der USA hat andere Gründe, aber das ist hier nicht das Thema. Schau Dir mal die Inflationsraten europäischer Länder an, die nicht in der EU sind, an. Bspw. die Schweiz.

Die CDU ist unter Merkel stark nach links gewandert. Merkel hat vor ihrer Zeit als BK tatsächlich konservative Positionen geäußert, aber in ihrer Zeit als BK eine typisch rot/grüne Politik gemacht und alle konservativen Positionen aufgegeben, wie bspw. Wehrpflicht, Bekämpfung des Mißbrauchs des Asylrechts, Energiewende mit Atomausstieg, Bildung, Staatsfinanzierung, Ausweitung bis zur Überforderungdes Sozialstaates, Behinderung der Industrie, Weiterführung des Kampfes gegen Rechts usw. Das ist für mich ganz klar linke Politik. Man sollte nicht nur auf das Label schauen, sonder auf die Ingalte. Nicht umsonst hat sich ja eine Oppositionspartei rechts der CDU gegründet, überwiegend vom Fleische der CDU. Das ging ja nur aufgrund des Linksrutsches der CDU.
 
400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 10:07 | Beitrag #23
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 10:54) *
Die hohe Inflationsrate der USA hat andere Gründe, aber das ist hier nicht das Thema. Schau Dir mal die Inflationsraten europäischer Länder an, die nicht in der EU sind, an. Bspw. die Schweiz.


Zur Schweiz hat Glorfindel schon etwas geschrieben, und für das EZB-Argument ist nicht die EU, sondern die Eurozone maßgeblich. Dänemark liegt bei 8.7%, Norwegen bei 6.8%, Schweden bei 8.7%, GB bei 10.1%, Polen bei mehr als 15%. In keinem der Länder ist die EZB für die Geldpolitik verantwortlich.
 
Madner Kami
Beitrag 25. Aug 2022, 10:10 | Beitrag #24
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ZITAT(goschi @ 25. Aug 2022, 10:24) *
ZITAT(ramke @ 25. Aug 2022, 10:16) *
Das hast du Missverstanden, er schrieb "die linken Regierungen Europas"

so viele gab es da nicht, eigentlich nur Frankreich unter Hollande und das war die Phase der heftigsten Staatseinsparungen Frankreichs seit DeGaulle (inkl. Rentenaltererhöhung, MwSt-Erhöhung, usw), daneben halt die Skandinavier, die aber alle gegen die EZB-Geldpolitik wären, wären sie denn im Euro, gerade Südeuropa war mit kurzer Ausnahme in Griechenland konsequent konservativ (und nein, Matteo Renzi mag in der PD sein, aber Links war diese Regierung wahrlich nicht), Osteuropa sowieso und Belgien und Niederlande haben zT nichtmal eine Regierung gehabt. man könnte Spanien seit 2018 mit Sanchez als Linksregiert bezeichnen, aber die Phase der offenen Geldpolitik fällt in sehr konservative (man könnte gar sagen reaktionäre) Regierungen.
irgendwie geht das also nicht ganz auf mit der Behauptung wink.gif


Links und Rechts sind hautpsächlich eine Frage des eigenen Standpunktes und sagt demnach mehr über den Äußerer aus, als alles andere wink.gif

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 10:54) *
Die hohe Inflationsrate der USA hat andere Gründe, aber das ist hier nicht das Thema. Schau Dir mal die Inflationsraten europäischer Länder an, die nicht in der EU sind, an. Bspw. die Schweiz.


Glorfindel hat einen schönen Quote bzw. Artikel verlinkt, der klar sagt warum die Inflation in der Schweiz anders verläuft als anderswo und nur mal so am Rande: Die Schweiz lebt zu einem erheblichen Teil von im Vergleich billigen Auslandsfachkräften, die man sich temporär ins Land holt aber sie nicht zuziehen lies. Deutsche, Franzosen, Italiener. Mein eigener Nachbar gehörte dazu und hat jetzt seinen Job dort hingeschmissen, trotz im Vergleich zu hiesigen Löhnen wahnsinnig gutem Gehalt. Warum? Tja, er muss mit seinem in der Schweiz verdientem aber nach schweizer Verhältnissen geringem Gehalt sein Leben hier finanzieren und hier steigen die Kosten, sein Lohn aber nicht und so geht es einigen "Fremdarbeitern" in der Schweiz, was bei denen jetzt zu einem Arbeitskräftemangel führt, mit absehbaren Folgen für die nächsten inländischen Gehaltsverhandlungen.


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Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 10:34 | Beitrag #25
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 11:07) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 10:54) *
Die hohe Inflationsrate der USA hat andere Gründe, aber das ist hier nicht das Thema. Schau Dir mal die Inflationsraten europäischer Länder an, die nicht in der EU sind, an. Bspw. die Schweiz.


Zur Schweiz hat Glorfindel schon etwas geschrieben, und für das EZB-Argument ist nicht die EU, sondern die Eurozone maßgeblich. Dänemark liegt bei 8.7%, Norwegen bei 6.8%, Schweden bei 8.7%, GB bei 10.1%, Polen bei mehr als 15%. In keinem der Länder ist die EZB für die Geldpolitik verantwortlich.



Die insolventen Staaten erhalten Mittel aus dem EU-Rettungsfonds (EFSF und ESM), D.h. von allen Ländern der EU und nicht nur aus dem Euro-Raum.

Auch deswegen ist ja GB aus der EU ausgetreten, weil sie ebenfalls diese Länder mit unterstützen mußten.
 
Madner Kami
Beitrag 25. Aug 2022, 10:39 | Beitrag #26
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:34) *
ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 11:07) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 10:54) *
Die hohe Inflationsrate der USA hat andere Gründe, aber das ist hier nicht das Thema. Schau Dir mal die Inflationsraten europäischer Länder an, die nicht in der EU sind, an. Bspw. die Schweiz.


Zur Schweiz hat Glorfindel schon etwas geschrieben, und für das EZB-Argument ist nicht die EU, sondern die Eurozone maßgeblich. Dänemark liegt bei 8.7%, Norwegen bei 6.8%, Schweden bei 8.7%, GB bei 10.1%, Polen bei mehr als 15%. In keinem der Länder ist die EZB für die Geldpolitik verantwortlich.



Die insolventen Staaten erhalten Mittel aus dem EU-Rettungsfonds (EFSF und ESM), D.h. von allen Ländern der EU und nicht nur aus dem Euro-Raum.

Auch deswegen ist ja GB aus der EU ausgetreten, weil sie ebenfalls diese Länder mit unterstützen mußten.


Falsch. EFSF und ESM weden ausschließlich von Eurostaaten finanziert, insbesondere weil das UK sich explizit dagegen gestreubt hat.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 25. Aug 2022, 10:40


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Sensei
Beitrag 25. Aug 2022, 10:42 | Beitrag #27
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:54) *
Die CDU ist unter Merkel stark nach links gewandert. Merkel hat vor ihrer Zeit als BK tatsächlich konservative Positionen geäußert, aber in ihrer Zeit als BK eine typisch rot/grüne Politik gemacht und alle konservativen Positionen aufgegeben, wie bspw. Wehrpflicht, Bekämpfung des Mißbrauchs des Asylrechts, Energiewende mit Atomausstieg, Bildung, Staatsfinanzierung, Ausweitung bis zur Überforderungdes Sozialstaates, Behinderung der Industrie, Weiterführung des Kampfes gegen Rechts usw. Das ist für mich ganz klar linke Politik. Man sollte nicht nur auf das Label schauen, sonder auf die Ingalte. Nicht umsonst hat sich ja eine Oppositionspartei rechts der CDU gegründet, überwiegend vom Fleische der CDU. Das ging ja nur aufgrund des Linksrutsches der CDU.


Opa Micha - Politische Positionen sind nicht absolut.

Gesellschaften ändern sich mit der Zeit. Was früher Sichtweisen aus der Mitte der Gesellschaft waren (Kein Wahlrecht oder Besitzrechte für Frauen. Verbot von Abtreibungen. etc.) sind heute maximal noch Ansichten von extremen Parteien.

Nennt sich Progression. Fortschritt.
Konservative Positionen an sich haben nur selten Ewigkeitswert.

Tut mir leid, Opa Micha, aber die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt.
 
400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 10:46 | Beitrag #28
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Keines der genannten Länder trägt zum ESM bei. Davon ab erzeugen solche Beiträge nicht unbedingt Inflation und haben mit der Geldpolitik der jeweiligen Zentralbanken nur sehr wenig zu tun. Was wird das jetzt hier, "alles was mich an der EU stört"-Goalpost-Shifting?

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 25. Aug 2022, 10:46
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 10:53 | Beitrag #29
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 10:04) *
Und weil es nur an der EZB liegt, liegt die Inflationsrate in den USA gerade bei 8.5%? Die EZB hat gerade in den letzten Monaten sicher Fehler gemacht und zu langsam reagiert, aber das monokausal darauf zu reduzieren geht viel zu weit, wenn man gleichzeitig rasant steigende Energiepreise und noch immer unter Corona leidende Lieferketten hat, die das Angebot verknappen.



Man kann Inflation schon monokausal darauf zurückführen, daß die Ursache ein höherer Anstieg der Geldmenge als die Produktivität ist. Im Euro-Raum hat sich die Geldmenge in den letzten zehn Jahren versiebenfacht bei nur mäßig gestiegener Produktivität. Dies führt nach herrschender Lehrmeinung zu Inflation. In der Theorie ganz einfach.

Was die Fachleute überrascht hat, daß die Inflation lange Jahre nicht angesprungen ist. Da herrscht noch Unsicherheit über die Gründe. M.M.n. sind die Gründe einerseits natürlich die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen. Und die Deckelung der Lohnkosten einerseits über Zuwanderung, die vor allem im Niedriglohnbereich erheblichen Druck ausübt. Und die Inflationierung der höheren Bildungsabschlüsse, wodurch wir zumindest formal genügend Akademiker haben, was auch Druck auf die Lohnkosten ausübt. Weiterhin wird die Inflationsrate seit Jahren nach neuen Methoden berechnet, die als Ergebnis eine niedrigere Inflationsrate ausweisen.

Und der Auslöser, aber eben nicht die Ursache, sind jetzt der Umgang mit Corona gewesen, also die umfangreichen Lockdowns mit Störungen der Produktion und Lieferketten und die Auswirkungen der Energiewende (Abschaltung der KKW´s und Kohlekraftwerke), die die Energie deutlich verteuern. Erschwerend kommt jetzt natürlich noch hinzu, daß die Umstellung auf Gas aufgrund des Krieges auch noch kontraproduktiv ist. Aber der Anstieg der Energiekosten und der Inflation begann schon im letzten Jahr, wie sich sicherlich alle erinnern können. Das hatte nichts mit dem Krieg zu tun. Das ist jetzt noch ein Sahnehäubchen.
 
SailorGN
Beitrag 25. Aug 2022, 10:58 | Beitrag #30
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Natürlich hat Merkel die Mitte der Gesellschaft thematisch umgarnt, weil dort Stimmen zu holen waren... die Gesellschaft hat sich gewandelt, Merkel hat die CDU mitgenommen... und jetzt weinen die Boomer, weil sie nicht in ihre fantasy-Vergangenheit reisen können, weil sie die jüngeren Generationen nicht rumkommandieren können und weil ihre eigenen politischen "Sünden" keine vergebung finden.

GB ist ausgestiegen, weil die Briten wie die kleinen Kinder an der Supermarktkasse nicht noch mehr Süßigkeiten von der EU bekommen haben. Die Briten waren das bevorteilste Land der EU und haben diese Vorteile verzockt. Jetzt stehen sie mit noch größeren Problemen da als der Rest der EU und das alles unter einer dumm-konservativen Führung eines notorischen Lügners. Mit der EZB hatten Briten eh nie zu tun, sie haben arbeitsmarkttechnisch von der Freizügigkeit massiv profitiert. Alles weg, aber dafür ist man auf der Insel jetzt wieder "souverän" in Ruinen^^


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
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