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> Inflation, Geldpolitik und Stabilität der EU (und mehr), ausgelagert aus politische Ebene des russischen Kriegs
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 10:58 | Beitrag #31
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ZITAT(Sensei @ 25. Aug 2022, 11:42) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 09:54) *
Die CDU ist unter Merkel stark nach links gewandert. Merkel hat vor ihrer Zeit als BK tatsächlich konservative Positionen geäußert, aber in ihrer Zeit als BK eine typisch rot/grüne Politik gemacht und alle konservativen Positionen aufgegeben, wie bspw. Wehrpflicht, Bekämpfung des Mißbrauchs des Asylrechts, Energiewende mit Atomausstieg, Bildung, Staatsfinanzierung, Ausweitung bis zur Überforderungdes Sozialstaates, Behinderung der Industrie, Weiterführung des Kampfes gegen Rechts usw. Das ist für mich ganz klar linke Politik. Man sollte nicht nur auf das Label schauen, sonder auf die Ingalte. Nicht umsonst hat sich ja eine Oppositionspartei rechts der CDU gegründet, überwiegend vom Fleische der CDU. Das ging ja nur aufgrund des Linksrutsches der CDU.


Opa Micha - Politische Positionen sind nicht absolut.

Gesellschaften ändern sich mit der Zeit. Was früher Sichtweisen aus der Mitte der Gesellschaft waren (Kein Wahlrecht oder Besitzrechte für Frauen. Verbot von Abtreibungen. etc.) sind heute maximal noch Ansichten von extremen Parteien.

Nennt sich Progression. Fortschritt.
Konservative Positionen an sich haben nur selten Ewigkeitswert.

Tut mir leid, Opa Micha, aber die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt.


Solange sie sich zum Positiven entwickeln, bin ich der Letzte, der was dagegen hat. smile.gif Aber natĂĽrlich liegt das, was positiv ist, im Auge des Betrachters. hmpf.gif

Ob sich die Entwicklungen der letzten Jahre und die aktuellen politischen Positionen in der Krise bewähren werden und sich als zukunftstfest erweisen werden, werden wir sehen. Für einige Positionen wie die Energiewende, kann man das wohl schon verneinen. Auch die Unterfinanzierung der Bw scheint sich wohl nicht bewährt zu haben, wie man aktuell feststellt.

Der Beitrag wurde von Opa Micha bearbeitet: 25. Aug 2022, 10:59
 
Madner Kami
Beitrag 25. Aug 2022, 11:22 | Beitrag #32
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:53) *
Man kann Inflation schon monokausal darauf zurückführen, daß die Ursache ein höherer Anstieg der Geldmenge als die Produktivität ist.


Nein, kann man eben nicht. Die Realität straft diese Aussage lügen, wie du ja selber schreibst:

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:53) *
Was die Fachleute ĂĽberrascht hat, daĂź die Inflation lange Jahre nicht angesprungen ist. Da herrscht noch Unsicherheit ĂĽber die GrĂĽnde.


Wenn das ganze monokausal wäre, dann würden Fachleute nicht endlose Diskussionen führen, außer mit extremen Minderheiten am Rand des Wahnsinns. Und wenn das ganze monokausal wäre, dann hätte die Inflation ja genau in dem Moment anspringen müssen, als die Geldmenge stieg ohne, dass die Produktivität zunahm. Genau das ist ja aber nicht passiert, also ist der monokausale Zusammenhang nicht gegeben.

Davon abgesehen ist Inflation nicht gleichbedeutend mit einer steigenden Geldmenge per se. Eine Inflation kann auch ganz ohne eine steigende Geldmenge passieren und zwar aus einem sehr einfachen Grund: Der Hauptgrund für eine Inflation ist eine erhöhte Verfügbarkeit von Geldmengen. Dies kann durch Gelddrucken passieren, muss aber nicht. Das kann sogar dann passieren, wenn die absolute Menge des Geldes sinkt.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:58) *
Ob sich die Entwicklungen der letzten Jahre und die aktuellen politischen Positionen in der Krise bewähren werden und sich als zukunftstfest erweisen werden, werden wir sehen. Für einige Positionen wie die Energiewende, kann man das wohl schon verneinen. Auch die Unterfinanzierung der Bw scheint sich wohl nicht bewährt zu haben, wie man aktuell feststellt.


Alles Sachen, an denen die konservativen Kräfte eine erhebliche Mitschuld tragen.


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400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 11:33 | Beitrag #33
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:53) *
Im Euro-Raum hat sich die Geldmenge in den letzten zehn Jahren versiebenfacht bei nur mäßig gestiegener Produktivität. Dies führt nach herrschender Lehrmeinung zu Inflation. In der Theorie ganz einfach.


Das ist aber doch gerade der Punkt: Die Geldmenge wurde in den letzten 10-15 Jahren ĂĽberall stark ausgeweitet, und jetzt ist ĂĽberall Inflation. Und die Geldmenge wurde ausgeweitet, gerade weil die Inflation davor ĂĽber Jahre niht angesprungen ist und unter dem anvisierten Ziel von 2% lag. Die jetzige Inflation auf die Griechenland-Rettung und die EZB zu schieben, geht deswegen fehl. Die EZB hat das Spiel vielleicht ein wenig zu lange gespielt (insbesondere unter Lagarde in den letzten Monaten), aber das Grundproblem war ĂĽberall das Gleiche.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 25. Aug 2022, 11:34
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 11:58 | Beitrag #34
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 12:33) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:53) *
Im Euro-Raum hat sich die Geldmenge in den letzten zehn Jahren versiebenfacht bei nur mäßig gestiegener Produktivität. Dies führt nach herrschender Lehrmeinung zu Inflation. In der Theorie ganz einfach.


Das ist aber doch gerade der Punkt: Die Geldmenge wurde in den letzten 10-15 Jahren ĂĽberall stark ausgeweitet, und jetzt ist ĂĽberall Inflation. Und die Geldmenge wurde ausgeweitet, gerade weil die Inflation davor ĂĽber Jahre niht angesprungen ist und unter dem anvisierten Ziel von 2% lag. Die jetzige Inflation auf die Griechenland-Rettung und die EZB zu schieben, geht deswegen fehl. Die EZB hat das Spiel vielleicht ein wenig zu lange gespielt (insbesondere unter Lagarde in den letzten Monaten), aber das Grundproblem war ĂĽberall das Gleiche.


Nein, die Geldmenge wurde durch die Eurorettung, also konkret durch die finanzielle UnterstĂĽtzung der betroffenen Staaten, nicht nur GR, ausgeweitet.

"Im Rahmen des erweiterten Programms zum Ankauf von Vermögenswerten erwirbt die EZB Vermögenswerte im Umfang von 15 Mrd € bis 80 Mrd € pro Monat. Zu diesen Vermögenswerten zählen unter anderem Staatsanleihen, Wertpapiere von supranationalen europäischen Institutionen, Unternehmensanleihen, forderungsunterlegte Wertpapiere (Asset-Backed Securities – ABS) und gedeckte Schuldverschreibungen. Mit diesen Ankäufen von Vermögenswerten beeinflusst die EZB die allgemeinen Finanzierungsbedingungen und damit letztendlich das Wirtschaftswachstum und die Inflation."

Statistik der EZB zur Inflation

Wir sehen hier deutlich, daĂź die Inflation schon vor dem Kriegsausbruch angesprungen ist. Und die Inflation lag vor der Eurorettung zw. 1,5 bis 2%. Nur 2009/2010 lag sie kurz unter 1%.

Statistik Entwicklung Geldmenge
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 12:02 | Beitrag #35
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ZITAT(Madner Kami @ 25. Aug 2022, 12:22) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:58) *
Ob sich die Entwicklungen der letzten Jahre und die aktuellen politischen Positionen in der Krise bewähren werden und sich als zukunftstfest erweisen werden, werden wir sehen. Für einige Positionen wie die Energiewende, kann man das wohl schon verneinen. Auch die Unterfinanzierung der Bw scheint sich wohl nicht bewährt zu haben, wie man aktuell feststellt.


Alles Sachen, an denen die konservativen Kräfte eine erhebliche Mitschuld tragen.


Welcher Konservative war in D in den letzten Jahrzehnten an der Macht ? Du meinst nicht Merkel, oder ? Zu ihrer politischen Einordnung hatte ich meine Meinung schon weiter oben geschrieben. Welche konservative Stimme hat im Ă–RR eine Stimme mit Reichweite ?
 
SailorGN
Beitrag 25. Aug 2022, 12:05 | Beitrag #36
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Die Inflation ist aber nicht gleich mit Beginn der Ausweitung der Geldmenge angesprungen... sondern erst 10 Jahre nach Beginn der Aufkaufprogramme. Irgendwas passt da nicht in deiner Argumentation wink.gif

Das Problem JETZT ist nicht das Anleihekaufprogramm oder die Ausweitung der Geldmenge, es ist der Einbruch durch Corona und die Störung der Lieferketten. Diese beeinfluss(t)en die Warenmenge, also die andere Seite der Gleichung. Über 10 Jahre ist das Mehr an Geld problemlos in Wertschöpfung aller Art geflossen, mit Corona kam der Einbruch bei der Wertschöpfung weltweit. Die Geldmenge aber blieb und ohne Zinsen gabs auch keine "Geldsenke". Die klassische Geldsenke "Steuern und Abgaben" will aber keiner, also bleibt das Geld auf dem Markt.


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400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 12:33 | Beitrag #37
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 12:58) *
Nein, die Geldmenge wurde durch die Eurorettung, also konkret durch die finanzielle UnterstĂĽtzung der betroffenen Staaten, nicht nur GR, ausgeweitet.

"Im Rahmen des erweiterten Programms zum Ankauf von Vermögenswerten erwirbt die EZB Vermögenswerte im Umfang von 15 Mrd € bis 80 Mrd € pro Monat. Zu diesen Vermögenswerten zählen unter anderem Staatsanleihen, Wertpapiere von supranationalen europäischen Institutionen, Unternehmensanleihen, forderungsunterlegte Wertpapiere (Asset-Backed Securities – ABS) und gedeckte Schuldverschreibungen. Mit diesen Ankäufen von Vermögenswerten beeinflusst die EZB die allgemeinen Finanzierungsbedingungen und damit letztendlich das Wirtschaftswachstum und die Inflation."


Wertpapierkaufprogramme wurden nicht nur im Euroraum aufgelegt, sondern in vielen anderen Ländern. (Quantitative Easing) Diese waren Teil der unkonventionellen Geldpolitik, mit der die Zentralbanken die nach der Wirtschaftskrise trotz Nullzinsen unter dem Ziel verharrende Inflation erhöhen wollten. Das war aber wiederum ein globales Phänomen, kein europäisches. Wie gesagt, die EZB hat das (wahrscheinlich durchaus aus politischen Gründen) länger gemacht als andere und wurde gerade unter Lagarde recht kreativ darin, das zu begründen, aber das Grundproblem war in fast allen westlichen Ländern das gleiche, ob sie nun Griechenland mitgerettet haben oder nicht.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 12:58) *
Wir sehen hier deutlich, daĂź die Inflation schon vor dem Kriegsausbruch angesprungen ist. Und die Inflation lag vor der Eurorettung zw. 1,5 bis 2%. Nur 2009/2010 lag sie kurz unter 1%.

Statistik Entwicklung Geldmenge


Von Februar 2013 bis Juni 2021 lag die Inflation in der Eurozone fast durchgängig 2%, zeitweise unter 0% und damit deutlich unter dem 2%-Ziel, und das obwohl seit Anfang 2016 die Leitzinsen auf 0 waren. In dieser Zeit war eine Ausweitung der Geldmenge durch Anlagenkäufe durchaus geboten. Allenfalls gegen Ende, also 2021/22, kann man der EZB vorwerfen, dass sie da zu langsam reagiert hat.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 25. Aug 2022, 12:34
 
400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 12:36 | Beitrag #38
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ZITAT(Fremder Fink @ 25. Aug 2022, 13:03) *
Geld drucken war einfach der zunächst bequemste Weg.


Gelddrucken war in Anbetracht der Aufgaben der Zentralbank lange Zeit der gebotene Weg.

ZITAT(Fremder Fink @ 25. Aug 2022, 13:03) *
Die Quittung kommt ja jetzt erst. Sinnvoll wäre es gewesen während der Finanzkrise ab 2008 ein großes Bankensterben und auch Staatspleiten in Kauf zu nehmen. Wäre kurzfristig schmerzhalt


1929ff. war die kurze Frist dann doch sehr lang.
 
xena
Beitrag 25. Aug 2022, 13:19 | Beitrag #39
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ZITAT(Madner Kami @ 25. Aug 2022, 09:10) *
Mein eigener Nachbar gehörte dazu und hat jetzt seinen Job dort hingeschmissen, trotz im Vergleich zu hiesigen Löhnen wahnsinnig gutem Gehalt. Warum? Tja, er muss mit seinem in der Schweiz verdientem aber nach schweizer Verhältnissen geringem Gehalt sein Leben hier finanzieren und hier steigen die Kosten, sein Lohn aber nicht und so geht es einigen "Fremdarbeitern" in der Schweiz, was bei denen jetzt zu einem Arbeitskräftemangel führt, mit absehbaren Folgen für die nächsten inländischen Gehaltsverhandlungen.

Er verdiente dort wahnsinnig viel und hat trotzdem den Job dort hingeworfen weil hier die Inflation paar Prozent hat? Gehts noch? Wie viel war denn dieses wahnsinnig viel?
Als ich in der Schweiz gearbeitet habe, habe ich dort das dreifache vom dem verdient was ein Facharbeiter in meinem damaligen Beruf hier verdient hatte. Genug Luft im jede Teuerung hierzulande aufzufangen. Dazu habe ich als Grenzgängerin, die über einer bestimmten Entfernung in der Schweiz gearbeitet hat, die Steuern auch in der Schweiz gezahlt und das waren immer 11%, egal wie viel man gearbeitet hatte, also Überstunden gemacht hatte (um KK musste man sich in D selbst kümmern). Ein Paradies für Deutsche Arbeitnehmer die was auf die hohe Kante bringen wollten, für die sich im eigenen Land Überstunden gar nicht gelohnt haben, weil die Kalte Progression alles aufgefressen hat. Als Grenzgänger hattest Du massig Geld. Ich hatte dort als Handwerkerin mehr Kohle gescheffelt als Ingenieure hierzulande verdient haben. Auch heute müsste der Unterschied immer noch weit höher sein als die Teuerungsrate hier noch werden wird, weil es sich sonst gar nicht lohnt rüber zu machen. Immerhin hat man ja höhere Kosten für das Pendeln.


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Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 13:27 | Beitrag #40
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ZITAT(SailorGN @ 25. Aug 2022, 13:05) *
Die Inflation ist aber nicht gleich mit Beginn der Ausweitung der Geldmenge angesprungen... sondern erst 10 Jahre nach Beginn der Aufkaufprogramme. Irgendwas passt da nicht in deiner Argumentation wink.gif

Das Problem JETZT ist nicht das Anleihekaufprogramm oder die Ausweitung der Geldmenge, es ist der Einbruch durch Corona und die Störung der Lieferketten. Diese beeinfluss(t)en die Warenmenge, also die andere Seite der Gleichung. Über 10 Jahre ist das Mehr an Geld problemlos in Wertschöpfung aller Art geflossen, mit Corona kam der Einbruch bei der Wertschöpfung weltweit. Die Geldmenge aber blieb und ohne Zinsen gabs auch keine "Geldsenke". Die klassische Geldsenke "Steuern und Abgaben" will aber keiner, also bleibt das Geld auf dem Markt.


Das die Inflation lange nicht angesprungen ist trotz der expansiven Ausweitung der Geldmenge, hat die Fachleute sehr verwundert und die Gründe sind noch nicht ganz geklärt. Meine Meinung zu den Gründen habe ich weiter oben bereits beschrieben. Dies führte nun zu der fatalen Annahme, unter den Politikern, daß es tatsächlich eine neue Geldpolitik gibt, die trotz dieser Ausweitung keine Inflation verursacht und man mit der exzessiven Verschuldung einfach weitermachen kann. Aber nun ist aufgrund der Lockdowns und der Energiewende mit Abschaltung der KKW`s und Kohlekraftwerke die Inflation doch angesprungen.

Natürlich gibt es für jeden Währungsraum eigene Erklärungen und Gründe. Oben wurde ja schon erklärt, daß die Schweiz aufgrund der hohen Lohnanteile und der höheren Inlandsquote nicht so inflationsanfällig ist, so sind im Umkehrschluß natürlich Länder mit Niedriglöhnen und hohen Importquoten umso anfälliger. Die importieren sich die Inflation.
 
Madner Kami
Beitrag 25. Aug 2022, 13:47 | Beitrag #41
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ZITAT(xena @ 25. Aug 2022, 14:19) *
ZITAT(Madner Kami @ 25. Aug 2022, 09:10) *
Mein eigener Nachbar gehörte dazu und hat jetzt seinen Job dort hingeschmissen, trotz im Vergleich zu hiesigen Löhnen wahnsinnig gutem Gehalt. Warum? Tja, er muss mit seinem in der Schweiz verdientem aber nach schweizer Verhältnissen geringem Gehalt sein Leben hier finanzieren und hier steigen die Kosten, sein Lohn aber nicht und so geht es einigen "Fremdarbeitern" in der Schweiz, was bei denen jetzt zu einem Arbeitskräftemangel führt, mit absehbaren Folgen für die nächsten inländischen Gehaltsverhandlungen.

Er verdiente dort wahnsinnig viel und hat trotzdem den Job dort hingeworfen weil hier die Inflation paar Prozent hat? Gehts noch? Wie viel war denn dieses wahnsinnig viel?
Als ich in der Schweiz gearbeitet habe, habe ich dort das dreifache vom dem verdient was ein Facharbeiter in meinem damaligen Beruf hier verdient hatte. Genug Luft im jede Teuerung hierzulande aufzufangen. Dazu habe ich als Grenzgängerin, die über einer bestimmten Entfernung in der Schweiz gearbeitet hat, die Steuern auch in der Schweiz gezahlt und das waren immer 11%, egal wie viel man gearbeitet hatte, also Überstunden gemacht hatte (um KK musste man sich in D selbst kümmern). Ein Paradies für Deutsche Arbeitnehmer die was auf die hohe Kante bringen wollten, für die sich im eigenen Land Überstunden gar nicht gelohnt haben, weil die Kalte Progression alles aufgefressen hat. Als Grenzgänger hattest Du massig Geld. Ich hatte dort als Handwerkerin mehr Kohle gescheffelt als Ingenieure hierzulande verdient haben. Auch heute müsste der Unterschied immer noch weit höher sein als die Teuerungsrate hier noch werden wird, weil es sich sonst gar nicht lohnt rüber zu machen. Immerhin hat man ja höhere Kosten für das Pendeln.


Steigende Spritkosten und zuverlässig aller 15 Monate eine Mieterhöhung wegen energetischen Umbauten und Sanierungen am Gehäuse fressen so einen Gehaltsvorsprung schnell mal auf, immerhin wohnen wir hier Nahe Leipzig nicht gerade grenznah zur Schweiz. Arm ist und wäre er zwar nicht, aber praktisch über Nacht Mehrkosten von 250 Euro sind kein Pappenstiel, erst recht nicht wenn praktisch jedes Jahr die Miete um 50€ steigt. Beruf ist übrigens Koch.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 14:27) *
Natürlich gibt es für jeden Währungsraum eigene Erklärungen und Gründe. Oben wurde ja schon erklärt, daß die Schweiz aufgrund der hohen Lohnanteile und der höheren Inlandsquote nicht so inflationsanfällig ist, so sind im Umkehrschluß natürlich Länder mit Niedriglöhnen und hohen Importquoten umso anfälliger. Die importieren sich die Inflation.


Der Exportweltmeister importiert sich also die Inflation?

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 25. Aug 2022, 13:50


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400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 13:55 | Beitrag #42
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 14:27) *
Aber nun ist aufgrund der Lockdowns und der Energiewende mit Abschaltung der KKW`s und Kohlekraftwerke die Inflation doch angesprungen.


Die drei KKWs und die paar Kohlekraftwerke haben also die Inflation im ganzen Euroraum auf fast zweistellige Prozentwerte gebracht? Aha.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:53) *
Was die Fachleute ĂĽberrascht hat, daĂź die Inflation lange Jahre nicht angesprungen ist. Da herrscht noch Unsicherheit ĂĽber die GrĂĽnde. M.M.n. sind die GrĂĽnde einerseits natĂĽrlich die kĂĽnstlich niedrig gehaltenen Zinsen.


Niedrig gehaltene Zinsen halten keine Inflation zurĂĽck, im Gegenteil.
 
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Beitrag 25. Aug 2022, 14:10 | Beitrag #43
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Aufgrund der Eurokrise und des Zerfalls der Euros gegenüber dem Schweizer Franken hat die Schweizerische Nationalbank sich im September 2011 dazu entschlossen, den Schweizer Franken an den Euro zu binden und einen Wechselkurs von Fr. 1.20 für Euro 1.00 festzulegen. Dies um einen weiteren Verfall des Euros gegenüber dem Schweizer Franken zu verhindern. Die Schweizer Wirtschaft ist stark exportorientiert, wie die Deutsche im Übrigen auch, weshalb sie grundsätzlich nicht an einem starken Franken interessiert ist.

Die Schweizerische Nationalbank kann grundsätzlich beliebig Schweizer Franken auf den Markt werfen und damit Devisen kaufen, insbesondere Euro, auch wenn dies der Schweiz von Seiten der USA den Vorwurf eingebrachte, die Währung zu manipulieren und künstlich tief zu halten. Die starke Ausweitung der Geldmenge im Euroraum würde dann aber irgendwann der Schweizerischen Nationalbank unheimlich und sie hob am 15. Januar 2015 überraschend die Bindung an den Euro auf, worauf der Euro gegenüber dem Schweizer Franken fast 20% an Wert verlor.

Das der Euro gegenüber dem Schweizer Franken stetig an Wert verliert, ist ein bekanntes Phänomen. Solange dies gemächlich geschieht, ist dies für die Schweizer Wirtschaft auch nicht ein grosses Problem, da es bekannt ist und gerade grössere Firmen sich auch mittels Termingeschäften und ähnlichem absichern können. Anders sieht es natürlich bei einem raschen Eurozerfall aus.

Das irgendwann wieder die Inflation zuschlägt wurde von vielen vermutet, weil die Politik der EZB eigentlich daraufhin deutete, dass es irgendwann zu einer Inflation kommen könnte.

ZITAT(xena @ 25. Aug 2022, 13:19) *
(...)
Als ich in der Schweiz gearbeitet habe, habe ich dort das dreifache vom dem verdient was ein Facharbeiter in meinem damaligen Beruf hier verdient hatte. Genug Luft im jede Teuerung hierzulande aufzufangen. Dazu habe ich als Grenzgängerin, die über einer bestimmten Entfernung in der Schweiz gearbeitet hat, die Steuern auch in der Schweiz gezahlt und das waren immer 11%, egal wie viel man gearbeitet hatte, also Überstunden gemacht hatte (um KK musste man sich in D selbst kümmern).
(...)

Ein Deutscher, welcher in der Schweiz arbeitet und Fr. 5'000.00 im Monat verdient (was einem normalen Verdienst in der Schweiz entspricht), hatte vor einem Jahr umgerechnet Euro 4'700.00 Heute aber erhält er für seinen gleichgebliebenen Lohn Euro 5'200.00. Er erhält also ungefähr im Umfang der Teuerung mehr Euros für seinen in Schweizer Franken gleichgebliebenen Lohn. In Deutschland hätte er dafür eine Lohnerhöhung von mehr als 10% benötigt.


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Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 15:10 | Beitrag #44
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ZITAT(Madner Kami @ 25. Aug 2022, 14:47) *
ZITAT(xena @ 25. Aug 2022, 14:19) *
ZITAT(Madner Kami @ 25. Aug 2022, 09:10) *
Mein eigener Nachbar gehörte dazu und hat jetzt seinen Job dort hingeschmissen, trotz im Vergleich zu hiesigen Löhnen wahnsinnig gutem Gehalt. Warum? Tja, er muss mit seinem in der Schweiz verdientem aber nach schweizer Verhältnissen geringem Gehalt sein Leben hier finanzieren und hier steigen die Kosten, sein Lohn aber nicht und so geht es einigen "Fremdarbeitern" in der Schweiz, was bei denen jetzt zu einem Arbeitskräftemangel führt, mit absehbaren Folgen für die nächsten inländischen Gehaltsverhandlungen.

Er verdiente dort wahnsinnig viel und hat trotzdem den Job dort hingeworfen weil hier die Inflation paar Prozent hat? Gehts noch? Wie viel war denn dieses wahnsinnig viel?
Als ich in der Schweiz gearbeitet habe, habe ich dort das dreifache vom dem verdient was ein Facharbeiter in meinem damaligen Beruf hier verdient hatte. Genug Luft im jede Teuerung hierzulande aufzufangen. Dazu habe ich als Grenzgängerin, die über einer bestimmten Entfernung in der Schweiz gearbeitet hat, die Steuern auch in der Schweiz gezahlt und das waren immer 11%, egal wie viel man gearbeitet hatte, also Überstunden gemacht hatte (um KK musste man sich in D selbst kümmern). Ein Paradies für Deutsche Arbeitnehmer die was auf die hohe Kante bringen wollten, für die sich im eigenen Land Überstunden gar nicht gelohnt haben, weil die Kalte Progression alles aufgefressen hat. Als Grenzgänger hattest Du massig Geld. Ich hatte dort als Handwerkerin mehr Kohle gescheffelt als Ingenieure hierzulande verdient haben. Auch heute müsste der Unterschied immer noch weit höher sein als die Teuerungsrate hier noch werden wird, weil es sich sonst gar nicht lohnt rüber zu machen. Immerhin hat man ja höhere Kosten für das Pendeln.


Steigende Spritkosten und zuverlässig aller 15 Monate eine Mieterhöhung wegen energetischen Umbauten und Sanierungen am Gehäuse fressen so einen Gehaltsvorsprung schnell mal auf, immerhin wohnen wir hier Nahe Leipzig nicht gerade grenznah zur Schweiz. Arm ist und wäre er zwar nicht, aber praktisch über Nacht Mehrkosten von 250 Euro sind kein Pappenstiel, erst recht nicht wenn praktisch jedes Jahr die Miete um 50€ steigt. Beruf ist übrigens Koch.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 14:27) *
Natürlich gibt es für jeden Währungsraum eigene Erklärungen und Gründe. Oben wurde ja schon erklärt, daß die Schweiz aufgrund der hohen Lohnanteile und der höheren Inlandsquote nicht so inflationsanfällig ist, so sind im Umkehrschluß natürlich Länder mit Niedriglöhnen und hohen Importquoten umso anfälliger. Die importieren sich die Inflation.


Der Exportweltmeister importiert sich also die Inflation?


Also erstens spreche ich bei der importierten Inflation von anderen, bspw. osteuropäischen, Ländern. Das konnte man meinem Text entnehmen. Zweitens sind wir nicht mehr Exportweltmeister. Wir haben letztes Jahr das erste Mal seit Menschengedenken mehr importiert, als exportiert. Auch das ein Ergebnis der aktuellen Politik. Und ja, auch wir importieren uns Inflation, bspw. über gestiegene Energiekosten, da wir ja immer mehr von Dritten abhängig werden und gestiegener Preise für Rohstoffe.
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 15:17 | Beitrag #45
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 14:55) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 14:27) *
Aber nun ist aufgrund der Lockdowns und der Energiewende mit Abschaltung der KKW`s und Kohlekraftwerke die Inflation doch angesprungen.


Die drei KKWs und die paar Kohlekraftwerke haben also die Inflation im ganzen Euroraum auf fast zweistellige Prozentwerte gebracht? Aha.

ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 11:53) *
Was die Fachleute ĂĽberrascht hat, daĂź die Inflation lange Jahre nicht angesprungen ist. Da herrscht noch Unsicherheit ĂĽber die GrĂĽnde. M.M.n. sind die GrĂĽnde einerseits natĂĽrlich die kĂĽnstlich niedrig gehaltenen Zinsen.


Niedrig gehaltene Zinsen halten keine Inflation zurĂĽck, im Gegenteil.


Ich weiĂź nicht, was Du mit drei KKW`s meinst ? Drei haben wir noch nicht abgeschaltet, abgeschaltet wurden schon deutlich mehr.

Natürlich müssen zur Inflationsbekämpfung Zinsen erhöht werden. Anderer Meinung sind nur Erdogan und unsere Regierung bzw. die EZB. Denn die haben im Prinzip, außer einem Tippelschritt, die Zinsen noch nicht erhöht. Was ich meinte, daß in dem Umfeld, bspw. auch durch die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen, Preis- und damit Lohndruck dadurch vermieden wurde.
 
400plus
Beitrag 25. Aug 2022, 15:19 | Beitrag #46
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Drei wurden Ende 2021 abgeschaltet, davor gab es seit Ende 2019 keine Ă„nderungen. Wenn die Inflation also seit Ende 2021 wegen der Energiewende angesprungen ist, mĂĽssen es ja wohl die drei KKWs gewesen sein. Und es ergibt immer noch keinen Sinn, dass niedrige Zinsen einerseits Inflation hervorrufen und andererseits verhindern sollen.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 25. Aug 2022, 15:20
 
Almeran
Beitrag 25. Aug 2022, 15:24 | Beitrag #47
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Wenn Energieabhängigkeit und steigende Energieträgerpreise so furchtbar sind, hätte man wohl früher und mehr in erneuerbare Energien investieren müssen. Aber das ist dann sicher auch wieder nicht richtig.


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Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
- Bertrand Russell, Eroberung des GlĂĽcks
 
Merowinger
Beitrag 25. Aug 2022, 15:37 | Beitrag #48
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 16:10) *
Natürlich gibt es für jeden Währungsraum eigene Erklärungen und Gründe. [...] Zweitens sind wir nicht mehr Exportweltmeister. Wir haben letztes Jahr das erste Mal seit Menschengedenken mehr importiert, als exportiert. Auch das ein Ergebnis der aktuellen Politik.

Genau, man muss schon genauer hinschauen in welchem Sektor die Inflation zuschlägt. Und Exportweltmeister zu sein hat DE lange unangenehm zur Zielscheibe der Kritik gemacht, schon allein deswegen ist eine ausgeglichenere Handelsbilanz eine gute Sache.
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 15:45 | Beitrag #49
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 16:19) *
Drei wurden Ende 2021 abgeschaltet, davor gab es seit Ende 2019 keine Ă„nderungen. Wenn die Inflation also seit Ende 2021 wegen der Energiewende angesprungen ist, mĂĽssen es ja wohl die drei KKWs gewesen sein. Und es ergibt immer noch keinen Sinn, dass niedrige Zinsen einerseits Inflation hervorrufen und andererseits verhindern sollen.


Gut, Du versuchst mit kleinen Teilzitaten eine Argumentationshoheit zu erreichen. Wenn Dich das befriedigt. Mich ermüdet das und mir fehlt auch die Zeit für dieses fruchtlose Unterfangen. Ich habe nirgends geschrieben, die Inflation ist nur w/der Abschaltung dreier KKW´s angesprungen. Abgesehen von der Ausweitung der Geldmenge ohne Produktivitätszuwachs um den Euro zu retten, die für mich der Hauptgrund ist, kommen da noch die Energiewende (wodurch wir uns u.a. in Abhängigkeit des russ. Gases begeben haben) und die Störungen durch die Lockdowns dazu. Das, und nicht weniger, schreibe ich seit einiger Zeit. Such Dir wieder Schnipsel zum Zitieren aus. Ich bin bei diesem Spiel jedenfalls raus.

Der Beitrag wurde von Opa Micha bearbeitet: 25. Aug 2022, 15:49
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 15:47 | Beitrag #50
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ZITAT(Merowinger @ 25. Aug 2022, 16:37) *
schon allein deswegen ist eine ausgeglichenere Handelsbilanz eine gute Sache.


Da bin ich, mit Verlaub, anderer Ansicht. Und wir werden diesen Zeiten noch nachtrauern.
 
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Beitrag 25. Aug 2022, 15:58 | Beitrag #51
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 16:45) *
ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 16:19) *
Drei wurden Ende 2021 abgeschaltet, davor gab es seit Ende 2019 keine Ă„nderungen. Wenn die Inflation also seit Ende 2021 wegen der Energiewende angesprungen ist, mĂĽssen es ja wohl die drei KKWs gewesen sein. Und es ergibt immer noch keinen Sinn, dass niedrige Zinsen einerseits Inflation hervorrufen und andererseits verhindern sollen.


Gut, Du versuchst mit kleinen Teilzitaten eine Argumentationshoheit zu erreichen. Wenn Dich das befriedigt. Mich ermüdet das und mir fehlt auch die Zeit für dieses fruchtlose Unterfangen. Ich habe nirgends geschrieben, die Inflation ist nur w/der Abschaltung dreier KKW´s angesprungen. Abgesehen von der Ausweitung der Geldmenge ohne Produktivitätszuwachs um den Euro zu retten, die für mich der Hauptgrund ist, kommen da noch die Energiewende (wodurch wir uns u.a. in Abhängigkeit des russ. Gases begeben haben) und die Störungen durch die Lockdowns dazu. Das, und nicht weniger, schreibe ich seit einiger Zeit. Such Dir wieder Schnipsel zum Zitieren aus. Ich bin bei diesem Spiel jedenfalls raus.

Die Energiewende ist alternativlos. Egal wie hoch die Inflation ist, der gesellschaftliche und wirtschaftliche Schaden durch ungebremsten Klimawandel wird höher ausfallen. Man hätte wohl zuerst Kohle, dann Gas, dann AKWs abschalten sollen - aber die Energiewende an sich hätte, hätte man sie früher und durchgreifender gewagt, die Energiepreise eher nach unten gedrückt. Sonne, Wind und Wasser gibt es nämlich kostenlos und unabhängig - aber die initialen Kosten hat man gescheut, denn Strom aus Kohle, Gas und AKWs war ja so wunderbar billig.


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Beitrag 25. Aug 2022, 15:58 | Beitrag #52
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 16:45) *
Gut, Du versuchst mit kleinen Teilzitaten eine Argumentationshoheit zu erreichen. Wenn Dich das befriedigt. Mich ermüdet das und mir fehlt auch die Zeit für dieses fruchtlose Unterfangen. Ich habe nirgends geschrieben, die Inflation ist nur w/der Abschaltung dreier KKW´s angesprungen. Abgesehen von der Ausweitung der Geldmenge ohne Produktivitätszuwachs um den Euro zu retten, die für mich der Hauptgrund ist, kommen da noch die Energiewende (wodurch wir uns u.a. in Abhängigkeit des russ. Gases begeben haben) und die Störungen durch die Lockdowns dazu. Das, und nicht weniger, schreibe ich seit einiger Zeit. Such Dir wieder Schnipsel zum Zitieren aus. Ich bin bei diesem Spiel jedenfalls raus.


ErmĂĽdend ist einfach, wie du hier den ganzen Thread hindurch versuchst, die Ursache der Inflation krampfhaft bei der Griechenlandrettung und den Entscheidungen der EZB zu suchen, auch wenn wir quasi die gleiche Inflation und die gleichen Geldmengenausweitung davor fast ĂĽberall in der westlichen Welt sehen, egal ob es da Rettungspakete (oder Energiewenden) gab. Und ja, das ist in der Tat ein fruchtloses Unterfangen.

Bei den Lockdowns (und ihren Folgen für die internationalen Lieferketten) und der Abhängigkeit vom russischen Gas bin ich ja bei dir, aber die Geldmengenausweitung gab es eben nicht nur im Euroraum, und die tiefen Inflationsraten davor auch nicht.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 25. Aug 2022, 16:10
 
Sensei
Beitrag 25. Aug 2022, 16:12 | Beitrag #53
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Im-Exporte von Strom, Stromproduktion und -Preis ĂĽber die letzten 3 Jahre.

https://www.agora-energiewende.de/service/a....08.2022/today/
 
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Beitrag 25. Aug 2022, 18:15 | Beitrag #54
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ZITAT(Fremder Fink @ 25. Aug 2022, 12:12) *
Die Inflation hinkt der Geldmengenausweitung immer etwas hinterher. Sie ist aber nicht erst jetzt angesprungen, sondern kommt jetzt verstärkt bei Gütern des täglichen Bedarfs an. Zuvor hat sie vor allem die Wohnkosten getrieben. Was die Politik dann auf hilflose Ideen wie Mietpreisbremse brachte.


Ja genau, 10 Jahre hinkt sie hinterher ohne vorher einen Mucks zu tun rofl.gif

Die Wohnkosten sind aus mehreren Gründen gestiegen: Die Nachfrage in Ballungsräumen, die konservative Politik der Veräusserungen von kommunalen/staatlichen Wohnungen en masse an Investoren, die Bevorzugung im Bau von Eigentumswohnungen vor Mietwohnungen. Hier ist der einzige Ansatzpunkt der Nullzinspolitik (nicht des Anleihenkaufes!), durch Nullzinsen ist viel Geld in Immobilien geflossen. Einerseits Vermögen, welches sonst in langfristigen Bankanlagen geparkt worden wäre, andererseits Kredite, mit denen sich Hinz und Kunz jetzt die eigene Bude im Speckgürtel gebaut haben... natürlich redet niemand über die Risiken dieser überteuerten Gebäude, die erstmal mit 10-Jahreskredit zum Niedrigst-Zins anfininanziert wurden und wo die ersten Kreditnehmer JETZT zur Refinanzierung gebeten werden... natürlich ganz freundlich mit Zinserhöhung und Inflationszuschlag^^ Aber war ja auch konservativ gewollt^^

Und Nein, nicht die Energiewende hat uns vom Gas abhängig gemacht, sondern der konservative Widerstand gegen die Energiewende. Wenn man die Energiewende durchgezogen hätte und konsequent MW gegen MW ausgetauscht hätte... und gleichzeitig Effizienzsteigerungen im Mobilitäts- und Gebäudebereich konsequent gefördert hätte statt Diesel-Nutzlos-SUVs und Palazzo Prozzos... dann hätten wir weder das Klimaproblem noch die Abhängigkeit vom Gas.


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Beitrag 25. Aug 2022, 19:03 | Beitrag #55
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ZITAT
dann hätten wir weder das Klimaproblem


Doch, das hätten wir dann auch. Denn im Gegensatz zu uns ist der "Rest der Welt" da nicht so wirklich auf Linie. Aber zumindest die Abhängigkeit von Energieimporten wäre geringer, wenn auch nicht ganz auszuschließen.


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Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 19:20 | Beitrag #56
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ZITAT(400plus @ 25. Aug 2022, 16:58) *
ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 16:45) *
Gut, Du versuchst mit kleinen Teilzitaten eine Argumentationshoheit zu erreichen. Wenn Dich das befriedigt. Mich ermüdet das und mir fehlt auch die Zeit für dieses fruchtlose Unterfangen. Ich habe nirgends geschrieben, die Inflation ist nur w/der Abschaltung dreier KKW´s angesprungen. Abgesehen von der Ausweitung der Geldmenge ohne Produktivitätszuwachs um den Euro zu retten, die für mich der Hauptgrund ist, kommen da noch die Energiewende (wodurch wir uns u.a. in Abhängigkeit des russ. Gases begeben haben) und die Störungen durch die Lockdowns dazu. Das, und nicht weniger, schreibe ich seit einiger Zeit. Such Dir wieder Schnipsel zum Zitieren aus. Ich bin bei diesem Spiel jedenfalls raus.


ErmĂĽdend ist einfach, wie du hier den ganzen Thread hindurch versuchst, die Ursache der Inflation krampfhaft bei der Griechenlandrettung und den Entscheidungen der EZB zu suchen, auch wenn wir quasi die gleiche Inflation und die gleichen Geldmengenausweitung davor fast ĂĽberall in der westlichen Welt sehen, egal ob es da Rettungspakete (oder Energiewenden) gab. Und ja, das ist in der Tat ein fruchtloses Unterfangen.

Bei den Lockdowns (und ihren Folgen für die internationalen Lieferketten) und der Abhängigkeit vom russischen Gas bin ich ja bei dir, aber die Geldmengenausweitung gab es eben nicht nur im Euroraum, und die tiefen Inflationsraten davor auch nicht.


Hast Du auch ein Beispiel, in welchem Land die Geldmenge sich in rd. 10 Jahren versiebenfacht hat ohne nennenswerten Produktivitätzuwachs ?

AuĂźer vllt. Venezuela oder die TĂĽrkei.
 
Panzerchris
Beitrag 25. Aug 2022, 19:27 | Beitrag #57
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Der fehlende Produktivitätszuwachs kommt auch durch den Fachkräftemangel zustande. Viele Firmen können Aufträge nur langsam abarbeiten oder müssen sogar welche ablehnen, weil ihnen schlicht das Personal fehlt. Allein in Thüringen fehlen in diesem Jahr 56.000 Facharbeiter.
 
Opa Micha
Beitrag 25. Aug 2022, 19:29 | Beitrag #58
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ZITAT(Almeran @ 25. Aug 2022, 16:58) *
Die Energiewende ist alternativlos. Egal wie hoch die Inflation ist, der gesellschaftliche und wirtschaftliche Schaden durch ungebremsten Klimawandel wird höher ausfallen. Man hätte wohl zuerst Kohle, dann Gas, dann AKWs abschalten sollen - aber die Energiewende an sich hätte, hätte man sie früher und durchgreifender gewagt, die Energiepreise eher nach unten gedrückt. Sonne, Wind und Wasser gibt es nämlich kostenlos und unabhängig - aber die initialen Kosten hat man gescheut, denn Strom aus Kohle, Gas und AKWs war ja so wunderbar billig.


Die Energiewende ist nicht nur nicht alternativlos, sie ist gescheitert. Kein Land der Welt folgt uns auf diesem Irrweg. Solange Strom nicht in nennenswertem Umfang gespeichert werden kann, kann sie nicht funktionieren. Solange muß die Grundlast immer noch konventionell vorgehalten werden. Oder man verlässt sich darauf, die Differenz zuzukaufen. Wir merken gerade, das das nicht der Königsweg ist.

Die Erneuerbaren sind immer nur zusätzlich zur konventionell vorgehaltenen Grundlast. Weswegen wir ja oft zuviel Strom produzieren, den wir dann billig verkaufen müssen oder für die Abnahme noch zahlen. Ein wahnsinniges Verlustgeschäft, was dazu führt, daß wir weltweit die höchsten Stromkosten haben.
 
Amorphium
Beitrag 25. Aug 2022, 19:34 | Beitrag #59
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Ist der Strompreis denn erst seit der Energiewende so hoch oder war er vorher im Vergleich niedriger?
 
xena
Beitrag 25. Aug 2022, 19:51 | Beitrag #60
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ZITAT(Opa Micha @ 25. Aug 2022, 18:29) *
Die Energiewende ist nicht nur nicht alternativlos, sie ist gescheitert. Kein Land der Welt folgt uns auf diesem Irrweg.

A Schmarrn. Costa Rica ist jetzt schon so gut wie autark. Dänemark hat schon fast 50% Strom aus Windenergie. Finnland will bis 2030 strommäßig autark werden und ist auf dem besten Weg dahin. usw...
Die ganze Welt bemĂĽht sich zumindest Strom aus regenerierbarer Energie bis 2050 zu erzeugen. Alles sind mehr oder weniger auf diesem Weg. Es gibt eine gewisse Klientel hierzulande, die alles weg blendet.


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