Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
2 Seiten V   1 2 >  
Reply to this topicStart new topic
> PT-76 mit 57mm-Kanone, wie Wirkungsvoll?
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 00:57 | Beitrag #1
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


Ich bin beim stöbern auf Wikipedia zufällig drauf gestossen das die Russen ihre alten PT-76 mit einer Maschinenkanone auf Basis der alten 57mm-Flak AZP S-60 ausgerüstet haben. Jetzt stellt sich für mich die ob das die ultimative Waffe für einen leichten Panzer ist, oder eher wie im Westen betrieben 105 bzw. 120mm Panzerkanonen? Immerhin durchschlägt die APCBC-T-Munition der S-60 auf 1000m 96mm (bei 90 Grad) und hat eine Feuergeschwindigkeit von 120 Schuss in der Minute. Ausserdem können mit der Version für den PT-76 Luftziele in bis zu 6000m Entfernung bekämpft werden (sicherlich effektiv gegen Helikopter und langsame UAV's). Wäre sowas ingesamt die bessere Lösung für einen leichten Panzer? Was ist eure Meinung?


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
Panzermann
Beitrag 24. Nov 2010, 01:56 | Beitrag #2
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.635



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 19.11.2002


Die Russen haben ja für schwere Feuerkraft Sprut-SD (125mm Kanone) entwickelt und ein leichtes Fahrzeug sollte eigntlich auch besser nur gegen andere leichte Fahrzeuge kämpfen. Ein großer Vorteil ist, daß die 57 mm schon ganz ordentlich HE ins ziel bringen kann zusaammen mit dem automatischen Feuer und der großen Munitonsmenge an Bord (im Vergleich zu größeren Kalibern) dürften sich gegnerische Fußgänger nicht freuen. Und die Unterstützung von eigener Infanterie und die Bekämpfung feindlicher Spähfahrzeuge/-panzer sind ja die Hauptaufgaben solcher leichter Panzerchen. Und dafür ist die Kanone imho sehr gut geeignet.


--------------------
ZITAT(Hawkeye @ 28. Mar 2011, 04:37) *
Tipp des Tages:
.454 Casull Flachkopf-Massivgeschosse eignen sich hervorragend als Ohrenstöpsel!
 
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 02:09 | Beitrag #3
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


Ja, das stimmt. Wenn man diesen PT-76E als Unterstützung für BMP-2 oder BMP-3 einsetzt, sollte das sehr effizient sein. So ein Fahrzeug wäre natürlich für die BW auf einem Puma-Chassis sehr wünschenswert, besonders wenn man Konvois schützen will. Ich könnte mir natürlich auch vorstellen das dass Fahrzeug teilweise auf den Erfahrungen der Russen aus Afghanistan und Tschetschenien basiert, wo eben Überfalle auf Konvois an der Tagesordnung waren (und immer noch sind).

Was den Sprut angeht: Haben die Russen die Beschaffnung nicht nach 24 Einheiten eingestellt?


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 11:27 | Beitrag #4
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


Was diesen ominösen PT-76E angeht, so gibt es diesen imho gar nicht. Ich habe noch nie etwas davon gehört. Im Internet gibt es ledigich den Wikibeitrag, welchen diesen PT-76E erwähnt sowie einen Forumsbeitrag bei militaryphotos.net, welcher sich auf einen angeblichen Voyenny Parad/Military Parade bezieht. Verschiedene Dinge scheinen recht unwahrscheinlich bzw. können ausgeschlossen werden:
- der PT-76, bei welchem es sich um ein Nachkriegskonstruktion handelt, war bereits anfangs der 80er Jahre veraltet und wurde (wahrscheinlich mit Ausnahme der Marineinfanterie) bei allen Einheiten der Kategorie A ausgemustert. Eine Modernisierung macht keinen Sinn, zumal mit dem BMP-3 in der Marineausführung und der 2S25 Sprut-SD Nachfolger da sind.
- eine Modernisierung eines bereits seit Jahrzehnten veralteten Fahrzeuges, indem man eine ebenfalls veraltete Waffe einbaut, für deren Munition im Übrigen ansonsten nicht mehr verwendet wird, ist ebenfalls unwahrscheinlich. So wie man die Russen kennt, würden die auf einen PT-76 einfach einen BMP-3-Turm aufsetzen, hätten sie das Bedürfnis noch irgendwas zu modernisieren.
- es kann praktisch ausgeschlossen werden, dass die russische Marineinfanterie über Fahrzeuge des Modells PT-76E verfügen oder solche Fahrzeuge bestellt hätten, geschweige denn, dass es sich dabei um 50-60 Einheiten handelt, wie der Wiki-Artikel behauptet
- die S60 wurde bei Einheiten der Kategorie A und B bereits in den 70er Jahren ausgemustert und verschwand dann in den 80er Jahren auch aus den Kategorie C Einheiten, auch wenn die Waffen weiter eingelagert waren. Moderne Munition hierzu wurde nie entwickelt.
- ich bezweifle ein bisschen, dass sich ein 57mm-Geschütz einer S60 einfach so in einen PT-76 einbauen lässt, bereits von den Ausmassen her
- in diesem angeblichen Artikel heisst es: "The maximum inclined fire range of shooting at air targets is more than 6 km" So eine Aussage ist schlicht Unsinn und ist für mich ein Beleg dafür, dass der ganze Artikel gefaked ist.
- Die Aussage "The modernization of tank PT-76 lets increase its battle possibilities 2.7 times, which is comparatively low at insignificant expenses that all makes this machine one of the best in the world in the given class." ist ebenfalls nur lächerlich.

Ja länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich der Überzeugung, dass es diesen PT-76E nicht gibt.

_____________

Was hingegen tatsächlich existiert, jedoch nirgends eingeführt wurde, ist ein 76mm-Schiffgeschütz auf Selbstfahrlafette, so OTOMATIC und DRACO:


OTO Merlara Presents DRACO


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 14:37 | Beitrag #5
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


@Glorfindel:
Okay, deine Argumente sind stichhaltig. Es ist ja auch schon seltsam das es kein einziges richtiges Bild von diesem Fahrzeug gibt. Nur ein winzig kleines, und das sagt nicht wirklich viel aus.
Für mich stellt sich da allerdings die Frage wer den Artikel gefaked hat. Einfacher nur ein User mit viel Fantasie, oder die Russen selber? Ich meine, die Daten mit dem Panzerdurchschlag der 57mm stimmen. Ich habe das eine Buch welches im Quellenverzeichniss des Artikels für die S-60 angegeben ist.

Ja, und den Draco habe ich schon gesehen. Aber die 76mm-Schiffskanone auf eine Fahrgestell zu setzen ist ja keine neue Idee. Die haben ja schon in 80er Jahren die Otomatic auf einem Leopard-Chassis gebaut.
Aber der war ja auch mehr für die Flugabwehr.


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 15:32 | Beitrag #6
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


ach ja, das habe ich noch vergessen bei meinem Argumenten zu schreiben. Das Bild im MP.net-Thread ist nicht von einem PT-76, sondern von einem BMP3. Über Gründe sowas ins Netz zu stellen, kann man nur spekulieren. Ich denke nicht, dass es "die Russen" waren, sondern, dass es irgendjeman war, der sowas wie den PT-76 mit 57mm Auto-Kanone für extrem nützlich befand und sich ärgerte, dass sonst niemand auf diese umwerfende Idee gekommen ist. Er ist nicht der einzige der sowas tut. Es gibt Leute die ganze Homepages von nichtexistenten Flugzeugherstellern mit diversen Modellen ins Netzstellen und niemand weiss genau wieso.


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 15:51 | Beitrag #7
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003



hier noch ein Bild einer S60 auf einem MT-LB, weils irgendwie passt. Das Ding wirkt improsiviert. Stellt sich die Frage, für was dies gut sein soll. Flugabwehr denke ich nicht, da würde es keinen Sinn machen. Deshalb gehe ich davon aus, dass man dieses Ding für Feuerunterstützung der Infanterie nutzen will.


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 16:20 | Beitrag #8
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


Ja, jetzt fällt mir auch erst auf wie riesig die S-60 eigentlich ist. Da hätte ich bei dem Blick auf die gezogene Version schon selber drauf kommen müssen. Dieses Monster wird man wohl kaum in den Turm eines normalen Panzers kriegen, geschweige den in so eine Kiste wie den PT-76. Ein MT-LB ist ja schon nicht klein, aber dieses Geschütz ist ja genauso lang wie der Panzer selbst.

Okay, dann bin ich auch überzeugt das es den PT-76E nicht gibt. Ich fand die Idee einfach nur interessant.


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 16:28 | Beitrag #9
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


bringt man schon auf einen Panzerturm, nämlich auf den offenen. mit sehr dünnen Panzerung beim ZSU-57-2, sogar zwei davon. Als Lafette dient jedoch ein T-54.



Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 25. Nov 2010, 20:40


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 16:31 | Beitrag #10
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


Ja richtig. Aber das ist ja wie du sagst ein Kampfpanzer-Chassis, und zwar mit einem massiven Turm, und nicht so einem kleinen Teil wie der PT-76 hat. Plus das der PT-76 mit der schweren Waffe und allem drum und dran vielleicht sogar überlastet ist.


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 16:36 | Beitrag #11
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


wie gesagt, ich halte den PT-76E für ein Hirngespinst, sinnlos und nicht realisierbar.


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Starscream
Beitrag 24. Nov 2010, 18:21 | Beitrag #12
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 375



Gruppe: Members
Mitglied seit: 23.03.2009


@Glorfindel
Ich teile deine Ansicht.
Vor allem könnten Fahrzeuge wie der BRM-3K Rys die möglichen Aufgaben eines PT-76E besser übernehmen.
Zudem ist die Panzerung des PT-76 sehr schwach, und es fehlt sogar ein Nachtsichtgerät. Wenn man schon einen PT-76 modernisieren sollte, dann in dieser Hinsicht, sonst hätte er auf einem halbwegs modernen Gefechtsfeld keine Überlebenschance.
Wenn ein Staat Wert auf einen leichten amphibischen Panzer legen würde, sollte er lieber den ZBD2000 kaufen. Von diesem gibt es sogar noch eine für den Mannschaftstransport ausgelegte Version.


--------------------
"Ihr glaubt, ihr hättet ein Reich geschaffen und habt doch nur ein Volk gespalten."
Grillparzer
 
Ta152
Beitrag 24. Nov 2010, 19:05 | Beitrag #13
+Quote PostProfile CardPM
Oberst
Beiträge: 14.979



Gruppe: WHQ
Mitglied seit: 22.02.2002


ZITAT(Glorfindel @ 24. Nov 2010, 16:36) *
wie gesagt, ich halte den PT-76E für ein Hirngespinst, sinnlos und nicht realisierbar.


Janes hält das ganze nicht für ein Hirngespinnst.
http://www.janes.com/articles/Janes-Armour...Federation.html
(Also das Updatepacket an sich, nicht das Russland seine eigenen PT-76 aufrüstet)

Es gibt mindestens 2 Bilder (vom gleichen Fahrzeug in gleicher Position) und einen Zeichnung des Turms.




Die Rosoboronexport Seite in Englisch ist leider scheiße und schlecht gepflegt, vielleicht kann jemand mit Russischkentnissen mal schauen ob man in der Russischen Version der Seite was findet. Interessant währen die Pressemitleitungen zur IDEX 2005.
http://roe.ru/


--------------------
/EOF
 
Ta152
Beitrag 24. Nov 2010, 19:21 | Beitrag #14
+Quote PostProfile CardPM
Oberst
Beiträge: 14.979



Gruppe: WHQ
Mitglied seit: 22.02.2002


ZITAT(Ferrus_Manus @ 24. Nov 2010, 00:57) *
Ich bin beim stöbern auf Wikipedia zufällig drauf gestossen das die Russen ihre alten PT-76 mit einer Maschinenkanone auf Basis der alten 57mm-Flak AZP S-60 ausgerüstet haben. Jetzt stellt sich für mich die ob das die ultimative Waffe für einen leichten Panzer ist, oder eher wie im Westen betrieben 105 bzw. 120mm Panzerkanonen? Immerhin durchschlägt die APCBC-T-Munition der S-60 auf 1000m 96mm (bei 90 Grad) und hat eine Feuergeschwindigkeit von 120 Schuss in der Minute. Ausserdem können mit der Version für den PT-76 Luftziele in bis zu 6000m Entfernung bekämpft werden (sicherlich effektiv gegen Helikopter und langsame UAV's). Wäre sowas ingesamt die bessere Lösung für einen leichten Panzer? Was ist eure Meinung?


Das das Update Serienmäßig hergestellt wird bzw. das es mehr wie den Prototypen gibt glaube ich nicht.

Das Problem bei der S-60 ist das es keine moderne Munition gibt. Mit APDS sollte man die Durchschlagkraft deutlich steigern können. Bei der HE Munition bin ich mir nicht sicher wann da der Zünder Programmiert wird bzw. ob der überhaupt Programmierbar ist. Granaten mit Annäherungszünder (wie Bofors 3P) wird es vermutlich gar nicht geben.


--------------------
/EOF
 
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 19:32 | Beitrag #15
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


Tatsache, das ist die Kiste. Okay, dann gibt es sie wohl doch. Aber irgendwie glaube ich nicht das diese Kombination wirklich gut funktioniert.


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
Stefan Kotsch
Beitrag 24. Nov 2010, 19:57 | Beitrag #16
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.503



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 10.12.2001


Ist nur eine interne Werksentwicklung in der Hoffnung, es kann sich jemand dafür erwärmen. War aber nix.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 24. Nov 2010, 19:57
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 20:06 | Beitrag #17
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


Wenn Janes dies schreibt, dann wird es wohl so sein. Aufgrund der absurden Angaben im Wiki-Artikel sowie in diesem angeblichen Berichte musste ich fasst zangsläufig davon ausgehen, dass es das Ding nicht gibt.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 24. Nov 2010, 20:06


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Starscream
Beitrag 24. Nov 2010, 20:31 | Beitrag #18
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 375



Gruppe: Members
Mitglied seit: 23.03.2009


Ich denke, das dieses Update mit Blick auf vornehmlich afrikanische und südostasiatische Kunden entwickelt wurde, die bereits den PT-76 einsetzen und noch genug ex-sowjetisches Material - wie etwa die S-60 - in ihrem Bestand haben.
Ein Staat, der ebenfalls noch viele PT-76 einsetzt ist übrigens Nordkorea, das sie aber wohl zugunsten des PT-85 in die Reserve verschieben oder ausmustern dürfte.



--------------------
"Ihr glaubt, ihr hättet ein Reich geschaffen und habt doch nur ein Volk gespalten."
Grillparzer
 
Glorfindel
Beitrag 24. Nov 2010, 20:56 | Beitrag #19
+Quote PostProfile CardPM
Divisionär
Beiträge: 10.037



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 10.09.2003


ich halte dies immernoch für ein sparkyartiges Projet. Irgendjemand findet die 57mm-Kanone supertoll. Wenn tatsächlich jemand dahinter stehen würde, der eingebunden ist, in der Rüstungsindustrie, dann würde das Ding wohl auch aktiver vermarktet. Es fragt sich einerseits, ob diese PT-76B Modernisierung (die Bezeichnung PT-76E habe ich nirgends gefunden) überhaupt funktionstüchtig ist und zweitens, ob überhaupt jemand ein Interesse daran hat, seine PT-76 zu modernisieren. Nordkorea kommt wohl nicht mehr in Frage, nicht nur wegen dem gestrigen Zwischenfall, sondern weil gegen Nordkorea ein UN-Waffenembargo verhängt wurde.

Hier noch der Bericht pberr den (angeblich) modernisierten PT-76:
http://btvt.narod.ru/4/76/pt76m.htm

Ich frage mich immernoch wie man mit dieser Optik (und ohne Radar) gescheit Flugzeuge bekämpfen will (und dann noch über 6000m Distanz), darin soll er ja besonders gut sein.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 24. Nov 2010, 20:59


--------------------
Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
Ferrus_Manus
Beitrag 24. Nov 2010, 22:37 | Beitrag #20
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 912



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.11.2010


Naja, ich denke schon das man damit 6km weit (oder vielleicht hoch?) schiessen kann. Aber das treffen ist halt die Frage. Damit kann man vielleicht Helis abschiessen, aber keine Kampfjets.


--------------------
Iron in Mind. Iron in Body
 
kato
Beitrag 24. Nov 2010, 23:29 | Beitrag #21
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 4.320



Gruppe: Members
Mitglied seit: 06.06.2007


ZITAT(Ferrus_Manus @ 24. Nov 2010, 14:37) *
Ja, und den Draco habe ich schon gesehen. Aber die 76mm-Schiffskanone auf eine Fahrgestell zu setzen ist ja keine neue Idee.

Die 76mm GT-4, die in den südafrikanischen Rooikat 76 eingesetzt wird, ist aus der 76mm-OTO-Schiffskanone entwickelt. Halt den Autolader und ähnlichen Schnickschnack weg. Die GT-4 kann auch noch dieselbe Munition einsetzen, und entwickelt deutlich mehr Druck als eine 76mm-Panzerkanone (weswegen der Rooikat 76 wohl die bisher kampfstärkste 76mm-Kanone in einem Panzer überhaupt hat - die Leistungsdaten der Kanone liegen zwischen denen von 90mm- und 105mm-Panzerkanonen, und der Rooikat konnte es mit dieser Bewaffnung durchaus mit T-55, T-62, M48 etc aufnehmen).

ZITAT(Starscream @ 24. Nov 2010, 20:31) *
Ich denke, das dieses Update mit Blick auf vornehmlich afrikanische und südostasiatische Kunden entwickelt wurde, die bereits den PT-76 einsetzen und noch genug ex-sowjetisches Material - wie etwa die S-60 - in ihrem Bestand haben.

Wenn man mal Ägypten ausklammert, belaufen sich die Bestände an S-60 in den meisten afrikanischen Ländern auf je unter 20 Stück. Schwerpunkt ist neben dem Ostblock (vor allem Polen) insbesondere der Nahe Osten - Syrien hat z.B. ein paar hundert.

ZITAT(Glorfindel @ 24. Nov 2010, 20:56) *
Ich frage mich immernoch wie man mit dieser Optik (und ohne Radar) gescheit Flugzeuge bekämpfen will (und dann noch über 6000m Distanz), darin soll er ja besonders gut sein.

6 km ist Hype. Das ist die Distanz auf die die S-60 mit Radar angeblich maximal wirken kann. Realistisch klappt das höchstens, wenn man auf ballistischem Wege - mit VB - ein auf dem Boden stehendes Flugzeug beschießt. Ohne Radar kommt die S-60 auf - offiziell - maximal 4000m, effektiv konnte sie bisher (in Vietnam) so auf maximal rund 3000m wirken.
 
seafox
Beitrag 25. Nov 2010, 17:13 | Beitrag #22
+Quote PostProfile CardPM
Fähnrich
Beiträge: 143



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.07.2005


Das Thema scheint noch nicht durch zu sein. Hier ein weiteres Foto mit der S-60. Allerdings scheint man hier den MT-LB als Basis-Fahrzeug verwendet zu haben.



 
General Gauder
Beitrag 25. Nov 2010, 17:16 | Beitrag #23
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.578



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 01.10.2005


Das ist die Wanne einer 2S1

General Gauder
 
Ta152
Beitrag 25. Nov 2010, 17:51 | Beitrag #24
+Quote PostProfile CardPM
Oberst
Beiträge: 14.979



Gruppe: WHQ
Mitglied seit: 22.02.2002


Interessant der deutlich größere Turm und die aufwendigere Mündungsbremse. Da ist die Wahrscheinlichkeit das die Konstruktion Schußfähig ist größer.


--------------------
/EOF
 
methos
Beitrag 25. Nov 2010, 18:15 | Beitrag #25
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.094



Gruppe: Members
Mitglied seit: 20.06.2010


96 mm Panzerstahl auf 1000 m? Mit APCBC-Munition ist dieser Fahrzeug absolut nicht für den Kampf gegen moderne Fahrzeuge geeignet (was eig. auch nicht wirklich die Aufgabe klassischer leichter Panzer wäre) - die MK 30 verschießt APFSDS-Munition mit geringfügig größerer Durchschlagskraft (20 mm). Gibt es Unterkaliber-Geschosse im Kaliber 57 mm?
Ist es sinnvoll 57 mm HE Granaten statt den bei NATO-Fahrzeugen üblichen 40 mm Granaten zu benutzen (vor allem wenn man den erhöhten Platzverbrauch bedenke)?
Die größere Reichweite würde ja auch ein modernes Feuerleitsystem benötigen.
 
xena
Beitrag 25. Nov 2010, 18:36 | Beitrag #26
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.908



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Laut Janes Ammunition Handbook sind neuere Munitionsarten in Entwicklung, nachdem die Kanone für den AU-220 Turm angeboten wird (der Turm in dem Bild oben). Eine modernere APDS soll sich in Entwicklung befinden.

Anonsten gibt es für die Kanone nur eine APC-T (BR-281 und BR-281U). Projektil wiegt 2,82 kg und penetriert auf 500m 106 mm/0° und 96mm/0° auf 1000m. Vo ist 1.000 m/s
In Russland wird die Munition nicht mehr hergestellt, aber in China für ihre Marinegeschütze und in anderen Ländern wird oder wurde es hergestellt.


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Ta152
Beitrag 25. Nov 2010, 20:20 | Beitrag #27
+Quote PostProfile CardPM
Oberst
Beiträge: 14.979



Gruppe: WHQ
Mitglied seit: 22.02.2002


ZITAT(methos @ 25. Nov 2010, 18:15) *
96 mm Panzerstahl auf 1000 m? Mit APCBC-Munition ist dieser Fahrzeug absolut nicht für den Kampf gegen moderne Fahrzeuge geeignet (was eig. auch nicht wirklich die Aufgabe klassischer leichter Panzer wäre) - die MK 30 verschießt APFSDS-Munition mit geringfügig größerer Durchschlagskraft (20 mm). Gibt es Unterkaliber-Geschosse im Kaliber 57 mm?
Ist es sinnvoll 57 mm HE Granaten statt den bei NATO-Fahrzeugen üblichen 40 mm Granaten zu benutzen (vor allem wenn man den erhöhten Platzverbrauch bedenke)?
Die größere Reichweite würde ja auch ein modernes Feuerleitsystem benötigen.


Selbst mit der APCBC Munition hat man genügend durschlagkraft gegen alle Fahrzeuge unterhalb Kampfpanzer. Bei einigen neuren Fahrzeugen vieleicht mit kleinen Einschränkungen im vorderen Bereich. Seitlich und von hinten dürfte sie auch vielen MBT gefährlich werden. Aber man verschenkt mit APCBC natürlich viel mögliche Penetrationsleistung. Die Geschossentwicklung stand halt ewig still. Wenn sich ein Kunde findet der ausreichend finanzkräftig ist wird die Entwicklung kein großes Problem sein.

57mm hat gegenüber 40mm den Vorteil von mehr Bumms. Ob man den höheren Platzverbrache durch niedrigeren Munitionsverbrauch ausgleichen kann hängt von der Taktischen Lage ab. Wobei der unterschied bei der Größe zwischen 40mm Bofors und 57x347SR gar nicht so groß ist.

Mal ein vergleich zwischen Bofors 40 und 57mm bei den 3P Geschossen, jeweils erst 40mm dann 57mm:
Geschossgewicht: 0,975kg 2,4kg
Gewicht der Sprengladung: 0,120kg 0,460kg
Anzahl der Fragmente: >3000 >8000

Hier mal einen Übersicht über Kaliber die bei SPz und ähnlichem verwendet werden (auchtung untereinander nicht 100% Maßstabsgetreu, 35x228 ist auf beiden drauf):




Der Beitrag wurde von Ta152 bearbeitet: 25. Nov 2010, 21:16


--------------------
/EOF
 
xena
Beitrag 25. Nov 2010, 20:45 | Beitrag #28
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.908



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Die 57mm hat doppelte Kapazität gegenüber 40mm. Also wenn das nicht deutlich mehr ist, ich weiß nicht....

Wobei ich eher die CH-51 Kanone genommen hätte, ihre Munition hat mehr Bums und einen Autolader hätte man auch dafür bauen können. Aber Vielleicht steckt in der S-60 auch mehr Entwicklungspotential, wer weiß...


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
methos
Beitrag 25. Nov 2010, 22:07 | Beitrag #29
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 1.094



Gruppe: Members
Mitglied seit: 20.06.2010


ZITAT(Ta152 @ 25. Nov 2010, 20:20) *
ZITAT(methos @ 25. Nov 2010, 18:15) *
96 mm Panzerstahl auf 1000 m? Mit APCBC-Munition ist dieser Fahrzeug absolut nicht für den Kampf gegen moderne Fahrzeuge geeignet (was eig. auch nicht wirklich die Aufgabe klassischer leichter Panzer wäre) - die MK 30 verschießt APFSDS-Munition mit geringfügig größerer Durchschlagskraft (20 mm). Gibt es Unterkaliber-Geschosse im Kaliber 57 mm?
Ist es sinnvoll 57 mm HE Granaten statt den bei NATO-Fahrzeugen üblichen 40 mm Granaten zu benutzen (vor allem wenn man den erhöhten Platzverbrauch bedenke)?
Die größere Reichweite würde ja auch ein modernes Feuerleitsystem benötigen.


Selbst mit der APCBC Munition hat man genügend durschlagkraft gegen alle Fahrzeuge unterhalb Kampfpanzer. Bei einigen neuren Fahrzeugen vieleicht mit kleinen Einschränkungen im vorderen Bereich. Seitlich und von hinten dürfte sie auch vielen MBT gefährlich werden. Aber man verschenkt mit APCBC natürlich viel mögliche Penetrationsleistung. Die Geschossentwicklung stand halt ewig still. Wenn sich ein Kunde findet der ausreichend finanzkräftig ist wird die Entwicklung kein großes Problem sein.

57mm hat gegenüber 40mm den Vorteil von mehr Bumms. Ob man den höheren Platzverbrache durch niedrigeren Munitionsverbrauch ausgleichen kann hängt von der Taktischen Lage ab. Wobei der unterschied bei der Größe zwischen 40mm Bofors und 57x347SR gar nicht so groß ist.

Mal ein vergleich zwischen Bofors 40 und 57mm bei den 3P Geschossen, jeweils erst 40mm dann 57mm:
Geschossgewicht: 0,975kg 2,4kg
Gewicht der Sprengladung: 0,120kg 0,460kg
Anzahl der Fragmente: >3000 >8000

Hier mal einen Übersicht über Kaliber die bei SPz und ähnlichem verwendet werden (auchtung untereinander nicht 100% Maßstabsgetreu, 35x228 ist auf beiden drauf):





Der Puma soll in Schutzlevel C gegen Mittelkalibergeschosse frontal und an den Seiten geschützt sein, d.h. gegen ihn würde die 57 mm APCBC, die wie gesagt auf 1000 m eine 20 mm geringere Durchschlagsleistung haben soll (was aber nicht sein muss, da sicherlich nicht gleich harter Stahl verwendet wurde), nichts nützen. Natürlich muss man fragen was "Geschützt gegen 30 mm APDS" oder "Geschützt gegen 30 mm APFSDS" heißt; ich kenne mich da nicht ganz mit den deutschen Messmethoden aus, aber beim Marder benutzt das engl. Wikipedia point-blank (geschützt gegen 20 mm APDS auf 0 m), auf langen Stecken hält der Marder aber mehr aus.

Das Hautproblem der 57 mm Munition ist folgendes: Als Vollkalibergeschosse ist die Fläche einfach zu groß - der Energiewert pro mm² ist dadurch deutlich geringer als bei Unterkalibergeschossen (selsbt von kleineren Kalibern). Und effektive HEAT oder Unterkalibergeschosse habe ich auf der schnelle nicht finden können. Wenn es dann neue geben wird, wie xena sagt, dann ist gegen die Waffe nichts einzuwenden, auch wenn bei aktueller Entwicklungslage eventuell ökonomischere Lösungen gefunden hätten werden können.
Inwiefern diese Geschosse (APCBC) effektiv gegen die Seitenpanzerung von Kampfpanzern sind fasse ich ma grob so zusammen: In der Regel nur was für Afrika. Es gibt zwar überall Ausnahmen mit schwächerer (Seiten-)Panzerung wie der TAM in Südamerika (der signifikant schwächer gepanzert ist als die T-72 KPz von Venezuela und den Leopard 2 von Chile) oder den TR-85M in Europa. "Moderner" Panzer wie der Leopard 2 oder der M1 Abrams verfügen jedenfalls auch an den Turmseiten über eine wahrscheinlich stärkere Mehrschichtschottpanzerung.

Übrigens, die Sprengstoffe die verwendet werden spielen auch eine große Rolle: Ich habe beim googeln vor einiger Zeit eine PDF-File gesehn gehabt, von einer Kooperation zwischen Rheinmetall und amerikanischen Firmen, über die Leistungssteigerung von US-Mittelkaliberwaffen bei gleichbleibenden Kaliber; im Gegensatz zur vorherigen Generation sollte eine Leistungsteigerung von 10-20% erreicht werden können.

 
seafox
Beitrag 26. Nov 2010, 03:34 | Beitrag #30
+Quote PostProfile CardPM
Fähnrich
Beiträge: 143



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.07.2005


ZITAT(General Gauder @ 25. Nov 2010, 17:16) *
Das ist die Wanne einer 2S1

General Gauder


Vielen Dank für die Korrektur! xyxthumbs.gif
 
 
 

2 Seiten V   1 2 >
Reply to this topicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 25. April 2024 - 22:51