QUOTE(Jackace @ 22.05.2004, 14:43)
Ok mal was anderes da wir gerade auf die Reichweitenschiene gekommen sind, was haltet Ihr von der 155er in diesem Bereich?
Rein von der maximal erreichbaren Schussweite her wäre das 155mm-AGS natürlich und unzweifelhaft ein enormer Fortschritt, auch wenn die max. Reichweite von 185 Kilometern, die der Weyers 02/04 angibt, nicht mehr als eine Schätzung darstellt und auch nur mit reichweitengesteigerten Geschosen (ERGM) erreicht werden könnte.
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Also vorweg ich finde es zwar toll wenn man ein zu Landsystemen adäquates Marinegeschütz entwickelt, allerdings bin ich bei den Reichweiten noch eher skeptisch.
Warte mal...warst Du es nicht, der zur Landzielbekämpfung dringend auf schwere Rohrartillerie (155mm) setzen wollte?
Jupp, bekenne mich schuldig. Bin auch immer noch der Meinung das wenn man wirklich massiv von See gegen Land vorgehen will, eine schwerere Artillerie als die 76er oder 127er notwendig ist. Aus Kostengründen muss man ja hier schon auf die 155er zurückgreifen, wenn überhaupt dann wäre allerhöchstens noch die 203er möglich da aber im deutschen Heer nicht vertreten (?) nicht besonders kostengünstig. Zudem würde deren Integration noch aufwendiger sein.QUOTE
Nicht nur das man auf See ein solches Geschütz ganz anders stabilisieren muss, als auf Land, es kommt gegen maritime Ziele ja noch der Flugzeitfaktor hinzu.
Nicht nur bei Seezielen. Die vornehmlichen Ziele landgebundener Artillerie bewegen sich ja ebenfalls
Logisch aber Panzer stehen nunmal häufiger still, als das bei Kriegsschiffen der Fall ist, sieht man mal vom Aufenthalt in Häfen ab.QUOTE
Was passiert wenn die 76er 10m / 20m / 30m daneben liegt?
Bei einem Einschlag im Wasser:
gar nichts / gar nichts / gar nichts
Bei der Verwendung von Airburst-/Splittermunition mit Annäherungszünder dürfte dies anders aussehen, aber bei der geringen Wirkladung der 76mm-Granaten ist ein direkter Treffer auf jeden Fall anzustreben - gehen wir bei einer maximalen Schussweite von 16 Kilometern mal von 10 Kilometern wirklich effektiver Schussweite aus, dann ist präzises Richten und Nachführen mittels Feuerleitradar sehr wohl möglich.
Hier muß zwischen den unterschiedlichen Flugbahnen der 76 und 155mm-Geschosse sowie den effektiven Schussweiten der beiden Waffensysteme unterschieden werden! Die präzise Feuerleitung der OTO ist einfacher zu erzielen.
So ungefähr habe ich mir das auch gedacht wollte nur sicher gehen und einen fragen der mehr Ahnung hat. Die OTO finde ich persönlich gerade auf "kurzer" Distanz auch sehr gut. Ach ja du sprachst die SR an, wat haben wir denn? Unsere Fregatten sind doch noch mit der Compact ausgestattet, oder? Haben dich auch schon das Mod- Kit? (Kadenz von 80 auf 100/min)QUOTE
Da ein Treffer auf große Entfernungen schwierig wegen der Flugzeit wird, sollte man dann für die 155er endphasengelenkte Granaten verwenden?
Siehe oben, kurze Antwort: ja, es sei denn, man schiesst auf stationäre Ziele - dann ist ein Einschiessen möglich.
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Inwiefern besteht schon heute bei Kriegsschiffen die Möglichkeit solche Suchköpfe zu stören?
Kommt drauf an, wie diese Suchköpfe arbeiten. Ist die Submunition mit einem IR-Sucher ausgerüstet, dann bestehen die gleichen Möglichkeiten, wie zur Bekämpfung von IR-gelenkten Seezielflugkörpern (TK-Werfer, DIRCM á là Outfit DEC).
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Oder falls diese Kapazitäten nicht vorhanden sind was würde es kosten sie nachzurüsten?
Argumentation noch immer basierend auf der Annahme IR-gelenkte Bedrohung:
Da die Kapazitäten weitgehend schon bestehen bzw. die Systeme existieren, würden keine bzw. nur geringfügige Kosten entstehen. Viel problematischer ist das entsprechende Ortungssystem - also ein leistungsfähiges Radar. Es war jedoch schon mit den auf den F122 installierten Überwachungs-Radarsysteme älterer Bauart möglich, die Geschossflugbahn der eigenen OTO zu verfolgen. Moderne Radare á là APAR, TRS-3D, evtl. SMART-L sind in dieser Hinsicht höher auflösend und damit leistungsfähiger. Vgl auch entsprechende Entwicklungen landgebundener Systeme, bspw. Artillerieortungsradar COBRA.
Danke für die Infos.QUOTE
Wären spezielle Splittergranaten vielleicht sinnvoll die gröbere Splitter als Infgranaten verteilen? Durch die Splitter könnte man zwar ein größeres Schiff nicht versenken aber die auf dem Oberdeck befindlichen Sensoren und Effektoren beschädigen. Und man hätte einen größeren Wirkradius, ergo eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.
Siehe Airburst-/Splittermunition.