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Jackace
Ja Hallo erstmal  :D !

Ich habe mal darüber nachgedacht wie man die Leistungsfähigkeit bzw. das Kosten- / Leistungsverhältnis verbessern könnte.
Weit verbreitet sind die Kaliber 57er, 76er und 127er, welche Kaliber haltet Ihr für besonders zweckmässig? Gibt es noch andere Kaliber die Ihr favorisiert?
Der Plan mit MONARC das 155er Landkaliber auch für Schiffe nutzbar zu machen ist landläufig bekannt, was haltet Ihr davon?
Ich denke dieses System hat eine zu geringe Kadenz und ist deshalb gerade gegen schnelle Gegner unbrauchbar (Stichwort Speedbootattacke). Hinzu kommt, dass der fehlende Autolader für die Treibladungen die Feuerbereitschaft mindert. Wenn man ein komplett neues Geschütz entwickelt, sollte man dann eine Granatpatrone oder das getrennte System bevorzugen?
Warum gibt es eigentlich keine 120er Geschütze? In Hinblick auf bestehende Systeme wie 120er Mörser bzw. 120er Panzergeschütze wären doch bestehende Technologien viel leichter zu transponieren. Damit meine ich nicht unbedingt, dass man DM53 direkt per Schiffsgeschütz verschiessen könnte, sondern die Portierbarkeit von Gefechtskopfentwicklungen allgemein. Gerade bei der heutigen Kostenspirale wäre es doch besonders interessant Synergieeffekte zu nutzen. Das heißt Gefechtsköpfe die für Landgeschütze entwickelt wurden direkt auf die Seegeschütze zu übertragen und umgekehrt.
Ach ja wenn man schon die PzH2000 "seefest" macht, könnte man das auch mit nem Leo2 L55 Turm machen? Immerhin ist der ja vollstabilisiert.
Mit freundlichen Grüßen Jackace
goschi
was bringt dir ein Leo2-Turm?
der feuert im direktschuss-verfahren, hat eine Reichweite (unter optimalsten bedingungen) von 2'500-3'000m
damit erreichst du nichts, und für nur gegenSpeedboats ist ein MLG27 dann wohl definitiv ausreichend.
nebst dem sind Panzerrohre heute fast ausnahmslos Glattrohr, sprich keine Züge. Artillerie aber braucht wiederum Züge. (anders Mörser, die sind wieder Glattrohr aber auch dünnwandig) sind also drei ziemlich unterschiedliche Rohrkonzeptionen und so nicht einfach zu portieren. von Gasdrücken und unterschiedlichen Patronenlagern erst gar nicht zu sprechen.
Bei Artillerie hat sich 105, 127 und 155 (und dann noch 203) auf westlicher Seite eingebürgert, etwas neues zu bauen ohne dringenden Bedarf, den bestehendes nicht abdecken kann ist schwachsinnig.
nur weil man etwas neues entwickeln kann, muss man es nicht entwickeln wenn nicht benötigt....

Nochmals zu der 120mm.
Panzergeschosse sind Aufschlagzündern (HEAT, HE, HESH) oder direkte Penetratoren (KE) und wie aus diversen Diskussionen bekannt nur mit geringer Wirkung, weil primär auf kleine Fahrzeuge ausgelegt und die Wirkung darauf optimiert.
ein Schiff mit entsprechenden hohlräumen, redundanzen, usw... ist gegen die meisten Panzergeschosse vergleichsweise immun.


euer goschi
Wolf Werther
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 01:20)
Ich habe mal darüber nachgedacht wie man die Leistungsfähigkeit bzw. das Kosten- / Leistungsverhältnis verbessern könnte.

smile.gif Genau zielen und immer das passende Kaliber für die aktuelle Bedrohung nehmen - wenn jeder Schuss sitzt, ist das das optimalste KLR Ergebnis.

QUOTE
Weit verbreitet sind die Kaliber 57er, 76er und 127er, welche Kaliber haltet Ihr für besonders zweckmässig? Gibt es noch andere Kaliber die Ihr favorisiert?
Der Plan mit MONARC das 155er Landkaliber auch für Schiffe nutzbar zu machen ist landläufig bekannt, was haltet Ihr davon?
Ich denke dieses System hat eine zu geringe Kadenz und ist deshalb gerade gegen schnelle Gegner unbrauchbar Hinzu kommt, dass der fehlende Autolader für die Treibladungen die Feuerbereitschaft mindert. ...


Ein Geschütz ist, wie der Rest auch, recht stark spezialisiert. Entweder man will es zur Nahbereichsverteidigung im Direktbeschuss benutzen, dabei möglicherweise sogar zur Luftabwehr-
oder man möchte indirektes Langstreckenfeuer, z.B. auf Landziele richten, und dabei eine möglichst wirkungsvolle Direktbeschussfähigkeit erhalten.

Schwere, grosskalibrige Geschütze brauchen starke Treibladungen und müssen in ihrer Bauweise und der Art wie sie in das gesamte Schiff integriert werden, starke physische Belastungen durch die freiwerdenden Kräfte überstehen können. Leichte Geschütze kann man dagegen aufstellen wo man will und sie auf taktisch günstige Stellen verteilen.
Ob sich der PZH Turm in der dafür vorgesehenen Position auf der F124 aus diesen Gründen im Einsatz bewährt hätte wissen wir nicht, und solche Daten wurden auch nicht veröffentlicht. MONARC sah gut aus, war aber, nach den jetzigen Informationen nur ein besserer Werbegag, wie etwa eine Ferrarischnautze die man an einen Golf 3 schweisst.  

QUOTE
Warum gibt es eigentlich keine 120er Geschütze? In Hinblick auf bestehende Systeme wie 120er Mörser bzw. 120er Panzergeschütze wären doch bestehende Technologien viel leichter zu transponieren. Damit meine ich nicht unbedingt, dass man DM53 direkt per Schiffsgeschütz verschiessen könnte, sondern die Portierbarkeit von Gefechtskopfentwicklungen allgemein. Gerade bei der heutigen Kostenspirale wäre es doch besonders interessant Synergieeffekte zu nutzen.


Wie schon gesagt sind 120mm Granaten der Panzerwaffe für Seeschiffe nahezu wertlos. APFSDS braucht niemand, HEAT eigentlich auch nicht und die HE Garanten der Panzer sind allenfalls ein Notlösung. Nur bei den 57mm Geschützen wäre APFSDS in der FLAK Rolle bei entsprechender Kadenz sinnvoll.

Die einzige wirkliche Umsetzung von "Panzer"-turm auf Schiffsrumpf dürfte auf den Nordkoreanischen Kanonenbooten der TRAL Klasse zu finden sein (T-55), dieser komische AMOS Zwillingsmörser aus der CV-90 Schüzenpanzerfamilie zählt nicht.
QUOTE
Das heißt Gefechtsköpfe die für Landgeschütze entwickelt wurden direkt auf die Seegeschütze zu übertragen und umgekehrt.


Bei 155 wird, bzw. wurde das ja gemacht.

QUOTE
Ach ja wenn man schon die PzH2000 "seefest" macht, könnte man das auch mit nem Leo2 L55 Turm machen? Immerhin ist der ja vollstabilisiert.


PzH 2000 war ja, "afawk", nicht seefest. Und wenn man das macht - auf was für einem Schiff? Und gegen wen oder was?

QUOTE
(Stichwort Speedbootattacke).


Das ist ein Job für Maschinenkanonen. Nicht für Hauptgeschütze ab 76mm. Es sei denn man verschiesst APERS Munition über ein schweres Geschütz, so dass das Speedboot von ein paar hundert Stahldarts durchlöchert wird. Da braucht man dann auch nicht genau zu zielen und benötigt keine hohe Kadenz. Geht sicher auch mit 155mm, wenn das Rohr einbaubedingt weit genug herunter gekurbelt werden kann
Wolf Werther
Möglich wäre natürlich eine Gemischtaufstellung, wie sie im WKI/II üblich war und heute noch bei den Italienern zu finden ist. Nachteil sind die gesteigerte Schiffsgrösse und der hohe Personalbedarf so einer Lösung.
127mm vorn und 2x2 76mm OTO Mittschiffs.
Ta152
Wie hoch ist eingetlich die Effektive Reichweite gegen Seeziele bei den gängigen SChiffschgeschützen. Wieviel mehr könnte man schätzungsweise mit einer 155mm Haubitze erreichen?
Jackace
QUOTE(goschi @ 21.05.2004, 07:19)
Bei Artillerie hat sich 105, 127 und 155 (und dann noch 203) auf westlicher Seite eingebürgert, etwas neues zu bauen ohne dringenden Bedarf, den bestehendes nicht abdecken kann ist schwachsinnig.
nur weil man etwas neues entwickeln kann, muss man es nicht entwickeln wenn nicht benötigt....

Nochmals zu der 120mm.
Panzergeschosse sind Aufschlagzündern (HEAT, HE, HESH) oder direkte Penetratoren (KE) und wie aus diversen Diskussionen bekannt nur mit geringer Wirkung, weil primär auf kleine Fahrzeuge ausgelegt und die Wirkung darauf optimiert.
ein Schiff mit entsprechenden hohlräumen, redundanzen, usw... ist gegen die meisten Panzergeschosse vergleichsweise immun.


euer goschi

Teilweise gebe ich Dir recht.
Das ich allerdings nicht unbedingt gedachte Penetratoren wie z. B. DM53 auch für Schiffsgeschütze zu nutzen habe ich schon geschrieben. Ich dachte auch nicht alleine an Granaten gegen Schiffe! Ich dachte daran in Zukunft der Artillerie von Schiffen wieder stärker eine Landangriffsfähigkeit zu geben. Damit ist natürlich nicht gemeint das jede Gefechtskopfentwicklung der Landsysteme auch auf Schiffsgeschütze übertragen werden sollte. Dass die DM53 gegen "großvolumige" Schiffe mit wesentlich geringerer Wahrscheinlichkeit vitale Systeme zu treffen wenig Sinn macht ist klar.
Wenn man aber einen Splittergefechtskopf gegen Flächenziele entwickelt der nach Zündung ein bestimmtes Flugmuster der Splitter aufweist, so ist eine solche Technik viel leichter auf ein "gleichgroßes" Kaliber zu übertragen, als hier noch aufwendige Umrechnungen auf 127er oder gar 76er durchzuführen. Man kann einen solchen speziellen Gefechtskopf ja auch in den meisten Fällen nicht einfach eins zu eins vergrößern/ verkleinern und damit gleichgute Resultate erwarten.
Es gab ja auch vor einiger Zeit mal Vorhaben der Kanone des Leos durch Lenkgranaten verbesserte Flakeigenschaften zu geben. Es wurde nur nicht weitergeführt weil eine Flugabwehr über spezielle Einheiten wie Hawk/ Patriot/ Roland/ Gepard/ LeFlaSys und Flugzeuge respektive Kampfhubschrauber wesentlich besser zu bewerkstelligen ist. Daher hätte sich hier der millionenschwere Entwicklungsaufwand nicht gerechnet. Bei Schiffgeschützen könnte eine solche Entwicklung schon eher sinnvoll sein. Denn auf dem Meer gibt es nunmal gerade für die deutsche Marine die oben genannten Abwehrmöglichkeiten nicht oder nur über Bündnispartner. Bitte zu beachten das ich hier die Einsätze fern der Heimat meine und nicht wenn die Schiffe im Heimathafen liegen biggrin.gif . Ein Schiff ist hier viel stärker auf sich allein gestellt. Die Möglichkeit über Mittelartillerie "intelligentes" Flakfeuer zu eröffnen könnte hier wiederum sehr interessant sein und die hohen Entwicklungskosten rechtfertigen. Wenn diese Entwicklung von vorneherein auf Basis einer 120er geschehen würde wäre eine Anpassung an z. B. den Leo wesentlich einfacher und preiswerter, als wenn ich hier wieder einen komplett neuen Such-/ Gefechtskopf entwickeln müsste weil der alte nicht "passt".
Es geht mir also nicht darum jede Land- bzw. Seetechnik auch immer für das Pedant nutzbar zu machen. Es geht mir im speziellen eher darum wenn der Bedarf besteht ein auf dem jeweiligen Gebiet bewährtes System mit geringem Aufwand der "anderen" Streitkraft zur Verfügung zu stellen. Logischerweise macht nicht jede Portierung Sinn. Aber auch neue Entwicklungen wie zum Beispiel "Airburst" werden meiner Meinung nach sowohl für Land- als auch Seestreitkräfte interessant sein. Hat man hier die gleiche Basis muss man nicht ständig das "Rad" neu erfinden. Bei bestehenden Systemen aber werden komplette Entwicklungen und Anpassungen für 57er 76er und 127 separat notwendig.
Hochachtungsvoll Jackace
sdw
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 17:25)
Denn auf dem Meer gibt es nunmal gerade für die deutsche Marine die oben genannten Abwehrmöglichkeiten nicht oder nur über Bündnispartner.

mata.gif
Abwehrmöglichkeiten gegen was? Artillerie kann man nicht abwehren (HardKill), da kann man nur über "Counter-Fire" gehen und inwiefern hier irgend eine Marine auf der Welt wirklich dazu in der Lage ist, stelle ich mal in Frage. Das ist dann doch meistens ein Job für Flugzeuge.
Und gegen alle sonstigen Bedrohungen ist ja wohl zumindest eine Selbstverteidigungsfähigkeit vorhanden. Also was willst du uns mitteilen? Dass mal wieder jemand versucht die Marine schlechtzureden?  :rolleyes
Minfun
QUOTE
Ein Schiff ist hier viel stärker auf sich allein gestellt. Die Möglichkeit über Mittelartillerie "intelligentes" Flakfeuer zu eröffnen könnte hier wiederum sehr interessant sein und die hohen Entwicklungskosten rechtfertigen.


Was willste damit Abschießen? Das höchse was einem Marineschiff passieren kann ist ein Bomber a lá Tu-22m (glaub ich) mit Überschall Flugkörpern, was eher wahrscheinlicher ist, wär ein Jagdbomber a lá MiG-29 mit Unterschall Flugkörpern.

Und beide Flieger werden ihrer Flugkörper außerhalb der Flakreichweite abschießen. Und mit einem Art Geschütz, selbst mit intelligenter Muni, einen kleinen schnellen auf Seehöhe fliegenden Flugkörper zu treffen dürfte schwierig sein.

Hubschrauer lassen sich ebenso mit auf größerer Entfernung mit RAMs oder SeaSparrows abschießen, auf kleinerer würde wahrscheinlich sogar die "Marineautokanone" oder ein Stingerteam/MG reichen.

Auch wenn das alles Vermutungen sind, meine ich das ein überdímensioniertes Flakgeschütz nicht gebraucht wird.


Zum Landeinsatz, also Beschuss von See aus wäre interessant, nur dass man selbst mit 155er auf höchsten 40-50Km (glaube ich) kommt, also wenn müsste man ziemlich nah an eine wahrscheinlich feindliche Küste herran.
Außerdem habe ich auch noch nicht etwas von einer Bw Landungsoperation gehört, die Beschuss von See aus benötigt hätte, auch wenn sowas in 15 Jahren vielleicht mal gebraucht werden könnte.
goschi
@Jackace, ich sehe immer noch nicht was du willst.

Ich sehe nur eineMöglichkeiten, die ich aus deinem Post herausinterpretieren kann.
du willst das Pz-Geschütz auf ein Schiff bauen um evtl. neu entwickelte Mun auch gleich für den Panzer selber nutzen zu können. doch muss ich fragen für was?
Panzer haben momentan Munition für alle nötigen Einsatzverfahren, mehr wird simpel einfach momentan nicht benötigt!
Lenkraketen? das wurde verworfen, weil nicht effektiv, ein zusätzlicher Lenkflugkörper-startet (TOW, MILAN, HOT) ist einfacher zu integrieren, bestehende hochwertige Flugkörper bestehen (in der ganzen Armee, also auch nicht alleinstehendes System) (siehe dazu auch entsprechenden Threat von dir im GG)

doch musst du hier immer noch bedenken was ich geschrieben habe (und du übergangen bist): ein Panzergeschütze hat unter absolut optimalen Bedingungen eine gezielte Reichweite von 4'000m, weil im direktschuss wird kaum mehr rauszuholen sein (vieleicht noch 10-15%, wäre dann aber immer noch unter 4'500m) was willst du auf diese Distanz bekämpfen, wofür es nicht schon anderes gibt, das darauf spezialisiert ist, und sein Metier beherscht?
CIWS ersetzen?
RAM ersetzen?
57er/76er ersetzen?
tock.gif und dafür eine teure neuentwicklung? tock.gif

Es ist einfach unsinnig und teuer etwas zu entwicklen, was anderes bereits besser kann, und du kannst Marinewaffen nicht mit Heereswaffen gleichsetzen, da zu grossen teilen komplett unterschiedliche konzeption und auslegung!

Ich sehe nur, dass du unbedingt etwas neues willst, weil du die idee siehst, dabei aber alle nachteile missachtest...


euer goschi
Jackace
QUOTE(sdw @ 21.05.2004, 17:52)
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 17:25)
Denn auf dem Meer gibt es nunmal gerade für die deutsche Marine die oben genannten Abwehrmöglichkeiten nicht oder nur über Bündnispartner.

mata.gif
Abwehrmöglichkeiten gegen was? Artillerie kann man nicht abwehren (HardKill), da kann man nur über "Counter-Fire" gehen und inwiefern hier irgend eine Marine auf der Welt wirklich dazu in der Lage ist, stelle ich mal in Frage. Das ist dann doch meistens ein Job für Flugzeuge.
Und gegen alle sonstigen Bedrohungen ist ja wohl zumindest eine Selbstverteidigungsfähigkeit vorhanden. Also was willst du uns mitteilen? Dass mal wieder jemand versucht die Marine schlechtzureden?  :rolleyes

Wo bitte habe ich die Marine schlecht geredet? Mit den gegebenen finanziellen Mitteln leistet diese doch ne Menge.
Ich hatte hier das Beispiel von der gelenkten Leo "FLAK" Granate, es ging hier um die Flak- Fähigkeit der Mittelartillerie, nicht um RAM oder ESSM oder SM2. Ich habe hier schon einige Threads gelesen in denen diese Flakfähigkeit als zusätzliche Option der Mittelartillerie gewünscht wurde.
Zu dem von Dir beanstandeten Satz: Lese bitte den Satz zuvor dort stehen die "obengenanten" Abwehrmöglichkeiten. Kennst du ein deutsches Schiff das mit "Hawk/ Patriot/ Roland/ Gepard/ LeFlaSys und Flugzeuge respektive Kampfhubschrauber" zwecks Flugabwehr ausgestattet ist?  ;) Ein Panzer hat hier in der Regel Unterstützungskräfte ein Schiff in den meisten Fällen auch, allerdings sollte dieses noch viel mehr als Panzer autark ohne Unterstützung auskommen können. Von Counterfire war nirgends die Rede, sondern immer nur von Flak. Diese sehe ich aber mehr in der Rolle Flugzeuge, Hubschrauber und LFK`s zu bekämpfen und nicht Granaten. Dass heutige Artilleriesysteme effektiv in der Flugabwehr im Vergleich zu LFK- Flugabwehr viel schlechter sind ist klar, aber das muss ja nicht immer so bleiben  ;) .
Mit freundlichen Grüßen Jackace
Ta152
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 19:02)
QUOTE(sdw @ 21.05.2004, 17:52)
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 17:25)
Denn auf dem Meer gibt es nunmal gerade für die deutsche Marine die oben genannten Abwehrmöglichkeiten nicht oder nur über Bündnispartner.

mata.gif
Abwehrmöglichkeiten gegen was? Artillerie kann man nicht abwehren (HardKill), da kann man nur über "Counter-Fire" gehen und inwiefern hier irgend eine Marine auf der Welt wirklich dazu in der Lage ist, stelle ich mal in Frage. Das ist dann doch meistens ein Job für Flugzeuge.
Und gegen alle sonstigen Bedrohungen ist ja wohl zumindest eine Selbstverteidigungsfähigkeit vorhanden. Also was willst du uns mitteilen? Dass mal wieder jemand versucht die Marine schlechtzureden?  :rolleyes

Wo bitte habe ich die Marine schlecht geredet? Mit den gegebenen finanziellen Mitteln leistet diese doch ne Menge.
Ich hatte hier das Beispiel von der gelenkten Leo "FLAK" Granate, es ging hier um die Flak- Fähigkeit der Mittelartillerie, nicht um RAM oder ESSM oder SM2. Ich habe hier schon einige Threads gelesen in denen diese Flakfähigkeit als zusätzliche Option der Mittelartillerie gewünscht wurde.
Zu dem von Dir beanstandeten Satz: Lese bitte den Satz zuvor dort stehen die "obengenanten" Abwehrmöglichkeiten. Kennst du ein deutsches Schiff das mit "Hawk/ Patriot/ Roland/ Gepard/ LeFlaSys und Flugzeuge respektive Kampfhubschrauber" zwecks Flugabwehr ausgestattet ist?  ;) Ein Panzer hat hier in der Regel Unterstützungskräfte ein Schiff in den meisten Fällen auch, allerdings sollte dieses noch viel mehr als Panzer autark ohne Unterstützung auskommen können. Von Counterfire war nirgends die Rede, sondern immer nur von Flak. Diese sehe ich aber mehr in der Rolle Flugzeuge, Hubschrauber und LFK`s zu bekämpfen und nicht Granaten. Dass heutige Artilleriesysteme effektiv in der Flugabwehr im Vergleich zu LFK- Flugabwehr viel schlechter sind ist klar, aber das muss ja nicht immer so bleiben  ;) .
Mit freundlichen Grüßen Jackace

Nur das jedes Schiff heute ein FlaRak System an Board hat. Geönsch wird die Flugziehlbekämpfung für die Artillerie nur auf kurzen Enfernungen (fals mal was durchkommt). Ein reines FlaRak system wird immer Leistungsstärker sein als eine aus einer Kanone verschossene LFK.
spooky
QUOTE
Kennst du ein deutsches Schiff das mit "Hawk/ Patriot/ Roland/ Gepard/ LeFlaSys und Flugzeuge respektive Kampfhubschrauber" zwecks Flugabwehr ausgestattet ist?  


geht wohl auch kaum, weil das alles landgebundene systeme sind (also unsere flieger keine f-14 und co.) wink.gif
aber ram, essm und sm-2 haben wir und die leisten genau diese luftwabwehr vom nahbreich bis hin zum verbandsschutz. ich seh da kein bedarf einer neuentwicklung.
Jackace
QUOTE(goschi @ 21.05.2004, 18:50)
@Jackace, ich sehe immer noch nicht was du willst.

Ich sehe nur eineMöglichkeiten, die ich aus deinem Post herausinterpretieren kann.
du willst das Pz-Geschütz auf ein Schiff bauen um evtl. neu entwickelte Mun auch gleich für den Panzer selber nutzen zu können. doch muss ich fragen für was?

Nö will ich nicht! ICH HABE LEDGLICH GEFRAGT OB DAS SINN MACHT NEN LEO L55 TURM AUF EINEM SCHIFF EINZUSETZEN!
Danke für deine Antwort das der Turm nicht ideal weis ich jetzt und akzeptiere ich! In dem sechszeiligen Abschnitt mit der Frage nach dem 120er Kaliber war die "Turmfrage" nur eine Zeile lang und war eher eine Nebenfrage.

QUOTE(goschi @ 21.05.2004, 18:50)
Panzer haben momentan Munition für alle nötigen Einsatzverfahren, mehr wird simpel einfach momentan nicht benötigt!

Mag ja sein es geht hier aber mehr um die Seeartillerie als um die Landgeschütze. Seeartillerie wurde in den vergangenen Jahren in erster Linie gegen Schiffe optimiert. Gegen Landziele insbesondere z. Bsp. die Möglichkeit über Splittergranaten Infanterie zu bekämpfen sind diese nicht ausgelegt. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit Schiffsartillerie gegen Landziele einzusetzen geringer als gegen Seeziele, es wäre nur bei entsprechendem Bedarf wesentlich leichter z. b. einen 120er Mörser Splittergefechtskopf der Landsysteme zu adaptieren, wenn die Seesysteme das "gleiche" Kaliber hätten. Für eine 57er/ 76er/ 127er einen Splittergefechtskopf gegen Infanterie extra zu entwickeln ist logischerweise zu teuer und würde man erst dann in Angriff nehmen wenn ein konkreter Bedarf besteht. Hätte ich hier auch ein 120er System könnte ich viel leichter auf zwingende Erfordernisse reagieren.

QUOTE(goschi @ 21.05.2004, 18:50)
Lenkraketen? das wurde verworfen, weil nicht effektiv, ein zusätzlicher Lenkflugkörper-startet (TOW, MILAN, HOT) ist einfacher zu integrieren, bestehende hochwertige Flugkörper bestehen (in der ganzen Armee, also auch nicht alleinstehendes System) (siehe dazu auch entsprechenden Threat von dir im GG)

doch musst du hier immer noch bedenken was ich geschrieben habe (und du übergangen bist): ein Panzergeschütze hat unter absolut optimalen Bedingungen eine gezielte Reichweite von 4'000m, weil im direktschuss wird kaum mehr rauszuholen sein (vieleicht noch 10-15%, wäre dann aber immer noch unter 4'500m) was willst du auf diese Distanz bekämpfen, wofür es nicht schon anderes gibt, das darauf spezialisiert ist, und sein Metier beherscht?
CIWS ersetzen?
RAM ersetzen?
57er/76er ersetzen?
tock.gif und dafür eine teure neuentwicklung? tock.gif

Wie gesagt Du beißt Dich hier viel zu sehr an dem Turm fest, das war nur ne Nebenfrage. Und du hast recht der Leoturm war ne Scheissidee. In der Kernaussage ging es mir um das Kaliber weniger um das Geschütz. Hier habe ich allerdings auch extra gesagt das ich nicht unbedingt "Panzerpatronen" direkt verschiessen will, sondern Technologien, wie die von Gefechtsköpfen transferieren will. Dieser Technologietransfer ist bei gleicher Laborierung meiner Meinung nach viel leichter. Die DM53 habe ich auch nur als Beispiel angeführt weil es die letzte große Entwicklung für den Leoturm war. Das dieser "Dart" gegen Schiffe nicht so besonders wirksam ist war mir schon vorher klar.  Er war nur ein Beispiel für eine Art der Gefechtsköpfe die es für Seeartillerie in dieser Form nicht gibt. Ich habe auch nicht gesagt  das man jede Entwicklung im Bereich Land/ See übertragen sollte, aber ein paar ganz nützliche Sachen die die Landartillerie hat und der Seeartillerie auch nützlich sein könnten gibt es schon, oder?

QUOTE(goschi @ 21.05.2004, 18:50)
Es ist einfach unsinnig und teuer etwas zu entwicklen, was anderes bereits besser kann, und du kannst Marinewaffen nicht mit Heereswaffen gleichsetzen, da zu grossen teilen komplett unterschiedliche konzeption und auslegung!

Ich sehe nur, dass du unbedingt etwas neues willst, weil du die idee siehst, dabei aber alle nachteile missachtest...

Genau ich will nur was neues wink.gif .
Nachteile sehe ich grundsätzlich nicht  ;) .
Natürlich müsste man erstmal ein 120er Geschütz bauen, das ist aber keine technische Unmöglichkeit. Ich verlange  ja nicht das das Geschütz mehr kann als eine 127er. Ich hatte mehr daran gedacht eine 127er zu verkleinern, das Grundkonstrukt braucht man ja dabei nicht einmal unbedingt zu ändern. Die Frage die ich mir stellte war hatte auch was mit der Granatentwicklung zutun. Ist es auf Dauer nicht preiswerter eine 120er Lösung zu haben, da man hier zwar ein neues Geschütz bauen muss, aber die Granaten nicht separat für 57er/ 76er/ 127er entwickeln muss. Und zusätzlich bei Bedarf auf Landsystemtechnologien zurückgreifen kann, die ja ohnehin gemacht werden und auch ein sehr viel breiteres Einsatzspektrum abdecken. Klar wird jetzt jeder sagen, dass die Granaten dann wiederum teurer sind weil das System keine weite Verbreitung genießt. Aber ich gebe hier zu bedenken das dieses ja auch damals für das 120er Rheinmetall Panzergeschütz galt und wie sieht es da heute mit der Verbreitung aus? Tja dann werden einige sagen das ein 155er sinnvoller wäre. Ja aber auch nur mit Einschränkung das nämlich leichte Einheiten wie Korvetten ein solches garnicht tragen könnten, dort aber auch heute schon 127er möglich wären, wieso also keine 120er?
Vielen Dank für die vielen Antworten
Mit freundlichen Grüßen Jackace

€: Sorry finde gerade nicht den Post auf den Du ansprichst goschi, ich glaub ich habe im Großgeräte noch garnicht gepostet, oder? Welchen meinst Du? Danke im Voraus für die Mühe!
Hochachtungsvoll Jackace
€:RS
goschi
du verwechselst hier einiges:
-eine Splittergranate für 127er zu entwickeln ist sicher deutlich billiger, als ein ganzes Geschütz um eine vorhandene Granate zu entwickeln.
-120mm ist nicht gleich 120mm, Mörser, Artillerie und Panzergeschütz sind grundsätzlich unterschiedliche Konzeptionen, siehe dazu auch meinen ersten Beitrag.
-ich sprach nicht vom ganzen Turm, sondern nur vom Geschütz, also dem Rohr mit Patronenlager und Verschluss und der dazugehörigen munition.
-eine Panzergranate und ein Panzerrohr sind nicht einem Artillerierohr/-granate gleichzusetzen....

ich sehe immer noch keinen Grund, etwas neues zu entwickeln, wenn bestehendes einen guten Mix bietet (von 56er über 76er bis 127er hat es in jedem passenden Kaliber etwas, mit genügender Geschoss und Geschütztechnologie um auf dessen Basis neues zu entwicklen)


euer goschi
spooky
ausserdem hat das ein entscheidenden logikfehler.

selbst wenn man die entwicklungen der 120mm panzerrohre auf 120mm ari rohre adaptieren könnte, würde man sich den einen vorteil damit erkaufen, zu sämltichen vorhandenen marinemunitionss-arten inkompatibel zu sein. und wie du sagtest ist das die art mun die man wohl häufiger bräuchte. also hat man noch mehr entwicklungskosten als bei einer adaption 120mm->127mm. ausserdem hats du ja schon selber erkannt das man damit zum kompletten vorhandenen weltmarkt inkompatibel wäre, die absatzchancen dieser mun wäre gleich 0.
und wir wären sicher nicht in der lage dem markt ein einheitliches kaliber aufzuzwingen, zumal man wohl nur 100mm und 127mm sinnvoll mit den 120igern ersetzen könnte. wie soll man sich da durchsetzen? wie will man einen rückschritt von 127 auf 120mm vermarkten? so gut kann keine marketingabteilung sein wink.gif
Ta152
Ich weiß gar nicht von welchem Einspaarpotenzial du redest? 57er und 76er sind deutlich leichter als ein Lösung auf Basis der Rh120 können also durch diese nicht ersetzt werden. Auch so kanst du eien RH120 nur sehr begrenzt als Schiffsgeschütz verwenden, vorallem Stichwort Kadenz und Rohrlebensdauer. lso müste man auf jeden Fall eine komplett neue Kanone die Munitionskompatibel zur RH120 sein soll entwickeln. Danach wird man aber feststellen das die Wirkung deutlich geringer sein wird als die der "alten" 127, 7mm mehr Kaliber machen schon was aus was die Wirkladung betrifft. und was hat man von der Munitionskompatibilität? Nicht! APFSDS wie schon viel Geschriebn für ein Schiffsgeschütz (auch zur Landzielbekämpfung) nicht geigenet. MZ so naja, eher schlecht und HE-FRAG realtiv gut. Tempierbare Munition ist gegen Seeziel nutzlos und zum Landzielbeschuß auf großen Entfernungen nicht (oder nur sehr begrenzt) anwendbar. Eine He (oder sogar HE-FRAG) Grante ist aber technisch so zeilmlich das einfachste was es gibt. Könnte man also ohne größere Kosten ihn auch für die 127er herstellen, bzw. gibt es schon. Anders sieht die Lage bei den 155mm Geschützen aus. Dort gibt es im Maritimen Bereich keine vergleichbaren Geschütze, eine Einführung ergäbe also unter umständen Sinn. Aber selbst da würde ich sagen das Moderen Seegeschütze (wenn die Reichweite) stimmt durch ihre extrem hohe Kadenz eine höhere Wirkung haben. Und traut sich ein Schiff heute wirklich noch auf Schußentfernung an die Küste. Landen heute noch Truppen per Landungsschiff an? Beides eher weniger. Das Hauptschlagwort heißst Hubschrauber (und Raketen).
goschi
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 20:52)
€: Sorry finde gerade nicht den Post auf den Du ansprichst Goschi, ich glaub ich habe im Großgeräte noch garnicht gepostet, oder? Welchen meinst Du? Danke im Voraus für die Mühe!
Hochachtungsvoll Jackace

sorry, habe dich mit wem anderen verwechselt, hier aber ein Beispielthread zu dem Thema:

http://213.239.201.139/cgi-bin....t=20097


euer goschi
Jackace
QUOTE(goschi @ 21.05.2004, 21:12)
du verwechselst hier einiges:
-eine Splittergranate für 127er zu entwickeln ist sicher deutlich billiger, als ein ganzes Geschütz um eine vorhandene Granate zu entwickeln.
-120mm ist nicht gleich 120mm, Mörser, Artillerie und Panzergeschütz sind grundsätzlich unterschiedliche Konzeptionen, siehe dazu auch meinen ersten Beitrag.
-ich sprach nicht vom ganzen Turm, sondern nur vom Geschütz, also dem Rohr mit Patronenlager und Verschluss und der dazugehörigen munition.
-eine Panzergranate und ein Panzerrohr sind nicht einem Artillerierohr/-granate gleichzusetzen....

ich sehe immer noch keinen Grund, etwas neues zu entwickeln, wenn bestehendes einen guten Mix bietet (von 56er über 76er bis 127er hat es in jedem passenden Kaliber etwas, mit genügender Geschoss und Geschütztechnologie um auf dessen Basis neues zu entwicklen)


euer goschi

Hmm mag sein habe ich ja auch schon zugegeben das man nicht alles adaptieren kann.
Ich meinte auch nicht die Entwicklung einer Splittergranate, was glaubst du wieviele unterschiedlichste Gefechtsköpfe in den nächsten Jahren entwickelt werden? Wäre es nicht billiger eine Laborierung zu haben? Also 100 Gefechtsköpfe zu entwickeln, anstelle von 100 mal x vorhandenen verschiedenen Kalibern? Ich persönlich glaube das der Umbau/ Neuentwicklung eines 127er Geschützes zu einem 120er günstiger ist als für jedes gängige Kaliber eine eigene "Gefechtskopfentwicklungsschiene" zu haben. Ich habe auch in Punkto Adaptierung in erster Linie von Gefechtsköpfen und nicht von Granaten gesprochen, das ist für mich ein Unterschied. Das eine ist das reine Wirksystem, das andere das gesamte Geschoß. Klar gibt es hier ne ganze Reihe von Granaten in denen das ein und das selbe ist. Es gibt aber auch Granaten mit ner "Abschußhülle" und einem getrennten Wirksystem z. B. Airburst oder Smart. Bleiben wir mal beim letztgenannten und setzen wir voraus das überhaupt ein Interesse besteht die Einsatzfähigkeit der Seeartillerie gegen Landziele zu erhöhen. Wie wahrscheinlich ist denn die Finanzierung der Entwicklung eines Smartsystems für die 76er oder die 57er oder 127er? Soweit ich informiert bin gibt es aber schon Smart-Muni für 120er Mörser, hier wäre bei einem 120er Seegeschütz zumindest die Möglichkeit einer Portierung gegeben. Für die anderen Kaliber wäre hier eine millionenschwere Neuentwicklung nötig, die bei den kleineren Systemen eventuell garnicht realisierbar ist. Würde eine solche Entwicklung "ins Blaue" überhaupt bei "Marinegranaten" bezahlt? Erst dann wenn sie zwingend wird, aber selbst hier hätte meiner Meinung nach ein 120er System Vorteile, denn durch die gleiche Laborierung wäre hier der Aufwand der Anpassung geringer, daher zum einen preiswerter und zu anderen schneller bzw. überhaupt realisierbar.
Denn ob ein Smartsuchkopf für den 120er Mörser auch für 76er/ 57er adaptierbar ist bezweifle ich, bei einem 120 halte ich es zumindest für machbar. Apropo "machbar", wieviele "Machbarkeitsstudien" gibts es! Für jeden Scheiss wird erstmal ne Kommission gebildet, die prüft, ob ne Sache machbar ist. Welche Unsummen werden jedes Jahr nur für sowas verschleudert? Hätte man ein 120er könnte man wenigstens aus dem Bereich existierender Gefechtsköpfe auswählen.
Hochachtungsvoll Jackace
Ta152
Du kanst eine Mörsergranate nicht einfach so in einer Kanonen einsetzen. Da wirken ganz anderen Kräfte. da ist auch nicht mit ein bischen umentwicklen, es wird effektiv eine fast komplette Neuentwicklung sein. Sind die 120mm im Mörser und in der Panzerkanonen eigentlich beides die gleichen 120mm oder wurde da gerundet?
goschi
afaik ist 120mm Mörser gerundet


euer goschi
Jackace
Dankeschön goschi

Hochachtungsvoll Jackace
€RS
Jackace
QUOTE(Ta152 @ 21.05.2004, 22:13)
Du kanst eine Mörsergranate nicht einfach so in einer Kanonen einsetzen. Da wirken ganz anderen Kräfte. da ist auch nicht mit ein bischen umentwicklen, es wird effektiv eine fast komplette Neuentwicklung sein. Sind die 120mm im Mörser und in der Panzerkanonen eigentlich beides die gleichen 120mm oder wurde da gerundet?

Akzeptiert
Nur heisst das nicht, dass es immer so ist. Beispiel: Die 120er "Mörser-Smart" geht in der Entwicklung zumindest teilweise auf die 155er "Haubitzen-Smart" zurück, ich glaube nicht das die künstlich in der Belastungsfähigkeit verschlechtert wurden. Und das ist so ziemlich das empfindlichste was ich so kenne, denn andere Gefechtsköpfe von Granaten bzw. Mörsern sind häufig wesentlich simpler aufgebaut. Diese dürften auch somit mehr aushalten oder relativ einfach verstärkt werden können.
Aber das ist reine Spekulation, grundsätzlich gebe ich Dir recht das man das nicht einfach "umtütten" kann.
Mit freundlichen Grüßen Jackace
Jackace
QUOTE(Ta152 @ 21.05.2004, 09:12)
Wie hoch ist eingetlich die Effektive Reichweite gegen Seeziele bei den gängigen SChiffschgeschützen. Wieviel mehr könnte man schätzungsweise mit einer 155mm Haubitze erreichen?

Habe die Zahlen so grade nicht im Kopf (habe zwar welche aber die muss ich erst verifizieren) allerdings bestehen für die 76er bzw. 57er wohl kaum Möglichkeiten jenseits von 15 km effektiv zu wirken.
Zu bedenken ist allerdings das auch die Art und Geschwindigkeit des Zieles hier eine Rolle spielt. Beispiel: Die 155er braucht mindestens 20 sek. um auf 20km einzuschlagen. In der Zeitspanne hat ein Schnellboot mit 38kn immerhin schon 380m zurückgelegt.
Das Treffen ist also garnicht so einfach.
Ach ja einige nennen das 76er auch "Anklopfgeschütz" wink.gif
Mit freundlichen Grüßen Jackace
Praetorian
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 23:54)
Beispiel: Die 155er braucht mindestens 20 sek. um auf 20km einzuschlagen. In der Zeitspanne hat ein Schnellboot mit 38kn immerhin schon 380m zurückgelegt.

mata.gif

Das AGS der Amerikaner hat eine Mündungsgeschwindigkeit von 720 m/sek. Rechnet man mit ständig konstant bleibender Geschwindigkeit (was sie nicht tut) und absolut gerader Flugbahn (was sie nicht ist), dann komme ich auf 20 Kilometern schon auf 28 Sekunden...
Und damit erhöht sich auch die zurückgelegte Entfernung des 38kn-Bootes auf knapp 550 Meter.

Irgendwo hatte ich mal eine nette Grafik zum Thema, da wurde bei großen Reichweiten schon in Minuten gerechnet. Bin jetzt aber zu faul/zu müde zum Rechnen und Suchen, evtl morgen. Wo das Schnellboot nach mehreren Minuten ist, mag jeder für sich ausrechnen.

QUOTE
Ach ja einige nennen das 76er auch "Anklopfgeschütz"

Stimmt. Ja und? Was soll uns das jetzt sagen?
Daß ein Geschoss aus einer 76er OTO weniger Zielwirkung hat als die aus einem 127er-Geschütz?
Statt 20 Schuss (Wert für das amerikanische Mk45 Mod.3 127/L54) pumpt Dir eine OTO 76SR aber pro Minute 120 Schuss in ein definiertes Zielquadrat innerhalb von neun Seemeilen. Daß die OTO nicht unbedingt zur Landzielbekämpfung taugt, aber auch nie dafür entworfen wurde, ist doch auch so klar...
Schuttwegraeumer
Ich vermute die großkalibigen Maschinenkanonen die so auf Schiffen üblich sind sind auch gegen schnelle Ziele wie Schnellboote und kleine Zerstörer gedacht.
Da macht es vermutlich schon Sinn wenn man statt wenigen Granaten mit sehr geringer Kadenz (ein Teil geht ja immer daneben) sehr viel mehr in der gleichen Zeit verfeuert.

Die 76mm scheinen ein gelungener Kompromiss zu sein.

Schutti
Jackace
QUOTE(Praetorian @ 22.05.2004, 00:42)
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 23:54)
Beispiel: Die 155er braucht mindestens 20 sek. um auf 20km einzuschlagen. In der Zeitspanne hat ein Schnellboot mit 38kn immerhin schon 380m zurückgelegt.

mata.gif

Das AGS der Amerikaner hat eine Mündungsgeschwindigkeit von 720 m/sek. Rechnet man mit ständig konstant bleibender Geschwindigkeit (was sie nicht tut) und absolut gerader Flugbahn (was sie nicht ist), dann komme ich auf 20 Kilometern schon auf 28 Sekunden...
Und damit erhöht sich auch die zurückgelegte Entfernung des 38kn-Bootes auf knapp 550 Meter.

Irgendwo hatte ich mal eine nette Grafik zum Thema, da wurde bei großen Reichweiten schon in Minuten gerechnet. Bin jetzt aber zu faul/zu müde zum Rechnen und Suchen, evtl morgen. Wo das Schnellboot nach mehreren Minuten ist, mag jeder für sich ausrechnen.

QUOTE
Ach ja einige nennen das 76er auch "Anklopfgeschütz"

Stimmt. Ja und? Was soll uns das jetzt sagen?
Daß ein Geschoss aus einer 76er OTO weniger Zielwirkung hat als die aus einem 127er-Geschütz?
Statt 20 Schuss (Wert für das amerikanische Mk45 Mod.3 127/L54) pumpt Dir eine OTO 76SR aber pro Minute 120 Schuss in ein definiertes Zielquadrat innerhalb von neun Seemeilen. Daß die OTO nicht unbedingt zur Landzielbekämpfung taugt, aber auch nie dafür entworfen wurde, ist doch auch so klar...

Sorry, dass ich hier mal kurz "überschlagen" habe um das Problem der großen Entfernung klar zu machen mata.gif . Man beachte das "mindestens".
Anstelle mich anzupflaumen hätte ich etwas konstruktive Kritik besser gefunden. Wie zum Beispiel das:
http://www.soldat-und-technik.de/artikel-0...2-03/marine.htm
Das habe ich für Ta152 rausgesucht, hier sind nen paar Marinegeschütze aufgeführt. Allerdings sind die angegebenen Reichweiten wohl die absolute maximale Leistung. Effektive Reichweiten habe ich auch mal irgendwo gesehen, aber dat kann ich so schnell nicht mal eben bieten.
Tja was verstehst Du denn unter "Anklopfgeschütz" immerhin habe ich diesen Begriff zuerst von Dir gehört. Du hast diesen Begriff damals auch nicht näher ausgeführt. Ich hab das relativ bildlich genommen wink.gif, also das dieses bei zu großer Entfernung mehr wie ein Stein "anplongt". Oder wie jetzt? confused.gif
Mit freundlichen Grüßen Jackace
Jackace
Ok mal was anderes da wir gerade auf die Reichweitenschiene gekommen sind, was haltet Ihr von der 155er in diesem Bereich?
Also vorweg ich finde es zwar toll wenn man ein zu Landsystemen adäquates Marinegeschütz entwickelt, allerdings bin ich bei den Reichweiten noch eher skeptisch. Nicht nur das man auf See ein solches Geschütz ganz anders stabilisieren muss, als auf Land, es kommt gegen maritime Ziele ja noch der Flugzeitfaktor hinzu. Um die schon genannten Beispiele aufzugreifen:
Nehmen wir an es soll eine mit 28kn laufende Fregatte/ Korvette beschossen werden. Sagen wir die Reichweite des Geschützes mit 155er Nato Standard läge bei 30km. Wenn ich die von Praetorian genannte AGS- Mündungsgeschwindigkeit von 720m/s auch hier veranschlage, dann ergibt das bei angenommenen 50% Laufzeitverlust ungefähr 45sek. Flugzeit auf 30km. Das ist ne Schätzung! Bei 28kn hätte die Fregatte/ Korvette hier schon 630m zurückgelegt! Das beschreibt natürlich nur den Vorhalt nicht die seitliche Abweichung, aber auch diese wird bei Ausweichmanövern so groß sein das eine Granate das Ziel weit verfehlen kann.
Wie sieht das denn mit den gängigen Granaten aus? Wie weit darf ich mit ner 76er /127er daneben schießen und  trotzdem Wirkung ins Ziel bringen? Gehen wir mal von einem 2000to Schiff aus. Was passiert wenn die 76er 10m / 20m / 30m daneben liegt? Würde das Schiff dann trotzdem beschädigt werden, oder muss ich auf jeden Fall einen Volltreffer landen?
Da ein Treffer auf große Entfernungen schwierig wegen der Flugzeit wird, sollte man dann für die 155er endphasengelenkte Granaten verwenden? Inwiefern besteht schon heute bei Kriegsschiffen die Möglichkeit solche Suchköpfe zu stören? Oder falls diese Kapazitäten nicht vorhanden sind was würde es kosten sie nachzurüsten?
Wären spezielle Splittergranaten vielleicht sinnvoll die gröbere Splitter als Infgranaten verteilen? Durch die Splitter könnte man zwar ein größeres Schiff nicht versenken aber die auf dem Oberdeck befindlichen Sensoren und Effektoren beschädigen. Und man hätte einen größeren Wirkradius, ergo eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.
Fragen über Fragen confused.gif
Danke im Voraus
Hochachtungsvoll Jackace
Praetorian
QUOTE(Jackace @ 22.05.2004, 01:55)
Tja was verstehst Du denn unter "Anklopfgeschütz" immerhin habe ich diesen Begriff zuerst von Dir gehört. Du hast diesen Begriff damals auch nicht näher ausgeführt. Ich hab das relativ bildlich genommen wink.gif, also das dieses bei zu großer Entfernung mehr wie ein Stein "anplongt". Oder wie jetzt? confused.gif

Selbstverständlich ist der Begriff "Anklopfgeschütz" auf keinen Fall bildlich zu nehmen. Vielmehr ist dies ein Spitzname, der dem 76mm-Geschütz OTO-Melara von konservativeren, vermutlich den größeren Kalibern auf älteren Einheiten nachtrauernden Marineangehörigen verliehen wurde. Höchstwahrscheinlich spielt auch ein wenig Neid mit hinein, betrachtet man beispielsweise die verglichen mit unseren F122/F123 kleineren türkischen FK-Fregatten Typ MEKO 200 (Yavuz/Barbaros), die über ein amerikanisches 127mm-Geschütz Mk45 verfügen.

Normalerweise vermeide ich die Verwendung des Begriffes "Anklopfgeschütz", da sie - wie ersichtlich - leicht zu Verwirrung führen kann. Diese Verwirrung bitte ich zu entschuldigen. In der Tat gibt es mit Ausnahme der schwedischen 57mm-Geschütze von Bofors weltweit kein wirklich direkt vergleichbares Mittelkalibergeschütz, welches auch entsprechende Leistungen vorweisen kann (die französischen 100mm-Waffen sind im Vergleich deutlich schwerer, die russischen Pendants sind ebenfalls deutlich schwerer und weniger leistungsfähig).
Praetorian
QUOTE(Jackace @ 22.05.2004, 14:43)
Ok mal was anderes da wir gerade auf die Reichweitenschiene gekommen sind, was haltet Ihr von der 155er in diesem Bereich?

Rein von der maximal erreichbaren Schussweite her wäre das 155mm-AGS natürlich und unzweifelhaft ein enormer Fortschritt, auch wenn die max. Reichweite von 185 Kilometern, die der Weyers 02/04 angibt, nicht mehr als eine Schätzung darstellt und auch nur mit reichweitengesteigerten Geschosen (ERGM) erreicht werden könnte.

QUOTE
Also vorweg ich finde es zwar toll wenn man ein zu Landsystemen adäquates Marinegeschütz entwickelt, allerdings bin ich bei den Reichweiten noch eher skeptisch.

Warte mal...warst Du es nicht, der zur Landzielbekämpfung dringend auf schwere Rohrartillerie (155mm) setzen wollte? confused.gif

QUOTE
Nicht nur das man auf See ein solches Geschütz ganz anders stabilisieren muss, als auf Land, es kommt gegen maritime Ziele ja noch der Flugzeitfaktor hinzu.

Nicht nur bei Seezielen. Die vornehmlichen Ziele landgebundener Artillerie bewegen sich ja ebenfalls wink.gif

QUOTE
Was passiert wenn die 76er 10m / 20m / 30m daneben liegt?

Bei einem Einschlag im Wasser:
gar nichts / gar nichts / gar nichts
Bei der Verwendung von Airburst-/Splittermunition mit Annäherungszünder dürfte dies anders aussehen, aber bei der geringen Wirkladung der 76mm-Granaten ist ein direkter Treffer auf jeden Fall anzustreben - gehen wir bei einer maximalen Schussweite von 16 Kilometern mal von 10 Kilometern wirklich effektiver Schussweite aus, dann ist präzises Richten und Nachführen mittels Feuerleitradar sehr wohl möglich.
Hier muß zwischen den unterschiedlichen Flugbahnen der 76 und 155mm-Geschosse sowie den effektiven Schussweiten der beiden Waffensysteme unterschieden werden! Die präzise Feuerleitung der OTO ist einfacher zu erzielen.

QUOTE
Da ein Treffer auf große Entfernungen schwierig wegen der Flugzeit wird, sollte man dann für die 155er endphasengelenkte Granaten verwenden?

Siehe oben, kurze Antwort: ja, es sei denn, man schiesst auf stationäre Ziele - dann ist ein Einschiessen möglich.

QUOTE
Inwiefern besteht schon heute bei Kriegsschiffen die Möglichkeit solche Suchköpfe zu stören?

Kommt drauf an, wie diese Suchköpfe arbeiten. Ist die Submunition mit einem IR-Sucher ausgerüstet, dann bestehen die gleichen Möglichkeiten, wie zur Bekämpfung von IR-gelenkten Seezielflugkörpern (TK-Werfer, DIRCM á là Outfit DEC).

QUOTE
Oder falls diese Kapazitäten nicht vorhanden sind was würde es kosten sie nachzurüsten?

Argumentation noch immer basierend auf der Annahme IR-gelenkte Bedrohung:
Da die Kapazitäten weitgehend schon bestehen bzw. die Systeme existieren, würden keine bzw. nur geringfügige Kosten entstehen. Viel problematischer ist das entsprechende Ortungssystem - also ein leistungsfähiges Radar. Es war jedoch schon mit den auf den F122 installierten Überwachungs-Radarsysteme älterer Bauart möglich, die Geschossflugbahn der eigenen OTO zu verfolgen. Moderne Radare á là APAR, TRS-3D, evtl. SMART-L sind in dieser Hinsicht höher auflösend und damit leistungsfähiger. Vgl auch entsprechende Entwicklungen landgebundener Systeme, bspw. Artillerieortungsradar COBRA.

QUOTE
Wären spezielle Splittergranaten vielleicht sinnvoll die gröbere Splitter als Infgranaten verteilen? Durch die Splitter könnte man zwar ein größeres Schiff nicht versenken aber die auf dem Oberdeck befindlichen Sensoren und Effektoren beschädigen. Und man hätte einen größeren Wirkradius, ergo eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.

Siehe Airburst-/Splittermunition.
Honk
QUOTE(Jackace @ 21.05.2004, 22:07)
Ich meinte auch nicht die Entwicklung einer Splittergranate, was glaubst du wieviele unterschiedlichste Gefechtsköpfe in den nächsten Jahren entwickelt werden? Wäre es nicht billiger eine Laborierung zu haben? Also 100 Gefechtsköpfe zu entwickeln, anstelle von 100 mal x vorhandenen verschiedenen Kalibern? Ich persönlich glaube das der Umbau/ Neuentwicklung eines 127er Geschützes zu einem 120er günstiger ist als für jedes gängige Kaliber eine eigene "Gefechtskopfentwicklungsschiene" zu haben. Ich habe auch in Punkto Adaptierung in erster Linie von Gefechtsköpfen und nicht von Granaten gesprochen, das ist für mich ein Unterschied. Das eine ist das reine Wirksystem, das andere das gesamte Geschoß. Klar gibt es hier ne ganze Reihe von Granaten in denen das ein und das selbe ist. Es gibt aber auch Granaten mit ner "Abschußhülle" und einem getrennten Wirksystem z. B. Airburst oder Smart.

Ich glaube, dass es wesentlich billiger wird, eine eigene "Gefechtskopfschiene" pro Kaliber zu entwerfen.

1) Ein Standardkaliber zu verwenden und die Effektivität nur durch die Munition zu steuern/steigern, halte ich für suboptimal. Ein passendes Kaliber mit der entsprechenden (dafür entwickelten) Munition verspricht, denke ich, bessere Ergebnisse.

2) Das Nachrüsten mit den neuen Waffen wäre sehr teuer. Deine Idee ist, wie schon erwähnt, bei der Einführung eines Rohrwaffenkalibers einer neuen Dimension vielleicht sinnvoll, aber unterhalb von 127mm ist der Zug schon lange abgefahren. Die Systeme sind ja alle schon entwickelt und eingebaut. Dort würde eine (wahrscheinlich effektivitätsmindernde) Standardisierung nur Kosten verursachen. Im übrigen untersucht(e) man ja bereits das Kaliber 155mm als neue Schiffsartillerie. Warum 155mm? Hatte da vielleicht jemand bereits "Deine" Idee und wollte die Synergieeffekte nutzen, die aufgrund der hohen Verwendung dieses Kalibers bei den Landstreitkräften entstehen könnten?

Am Rande:
Außerdem glaube ich, dass beim Kampf zwischen Schiffen mittels Artillerie gerade auch die Kadenz ein wichtiger Faktor ist, da sich i.a. (schnell) bewegliche Ziele beschiessen. Und diese Kadenz fehlt den großen Kalibern ja.
harmlos
QUOTE(Jackace @ 22.05.2004, 14:43)
Ok mal was anderes da wir gerade auf die Reichweitenschiene gekommen sind, was haltet Ihr von der 155er in diesem Bereich?
Also vorweg ich finde es zwar toll wenn man ein zu Landsystemen adäquates Marinegeschütz entwickelt, allerdings bin ich bei den Reichweiten noch eher skeptisch. Nicht nur das man auf See ein solches Geschütz ganz anders stabilisieren muss, als auf Land, es kommt gegen maritime Ziele ja noch der Flugzeitfaktor hinzu. Um die schon genannten Beispiele aufzugreifen:
Nehmen wir an es soll eine mit 28kn laufende Fregatte/ Korvette beschossen werden. Sagen wir die Reichweite des Geschützes mit 155er Nato Standard läge bei 30km. Wenn ich die von Praetorian genannte AGS- Mündungsgeschwindigkeit von 720m/s auch hier veranschlage, dann ergibt das bei angenommenen 50% Laufzeitverlust ungefähr 45sek. Flugzeit auf 30km. Das ist ne Schätzung! Bei 28kn hätte die Fregatte/ Korvette hier schon 630m zurückgelegt! Das beschreibt natürlich nur den Vorhalt nicht die seitliche Abweichung, aber auch diese wird bei Ausweichmanövern so groß sein das eine Granate das Ziel weit verfehlen kann.
Wie sieht das denn mit den gängigen Granaten aus? Wie weit darf ich mit ner 76er /127er daneben schießen und  trotzdem Wirkung ins Ziel bringen? Gehen wir mal von einem 2000to Schiff aus. Was passiert wenn die 76er 10m / 20m / 30m daneben liegt? Würde das Schiff dann trotzdem beschädigt werden, oder muss ich auf jeden Fall einen Volltreffer landen?
Da ein Treffer auf große Entfernungen schwierig wegen der Flugzeit wird, sollte man dann für die 155er endphasengelenkte Granaten verwenden? Inwiefern besteht schon heute bei Kriegsschiffen die Möglichkeit solche Suchköpfe zu stören? Oder falls diese Kapazitäten nicht vorhanden sind was würde es kosten sie nachzurüsten?
Wären spezielle Splittergranaten vielleicht sinnvoll die gröbere Splitter als Infgranaten verteilen? Durch die Splitter könnte man zwar ein größeres Schiff nicht versenken aber die auf dem Oberdeck befindlichen Sensoren und Effektoren beschädigen. Und man hätte einen größeren Wirkradius, ergo eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.
Fragen über Fragen confused.gif
Danke im Voraus
Hochachtungsvoll Jackace

Warum um alles in der Welt sollte man eine 30km entfernte Fregatte mit Artillerie beschießen? Dafür sind Seezielflugkörper an Bord, die den Job deutlich besser erledigen. Die Kanonen sind doch nur Notnägel, weil man sich nicht völlig auf die flugkörper verlassen will, vorallem gegen Schnellboote etc. Aber das was du dir überlegt hast, ist eine Lösung ohne Problem. Wann wurde denn überhaupt das letzte Mal eine Bordkanone gegen ein Seeziel eingesetzt?
Und für wirkliche Feuerunterstützung bei Landungsunternehmungen sind die heutigen Geschütze alle nicht geeignet. Da aber kein Geld für wirklich Kampfstarke schwimmende Artillerieeinheiten da ist, und ohnehin niemand plant an irgendwelchen schwerverteidigten Küsten zu landen, will man einfach eine Möglichkeit in bestehende Systeme integrieren. Das ganze wird nie einen wirklich nutzbaren Umfang bekommen, aber um ein paar Dorfbanditen vom Strand zu vertreiben reicht es. Und da reichen auch ganz normale 127mm Granaten.  155mm wäre zwar im Sinne einer Standardisierung angenehm, aber für richtige Operationen immer noch viel zu klein.
Jackace
QUOTE(harmlos @ 23.05.2004, 22:38)
Warum um alles in der Welt sollte man eine 30km entfernte Fregatte mit Artillerie beschießen? Dafür sind Seezielflugkörper an Bord, die den Job deutlich besser erledigen. Die Kanonen sind doch nur Notnägel, weil man sich nicht völlig auf die flugkörper verlassen will, vorallem gegen Schnellboote etc. Aber das was du dir überlegt hast, ist eine Lösung ohne Problem. Wann wurde denn überhaupt das letzte Mal eine Bordkanone gegen ein Seeziel eingesetzt?
Und für wirkliche Feuerunterstützung bei Landungsunternehmungen sind die heutigen Geschütze alle nicht geeignet. Da aber kein Geld für wirklich Kampfstarke schwimmende Artillerieeinheiten da ist, und ohnehin niemand plant an irgendwelchen schwerverteidigten Küsten zu landen, will man einfach eine Möglichkeit in bestehende Systeme integrieren. Das ganze wird nie einen wirklich nutzbaren Umfang bekommen, aber um ein paar Dorfbanditen vom Strand zu vertreiben reicht es. Und da reichen auch ganz normale 127mm Granaten.  155mm wäre zwar im Sinne einer Standardisierung angenehm, aber für richtige Operationen immer noch viel zu klein.

So, ist schon spät deswegen nur ganz kurz:
- Vielleicht weil man keine ASM`s mehr hat und gezwungen ist sich mit der Artillerie zu wehren, oder willst Du sofort die weisse Flagge hissen sobald die 4 respektive 8 ASM`s abgeschossen sind? Manchmal hat man keine andere Wahl.
- Warum sollte ich nicht über die Verbesserung eines Systems nachdenken? Wenn es so oder so vorhanden dann versuche ich doch das Optimum rauszuholen.
- Artillerie ist außerdem schwer abzuwehren und ein Treffer im Radar könnte den Gegner empfindlich treffen. Wie häufig hat man es erlebt das in Schlachten Kleinigkeiten über den Sieg entschieden?
- Zu Deiner Frage wann haben die Deutschen denn das letzte Mal ne ASM gegen Schiffe eingesetzt?
Ok das reicht erstmal ich bin müde und werde mir die anderen Sachen später mal angucken.
Mit freundlichen Grüßen Jackace
Praetorian
QUOTE(Jackace @ 26.05.2004, 02:31)
- Vielleicht weil man keine ASM`s mehr hat und gezwungen ist sich mit der Artillerie zu wehren, oder willst Du sofort die weisse Flagge hissen sobald die 4 respektive 8 ASM`s abgeschossen sind? Manchmal hat man keine andere Wahl.

Warum würdest Du eine 30 Kilometer (oder noch weiter, wir sprechen ja hier von 155mm AGS mit Reichweiten von >150 Kilometern) entfernte Fregatte mit Bordgeschützen angreifen, wenn alle Deine SZFK verschossen sind? Ganz ehrlich - als praktisch wehrlose Einheit würde ich mich lieber schleunigst unter Land verkrümeln, anstatt mit ungewissem Ausgang nur mit dem vermutlich einzelnen Geschütz anzugreifen.
a) Vermutlich hat mein Ziel nämlich noch seine SZFK
B) Die Entfernung ist günstig, um sich möglicherweise einer Ortung zu entziehen
c) Man operiert in den meisten Fällen sowieso nicht alleine, sprich die Wahrscheinlichkeit, in Deinem Verband irgendwo noch ein oder zwei SZFK auftreiben zu können ist relativ hoch.

QUOTE
- Warum sollte ich nicht über die Verbesserung eines Systems nachdenken? Wenn es so oder so vorhanden dann versuche ich doch das Optimum rauszuholen.

Weil eine möglicherweise nur marginale Verbesserung wieder Konsequenzen nach sich zieht - die wären bei endphasengelenkten Geschossen eine verringerte Wirkladung und der Bedarf nach einem großen und schweren Geschütz.
Nachdenken kann man immer...

QUOTE
- Artillerie ist außerdem schwer abzuwehren und ein Treffer im Radar könnte den Gegner empfindlich treffen. Wie häufig hat man es erlebt das in Schlachten Kleinigkeiten über den Sieg entschieden?

*hust*
Das läge exakt im Leistungsspektrum von lichtwellengelenkten Flugkörpern. Wie sollte die Zielerfassung für deine Artilleriegeschosse funktionieren, so daß präzise das Radar ausgeschaltet wird? Einzige Möglichkeit: passiver RF-Sucher, und schon stehen wir vor den Problemen, die die HARM und verwandte Systeme seit Jahrzehnten haben.
Desweiteren...willst Du wirklich für die entfernte Möglichkeit, eventuell mal in eine Situation zu kommen, in der man dediziert einzelne Systeme ausschalten muss, ein massives, übergroßes und teures Geschütz einsetzen, anstatt einen leichten Startcontainer für FK à lá Polyphem irgendwo, wo an Deck noch Platz ist, aufzustellen?
Konsequenz wäre, eine "Kleinigkeit" mit viel zu viel Aufwand leisten zu wollen - und damit andere, möglicherweise viel nachteiligere Kompromisse eingehen zu müssen.
sdw
QUOTE(Jackace @ 26.05.2004, 02:31)
- Zu Deiner Frage wann haben die Deutschen denn das letzte Mal ne ASM gegen Schiffe eingesetzt?

Er hat allgemein gefragt und nicht direkt nach deutschen Einheiten. Dass deutsche Einheiten wohl noch nie einen scharfen Schuß mit einer ASM hatten ist uns allen klar...  :rolleyes
Aber hier geht es ja ganz allgemein um ASMs und spätestens seit der Versenkung der israelischen Fregatte Elat durch ägyptische Schnellboote bwaffnet mit Styx-Flugkörpern sind diese bei Überwassergefechten 1.Wahl.
Die Geschütze spielen hier nur 2. oder gar 3.Geige und ohne ihre Allroundfähigkeit, ihre geringere Größe,... wären sie wohl auch nicht mehr auf vielen Schiffen vertreten. Natürlich, ganz ohne Geschütz ist auch nichts wahres. Das will ich ja gar nicht propagieren.
Jackace
QUOTE(Praetorian @ 23.05.2004, 16:40)
QUOTE(Jackace @ 22.05.2004, 14:43)
Ok mal was anderes da wir gerade auf die Reichweitenschiene gekommen sind, was haltet Ihr von der 155er in diesem Bereich?

Rein von der maximal erreichbaren Schussweite her wäre das 155mm-AGS natürlich und unzweifelhaft ein enormer Fortschritt, auch wenn die max. Reichweite von 185 Kilometern, die der Weyers 02/04 angibt, nicht mehr als eine Schätzung darstellt und auch nur mit reichweitengesteigerten Geschosen (ERGM) erreicht werden könnte.

QUOTE
Also vorweg ich finde es zwar toll wenn man ein zu Landsystemen adäquates Marinegeschütz entwickelt, allerdings bin ich bei den Reichweiten noch eher skeptisch.

Warte mal...warst Du es nicht, der zur Landzielbekämpfung dringend auf schwere Rohrartillerie (155mm) setzen wollte? confused.gif
Jupp, bekenne mich schuldig. biggrin.gif Bin auch immer noch der Meinung das wenn man wirklich massiv von See gegen Land vorgehen will, eine schwerere Artillerie als die 76er oder 127er notwendig ist. Aus Kostengründen muss man ja hier schon auf die 155er zurückgreifen, wenn überhaupt dann wäre allerhöchstens noch die 203er möglich da aber im deutschen Heer nicht vertreten (?) nicht besonders kostengünstig. Zudem würde deren Integration noch aufwendiger sein.

QUOTE
Nicht nur das man auf See ein solches Geschütz ganz anders stabilisieren muss, als auf Land, es kommt gegen maritime Ziele ja noch der Flugzeitfaktor hinzu.

Nicht nur bei Seezielen. Die vornehmlichen Ziele landgebundener Artillerie bewegen sich ja ebenfalls wink.gif

Logisch aber Panzer stehen nunmal häufiger still, als das bei Kriegsschiffen der Fall ist, sieht man mal vom Aufenthalt in Häfen ab.

QUOTE
Was passiert wenn die 76er 10m / 20m / 30m daneben liegt?

Bei einem Einschlag im Wasser:
gar nichts / gar nichts / gar nichts
Bei der Verwendung von Airburst-/Splittermunition mit Annäherungszünder dürfte dies anders aussehen, aber bei der geringen Wirkladung der 76mm-Granaten ist ein direkter Treffer auf jeden Fall anzustreben - gehen wir bei einer maximalen Schussweite von 16 Kilometern mal von 10 Kilometern wirklich effektiver Schussweite aus, dann ist präzises Richten und Nachführen mittels Feuerleitradar sehr wohl möglich.
Hier muß zwischen den unterschiedlichen Flugbahnen der 76 und 155mm-Geschosse sowie den effektiven Schussweiten der beiden Waffensysteme unterschieden werden! Die präzise Feuerleitung der OTO ist einfacher zu erzielen.

So ungefähr habe ich mir das auch gedacht wollte nur sicher gehen und einen fragen der mehr Ahnung hat. Die OTO finde ich persönlich gerade auf "kurzer" Distanz auch sehr gut. Ach ja du sprachst die SR an, wat haben wir denn? Unsere Fregatten sind doch noch mit der Compact ausgestattet, oder? Haben dich auch schon das Mod- Kit? (Kadenz von 80 auf 100/min)

QUOTE
Da ein Treffer auf große Entfernungen schwierig wegen der Flugzeit wird, sollte man dann für die 155er endphasengelenkte Granaten verwenden?

Siehe oben, kurze Antwort: ja, es sei denn, man schiesst auf stationäre Ziele - dann ist ein Einschiessen möglich.

QUOTE
Inwiefern besteht schon heute bei Kriegsschiffen die Möglichkeit solche Suchköpfe zu stören?

Kommt drauf an, wie diese Suchköpfe arbeiten. Ist die Submunition mit einem IR-Sucher ausgerüstet, dann bestehen die gleichen Möglichkeiten, wie zur Bekämpfung von IR-gelenkten Seezielflugkörpern (TK-Werfer, DIRCM á là Outfit DEC).

QUOTE
Oder falls diese Kapazitäten nicht vorhanden sind was würde es kosten sie nachzurüsten?

Argumentation noch immer basierend auf der Annahme IR-gelenkte Bedrohung:
Da die Kapazitäten weitgehend schon bestehen bzw. die Systeme existieren, würden keine bzw. nur geringfügige Kosten entstehen. Viel problematischer ist das entsprechende Ortungssystem - also ein leistungsfähiges Radar. Es war jedoch schon mit den auf den F122 installierten Überwachungs-Radarsysteme älterer Bauart möglich, die Geschossflugbahn der eigenen OTO zu verfolgen. Moderne Radare á là APAR, TRS-3D, evtl. SMART-L sind in dieser Hinsicht höher auflösend und damit leistungsfähiger. Vgl auch entsprechende Entwicklungen landgebundener Systeme, bspw. Artillerieortungsradar COBRA.

Danke für die Infos.

QUOTE
Wären spezielle Splittergranaten vielleicht sinnvoll die gröbere Splitter als Infgranaten verteilen? Durch die Splitter könnte man zwar ein größeres Schiff nicht versenken aber die auf dem Oberdeck befindlichen Sensoren und Effektoren beschädigen. Und man hätte einen größeren Wirkradius, ergo eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.

Siehe Airburst-/Splittermunition.


Das AGS ist ja interessant - ich persönlich favorisiere aber eher das britische Design. Nur zum Vergleich worüber ich rede:
http://www.warships1.com/Weapons/WNBR_61-52_future.htm
zum Vergleich die AGS:
http://www.warships1.com/Weapons/WNUS_61-62_ags.htm
Meiner bescheidenen Meinung besser weil:
a) soll das FNG 20rounds/min haben das AGS nur 12
B) Ich schätze dieses "function follows stealth" Design des AGS überhaupt nicht
Nicht das Stealth schlecht ist, aber ich zweifle daran das Stealth Designs bei dem Fortschritt in der Radartechnik auch noch lange von so großem Vorteil bleiben wird. Überdies verteuert das die Konstruktion   vor allem aber die Entwicklung. Nicht das der Eindruck entsteht ich wäre gegen Stealth. Ich befürworte diese Eigenschaft natürlich auch, nur denke ich das man erst mal die Funktion sicherstellen muss. Wenn dann noch Spielraum für Stealth ist, um so besser - aber nicht umgekehrt.

Hochachtungsvoll Jackace
xena
Gleiche Rohre für Panzer und Schiffe sind allein deswegen sinnlos, weil Schiffsgeschütze meist ein längeres Kaliber haben und u.U. auch länger schießen und dafür über eine Wasserkühlung verfügen. Allein dafür brauchst Du ein völlig anderes Rohr. Was läßt sich noch gemeinsam nutzen? Nichts, weil ein Schiffsgeschütz eine völlig andere Mechanik, Lafette, automatischen Lader, Magazin, Feuerleitung und Stabilisierung verfügt. Also unsinnig da was gemeinsames zu entwickeln.

Die Munition ist bei Schiffen auch eine andere (siehe dazu den Thread unten!). Sie muß nicht nur splittern, sondern auch Panzerung durchschlagen. Dann brauchts auch wieder eine Munition für Luftziele (ja, auch das haben die 127mm Geschütze noch). Also auch wieder eine völlig andere Liga.

Reichweite ist bei Schiffsgeschützen heute eigentlich nicht mehr so gefragt, zumindest für Geschütze für Fregatten und ähnliche Schiffe. Der Radarhorizont reicht gerade mal runde 25km. So weit muß ein modernes Geschütz ungefähr kommen, ansonsten muß es auch ein gute direkte Leistung haben.

Große Kaliber braucht heute auch keiner mehr, weil Küstenbombardament nicht die Aufgabe von Fregatten und Zerstörern ist. Das machen heute Flugzeuge und Kampfhubschrauber viel effektiver.

Übrig bleibt also ein Marinegeschütz, das für vielfältige Aufgaben eingesetzt wird, aber keine wirkliche Spezialisierung hat. Es soll Schiffe direkt oder aus größerer Entfernung bekämpfen können, soll auch Luftziele bekämpfen können, soll möglichst reaktionsschnell sein und es soll auch über längere Zeit schießen können.

Ähnlichkeiten mit Landsysteme? Keine.

Xena
Wolf Werther
QUOTE(xena @ 27.05.2004, 02:29)
Gleiche Rohre für Panzer und Schiffe sind allein deswegen sinnlos, weil Schiffsgeschütze meist ein längeres Kaliber haben und u.U. auch länger schießen und dafür über eine Wasserkühlung verfügen. Allein dafür brauchst Du ein völlig anderes Rohr. Was läßt sich noch gemeinsam nutzen? Nichts, weil ein Schiffsgeschütz eine völlig andere Mechanik, Lafette, automatischen Lader, Magazin, Feuerleitung und Stabilisierung verfügt. Also unsinnig da was gemeinsames zu entwickeln.

Die Munition ist bei Schiffen auch eine andere (siehe dazu den Thread unten!). Sie muß nicht nur splittern, sondern auch Panzerung durchschlagen. Dann brauchts auch wieder eine Munition für Luftziele (ja, auch das haben die 127mm Geschütze noch). Also auch wieder eine völlig andere Liga.



Xena

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QUOTE

Große Kaliber braucht heute auch keiner mehr, weil Küstenbombardament nicht die Aufgabe von Fregatten und Zerstörern ist. Das machen heute Flugzeuge und Kampfhubschrauber viel effektiver.


Leider sind Flugzeuge und "Kampf"-hubschrauber sehr teuer im Einsatz und nicht immer verfügbar. Zudem benötigen sie, ebenso wie Artilleriesysteme, Hilfe vom Boden oder aus der Luft um ihre Ziele ohne hohes Eigenrisiko zu finden. Eine schnelle Reaktion kann aus der Luft auch nur dann erfolgen, wenn eine nennenswerte Präsenz von Luftstreitkräften und den nötigen Unterstützungseinheiten vorhanden ist und das ist ja bei "low-intensity" Krisen nicht gegeben, bzw. vorhersehbar. Mit ein, zwei Fregatten oder Zerstörern vor Ort wäre so nichteinmal eine begrenzte Reaktion auf eine sich plötzlich verschärfende Lage an Land möglich.
Artillerie könnte zumindest ein abschreckendes Sperrfeuer auf Verkehrswege oder um stark gefährdete Einrichtungen herum legen, um aufgestachelte Aktivisten oder ähnliche Kräfte niederzuhalten, bis gefährdetes Personal ausgeflogen oder Entsatz gebracht werden kann.

QUOTE
Übrig bleibt also ein Marinegeschütz, das für vielfältige Aufgaben eingesetzt wird, aber keine wirkliche Spezialisierung hat. Es soll Schiffe direkt oder aus größerer Entfernung bekämpfen können, soll auch Luftziele bekämpfen können, soll möglichst reaktionsschnell sein und es soll auch über längere Zeit schießen können"..."Der Radarhorizont reicht gerade mal runde 25km. So weit muß ein modernes Geschütz ungefähr kommen, ansonsten muß es auch ein gute direkte Leistung haben.


Ein Marinegeschütz über Kaliber 76mm mit Luftabwehrfähigkeit auszustatten ist recht albern und das von dir genannte Ausnahmebeispiel bestätigt eher die Regel. Spart man die AA Fähigkeit ein, kann man auch an der Reichweite des Geschützes arbeiten und, in Zusammenarbeit mit bordeigenen Drohnen, auch Ziele hinter dem Horizont gezielt bekämpfen. Andererseits zu fordern ein Hauptgeschütz eines Zerstörers müsste ein mot. Schlauchboot in 500m Entfernung bekämpfen können ist sehr hinderlich und man sollte lieber mehr Maschinenkanonen oder ZUSÄTZLICH Mittelkalibergeschütze aufstellen.

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Ähnlichkeiten mit Landsysteme? Keine.


Ausnahme sind die eigentlichen Gefechtsköpfe für den "einfachen" Landbeschuss - ob sie nun mit dieser oder jener Treibladung verschossen werden.
lastdingo
Mal als Einwurf: Schiffe versenken kann man mit weniger als 150mm praktisch nicht spielen, schwere Torpedos für Gnadenschüsse sind auch nicht mehr an Bord.

Für Luftabwehr sind hingegen 76-130mm ganz gut, 127mm allerdings nicht in der leichten US-Version (zu lahm).

Lenkgeschosse für Luftabwehr wurden AFAIK nur für 76 und 100mm entwickelt (120mm EPHAG wäre vielleicht adaptierbar), beide irgendwie nicht ganz überzeugend (76mm: recht kleiner unterkalibriger Gefechtskopf, 100mm: IR-abhängig).

Nette Lektüre:

http://www.quarry.nildram.co.uk/MCG.html

http://www.quarry.nildram.co.uk/RNCIWS.html
Praetorian
QUOTE(xena @ 27.05.2004, 02:29)
Der Radarhorizont reicht gerade mal runde 25km.

Guter Anhaltswert, obwohl das natürlich von der entsprechenden Antennenhöhe und Zielhöhe abhängt.
Spielereien wie OTH mal ausgeklammert würde man bei einer in 20 m Höhe montierten Radaranlage Ziele von der Größe einer Korvette schon auf etwa 35 Meilen erfassen können (ETDP).

Bild: http://www.goerigk-jever.de/theory/3000m.gif (Bild automatisch entfernt)

QUOTE
Große Kaliber braucht heute auch keiner mehr, weil Küstenbombardament nicht die Aufgabe von Fregatten und Zerstörern ist. Das machen heute Flugzeuge und Kampfhubschrauber viel effektiver.

Ich persönlich halte ein überschweres Geschütz (ab 155mm) für die Deutsche Marine für grundsätzlich unnötig, zumindest bei der aktuellen Lage. Wie wir bereits diskutiert haben, sehe nicht nur ich diese Waffen als nicht wirksam genug an, um sinnvoll Landziele zu bekämpfen oder eigene landgebundene Kräfte zu unterstützen. Das hat nicht unbedingt etwas mit den Aufgabenbereichen von Fregatten und Zerstörern zu tun, oder damit, daß Luftstreitkräfte hier effektiver sind.
Praetorian
QUOTE(lastdingo @ 27.05.2004, 10:53)
Mal als Einwurf: Schiffe versenken kann man mit weniger als 150mm praktisch nicht spielen, schwere Torpedos für Gnadenschüsse sind auch nicht mehr an Bord.

In welchem Jahrhundert lebst Du eigentlich?
Ganz im Ernst, wie WW und Xena bereits beschrieben ist der Zweck von Rohrwaffensystemen in der heutigen Zeit ein anderer, als noch im Zweiten Weltkrieg.

QUOTE
Für Luftabwehr sind hingegen 76-130mm ganz gut, 127mm allerdings nicht in der leichten US-Version (zu lahm).

Ich würde die untere Grenze auf 57mm erweitern (nicht weiter, sonst kommen wir in den Bereich der Schnellfeuerwaffen), dafür die Obergrenze bei ungefähr 100mm setzen - 40 Schuss pro Minute sind gegen Luftziele auch kaum noch ausreichend.

Ansonsten ist auch der gute Herr Williams nicht der Weisheit letzter Schluss, auch wenn er (Zitat von HANS, IIRC) "inzwischen dazugelernt hat" - ja, mir ist bewusst, daß er der Autor von Rapid Fire ist...
Jackace
Inwiefern könnte man 120er Mörser als Ersatz für ein 76er Oto Melara Geschütz nutzen?

Zur Zeit sind gängige 120er Mörser nur bis ca. 7km effektiv einzusetzen. Die effektive Kampfentfernung der 76er würde ich so mit 9 km einschätzen, wobei hier das Geschoss natürlich schneller unterwegs ist.

Allerdings wird ja genau wie bei den 155ern auch für die 120er Mörser über Reichweitensteigerungen nachgedacht. Könnte ein solches System mit Suchköpfen ausgestattet (so in Richtung Strix) vielleicht die 76er ersetzen?
Dabei möchte ich die Flakeigenschaften der 76er ausser Acht lassen, weil ich diese für überflüssig und unzureichend halte.

Ein Beispiel für eine schon heute vorhandene Umsetzung, hier allerdings wohl mit Schwerpunkt Landbeschuß.
120er Bootsmörser

Mit freundlichen Grüßen Jackace
Praetorian
- viel zu geringe Kadenz
- viel zu geringe Präzision mit herkömmlicher Munition
- viel zu hohe Kosten für nachgelenkte Munition
- zu geringe Geschossgeschwindigkeit
- nur extremst eingeschränkte Möglichkeiten zur Bewegtzielbekämpfung
- eingeschränkte Möglichkeiten zur präzisen Bekämpfung signaturarmer Ziele
- Aspektproblematik (in etwa: je steiler der Winkel in der Endphase, desto schwieriger ist das Ziel zu treffen)
- zweifelhafte Wirkung im Ziel

Mein persönliches Fazit:
Nein, Mörser können in der allergrössten Mehrzahl aller Situationen definitiv kein Mittelkalibergeschütz ersetzen.
Zum Landzielbeschuss für Flusskampfboote oder Sonderanwendungen der leichten Küstenschutzkräfte vielleicht ganz nett.
Dive
Also wenn man diese Super Rapid von OTO Melara betrachtet, finde ich die Flak-Einsatzmöglichkeit gar nicht mal so beschränkt. 120rpm bei 16km Reichweite mit Annäherungszünder sind doch schon gute Argumente denk ich, und eine gute Ergänzung zum MLG 27. OK über die alten 76er auf unseren Pötten kann man nicht mehr reden, die sind überholt. Des weiteren hat die SR auch noch die Möglichkeit gelenkte Geschosse (DART) zu verschießen.
Warhammer
Ich zitiere mal von der Krauss-Maffei Wegmann Page (Ich weiß Werbung):

"Schießtests bei schwedischer Küstenartillerie gegen bewegliche Seeziele erfolgreich mit hoher Trefferpräzision durchgeführt"

Was kann man davon halten? Werden solche Test standartmäßig mit Landartillerie durchgeführt und wie stehen die Chancen  einer Fregatte die z.B. von 2 Batterien PzH 2000 unter Feuer genommen wird?
Praetorian
Die Erprobungen wurden durchgeführt, weil die PzH2000 für die Küstenverteidigungskräfte in Schweden (und Norwegen IIRC) beschafft werden sollte, z.T. um feste Installationen zu ersetzen. Die Bekämpfung von Seezielen gehört m.W. nicht zum normalen Umfang der Erprobungen, aber das müsstest du bei den Großgeräten genauer erfragen.

Was die Chancen angeht - "kommt drauf an".
Eine Fregatte ist ein großes, aber bewegliches Ziel. Jetzt schau dir die CEP bzw. den mit Feuer belegten Bereich an, den zwei Batterien PzH erzielen können, und vergleiche.
Allerdings ist die Reichweite der Geschütze (nehmen wir 30 Kilometer an) dadurch eingeschränkt, daß sie weiter im Hinterland stehen, zudem hält sich eine Fregatte unter Artilleriebedrohung kaum so nah unter Land auf. Und dann ist da ja noch das Problem mit der Feuerleitung für die Artillerie.
Ta152
QUOTE(Dive @ 13.02.2005, 00:42)
Also wenn man diese Super Rapid von OTO Melara betrachtet, finde ich die Flak-Einsatzmöglichkeit gar nicht mal so beschränkt. 120rpm bei 16km Reichweite mit Annäherungszünder sind doch schon gute Argumente denk ich, und eine gute Ergänzung zum MLG 27. OK über die alten 76er auf unseren Pötten kann man nicht mehr reden, die sind überholt. Des weiteren hat die SR auch noch die Möglichkeit gelenkte Geschosse (DART) zu verschießen.

Das Problem ist wie lange brauchen die Geschosse vom Abfeuern bis zum Ziel. Das Flugzeug weird wen es manövriert nämlich weit entfernt von dem vorausberechneten Punkt sein.
Praetorian
Nun ja...gibt ja nicht nur eine Art von Luftzielen - und die Fähigkeit zu haben ist halt besser, als sie nicht zu haben.
Auf 16 Kilometer bist du mit einer SM-2 oder ESSM sowieso besser beraten.
Ta152
QUOTE(Praetorian @ 13.02.2005, 20:52)
Nun ja...gibt ja nicht nur eine Art von Luftzielen - und die Fähigkeit zu haben ist halt besser, als sie nicht zu haben.
Auf 16 Kilometer bist du mit einer SM-2 oder ESSM sowieso besser beraten.

Die Trefferwarscheinlichkeit auf über 10km dürfte annähernd 0 sein. Auf kürzeren Enteferungen kann man mit kleinerkaliebrigeren Fla Geschützen besser arbeiten.

Halb Offtopic: Wieviel schwerer ist eigentlich ein 57mm Bofors Turm gegenüber einer 40mm L/70 Turm? Währe ja eigentlich der nächste Schritt bei SPz.
Praetorian
QUOTE(Ta152 @ 13.02.2005, 20:59)
Die Trefferwarscheinlichkeit auf über 10km dürfte annähernd 0 sein. Auf kürzeren Enteferungen kann man mit kleinerkaliebrigeren Fla Geschützen besser arbeiten.

Kleinerkalibrig? Unter 76/57 mm fehlt ein großes Stück der Wirksamkeit gegenüber See- und Landzielen, und da beispielsweise das MLG27 effektiv nur den Bereich bis 4000 Meter abdeckt, müsste ein grösseres Geschütz alleine für die Luftabwehr eingerüstet werden, mit allen Konsequenzen für das Schiff (freies Schussfeld --> hohe und freie Installation, zusätzlicher Mun-Bunker, wertvolle Deckfläche).

QUOTE
Halb Offtopic: Wieviel schwerer ist eigentlich ein 57mm Bofors Turm gegenüber einer 40mm L/70 Turm? Währe ja eigentlich der nächste Schritt bei SPz.

Laut Weyers knapp das Doppelte, 6.5/6.7 Tonnen für Bofors Mk.I/II (57 mm) und 3.35 Tonnen für die 40 mm-Geschütze.
Ta152
QUOTE(Praetorian @ 13.02.2005, 21:15)
QUOTE(Ta152 @ 13.02.2005, 20:59)
Die Trefferwarscheinlichkeit auf über 10km dürfte annähernd 0 sein. Auf kürzeren Enteferungen kann man mit kleinerkaliebrigeren Fla Geschützen besser arbeiten.

Kleinerkalibrig? Unter 76/57 mm fehlt ein großes Stück der Wirksamkeit gegenüber See- und Landzielen, und da beispielsweise das MLG27 effektiv nur den Bereich bis 4000 Meter abdeckt, müsste ein grösseres Geschütz alleine für die Luftabwehr eingerüstet werden, mit allen Konsequenzen für das Schiff (freies Schussfeld --> hohe und freie Installation, zusätzlicher Mun-Bunker, wertvolle Deckfläche).

QUOTE
Halb Offtopic: Wieviel schwerer ist eigentlich ein 57mm Bofors Turm gegenüber einer 40mm L/70 Turm? Währe ja eigentlich der nächste Schritt bei SPz.

Laut Weyers knapp das Doppelte, 6.5/6.7 Tonnen für Bofors Mk.I/II (57 mm) und 3.35 Tonnen für die 40 mm-Geschütze.

Nicht kleinkalibrig sondern kleinkalibriger, sprich ich halte ein 57mm Geschütz in der AA Rolle für weniger effektiver als ein 76mm Geschütz.

Danke, hätte nicht gedacht das die 57mm Kanone soviel mehr wiegt, sieht eingeltich immer so klein aus.
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