ZITAT(Father Christmas @ 20. Dec 2020, 00:14)
Zu den beiden Ursprungsvideos: da wird ein Grundausbildungszug mit einer Formation von Zauberlehrlingen der franz. Luftwaffe gegenübergestellt. Ohne genaue Kenntnis von Vorbereitungszeit, ... halte ich das für nicht vergleichbar.
Da stimme ich dir zu. Nur wenn die Jungs (und Mädels) noch nicht singen können, dann soll mans lassen. Wenn ich als Koch Steak nicht beherrsche serviere ich dem Gast eben Bratwurst. Aber nicht "Steak schlecht" mit dem Hinweis "ich konnte nicht üben". Der Auftritt bleibt peinlich und dem Anlass nicht angemessen.
ZITAT
Was die Kulturtechnik des Singens angeht, kann diese durchaus identitäts- und traditionsstiftend sein. Auch wenn mein "Lieblingssoldatenlied", zwar einen Text hat, der aber idR nicht gesungen wird (Der gute Kamerad).
In militärischen Ausbildungseinheiten hat auch der Tag nur 24h und man muß sich entscheiden, zwischen Formalausbildungen oder praxisnaher Ausbildung (Waffe, San, ...).
Da stimme ich dir auch zu. Singen ist keine militärische Kernkompetenz. Da sind andere Dinge wichtiger. Aber wenn die Jungs singen wollten, dann hätte da ne Ansage hingehört "gerne, aber nur wenn ihr das vorher übt und es anständiges Niveau hat! Sonst bleibt ihr stumm!" Wenn der Zugführer (oder was auch immer das für eine Formation ist) Singen befiehlt, dann muss er vorher üben lassen bis es sitzt.
Ich gehöre auch zu den "Gern- Singern" und bilde mir ein, das auch brauchbar zu können. Allerdings kann ich kein Ballett. Und deshalb beschränke ich mich aufs Singen und lasse Ballett zur Vermeidung nachhaltig peinlicher Eindrücke aus guten Gründen weg.
Ganz subjektiv finde ich die französischen Soldatenlieder -nicht nur die der Legion- melodisch sehr ansprechend und singe die auch gerne. Die Texte sind nicht sehr tiefgründig, aber das müssen sie auch nicht sein. Wenn man bedenkt, dass "Das Lied der Fremdenlegion" "Le Boudin" - zu deutsch "Die Blutwurst" heißt und die Belgier verunglimpft sind wir hierzulande schon deutlich sensibler was "akzeptasble Texte" angeht. Nicht nur im Hinblick auf die NS- Zeit, auch was generell die derben Botschaften dieses Liedgutes angeht.
Whuffos Bericht unten kann ich gut nachvollziehen, ich war mal als Übungsteilnehmer einer Katastrophenschutzübung auf dem TrpÜbPl Lehnin und da haben wir abends in fröhlicher Runde auch ausgiebig gesungen. War in der Tat identitätsstiftend und die weniger Geübten haben sich auch getraut mitzumachen. Auch wenn das nicht jedermanns Ding ist: wer eine Affinität dazu hat kann aus gemeinsamen Gesang auch Zusammengehörigkeit generieren. Ich will das nicht überhöhen, aber ich finde das funktioniert. Und abends im Saal darf man auch mal schief singen, das zählt als Üben. Aber öffentlich wird anständig gesungen!