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Vertigo
Da sich mal wieder nichts im Propaganda- und Gerüchteforum regt, eröffne ich mal einen neuen wahrscheinlich heiß umkämpften Thread im neuen Jahr. (WUF biggrin.gif )

Clash of civilizations - Kampf der Kulturen

Bild: http://images-eu.amazon.com/images/P/3442151902.03.LZZZZZZZ.jpg (Bild automatisch entfernt)

Hat jemand das Buch außer mir gelesen? Was haltet ihr von seinen Thesen? Ich muss sagen ich bin ein großer Anhänger seiner Argumentation.
Schwabo Elite
Wenn Du noch kurz seine These paraphrasieren würdest, um Deinen (seinen) Standpunkt deutlich zu machen, wäre das hilfreich. AUßerdem würde es klar stellen auf welchem Niveau Du die Diskussion führen möchtest, sprich welche Punkte Du als besonders wichtig/unwichtig ansiehst. Nicht das wir Dich unvorbereitet treffen. wink.giftounge.gif

SE
Vertigo
Hier mal ein ganz ganz grober Überblick:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15094/1.html
Quaker
Der im Link von Vertigo genannte Foreign Affairs-Artikel aus dem Sommer 1993 ist sehr zu empfehlen. Da stehen alle wichtigen Thesen des 600-Seiten-Buchs auf 40 Seiten auf "easy english"drin. Einziger Unterschied ist, dass Huntington seine Thesen im Buch mit viel Beispielmaterial belegt und das Fragezeichen hinter dem Kampf der Kulturen , welches noch im Aufsatz war, weglässt.

Ohne Zweifel zählt dieses Buch zusammen mit Fukuyamas "Ende der Geschichte" und Münklers "Die Neuen Kriege" zu den wichtigsten politischen Büchern der letzten Jahre. Zumindest Kampf der Kulturen (bzw. den Aufsatz) und die "Neuen Kriege" (letzteres gibt es billig (2€ + Versand)bei der Bundeszentrale für Politische Bildung!) sollte man gelesen haben, Fukujamas Buch entstand noch in der Euphorie am Ende der Sowjetunion und ist mittlerweile veraltet. Zumindest Huntington könnte (und hat schon) ähnlich epochal einschlagen wie Fanons "Verdammten der Erde" (das politische Buch der 60er schlechthin, ok vielleicht abgesehen von der Mao-Bibel:-) ).Ob man das Buch moralisch gut findet steht auf einem anderen Blatt.

Hier ist ein Link zum ganzen Aufsatz:

http://www.alamut.com/subj/economics/misc/clash.html

Die Thesen kann sich ja jeder mal selber durchlesen.
Interessant ist übrigens, dass Huntington das kulturelle Bedrohungsszenarie von Oswald Spengler geklaut hat.

Was sind Hauptkritikpunkte am "Kampf der Kulturen":
1, H. bleibt bei der Definition der Kulturkreise sehr vage, möglicherweise ist eie solche Definition eh unmöglich.
2, Er bezeichnet Konflikte als Bruchlinienkonflikte zwischen Kulturen, die in erster Linie nun mal keine wirklichen Kulturkämpfe waren. Der Balkan war kein Kultur-, sondern ein nationalistischer Kampf in Verbindung mit dem machtkampf einer postkommunistischen Nomenklatura. Kulturelle Eigenschaften waren nur propagandistisches Beiwerk.
3, H. vernachlässigt vollkommen innerkulturelle Konflikte, z.B. USA-Europa oder Sunniten-Schiiten
4, H. denkt viel zu amerikanisch: Die sino-islamische-Verbindung kann nur aus einem typisch amerikanischen Feindbilddenken entstehen.

Huntington hat sich im übrigen wegen einiger rassistischer Ausreiser gegen die Einwanderung der Latinos in seinem neuesten Buch viel wissenschaftlichen Kredit auch in der USA verspielt.

Allerdings muss man sagen, dass Huntington durchaus eine gewisse Faszination ausübt, vielleicht gerade deswegen, weil er einfache Erklärungsmuster gibt.
Vertigo
Ich dachte hier seien mehr gebildete Leute rolleyes.gif

Naja jedenfalls ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Und sollte auch in der WHQ Bücherliste aufgenommen werden. Es fehlt überhaupt die Sparte Politik
Jan-Hendrik
Würde eher Scholl-Latour empfehlen , der hat wenigstens praktische Erfahrung und ist kein "Sesselfurzer" ...


Jan-Hendrik
Vertigo
Wer  PSL pder H. Schmidt liest, für den sollte dieses Werk auch zum Standard gehören. Vor allem ist es sehr einfach gehalten.
Nite
PSL bezieht sich zumindest in neueren Werken ("Kampf dem Terror, Kampf dem Islam?" und ich meine auch in "Der Fluch des neuen Jahrtausends") desöfteren auf Huntington.
Osterhase
Obwohl ich dies Buch nicht gelesen habe will mal kurz meinen Senf zu einem möglichen evt. schon eingetretenen "Kampf der Kulturen" geben.

Ich denke es muß das Ziel sein, einen aufgeklärten Islam zu verbreiten, der der immer weiter fortschreitenden Radikalisierung ( der örtlichen Bevölkerung einhalt gebietet.
Falls dies gelingt könnte er mit einem aufgekärten Christentum (was in der westl. Welt inzwischen die Hauptströmung ist)
durchaus in  einer Koexistenz bestehen, ohne die Gefahr einer wie auch immer gearteten Konfrontation.
Vorraussetzungen für einen solchen Islam sind:
1.) Wohlstand
2.) Bildung, auch für Frauen
3.) (Gleichberechtigung der Frau)
4.) Eindämmung der Korruption

Hier muß der Westen ansetzen: Wenn es ihm gelingt, (natürlich in Zusammenarbeit mit diesen Staaten, nicht a lá Bush) diese Vorrausetzungen zu schaffen, wird sich dieser von mir skizzierte "neue Islam" verbreiten, und niemand wird in aufhalten, genausowenig wie sich bei uns nach der Erfüllung der oben genannten Kriterien ein aufgeklärtes Christentum entstanden ist (nicht nur deshalb, aber hauptsächlich).
lastdingo
Voraussetzung, Wirkung, womöglich doch nicht zusammenhängend?
Vertigo
QUOTE(Osterhase @ 05.01.2005, 21:59)
1.) Wohlstand
2.) Bildung, auch für Frauen
3.) (Gleichberechtigung der Frau)
4.) Eindämmung der Korruption

Also wie willst du diese 4 Ziele denn verwirklichen? Wobei Punkt 3 wahrscheinlich nie in dem Maße wie wir ihn kennen, eintreten wird.
Osterhase
QUOTE(Vertigo @ 06.01.2005, 19:28)
QUOTE(Osterhase @ 05.01.2005, 21:59)
1.) Wohlstand
2.) Bildung, auch für Frauen
3.) (Gleichberechtigung der Frau)
4.) Eindämmung der Korruption

Also wie willst du diese 4 Ziele denn verwirklichen? Wobei Punkt 3 wahrscheinlich nie in dem Maße wie wir ihn kennen, eintreten wird.

deshalb auch die Klammer...

1.) Zumindest in den Ölreichen Golfstaaten würde schon eine gerechtetere Aufteilung der gewinne aus der Ölproduktion Wunder wirken. Gleichzeitig muß versucht werden paralell zum Ölexport andere Industrie/Dienstleistungsbetriebe zu etablieren, so wie es z.B in den Emiraten gemacht wird.
Im Falle des Irans ist eigentlich schon eine mehr oder weniger ausgebaute Industire vorhanden, wenn der Westen sich hier engagiert (wie es z.B deutsche Firmen z.T auch tuen) sollte man hier auch Erfolge erreichen können (wobei ein verschwinden des Mullah-Regimes hier sehr hilfreich wäre)
In den muslimischen Staaten SO-Asiens ist eine positvive wirtschaftliche Entwicklung bereits im Gange, politische Stabilität vorrausgesetzt wird diese Region ein Markt von über 250Mill. Menschen ihrern weg in eine Industriegessellschaft machen, da bin ich mir sicher (ähnlich wíe China)
Schwarz sehe ich für die palästinensichen Gebiete sowie für Syrien, Jordanien und Libanon, hier könnte man vielleicht mit massiver Aufbauhilfde und Investitionen was erreichen, aber das muß ich zugeben wäre ein langfer und steiniger Weg.
Der Irak war bereits einmal ein (relativ) Wohlhabendes Land, das Potential dazu hat es noch immer, man kann nur hoffen das die Amis die lage da unten irgendwie in de griff kriegen...

2.) Vorrausgesetzt die entsprechenden Länder lassen es zu sind die Möglichkeiten des Westens hier sehr viel direkter als bei Punkt 1.
Schulen kann man bauen, Lehrer ausbilden, ich denke das wäre der mit Abstand am leichtesten zu verwirklichende Schritt. Falls ein Land dies nicht zulassen will, wird es sehen wie sein "ungbebildetes Land" gegenüber seinen Nachbarn an Boden verliert und in den hoffentlcih meisten Fällen versuchen diesen Rückstand aufzuholen.

3.) Lassen ich mal außen vor, da tatsächlich wohl kaum zu verwirklichen.
Vertigo
QUOTE(Osterhase @ 07.01.2005, 11:37)

QUOTE

1.) Zumindest in den Ölreichen Golfstaaten würde schon eine gerechtetere Aufteilung der gewinne aus der Ölproduktion Wunder wirken. Gleichzeitig muß versucht werden paralell zum Ölexport andere Industrie/Dienstleistungsbetriebe zu etablieren, so wie es z.B in den Emiraten gemacht wird.

Die arabischen Ölstaaten sind aber keine Demokratien und werden es nie sein. Entweder finden wir Königs- oder Fürstenhäuser vor, die an den Hebeln der Macht sitzen. Aber es ist schon richtig, wenn eine gewissen Aufteilung der Ressourcen sattfinden würde, könnte man gewisse Probleme abschwächen. UAE würde ich mal außen vorlassen. Ein sehr kleines Land mit sehr wenig Einwohnern. Aber In S. Arabien bietet sich nach meiner Meinung ein erschreckenes Bild. Auf der einen Seite das Königshaus mit ihrem unermässlichen Reichtum. Auf der anderen Seite besitzt dieses Land über 20% Arbeitslose. Die Frage ist auch was für eine Industrie kann man dort aufbauen außer Tourimus wie z.B in UAE oder Oman.
QUOTE

Im Falle des Irans ist eigentlich schon eine mehr oder weniger ausgebaute Industire vorhanden, wenn der Westen sich hier engagiert (wie es z.B deutsche Firmen z.T auch tuen) sollte man hier auch Erfolge erreichen können (wobei ein verschwinden des Mullah-Regimes hier sehr hilfreich wäre)

Den Iran sehe ich auch als ein positives Zeichen, in einer eher düsteren muslimischen Welt. Wenn man das verhasste Muallah-Regime stürzen könnte, hätte man ein sehr gemäßigten muslemischen Staat.

QUOTE
In den muslimischen Staaten SO-Asiens ist eine positvive wirtschaftliche Entwicklung bereits im Gange, politische Stabilität vorrausgesetzt wird diese Region ein Markt von über 250Mill. Menschen ihrern weg in eine Industriegessellschaft machen, da bin ich mir sicher (ähnlich wíe China)

Das sehe ich anders. Politische Stabilität wird man in nächster Zeit dort nicht verwirklichen. Im Gegenteil es werden Spannungen zwischen den Muslimen und den konfuzianischen und hinduistischen, buddistischen Volksgruppen vermehrt auftreten. Ein ganz \"heißes Pflaster\" in mittlerer Zukunft.


Bei allen Länder kommt noch das große Problem der Bevölkerungsexplosion hinzu. Indonesien wird wohl Mitte des Jh. die 300Mio Marke erreichen. In Ägypten, Türkei, Iran, Bangladesch sieht es ähnlich aus.  :hmpf

QUOTE
2.) Vorrausgesetzt die entsprechenden Länder lassen es zu sind die Möglichkeiten des Westens hier sehr viel direkter als bei Punkt 1.
Schulen kann man bauen, Lehrer ausbilden, ich denke das wäre der mit Abstand am leichtesten zu verwirklichende Schritt. Falls ein Land dies nicht zulassen will, wird es sehen wie sein \"ungbebildetes Land\" gegenüber seinen Nachbarn an Boden verliert und in den hoffentlcih meisten Fällen versuchen diesen Rückstand aufzuholen.

So einfach ist es nicht mir den Schulen bauen. Schulbau  wird massiv vorran getrieben. Leider handelt es sich dabei um muslimische Schulen, die finanziert von arabischen Ländern, teilweise den Fundamentalismus proapagieren. Hier muss Druck von Seiten des Westen auf die Regierenden ausgeübt werden, was aber schwer umzusetzen ist.
bill kilgore
QUOTE(Vertigo @ 03.01.2005, 23:02)
Ich dachte hier seien mehr gebildete Leute rolleyes.gif

Naja jedenfalls ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Und sollte auch in der WHQ Bücherliste aufgenommen werden. Es fehlt überhaupt die Sparte Politik

Finde ich nicht. Wozu auch?
Vertigo
Wenn es hier ein Politik- und Geschichtsforum gibt, dass zweifelsohne stark frequentiert ist, wieso sollte es denn keine Büchersparte geben.
Getreu dem Motto
"more than just weapons"
bill kilgore
Das P&G Forum existiert das der Politikkram nicht im Allgemeinen Forum rumfährt, mit der Hauptseite hat das überhaupt nichts zu tun.

Und ausserdem:

QUOTE
Ziel und Absicht dieser Seite ist die sachliche Beschreibung von Technik und Geschichte diverser Waffensysteme aller Epochen. Wir wollen keinesfalls den Krieg verherrlichen oder verharmlosen und distanzieren uns von jeglicher Art von Gewalt und Terrorismus. In diesem Zusammenhang möchten wir auch darauf hinweisen, dass diese Seite apolitisch ist und wir fern von jeglichem extremen linken und rechten Gedankengut stehen.


Waffen, aber keine Politik.
Osterhase
QUOTE(Vertigo @ 07.01.2005, 12:08)
QUOTE(Osterhase @ 07.01.2005, 11:37)


QUOTE
In den muslimischen Staaten SO-Asiens ist eine positvive wirtschaftliche Entwicklung bereits im Gange, politische Stabilität vorrausgesetzt wird diese Region ein Markt von über 250Mill. Menschen ihrern weg in eine Industriegessellschaft machen, da bin ich mir sicher (ähnlich wíe China)

Das sehe ich anders. Politische Stabilität wird man in nächster Zeit dort nicht verwirklichen. Im Gegenteil es werden Spannungen zwischen den Muslimen und den konfuzianischen und hinduistischen, buddistischen Volksgruppen vermehrt auftreten. Ein ganz \"heißes Pflaster\" in mittlerer Zukunft.

Man müßte darauf hinarbeiten das einzelne Ethnien  Souveränität/Autonomie erhalten um so den von dir oben beschriebenen Tendenzen Einhalt zu gebieten (wie in Osttimor geschehen). Ich muß allerdings zugeben das dies ein äußerst schwer zu verwirklichender Plan ist...


Bei allen Länder kommt noch das große Problem der Bevölkerungsexplosion hinzu. Indonesien wird wohl Mitte des Jh. die 300Mio Marke erreichen. In Ägypten, Türkei, Iran, Bangladesch sieht es ähnlich aus.  hmpf.gif

Zweifelsohne richtig, umso wichtiger jetzt die richtigen Schritte einzuleiten, ansonsten potenzieren sich die Probleme.

QUOTE
2.) Vorrausgesetzt die entsprechenden Länder lassen es zu sind die Möglichkeiten des Westens hier sehr viel direkter als bei Punkt 1.
Schulen kann man bauen, Lehrer ausbilden, ich denke das wäre der mit Abstand am leichtesten zu verwirklichende Schritt. Falls ein Land dies nicht zulassen will, wird es sehen wie sein \"ungbebildetes Land\" gegenüber seinen Nachbarn an Boden verliert und in den hoffentlcih meisten Fällen versuchen diesen Rückstand aufzuholen.

So einfach ist es nicht mir den Schulen bauen. Schulbau  wird massiv vorran getrieben. Leider handelt es sich dabei um muslimische Schulen, die finanziert von arabischen Ländern, teilweise den Fundamentalismus proapagieren. Hier muss Druck von Seiten des Westen auf die Regierenden ausgeübt werden, was aber schwer umzusetzen ist.

[B] Prinzipiell auch richtig, allerdings müßen wir dieser Entwicklung speziell in den gemäßigteren Staaten unser Modell von westlicher Bildung vortreiben um  einer weiteren Radikalisierung der dortigen Jugend entgeenzutreten (Und viele Staaten wünschen sich Bildung nach westlichem Maßstab für ihre Jugend da dies der einzige Weg ist konkurtrebfähig zu sein.

Da sehen wir doch einiges ähnlich!  :thumbs
zu allem anderen siehe fett
Vertigo
QUOTE(bill kilgore @ 07.01.2005, 13:24)
QUOTE
Ziel und Absicht dieser Seite ist die sachliche Beschreibung von Technik und Geschichte diverser Waffensysteme aller Epochen. Wir wollen keinesfalls den Krieg verherrlichen oder verharmlosen und distanzieren uns von jeglicher Art von Gewalt und Terrorismus. In diesem Zusammenhang möchten wir auch darauf hinweisen, dass diese Seite apolitisch ist und wir fern von jeglichem extremen linken und rechten Gedankengut stehen.

Wenn das so ist, dann hast du recht. Sehr schade finde ich.
GFF_phoenix
ich habe das buch nicht gelesen, aber bestellt. ich finde interessant, dass es vor dem 11. september geschrieben ist. das sollte man sich mal merken beim lesen. weil ich denke durch den 11. september sind einige autoren sehr geblendet worden mit theorien usw.
Wodka
QUOTE(Vertigo @ 07.01.2005, 13:50)
QUOTE(bill kilgore @ 07.01.2005, 13:24)
QUOTE
Ziel und Absicht dieser Seite ist die sachliche Beschreibung von Technik und Geschichte diverser Waffensysteme aller Epochen. Wir wollen keinesfalls den Krieg verherrlichen oder verharmlosen und distanzieren uns von jeglicher Art von Gewalt und Terrorismus. In diesem Zusammenhang möchten wir auch darauf hinweisen, dass diese Seite apolitisch ist und wir fern von jeglichem extremen linken und rechten Gedankengut stehen.

Wenn das so ist, dann hast du recht. Sehr schade finde ich.

Es obliegt dir allerdings jederzeit einen Buchtopic aufzumachen, zum Thema, wie bereits geschehen.
Eine Konkurrenz für Carlos Buchtopic auf dem politischen Sektor wäre allerdings interessant, sollte dann aber hier im PG seinen Platz finden.
Die Seite WHQ bleibt aus gutem Grunde politisch neutral. Für die von Usern eröffneten Topics muss dies nicht gelten, sonst würde dieses Forum hier wenig Sinn ergeben.
taurinmonster
Vlt. sollten wir uns garkeinen Kopf um diese ganzen Hinterwäldlerischen Nationen mit all ihren Problemen und Streitigkeiten machen. Wir sind weder die Weltregierung noch Gott! Außer wenn die Kacke richtig am Dampfen ist sind wir dort sowieso unerwünscht.

Die Leute brauchen weder Geld noch Schulen die brauchen erstmal Ordnung und nen ordentliches politisches System mit einer einstellung die Bildung überhaupt erst möglich macht. Dann kommt der Wohlstand und Anstand von ganz alleine.
Wodka
QUOTE(taurinmonster @ 07.01.2005, 18:56)
Vlt. sollten wir uns garkeinen Kopf um diese ganzen Hinterwäldlerischen Nationen mit all ihren Problemen und Streitigkeiten machen. Wir sind weder die Weltregierung noch Gott! Außer wenn die Kacke richtig am Dampfen ist sind wir dort sowieso unerwünscht.

Die Leute brauchen weder Geld noch Schulen die brauchen erstmal Ordnung und nen ordentliches politisches System mit einer einstellung die Bildung überhaupt erst möglich macht. Dann kommt der Wohlstand und Anstand von ganz alleine.

War es nicht so, dass wenn der Wohlstand kommt, der Anstand geht?
Ivy Mike
Oder vieleicht sollten wir eine Lehre daraus ziehen und uns wieder auf technologische und militärische Überlegenheit konzentrieren und damit die Welt wieder unter die Fuchtel bringen...
Ivy Mike
Nanu? Bin ich da doch auf einige freiligende Nerven getreten? Hehehe macht nichts, ich hab Schuhgrösse 46. biggrin.gif
[Amateur]Cain
Ich wollte schon blind einen Beitrag verfassen, nachdem ich den Startpost gelesen habe. Gruseligerweise hat Quaker von A bis Z genau all das in seinem Posting, was ich auch schreiben  wollte - inklusive gleichartiger Bewertungen.

Deswegen spar ich mir die Mühe - und grusele mich ein wenig ...

P.S. Und das Buch heisst "Clash of Civilizations", Herr "Großer Anhänger seiner Thesen"...
Vertigo
QUOTE([Amateur)
Cain,12.01.2005, 11:13]P.S. Und das Buch heisst \"Clash of Civilizations\", Herr \"Großer Anhänger seiner Thesen\"...

Oh je ich habe ein "i" vergessen.  :rolleyes  :lilstupid
Aber berichtige das natürlich für dich!
[Amateur]Cain
Ach, und das S ist durch Magie zum Z geworden? Ich würde auch bei niemandem auf solchen Kleinigkeiten rumhacken - wenn sich die Person nicht gerade durch "größere" Bildung zu etablieren suchte.


Wie dem auch sei, hier findet man noch einen ganz netten Artikel zum Thema.

Und hier noch eine Analyse von Ingolf Ahlers, einem meiner liebsten Professoren hier an der Uni.
Vertigo
Wenn ich schon lese "Mitarbeit am Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) an der Universität Duisburg-Essen."  Dann sträubt sich bei mir jedes Haar - aber auch wirklich jedes. Hört denn die links-liberale Toxifizierung in diesen Forum nicht mehr auf.  :hmpf
OXEL
QUOTE(Vertigo @ 12.01.2005, 13:53)
Wenn ich schon lese \"Mitarbeit am Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) an der Universität Duisburg-Essen.\"  Dann sträubt sich bei mir jedes Haar - aber auch wirklich jedes. Hört denn die links-liberale Toxifizierung in diesen Forum nicht mehr auf.  hmpf.gif

rofl.gif  :rofl  :rofl
Vertigos Sprüche sind einfach nur geil!
Die GSG0 wird vernichtet werden!!! smokin.gif
tommy1808
QUOTE(taurinmonster @ 07.01.2005, 18:56)
Die Leute brauchen weder Geld noch Schulen die brauchen erstmal Ordnung und nen ordentliches politisches System mit einer einstellung die Bildung überhaupt erst möglich macht. Dann kommt der Wohlstand und Anstand von ganz alleine.

kurz, die brauchen Zeit....
lastdingo
QUOTE(Wodka @ 07.01.2005, 19:01)
War es nicht so, dass wenn der Wohlstand kommt, der Anstand geht?

Wenn der Wohlstand kommt, verändert sich die Gesellschaft so, dass sie andere Regeln annimmt und dann damit genausogut lebt wie vorher auch.
janapier
Zu Spenglers "Untergang des Abendlandes" findet sich hier eine interessante Zusammenfassung.
Wodka
QUOTE(lastdingo @ 12.01.2005, 23:52)
QUOTE(Wodka @ 07.01.2005, 19:01)
War es nicht so, dass wenn der Wohlstand kommt, der Anstand geht?

Wenn der Wohlstand kommt, verändert sich die Gesellschaft so, dass sie andere Regeln annimmt und dann damit genausogut lebt wie vorher auch.

Beispiel für Wohlstand Saudi Arabien, ein wahrlich fortschrittliches Land auf dem Gebiet des Internationalen Terrorismus, mit guten Handelsbeziehungen zu Amerika. Bevor jemand fragt, ja ich habe zuviel Moore geschaut  :kma
Nite
Und inwieweit geht es den Saudis heute schlechter als vorher ?
Wodka
QUOTE(Nite @ 13.01.2005, 19:53)
Und inwieweit geht es den Saudis heute schlechter als vorher ?

Inwiefern haben sich die Saudis weiterentwickelt, gesellschaftlich? Inwiefern haben sie andere Regeln angenommen?
lastdingo
QUOTE(Wodka @ 13.01.2005, 20:10)
QUOTE(Nite @ 13.01.2005, 19:53)
Und inwieweit geht es den Saudis heute schlechter als vorher ?

Inwiefern haben sich die Saudis weiterentwickelt, gesellschaftlich? Inwiefern haben sie andere Regeln angenommen?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Zudem bin ich mir sicher, dass zumindest ihre Gesetzbücher weit umfangreicher sind als die Sharia.

Ausnahmsweise hat sich ein Volk mal nicht bei steigendem materiellen Wohlstand laxere Sitten gegeben - aber mein Kommentar war ja auch eher eine alternative Sichtweise zu dem Fall, wo es anders läuft.
Wodka
QUOTE(lastdingo @ 13.01.2005, 22:20)
QUOTE(Wodka @ 13.01.2005, 20:10)
QUOTE(Nite @ 13.01.2005, 19:53)
Und inwieweit geht es den Saudis heute schlechter als vorher ?

Inwiefern haben sich die Saudis weiterentwickelt, gesellschaftlich? Inwiefern haben sie andere Regeln angenommen?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Zudem bin ich mir sicher, dass zumindest ihre Gesetzbücher weit umfangreicher sind als die Sharia.

Ausnahmsweise hat sich ein Volk mal nicht bei steigendem materiellen Wohlstand laxere Sitten gegeben - aber mein Kommentar war ja auch eher eine alternative Sichtweise zu dem Fall, wo es anders läuft.

"Laxere" Sitten bedeuten nicht unbedingt etwas positives. Die Scheichs dort machen in der Tat was sie wollen, sie stehen über dem Gesetz, auch über der Religion, wenn sie wollen. Für die Bevölkerung hat das ÖL einen bescheidenen Wohlstand gebracht, aber in der Sache hat sich die Gesellschaft nicht wirklich reformiert, ich halte es für töricht davon auszugehen eine Gesellschaft müsse nur wohlhabend werden und sie werde sich von ihren alten, überholten Werten lösen. Mit Geld kann man alles kaufen, aber eine Gesellschaft zum positiven verändern, daran zweifele ich, sicherlich ist ein gewisser Wohlstand eine Vorraussetzung für die positive Weiterentwicklung einer Gesellschaft, aber Wohlstand kann auch dazu führen, dass eine Gesellschaft degeneriert und im Falle der Saudis kam sehr schnell sehr viel Reichtum, der hat zum Wohlstand geführt, aber nicht zu einer umfassenden Änderung der Gesellschaft. Wohlstand ist somit ein Faktor, aber nicht zwingend ein positiver, eben ein Faktor, der gesellschaftlichen Entwicklung, es hängt von der Gesellschaft und von den Umständen ab welche Folgen der Wohlstand hat.
lastdingo
OK, dann halt mal in lang was ich meinte...

Beispiel Afghanistan; all die für uns inakzeptablen Regeln dienen der Konfliktvermeidung. Konflikte arten mangels Gewaltmonopol des Staates und dessen Umsetzung ziemlich aus, also müssen sie vermieden werden.
Frauen werden unattraktiv gemacht, also gibt's schon mal eine Quelle füpr Streit unter Männern weniger usw.

Wir brauchen solche Regeln nicht. Mit unserer Wirtschaft können wir ein Justizsystem betreiben ohne daran kaputt zu gehen. Da der Staat nun die Konflikte im Zaume hält konnte man fiese Regeln wie sie auch hierzulande existierten abschaffen und man hat so mehr Freiheit. Weniger Freiheit gegenüber dem Staat, dafür mehr soziale Freiheiten.

Die Leute mögen Freiheit normalerweise (Ausnahmen bestätigen die Regel) und das führt dazu, dass sobald wie möglich so ein System etabliert wird und die alte Moral mangels Sinn entschärft wird. Die Moral wird laxer weil der Wohlstand es ermöglicht, die Konflikprävention zu verstaatlichen.
Wodka
QUOTE(lastdingo @ 14.01.2005, 00:45)
OK, dann halt mal in lang was ich meinte...

Beispiel Afghanistan; all die für uns inakzeptablen Regeln dienen der Konfliktvermeidung. Konflikte arten mangels Gewaltmonopol des Staates und dessen Umsetzung ziemlich aus, also müssen sie vermieden werden.
Frauen werden unattraktiv gemacht, also gibt's schon mal eine Quelle füpr Streit unter Männern weniger usw.

Wir brauchen solche Regeln nicht. Mit unserer Wirtschaft können wir ein Justizsystem betreiben ohne daran kaputt zu gehen. Da der Staat nun die Konflikte im Zaume hält konnte man fiese Regeln wie sie auch hierzulande existierten abschaffen und man hat so mehr Freiheit. Weniger Freiheit gegenüber dem Staat, dafür mehr soziale Freiheiten.

Die Leute mögen Freiheit normalerweise (Ausnahmen bestätigen die Regel) und das führt dazu, dass sobald wie möglich so ein System etabliert wird und die alte Moral mangels Sinn entschärft wird. Die Moral wird laxer weil der Wohlstand es ermöglicht, die Konflikprävention zu verstaatlichen.

Ohne Geld geht es nicht, aber das Geld löst nicht die Probleme. Das Geld macht es möglich sie zu lösen, es schafft aber gleicheitig neue, die mit dem steigenden Wohlstand einher gehen. Wird die alte Moral durch Wohlstand zerstört, so fällt die Gesellschaft mitunter in ein Loch und kommt aus diesem ein paar Generationen nicht mehr heraus. Anders in der Regel vollzieht sich der Gesellschaftliche Wandel langsam und steigt gleichzeitig der Wohlstand. Eine schnelle Entwicklung wird in der Regel immer negative Folgen haben. Man kann nicht glauben ein Afghanistan, welches aus irgendeinem Grunde zu Wohlstand käme würde eine bessere Gesellschaftliche Struktur hierdurch bekommen, die Gesellschaftliche Struktur wird sich ändern, aber nicht unbedingt positiv jedenfalls nicht, wenn die alten Werte auf einen Schlag durch Wohlstand obsulet geworden sind, was bei etlichen Ländern, wie man am Beispiel der ÖL Scheichländer sieht, nicht einmal der Fall ist. Ein Beispiel für die Auswirkungen von Kapitalismus, westlicher Kultur und langsamer gesellschaftlicher Veränderung ist China, aber auch dort ändert sich nicht unbedingt alles zum besseren es wird nur "westlicher", oder auch "kapitalistischer".
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