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kato
ZITAT(Merowinger @ 12. Mar 2010, 14:54) *
Welche "Berechnungsgrundlagen" gelten hier bei K130 (und F122 - ein Treffer im Hangar und beide RAM sind ausser Betrieb)?

Ganz schlicht 360-Grad-Schutz. Mit einem RAM nicht zu gewährleisten (direktes Richten auf Ziel, autonomer IR-Seeker). Diesen Mangel will man beim LCS im vorderen Bereich durch die 57mm als CIWS auffangen.

Bei den F122 auch nicht gewährleistet, aber die haben ja noch den "klassischen" Mk29 BPDMS vorne.

Rein interessehalber in dem Zusammenhang: Weiß jemand, ob bei den Gepard der RAM-Starter nach vorne gerichtet, das Boot also "überschossen" werden kann?
SailorGN
Das Abfieren von Booten geschieht heutzutage nur noch mit Besatzung drin. Daher werden sowohl die LCS als auch die F125 entsprechende Absetz- und Aufnahmevorrichtungen haben, wobei die Höhe ein reines Ingenieurproblem ist.

Ram: Bei F122 wurde RAM ja lange nach Indienststellung eingerüstet und daher war nur noch auf dem Hangar platz. Wieso LCS nur einen Werfer erhalten? Keine Ahnung, wird wohl nicht so wichtig sein, dass es zwei Werfer braucht. Allerdings wundert es mich, dass RAM als Antisurface system bezeichnet wird.....
kato
RAM HAS kann Seeziele angreifen. Irgendwann mal. Und so zu verachten ist das auch nicht, das Ding macht immerhin n Bumm vergleichbar mit ner 100mm-Kanone.

Im übrigen muß mans mit dem Artikel nicht so genau nehmen. Da steht auch irgendwo was von 21 LFK... und die ISO-Container werden mit dem wesentlich seltener und außerhalb der USN praktisch gar nicht verwendeten Begriff "Conex-Box" bedacht wink.gif
Schwabo Elite
Das liegt daran, dass es ein US-Artike für US-Publikum ist. wink.gif
SailorGN
Das RAM HAS gemeint ist, wusste ich auch smile.gif
Aber das Teil als eine Seezielwaffe darzustellen ist schon interessant.... zumal eine 100mmKanone Speedboote deutlich billiger aus dem Wasser hebelt... und mehr Mun als SeaRAM/RAM besitzt. Der NormalWerfer für RAM hat 21 Zellen....
kato
ZITAT(Schwabo Elite @ 12. Mar 2010, 16:29) *
Das liegt daran, dass es ein US-Artike für US-Publikum ist. wink.gif

Das mit den Conex-Boxen? Der Begriff wird auch in den USA außerhalb des Militärs kaum verwendet (wenn dann findet er sich mißverwendet etwa von Veteranen u.dgl.).

Im zivilen Bereich gibt es den Begriff überhaupt nicht, auch nicht in den USA. Wobei eine "Conex Box" praktisch jede Größe, je nach Applikation haben kann - die im Artikel beschriebenen Container entsprechen aber ausdrücklich Typ 20G0 ISO-Containern (was auch wichtig bzgl. des Transports von Modulen ist - wenn man für den Transport z.B. auf lokale Contractors zurückgreift).

Unter "Conex Box" fällt im US-Militär praktisch alles, was als Last in Containern verladen ist - bei der Bundeswehr wäre das quasi alles von der Funkkabine aufm Tonner über den TEP90 bis zum MuConPers.
spooky
afaik hat ram eine begrenzung auf 12° off bearing. von daher macht ein überschießen bei den gepards wenig sinn.
ich denke bei den lcs ist die mangelnde 360° abdeckung in erster linie dem platz und vorallem dem gewicht geschuldet. das 57 mm ist ja kein wirklicher ersatz für ein ram. im zweifelsfall wird man sicherlich noch versuchen den ram-werfer frei zu manövieren aber das natürlich auch nicht immer so einfach bzw. rechtzeitig machbar.

in dem zusammenhang finde ich auch interessant, das beide lcs unterschiedliche ram-werfer nutzen (einmal klassisch und einmal sea-ram). mir ist nicht klar warum die navy nicht von vorne herein ein system fest vorgegeben hat. sea-ram hat zwar den vorteil, das beim ausfall des hauptradars noch ein reservesystem zu verfügung steht mit dem man ram zumindest unter leistungseinbußen noch einsetzen kann aber imho stechen die 21 flk des mk-49 ehr.

übrigens liegt das plansoll bei den lcs immer noch bei 55 schiffen. nur mit dem persischen golf läßt sich die anzahl absolut nicht vertreten.
kato
ZITAT(spooky @ 12. Mar 2010, 20:10) *
nur mit dem persischen golf läßt sich die anzahl absolut nicht vertreten.

Die Anzahl sowieso nicht.

Aber die Vorstellung der USN von einem Littoral Combat Ship an sich, also dessen grundsätzliches Fähigkeitsprofil insbesondere mit ASuW-Modul - hohe Geschwindigkeit, (eingeschränkte) Flachwasserfähigkeit, Hubschrauber als ein Primärkampfmittel, die Nutzung von Netfires als Abstandskampfmittel mit zwar relativ niedriger Sprengkraft, aber einsetzbar in großen Mengen.
Das stammt aus den Erfahrungen von '86 (Operation Praying Mantis), wo man ja auch schon mal Sachen gemacht hat wie mehrere Standard nacheinander aus gerade mal 20 km Entfernung auf ein Iranisches FAC zu jagen; wo man gemietete Schwimmplattformen als Helo-Decks für Kampfhubschrauber nutzen mußte, weil keine entsprechenden Schiffe zur Abstützung in dem Bereich vorhanden waren; wo man auf See nicht die Geschwindigkeit hatte, um auf mittlere Entfernung auf gemeldete Angriffe reagieren konnte.

Um das ganze überhaupt einführen zu können, hat man halt noch per ASW-Modul die beiden verbliebenen Funktionen der kastrierten OHP hinzugefügt (Sonar Picket, ASW Helo Platform). Dadurch bedingt kommt dann die hohe Anzahl zustande.

Das MCM-Modul... das ist ne Story für sich. Ich würde aber mal vermuten, daß das bei Kürzung von Hüllen- bzw. Modulanzahlen als erstes komplett ausm Programm fliegt, da man dafür einen brauchbaren, schon erprobten Ersatz mit dem HSV hat (das war für genau die Rolle nämlich ursprünglich auch vorgesehen, nur hat irgendjemand das dämlicherweise aufs LCS umgeschrieben - interessanterweise liefen aber auch danach noch Erprobungen mit dem HSV-MIW).

sdw
Könntet ihr mal versuchen weniger mit unerklärten Abkürzungen um euch zu werfen? Hier sind ja nicht nur Experten unterwegs. Mich interessiert die Thematik, ich lese neue Beiträge oder Artikel dazu und trotzdem komme ich auch mal ins schleudern, was jetzt genau gemeint ist. In Klammern ein Link oder die Abkürzung ausgeschrieben wäre echt spitze. Es gibt sicher einige, die nur noch Bahnhof verstehen und sich fragen, was denn der Hamburger Sportverein mit der US Navy zu tun hat.
lastdingo
USN U.S. Navy
MCM mine countermeasures
LCS littoral combat ship
FAC fast attack draft (Schnellboot)
HSV high speed vessel
ASW anti-submarine warfare
ASuW anti-surface warfare (Bekämpfung von schwimmenden Dingen)

Das war doch harmlos- wenn Amis untereinander über so etwas diskutieren, dann legen die in Sachen Abkürzungen richtig los.
Schwabo Elite
man muss sich nicht immer am tiefstpunkt orientieren. wink.gif es hilft sogar gelegentlich aus dem technischen mumbo-jumbo (für us-fans) aufzublicken und MIT dem gegenüber zu reden, nicht gegen ihn.

Diskussionsstil ist schließlich auch Teil unserer Regeln.
kato
Ich hab ehrlich gesagt den Teil über das Minenabwehr-Modul sogar erst geschrieben und dann gelöscht und durch obigen Absatz ersetzt - weil der schlicht nur noch vor Abkürzungen strotzte, die alle umständlich zu erklären gewesen wären, weil vor allem in Deutschland auch nicht sehr verbreitet bis unbekannt ("AMCM", "AMNS", "USV" etc). Das wies geschrieben ist, ist schon die entschärfte Version tounge.gif

Merowinger
Kann hier jemand einen klugen Kommentar zur Frage des Aussetzens von 11m RHIBs per Rampe (LCS) gegenüber Davit (F125) abgeben? Warum setzt man bei der F125 auf die herkömmliche Methode?
Und noch einmal zu den "3 Fuss über Wasserlinie": Da gab es doch vor einiger Zeit diese sehr unangenehmen Erfahrungen der Neuseeländer, wenn ich mich nicht völlig irre. Ob diese Schiebetür der Freedom also wirklich eine gute Idee ist?

ZITAT(spooky @ 12. Mar 2010, 20:10) *
afaik hat ram eine begrenzung auf 12° off bearing. von daher macht ein überschießen bei den gepards wenig sinn.
ich denke bei den lcs ist die mangelnde 360° abdeckung in erster linie dem platz und vorallem dem gewicht geschuldet.

Das macht Sinn: Der Richtbereich nach oben geht nur bis 80°, also müssen die verbleibenden 10° bis zur Senkrechte zzgl. Toleranz anders abgedeckt werden.

Wer direkt von oben mit dem FLK angreift, der muss nur leicht "hin- und her variieren" und kann das RAM in Kreiselmodus versetzen. rofl.gif

Im Gegensatz zum Falklandkrieg sind jetzt also single-RAM Schiffe vorzugsweise genau von vorne anzugreifen. Wenn der LFK jetzt noch lernt, die Versuche des Bootes/Schiffes sich freizumanövrieren auszugleichen, dann wird es schwierig. Wie auch immer, ich erinnere mich jedoch an ein statement der Art: "Soft-kill (per MASS o.ä.) ist viel eine viel verlässlichlere LFK Abwehr als der Versuch eines Hardkills." Vielleicht ist so die Einplanung von nur 1x RAM auf LCS und z.B. Milgem Ada besser zu verstehen.

ZITAT(spooky @ 12. Mar 2010, 20:10) *
in dem zusammenhang finde ich auch interessant, das beide lcs unterschiedliche ram-werfer nutzen (einmal klassisch und einmal sea-ram). mir ist nicht klar warum die navy nicht von vorne herein ein system fest vorgegeben hat.

Vielleicht geht es um die Wiederverwendung vorhandener Phalanx Hardware? Oder man will einfach das Angebot der beiden LCS Modelle unterschiedlich gestalten in Form einer Art Industrieshow: RAM gegen SeaRAM, TRS 3D gegen Sea Giraffe. Oder hat Sea Giraffe Beschränkungen was die RAM Integration anbetrifft? Möglicherweise war für bei der Indenpendence aufgrund der Verzögerungen auch einfach nicht genug Zeit, um RAM zu integrieren.
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 13. Mar 2010, 18:04) *
Kann hier jemand einen klugen Kommentar zur Frage des Aussetzens von 11m RHIBs per Rampe (LCS) gegenüber Davit (F125) abgeben? Warum setzt man bei der F125 auf die herkömmliche Methode?
Und noch einmal zu den "3 Fuss über Wasserlinie": Da gab es doch vor einiger Zeit diese sehr unangenehmen Erfahrungen der Neuseeländer, wenn ich mich nicht völlig irre. Ob diese Schiebetür der Freedom also wirklich eine gute Idee ist?

LCS hat ein Missionsdeck unter dem Flugdeck mit genug Platz. F125 nicht.
Die Neuseeländer hatten Probleme mit Seeschlag in den offenen Bootsnischen. Seit sie nach Umbau verschließbar sind, sind die Probleme behoben.

Was die Funktionsweise von RAM angeht, bitte ich die Diskussion nicht ganz so ins Lächerliche zu ziehen.
Merowinger
RAM: Abgesehen vom "Kreiselmodus" war da eigentlich nichts mit Humor versehen sondern durchaus ernst gemeint.

F125: Dann formuliere ich das anders: Warum wird das LCS mit einem Missionsdeck ausgeführt und die noch in der Planung befindliche F125 nicht? Mir erschliesst sich das nicht, aber vielleicht hat ein solches Deck ja auch gewichtige Nachteile. Im Sinne von "Plattformen, nicht Systeme" wird ja auch die F125 - in bestimmten Grenzen - flexibel einsetzbar sein sollen. Zwei Containerstellplätze weit weit oben dürften für den Einsatz unbemannter Systeme nicht sehr hilfreich sein.
kato
Die F125 braucht allein 3-4 mal so viel Platz für die Besatzung wie die LCS. Wobei ich mich eh frage, wo die 65 Leute im LCS überhaupt pennen sollen, zwischen Missionsdeck, Hangar, Treibstoffbunker und Maschinendeck ganz unten, und Kontrolleinrichtungen vorne ist da nämlich nicht wirklich viel Platz. Ok, wenn man die alle in 8-Mann-Kabinen steckt, passts vielleicht.
Bei der F125 ist das "Missionsdeck" zwischen den beiden Aufbauten an Deck ausgeführt. Da wo man die zwei Container hinstellen soll und außen daneben die Beiboote aufgehängt sind.

Dazu dürfte das Missionsdeck der LCS langfristig für die strukturelle Stabilität des Schiffes nicht unproblematisch sein - vor allem wenn es wie im Artikel beschrieben keine Packpläne gibt. Bei anderen Schiffen mit Flexdecks/Missionsdecks wie etwa der Absalon ist das weniger problematisch, die bestehen aber auch nicht aus Aluminium und sind generell ein deutliches Stück größer.
spooky
ich hatte die tage ja was zu dem treibstoffverbrauch der lcs im news-thread gepostet.

der vollständigkeit halber quote ich mich hier mal selbst:
ZITAT(spooky @ 18. Mar 2010, 21:53) *
nachdem der senator jeff sessions bei einer lcs debatte nach den betriebs und insbesondere treibstoffkosten der lcs entwürfe gefragt hat und man allgemein kolportiert hat, das lcs-2 energiesparender unterwegs ist, kann man nun bei navytimes.com folgendes lesen:
ZITAT
Navy: LCS fuel disparity not a deal-breaker

By Philip Ewing - Staff writer
Posted : Wednesday Mar 17, 2010 17:08:14 EDT

The Navy’s top two leaders said it didn’t matter much if Independence-class littoral combat ships were more fuel-efficient than the Freedom class, because any disparity would only exist at flank speed, and the ships wouldn’t spend much time going that fast.

[...]

“The amount of time this ship spends in this high-end regime, even though we need that speed, and we need that speed very much, as we are seeing down in the Caribbean and other places, the amount of time a ship spends in that regime is not going to be very extensive. It’s tantamount to saying, our airplanes are in afterburner all the time, and we know that’s not the case,” he said.

link

prinzipiell zwar richtig aber:
- warum beschafft man einen 45+ kn entwurf, dessen ganzes design auf diese geschwindigkeit hin optimiert ist, wenn man die geschwindigkeit dann kaum nutzen will? das die hohen fahrstufen ehr selten genutzt werden ist doch ein alter hut (weshalb man auch darüber hinweg sieht das viele fregatten etc. immer langsamer werden).
- imho wird das ganze recht groß aufgemacht. ob das wohl schon darauf hindeutet, das man einen favoriten hat?



nachdem ich nun über diesen blogeintrag gestolpert bin, habe ich mal die dort geposteten werte durchgerechnet:

die obere tabelle beinhaltet die werte aus dem defense daily artikel, die untere die werte aus dem in obigem blog eintrag verlinkten pdf (baggett). da die werte in dem pdf von 2007 zu stammen scheinen und deshalb wohl ehr theoretischer natur sind, würde ich die obere tabelle als ehr realistisch ansehen. (die obere tabelle zeigt im gegensatz zur unteren ja auch den verbrauchsvorteil der lcs-2 bei hoher geschwindigkeit, der gegenstand meines ersten postings war).

also entweder die werte sind absoluter blödsinn, oder ich habe mich böse verrechnet oder ....


... der lm entwurf kann die geforderten reichweiten überhaupt nicht erreichen. dann würde ich mir aber weniger gedanken um die unterschiedlichen treibstoffkosten bei diversen fahrprofilen machen sondern ehr drüber nachdenken wie oft so ein lcs-1 auf einen versorger angewiesen ist.


ot: stell ich mich dumm an oder kann man hier keine links auf ein exaktes posting innerhalb des forums setzen? der link im posting-kopf ist offensichtlich nicht ganz zielgenau.
goschi
ZITAT(spooky @ 27. Mar 2010, 20:27) *
ot: stell ich mich dumm an oder kann man hier keine links auf ein exaktes posting innerhalb des forums setzen? der link im posting-kopf ist offensichtlich nicht ganz zielgenau.

ja, diese Funktion ist etwas... buggy
kato
Man ersetze im Link die letzten beiden Zahlen durch die gewünschte Postnummer -1, und verlinkt damit auf eine Seite, deren erster gelisteter Post der gewünschte ist, und der von den nachfolgenden im Thread gefolgt wird wink.gif
spooky
naja man kann sich auch manuell einen anker aus dem quelltext pulen und den anhängen aber nachdem ich mir die betreffende stelle nun mal angeschaut habe, muss ich eingestehen, in meinem fall war nur deaktiviertes javascript schuld.
HTML
<a title="Zeige den Link zu dem Beitrag" href="#" onclick="link_to_post(0815); return false;">#4711</a>

manchmal kann die welt so einfach sein. mir ist nur nicht klar warum man da den ref nicht ausfüllt. dann könnte man den link auch ohne javascript kopieren.
Merowinger
Zurück zum Thema: LCS 2 bleibt in der Praxis deutlich unter den vertraglich zugesicherten Verbrauchswerten (der oberen Tabelle), ist also besser als diese.

Die lange Diskussion in den Kommentaren das Blogposts ist sehr aufschlussreich, da haben sich GD und LM offen in den Haaren und preisen ihr jeweiliges Produkt. Dem besseren Verbrauch von LCS 2 wird das problematischere Material Aluminium (Stichworte: Aufwand bei Reparaturen, Feuerbeständigkeit) von den LCS 1 Unterstützern entgegengehalten.

Mein Fazit bis hierhin: LCS 2 erfüllt die ursprünglichen Anforderungen besser & durchdachter (durch leichtgewichtiges Aluminium), während LCS 1 daran praktisch gescheitert ist (schon jetzt ohne Module übergewichtig). Die Sinnhaftigkeit dieser Anforderungen wird jedoch von sehr vielen Seiten in Frage gestellt - wie auch hier. Es ist recht logisch, dass dies der LCS 1 Fraktion gefällt, auch wenn sie das nur indirekt zugeben bzw. äussern kann.

Mir ist nicht klar, ob der direkte Zugang zur Wasseroberfläche bei LCS 1 (nur 1m nach unten) für unbemannte Fahrzeuge als Vorteil zu rechnen ist.

Habe ich das richtig verstanden: Im Grundrüstzustand beider LCS wird das Geschütz auf der Back nur optisch geführt?!
spooky
ZITAT(Merowinger @ 28. Mar 2010, 15:27) *
Habe ich das richtig verstanden: Im Grundrüstzustand beider LCS wird das Geschütz auf der Back nur optisch geführt?!


afaik ist auch bei den mission modules keinerlei radar-feuerleitung geplant. für seezielbeschuss ist noch eine feuerleitung durch das hauptradar denkbar aber gegen luftziele wird man wohl nur e/o richten können. das ist eines der vielen fehlplanungen bei den lcs. es fehlt ja z.b. auch ein zweiter e/o-tracker, von einer 360° e/o überwachung mal ganz abgesehen. und das bei einem schiff, das auf geringe besatzungsstärke und für küstennahe einsätze ausgelegt ist.
para

http://www.janes.com/news/defence/jni/jni100407_1_n.shtml
ZITAT
Non-Subscriber Extract
LCS seaframes not yet proven to work with mission watercraft

By Sam LaGrone

07 April 2010

Neither of the rival seaframe designs developed for the US Navy's embattled Littoral Combat Ship (LCS) programme is fully proven to launch and recover the unmanned vehicles intrinsic to two of the programme's three modular mission packages, according to the US Government Accountability Office (GAO).
In its annual defence acquisition report, published on 31 March, the watchdog body also warned that the design of Lockheed Martin's steel monohull USS Freedom (LCS 1) may not meet the navy's damage stability standards, and that General Dynamics' aluminium trimaran USS Independence (LCS 2) had suffered corrosion problems in its waterjets and diesel engine intakes.

While unmanned vehicle launch and recovery is essential to the completion of LCS mine-countermeasure and anti-submarine warfare missions, the GAO report stated that neither seaframe has undergone significant testing with the semi-submersible Remote Multi-Mission Vehicle (RMMV).

LCS 1 is designed to launch and recover offboard vehicles via a stern door and ramp at the ship's waterline. Since mid-February, Freedom has deployed rigid-hull inflatable boats regularly as part of its current US Southern Command Deployment. LCS 2 employs a twin-boom crane to lower vehicles into the water from a stern door several metres above the waterline.
196 of 460 words


Das Drama geht weiter...
SailorGN
Hmm, ist ja nicht sooo unvorhersehbar gewesen... die Korrosion ist ja an Stellen, die durchaus Probleme mit statischer Ladung haben und Korrosion daher begünstigen. Kann man durchaus beheben. Die Fehler bei der Freedom sehe ich als schlimmer an, schliesslich kann man Schotten nur schwer nachträglich verstärken....
Merowinger
Possible concepts of operation
Merowinger
Vorschläge von LCS multi-mission Varianten ohne Module (mit Interessent Saudi Arabien): VLS mit 16 Zellen, Harpoon, Sonar, AEGIS, 1x Helikopter:

http://www.lockheedmartin.com/data/assets/...SCSbrochure.pdf
http://www.gdlcs.com/gd-lcs-solution/international-variant
kato
Klingt ehrlich gesagt wenig... wettbewerbsfähig. Preis dürfte bei der Ausstattung nicht unter 500 Millionen Dollar liegen, und das bei nem Marktspektrum wo man - mit der Ausstattung - in etwa gegen Meko A200, Meko-D, Gowind FM400 etc antritt?
SailorGN
Jupp, insbesondere Aegis dürfte da zu teuer werden....
Ausserdem scheinen die Russen ja auch auf den Korvettenmarkt zu wollen, siehe Stereguschny.
Die LCS sind ja gerade so innovativ wegen der Missionsmodule.... und können auch nur deswegen
höhere Kosten rechtfertigen als "feste" Konfigurationen.
Merowinger
Ich frage mich ja schon ob am SPY-1 auf einem so "kleinen" Schiff wirklich unterbringen kann - die Bilder sehen schon ganz schön toplastig aus. Ist dies eine verkleinerte Variante von SPY?

Und dann vermute ich, dass diese "internationalen" Versionen durchaus auch für den eigenen Bedarf gedacht sind, falls nämlich die Navy bzw. die neue Administration die ursprüngliche Idee des LCS nicht überzeugend findet und doch lieber einen Ersatz für die Perry Fregatten haben möchte. Da beide Anbieter, LM und GD, diese internationalen Varianten anbieten, könnte man auf die Idee kommen, dass sie zu solchen Entwürfen aufgefordert wurden.

Wird SPY-1 eigentlich an jeden exportiert? ;-) Ein Regimewechsel in Saudi Arabien und Al Qaida hat AEGIS.
spooky
ich glaube nicht, das die us-navy echtes interesse an einem lcs mit aegis hat (ich muss hier "echtes" einfügen weil es durchaus schonmal anderes zu lesen war). das lcs wurde ja nicht ohne grund so definiert wie es nun dasteht. wenn ich echten blue water ersatz für die perrys haben will baue ich fregatten und keine lcs.

und was aegis angeht: ein lcs hätte da zum einen ja nur eine abgespeckte version an bord (z.b. nur mit spy-1f radar) und aegis ist heute imho nichts wirklich besonderes mehr. ich glaube sogar, das aegis im vergleich zu modernen systemen von thales und co in vielen bereichen recht altbacken wirkt. darüber hinaus sagt man der spy familie doch gerade in küstennähe probleme nach.
Merowinger
Ergänzung zum SPY-1F: Bislang nur auf den norwegischen Fridtjof Nansen Fregatten realisiert.

Neues Brückendesign von LCS-2 (und wohl auch LCS-1): Ich hatte mich schon gefragt wie die ohne Brückennock auskommen... nicht wirklich gut, wenn man diesem Bericht folgt - Laserpistolen als Ersatz?!
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 18. Apr 2010, 12:43) *
SPY-1F: Bislang nur auf den norwegischen Fridtjof Nansen Fregatten realisiert.

Ja und?
Merowinger
Nix und - ich wusste es nicht, und gehe davon aus, dass dies auch auf ein paar andere Leser zutrifft. Wenn's Dich stört - einfach überlesen.

Nachtrag: Die Fridtjof Nansen weisen ca 2000t mehr Verdrängung auf als die internationalen LCS Varianten.
Merowinger
Die US Army empfiehlt den Abbruch der NLOS-LS Entwicklung, was das LCS eines wichtigen Effektors berauben würde, und vielleicht sogar das gesamte LCS Konzept in Frage stellt.

Spekulation: Die Army möchte der Navy die weiteren Entwicklungskosten aufbürden (der IR Suchkopf ist Ursache des Problems).

Nebenbei: Für die deutsche F125 käme NLOS dann auch nicht mehr als Option in Frage.
kato
ZITAT(Merowinger @ 26. Apr 2010, 15:53) *
Nebenbei: Für die deutsche F125 käme NLOS dann auch nicht mehr als Option in Frage.

Und was hätte das gebracht?

NLOS PAM hat (deutlich) weniger Reichweite und praktisch denselben Sprengkopf wie das was das Geschütz vorne auf der F125 ins Ziel bringt. Noch dazu mit höherer Feuerrate und deutlich mehr Schuß in der Hinterhand. Und OTO hatte zumindest vor ein paar Jahren noch vor, auch eine Vulcano-Munition mit IIR-Seeker zu entwickeln, so daß der Vorteil von NLOS auch wegfällt (geplant war mal 2011, ist das noch halbwegs aktuell?).
Bei NLOS LAM wäre das was anderes, aber das ist ja schon länger gestorben.

Nachtrag: NLOS PAM hat natürlich durchaus Vorteile gegenüber der 127mm - 360-Grad-Bekämpfung, mehrere Ziele etc - aber dafür hat ja die F125 auch noch auf 360 Grad RAM Block 2 HAS als "Backup" auch gegen Seeziele. Wenns mal enger wird.
Merowinger
Hier ein aktueller Vergleich von LCS 1 und LCS 2.

Tenor: LCS 1 gewinnt beim Thema Schiffssicherung, und: alles wie gewohnt bei LCS 1, und alles anders bei LCS 2.
Praetorian
Der Artikel liest sich, als würden die zum allerersten Mal ein Schiff bauen rolleyes.gif
spooky
ZITAT
The triangular piece of steel in the center of the bridge windows is a visual impediment and will be modified with a more slender post.


also das konnte nun wirklich jeder laie erkennen. ich frage mich welcher ingenieurleistung es wohl bedarf sowas gleich richtig zu machen. wozu gibt es 3d/vr visualisierung?

ich frage mich allerdings zunehmend nach welchen kriterien am ende eine bewertung der entwürfe und die wahl des serien-lcs stattfindet. eine schlechte sicht nach vorne läßt sich ja recht leicht beheben und auch fehlende nocks könnten sicher noch berücksichtigung finden wenn es ohne einfach nicht geht. so zieht sich das doch durch sehr viele bereiche. das sind für mich keine ernsthaften argumente für oder gegen einen entwurf (zumindest nicht wenn ich davon 51 stück bestellen will).
LeoOffz
Hmm - LCS -

- Bewaffnung und Besatzung eines Patrollienboot
- mit der Größe einer Frigatte (nix "littoral" bei dem Tiefgang und der Bewaffnung)
- zum Preis eines Zerstörers


Aber vielleicht schnell genug um abzuhauen wenn es heiß wird.

Wieder eine der vielen generellen Fehlentwicklungen in der allgemeinen U.S. Strategie.

Merowinger
Man darf das LCS allerdings auch nicht an deutschen Maßstäben messen:

- das LCS soll die Aufgaben von 1. Minensuchern, 2. ASW/AUV/Sensor Korvetten und 3. ASuW Schnellbooten/Korvetten in sich vereinen
- dabei es soll auf eigenem Kiel schnell über Distanz (Atlantik) verlegen können, und
- als äusserer Ring einer Trägergruppe ("screening") mit entsprechender Geschwindigkeit und Durchhaltefähigkeit agieren können

Zudem wird die Grundbewaffnung ja immerhin durch mindestens ein Modul ergänzt. Die kleine Besatzung ist aus Kostengründen ganz gezielt gewollt. Der Preis ist in der Tat zu hoch, was z.T. im unsinnigen Verlangen nach überhoher Geschwindigkeit begründet ist.

Für die Piratenjagd wäre ein LCS ohne Zweifel besser geeignet als ein Schnellboot oder auch eine Korvette der Marine (kein Hangar, nur 7 Tage einsetzbar ohne Nachversorgung). Allerdings wird es auch für das LCS eine Art grossen Tender geben müssen, insbesondere wenn das LCS in einer grösseren Gruppe (Division oder gar Geschwader) eingesetzt werden soll.
SailorGN
@Leooffz: Ball flachhalten.... Auch Deutschland experimentiert (mehr auf dem Papier) mit kleineren Einheiten und bringt es nicht. Wenn alle es besser könnten, warum gibt es keine wirkliche Mehrzweckkorvette in der NATO?!

Was ist denn fehlentwickelt in der USN Strategie? Nur weil die Kosten explodieren heisst es noch lange nicht, dass ein Konzept falsch ist.... Und die USN hat ne menge Erfahrung wenns um heiße Sachen geht rolleyes.gif
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 7. May 2010, 15:31) *
Für die Piratenjagd wäre ein LCS ohne Zweifel besser geeignet als ein Schnellboot oder auch eine Korvette der Marine (kein Hangar, nur 7 Tage einsetzbar ohne Nachversorgung).

Die LCS sind auch deutlich größer - 3000 ts sind Fregattengröße. Das Konzept hat ja nicht nur einen geringen finanziellen Wirkungsgrad, sondern auch einen geringen logistischen Wirkungsgrad im Sinne von ziemlich wenig Gegenwert für ziemlich große Plattformen.
SailorGN
Das Problem ist doch, dass die USN relativ wenig Erfahung mit kleinen und kleinsten Einheiten hat. Bisher war die USN eine Bluewaternavy, welche nur ausschnittsweise einen Einblick in die Besonderheiten einer Randmeermarine oder gar Flußmarine hatte. Die LCS-Entwicklung stellt daher eine völlig neue Herausforderung für eine Marine dar, welche bisher nur auf CarrierGroups und ESG basierte. Korvetten und Boote erfordern eigene Besonderheiten, welche bisher aus einer USN-Struktur nicht erprobt werden konnten.... zumindest nicht in einer Breite, welche die USN als Institution wahrgnommen hat.
Merowinger
ZITAT(Praetorian @ 7. May 2010, 15:46) *
Die LCS sind auch deutlich größer - 3000 ts sind Fregattengröße. Das Konzept hat ja nicht nur einen geringen finanziellen Wirkungsgrad, sondern auch einen geringen logistischen Wirkungsgrad im Sinne von ziemlich wenig Gegenwert für ziemlich große Plattformen.


Aber es hilft nichts - sofern man nicht billige single-mission Offshore Patrol Vessels (OPVs) einsetzen will. Um mit einer Trägerkampfgruppe mithalten zu können ist diese Grösse einfach notwendig. Und dabei ist das LCS kleiner als die kleinste deutsche Fregatte (F122), sowohl was Tonnage angeht, als auch wirklich signifikant was die Besatzung betrifft (mit erheblichen finanziellen Auswirkungen).
Praetorian
ZITAT(Merowinger @ 7. May 2010, 16:23) *
Um mit einer Trägerkampfgruppe mithalten zu können ist diese Grösse einfach notwendig.

Das ist doch gerade der Blödsinn, weil man mit LCS versucht, zwei völlig gegensätzliche Anforderungsprofile in einer Plattform zu kombinieren. Ein auf konventionellen Plattformen abgestütztes Konzept wäre eine deutlich sinnvollere Verwendung der ganzen Gelder, die ins LCS-Vorhaben bereits eingeblasen wurden und in Zukunft noch eingeblasen werden.

Nebenbei - eine Trägerkampfgruppe kann mit LCS ohnehin nichts anfangen.
LeoOffz
Ich verfolge die Diskussion in den USA schon länger mit. Man hat den Eindruck das die Navy gar nicht weiss was sie mit den Dingern eigentlich will.

Für $600 Millionen pro Stück plus $50 Millionen pro Missionsmodul ist das ein teures Ausprobieren.

Ein richtiges "Littoral" Schiff, also für den Einsatz in küstennahen Gewässern, wäre z.B. die Baynunah Klasse die die UAE beschaffen oder die nachfolgende Abu Dhabi Klasse. (@sailorGN - Beide übrigens Mehrzweckkorvetten die in Europa konzipiert und gebaut werden.)

Die können alles was die LCSs können sollen (Helo, ASW, Minenlegen und -suchen, Policing) aber sind aber erheblich besser bewaffnet und deutlich billiger.

Das einzige was ein LCS so einer Korvette voraus hat ist die Geschwindigkeit. Aber wann sind 40+ Knoten tatsächlich notwendig und welchen Logistikbedarf und Mannbedarf (Turbinen!) hängt man sich damit um den Hals?

Die zu kleine Besatzung vom LCS-2 ist vom anfallenden Arbeitsaufwand übrigens garnicht begeistert.

Der U.S. Steuerzahlen kann einem bei der U.S. Navy Planung nur leidtun. Aber die Amis bauen ja auch ein LDP-17 zum Preis zweier Mistrals und sind dann auch noch stolz darauf.
SailorGN
Wo können diese Beispiele Minenjagen? Kein wort über AUV-Kapazität.... Und gebaut in Europa.... naja, Fincantieri ist zwar in Europa, aber ich halte von deren Projekten in Hinblick auf Kriegsschiffbau nicht viel, insbesondere im Hinblick auf inneres Gefecht. Hohe Geschwindigkeit ist in Küstengewässern auch kein Nachteil und warum brauchen Turbinen mehr Personal?

Und der Arbeitsaufwand erscheint mir nicht mehr als auf dt. Bootseinheiten... oder den Korvetten. Es gibt durchaus Länder, welche einen 2Wachstop für Uboote als zu hart ansehen biggrin.gif
der_finne
ZITAT(sailorGN @ 7. May 2010, 19:10) *
Wo können diese Beispiele Minenjagen? Kein wort über AUV-Kapazität....


ZITAT
and a remotely operated vehicle for detection, location and disposal of mines may also be fitted
...
SailorGN
Reading is skill i pityful lack of! biggrin.gif
Praetorian
Ein UUV/AUV macht aber noch keine Minenjagdfähigkeit - bei weitem nicht.
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